Happy Birthday, dear Dylandy! von Tamanna ================================================================================ Kapitel 2: Heimliches Treffen ----------------------------- Es schien ein Tag zu sein, wie jeder andere auch. Sumeragi Lee Noriega besprach mit ihrer Crew die nächste Mission und wie ihre Strategie aussehen würde. Alle hörten ihr aufmerksam zu – fast alle. Lyle Dylandy, der den Platz seines Zwillingsbruders einnahm, nachdem dieser verstarb, stand an der Wand gelehnt und starrte auf den Boden, bis… „Aufwachen, aufwachen!“, sang jemand und schnippte mit den Fingern vor seinen Augen. Lyle zuckte erschrocken zusammen und sah die Person an – es war Mileina Vashti, die 14-jährige Tochter von Ian Vashti, dem Ingenieur. Sie musterte den Älteren lächelnd, als habe sie ihn bei etwas Verbotenem ertappt. „Sie scheinen ja ganz in Gedanken versunken zu sein, Stratos-san. Ist was passiert?“ Lyle errötete leicht und wandte sich schnell ab. „Das geht dich nichts an! Sumeragi-san, ich bin für ein paar Stunden weg. Machen Sie sich keine Sorgen; sobald die Mission beginnt, bin ich zurück.“ Ohne den anderen die Chance zu geben, darauf etwas zu erwidern, marschierte Lyle aus dem Besprechungsraum. Nachdem er sich Zivilkleidung angezogen hatte, verließ Lyle das geheime Versteck ihrer Organisation, um sich in die Stadt zu begeben. Ihre Neugierde nicht zügeln könnend, folgte ihm Mileina, sowie Feldt, Lasse und – auch wenn sie nicht mitkommen wollten – Tieria und Allelujah Haptism. „Wohin will er wohl?“, überlegte Lasse laut. „Das hat uns nicht zu interessieren“, erwiderte Tieria mürrisch. „Finde ich auch. Das ist Lockon’s Privatsphäre. Es ist nicht richtig von uns, ihm hinterher zu spionieren“, beschwerte sich auch Allelujah. „Wenn ihr das so seht, warum lauft ihr ihm dann auch hinterher?“, fragte Feldt, worauf die beiden Männer verstummten. „Wir passen nur auf Mileina auf“, antwortete Lasse für sie. Das besagte brünette Mädchen versteckte sich hinter einer Laterne und beobachtete von Weitem ihr Zielobjekt. „Ich will unbedingt wissen, was er vorhat“, sagte sie. „Wer weiß? Vielleicht eröffnen sich uns ja heute tiefe Abgründe im Leben von Stratos-san! Zum Beispiel, dass er heimlich als Callboy arbeitet!“ Lautes Seufzen. „Bitte was?!“, fragte Feldt leicht verärgert. Mileina kicherte. „Kann doch sein! Oder er dreht Pornos! So was wie den Gundam Meister-Report!!“ Darüber konnten die anderen nur den Kopf schütteln. Woher hatte dieses Mädchen das bloß? Ihre Eltern waren doch so anständige Leute. „Was ist eigentlich ein Callboy?“, flüsterte Tieria leise in Allelujah’s Ohr, damit die anderen ihn nicht hörten. Dieser kratzte sich verlegen am Kopf. „Wie soll ich dir das erklären? Also… das ist ein Mann, den man telefonisch zu sich bestellt und den man dann dafür bezahlt, dass man sich mit ihm… ein paar schöne, amüsante Stunden macht.“ „Schöne, amüsante Stunden? Du meinst so was wie Billard spielen?“ „Ähm… na ja, da geht es gewissermaßen auch ums Einlochen.“ „Wenn wir herausfinden wollen, wohin er geht, sollten wir das Quatschen mal sein lassen und ihm folgen, sonst verlieren wir ihn noch“, schlug Feldt vor. Im angemessenen Abstand folgte die kleine Gruppe Lyle weiter durch die Straßen. Sein Weg endete auf einem großen Platz. Er stellte sich unter die große Uhr und sah sich dann suchend in der Menge um, dann warf er einen Blick auf die Uhr über sich. Offenbar wartete er auf Jemanden. Einige Minuten verstrichen, ohne, dass etwas geschah. Das gefiel Mileina nicht. Ungeduldig tippte sie mit dem Fuß auf, womit sie ihre Begleiter schier in den Wahnsinn trieb. Dann endlich wurden sie erlöst: eine junge Frau näherte sich dem Brünetten schnellen Schrittes. Zuerst erkannten sie sie nicht, doch beim genaueren Hinsehen sahen sie… „Anew Returner?!“, rief Mileina laut. Geschockt hielt Feldt ihr den Mund zu, doch es war schon zu spät: die beiden hatten sie gehört. Lyle war gar nicht erfreut. Was wollen die denn jetzt hier?! Anew lächelte verwirrt. „Du hast die anderen mitgebracht? Ich dachte, du willst nur mit mir feiern.“ „Ich habe sie ganz bestimmt nicht mitgebracht“, erwiderte Lyle verärgert und wandte sich dann an seine viel zu neugierigen Kollegen. Mileina grinste ihn breit an. „Alle Achtung, Stratos-san. Sie haben wirklich einen guten Geschmack. Anew-san ist eine ausgezeichnete Partie. Ich habe schon immer gewusst, dass zwischen euch etwas ist, das hat mir meine weibliche Intuition verraten!“ Mileina kicherte und kratzte sich am Kopf. „Obwohl wir ja zuerst dachten, Sie wären ein Callboy!“ Die Anderen erröteten sofort und schrieen gleichzeitig: „DU! DU DACHTEST!!!“ Nun war Lyle mehr als sauer. Seine Schläfe zuckte verdächtig und er fing vor lauter Wut zu zittern an. „Verschwindet sofort von hier…“, knurrte er bedrohlich. Lasse winkte schnell ab. „Wir sind schon weg! Lasst euch nicht von uns stören!“ Dann schoben er und Feldt die nörgelnde Mileina davon. Allelujah und Tieria folgten ihnen. Lyle sah ihnen seufzend nach. Wie konntest du es nur mit denen aushalten, Onii-san? Nachdem ihre lästigen Kollegen endlich verschwunden waren, suchten Lyle und Anew ein Restaurant auf. Sie bestellten etwas beim Kellner, dann schwiegen sie sich an. Lyle musterte seine Begleiterin eingehend. „Du hast dich heute aber sehr hübsch gemacht“, sagte er schließlich. Anew, heute ausnahmsweise in einem hübschen Kleid, errötete leicht und sagte lächelnd: „Heute ist auch ein besonderer Tag…“ Lyle quittierte das mit einem Lächeln. „Ja, und ich hätte ihn nicht schöner verbringen können.“ Der Kellner kam an ihren Tisch und stellte ihnen beiden jeweils ein Glas Wein hin. Sie griffen danach und stießen an. „Alles Gute zum Geburtstag, Lyle.“ ~ Owari ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)