Nigels Geschichte mit dem blauen Feuer von Kurai_Cheri ================================================================================ Kapitel 11: Morgendliches Bad ----------------------------- „Nigel, aufwachen, wir kommen bald am Sabaody Archipel an,“ flötet mir Feli glücklich entgegen und reißt mich so aus meinem wohl verdienten Schlaf. Ein Brummen meinerseits ist zu vernehmen, ehe ich mich einfach von ihr abwende. Das sie mich wegen so einem Mist noch vor Sonnenaufgang wecken musste, nicht zu fassen. Die soll bloß verschwinden und mich in ruhe lassen. Sie weiß doch das ich Morgens immer schlechte Laune habe, vorallem, wenn man mich auch noch mit guter Laune überschüttet. Damit kann ich direkt nach dem Aufwachen einfach nichts anfangen. Die Tatsache, das auch noch diese Insel der Grund für diesen verfrühten Besuch ist, beschwichtigt mein Gemüt nun wirklich nicht. Ich will von dieser Insel und ihren Bewohnern, besonder ein ganz Bestimmter nichts wissen. Hoffentlich bemerkt die Kleine, das ich nicht darauf aus bin, jetzt schon auf zu stehen. „Jetzt komm schon Bruderherz. Es ist endlich Landgang angesagt. Das willst du doch wohl nicht verpassen, oder etwa doch?“ trällert die Blauhaarige weiter drauf los. „Ich habe zwei Tage Zeit, also beweg deinen Arsch aus meiner Kajüte und lass mich schlafen,“ fauche ich ihr nur zu, bevor ich mir die Decke über den Kopf ziehe. Ein wohliges Seufzen verlässt meine Lippen, als ich mich in dieser angenehmen Schwärze wieder finde. Doch scheinbar will meine Schwester nicht auf mich hören. Stattdessen enzieht sie mir die Decke, woraufhin ich nur in Boxershort bekleidet auf dem Laken liege. Ein kalter Luftzug lässt mich leicht fröstel. Ein bedrohliches Knurren erntfährt meine Kehle. Meine finsteren, roten Iriden fixieren meine kleine Schwester mit einem finseteren Blick. Schlagartig wird ihr klar, welches Monster sie damit aus seiner Höhle gelockt hatte. Beschwichtigend hebt sie die Arme vor den Körper und nuschelt eine Entschuldigung, was meine Wut jedoch nicht bändigen kann. Seid gestern, als mir bewusst wurde, das ich wirklich auf diesen Insel landen würde, ist meine Laune auf dem Nullpunkt. Meine Nerven sind zum zerreißen angespannt und durch die Aktion von Feli, ist dieser hauchdünne Faden gerade gerissen. Wut entbrannt springe ich auf, um gleich darauf der Kleineren aus meiner Kajüte zu folgen. „Bleib stehen Feli, damit ich dir den Hals umdrehen kann,“ brülle ich wütend durch die Gänge. Einige verwunderte Blicke folgen dieser grotesken Szenerie. Das muss aber auch zu komisch aussehen, wie ich nur in Boxershort hinter einer eingeschüchterten Feli durch die Moby Dick herjage. „Nigel, erbahrme dich. Ich konnte ja nicht wissen das deine Laune So mies ist,“ fleht sie mich förmlich im rennen an. Doch besänftigen kann sie mich damit nicht. Im Gegenteil, es schürt meine Wut nur noch mehr an. Langsam aber sicher steuern wir das Deck an. Scheinbar hofft Feli auf Hilfe von einem der Männer. Mit einem lauten Knall reißt sie die Tür nach draußen auf, nur um sogleich weiter zu sprinten. Auch ich lasse mich nicht beirren. Kurz nach ihr trete auch ich ins Sonnenlicht und sofort liegen die Blicke der gesamten Crew, zumindest die, die sich schon an Deck befinden, auf uns. Einige grinsen amüsiert, während andere in schallendes Gelächter ausbrechen. Schnaubend komme ich der Flüchtenden immer näher, was diese sichtlich nervös macht. Immer wieder wirft sie mir einen ängstlichen Blick über die Schulter zu. Ein zufriedenes Grinsen schleicht sich auf meine Lippen, als mir einer brilliante Idee in den Sinn kommt. Meinen Plan in die Tat umsetzend, verändert sich meine Gestalt in die eines Tatzelwurms und der Kleinen wird bewusst, das sie mir nicht mehr entkommen kann. Ein spottender Ausdruck legt sich in mein Gesicht, als ich die Kleine unter den Armen greife und sie von den Planken hebe. Ein erschrockenes Quietschen ist zu vernehmen, ehe ich mit ihr direkt auf das blaue Meer zu steuere. „Nigel was hast du vor?“ kreischt sie nur hysterisch. „Ich werde dir zeigen wie ich mich heute morgen gefühlt habe, als du mich mit deiner absurd guten Laune aus meinen Träumen gerissen hast,“ brumme ich nur höhnisch und nähere mich langsam der Wasseroberfläche. Doch bevor sie erneut die Stimme erheben kann, habe ich sie schon komplett in das kühle Nass getaucht. Nach knapp zwei Sekunden ziehe ich sie wieder aus den Fluten und kann ein Japsen seitens der Blauhaarigen vernehmen, was mir eine gewisse Genugtuung verschafft. Das hatte sie jetzt verdient und ausserdem hat sich damit meine schlechte Laune gebessert, zwar nur minimal, aber immerhin. Zufrieden mit mir selbst, lasse ich die bibbernde Feli auf die Planken fallen, während ich dagegen leichtfüßig neben ihr lande. Auf meinem Gesicht ist noch immer das zufriedene Grinsen abgezeichnet. „Man Nigel! Was sollte der Scheiß?“ schnauzt mich die Kleinere sofort ungehalten an. „Tja Feli, wie oft habe ich dir schon gesagt das du mich nicht wecken sollst indem du auf mich ein brabbelst. Eine Tasse Kaffee, ein Rütteln an der Schulter und ich hätte dich nicht baden müssen,“ gebe ich nur Schulter zuckend zurück. Damit wende ich mich ab, um mich auf den Weg in meine Kajüte zu machen, immerhin bin ich noch immer halbnackt. Felis Stimme lässt mich jedoch stocken: „Was ist eigentlich los mit dir? Ich weiß das du nicht begeistert bist, das wir jetzt zu Piraten gehören, aber das ist doch kein Grund so Scheiße zu sein. Seid gestern bist du agressiv und schlecht Gelaunt, aber sag mir mal warum du jetzt so drauf bist? Normalerweise hättest du sowas nie getan.“ Ein mürrisches Brummen entkommt meiner Kehle. „Die Insel auf die wir gerade zusteuern ist der Grund dafür. Die reine Gewissheit, das wir dort zwei Tage lang anlegen strapaziert meine Nerven bis zum zerreißen und die Aktion mit dem Weckdienst, hat eben diesen dünnen Faden reißen lassen. Ich bin dann mal in meiner Kajüte,“ murmel ich nur, ohne auf zu sehen. Genervt reibe ich mir mal wieder über den Nasenrücken. In meiner Kajüte angekommen trete ich an den Schrank und ziehe mir ein paar frische Klamotten heraus, welche ich mir sogleich überziehe. Danach zupfe ich meine Haare zurecht, stecke mir eine Zigarette an und begebe mich wieder an Deck. Müde beobachte ich die Männer, wie sie hektisch über das Deck hetzten, um die Ankunft am Sabaody Archipel vorzubereiten. Es dauert nicht lange, da sind die Segel gehisst, der Anker ausgeworfen und die leeren Kisten aus dem Lagerraum an Deck verteilt. Seufzend stoße ich den bläulichen Rauch aus der Nase aus. „Willkommen auf dem Sabaody Archipel,“ murmel ich eher zu mir Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)