Mitternachtskälte von JO89 ================================================================================ Teil zwei: Gefühle von Heute ---------------------------- „…Und da versteckte sich der mutige Zwerg hinter dem hochgewachsenen Baum und horchte. Das Gras raschelte mit jedem Schritt, den der Riese stapfte. Schwer atmend und brummend murmelte der Riese, obwohl das Volumen seiner Stimme so mächtig war, dass der Zwerg ihn natürlich noch hören konnte: „Wo hast du dich versteckt…. Zuerst krieg ich dich, dann back ich dich, dann ess -“ Rose hielt sofort in ihrer Erzählung inne, als ein Junge laut und verzweifelt schrie: „Lauf weg, Zwerg!“ Erst jetzt bemerkte die Weasley, dass sich eine ganze Schar Kinder um sie gesetzt hatte, als sie „Die Geschichte des Winzlings“ gelesen hatte. Ein Mädchen mit zwei Zöpfen hatte es sich auf ihrem Schoß gemütlich gemacht und sich die Bilder in dem Buch dazu angesehen. Ein Schmunzeln schlich sich auf ihre Lippen und Rose fragte den Jungen, während sie das Werk zuschlug: „Glaubst du denn nicht, dass er es schafft?“ Das Kind sah die junge Frau mit großen Augen an, drückte ein Kissen fest an seine Brust und stammelte etwas vor sich hin. „Willst du es erfahren?“, fragte die Hexe freundlich und um sie schrien die Kinder begeistert: „Jaa!“ Und während Rose die Seite suchte, bei der sie stehen geblieben war, streichelte sie über den Kopf des Mädchens und begab sich von Neuem in eine andere Welt, von der sie wie zuvor lebhaft erzählte. Sie merkte nicht, wie die Sonne heiß auf sie herab brannte, die Vögel eifrig sangen und der Wind sachte pfiff. Auch nicht, dass die Tür aufgeschoben wurde und ihre Chefin, ein weiteres Buch in der Hand, im Rahmen stehen blieb und lächelte. Und während die Kindergärtnerin schließlich über das Spielzeug stieg und das Buch auf einen Tisch legte, dachte sie, dass Rose ein kleiner Engel war. Und dann wandte sie sich zu der Gruppe, strich sich eine Strähne, die sich aus ihrem Haarknoten gelöst hatte, hinters Ohr und lauschte ihrer neusten Mitarbeiterin. Eigentlich war es ein viel zu schöner Tag um drinnen zu sitzen, aber die Weasley erzählte so melodisch, und mimte die Stimmen auf eine Weise nach- dem Riesen hatte sie ein tiefes Brummen angehängt, während der Zwerg mit leiser und fiepsiger Stimme sprach - dass man ihr einfach zuhören musste. * Mit der Sonne im Gesicht, vom Wind, nach hinten gewehten Haaren und umgehängter Tasche schlenderte Rose um halb Sechs nach Hause und trällerte die Melodie des Liedes „a white magical dream“, welches sie in den Sommerferien pausenlos gehört hatte. Und als sie bei dem Haus ankam und vor dem Briefkasten stehen blieb, dachte sie an ihren Bruder Hugo, weil er immer geschimpft hatte, wenn sie die Kobolde hörte, da er sie so gar nicht mochte. Ja, ihr Leben hatte sich verändert und sie konnte nicht sagen, dass sie diesen Schritt je bereut hätte. Ihre Finger strichen über das kalte Metall des Briefkastens und mit einem zarten Lächeln dachte sie daran, dass sie noch nie richtige Post bekommen hatte, lediglich Rechnungen, die zu zahlen waren. Also warum hätte sich das ändern sollen? Und als Rose trotzdem den Kasten öffnete, fand sie einen einzigen Brief darin. Es war nichts besonderes, bis sie den Absender las. Albus Severus Potter. Die Hexe wusste nicht warum ihre Hände ausgerechnet jetzt zu zittern begannen und sie aufgeregt mit pochendem Herzen, zu ihrer Nachbarin eilte, denn früher hatte ihr Al oft geschrieben. „Mistress Miller?“, schrie sie halbherzig, und stolperte über den Weg zum Eingang. Und noch bevor die Hexe läuten konnte, öffnete sich die Tür und die ältere Frau lächelte ihr warm zu. „Komm doch rein, Kindchen.“ Die Weasley nickte leicht, presste das Papier an ihre Brust und folgte mit zunehmender Übelkeit und klopfendem Herzen der guten Frau ins Wohnzimmer. „Magst du Tee, Liebes?“, wollte Mistress Miller wissen und drückte Rose in das gutgepolsterte Sofa. „Ich….“, war alles, was die Weasley stammeln konnte und sie blickte der rüstigen Frau nach, die mit kleinen schnellen Schritten in die Küche huschte, um Tee aufzusetzen. Rose blickte auf die drei Zeilen, die dafür verantwortlich waren, dass der Brief zu ihr gelangt war. Die Schrift des Potters war nicht besonders schön, einen Preis hätte er jedenfalls nicht dafür bekommen, und die kleinen Buchstaben waren winzig im Vergleich zu seinen Fs‘, deren Schlaufen fünfmal so groß waren wie ein kleines A, und die an einem Punkt unterhalb endeten, wo noch weitere zwei Buchstaben locker reingepasst hätten. Die Hexe schluckte schwer und als sie wieder aufsah, stand Mistress Miller vor ihr und hielt ihr Plätzchen vor die Nase. „Du siehst so blass aus, Kindchen.“ Die Aufforderung war unmissverständlich und so griff Rose nach einem Gebäckstück und biss hinein. Die Kissen des Sofas sanken ein, als sich die ältere Frau hinsetzte und Rose Hand tätschelte. „Hatten Sie schon mal Angst davor einen Brief zu öffnen?“, murmelte Rose und legte den Umschlag auf den Wohnzimmertisch. „Aber natürlich! Mein Mann war ein Abenteurer. Du kannst dir nicht vorstellen wie oft ich Post bekommen habe, wo ich befürchten musste, dass mein Mann verstorben sei oder wie oft die Polizei an meiner Türschwelle stand, mich fragte, ob ich Mistress Miller sei und dass sie schlechte Neuigkeiten für mich hätten.“ Sie lächelte und drückte die Hand der jungen Hexe fester, als sie an Mister Miller dachte, der jedes Mal auf Abenteuerreise ging um Mythen und Geheimnisse zu lüften, der etliche Male dafür im Gefängnis gelandet war, weil er keine Bestätigungen oder Papiere hatte, weil er für den einen oder anderen Staat kein Visum erhalten hatte. Roses Augen wurden glasig und sie faltete ihre Hände im Schoß. „Ist der Brief von dem gutaussehenden jungen Mann, der letztens da war?“, wollte die alte Frau wissen und lächelte aufmunternd. „Von meinem Cousin, ja.“Der Wasserkocher begann zu pfeifen und Mistress Miller stellte die Frage, die Rose zum Nachdenken brachte. „Wovor fürchtest du dich denn?“ Und als die gute Frau wieder in der Küche stand und Tassen aus dem Schrank räumte, blickte Rose zu dem Brief. Im Grunde hatte Mistress Miller recht, Albus hätte ihr sicher nicht geschrieben, wenn er ihr Vorwürfe machen wollte, denn er gehörte zu den Menschen, die das persönlich von Angesicht zu Angesicht regelten. Albus war mutig und tapfer und hatte ihr immer den Rücken gestärkt, auch als dieser Zwei-Meter-Zehn-Schrank von Goyle, einer von Malfoys bescheuerten Freunden, ihren Kopf in die Jungentoilette gesteckt hatte. Rose musste sich ja unbedingt mit dieser Schlange anlegen, die mit Malfoy durch den Flur sparziert war. Es hatte nicht lange gedauert, da hatte dieser stämmige Junge sie gepackt und grob in einen Sanitärbereich gezerrt nur um ihren Kopf in eine Schüssel zu stecken und mehrmals die Spüle zu drücken. Die Wealsey wusste noch genau, dass sie sich mit aller Kraft gewehrt hatte, geschrien und getreten, dass Malfoy ihnen zwar anfangs gefolgt war, aber sich dann, völlig fahl im Gesicht, keinen Zentimeter mehr rührte. Rose hörte die Spülung und spürte das alte Wasser, es war ekelig! Spätestens da, machten sich die ersten Tränen bemerkbar, ganz gleich wie hart im Nehmen die rothaarige Hexe sonst war, das gab ihr den Rest.Und dann war da plötzlich ihr bester Freund Albus, der schrie: „Goyle, lass sie los!“ Er drosch mit einem Besen auf ihn ein und ließ den Slytherin schließlich mit einem Levicorpus in der Luft hängen. Und dann war Direktorin McGonagall dagestanden – kreischend, stampfend, mit ihren zu Fäusten geballten Händen, bebend, vor Wut waren die Adern hervorgetreten - und hatte allen Nachsitzen gegeben, auch Scorpius, der völlig unbeteiligt und überfordert dagestanden war und zu diesem Zeitpunkt heftig protestierte. Slytherin hatte so viele Hauspunkte abgezogen bekommen, dass von ihren 200 Punkten Vorsprung so wenig übrig geblieben war, dass sie vorne ein Minus zu verbuchen hatten, jenseits der Nullgrenze. Als die Weasley Malfoy wütend in die grauen Augen blickte, fand sie dort lediglich ein Blitzen von Hilflosigkeit. In diesem Moment war ihr, als hätte er das am allerwenigsten gewollt, und sie spürte, dass er etwas sagen wollte, doch als Scorpius Mund aufklappte, kam nichts, kein Ton. Und sie war mit Albus Arm in Arm zum Abendessen marschiert. Nicht ohne davor noch unter die Dusche zu springen. „Liebe Rose, ich weiß nicht warum, du uns aus deinem Leben verbannt hast, doch ich hätte dich gerne wieder in meinem Leben und deswegen bitte ich dich zu meiner Halloween-Party zu kommen. Du musst dich nicht verkleiden und ich bin mir sicher, du kennst kaum jemanden von meinen neuen Freunden. Nimm doch eine Freundin mit, wenn du willst. Ich würde mich jedenfalls sehr freuen, dich auf meiner Party zu sehen. Alles, alles Liebe wünscht dir dein bester Freund und Cousin Albus“ Der Brief war nur halb so schlimm gewesen wie angenommen und dennoch fühlte sich die Weasley mies. Wie hatte sie überhaupt gehen können, ohne ein lausiges Wort? Sofort begann die Hexe zu schluchzen, denn sie wusste, ihr Leben war kompliziert, und wäre nur halb so verworren, wenn sie es sich nicht so schwer gemacht hätte. Die ersten Tränen flossen an ihren Wangen herunter und Mistress Miller strich ihr über das seidige Haar. Die Wealsey hatte die Frau gar nicht kommen hören. „Alles braucht seine Zeit“, murmelte ihre Nachbarin und blieb neben der 22-Jährigen sitzen. „Ich weiß, aber wieso fühlt es sich nur so falsch an? Ich komme mir vor wie ein Monster!“, schluchzte die Hexe, vergrub ihr Gesicht in ihren Händen und spürte, wie ihr die gute Frau immer und immer wieder beruhigend den Rücken streichelte. * Es war eine sternenklare Nacht und Rose stand mit ihrer Freundin Dominique auf dem Gehsteig und sah sich um. „Ich bin so froh, dass du mitgekommen bist“, erklärte die Rothaarige und betrachtete die fremde Gegend. Als kleine Randnotiz hatte Albus bei der Bekanntgabe der Adresse und seiner Wegbeschreibung hinzugefügt, dass er noch nicht lange hier wohnte, sich aber wohl fühlen würde. „Kein Ding, isch ’atte misch wirklisch gefreut disch zu ‘ören, Rosie.“ Der französische Akzent schlug unweigerlich durch, Rose wunderte es wenig, da ihre Cousine immer schon einen Hang zu Frankreich hatte und das rührte nicht allein daher, dass es die Heimat ihrer Mutter Fleur war. Dominique hatte mittlerweile beschlossen sich in Paris dauerhaft niederzulassen und Frankreich zu ihrer Wahlheimat gemacht. Es war eine überraschende Entscheidung, da sie Tokio liebte, New York vergötterte und in Mailand mindestens drei Wochen durchgehend Urlaub machte. Dann blieb die Veela stehen, ihr knielanger, weiter Rock schmeichelte ihren Beinen und die blonde Schönheit wollte mit ihrer melodischen Stimme wissen: „Und wo ist jetzt das neue Zu’ause unseres Quidditch-Fanatikers?“ Rose blickte auf die Adresse und blickte schließlich auf die Hausnummer des Gebäudes, bei welchem sie gerade stehengeblieben waren. „Ich schätze, das Nächste müsste es sein…“, überlegte die jüngere der beiden laut und hakte sich bei ihrer besten Freundin ein, um mit ihr mutig das folgende Gartentor aufzuschieben und über die einzelnen Steinplatten des Gartens zu stöckeln, die zum Eingang führten. Rose beschlich ein seltsames Gefühl, denn hier war es ruhig und gemütlich, ein Fleckchen im Grünen und diese Gegend passte so gut zu Albus wie…. wie Marmelade zu Fisch oder wie zu Malfoy Kürbispastete, wo doch ausgerechnet er allergisch darauf reagierte - und ihm Zunge und Lippen angeschwollen waren und der Hals elendig brannte – ganz zu schweigen von den Atemproblemen. Vor den Stufen der Eingangstür blieb Rose abrupt stehen und ihre beste Freundin stolperte nach hinten. Und während Dominique zu erfahren verlangte, was dies sollte, fragte sich Rons Tochter, warum sie ausgerechnet jetzt an Scorpius dachte. „Tut mir leid, Dominique“, murmelte die rothaarige Hexe und seufzte leise. Und als sie die Haustür öffnete, drang laute Musik nach draußen. Es hätte Rose ja wirklich gewundert, wenn sich der Potter von seinem Partyleben verabschiedet hätte - wie meistens war er gründlich, denn er hatte einen Zauber über diese Mauern gelegt, die dafür sorgten, dass kein Lärm nach außen drang. Rose bemerkte, als sie ins Haus trat, gleich neben dem Eingang die Garderobe und zupfte automatisch an Dominiques Jackenärmel, weil diese noch regungslos in der Tür stand. Die Veela schluckte und wandte sich nun zu ihrer Cousine. „Eine… très grande fête.“, murmelte Dominique leise und musterte den Boden, während sie die Jacke abstreifte. Es war ein Zeichen für Rose, dass sich ihre Cousine nicht besonders wohl fühlte, und nun da die Hexe ihre Umgebung genauer musterte, konnte sie sie verstehen. Sicher, Hugo oder Louis oder sonst ein Mann auf dieser Welt hätte sich hier sicher minimuffig-wohl gefühlt, unter der Menge an leicht bekleideten Frauen, die hier herum scharwenzelten, in Oberteilen, die nicht viel mehr verdeckten als einen Büstenhalter und Röcke oder Hosen trugen, die nicht breiter als ein Gürtel waren. Bei Merlins gesprenkelter Unterhose! Wo hatte Albus Severus Potter sie nur hinbestellt? Je länger die Weasley dastand und sich alles ansah und nicht im Geringsten das Bedürfnis verspürte, weiter ins Haus vorzudringen, kam sie zur Überzeugung sich in Straße oder Hausnummer geirrt zu haben und in einem Freudenhaus gelandet zu sein. Das war ihr Niedergang, der beschämenste Moment, den sie je erlebt hatte. Rose seufzte, als sie einen Haufen hungriger Weiber erblickte, die sich anscheinend um ein und denselben Mann stritten. Er tat ihr ja fast Leid, denn das arme Schwein stand in der Mitte. Sie blinzelte kurz zu Dominique, da sich diese etwas zu ihr gelehnt hatte, dann aber hatte diese Weiber-Horde wieder ihre vollkommene Aufmerksamkeit, das lag größtenteils daran, dass sie der Veela ihr Ohr hinhielt, weil die Musik so laut war. „Rosie, wollen wir nischt wieder ge’en und einfasch sagen, wir ‘ätten es nischt geschafft. Warüm ge’en wir nischt in ein Café?“, schlug die blonde Hexe vor und während Rose langsam nickte, beobachtete sie, wie es der Mann endlich schaffte sich von der Horde loszureißen. Gut, ok, in Ordnung, er sah wirklich nicht schlecht aus. Er war hochgewachsen und hatte dunkles, nein, schwarzes Haar. Und als er zu ihnen blickte, lächelte er. Rose Waesley hielt die Luft an. Selbstbewusst und freundlich kam er zu ihnen und als er zu reden anfangen wollte, keifte die rothaarige Hexe dazwischen: „Albus, ich glaub, mich trifft der Schlag!“ Wie sollte es auch anders sein, er lachte herzhaft. „Ach Rosie, jetzt sei doch nicht so spießig!“ Das hatte damit überhaupt nichts zu tun, wie die Wealsey fand und sie funkelte ihren Cousin böse an. „Komm, ich muss dir jemanden vorstellen!“, sprudelte es hektisch aus ihm heraus und er wandte sich um und winkte eine hübsche Hexe zu sich. Zumindest hatte sie mehr an als die meisten anderen Damen. Vertraut legte er einen Arm um ihre Schulter und meinte ganz stolz: „Das ist Priscilla. Sie ist doch der Hammer!“ Rose blickte der jungen Frau in die Augen, besonders glücklich wirkte sie ja nicht. „Ich heiße Cecilia“, murmelte die Hexe und reichte Rose und Dominique die Hand, „Merk dir das ‘mal, Al.“ Der Potter drückte sie noch etwas fester an sich und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Holst du uns was zu trinken, also dir und mir, Schätzchen? Bitte….“ Rose kannte Albus Masche, einer Hexe ins Ohr zu hauchen, was schließlich dazu führte, dass sie meist errötete, wie Cecilia nun und schüchtern nickte. Die Hexe lächelte nochmal freundlich und dann verschwand sie in der Menge. „Und was hältst du von ihr?“, wollte der Potter unbedingt wissen, weshalb er sich auch ungeduldig auf die Zehenspitzen stellte und dann mit der Ferse abrollte. „Von wem?“, fragte die Rothaarige und schob eine Augenbraue in die Stirn. „Na von Cassy…“, brabbelte ihr Cousin, blieb sofort wieder ruhig stehen und machte auf beleidigt. „Cecile“, protestierte die Wealsey sauer, doch ihr Gegenüber verdrehte lediglich die Augen und zischte: „Wie auch immer….“ Das durfte doch wohl nicht wahr sein! Er hatte sich wirklich kein bisschen geändert! In der Schule hatte sie es schon immer so schade gefunden, dass er sich die Namen der Mädchen nicht wenigstens merkte. Immerhin, war es wirklich zu viel verlangt, sich auch nur einen einzigen Namen zu merken? Auch wenn Rose in den Tiefen ihres Herzens wusste, dass Albus diese Weiber nur für’s Bett, für eine Nacht - weniger als eine Nacht, ein paar Stunden - wollte, aber… Rons Tochter stampfte mit dem Fuß auf und unterdrückte nur knapp ein Winseln. „Dir fällt es nicht mal auf, wenn ich einen falschen Namen sage!“, schrie die Weasley erzürnt, damit er ja ein schlechtes Gewissen bekam, und früher hatte das immer gezogen, doch jetzt zuckte er mit den Schultern und umarmte seine Lieblingscousine nochmal herzlich, drückte sie an sich und schmiegte sich Wange an Wange an seine Rosie. „Ich bin so froh, dass du da bist!“ Und als er die Augen öffnete, schlief ihm das Gesicht ein. „Du?“, spie er angewidert und musterte Dominique, die hatte er zuvor gar nicht bemerkt. Die Veela verschränkte ihre Arme hinter dem Rücken und verzog die Lippen. Es war ihr furchtbar unangenehm ihm wieder zu begegnen, nach allem, was vorgefallen war, und deswegen unterließ sie es, auch nur ein Wort zu sagen. Und nachdem ihm Rose in die Schulter geboxt und zugezischt hatte, dass er gemeint hatte, sie könne jeden mitnehmen, sich nur daran gehalten hätte und nun das…, nuschelte er: „Mit dir hätte ich wirklich nicht gerechnet. Angeödet von der Welt verschlägt es dich zu deinen Wurzeln, oder wie?“ Die Rothaarige seufzte genervt und fragte sich, ob das je ein Ende hätte. Schließlich packte Rose ihren besten Freund am Arm und meinte: „Du hast mir noch gar nicht alles gezeigt!“ Dann warf sie einen Blick über die Schulter und zwinkerte ihrer besten Freundin zu, die auf leisen Sohlen folgte, während Rose ihren Cousin hinter sich her schleifte. Völlig überrumpelt begann Albus zu stammeln: „Ja also,…. Hier ist die Eingangshalle…. Die Treppen führen zu Schlaf- und Gästezimmern und Bädern und… hier“ Dann schob der Dunkelhaarige seine Cousine in die zweite Hälfte des Zimmers, die nur durch eine bis zur Hälfte des Raumes eingezogene Wand abgetrennt wurde, „Hier ist das Wohnzimmer.“ Der Raum wirkte dunkel und verrucht, was nicht ausschließlich daran lag, dass der Boden und die Zimmerdecke mit Wallnussholz verkleidet waren. Die wenigen Deckenlampen, die wegen des milchigen Glases noch magereres Licht spendeten und das Mobiliar, das mächtig und schwer schien, ja, auch die Gäste taten ihr Übriges. So hätte sich eine Rose Weasley vorgestellt, dass ein Scorpius Malfoy mit seinen Eltern auf Malfoy Manor hauste, aber keinem Potter - schon gar nicht Albus - hätte sie dies je zugetraut! * Es dauerte einige Atemzüge lang bis sie merkte, dass der personifizierte Teufel nur wenige Meter von ihr entfernt an der Lehne eines Sessels angelehnt stand und sich gerade eine kleine, billige Hexe, die in diesem Sessel saß, anlachte indem er sanft lächelte, sich unsicher auf die Unterlippe biss und die Augenlieder etwas nieder schlug, derart halb offen wirkte das Grau wahre Wunder! Rose war, als könne sie weder atmen noch einen Finger rühren, als sie so dastand und auch Albus und Dominique gänzlich vergaß. Ihre Umgebung existierte für diesen einen Wimpernschlag nicht mehr. Sein Gegenüber lachte auf und überschlug die Beine reizend, wobei sich der Rock weiter nach oben schob, Rose konnte nicht sagen, was sie mehr anekelte. Dass er so eine Masche bei jeder abzog, dass diese Hexe auch noch darauf ansprang, oder dass auch sie einmal auf ihn reingefallen war! Unweigerlich schniefte die Weasley und fingerte in ihrer Hosentasche nach einem nichtvorhandenen Taschentusch. Sie ließ es zu, als ihre Augen glasig zu brennen begannen und sich ihr stechendes Herz wieder einmal zurückmeldete, wie so oft im letzten Halbjahr. Wieso um alles in der Welt konnte sie ihn nicht vergessen? Musste denn erst eine neue Liebe her? Wäre sie doch nie her gekommen! Eigentlich hätte sie es wissen müssen. Dass Albus bester Freund auch anwesend sein würde. „Hey, Scorpius! Ich hab dich ja noch gar nicht gesehen! Seit wann bist du da?“, begrüßte der Potter strahlend, schob sich vorsichtig an seiner Cousine Rose vorbei und schlenderte mit ausgestreckten Armen auf ihn zu. Mit einem charmanten Lächeln wandte sich Scorpius zu ihnen und Rose war, als hätte er Albus nie angesehen, als Malfoy das Gesicht einschlief, vielmehr blickte der blonde Schönling über seinen Freund hinweg und hatte seine Aufmerksamkeit jemand ganz anderem gewidmet. „Und wo warst du überall. Ich mein, du sagst zwar immer, du seist in den Vereinigten Staaten, aber das ist ja kein Dorf…“, plapperte der Dunkelhaarige los, schlug seinem ehemaligen Schulkollegen kameradschaftlich auf die Schulter und zwinkerte dessen Flamme für den heutigen Abend zu als wolle er sagen: „Er ist ein großartiger Junge. Schnapp ihn dir!“ Scorpius Hyperion Malfoy war die Ruhe in Person, als er sich Rose Weasley genau ansah, sie unverschämt musterte als sei die Hexe ein nagelneuer Besen, der auf alle Makel überprüft werden musste, um vielleicht einen Rabatt rauszuschlagen, weil der Fehler so gering war, dass er ihn trotzdem wollte, - und jedem anderen nie aufgefallen wäre - denn mit zweitklassigen Dingen hatte er sich noch nie abgegeben. Letztlich schob er den Potter leicht von sich und stand mit den Worten: „Entschuldige mich kurz“ auf. Dracos Sohn hatte das Gefühl, als wäre die Hexe im letzten Halbjahr noch schöner geworden, was seiner Meinung nach ohnehin ans Unmögliche grenzte, denn Rose war ein gewöhnliches Mädchen, eine typische Weasley, nichts besonderes. Die Zweiundzwanzigjährige stammelte etwas vor sich hin und fühlte sich noch genauso steif wie zuvor: „Dominique, du hattest recht, hier haben wir wirklich nichts verloren.“ Der Gedanke, sie wäre für Albus etwas länger geblieben, machte sie schier wahnsinnig, immerhin bereute sie dieses Hirngespinst schon jetzt! Dann stürmte die rothaarige Hexe aus dem Raum und sah nicht mehr zurück, wartete auch nicht auf ihre Cousine und beste Freundin Dominique, die völlig überfordert dastand und die Arme in die Höhe warf, als sie zusah, wie Mädchenverführer-Macho-Malfoy Rons Tochter nachsprintete. Die Weasley riss die Tür auf und spürte augenblicklich den kalten Wind auf ihren Wangen, das Brennen ihrer Augen verstärkte sich und nun konnte sie auch die ersten Tränen nicht länger zurückhalten. „Ich bin so erbärmlich…“, dachte sie und schreckte hoch, als die Tür mit einem lauten Knall wieder ins Schloss fiel und Rose die Hand, auf deren Rücken feine, blonde Härchen wuchsen, betrachtete - er hatte sie eingeholt, verdammt! Bestimmt legte er seine andere Hand auf ihre Schulter und drehte sie zu sich um. Scorpius Malfoy machte vieles energisch und kraftvoll, ohne grob zu werden, denn dies lag nicht in seiner Natur. Rose atmete tief ein, weil sie glaubte zu wenig Luft zu bekommen, roch sein herbes After-Shave und erinnerte sich an die Zeit zurück, in der ihr Kissen noch Tage nach ihm roch. „Scorpius, das ist jetzt aber nicht dein Ernst!“, schrie die Hexe gellend, kreischend, hysterisch und laut, mit welcher er sich vorhin noch beschäftigt hatte und die nun neben Albus stand, welcher ebenso ungläubig zu ihnen schaute wie Dominique. Rose hatte keine Augen für ihre Verwandten oder Freunde, das Einzige, das sie sah, war sein Gesicht. Sein Atem kribbelte auf ihrer Haut. Und als ihr wieder klar wurde, dass sie mit dem Rücken zur Tür stand, wanderten seine Finger zu ihrer Hüfte, hakten sich bei den Gürtelschlaufen ein und zogen sie sanft zu sich. Bei allem Unverzeihlichen dieser Welt, er wollte sie doch nicht etwa küssen?! Automatisch drückte Rose ihre nun noch zierlicher wirkenden Hände gegen seine Brust um Abstand zu gewinnen, nur half das nichts, denn kräftetechnisch war er ihr schon immer haushoch überlegen gewesen. Langsam beugte Scorpius sich vor, schlug seine Augenlider wieder etwas nieder, was ihn auch nach all dem was zwischen ihnen passiert war, unglaublich attraktiv wirken ließ und hauchte leicht anzüglich und verführerisch: „Rosie….“ Die Weasley schloss sofort die Augen und schluckte hart, weil sie befürchtete, ihre Knie gäben nach. Innerlich verfluchte die rothaarige Hexe diesen abartigen Bastard, weil er nach wie vor noch eine solche Wirkung auf sie hatte. Das Leben war so ungerecht! Und als die Hufflepuff ihre Augen wieder öffnen und Malfoy die Standpauke seines Lebens verpassen wollte, legten sich hauchzart und fein, vorsichtig und beinahe liebevoll seine Lippen auf ihre. Rose konnte gar nicht anders als diesen Kuss zu erwidern. „Also….“, begann der schwarzhaarige Potterspross zu stottern und starrte ungeniert zu seinem besten Freund und seiner Lieblingscousine, „ Ich weiß zwar, dass ihr euch immer gerne beschimpft und verflucht, getriezt und verteufelt habt, aber diese Art der Sekkiererei ist wirklich heftig, Scorp! Ich mein, so unverschämt bist du ja sonst auch nicht!“ Albus war sich insgeheim nicht sicher, ob ihm sein Verstand einen Streich spielte, denn immerhin handelte es sich um das Duo, welches sich während der Hogwarts-Zeit die Duschen verhext hatte, dass grüner Schleim statt Wasser rauskam - eine böse Strafe, wenn man wusste, dass sich Scorpius Malfoy prinzipiell sofort unters Wasser stellte, ganz egal wie kalt es war - und dieser mindestens eine Woche hielt, weil selbst Poppy kein Gegenmittel dafür kannte und jenes, das die Betten verzaubert hatte, sodass man, sobald man es verließ, geteert und gefedert für mehrere Tage den Unterricht besuchen musste, die Dates meistens abgesagt wurden, weil es den Verehrern oft zu peinlich war mit einer Rose Weasley in diesem Zustand auszugehen - sie war Scorpius fünfmal in einem Jahr auf den Leim gegangen, und er genoss es jedes Mal von Neuem. Einer seiner Standartsprüche hierbei war gewesen, ob sie denn ein Kissen vergewaltigt hatte, weil sich ihr sonst keiner erbarmte. Und dann hatte Rose ihm immer wieder gedroht, dass er noch sein blaues Wunder erleben würde, er müsse nur abwarten. Sowie Scorpius Hyperion Malfoy die Luft ausging, ließ er von seinem Fang ab, atmete ganz tief ein und genoss es zu sehen, wie sich die Wangen seiner früheren, bereits abgeschossenen Freundin rot färbten. Die Tränen störten ihn dabei keineswegs. „Du bist noch schöner als früher…“, säuselte er und ließ ihr kaum Zeit die Gedanken zu ordnen, geschweige denn zu schnaufen, als er wieder einen similären Kuss begann, nur verlangender, fordernder, leidenschaftlicher und der wohl wesentlichste Unterscheid, mit Zunge. Er ahnte, dass sie für ihn noch ähnlich, wenn nicht genauso empfand wie vor einem halben Jahr und er dachte nicht daran aufzuhören. Seine Hände wanderten ihren Rücken hinauf. Es waren hauchzarte Berührungen und Rose wusste nicht, ob er damit nicht ein Feuer entfachte, das sie nicht mehr löschen konnte, er es dafür mit dem nächsten Wimpernschlag im Keim ersticken würde, als wäre es nie gewesen, und die Spuren davon, sich wie Asche über ihr Leben und ihr Herz legen würde, es wäre dasselbe Spiel wie vor sechs Monaten. „Scorpius?“, donnerte Albus laute Stimme durch den Raum, weil dieser endlich eine Antwort wollte. Genervt seufzte der Malfoy-Erbe und wandte sich im nächsten Moment an seinen besten Freund, ignorierte die völlig überrumpelte Wealsey in seinen Armen, als wären die letzten Minuten nie geschehen und giftete: „Was denn?“ Der blonde Schönling blickte seinem besten Freund geradewegs in die Augen. Albus wirkte so irritiert, fast enttäuscht und dabei war es nicht so, dass er sich nie gewünscht hätte, dass sich Rose und Scorpius besser verständen, immerhin war es anstrengend gewesen mit beiden befreundet zu sein, wenn die Fronten derart verhärtet waren. Der besorgte Blick des Potters wanderte zu seiner Cousine, die heftig atmete und sich endlich wieder rührte. Rose schluckte schwer und drehte sich zur Tür ohne irgendjemanden anzusehen. Sie wollte nichts sehnlicher als zu verschwinden, auf die schnellste Art, am besten im Erdboden. Doch sobald sie die Tür nur einen Spalt breit geöffnet hatte, genoss sie Scorpius volle Aufmerksamkeit erneut. Na bravo! Genau das, was sie nicht wollte. „Ich habe dich vermisst…, sehr sogar“, murmelte er und der Hexe kam es vor, als sei er etwas verlegen. Seine warmen Finger strichen ganz sanft über ihren Oberarm, als wolle er sie damit halten - andere Mädchen vielleicht, doch sie war schon immer anders gewesen. Und dann brach es aus ihr heraus, die Wut, die Trauer, all die Zeit hatte sie versucht es sich ihm gegenüber nicht anmerken zu lassen, nun sollte er es endlich wissen! „Lass deine dreckigen Wichsgriffel von mir!“, schrie sie so schrill, dass sich ihre Stimme beinahe überschlug und holte tief Luft. Ihre alte Liebe hatte die Hand sofort zurückgezogen und war sogar einen Schritt zurückgewichen - vermutlich glaubte er nicht, dass er noch dasselbe Mädchen vor sich hatte, dem er immer wieder die schönsten Liebesschwüre geschworen hatte. Nun, in gewisser Weise stimmte dies ja auch. Rose hatte sich geändert. „Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass deine Masche zieht?! Das kannst du von mir aus irgendwelchen Naivchen antuen, aber nicht mir!“ Rose funkelte ihn so hasserfüllt und zornig an, dass sich Scorpius fragte, wie sie nur im Stande gewesen war, seinen Kuss derart zu erwidern. „Aber…“, stammelte er, denn er wollte ihr keinesfalls einen Sieg gönnen –schon gar nicht auf ganzer Linie! „Ich hab deine Lügen so satt! Denn immerhin wissen wir beide, dass das gerade nicht der Wahrheit entsprach!“ Der Dreiundzwanzigjährige starrte die Hufflepuff fassungslos an, war nicht fähig auch nur irgendein Wort zu formen und fragte sich, woher sie die Power nahm. „Der einzige Mensch, der dir etwas bedeutet, bist schließlich du selbst. Du nimmst keine Rücksicht auf die Gefühle der anderen! Du nicht!“ Dann riss Rose die Tür auf und trat ungeachtet Scorpius nach draußen, der ausgewichen war und ihr auf dem Fuß folgte. „Ich habe nicht gelogen! Kein einziges Mal!“, protestierte er schreiend, nun war sein Geduldsfaden gerissen. Die Hexe blieb bei der ersten Stufe stehen und wandte sich zu ihm um. „Ach ja, sag bloß, es war jemals ernst gemeint, dass du mich liebst? Du hast mich drei verdammte Jahre zum Narren gehalten, Malfoy! Und wenn ich könnte, würde ich sie ungeschehen machen. Du hast ja keine Ahnung, wie sehr ich mir wünsche, sie wären nie gewesen! Ich hätte einem hirnverbrannten Idioten wie dir niemals eine Chance geben dürfen! Niemals! Nicht dir!“ Roses Körper bebte vor Zorn und die Tränen rannen in Strömen über ihre Wangen. Und als sie merkte, dass Scorpius Hyperion Malfoy nichts mehr zu antworten wusste, die Hexe vor ihm lediglich völlig überfordert anblickte und seine grauen Augen traurig glitzerten, wandte sich Rons Tochter ab und stapfte nach Hause, den stechenden Schmerz in der Brust gänzlich ignorierend. * Albus Severus Potter stand wie angewurzelt da und traute seinen Ohren nicht. Wie konnten die beiden je eine Beziehung führen ohne, dass er davon Wind bekam? Und das drei Jahre? Dem Schwarzhaarigen klappte der Mund auf, unbedingt wollte er nun ein paar Fragen anbringen, denn sein Freund stand noch regungslos in der Tür. „Wann hab ich bloß den Startschuss verpasst?“ Schließlich regte sich jemand neben ihm. Er blinzelte und blickte zu Dominique, die einen Schritt nach vorn gegangen war um auf sich aufmerksam zu machen. „Isch werde jetzt ge’en. Isch wünsche dir einen schönen Abend, Al.“ Ihre Stimme war neutral, obwohl ihre Züge ein Lächeln andeuteten. Sie hatte sich kein bisschen verändert, in diesen sieben Jahren zumindest nicht nennenswert, denn unglaublich schön war sie schon immer gewesen. „Aber…“ Bei Merlin’s Zauberstab, jetzt fing er genauso an wie Scorpius! Und das wollte er eigentlich nicht. Dominique sah beschämt zu Boden. „Was, Al? Du wolltest misch nischt ‘ier haben. Du ‘ast disch nischt gefreut misch zu se’en, also was soll isch ‘ier?“ Die Worte kamen so ruhig, und das, obwohl sie ihr doch so schwer fielen. Elegant schob die Veela eine Strähne hinters Ohr, es war eine so typische Geste für sie. „Wundert es dich denn?“, spie der Potter richtig giftig aus und musterte seine Cousine aus zusammengekniffenen Augen. Dominique ließ die Schultern hängen und blickte zur Decke. „Welsche 18-jä’rige Mademoiselle glaubt denn einem… garçon, qui a seize ans?“, murmelte Dominique und dachte daran wie überrumpelt sie sich damals gefühlt hatte, als er ihr seine Liebe gestanden hatte. Er hatte von der Frau für’s Leben geschwafelt und davon, dass er sich vorstellen könnte mit ihr alt zu werden. Woher sollte er denn wissen, was er wollte, wenn nicht einmal sie es wusste, auch nicht heute. „Es war nischt meine Absischt disch so zu verletzen“, meinte die Weasley und stöckelte zum Ausgang, schob sich zwischen Garderobe und offener Tür um die Jacken zu erwischen und drängelte sich dann an Scorpius Malfoy vorbei, natürlich sah sie ihm dabei nochmal in die Augen. Sein Gesichtsausdruck hatte sich mittlerweile so verhärtet, dass er keine Regung zeigte. Sie hatte kein Mitleid mit ihm, die Einzige, die ihr unheimlich leid tat, war ihre kleine Cousine Rose, und dieser würde sie nun die Jacke bringen. Denn die Zeit blieb nicht stehen, sie ließ sich nicht aufhalten und auch nicht zurückdrehen und damit müsste der Malfoy leben. Sie im Übrigen auch. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)