This love is so ... von Robin-swan (Wenn die Liebe sich seine eigenen Wege sucht) ================================================================================ Kapitel 2: Lost and Found ------------------------- Lost and Found Ich war echt erleichtert, dass wir nicht zur Rush Hour fahren mussten, denn unsere Einführung begann erst um 10 Uhr trotzdem kamen wir fast zu spät. Weder Aoko noch ich haben sich Gedanken darüber gemacht, wie man am besten zur Uni kommt und der Versuch eine „Abkürzung“ zu nehmen ging tierisch in die Hose. Von der Hakusan Station dauerte der Fußweg eigentlich 5 Minuten doch wir schafften es den Weg um ein Vierfaches zu verlängern. Dies war natürlich nicht zum Vorteil für Aokos Laune und sie zeterte wie ein wildgewordenes Nashorn und gab mir die Schuld an der Abkürzung. „Ich kann doch nichts dafür!“ „Und ob du das kannst, es muss ja immer einer Schuld sein!“ „Also wenn das so sein muss dann bist du jawohl die Schuldige!“ „Das kann gar nicht sein, denn es sind immer andere Schuld und niemals man selber!“ Dagegen konnte ich dann auch nichts mehr sagen und blieb plötzlich mit einem verdutzen Gesicht stehen. „Kaito, was ist los?“ „Ich hab die Uni gefunden!“ „Echt, wo?“ Ich deutete nur mit dem Finger auf das riesige Gebäude vor mir. Ich war ganz verwundert, dass das Ding so hoch war. Ich wusste zwar, dass der erste Campus ein riesiges Hochhaus für die Lehrgänge hatte aber ich hatte es doch nicht mehr ganz so riesig in Erinnerung. Mein Blick wanderte hinüber zu meiner Angebeteten, deren Blick wohl noch mehr entgleist war als meiner. Der Campus war echt toll gestalten mit Brunnen und Parkanlagen. Dass es in einer so gestauchten Stadt wie Tokyo noch Platz für sowas gab faszinierte mich. Mein Blick fiel auf eine der im Park aufgestellten Uhren: „Verdammt!“ Sagte ich und packte Aoko am Arm und diese erwachte aus ihrer Schockstarre mit einem leisen „Was?“. „Wir haben es eilig du Trödelliese. Beweg dich!“ Rief ich und zerrte Aoko an einem Arm hinter mir her, weil sie das zuvor gesagte noch nicht verarbeitet hatte. In der Eingangshalle platzten wir mitten in die Vorstellung des Dekans für unseren Studiengang und wurden von den restlichen Studenten mehr oder weniger erbost angeguckt. Wir verneigten uns um unsere Entschuldigung zum Ausdruck zu bringen und folgten danach den Erläuterungen des Dekans. Danach wurden die Studenten des vierten Semesters auf uns losgelassen und in Gruppen zeigten sie uns die Hörsäle und den Campus. Sie gaben auch Tipps zu der Kurswahl, die wir unmittelbar nach der Führung treffen sollten. „Ansonsten steht heute nichts mehr an, oder Aoko?“ Fragte ich sie, als wir die Zettel für die Kurswahl abgegeben hatten. „Nein, auf meinem Tagesplan steht nichts mehr. Ich glaube, wir haben alles erledigt.“ Sagte die junge Frau mit den braunen, langen Haaren und beäugte dabei den beschriebenen Zettel in ihrer Hand. Plötzlich zuckte sie zusammen, als jemand von hinten nach mir rief: „Kuroba-Kun, Nakamori-chan!“ Reflexartig drehten sich Aoko als auch ich um und eine junge Frau in unserem Alter lief auf und zu und winkte. Sie trug einen kurzen, roten Rock und ein schwarzes, bedrucktes T-Shirt mit dem Schriftzug „ Toto University“. Erst aus der Nähe erkannte ich, dass sie blau-schwarze Haare hatte, denn diese hatte sie streng zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden waren. Keuschend stand sie dann vor uns und brachte, unterbrochen von mehreren verzweifelten Japsern nach Luft, einen Satz heraus: „Ihr seid es wirklich. Ich dachte ich hab mich verguckt.“ Das Fragezeichen in meinem Kopf wurde immer größer aber ein flüchtiger Blick auf Aoko verriet, dass sie mit dem Mädchen vor uns etwas anfangen konnte. „Akái-san ! Wir haben uns ja schon ewig nicht mehr gesehen!“ Aoko betonte ihren Satz mit viel Begeisterung, während ich nach wie vor im Dunkeln fischte - *würg* - sagen wir lieber suchte. „Kaito, sag bloß du erinnerst dich nicht mehr an sie.“ Jetzt klang Aoko eher vorwurfsvoll anstatt begeistert. Ich versuchte mein Nicht-Wissen gekonnt zu überspielen: „Doch, natürlich weis ich das noch!“ „Ach ja, und woher kenne wir sie?“ „Verdammt… Wir kennen sie aus der Grundschule.“ „Nah dran aber leider nur fast – Sie war in unserer Stufe auf der Mittelschule. Und da du bestimmt ihren Namen vergessen hast stell ich sie dir nochmal vor: Das ist Yuuki Akái.“ Yuuki grinste über beide Ohren aber das taten ja bekanntlich viele Mädchen. „Ich dachte eigentlich, dass man mich nicht so leicht vergisst.“ Sagte sie dann und richtete ihren Blick auf Aoko. „Damit hast du ja auch Recht aber was willst du von jemanden erwarten, der sogar vergisst seinen Wecker zu stellen.“ Sagte Aoko und warf mir einen bösen Blick zu. Und damit wären wir wieder da, wo wir heute Morgen waren – sie vergisst echt nichts. Yuuki fing lauthals an zu lachen und sagte dann: „Ihr habt euch wirklich kaum verändert. Naja außer das Kaito nun doch noch etwas männlicher aussieht“ Sie hatte „etwas männlicher“ gesagt... Innerlich zcukte ich zusammen, weil ich dieses „etwas“ irgendwie verletzend fand. In dem Moment nahm Aoko mich in den Arm: „Nicht weinen Kaito. Ich weis die Wahrheit kann verletzend sein.“ Danke schön, bohr in meinen Wunden. Den Gedanken verwarf ich aber ganz schnell, als ich jemanden hörte, der nach Yuuki rief. Aoko lies im gleichen Moment von mir ab und wurde leicht rot im Gesicht. Die Umarmung war ihr im Beisein fremder Leute wohl etwas peinlich. Ich hingegen lächelte und fand sie dafür einfach nur niedlich. So schnell wie möglich drückte ich ihr einen Kuss auf die Stirn und ich kassierte dafür prompt einen Tritt gegen das Schienbein. Mit schmerzverzerrtem Gesicht versuchte ich Haltung zu bewahren und versuchte meine entgleisten Gesichtszüge mit einem Grinsen zu überspielen. Als ich meine Augen wieder öffnete stockte mir der Atem. Heute begegneten einem Leute, an die man sich nicht mehr erinnert und solche, an die man sich am liebsten nicht erinnern möchte. So war das halt häufig, wenn man zur Uni ging – Man trifft auf alte Bekannte und auf neue Gesichter. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)