I´m not afraid of you von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Die Angst in mir --------------------------- “JONNY!” Das letzte was sich höre bevor um mich herum alles schwarz wird. Muss ich jetzt sterben? Ich hoffe nicht... Denn dann... dann würde ich nie wieder bei Adam sein können! Ich könnte auch nie wieder Jared´s Gesicht sehen können, wenn er lacht. Ich will nicht sterben. Ich kämpfe mit meinem Puls und meinem Herzschlag, der immer wieder aussetzt. Aber plötzlich ist sie da... die schwarze Dunkelheit. Sie kriecht von unten nach oben meinen Körper hinauf... frisst mich im wahrsten Sinne auf. Ich finde keine Kraft mehr, mich meinem aussetzenden Herzschlag entgegen zu setzen. Da... ein Druck auf meiner Brust... Erst schwach... dann immer fester. Dann weiche Lippen auf meinen, die versuchen mir Luft zu spenden. Doch noch immer kämpft mein Herzschlag dagegen an. Ein Schlag durchfährt meine Brust... Er rettet mich... ich weiß es instinktiv... Adam rettet mich. Ich bin sicher er schafft es mein Herz davon zu überzeugen, weiter zu schlagen. Er gibt mich nicht auf. Doch dann ist da wieder die Dunkelheit... kalt... und unendlich schwarz! „Jonny...“ Das erste was ich höre... und es kommt mir seltsam bekannt vor. Ich öffne träge meine Augen... sehe nur einen blonden Kopf vor mir. „Danny...?“ Meine Stimme krächzt und klingt benommen. „Nein...“ Eine sanfte Stimme... nur woher kenn ich sie? „Ich bin so froh, dass du lebst...“ Ich lächle matt und suche seine Hand. Die warme Hand, der ich vertraue, denn jetzt weiß ich wer hier neben mir wacht. Adam nimmt sie und drückt sie sanft. „Ich auch...“ Er haucht mir einen Kuss auf die Stirn und lächelt. Es ist das wärmste Lächeln, das ich je gesehen habe... und nur er, MEIN Doktor, kann das! „Du hattest verdammtes Glück... eine gebrochene Rippe, Schleudertrauma und ein gebrochenes Handgelenk...“ Das erklärt warum meine Hand sich so schwer anfühlt. „Adam? Ich liebe dich!“ Er lehnt seine Stirn an meine und schaut mir tief in die Augen. Seine Augen faszinieren mich jedes Mal, wenn ich reinsehe... wie ein tiefes Meer. „Ich dich auch“ Ein Hauchen... nur ein warmer Atemzug... aber es kam an. Etwas später sitzt er im Bett neben mir. „Wieso bist du denn auf die Straße gerannt?“ Kein Vorwurf... nur eine ehrlich gemeinte Frage. „Ich habe Danny gesehen... es war als würde er wollen, dass ich ihm folge...“ Eine logisch unlogische Erklärung, meiner Meinung nach. „Jonny... Danny ist tot...“ Das war eine Feststellung... „Glaubst du, dass er mir damit etwas sagen will?“ „Du spinnst doch... es gibt nur eine logische Erklärung dafür: SCHLAF!“ Er legt sehr viel Betonung auf sein letztes Wort. „Schlaf?“ „Du schläfst kaum noch... du bist total unruhig und unkonzentriert... und nach mindestens drei Tagen ohne Schlaf... kommt es meistens zu Halluzinationen“ Ich tippe mir dezent an die Stirn und schnaube. Eine Reaktion, die ich mir Unpraktischerweise angewöhnt habe. „Ich bilde mir das nicht ein... letztes Mal konnte ich ihn sogar berühren...“ Adam runzelt seine Stirn... tiefe Falten... dann schüttelt er den Kopf. „Du solltest mit einem Psychologen reden, Jonny!“ Ein Rat... der Rat eines Arztes... nicht der eines Freundes. „ICH BRAUCHE KEINEN SEELENKLEMPNER!!!“ Ich explodiere. Jetzt sitze ich kerzengerade im Bett und schaue ihn wütend an. Adam schaut mich unbeeindruckt an und steht auf. Dann verlässt er ohne ein weiteres Wort zu verlieren das Zimmer. „Hey... Jonny... wach auf...“ Während ich schlafe säuselt mir eine feine Stimme etwas ins Ohr. Ich öffne meine Augen und sehe erneut nur einen blonden Kopf vor meinen Augen. „Adam?“ Meine Stimme hört sich rau an. „Nein, du Dummkopf! Ich bin es!“ Ich setze mich ruckartig auf. „Danny?“ Mein Bruder lächelt und streicht über meine Wange. Ich sehe ihn traurig an. „Was hast du, Bruderherz?“ Seine Stimme klingt genauso sanft wie Adam seine. „Adam... er glaubt mir nicht... er wird mir nie glauben...“ Danny lächelt nur. „Er hat niemanden auf dem Gewissen, der ihn besuchen könnte...“ Mein Blick richtet sich auf ihn... entsetzt und fragend... „Wie meinst du das?“ „Wie ich es gesagt habe... Du warst zwar da als ich starb... aber... hast du auch nur einen Versuch unternommen mich aufzuhalten? Du bist Schuld, Jonny!“ Er erklärt das, als sei es das normalste auf der Welt. Ich halte mir die Ohren zu. „Nein... nein nein... das stimmt nicht...“ Ich flüstere die Worte... zu mehr fehlt mir die Kraft. Meine Augen schließen sich. „Oh doch Jonny... und wie es stimmt!“ „NEIN!“ Ein verzweifelter Schrei und ich springe auf. Renne raus auf den Flur... in irgendeine Richtung. Allein und ohne Schutz... Ich weiß, dass ich Danny nie entkomme... aber ich will ihn nicht bei mir haben... Nicht mehr! Eine Schwester... ob sie weiß wo Adam ist? Ich fühle mich allein ohne ihn... er soll hier sein... jetzt sofort. „Mr. Dylan? Geht es ihnen gut? Sie sehen aus, als haben sie eine Geist gesehen...“ „So was in der Art, ja... Ist... Doktor McClaire noch da?“ Sie nickt und deutet hinter sich. „In der Notaufnahme...“ Ich gehe den gang immer weiter... Mittlerweile hallt Dannys Stimme von den Wänden um mich herum wider. „Du bist schuld... Mein eigener Bruder hat mich umgebracht...“ „Hör auf...“ Wieder schreie ich... wieder verzweifelt. Wo ist Adam nur...? „Mein eigener Bruder hat mich umgebracht!“ Erst jetzt realisiere ich langsam was er sagt. „HÖR ENDLICH AUF!“ Ich sinke zusammen und kauere mich in eine Ecke. Ziehe meine Beine an... suche Schutz... vor ihm! Vor dem Menschen, den ich einmal so abgöttisch liebte... der mein Leben war. „Du hast dich selbst umgebracht... Du hast es nicht mehr ausgehalten, was er getan hat... du hast es selbst getan!“ „DU hast es zugelassen...“ Seelenruhig sitzt er mir gegenüber... fixiert mich... „Geh weg... lass mich in Ruhe...“ Meine Stimme zittert... Tränen laufen über meine Wangen... „Nein... das kann ich nicht...“ Er lächelt und streichelt wieder meine Wange. Ich zucke zurück... ziehe meine Beine noch enger an mich... versuche mich in der Ecke zu verkriechen... „Sieh es ein, Bruderherz... Du bist Schuld... DU ALLEIN!“ Danny lächelt immer noch... Ich schüttele den Kopf und halte mir wieder die Ohren zu. „Nein... das stimmt nicht... das ist nicht wahr... nein...“ Langsam fange ich an mich hin und her zu wiegen... werde apathisch vor Angst. Ich schließe meine Augen und versuche nicht mehr zu denken... Dannys Hand legt sich auf meine Schulter... drückt sie sanft... „Vergiss das niemals, mein liebster Bruder...“ „NEIN!“ Wieder schreie ich und kauere mich noch enger zusammen. Da legt sich wieder ein Hand auf meinen Körper... diesmal auf mein Schlüsselbein... Streichelt sanft darüber... „Nein... bitte... geh endlich weg...“ Immer noch weine ich... Sturbäche laufen über meine Wangen. „Hilf mir... Adam... bitte...“ Ich flüstere weinend... Plötzlich sehe ich wieder Dannys Grinsen vor mir... „Vergiss es ja nie...“ „LASS MICH IN RUHE!“ Ich schreie und setze mich auf. Mein Blick wandert panisch umher... Da liegt ein Arm um meine Hüfte... ein starker Arm... ein Arm der mich beschützt... Adam setzt sich auch auf... geweckt durch meinen Schrei. „Schlecht geträumt?“ Ich nicke... zu mehr bin ich nicht mehr fähig. Er legt seine Arme um mich... sanft... beschützend... Genau... hier gehöre ich hin... „Ich bin Schuld Adam... nur ich allein...“ „Du bist an gar nichts Schuld... sag so was nicht...“ Er flüstert mir beruhigend zu... und ja... ich glaube ihm... Mehr als ich es je gewagt hatte, Danny zu glauben. „Ich will schlafen... nur noch schlafen!“ Adam drückt mich sanft ins Kissen zurück... streichelt meine Wange. Seine Berührung fühlt sich ganz anders an... warm... liebevoll! Er sinkt neben mich auf die Matratze und sieht mich unverwandt an. „Mach, dass es aufhört... ich will ihn nie wieder sehen...“ Wieder weine ich und kralle meine Hand in Adams Oberteil. „Das werde ich... aber jetzt... jetzt schläfst du... verstanden?“ Eine liebevolle Aufforderung.... Und ich gehe ihr sofort nach... schließe meine Augen... Adam haucht mir einen Kuss auf die Stirn und nimmt meine Hand. Ja... er ist da... nur für mich! „Danke...“ Sein Nicken spüre ich schon gar nicht mehr... da hat Morpheus mich schon gefangen genommen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)