Der Jäger und der Werwolf von Miya_Eulik (~SB/RL~) ================================================================================ Kapitel 2: Gespräche -------------------- @CrazyChrissi: Hey, danke für den lieben Kommi, es freut mich wirklich, hier einem bekannten Namen zu begegnen (aus meiner anderen FF „Auf der Jagt nach Remus“, falls du dich daran erinnerst^^) So, hier das nächste Kapitel, tut mir Leid, dass es so kurz ist, ich werde mich mit dem nächsten auf jeden Fall beeilen. Viel Spaß beim lesen: Kapitel 2 Gespräche Als Remus das nächste Mal zu sich kam, wusste er zunächst einmal nicht, wo er war. Er versuchte die Augen zu öffnen, doch er konnte es nicht. Die Dunkelheit um ihn herum ließ sich nicht vertreiben und die Stelle um seine Augen fühlte sich wie eine große Brandwunde an. Doch das war nicht das einzig Beunruhigende: von seiner linken Schulter aus ging ein scharfer Schmerz seinen Arm herunter und er hatte das Gefühl, dieser würde ihm sofort abfallen, sollte er nur einen Finger bewegen. Um seine Handgelenke herum spürte er stählerne Handschellen, die zwar nicht fest genug saßen, um ihm weh zu tun, ihn aber dennoch schon fast in Panik versetzten. Was war nur mit ihm geschehen? Wo war er? Er konnte sich noch daran erinnern, dass er zu der Füchsin unterwegs war, die er aus der Falle befreit hatte. Doch was danach war, lag, ebenso wie seine Sicht, im Dunkeln. „Ah, du bist wieder wach“, erklang plötzlich eine Stimme und ließ Remus zusammenzucken. Er kannte diese Stimme. Das Gesicht eines Jungen in seinem Alter erschien vor seinem inneren Auge. Er sah gut aus, seine Gesichtszüge hatten etwas Aristokratisches an sich, die Haare waren leicht gelockt und schwarz, die Augen stahlgrau und mit eiskalter Ernsthaftigkeit auf ihn gerichtet: Sirius Black. Plötzlich fiel ihm alles wieder ein. Der Kampf im Wald, der Jäger, Sirius, und was danach geschah. Er fühlte, wie sich in seinem Inneren alles zusammenzog. Er war gefangen, bei einem Jäger für den es kein moralisches Problem darstellen würde, ihn jeder Zeit zu töten oder schlimmeres. Der Werwolf verstand sowieso nicht, weshalb Sirius es noch nicht getan hatte. Nur weil er den Angriff nicht zu Ende geführt hatte? Das sollte eigentlich kein wirklicher Grund sein, wenn man bedachte, was Werwölfe an den Vollmonden taten. Er konnte immer noch den süßlich-metallischen Geschmack von Menschenblut auf seiner Zunge schmecken, der, egal, was er tat, einfach nicht verschwinden wollte. Es widerte ihn an, doch sobald die volle Scheibe des Mondes am Himmel erschien, verdrängte der Blutdurst des Wolfes seinen Geist und er machte genauso jagt auf Menschen, wie seine Kameraden es taten. Weshalb sollte also jemand ihn verschonen wollen? Er war genauso ein Monster wie Grayback! An den Vollmonden genoss er das Töten genauso sehr wie all die anderen. „Ähm, ist alles in Ordnung bei dir?“, erklang wieder Sirius' Stimme, dieses Mal war sie etwas unsicher, „sag doch was“ „Wieso lässt du mich leben?“, fragte Remus leise. Plötzlich erschien ihm die Aussicht eines raschen Todes nicht mehr so schrecklich, dann wäre endlich dieser Albtraum vorbei. „Wieso hast du mich leben lassen?“, fragte der Jäger zurück. Seine Stimme klang nun etwas gereizt, „ich schulde dir was“ „Du schuldest mir nichts, du bist der Jäger, ich bin der Werwolf, es ist deine Aufgabe, die Menschen vor uns zu schützen“, er spürte, wie seine Lippen sich wie von selbst zu einem bitteren Lächeln verzogen, „du tust das Richtige“ „Ja, das tue ich wirklich“, meinte Sirius etwas selbstgefällig, „aber ich finde es nicht richtig, jemanden zu töten, der nichts Schlechtes getan hat“ „Was macht dich da so sicher, dass ich nichts getan habe?“, schnaubte Remus. „Du hast doch selbst gesagt, dass du niemanden töten willst“ „Das Wollen und das Tun stimmen nicht immer miteinander überein“, entgegnete der Werwolf bitter, „man kann nicht immer selbst entscheiden, was man tut, oft ist man davon anhängig, was andere wollen, dass du tust“ „Meinst du Grayback?“, bei der bloßen Erwähnung dieses Namens musste Remus frösteln, mit so viel Leid und Angst war er verbunden. „Ja“, nickte er leicht und verstummte. Er wollte nicht über diesen Mann reden. Er wollte nicht über das Monster reden, das so vielen, ihn selbst eingeschlossen, so viel Leid zugefügt hatte. „Verlass doch das Rudel, wenn du seine Ansichten sowieso nicht teilst“, es klang so einfach, als er das aussprach. Einfach irgendwo hin gehen, wo ihn niemand suchen würde. Wo niemand wissen würde, was er war. Einen Ort finden, wo er niemanden während der Vollmonde schaden konnte. Es war nicht so einfach, wie es klang. „Du verstehst das nicht“, schüttelte der Werwolf den Kopf und bereute es sofort, als ein Schwindelgefühl ihn erfasste, er stoppte kurz und wartete, bis es aufhörte, ehe er weitersprach, „er ist der Leitwolf und derjenige, der mich gebissen hat, ich kann mich ihm nicht einfach so widersetzen, das geht nicht“ „Warum nicht? Ich meine, ich hör auch nicht immer auf meinen Anführer“ „Das ist etwas anderes, er hat nicht diese Macht über dich“ „Aber das rechtfertigt noch lange nicht den Tod unschuldiger Menschen!“, nun klang der Jäger wütend. „Ja, ich habe auch nie behauptet, mich rechtfertigen zu wollen“, er machte wieder eine kurze Pause, holte tief Luft und redete weiter, „deshalb verstehe ich nicht, wieso du mich am Leben lässt“ „Du hast mich schließlich auch nicht getötet“, dann verstummte er. Remus hörte Schritte, die auf ihn zukamen, dann das Knarren des Bettes, als Sirius sich auf dessen Rand niederließ. „Lassen wir das Thema doch, wir sind quitt und Punkt, lass uns doch über etwas anderes reden“ „Was hast du mit mir vor, wenn ich wieder gesund bin?“ „Keine Ahnung, willst du denn wieder zurück?“ „Ich muss“, ja, er musste wieder zurück. Außer ihm gab es niemanden, der sich um die Kinder dort kümmern würde. Es ist bei den meisten noch nicht so viel Zeit vergangen, seit Grayback sie ihren Familien entrissen hatte. Manche von ihnen fragten immer noch, wann sie wieder zu ihren Eltern konnten. Sie brauchten noch jemanden, der sich um sie kümmern würde und außer Remus würde das keiner von ihnen machen. Nein, er musste wieder zurück. „Musst du gar nicht, sie werden denken, du bist tot und sie würden dich nicht suchen, dann müsstest du Grayback nicht mehr folgen und...“, doch er wurde von einem energischen Klopfen an der Tür unterbrochen. „Ich bin's, James, lass mich rein!“, erklang eine fremde Stimme. Das musste wohl der Horcher sein, von dem Sirius geredet hatte. Der Jäger sprang auf und Remus hörte, wie die Tür aufgerissen wurde. „Ah, er ist schon wach“, erklang wieder die Stimme des Horchers, „gestatten, James Potter“ „Remus“, es war seltsam mit jemandem zu reden, dem man kein Gesicht zuordnen konnte. Bei dem Kampf hatte er James nur aus dem Augenwinkel heraus gesehen: ein schlaksiger Junge mit zerzausten, schwarzen Haaren, mehr nicht. „Ich muss dir leider meinen Freund für einige Zeit stehlen“, meinte James heiter, so als würde er mit einem Freund reden und nicht mit einem Werwolf, „komm schon, Sirius, ich muss mit dir reden“ „Sirius!“, rief Remus hastig nach ihm, „du hast meine Frage noch nicht beantwortet“ „Ich...denk noch drüber nach“, dann schwang die Tür zu und Remus hörte, wie ein Schlüssel im Schloss umgedreht wurde. Nun war er wieder alleine und hatte keine Ahnung, wie es weiter gehen würde. ------------------------------------------------------------------------------------------- Ich hoffe, dass es euch gefallen hat und würde mich wie immer über Kritik freuen^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)