Das erste Mal von chaostanuki ================================================================================ Kapitel 1: Das erste Mal ------------------------ Ein junges Mädchen schlenderte missmutig die Straßen Sunagakures entlang. Ganz wohl war ihr noch immer nicht bei der Sache, aber ändern konnte sie es nun auch nicht mehr, so schlenderte sie weiter durch die Wüstenstadt, auf dem Weg zum Trainingsgelände. Und was wollte sie auf dem Trainingsgelände? Ganz genau, trainieren, ihre erste Trainingsstunde, um genau zu sein. Und wer war ihr Sensei? Der Kazekage höchstpersönlich, das konnte ja nur heiter werden… Wenige Augenblicke später erreichte der Rotschopf nun das Übungsgelände. Es war groß, weitläufig und…staubig, oder bessergesagt sandig, so wie der Rest der Stadt. Seufzend lehnte sie sich an einen Felsen aus Sandstein und wartete darauf, dass etwas passierte, denn wirklich viel passiert im Moment nicht, um genau zu sein war sie allein. Hatte sie vielleicht irgendwas verpasst? Oder den Termin verpennt? Nein, sie war sich sicher, dass sie mit Gaara hier verabredet war, genau hier, an dem heutigen Tag zur jetzigen Zeit. Genervt massierte sich die sechzehnjährige die Schläfen, sie zählte nicht gerade zu den geduldigsten Menschen, weshalb sie auch das Warten wie die Pest hasste. „Du bist zu spät“, erklang plötzlich eine monoton klingende Stimme, die Ai aus ihren Gedanken riss. Etwas irritiert darüber, folgte sie mit ihrem Blick dem Ursprung der Stimme. „Wenn hier jemand zu spät ist, dann bist du es ja wohl!“, antwortete sie etwas bissig, als sie Gaara erblickte. „Ich warte hier bestimmt schon ganze drei Minuten!“ „Zehn Minuten steh ich hier schon unverändert und du hast mich nicht mal wahrgenommen.“ „Uups…“, kam es beschämt von Ai, die leicht nervös mit einer Haarsträhne spielte, die in ihrem Gesicht hing. „Greif mich an.“ „Hä?“ „Ich denke, du bist hier um zu trainieren…“ Ai zuckte kurz zusammen, der Kazekage schien ein wenig verärgert zu sein, okay, das wäre sie an seiner Stelle wahrscheinlich auch… Die junge Kunoichi blickte mit gemischten Gefühlen in das Gesicht ihres Sensei, ehe sie sich entschied zum Angriff auszuholen. Sie ballte die Faust und…schlug gegen eine Barriere aus Sand, welche ihr eigentliches Ziel schützte. „Ouch…“, sagte sie mit schmerzerfülltem Gesicht und rieb sich mit der anderen Hand die Faust. Sie hatte immerhin mit voller Wucht dagegen geschlagen und dafür, dass es sich nur um Sand handelte, hatte er eine ganz schön hohe Dichte. Wütend funkelte Ai den Kazekage an und holte erneut zu einem Angriff aus. Diesmal versuchte sie es mit einem kräftigen Tritt, doch auch dieser wurde von dem Schild aus Sand abgefangen. „Wie…machst du das?“, fragte sie ein wenig aufgebracht und versuchte erneut Gaara mit einem Tritt zu treffen. Und wieder trat sie gegen den Sand. „Das ist voll unfair!“ Gerade, als Ai weiter protestieren wollte, schlang sich Sand um ihr Fußgelenk und zog sie nach oben, sodass sie nun kopfüber vor dem Kazekagen baumelte. Ihre Begeisterung über diese Aktion konnte man der jungen Frau förmlich im Gesicht ablesen, Ai sah in diesem Moment alles andere als happy aus. „So wird das nichts.“, erklang wieder eine gefühlslose und monotone Stimme. „Ach nee…“, kam kurz darauf die schnippische Antwort. Just im nächsten Augenblick wurde die Rothaarige unsanft auf den Boden geworfen, das Training hatte sie sich irgendwie anders vorgestellt… „Und jetzt weichst du meinen Angriffen aus.“ Ai blieb gerade mal genug Zeit sich wieder halbwegs aufzurappeln, da wurde sie auch schon mit-oder bessergesagt von-Sand attackiert. Sie versuchte den Angriffen so gut es ging auszuweichen, was sehr zu ihrer Verwunderung auch ganz gut klappte. Jedoch wurde sie nach wenigen Augenblicken etwas übermütig und passte nicht auf, Hochmut kommt ja bekanntlich vor dem Fall… „Das…finde ich jetzt aber sehr uncool…“, kam es genervt von der Rothaarigen, nachdem sie sich nahezu bewegungsunfähig in einer Art Sandkokon wiederfand. „Versuch dich zu befreien.“ „Ja…ganz prima, das klappt ja auch so wunderbar, wenn man einzementiert wurde!“, schnaubte Ai und versuchte sich irgendwie aus ihrem Gefängnis zu befreien, doch das war leichter gesagt als getan. Ihr kompletter Körper wurde von Sand umgeben, außer ihr Kopf und ihre Füße. Mit aller Kraft stemmte sie ihre Arme gegen die Wände des Sandkokons, doch es war alles vergeblich. „Versuche dein Chakra zu bündeln.“ „Hä?“ Wo anderen wohl der Geduldsfaden gerissen wäre, blieb der Kazekage ganz ruhig, so viel Geduld besaß seine Schülerin ganz gewiss nicht. Müsste sie selbst so jemanden wie sich ausbilden, wäre sie wahrscheinlich schon vom Trainingsgelände verschwunden. „Du bist ein hoffnungsloser Fall.“, stellte Ais Sensei nüchtern fest. Okay, da hatte sich das junge Mädel wohl zu früh gefreut, langsam schien auch Gaaras Geduld ein Ende zu haben, er ließ es sich zwar äußerlich nicht anmerken, aber die Aussage sprach für sich. „Ach komm schon, so bescheuert kann ich mich doch nicht fürs erste Mal anstellen…“ „Versuche dich zu konzentrieren und dich zu befreien.“ ‚Schön, wie der auf meine Aussagen reagiert…‘, dachte die junge Kunoichi zynisch, versuchte aber dennoch seinen Ratschlag umzusetzen, auch wenn sie keine Ahnung hatte, wie sie das bewerkstelligen sollte. Ai schloss die Augen und versuchte sich zu konzentrieren, dabei richtete sie ihr Hauptaugenmerk auf die Arme, mit denen sie versuchen wollte dem Sand zu entkommen. Und tatsächlich, sie bündelte ihre gesamte Energie in den Armen und konnte somit ihr Gefängnis sprengen. Da sie jedoch ihr Chakra noch nicht genau regulieren kann, verbrauchte sie viel zu viel, was sich bemerkbar machte. Ein paar Schritte torkelte Ai, ehe sie vor Erschöpfung unsanft auf den Boden knallte. Keuchend lag sie mit dem Rücken auf dem Wüstensand und starrte in den Himmel. „Sei froh, dass ich nachgeben habe, sonst würdest du nach wie vor feststecken.“ ‚Toll, da habe ich mich jetzt völlig verausgabt und er hat sich nicht mal angestrengt…‘, stellte sie mit Bedauern in Gedanken fest und machte weiterhin keine Anstalten aufzustehen, dafür war sie viel zu erschöpft. „Ich denke das Training ist für heute beendet, wird Zeit zu gehen.“, merkte Gaara trocken an und hielt seiner Schülerin die Hand hin, um ihr beim Aufstehen zu helfen. „Geh ruhig schon mal vor, ich bleibe hier noch eine Weile liegen. Ich kann nicht aufstehen…“, keuchte Ai völlig ausgelaugt und schloss für einen Moment die Augen. Als sie diese wieder öffnete, fand sie sich auf dem Arm ihres Senseis wieder. „Und was wird das jetzt, wenn es fertig ist…“, fragte sie bissig. „Es macht keinen guten Eindruck, wenn ich meine Schülerin hier einfach liegen lassen würde.“ „Aha…und wohin verschleppst du mich jetzt?“ Ihre Stimme klang leise und noch immer völlig verbraucht. „In mein Büro, dort kannst du dich erst mal ausruhen.“ Die Rothaarige sah den Kazekage mit einem unzufriedenen Blick an. Ihr passte das alles ganz und gar nicht, aber um zu protestieren fehlte ihr schlicht und ergreifen die Kraft. Ai versuchte irgendeine Emotion aus seinem Gesicht abzulesen. War er nun wütend? Oder freute sich der junge Mann über die nette Gesellschaft, die sie ihm bot? War er genervt von der ganzen Situation? Nichts…nichts konnte die junge Frau aus seinem Gesicht ablesen, er hatte noch immer denselben kühlen Gesichtsausdruck wie zu Beginn des Trainings. ‚Oh mann, die Leute, die hier rumlaufen müssen doch denken wir haben einen Knall…‘ Einige Minuten später betraten die beiden nun das Büro des Kazekagen und Ai wurde unsanft auf ein Sofa verfrachtet. „Hier kannst du dich erst mal ausruhen.“ „Und was ist, wenn ich keine Ruhe brauche?“, kam es schnippisch von Ai, die noch immer mit der Gesamtsituation unzufrieden war. „Du kannst gern gehen, wenn du möchtest.“, war Gaaras Antwort, ehe er sich seinem Papierkram widmete. Die Rothaarige versuchte sich aufzurappeln, um abzuhauen, was ihr allerdings nicht gelingen wollte, da sie noch immer viel zu erschöpft war. So musste sich die aufgebrachte junge Frau damit abfinden und hoffte innig, dass sie hier niemand so sehen würde, das wäre ihr schon irgendwie peinlich, als ob sie einen Babysitter bräuchte. Einige Minuten später jedoch schloss sie ihre Augen und schlief allmählich vor Erschöpfung ein. Ungefähr eine halbe Stunde später klopfte es an der Tür. „Herein.“ Durch die Tür traten Gaaras Geschwister, Temari und Kankuro. „Wir wollten wissen, ob…“, doch weiter kam die Blondine nicht, da ihr Blick auf dem ihr unbekannten Mädchen auf dem Sofa ruhte. „Was ist denn mit dem Mädel da los?“, fragte sie sichtlich irritiert über die Tatsache, dass ein Mädchen im Büro ihres Bruders schlief. Auch Kankuro schielte etwas verwirrt zu der Rothaarigen rüber. „Sie ist K.O. und ruht sich aus.“, antwortete der Rothaarige, ohne den Blick von der Schriftrolle weichen zu lassen, die er soeben studierte. „Ich hätte sie vielleicht für das erste Mal nicht ganz so hart rannehmen dürfen.“, fügte er nach einigen Augenblicken noch hinzu und wandte seinen Blick zu seinen Geschwistern, die ihn mit Entsetzen anstarrten. „Du hast bitte was?“, fragte Temari leicht aufgebracht. „Ja, beim nächsten Mal werde ich etwas sanfter mit ihr umgehen.“ „Bist du nicht noch zu jung für solche Geschichten?“, fragte die Kunoichi noch immer grantig. „Ich versteh dich nicht, Temari…“, entgegnete Gaara, der doch etwas verwirrt über das Verhalten seiner Geschwister war. Gerade, als die Blondine erneut ansetzen wollte, um ihre Wut über diese Situation kund zu tun, wurde sie von Kankuro daran gehindert. „Ich glaube, Temari geht es nicht gut. Sie sollte wohl mal etwas frische Luft schnappen.“, stammelte der Puppenspieler und versuchte seine Schwester so gut es ging in Zaum zu halten. „Sag mal, spinnst du Kankuro? Mir geht es bestens, aber-„ „Wolltet ihr nicht irgendwas von mir oder warum seid ihr hier?“, unterbrach der rothaarige Kazekage die Diskussion der beiden Suna-Nins. „Nein, hat sich schon erledigt…wir gehen jetzt besser…“, stammelte der Braunhaarige, schnappte sich seine Schwester und verließ gemeinsam mit ihr abrupt das Büro seines Bruders. „Sag mal, Temari, was sollte denn dieser Aufstand eben?“, fragte Kankuro die aufgebrachte Kunoichi, nachdem sie den Kazekageturm verlassen hatten. „Kankuro! Tolerierst du etwa sein Verhalten? Er ist doch noch fast ein Kind!“ „Dafür ist er aber dann ein sehr reifes Kind.“ „Zu reif für meinen Geschmack. Ich will ihn doch nur beschützen, Kankuro. Kapierst du das nicht?“, fragte die Blondine bissig ihren Bruder, der das ganze ihrer Meinung nach viel zu locker nahm. „Vor was willst du ihn denn beschützen? Er weiß sicher selber, was er tut…“ „Nein, weiß er eben nicht. Die komischen Gören aus Sunagakure wissen doch gar nicht, wie sie mit ihm umgehen müssen…“ Währenddessen im Büro… „Was war denn hier eben los?“, fragte Ai völlig verpennt. Wäre sie nicht noch immer so erschöpft, hätte sie sich wahrscheinlich aufgeregt, sie konnte es gar nicht leiden, wenn man sie so unsanft aus ihren Träumen riss. Erst ein paar Augenblicke später realisierte sie, dass sie sich noch immer in Obhut ihres Senseis befand, was ihr gar nicht behagte. „Meine Schwester ist der Meinung, ich sei zu jung dich zu trainieren und ist deshalb ausgetickt.“, erklärte er Angesprochene und widmete sich wieder seiner Arbeit. „Hä?“, fragte Ai mehr als verwirrt, bekam aber keine weiteren Antworten… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)