Part of me - Teile von uns von chevalier_vh ================================================================================ Kapitel 3: Kopflos durch London! -------------------------------- „Und?!“, Anara stürmte auf die Beide zu, als sie zur Tür hereinkamen. Djavit seufzte. „Was ist denn! Bekomm ich mal eine Antwort?“, bohrte sie weiter. „Kaffee?“, brachte Mark hervor. Er fühlte sich wie ausgelutscht. Sie gingen in die Küche. „Ist Jer noch hier? Oder muss ich für den Bericht wieder nach Dover gurken?“, nuschelte Mark an seiner Tasse vorbei. „Ich bin noch hier Whatson. Also, was habt ihr gefunden…“, der Kommandant kam herein. „Sie ist es. Die Frau ist zwar ohne jede Erinnerung, sie weiß nicht mal wer sie ist, aber sie ist es. Keine Reaktion auf Silber und über ihrer Tür hängt ein Kruzifix. Alle möglichen Faktoren auf Biester sind damit hin. Selbst wenn es Vielsaft Trank wäre, es ist jemandem möglich ihr Aussehen damit anzunehmen, aber ihr gesamtes Verhalten zu kopieren…“, Mark schüttelte den Kopf, „Es ist völlig ausgeschlossen. Die exakt gleiche Spitzfindigkeit, der gleiche Blick, Jer, ich fresse einen Besen, wenn sie es nicht ist“ „Und ihr seid ganz sicher?“, die beiden nickten. „Sie ist in astronomisch schlechter Verfassung, Jer‘. Wir müssen ihr helfen. Sie hat Ausfälle bei Stress, vergleichbar mit Epilepsie und ihr Körper wird das nicht mehr lange mitmachen. Sie wiegt wenn es hoch kommt noch 58 Kilo, wenn überhaupt so viel.“, schätzte der Heiler die Lage ein. Jeremy versuchte sich zu einer Lösung durchzuringen. „Wenn wir sie da herausholen wollen, muss das über die Muggelabwehr- Zentrale laufen. Sämtliche Gedächtnisse von diesen Leuten müssten geschrubbt werden. Das wird dauern, ich muss da mit Kingsley sprechen, der wird Rat wissen. Wenn es ihr so schlecht geht, wie du sagst, kommt es nicht gut wenn wir sie einfach da raus zerren…“, sinnierte Jeremy. „Wir sollten uns beeilen, Jer! Ich will dich ja nicht hetzen, aber sie ist nicht die geduldigste, das war sie noch nie. Sie ist frustriert und sie wird einen Alleingang wagen, wenn es ihr gut genug geht!“, sagte Djavit. Oh. Mark fröstelte. Er hätte ihr den Trank nicht geben sollen, scheiße! Wenn sie sich jetzt fühlte wie eine Lokomotive was dann??? Naja, vielleicht hatte sie das Zeug ja in die Tonne geworfen, vielleicht hatten sie ja einmal Glück. Trotzdem: „Wir sollten einen Posten aufstellen, nur für den Fall das da seltsame Gestalten rumschleichen. Wenn wir den Bericht gesehen haben, müssen wir damit rechnen, dass andere auch davon wissen“ „An wen dachtest du?“, frage Jer ihn. Mark wippte auf den Füßen. „Jemanden der schnell und zielsicher ist und jede einzelne ihrer Marotten kennt. Einen der genauso gut ist, wie sie war…ruf Laurence an!“ Sie saß auf ihrem Bett und grübelte. Diese Kerle, irgendwoher kannte sie die beiden. „So Miss, einmal den Arm freimachen bitte.“, die Schwester lächelte, das tat sie immer. „Warum?“, fragte sie. „Ihre Medikation, Dr. Everest hat ihnen etwas Neues verschrieben. Es tut nicht weh…“, sie legte die Ampulle auf das Tablett und zog sich die Handschuhe über. Oh nein! Tabletten konnte man verschwinden lassen, aber das da nicht! Sie wägte kurz ihre Chancen ab. Sie erinnerte sich an das, was ihr dieser Mann gesagt hatte: „Aber wenn sie dir mit Medikamenten kommen……“ Die junge Frau schluckte. Zur Tür würde sie es nicht schaffen, außerdem würden sie sie ruhig stellen, wenn sie sich wehrte. Wenn sie nicht sogar einen Anfall bekam. „Ich-ich glaube mir wird schlecht. Ich-darf ich eben…“, sie bemühte dich etwas hastiger zu atmen und es wirkte. Sie spürte wie das Blut aus ihrem Gesicht wich. „Brauchen sie Hilfe? Soll ich sie bringen? Sie sind ganz bleich…“, oh nein, das sollte sie nicht. „Nein, nein, es geht schon, bitte ich möchte nur eben ins Bad…“, hoffentlich konnte sie die Nervensäge irgendwie loswerden. Es war eine Sache ihr Blut abzuzapfen, aber Spritzen, gegen die sie sich nicht wehren konnte, deren Inhalt alles nur noch schlimmer machten, auf keinen Fall! Das hieß nur eines, sie wussten es! Wussten dass sie die Pillen nicht schluckte! Ein Geistesblitz schoss ihr durch den Kopf! Diese Phiole, sie hatte sie noch immer in der Tasche. Stärkungstrank, wie auch immer. Sie tastete auf dem Weg zum Bad danach. Sie musste einmal über den Flur. In der anderen Tasche hatte sie noch einen Haufen Pillen, die sie zum Mittag hätte nehmen sollen. Das Bad hatte kein Fenster. Überhaupt hatte hier fast nichts Fenster! Nirgendwo kam Licht herein, es war schrecklich hier! Sie wünschte sich Sonne, Weite, wie… sie hielt inne, ja wie eigentlich. Vorsichtig riskierte sie einen Blick aus der Tür, es war niemand auf dem Flur, ob die Schwester schon weg war? Sie zog ihren Bademantel fester um sich und überlegte, ob sie zurück auf ihr Zimmer gehen sollte. Es erschien ihr richtig, wohin sonst hätte sie gehen sollen? Andererseits wartete da eine Spritze auf sie, das wusste sie. die Männer von heute Morgen, wo die wohl waren. Und warum hatten die ihr diesen Trank dagelassen? Sie hatte sich nicht getraut ihn zu trinken. Es war mittlerweile fast dunkel. Entschlossen, jedoch leicht unsicher, was das anging, wandte sie sich nach links. Wenn das hier alles ein Albtraum war, dann würde sie sicherlich irgendwann aufwachen. Laurence manifestierte sich vor der Klinik. Die Dämmerung war fast vorbei und keiner nahm Notiz von dem großen Mann in der schwarzen Jeansjacke, hinter dessen breitem Kreuz man sich bequem hätte umziehen können. Zur Not sogar mit Kabine. Etwas klapperte hinter ihm, Logan hatte grade den Zaun überwunden und schlich jetzt quer durch das Rosenbeet zu ihm. „Du bist in Übung…“, bemerkte Laurence wortkarg. Logan sah sich um und musterte das hohe Spalier, das mit eisernen Spitzen gekrönt war. „Naja, man tut was man kann. Hätte nicht erwartet, dass du wirklich hier bist…“, der Vampir sah ihn an. Da sprach nicht nur Wut aus seinem Blick sondern blanker Zorn über seine Bemerkung, blitzte unter den dichten, langen Wimpern auf. „Sorry, nichts für ungut, Großer…“, Laurence wandte sich wieder von Logan ab. „Du solltest mal eine Runde drehen, besser wir haben alles im Blick…“, Logan nickte als hätte Laurence einen Befehl gegeben. Eigentlich hatte er das auch. Ein Rabe schwang sich in die Lüfte und Laurence suchte nach irgendeiner Regung am Fenster, der jungen Frau, doch da war nichts. Das einzige was er gewahrte als Logan zurückkam, war ein großer Vogel, der es sich auf dem Dachfirst gemütlich machte. Er runzelte die Stirn. „Nichts los, kein Alarm, total tote Hose in dem Laden. Sind sie sicher, dass sie da drin ist?“, fragte der Animagus. „Laut Djavit und Whatson ja. Wollen wir mal hoffen, dass es ihr gut geht“, geräuschvoll knackte der Vampir mit den Fingerknöcheln. Es wäre besser für sie. so ganz im Allgemeinen… Sie hockte in der Besenkammer. In der Besenkammer! Und sie fühlte sich hundeelend! Einer der Assistenzärzte war von einem anderen Gange gekommen und sie wollte nicht gesehen werden. Und wie sollte sie an der Rezeption vorbei kommen? Soweit hatte sie nicht gedacht, eigentlich tat sie das, was ihr grade in den Sinn kam, mehr nicht. Ihr Kopf pochte, aber umso größer war der Wunsch, hier heraus zu kommen. Antworten zu finden. Wer war sie, woher kam sie? wer waren diese Leute? Warum hatte eigentlich die Besenkammer ein Fenster und das Bad nicht? Welchen Sinn hatte denn das? Moment, es hatte einen Sinn, einen ganz entschiedenen… Der Mond schien vorwitzig in ihr Gesicht, als sie zum Griff trat. Alle Fenstergriffe waren abgeschlossen, der hier auch. Verdammt! Jemand rüttelte an der Tür, das Biest ging schwer, aber er hatte einen Schlüssel. Rasch sah sie sich um! Einen Stuhl! Sie brauchte einen Stuhl! Der Raum war nicht sehr groß, doch er diente auch als Abstellkammer. Allerlei Klimbim stand herum, auch Stühle! Sie schnappte sich einen und klemmte die Lehne unter die Klinke. Es klickte im Schloss, doch die Tür öffnete sich nicht, sie blockierte. Ein Fluchen war zu hören. Soweit, so gut, doch was jetzt? Das Fenster war noch immer verschlossen… Shawn Everest wollte einen Stuhl, aber die verfluchte Tür klemmte. Konnte hier auch mal etwas funktionieren? Er hatte mit der Polizei telefoniert, die Männer die sie besucht hatten, waren nirgendwo bekannt. Wer auch immer sie waren, sie führten sicherlich nichts Gutes im Schilde. „Dr. Everest?“, die Schwester kam um die Ecke gebogen. „Was ist denn?“ „Ich wollte der jungen Miss die Spritze geben, wie sie sagten. Sie sagte ihr sei schlecht, aber das war vor einer viertel Stunde! Im Bad ist sie nicht!“ „Was?!“, Shawn sah sie entrüstet an. Dann machte es Klick in seinem Kopf. Er hörte ein Geräusch vom inneren des Raumes. „Die Tür… natürlich! Los, helfen sie mir mal, Wendy!“, wenn sie da drin war, was wenn sie sich etwas angetan hatte? Was wenn sie einen Anfall hatte! „Hallo?! Miss? Öffnen sie dir Tür!“ Ihr Herz raste, als sie den Doc hörte. Sie hatte Angst, dass der Ausfall kommen würde, sie zwang sich selbst zur Ruhe, atmete gleichmäßig. Sie musste hier raus! Jetzt! Dieses verfluchte Fenster! Sie rappelte an dem Griff. Kurz darauf musste sie eine Atempause einlegen. So wurde das nichts, sie war einfach zu schwach. Zu schwach! Wie war das? Sie hätte gar nicht aufwachen dürfen! Sie hatte gewonnen, gegen das, was ihr passiert war! Sie war vieles, aber verdammt nochmal nicht schwach! Sie packte den Griff und riss ihn herum, das Schloss sprang auf. „Hä?“, sie sah fassungslos auf den Hebel. War der nicht grade noch verschlossen? Sie mobilisierte sich und schob das Fenster auf. Ein Glück war sie im ersten Stock. Sie schob den Kopf raus und sah rechts von sich ein Fallrohr, dahinter war ein Rosenspalier. Wenn sie es nur erreichen könnte… Da war irgendwas im Busch, Logan sah es genauso wie Laurence. Da rannten ein paar Leute rum wie aufgescheuchte Hühner. Der Vampir sah zu dem Vogel, der noch immer auf den Dachfirst thronte. Im Mondlicht sah man, das er dunkles Gefieder hatte, jedoch der Bauch in einem hellen Kupferton glänzte. Als hätte ihm jemand ein paar Augenbrauen aufgemalt, hatte er eine helle Zeichnung über den Augen. Er schuhte leise in die Nacht. „Sag mal, du so als Vogel, ist das da ein Brillenkauz?“, Logan sah ihn an, als hätte er sie nicht mehr alle. Sie waren auf der falschen Seite, um zu sehen, was sich da am Rosenspalier abspielte. Das einzige was sie sahen, war eine schlanken Gestalt, die im Eilzugstempo versuchte so schnell wie möglich vom Gelände zu kommen. Sie hielt sehr zielstrebig auf das große Tor zu. Als sie auf dem Rasen aufkam, schwindelte ihr leicht. Sich an der Mauer abstützend, lief sie so schnell es ging weiter. Dann strecke sich ein Kopf aus dem Fenster. Sie drückte sich an die Mauer und schloss die Augen. „Miss?! Was tun sie denn da!?“, oh nein, Everest! Sie riss sich zusammen und fing an zu laufen! Nur schnell weg hier! Sie hastete und stolperte mehr, als das sie rannte, in Richtung Tor. Ihre Patienten- Latschen waren nicht für so was gemacht und rutschten ihr fast von den Füßen. Das Tor! Es war zu! Fassungslos rüttelte sie an den Eisenstäben. Nein… nein! Neineineineinein! Sie musste hier weg! Sie musste hier raus! Sie wandte sich wiederum nach rechts und fing an am Zaun entlang zu straucheln, aber da war schon jemand! Ein großer Mann, sicher über zwei Meter groß, kam auf sie zu! Da war noch ein kleinerer. Erschrocken wich sie zurück. Sie konnte nicht genau sehen, wer das war, aber er hielt im Stechschritt auf sie zu. Sie wandte sich um und lief… Verdammt! Wenn man diese Frau einmal alleine ließ! Die war schlimmer als sie alle zusammen! „Cerri!“, brüllte Laurence ihr hinterher, doch sie lief kopflos weiter! sie mussten sie erwischen, wenn sie fiel! Wenn sie ohnmächtig wurde! Dann musste er ihr zumindest nicht mehr hinterher laufen, schon klar! Sie sah schrecklich aus, er verfluchte seine gute Nachtsicht. Logan und er folgten ihr so schnell sie konnten, doch eines musste man ihr lassen, sie war noch immer verdammt flink! Raus sofort! Schnell! Dann passierte es. Die Welt verschob sich und irgendwie wurde ihr schlecht. Sie dachte sie würde zusammenbrechen, aber sie fühlte sich wie durch einen Gummischlauch gepresst. Alles drehte sich und wirbelte herum. Dann wurde sie irgendwie ausgespukt. So fühlte es sich zumindest an. „Wow, was war das….“, sie stand in einer Straße. Eine Nebenstraße, etwas weiter fuhren Autos entlang. Wie konnte das sein? Wie kam sie hierher? Ihr war schwindelig! Und schlecht! Sie setzte sich auf einen Kantstein und schnaufte tief durch. Zittrig griff sie in ihre Manteltasche. Stärkungstrank. Sollte sie? Was hatte sie zu verlieren? Sie saß irgendwo auf einem Kantstein in einer Seitenstraße von London, zumindest war ihr so, als wäre es London. Keinen Plan wo sie war, niemanden den sie kannte, in einem Bademantel. Wenn sie schon geflüchtet war, wie auch immer das von statten ging, dann wollte sie auch weiter! diese beiden Männer finden, jetzt! Sie schraubte das Fläschchen auf und stürzte den Inhalt herunter. Es schmeckte dezent nach eingeschlafenen Füßen. Sie schüttelte sich, dann fühlte sie Wärme. Sie durchflutete sie. das Zittern verschwand. Langsam erhob sie sich. Kraft floss durch ihre Adern als hätte sie jemand darin gebadet, als wäre sie jemand ganz anderes. Wie lang diese Wirkung wohl anhielt? Das würde sie herausfinden. Sie lief los… „Wie bitte? Was meiste du mit, sie ist weg! Sag mal willst du mich verarschen? Ihr solltet auf sie aufpassen bis Shacklebold da ist! seid ihr noch bei Sinnen!“, Anara war stinkwütend! „Ich weiß nicht was da los war, Anara! Sie ist wie von der Tarantel gestochen hier rausgeschossen, dann hat es geknallt. Schätze sie ist Appariert! Ist die Frage wohin! Laurence und ich suchen bereits nach ihr! Lass den Rest ausschwärmen, sie war nicht allzu gut zu Fuß, also sollten wir uns beeilen!“, keuchte Logan im Laufschritt ins Handy. Verdammt! Das passiert also bei spontanen magischen Reaktionen! Er hatte so was schon mal gesehen, Feuer war nicht ungewöhnlich, Gegenstände die durch die Luft schossen auch nicht, aber appariert war noch niemand einfach so. naja, es war ja auch niemand Cerridwen Abarawn! „Riegelt am besten alles ab, was ihr bekannt vorkommen könnte, auch den Grimmauld! Wahrscheinlich taucht sie irgendwo auf, wo es ihr bekannt vorkommen könnte“ „Logan, das könnte fast überall sein!“ Ja, das war ja das Problem! Severus war hochgeschreckt. Er war wohl kurz eingenickt, das Buch lag noch offen in seiner Hand. Er hatte Herzrasen, er hatte geträumt und dann ausgerechnet so was! Wer träumte schon, dass er an einem Rosenspalier runterrutschte! Er schüttelte den Kopf. Etwas kratzte an seinem Fenster. Ein Kauz… als er öffnete verschwand er wieder in die Dunkelheit. Merkwürdig, äußerst merkwürdig… Die Eule ließ einen gellenden Schrei über das Gelände hallen. Laurence war jetzt im Hyde Park. Seite einer guten Stunde grase er alles ab, was er in Erinnerung hatte. Überall wo sie gewesen war, wo sei jetzt sein könnte. Hier hatten sie sich getroffen, als sie wieder nach London gekommen war, aber hier war nichts. Er streunte Richtung Ausgang, dann sah er eine Bewegung. Eine junge Frau im Bademantel lief recht ziellos umher… Djavit wurde fast wahnsinnig! Er kämmte zusammen mit Anara und den anderen jeden Winkel der Stadt durch, doch ausgerechnet er, sollte den Grimmauld überwachen! Er! Die Geduld in Person! Grummelnd schritt er die Straße auf und ab. Da war er, schon wieder! Dieser Mann! Sie wich zurück, als sie ihn sah. Abermals Fersengeld zahlend, rannte sie aus dem Park, über die Straße, den Bürgersteig entlang und weiter. Immer weiter. Irgendwie war das bescheuert! Sie suchte jemanden, wusste aber nicht wen. Jetzt flüchtete sie vor jemanden, wusste aber auch nicht vor wem! Es war so was von verrückt! Sie lief an einem Museum vorbei und hatte irgendwie das Gefühl, dass sie hier schon mal war. Da war eine Ampel, Göttin sei Dank war sie Grün! Ungefähr fünf Leute anrempelnd, hastete sie durch die Menge der Fußgänger. Sie wusste dass er noch immer da war, sie wusste es! Dieser Kerl sah aus wie aus einem Actionfilm gesprungen, die guten sahen da allerdings anders aus! Der da wirkte eher wie ein Auftragskiller! Sie bog flinken Fußes in eine Gasse ein, die schäbiger nicht hätte sein können! Müll trieb herum, die Fassaden waren völlig verratzt! Sie blickte im Lauf nach hinten, das war ein Fehler… Krachend fiel sie förmlich in einen Haufen Mülltonnen. Djavit ging grade an Nummer zwölf vorbei, als er den Lärm hörte. Wie auf Kommando, zog er seine Waffe. Alte Gewohnheiten legte man nur sehr schwer ab. Der Lärm kam vom Ende der Straße. Er hörte das Trappeln von Krallen hinter sich, Clay war aus dem Straßenzug, den er mit Helena durchkämmte zu ihm herüber geschossen und schloss zu ihm auf. Ein Heulen kam von irgendwo vor ihnen. Clay erwiderte es. Djavit fing an zu laufen. Was auch immer Hel da gefunden hatte, sie hielt es für mitteilungswürdig. Als er am Ort des Geschehens eintraf, erhob sich stolpernd eine Frau aus der Unordnung. Ein blecherner Deckel rollte die Straße entlang. Als sie ihn sah, stolperte sie rückwärts. Djavit steckte die Waffe weg. „Ruhig, ganz ruhig…“, die weiße Skinwalkerin wartete in einiger Entfernung. Sie atmete schwer, doch sie lief nicht davon, als er näher kam. „Was tust du denn, hm? Ganz ruhig…“, er zog sein Handy aus der Tasche. Sie zuckte zusammen, als er unter die Jacke griff, „Ich will nur telefonieren, okay?“, er wählte durch. „Nara! Ich hab sie, sie ist hier, pack Mark ein, er soll seinen Arsch bewegen!“ Die junge Frau vor ihm ließ sich kraftlos zu Boden sinken. Sie setzte sich und lehnte an der Mauer. Noch immer ging ihr Atem sehr schnell, ihre Hände zitterten, hoffentlich kippte sie nicht aus den Latschen! Beschwichtigende Worte murmelnd ging er auf sie zu. Als sie die Augen wieder öffnete, war ihr Blick gehetzt. „Ich will ihnen nur helfen, okay? Sie können hier nicht bleiben, können sie gehen?“ Sie sah den Mann wie durch eine zu starke Brille, trotzdem nickte sie träge. Ihr Kopf fühlte sich wie ein Dampfkessel an, sie versuchte sich aufzurichten und strauchelte. So wurde das nix! Vor einer Stunde noch wäre das kein Problem gewesen. Sie spürte das flackern ihrer Nerven förmlich. Da kam etwas angerauscht und sie betete nur, das es nicht zu schlimm wäre… Djavit wollte ihr hochhelfen, als sie im nächsten Moment wieder zusammensackte wie ein nasser Sack. Er versuchte sie am Fallen zu hindern, als ihm ihr Arm entgegen geschossen kam. Urplötzlich fingen sämtliche ihrer Gliedmaßen ein Eigenleben zu entwickeln! Ihr Körper krampfte sich zusammen und warf sich hin und her. Die Augen weit aufgerissen, sah sie ihn Hilfe suchend an. „Scheiße nein! MARK!“, blaffte er in Nacht hinein, während er irgendwie versuchte ihren Kopf daran zu hindern gegen die Mauer zu knallen. „WHATSON, VERDAMMT BEWEG DICH!“ Eine Haustür schlug zu, Hel winselte vor sich hin während Clay zu einem neuerlichen Heulen ansetzte. Diesmal lauter. Klar, er wusste worum es ging. Dann war Sirius neben ihm. „Hilf mir mit dem Kopf! Pass auf mit dem Arm!“, dirigierte Djavit ihn. Kalter Schweiß stand ihr auf der Stirn, es hörte einfach nicht auf! Sie fing an zu Keuchen als würde sie sich an etwas verschlucken! Er versuchte behutsam den Kopf etwas zur Seite zu drehen doch der Nacken war völlig verkrampft! Endlich hörte er die erlösenden Schritte. „Hier drüben! Lauf schon verdammt!“, rief er wieder. Mark und Anara brachen aus der Dunkelheit und Mark rannte was das Zeug hielt! „Pass auf den Kopf auf!“, er fiel neben ihm auf die Knie. Sie zuckte noch immer vor sich hin. Mark setzte zu einem Zauber an und murmelte vor sich hin, als Cerridwen endlich nach einer Ewigkeit zur Ruhe kam. Keuchend lang sie vor ihnen. Sie müsste ohnmächtig sein, doch sie war es nicht. Stattdessen blinzelte sie ihn an. Eine Hand hob sich leicht und er griff danach. „Schon gut, alles wird gut, wir sind ja hier…“, er sah zu Djavit, der fast noch blasser war als Cerridwen. „Kannst du sie reinbringen, Großer?“, Mark vermerkte in Gedanken, das er dem Vampir vielleicht einen Eimer Baldrian besorgen sollte. Wortlos hob Djavit die Irin auf. Noch immer blinzelte sie vorsichtig um sich, bis ihre Augen endlich zu fielen. Teufel, was für eine Nacht. Er sollte Dumbledore schreiben… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)