Wild Beasts von jakey-lynn (Träume nicht dein Leben, leb' deinen Traum! - Für die Freiheit lohnt es sich zu kämpfen!) ================================================================================ Kapitel 10: Kapitel 7 – Critical / You be Tails, I'll be Sonic oder Begegnung Teil 1 ------------------------------------------------------------------------------------ Hey, Ho! XD Hier mal der erste Teil des 7. freu mich wie üblich über jegliche Art der Kritik usw ^^ Viel Spaß ^_^ Piece (Y) Jakey ;D _________________________________________________________________ Kapitel 7 – Critical / You be Tails, I'll be Sonic oder Begegnung Teil 1 Unruhig zappelte ich auf meinem Sitzplatz herum, um im nächsten Moment wieder im Kreis zu laufen. »Wie lange dauert das denn noch?«, fragte ich mich angespannt und warf einen Blick auf die Wanduhr. Genervt seufzte ich auf und ließ mich wieder sinken. Das gab es doch nicht! Es war noch nicht mal eine Viertelstunde vergangen und ich machte mich schon komplett verrückt! Seit wir im Krankenhaus angekommen waren, war Ace sofort in einen Operationsraum gebracht worden. Ruffy hatte zwar darauf bestanden bei mir zu bleiben und mit mir gemeinsam zu warten, aber den hatte ich erfolgreich dazu bewegen können sich ebenfalls durch checken zu lassen. Na ja, ihn anzufauchen und es ihm zu befehlen traf es wohl besser. Ein leichtes Grinsen stahl sich auf meine Lippen. Ich hatte ihn fast eigenständig zu seiner Behandlung hin zerren müssen. Allerdings waren die Rettungsmänner eingeschritten und hatten sich ihm angenommen. Zum Glück betraf mich das Ganze nicht. Ich hatte keine Verletzung davongetragen, worüber ich mich doch stark wunderte. Wie viele Jahre war es her, dass ich an einem Tag unverletzt geblieben war? Belanglos zuckte ich die Schultern. Das konnte mir doch jetzt auch egal sein. Dennoch machte ich mir ungeheure Sorgen um meinen Freund. Was er wohl für Wunden hatte? Nachdenklich nahm ich seinen Hut von meinem Kopf und betrachtete ihn eingehend. Schon vom ersten Moment an, hatte ich ihn sehr gemocht. Vor allem passte er zu Ace. Schwach lächelte ich vor mich hin. Ich zog meine Beine an meinen Körper und legte den Hut auf meine Knie. Gedankenverloren streichelte ich ihn. Er fühlte sich glatt und weich unter meinen Fingern an. »So wie Ace' Haare«, schoss es mir plötzlich durch den Kopf. „Du beschützt mich, so lange mein Freund da drin ist, nicht?“, fragte ich seinen Hut wispernd. „Ich werde auch auf dich aufpassen. Ich liebe dich mindestens genauso viel wie Ace. Obwohl, ihn werde ich doch immer mehr lieben. Trotzdem werde ich dich nicht enttäuschen. Egal was auch kommen mag. Ich werde für dich und Ace kämpfen. Ach, ich wünschte, du könntest mir erzählen, was mit euch passiert ist. Was habt ihr nur erlebt in all den Wochen, die ich euch nicht gesehen hab? Wer hat Ace das angetan? Wieso kannst du mir nicht einfach sagen, was ihm fehlt? Ich mache mir Sorgen um ihn. Du sicher auch, nicht? Du sollst mir Trost spenden, so lange wie Ace da drin ist und nicht bei mir sein kann. Er wird es doch schaffen, oder? Ich hoffe so sehr, dass es nichts Ernstes ist. Kannst du ihn mir nicht herholen? Ach, du kannst ihm wahrscheinlich genauso wenig helfen, wie ich ihm, nicht? Ace hat mir schon zum zweiten Mal das Leben gerettet. Was würde ich nur ohne ihn machen? Du bleibst dann bei mir, nicht? Du bedeutest Ace wohl eine ganze Menge, nicht? Er mir auch. Ich liebe ihn so sehr. Er fehlt mir wahnsinnig. Aber immerhin bist du da. Du bist schließlich ein Teil von ihm. Also ist Ace in gewisser Weise auch bei mir. Ich wünschte, du könntest mit mir reden und ein paar Antworten geben.“ Ein wenig traurig streichelte ich seinen Hut weiterhin, gab ihm einen Kuss und schmiegte meinen Kopf an ihn. ~(This is critical, I'm feeling helpless. So hysterical, this can't be healthy. I can't eat or sleep when you're not with me. Baby, you're the air breath. This is critical, yeah. So stuck on you)~ „Na? Schließt ihr schon Freundschaft?“, ertönte plötzlich eine Stimme auf meiner rechten Seite. Leicht benebelt hob ich meinen Kopf und drehte ihn zu dem Besitzer, der mich angesprochen hatte. „Kann man so sagen“, lächelte ich. „Wie geht’s dir? Was ist bei dir herausgekommen?“ „Na ja, mein linker Arm ist in Gips, wie du siehst. Der ist gebrochen. Zwei gebrochene Rippen auf der rechten Seite, Fleischwunde am rechten Oberarm, die mit 13 Stichen genäht wurde, und ein geprelltes Nasenbein. Ach ja, ganz vergessen: Jetzt hab ich ein linkes Veilchen!“, berichtete mir der Schwarzhaarige stolz und zeigte mir seine Wunden. Kichernd schüttelte ich meinen Kopf. „Ein Wahnsinn.“ Belanglos zuckte er die Schultern und setzte sich neben mich. „Na, wie geht’s dir so? Hat dir der Hut antworten können?“ „Mir kommt es vor, als würde ich hier schon eine Ewigkeit sitzen, dabei ist es noch nicht mal eine halbe Stunde. Du hast zugehört?“ „Ja, ich wollte nicht stören, deshalb bin ich erst jetzt hergekommen. Der Hut kann dir vielleicht nichts sagen, aber ich kann dir die ein oder andere Frage beantworten, wenn du das möchtest?“ „Danke, Ruffy. Das wäre toll.“ Aufmunternd schmunzelte mir der Strohhutjunge zu. „Weißt du, Ace bedeutet dieser Hut eine ungeheure Menge. Genauso viel wie mir mein Strohhut. Sie waren beide Geschenke von unserem Onkel Shanks, als wir ihn zum letzten Mal gesehen haben. Das ist auch schon einige Jahre her. Jedenfalls durfte bis jetzt niemand, außer mir, seinen Hut je aufsetzen, geschweige denn anfassen. Kein einziges Mädchen vor dir hat je das Privileg dazu gehabt. Du bedeutest ihm alles. Der Hut ist ein großer Bestandteil von ihm. Er soll auf dich aufpassen und dir Trost spenden, wenn er nicht da ist. Außerdem ist er ein Zeichen dafür, das Ace wiederkommt. Der Hut soll dich immer an meinen Bruder erinnern. Er ist ein Versprechen, das er immer bei dir ist, egal ob nah oder fern. Ich kann dir leider auch nicht sagen, was mit Ace in den vergangenen Wochen passiert ist. Er wird es dir schon noch erzählen, wenn die Zeit reif dafür ist. Ace ist sehr stark. Er schafft das schon, da bin ich mir sicher. Außerdem dürfte die Kugel ihn nicht ernsthaft verletzt haben. Kopf hoch, Schwesterchen. Es ist bestimmt nicht so tragisch, wie du dir das vorstellst. Sicher fragt Ace zuerst nach dir. Dann wird er wahrscheinlich schon nach Essen verlangen. Ich kenne ihn doch. Mache dir keine Sorgen, Kleines. Es wird alles gut werden.“ Einige Minuten blickte ich Ruffy stillschweigend an, ehe ich meine Augen wieder nach vorne richtete. Nachdenklich betrachtete ich Ace' Hut, der noch immer auf meinen Knien lag, und streichelte ihn liebevoll. Schließlich setzte ich ihn mir wieder auf und grinste vergnügt. Es gefiel mir sehr einen Teil von meinem Freund bei mir zu haben. Fröhlich wandte ich mich wieder an den 19-Jährigen und umarmte ihn sanft, darauf bedacht ihm nicht weh zu tun. „Du bist ein toller Bruder, Ruff. Ich bin froh, dass du hier bist. Danke, das du in den vergangenen Wochen für mich da warst und mich beschützt hast. Ace ist sicher sehr stolz auf dich, was du so vollbracht hast. Ich freue mich wahnsinnig euch beide zu haben. Das ist mein allerschönstes Geburtstagsgeschenk.“ „Das heißt, du willst nichts mehr zu deinem Geburtstag haben?“ „Wie meinst du das?“ „Überraschung“, grinste Ruffy geheimnisvoll und kicherte. Ich beließ es dabei. Wenn er das so sagte, dann würde es bestimmt etwas Tolles sein. Langsam war ich nicht mehr ungeduldig. Mittlerweile hatte ich mich entspannt. Der Hut von Ace und mein neugewonnener Bruder gaben mir die nötige Ruhe, die ich brauchte. „Kate? Ruffy?“, sprach uns auf einmal eine fremde Person an. Sofort wandten wir uns demjenigen zu und erkannten einen schlanken Mann Mitte 30, der hellbraune Haare hatte und eine Brille trug. Er war in etwa so groß wie Ace, aber nicht ganz so muskulös. „Ja?“, fragten wir im Chor. „Ich bin Doktor Flake und für Ace D Puma zuständig. Die Operation ist gut vonstatten gegangen. Die Patrone konnte entfernt werden. Es wurden keine Organe beschädigt. Er hat viel Blut verloren, wird aber bald wieder auf den Beinen sein. Allerdings konnten wir ein paar schlecht verheilte Rippenbrüche feststellen. Deshalb mussten wir sie nochmal brechen, damit sie gut verheilen können. Er muss in nächster Zeit ein Korsett um den Oberkörper tragen. Nur so kann die Behandlung erfolgreich verlaufen. Ich würde ihn außerdem noch über das Wochenende zur Beobachtung hierbehalten. Am Montag wird dann die Entlassung sein. Außerdem muss er sich schonen. Achtet auf jeden Fall darauf, das er sich nicht zu ruckartig bewegt und vor allem vorsichtig ist.“ „Ist gut und wie geht’s ihm jetzt?“, platzte es aus mir ein wenig ungeduldig heraus. „Er ist schon bei Bewusstsein und hat bereits nach euch gefragt. Wenn ihr mir bitte folgen würdet.“ Freundlich deutete der Arzt Ruffy und mir, dass wir mitkommen könnten. Eilig sprang ich auf die Beine und lief mit dem Strohhutjungen hinter dem Doktor her. Mein Herz raste vor Aufregung. Eine gewaltige Welle der Erleichterung strömte noch immer durch meinen Körper. Ich konnte es gar nicht mehr erwarten Ace wiederzusehen. Unruhig trippelte ich neben Ruffy. Dieser bemerkte es, lachte lautlos vor sich hin, gab aber keinen Kommentar dazu. Eine Weile schritten wir alle durch ein paar Gänge und über einer Art überdachten Brücke, die an der gesamten linken Seite Fenster hatte, wobei an der rechten die Wand war. Gerade als ich fragen wollte, wie lange es noch dauerte, hielten wir an. Lächelnd wandte sich der Arzt zu uns. Somit konnte ich die Türnummer 313 erkennen. „Ihr könnt eintreten. Ich war bereits bei ihm und habe ihn aufgeklärt. Wenn etwas sein sollte, könnt ihr mich jederzeit rufen lassen.“ Freundlich schüttelte er unsere Hände und verschwand. Ruffy und ich wechselten einen verwirrten Blick. Irgendwie war der Arzt echt schräg. Schnell verwarf ich den Gedanken wieder und öffnete die Tür. „Ace!“, rief ich freudig aus, raste zu ihm, legte meinen linken Arm um seinen Hals, meine rechte Hand an seine Wange und küsste ihn stürmisch, ohne das er überhaupt reagieren konnte. Dennoch erwiderte er meinen Kuss nicht minder begeistert als ich. Ruffy hielt sich im Hintergrund und lachte ausgelassen, bis ihn seine gebrochenen Rippen daran erinnerten, weshalb er das noch unterlassen sollte. Deshalb grinste er einfach so breit, wie er nur konnte und genoss das Geschehen schweigend. Es war ein unbeschreiblich schönes Gefühl Ace zu küssen. Seine Lippen waren weich und angenehm warm. Niemals hätte ich mir gedacht, dass seine Küsse so unbeschreiblich zärtlich, sanft und stark gleichzeitig waren. Leicht knabberte ich an seiner Unterlippe und holte mit meinen Armen seinen Kopf näher an meinen. Sein rechter lag um meinem Oberkörper, während seine linke Hand an meiner Wange war. Allmählich löste er sich keuchend von mir, was mir einen leicht fordernden Laut entlockte. Ace lachte kurz auf. „Lass mich erst mal Luft holen. Du hast mich so überrumpelt, sodass ich nicht mal richtig reagieren konnte“, grinste mich der Sommersprossige freudig an. „Okay, es sei dir vergönnt. Wie geht’s dir?“, lächelte ich ihn zärtlich an. „Super.“ „Und deinen Verletzungen?“ „Halb so wild. Die Kugel ist draußen. Ich wurde mit 7 Stichen genäht.“ „Ha, ich hab 6 mehr als du!“, freute sich Ruffy, der zu uns gekommen war. „Echt wahr? 13 Stiche? Nicht übel“, gab sein Bruder anerkennend von sich, woraufhin der Jüngere stolz grinste. „Wie könnt ihr euch darüber nur freuen?“, wollte ich verwirrt wissen. „Haben wir mehr zu erzählen“, gaben die D's gelassen von sich. „Ja, ihr habt Recht. Narben sind heiß“, meinte ich kokett und bewegte verführerisch meine Augenbrauen. Die Wangen des Sommersprossigen liefen augenblicklich knallrot an, während er verlegen den Blick abwandte. Der Strohhutjunge hingegen kicherte nur. Grinsend gab ich meinem Freund einen Kuss. „Ich liebe dich, mein Schatz“, lächelte ich. „Ich liebe dich auch, mein Liebling“, wisperte Ace zurück, holte mich näher zu sich und küsste mich leidenschaftlich. Immer fordernder bewegte er seine Lippen über meine. Behutsam stupste seine Zunge an meinen geschlossenen Mund und ich gewährte ihr Einlass. Sanft spielte seine mit meiner. Genüsslich fuhr seine Zunge die Konturen meiner Lippen nach, ehe er seine mit meinen wieder versiegelte. Leicht knurrend knabberte er an meiner unteren. Wieder spielten unsere Zungen miteinander, nur wilder. Trotzdem mussten wir uns erneut aufgrund Luftmangels lösen. Behutsam legte ich meinen Freund ins Kissen zurück und setzte mich an seine rechte Seite auf die Bettkante. Liebevoll kraulte ich ihn mit meiner Rechten am Kopf. Sofort schmiegte er diesen in meine Hand, gab sich der angenehmen Berührung hin, schloss die Augen und schnurrte wohlig. Ruffy flüsterte mir ins Ohr, dass er in die Kantine gehen würde, um was zu essen. Als Antwort nickte ich ihm zu. „Der ist in guten Händen“, grinste der Strohhutjunge vergnügt, strich mir über den Rücken und verließ frohen Mutes das Zimmer. Ace bekam davon nicht das Geringste mit. Er genoss es von mir gekrault zu werden, da konnte ihn nichts ablenken. Mit Wohlwollen lauschte ich seinem tiefen Schnurren, das aber dennoch sanft klang. „Das gefällt dir sehr, hm?“ Schnurrend schmiegte er seinen Kopf mehr in meine Hand. Sollte wohl so viel wie „ja“ heißen. Da klopfte es an der Tür und eine Schwester betrat das Zimmer. „Ich bringe das Abendessen“, gab sie freundlich bekannt. Da wurde Ace sofort hellhörig, öffnete ruckartig seine Augen und hörte auf zu schnurren. „Essen!“, freute er sich und wollte sich aufsetzen. Bestimmt, mit sanfter Gewalt, drückte ich ihn zurück ins Bett. „Keine ruckartigen Bewegungen. Du bist schwer verletzt und sollst dich schonen“, meinte ich streng. „Ich hab Hunger“, jammerte der Sommersprossige und verzog schmollend das Gesicht. Wie aufs Stichwort fing sein Magen an zu knurren. Die Schwester stellte das Tablett auf eine Ablage, die man zum Bett drehen konnte. Freundlich nickte ich ihr zu und sie verließ lächelnd das Zimmer. Ich stand auf und drehte das ganze Gestell, sodass er locker hinkommen könnte. Danach setzte ich mich wieder auf seine rechte Seite. Schnell hatte sich mein Freund die Fernbedingung fürs Bett geschnappt und sich den Kopf- und Oberkörperbereich aufrechter gestellt. Er hatte eine Nudel-Suppe, eine doppelte Portion Kotelett mit Kartoffelpüree und Saft, einen grünen Salat, einen Obstteller mit aufgeschnittenen Äpfeln, Orangen und Birnen und zwei Schokokuchen bestellt. Gierig besah sich Ace sein Essen und ließ leicht seine Zunge auf der linken Seite heraushängen. „Deinen gesunden Appetit hast du dennoch beibehalten“, fiel mir lächelnd auf. Auf diese Bemerkung reagierte er gar nicht. Schulterzuckend nahm ich den Löffel zur Hand, tauchte ihn in die Suppe, pustete leicht drauf und führte ihn zu Ace' Mund. Überrascht blickte er von diesem zu mir. „Ich füttere dich“, schmunzelte ich ihm zu. Er erwiderte es und schnappte nach dem angebotenen Essen. „Hey, lass den Löffel los, der ist nicht zum Essen da“, kicherte ich belustigt. Entschuldigend setzte mein Freund ein schiefes Grinsen auf. So fütterte ich ihn weiter mit der Suppe. Seine Hauptmahlzeit aß er selbst. Bei seiner zweiten Portion der Hauptspeise, hielt er plötzlich inne, bevor er sie auch nur anfasste. „Hast du heute eigentlich schon was gegessen?“, fragte Ace unvermittelt und blickte mich leicht besorgt an. „Es ist wichtig, dass du wieder zu Kräften kommst“, wich ich aus. „Ich will aber nicht, dass du hungerst. Du hast sicher noch nichts gegessen. Komm schon, du kannst meine zweite Portion haben. Außerdem ist noch genug da. Bitte, nimm es dir ruhig.“ Unsicher sah ich ihn an. Schließlich war mir bewusst, dass ich nur mehr meine rechte Hand bewegen konnte, war aber noch nicht bereit, ihm davon zu erzählen. „Ich will nicht, dass du dann zu wenig hattest.“ „Ach, was, ich könnte den ganzen Tag mit Essen verbringen. Schlimmstenfalls frage ich die Schwester ob ich noch was bekomme. Aber jetzt iss, bitte. Mir zuliebe.“ Bittend blickten mich seine nachtschwarzen Augen an. Zustimmend nickte ich und sah etwas unschlüssig zum Essen. Ace schnappte meinen Blick auf und zerschnitt mir kurzerhand das Fleisch in mundgerechte Happen. Überrascht folgte ich mit den Augen seinem Vorgehen. »Hat er etwa was gemerkt?«, schoss es mir mit einem Anflug an Panik durch den Kopf. Allerdings lächelte mich der Sommersprossige liebevoll an, nachdem er fertig war. Sofort verstand ich, dass er es nur mir zuliebe getan hatte. Ich erwiderte es, gab ihm einen Kuss auf die Wange und begann zu essen. Zufrieden beobachtete mich mein Freund dabei und wartete geduldig. Nach wenigen Minuten hatte ich die Hauptspeise verschlungen und reichte ihm das Obst. Dankend nahm er sich ein Stück nach dem anderen. Ich aß mit. Schließlich waren nur mehr die Schokokuchen übrig. Er entschied, dass ich einen und er den anderen bekam. So fügte ich mich meinem Schicksal. Nach einer Weile war nichts mehr übrig geblieben. Deshalb schob ich die Ablage wieder weg. Ace rutschte weiter auf die linke Seite. Lächelnd verstand ich, was er wollte. Schnell zog ich mir die Schuhe aus. Bereitwillig hielt mir mein Freund die Decke auf. Vorsichtig krabbelte ich zu ihm ins Bett, ließ mich von ihm zudecken und kuschelte mich eng an ihn. Liebevoll legte er mir seinen rechten Arm um und schmiegte seinen Kopf an meinen. Ace' Hut lag auf seinem provisorischen Nachttisch an seiner Linken. „Ich bin überaus froh, dass es dir schon besser geht, mein Schatz.“ „Du kümmerst dich auch so sehr um mich. Da kann es mir ja nur besser gehen“, wisperte der Sommersprossige zurück und küsste mich auf die Stirn. „Ace?“ „Ja, Kate?“ „Wieso hast du es mir nicht schon früher gesagt?“ „Ich hatte nicht den Mut. Ich liebe dich, mein Liebling.“ „Ich liebe dich auch, mein Schatz.“ Glücklich kuschelte ich mich näher an ihn. Meine Beine hatte ich um sein rechtes geschlungen, während ich auf meiner linken Seite lag. „Schlaf schön, Kate“, wisperte Ace liebevoll. „Du auch“, flüsterte ich zurück. Wenige Sekunden später waren wir beide fest eingeschlafen. Eine Weile später kam Ruffy ins Zimmer zurück und wunderte sich vorläufig über die Stille. Erst als er näher zum Bett kam, bemerkte er weshalb. Lächelnd beobachtete der Strohhutjunge seinen Bruder und mich, wie wir eng umschlungen, nebeneinander lagen und schliefen. Anhand der leeren Teller auf dem Tablett, konnte er daraus schließen, dass wir ebenfalls schon gegessen hatten. Unschlüssig darüber, wie er sich am besten beschäftigen sollte, beschloss er sich eine Decke aus dem Schrank herauszunehmen, das Licht abzudrehen, sich auf die Zweisitzer-Couch zu legen und ebenfalls zu schlafen. Etwas Besseres fiel Ruffy ohnehin nicht ein. Außerdem hatte er so einen guten Blick zum Bett, um auf Ace und mich aufzupassen. Nach kurzer Zeit fiel auch er ins Reich der Schwerelosigkeit. Die Nacht kam mir ewig vor. Vielleicht deshalb, weil ich ganz und gar nicht gut schlief. Immer wieder wachte ich keuchend auf. Grund dafür waren die kürzlichen Geschehnisse, die gefährlich an meiner Psyche nagten. Das Einzige, was mich wieder einschlafen ließ, war das ruhige Schnarchen von Ace und Ruffy. Schließlich war ich in den frühen Morgenstunden so erschöpft, das ich in einen unruhigen Traum hinab sank. In diesem stand ich mir wieder Tysons Gang gegenüber. Allerdings fand der Schauplatz an einer Klippe statt. Außerdem erlitt ich andere Verletzungen. Ich erhielt eine tiefe Fleischwunde an meiner linken Handfläche, die einen großen Teil meiner Knochen entblößte, ein gesplittertes Schienbein, klaffende Schnittwunden an meiner linken Wange, die meine Wangenknochen zeigte, ein paar Rippenbrüche und verlor mein rechtes Auge. Obwohl ich mich tapfer gegen sie wehrte, verlor ich das Bewusstsein, während ich über die Klippe in die Tiefe stürzte. Ich fühlte richtig den freien Fall und das Ausmaß meiner schweren Wunden. Was ich nicht wusste war, dass ich tatsächlich fiel. Allerdings aus dem Bett. Gerade rechtzeitig hatte Ace mich mit seinem rechten Arm auffangen können, bevor ich eine unsanfte Begegnung mit dem Boden gemacht hätte. Durch den Ruck des Abpralls spürte er seine Verletzungen umso mehr. Trotzdem hob mich der Sommersprossige wieder ins Bett und legte mich neben sich. Obwohl er brennende Schmerzen verspürte, setzte er sich vorsichtig auf und betrachtete mich eingehend. Ich schlief immer noch tief und fest und atmete schwer. Besorgt legte der 21-Jährige seinen Kopf schief und fühlte meine Stirn. „Ace, was ist los? Stimmt irgendwas nicht?“, fragte Ruffy, der ebenfalls wach war, und trat zu seinem Bruder. „Ich weiß es nicht. Fieber hat sie keines. Anscheinend dürfte ein Alptraum die Ursache, für ihr momentanes Verhalten, sein.“ Da entdeckte der Ältere eine klaffende Wunde in meiner linken Handfläche, die nicht einmal annähernd danach aussah, als würde sie verheilen. Sofort verfinsterte sich sein Gesamtausdruck und ein leises Knurren entfloh seiner Kehle. „Ruffy, hatte Kate diese Verletzung gestern schon?“ Der Angesprochene schaute sie sich ebenfalls an und senkte seine Augenbrauen. „Nicht das ich wüsste.“ „Hm, mir ist sie gestern scheinbar nicht aufgefallen. Sie ist nämlich schon ein paar Tage alt, höchstens 4. Weißt du etwas darüber?“ Angestrengt versuchte sich der Strohhutjunge zu erinnern. Nach ein paar Minuten schüttelte er den Kopf. „Nein, tut mir leid. Mir fällt nichts dazu ein. Mir ist diese Wunde nie aufgefallen. Ich wüsste auch nicht, wer sie ihr verpasst hat. Wir sind leider öfters voneinander getrennt worden. Dadurch das ich alle Angreifer abgefangen hab, die ihr was antun wollten, hat sie immer das Weite gesucht, wenn ich ihr gesagt hab, dass es zu gefährlich für sie wird. Ich hab alles getan, um sie zu beschützen. Es waren immer mindestens 20 auf einmal. Für mich normal kein Problem, aber die haben alle ganz schön unfair gekämpft. Ich kann leider wenig ausrichten, wenn mich 8 Leute festhalten und der Rest mich mit Säbeln, Schlagringen mit Nieten und Stahlknüppeln attackiert. Ich hab getan was ich konnte. Kate hat selbst auch einige Kämpfe ausgetragen, zu denen ich erst später hinzugekommen bin. Die Verletzungen die sie dabei davongetragen hat, waren nur oberflächlich. Es war echt schwer sich da um alle auf einmal zu kümmern. Tut mir leid, das mir gerade das entgangen ist. Ich hätte besser aufpassen müssen.“ Je mehr Ruffy seinem Bruder erzählte, desto mehr ärgerte er sich über sich selbst, dass er nicht besser auf mich geachtet hatte. Wütend ballte er seine rechte Faust, setzte einen zornigen Ausdruck auf, wandte sich ab und stieß ein erzürntes Grollen aus. In wenigen Schritten verschwand er aus dem Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Ace ließ ihn gehen. Wenn der Strohhutjunge wiederkommen würde, würde er mit ihm reden. Der 19-Jährige hingegen hetzte auf dem Gang hin und her, wusste mit seiner Wut über sich selbst nichts anzufangen. »Wie konnte mir nur so ein Fehler unterlaufen? Verdammt, ich hätte etwas tun müssen! Wieso ist mir ihre Wunde nicht aufgefallen? Ich hätte besser auf sie aufpassen müssen! Verflucht, sie ist meine Schwester! Da darf mir so was nun mal überhaupt nicht passieren! Es ist zum Verzweifeln! Was, wenn es sie schlimmer getroffen hätte?« Verzweifelt schüttelte er seinen Kopf, um seine schrecklichen Gedanken zu vertreiben. Erbost schlug er mit seiner geballten, rechten Faust auf das nächstbeste Fenster, das er sah. Den Schmerz, den er dabei erlitt, spürte er nicht. Immer wieder donnerte er sie auf das Glas. Den blutigen Abdruck, den er dabei hinterließ, bemerkte er nicht. Als er zum gefühlten 100. Mal ausholte, wurde plötzlich sein Handgelenk gepackt. Mit aller Kraft, die Ruffy zurzeit aufbringen konnte, stemmte er sich gegen das Gewicht, konnte aber nichts ausrichten. „Hör auf. Das bringt nichts. Ich weiß, dass du alles getan hast, was in deiner Macht stand. Wir können nicht alles verhindern. Das weiß sie. Sie ist dir dankbar, was du für sie gemacht hast. Deshalb hat sie vermutlich nichts gesagt. Du wirst dieses Fenster nicht zerstören können. Das ist Panzerglas. Lass es sein und komm wieder rein.“ Augenblicklich fing der Arm, und nur wenige Sekunden später, auch der ganze Körper des Strohhutjungens zu beben an. Ace ließ sein Handgelenk los, drehte ihn zu sich und drückte ihn sanft an seine Brust. Beruhigend strich er seinem jüngeren Bruder über den Rücken. Anfangs gab sich Ruffy noch Mühe sich unter Kontrolle zu halten, ließ sich dann aber dennoch gehen, krallte seine rechte Hand in das T-Shirt des Sommersprossigen und weinte. „Ich hatte solche Angst um dich, Ace. Klar weiß ich, dass du auf dich selbst aufpassen kannst. Trotzdem hatte ich absolut keinen Anhaltspunkt wie es dir geht und was du machst. Diese Ungewissheit machte mich krank. Wenn ich wenigstens gewusst hätte, wo du dich ungefähr aufhältst, wäre das ja noch nicht so schlimm gewesen.“ „Ich weiß, Kleiner. Es tut mir leid. Ich verspreche dir, dass ich das nie wieder tue. Komm mit, Ruff. Kate braucht dich. Du bist doch ihr Bruder. Du hast deine Sache verdammt gut gemacht. Ich bin wahnsinnig stolz auf dich, Kleiner. Du hast in den vergangenen Wochen viel Mut und Stärke bewiesen. Außerdem warst du für Kate da, während ich auf voller Linie versagt hab. Mache dir keine Vorwürfe. Du bist klasse, so wie du bist. Verstelle dich nicht. Also, Kopf hoch.“ „Danke, Ace. Du bist toll, Bruder“, grinste Ruffy, der wieder total vergnügt war. Selbst der Sommersprossige lächelte selig. „Na, dann, hätten wir das auch besprochen. Komm.“ Aufmunternd klopfte der Ältere dem Strohhutjungen auf die Schulter und führte ihn neben sich her. „Solltest du dich nicht schonen?“ „Das war es mir wert.“ „Dir ist hoffentlich bewusst, dass deine Freundin dir die Hölle heiß machen wird, wenn sie bemerkt, dass du aufgestanden bist.“ Auffordernd und sich das Lachen verkneifend blickte Ruffy zu seinem Bruder. Dieser schielte ihm kurz zu. „Ja, das weiß ich. Wenn ich ihr die Situation erkläre, wird sie sich schon nicht zu sehr aufregen. Aber du solltest dir deine Hand anschauen lassen, sonst kriegt Kate noch einen Herzinfarkt.“ „Ne, gerade DAS eben nicht. Sie wird mich vermutlich wieder zur Behandlung hin zerren wollen, so wie gestern.“ An den Gedanken an das gestrige Geschehen kicherte der Jüngere leicht. „Weißt du was? Das glaube ich dir sogar. Ich kann es mir außerdem bildlich vorstellen, obwohl ich nicht mal dabei war“, gab Ace breit grinsend von sich. Als die beiden jedoch wieder im Zimmer ankamen, lag ich noch genauso dort, wie mein Freund mich verlassen hatte. Vorsichtig, ohne mich zu wecken, nahm der Sommersprossige seine gewohnte Position im Bett an, hob mich sanft auf seine Brust, deckte mich sorgsam zu und kraulte mich am Kopf. Mit der Zeit atmete ich ruhiger. Zärtlich umschloss er mit seiner linken Hand meine rechte und streichelte sie. Mittlerweile lag ich am Bauch. „Ich gehe mir mal meine Hand anschauen. Bei dir ist Kate sowieso in guten Händen. Da muss ich mir keine Sorgen machen. Ich komme dann wieder.“ „Ist gut. Bis dann, Kleiner.“ „Man sieht sich.“ Lächelnd verschwand der 19-Jährige. Gedankenverloren betrachtete mich Ace beim Schlafen. Er konnte beruhigt zugeben, dass seine Schmerzen im Vergleich zum gestrigen Tag nicht mehr ganz so stark waren. Viel mehr glaubte er, dass dieses Korsett ihm die richtige Oberkörperfreiheit nahm und in seinen ganzen Bewegungen einschränkte. Trotzdem wusste der junge Arzt, dass es nur zu seinem Besten war. Kurz seufzte er. Ace fragte sich schon seit einiger Zeit, was ich so Schreckliches geträumt hatte, dass ich fast aus dem Bett gefallen wäre und nicht einmal aufgewacht war. »Kate schaut wahnsinnig müde und erschöpft aus. Vielleicht hat sie in der Nacht fast nichts geschlafen. Wahrscheinlich kommt sie mit dem kürzlich Geschehenem nicht zurecht und macht sich Sorgen. Doch wie kann ich sie beruhigen, dass sie sich nicht mehr fürchten muss?« Kaum das ihm dieser Gedanke gekommen war, hatte er schon eine Antwort parat. Behutsam änderte der Sommersprossige meine Position, sodass ich mit meinem Ohr direkt an seiner linken Brusthälfte lag, wo an genau diesem Punkt sein Herz schlug. Fast sofort beobachtete er, wie ich mich näher an ihn kuschelte, ein angedeutetes Schnurren von mir gab und sich kurz meine Mundwinkel in die Höhe hoben. Zufrieden schmunzelte Ace vor sich hin und kraulte mich weiterhin, während seine linke Hand noch immer meine rechte umschloss und streichelte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)