Lovely, dead Flower von woaini (Sasu/Naru) ================================================================================ Kapitel 3: Dotterblume ---------------------- Kapitel 4 Dotterblume „Musst du wirklich gehen?“ Der Rotäugige seufzte tief und rieb sich die Stirn. „Naruto, wie oft denn noch? Ich muss zur Kommandantin!“ Der Blonde zappelte weiter herum. „Kann Naruto nicht mit? Was soll Naruto denn machen ohne Sasuke??“, flehend sah der Kleinere seinen Vorgesetzten an. Leise knurrte Sasuke. Manchmal benahm sich Naruto wie ein kleiner Junge und Sasuke hatte definitiv keine Geduld für Kinder. Er hasste sie und sie hassten ihn. Eigentlich gab es eine Menge Wesen, die ihn hassten, trotzdem klebte Naruto an ihm, als sei er die Erlösung der Welt. Einerseits nervte ihn das, andererseits imponierte es ihm. Wie so oft schraubte der Schwarzhaarige bewusst ein Temperament herunter. „Naruto, du kannst nicht mit. Das habe ich dir schon oft erklärt. Wenn dir langweilig ist, dann lerne noch ein bisschen, oder geh spazieren! Von mir aus darfst du dich auch in die Kantine wagen und da lesen. Aber bau keine Scheiße! Verhalt dich einfach normal und blamier mich nicht, verstanden?“ Mit Mühe blieb er bei seiner Meinung, als ihn blaue Augen bittend, wenn nicht sogar flehend, ansahen. Der Blonde wollte definitiv nicht alleine sein. Das mochte er noch nie. Vielleicht lag das an seiner Vergangenheit. Wieder seufzte der Schwarzhaarige. „Wie wäre es, wenn ich dich nachher aus der Kantine abhole und wir danach zu mir gehen und irgendwas machen?!“ Sofort wurde der Kleinere hellhörig. „Kein Unterricht?“, der Gefragte schüttelte den Kopf. „Kein Training?“, wurde Sasuke weiter gelöchert und wünschte sich gerade an den schlimmsten Ort der Welt: sein Elternhaus. Dort konnte er wenigstens in Ruhe Selbstmord begehen, ohne, dass es jemanden stören würde. Im Gegenteil, da würde man ihm noch Beifall geben. „Keinen Unterricht und kein Training!“, antwortete der Rotäugige mit seinen letzten Kraftreserven. Naruto lächelte wieder. Brav nickte er und ließ seinen Freund erleichtert aufatmen. „Dann wartet Naruto brav auf dich!“, frohlockte der Blauäugige und schnappte sich eines seiner Bücher. Da sich sein Freund noch nicht bewegte, schubste der Blonde Sasuke zur Tür. „Los, los, Sasuke! Beeil dich, Tsunade-baa-chan wartet doch auf dich!“, kicherte er und verschwand um die nächste Ecke. Kopfschüttelnd sah Sasuke ihm nach. „Und er wundert sich, warum ich ihn nicht mitnehme…“, hundemüde von der Diskussion schlich der Rotäugige von dannen. Naruto lief etwas unsicher allein in die Kantine. In einer ruhigen Ecke setzte er sich hin. Unauffällig sah er sich um, die vielen Nirdmi und Angen, wie sie miteinander quatschen, lachten, aßen und entspannt waren. Unbewusst klammerte sich der Blonde an sein Buch. Er wusste, dass all diese Wesen etwas hatten, das er gerade schmerzlich vermisste. Er war einsam. Er war immer allein gewesen. Gefangen, angekettet. Dann kam sein Retter. Brachte ihm den Wind zurück, die Sonne, die Farben, die Wärme. Jetzt war Naruto allein. In dieser riesigen Kantine, umgeben von all diesen Wesen, war er alleine. Wie sehr wünschte er sich Sasuke her. Der würde ihn beschäftigen. Die Wesen um ihn herum würden ihn immer noch meiden, da er zusammen mit dem Schwarzhaarigen aß, aber das war in Ordnung, denn Sasuke war ja da. Sasuke wusste was er zu sagen hatte. Er wusste, wie er sich benehmen sollte. Er wusste einfach immer, wie er Naruto aufmuntern konnte. Unglücklich öffnete der Blauäugige sein Buch. Er wollte auch Freunde haben. Wollte mit ihnen reden, lachen und Unsinn treiben. Aber er wusste nicht wie. Ohne den Schwarzhaarigen war er einfach zu unsicher. Seufzend begann Naruto zu lesen. Er musste ja nur warten, dann würde sein Freund kommen. Vielleicht würde er ihn sogar loben, weil er wieder dieses furchtbar langweilige Zeug gelesen hatte. Während er so las, bemerkte er plötzlich, dass sich zwei jüngere Kerle neben ihn setzten. Sie diskutierten über irgendwas, lachten, beachteten den Blonden gar nicht. Sie waren neu. Mindestens genauso aufgedreht wie Naruto. „Ich versteh gar nicht, warum wir so viel lernen müssen!“, jammerte der Braunhaarige und stopfte sich sein Essen in den Mund. „Und dann auch noch so viel langweiliges altes Zeugs… Warum müssen wir wissen, was die große Mardriane getan hat?“, antwortete der Schwarzhaarige, der gelangweilt seinen Salat aß. Naruto murmelte in seinen nicht vorhandenen Bart. „Mariane…“ Verwundert, dass da jemand neben ihnen saß und scheinbar zuhörte, rückten die beiden Neulinge dichter zusammen. „Du Neji, aber weißt du was ich nicht verstehe? Also so gar nicht?“ „Was denn Kiba?“, flüsterte der langhaarige Schwarzhaarige leiser, dennoch konnte Naruto jedes Wort hören. „Warum machen die hier so ein Geschiss um Nirdmi und Angen? Ich meine okaaaaaaay, es gibt diese Rassen, und ja, ich weiß, ich bin ein Nirdmi, aber was soll schon der große Unterschied zwischen uns sein? Bei mir zu Hause war das nie ein Thema….“ Neji stimmte mit einem verlegenden Lachen zu. „Kenn ich. Ich bin weit entfernt verwandt mit einem Angen und erkenne keinen Unterschied von mir zu dir…“ Naruto blickte von seinem Buch auf. Auf einmal spürte er, wie sein Mund unbedingt Wissen verbreiten wollte, Wissen, das er sich mühevoll angeeignet hatte und nun damit ein bisschen angeben wollte. Sasuke machte das manchmal auch ganz gern. ‚Dummheit muss man mit Wissen töten!‘, sagte der Rotäugige dann immer verärgert. Ehe der Blonde es verhindern konnte, sprudelten die Worte aus seinem Mund heraus. „Auf dieser Welt gibt es drei verschiedene sogenannte Rassen. Die Nirdmi, die auf der hiesigen Welt leben, die Marden, die eher Unterirdisch leben, beziehungsweise sich in eher dunklen Gegenden aufhalten und die Angen, welche vorzugsweise auf höheren Orten leben. Die Marden haben einen Herrscher, der auch der dunkle Lord genannt wird. Sie sind eher blutdurstig und äußerst gewalttätig. Sie haben unterschiedliche Erscheinungen und Kräfte, können die sechs Elemente, Erde, Wasser, Metall, Holz, Luft und Feuer, nutzen und sind selten kompromissbereit. Man kann ihnen nicht trauen und dadurch, dass sie sich meistens an Orten aufhalten, die keine Sonne berührt, sehen sie auch eher düster und wild aus. In der Regel tun sie alles, was ihr Lord ihnen befiehlt, da der Lord in vielen Fällen auch ihr Vater oder direkter Vorfahre ist. Dadurch, dass der dunkle Lord vor vielen Jahren in die Unterwelt gebannt worden ist, kann er keinen Fuß mehr auf diese Welt setzten, zumindest nicht von sich aus. Er versucht seine Kinder, also die Marden, auf diese Welt loszulassen und mit ihnen die Welt zu unterdrücken, gleichzeitig sucht er aber das stärkste direkte Kind unter seiner Anhängerschaft. Durch dieses Kind könnte er sich wieder auf dieser Welt manifestieren und erneut die Welt ins Chaos stürzen. Da die Marden vor allem die Nirdmi-Welt vernichten wollen, haben sich die Nirdmi Hilfe von den Angen geholt. Nirdmi besitzen keine natürlichen sogenannten Zauberkräfte. Sie können die Natur nicht mit ihrem Willen manipulieren, aber sie besitzen ein technisches Wissen, wie kein anderer. Sie sind großartige Erfinder, können Waffen und Hilfsmittel zum Kampf verwenden. Im Durchschnitt werden sie 100 Jahre alt. Sie haben sehr unterschiedliche Charaktere und ein paar wenige arbeiten sogar für den dunklen Lord. Zum Schluss die Angen: Sie leben wie gesagt eher in höheren Lagen, manche von ihnen leben auf Mammutbäumen hoch oben über den Wolken. Sie leben circa 200 Jahre und sind sehr auf ihr Äußeres bedacht. Der größte Unterschied zwischen Angen und Nirdmi ist, dass den Angen Flügel wachsen. Außerdem haben sie in der Regel Kräfte, die die Natur beeinflussen. Manche können die Pflanzenwelt manipulieren, reanimieren oder das Wachstum beschleunigen. Viele Angen können auch Heilen. Alteingesessene Angen sind oft eingebildet und der sogenannte Adel hält nichts von den Nirdmi, da sie sie als schmutzig ansehen. Im Kampf sind Angen eher defensiv, aber es gibt auch einige, die von den Nirdmi gelernt haben mit Waffen umzugehen. Die große Mariane war die erste adlige Angen, die sich mit den Nirdmi zusammenschloss und diese Organisation gründete um gemeinsam gegen den dunklen Lord zu kämpfen. Dadurch, dass vor 20 Jahren die Angen und Nirdmi zum ersten Mal gemeinsam gekämpft haben, ist die Feindschaft zwischen ihnen auch geschwunden und heute gibt es sogar viel öfters Mischehen beziehungsweise Mischlingskinder. Heute sind die Unterschiede nicht mehr so wichtig zwischen den Rassen, da sich zwei der Rassen, bis auf Ausnahmen, nun wunderbar verstehen.“, Naruto musste erst einmal Luft holen. Die beiden Neuen sahen ihn mit einer Mischung aus Verwunderung und Bewunderung an. Verlegen sah der Blonde die beiden an. „A-also so viel weiß Naruto von der Sache!“, stotterte der Kleine leise und sah eilig wieder in sein Buch. Er hoffte, dass er nichts falsch gemacht hatte oder jemand verärgert hatte. Unruhig rutschte er auf dem Stuhl hin und her. „Ach so ist das…“, murmelte Kiba leise und schwieg. „Was für ein Klugscheißer!“, murmelte Neji und aß seinen Salat auf. Naruto fühlte sich schlecht. Er hätte sich nicht einmischen sollen. Er hätte sich woanders hinsetzten sollen. Er hätte diese blöde Kantine nicht allein betreten sollen. Niedergeschlagen starrte der Blonde auf die Tischkante. „Was machst du da?“, hörte er plötzlich die Stimme des Rotäugigen und schlagartig ging es ihm besser. „Sasuke!“, rief der Blauäugige fröhlich und klappte sein Buch endgültig zu, „Naruto hat gewartet!“. Neji und Kiba musterten den Schwarzhaarigen argwöhnisch. „Der hat hier geklugscheißert, das hat der gemacht!“, giftete Neji Sasuke an. Sasukes Augenbraue ging in die Höhe. Kurz musterte er den Kleineren, ehe er sein typisches, fieses und hämisches Grinsen zeigte, das viele als Dämonenfratze betitelten. „Anscheinend hat Naruto gedacht, dass du es nötig hast etwas erklärt zu bekommen!“ Böse Blicke trafen sich. Kiba sah sich in der verzwickten Lage zwischen den Parteien zu sitzen. Der Blonde war einfach nur froh, dass sein Freund wieder bei ihm war, prompt fühlte er sich sicherer. „Tse, Naruto, wir gehen!“, befahl Sasuke irgendwann und ging bereits voran, ehe Naruto ihm eilig nach stolperte. „Was für ein Angeber!“, fluchte Neji ärgerlich. Währenddessen kamen Naruto und der Angeber in Sasukes Zimmer an. Wie erwartet war das Zimmer sehr ordentlich, viele Bücher standen entweder im Regal oder stapelten sich auf dem Schreib- und Nachttisch. Der Schwarzhaarige öffnete als erstes sein Fenster, sodass der frische Wind Naruto gleich lächeln lies. „Du hast dich ja tatsächlich in die Kantine getraut…“, murmelte der Rotäugige leise und sah eine Weile auf den Horizont. Naruto ließ sich auf Sasukes Bett nieder und versteckte sein Buch gleich unter dem Kopfkissen. „Sasuke hat gesagt, dass er Naruto da abholt, deswegen ist Naruto gegangen!“ Der Schwarzhaarige drehte sich um, wunderte sich nicht lang, dass sich der Blonde wie selbstverständlich auf dem Bett breit machte. „Was war mit den beiden Neulingen? Haben die dich geärgert?“ Der Blonde kicherte. „Naruto hat ihr Gespräch belauscht und ihre Fragen beantwortet.“ Der Blauäugige musste grinsen. „Warum hast du dann so ausgesehen, wie bei unserem ersten Treffen?“ Sofort erstarb das Lächeln des Kleineren. Verlegen und irritiert starrte er auf den Boden, biss sich auf die Unterlippe. „Hat Naruto so ausgesehen?“, flüsterte er so leise, dass man es fast überhörte. Seufzend ließ sich Sasuke neben dem Kleineren aufs Bett fallen. „Nicht genauso, aber schon nah dran. Du weißt, dass ich es nicht mag, wenn du so drauf bist!“ Ein vorsichtiges Lächeln schlich sich erneut auf Narutos Lippen. „Dann will Sasuke Naruto immer verhauen! So wie früher!“ „Du würdest mich wieder beißen, kratzen, treten, ansabbern, wegstoßen und anknurren. So wie früher…“, seufzte der Schwarzhaarige leicht und rieb sich die Schulter. Der Blonde krabbelte über seinen Freund, sah diesen mit schief gelegtem Kopf an. „War Naruto so schlimm? Will Sasuke überhaupt noch Narutos Freund sein?“ Ein paar Sekunden starrten die roten Augen den unsicheren Blonden einfach nur an. „Du warst schlimm, aber ich kann Schmerzen ertragen, das weißt du. Es war meine Entscheidung dich hierher zu bringen und ich würde mich wohl kaum mit dir abgeben, wenn du mir auf die Nerven gehen würdest!“ Zufrieden mit dieser Antwort legte sich der Blauäugige wieder neben seinen Freund, lächelte glücklich und sah zur Decke. Sie schwiegen eine Weile. „Was willst du denn nun machen?“, fragte Naruto irgendwann neugierig. „Am liebsten würde ich jetzt etwas kaputt machen…“, gestand der Andere leise und schloss seine Augen. Der Kleinere zog eine Schnute. „Du wolltest was mit Naruto machen… Kein Lernen und kein Training…“, nuschelte er und stand beleidigt auf. Neugierig sah sich der Blonde das Zimmer genauer an, fand einiges, das typisch Sasuke war und einiges, das ungewöhnlich war. Plötzlich sah er in einer Schüssel ein grünes, winziges Etwas. Vorsichtig wurde an dem Etwas geschnuppert und es kritisch beäugt. „Sasuke! Ist das dieser Ambrosia? Hast du den bekommen? Ist der von dir zu Hause? Ist das Angenessen?“, fragte Naruto aufgekratzt und eilte zu seinem Freund mit der Schüssel in der Hand. Der Rotäugige öffnete eines seiner Augen und warf einen Blick in die Schüssel. Grinsend richtete er sich auf. „Das ist ein Gummibärchen, prima!“, mit einem Happs verschwand das grüne Etwas in Sasukes Mund. Naruto zappelte. „Naruto wollte auch mal probieren! Naruto will auch was Leckeres!“, quengelte er und raufte sich kurz mit dem Schwarzhaarigen. Sasuke lachte. „Tut mir ja fast leid, aber das war meine letzte Packung Gummibärchen… Die nächste muss ich mir erst mal wieder kaufen und das dauert…“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)