Das Echo des Hasses von CDBonnie (All the good things and bad things that may be) ================================================================================ Kapitel 6: Erfolg? ------------------ Der Calmbelt lag hinter ihm. Ohne Pause war er die ganze Nacht und den Großteil des Vormittags hindurch gefahren. Müdigkeit macht sich bei ihm breit und so steuerte er gähnend die nächste Insel an. Kurz vor dem Ufer sprang er von seinem Gleiter ab. Das Wasser spritze um ihn herum auf und durchnässte seine Hose mit einem einzigen Ruck zog Ace seine Nussschale an den Strand. Er ging den Strand hinauf und lehnte sich an den ersten Baum, den er erreichte. Sobald er dort saß, den Hut tief ins Gesicht gezogen, schlief er auch schon ein. Es dauerte nicht lang und er wachte schweißgebadet auf. Über ihm grollte der Himmel. dachte Ace. In seinem Traum hatte nicht der Himmel dieses Geräusch von sich gegeben, sondern ein riesiger, weißer Wolf, der deutlich not amused war! Angst hatte er nicht vor dem Tier gestern gehabt, doch die Worte seines Käpt'ns spukten noch in seinem Kopf herum. *Ace lass das Mädchen gehen. Es sei denn, du möchtest von diesem herrlichen Tier in Stücke gerissen werden.* hallte es in seinem Kopf. Hatte Whitebeard das ernst gemeint? War der Wolf derart gefährlich? Ace lief ein Schauer über den Rücken. motivierte er sich selbst. Er schob das kleine Gefährt wieder ins Wasser und watete hinterher. Entschlossen sprang er auf und nahm erneut Fahrt auf. Gegen Nachmittag kam eine weitere Insel in Sicht und Ace wurde etwas langsamer. Er näherte sich dem Hafen und hielt nach dem Schiff des Empfängers Ausschau. Im letzten Winkel erkannte er schließlich das erhabene Schiff, das er suchte. Dem Himmel sei Dank, sonst hätte er ewig die Grand Line absuchen müssen. Ace lenkte seinen Gleiter in die Richtung und verteute es am nächsten Pfosten. Behände sprang er auf den Steg und marschierte auf das kleine Dorf zu. Die Dorfbewohner sahen ihn etwas misstrauisch an, waren aber nicht verängstigt, wie es auf vielen kleinen Inseln der Fall war. Sie hatten sich an den Besuch gewöhnt, der regelmäßig hier ausruhte und da Ace hier aufgewachsen war, dauerte es meist nur wenige Augenblicke, bis sich die Dorfbewohner entspannten. Zielstrebig stieß er die Tür zur Kneipe auf und betrat diese. Obwohl es noch reichlich früh war, saßen jede Menge Männer in der kleinen Bar. Alle Tische waren besetzt und der Geräuschpegel war enorm. Ace brauchte den Blick nicht einmal schweifen lassen, um den Gesuchten zu finden. Er stapfte einfach zu dem größten Tisch. Er saß immer an diesem Tisch, oder am Tresen. Es dauerte recht lange bis einige der Piraten ihn bemerkten und ihre Nachbarn anstießen. Ace trat an den großen Tisch und klopfte zur Begrüßung mit der Faust auf das Holz. "Hey, ich habe eine Nachricht für dich, Shanks." Als Ace auf den Tisch klopfte hatten sich die Köpfe der am Tisch sitzenden Männer ihm zugewandt. "Ace! Komm setzt dich, trink etwas!" rief der Rote begeistert. Er war ein Mann in den Mittleren Jahren, mit leuchtend roten Haaren, mehreren Narben und nur einem Arm. "Ich sagte, ich habe eine Nachricht für dich, ich habe keine Zeit mit euch zu saufen." erwiderte Ace. Obwohl es ihm wehtat, dass er nicht einmal Zeit für ein kühles Bier hatte. "Was will der Alte denn? Ich habe Urlaub, ich will nichts von seinen Problemen wissen." maulte Shanks. "Käpt'n, es wäre klüger, die Nachricht nicht zu ignorieren." meinte Ben Beckmann gelassen und entzündete eine schlanke Zigarrete. "Glaub mir Shanks, ich hatte nicht das Verlangen Kurier zu spielen." Er hielt ihm den Brief hin und wartete. Seuftzend griff der rote Shanks nach dem Umschlag und öffnete ihn. Es dauerte etwas, bis er den Brief gelesen hatte, dann ließ er das Blatt sinken und starrte auf den Tisch. Seine Crew Mitglieder, die am selben Tisch saßen, sahen ihn abwartend an. "Was steht denn drin?" wollte Ben Beckmann schließlich wissen. Er war Shanks Vize und hatte seine schwarzen, langen Haare zu einem einfachen Pferdeschwanz zusammengebunden. Wortlos reichte Shanks den Brief über den Tisch. Sein Steuermann las den Brief und sah Ace staunend an. "Ist das wahr?" fragte er. Ace zuckte mit den Schultern. "Woher soll ich das wissen, ich weiß ja nicht, was in dem Wisch steht." stellte er mürrisch fest. Es gefiel ihm nicht, dass Shanks angestrengt nachdachte und Ben ihn so forschend ansah. "In dem Brief steht, dass ein Mädchen bei euch an Bord war, die von einem Kaiserwolf beschützt wird." meldete sich Shanks erneut zu Wort. Sein Blick war noch immer auf den Tisch gerichtet. "Das ist einerseits sehr interessant, andererseits aber auch irgendwie erschreckend." stellte Ben fest. Ace schnaubte. "An diesem Miststück ist weder etwas interessantes, noch etwas erschreckendes." grummelte er vor sich hin und rieb sich seine Hand, in die Nojiko ihn gebissen hatte. Ben zog seine Augenbrauen in die Höhe und stieß den Rauch seiner Zigarette aus. "Miststück, hmm?" schmunzelte er. "Erzähl doch mal." Ben trat gegen einen freien Stuhl, der daraufhin etwas Abstand zum Tisch gewann. Ace ließ sich nun doch auf dem angebotenen Platz nieder. "Da gibt es nichts." Er gab dem Mädchen hinter der Theke ein Zeichen und bekam kurz darauf ein Bier von ihr gebracht. "Weshalb dann Miststück, du kannst sie ja kaum kennen, wo sie doch nur ein paar Stunden bei euch war. Das steht zumindest im Brief." Wieder grummelte Ace vor sich hin. "Ich brauche sie nicht kennen. Das Weibsbild hat es nicht nur gewagt mich zu beißen, sondern auch unseren Vater angespuckt. Einfach eine Frechheit." schimpfte Ace. Shanks dagegen lachte auf. "Wirklich? Das hätte ich gerne gesehen. Zeig mal wo sie dich gebissen hat, oder ist es ein Körperteil, dass du uns nicht zeigen kannst?" grinste der Rote. Ace' Augen verengten sich. "Sehr witzig. Es war meine Hand, wenn du es unbedingt wissen musst." antwortete er grimmig und trank einen großen Schluck des Bieres. "Schade, eine andere Stelle wäre uns lieber gewesen." lachte Yasopp, der blonde Scharfschütze. "Ihr seid einfach Pervers, aber wahrscheinlich kommt das mit dem Alter, wenn man keine Frau mehr zu sich ins Bett bekommt." fauchte Ace. "Da wird unser kleiner Whitebeard Kommandant aber böse, was?" stimmte Ben in das Lachen seines Kameraden ein. "Soll ich etwas ausrichten?" fragte Ace Shanks genervt. "Ja, ich komme bald mal vorbei und sehe mir die Kleine an." "Sie ist nicht mehr auf der MobbyDick." erinnerte Ace ihn. "Ja sicher. Aber ich wette, der Alte lässt sie nicht mehr aus den Augen." Shanks zwinkerte ihm zu. "Und meinst du, du schaffst noch ein Bier bevor du los musst?" Anstatt zu antworten, erhob der junge Mann sich und klopfte erneut mit der Faust auf den Tisch. "Bis zum nächsten Mal, Jungs." verabschiedete er sich und verließ die Bar ohne zu zahlen. Seishin legte erneut die Strecke zur Lichtung zurück. Er ärgerte sich über sich selbst, er hätte daran denken sollen, dass sie diese blöden Waffen normalerweise bei sich trug. Wie hatte er die den tragen wollen? Im Maul? Geschmeidig kam er auf der Lichtung zum stehen und sah sich nach Nojiko um. Sehen konnte er sie nicht, doch Ihr Geruch war sehr deutlich. Er folgte der Spur und fand sie auf einem Baum sitzend. Ein kurzes, klares Bellen machte sie auf ihn aufmerksam. Lächelnd sprang sie von ihrem Aussichtspunkt. "Hallo Seishin." dann stutzte sie. "Wo sind meine Sachen?" fragte sie misstrauisch. "Deine blöden Waffen." grummelte Seishin und machte sich etwas kleiner. Er wartete und Nojiko setzte sich auf seinen Rücken. "Weißt du, du musst aufhören mich durch die Gegend zu tragen." "Du bist zu langsam." tadelte er ihren Kommentar. "Ich bin nicht langsam." murmelte Nojiko. Ein letztes Mal, so hoffte der Wolf, lief er durch diesen Wald zu dem großen Schiff, das einem Wal ähnelte. Nojiko genoss es sich an das weiche Fell zu schmiegen und obwohl sie sich beschwert hatte, dass sie auch selber laufen könne, berauschte die Geschwindigkeit Seishins sie. Wie ein kleines Kind breitete sie beide Arme aus und jauchzte. Der Fahrtwind ließ ihre Haare flattern und ihr Tränen aus den Augenwinkeln laufen. Mit ihren Beinen umschloss sie fest den Körper unter ihr. Sie wollte nicht zurück auf dieses Schiff, aber selbst das konnte ihre Stimmung gerade nicht trüben. Wie schon in der Nacht dauerte es nicht lange, bis der große Wolf die Meilen zwischen der Lichtung und der Küste zurück gelegt hatte. Ohne abzubremsen sprang der Wolf auf die Küste zu, an der das Schiff geankert hatte. Als er mit einem lauten Kratzen seiner Krallen auf dem Deck landete, spannten sich seine Muskeln unter Nojiko deutlich an. Sie ließ sich von seinem Rücken gleiten und landete geschickt auf ihren Füßen. Seishin senkte den Kopf und verdeckte sie so teilweise vor den Piraten, die an Deck versammelt waren. Von der beschützerischen Geste des Wolfs erstaunt, kniff sie die Augen zusammen. "Wo sind meine Sachen?" fragte sie laut. Der Käpt'n des Schiffs begann zu lächeln. "Ah, da ist ja das Mädchen. Deine Sachen liegen hier vorn, dein Freund hatte wohl Probleme mit deinen Dolchen." Amüsiert beobachtete er, wie Nojiko einen Schritt nach vorn machte und von Seishin wieder gestoppt wurde. "Lass sie ihre Sachen holen, Alpha. Keiner wird sich ihr nähern." Seishin knurrte erneut, er traute diesem ausschließlich männlichen Rudel nicht. Doch der Alpha machte auf ihn einen guten Eindruck. Mit diesen widersprüchlichen Eindrücken kämpfte der junge Wolf. Es gefiel ihm nicht Nojiko diesem Rudel schutzlos auszuliefern. Er wandte den Kopf und sah Whitebeard in die Augen. Nojiko, deren Weg nun nicht mehr von ihm versperrt wurde ging energisch auf ihren Jutesack zu. Sie warf sich den Sack über die Schulter und hob die Dolche auf. Zwei steckte sie in Scheiden, die unter ihrem Oberteil versteckt waren, die dritte Klinge trug sie offen an ihrem Oberschenkel. Rückwärts gehend näherte sie sich wieder ihrem Begleiter. Seishin hatte den Blick nicht von Whitebeard abgewandt. Sie starrten sich gegenseitig in die Augen. Nojiko erreichte den Wolf und drehte sich dann um, sie ging hinüber zur Reling und sprang ohne etwas zu sagen von Bord. Seishin hob noch einmal sein Haupt, fletschte dann die Zähne, legte die Ohren an und bellte zwei Mal laut und kräftig. Dann sprang auch er vom Schiff und folgte der jungen Frau mit den violetten Haaren. Gleich hinter den ersten Bäumen wartete Nojiko auf den Wolf. Sie zog gerade die verdreckte Hose aus und kramte in ihrem Reisegepäck nach frischen Klamotten. Sie fischte eine kurze, schwarze Hose heraus und passend dazu ein ebenfalls schwarzes Tanktop. Nachdem sie sich umgezogen hatte, trat sie hinter dem Baum hervor und setzte sich auf die freie Fläche. Nachdenklich beobachtete sie das Schiff, das sie in einiger Entfernung sah. Seishin lag nicht weit von ihr. Seine Rute peitschte über den Boden und verriet seine innerliche Anspannung. "Seishin, warum bist du bei mir?" fragte Nojiko unvermittelt. Der Wolf hob den Kopf an. "Ernsthaft, ich meine, ich frage mich das schon seit dem ersten Tag, aber seit Whitebeard mich danach gefragt hat, habe ich das Gefühl, dass es wichtig ist." Seishin hatte de Kopf wieder auf seine Vorderbeine abgelegt. Wie er da so lag, sah er aus wie ein überdimensionaler Hund. "Meine Sache." antwortete seine dunkle Stimme schließlich. "Bitte." Sie beobachtete ihn. Er zog die Leftzen leicht hoch und entblöste so seine Reißzähne, dann grollte es in seiner Kehle. "Ich mag dich." meinte er schließlich, stand auf und trottete näher zu ihr. "Danke, ich mag dich auch." lächelte sie ihn an. Der Wind griff nach ihrer beider Haare und zerzauste sie. "Nojiko?" meinte er unsicher. "Hmm?" Sie hatte sich zurückfallen lassen und sah in den Himmel, am Rande ihres Blickfeldes konnte sie weiße Haarspitzen sehen. "Der Alpha war ganz in Ordnung." Nojiko stützte sich auf ihre Unterarme und sah ihn fragend an. "Es ist vollkommen normal, wenn ein junges Weibchen sich einem älteren Alpha anschließt." informierte er sie. Ungläubig klappte sie den Mund auf, nur um ihn wenige Augenblicke später wieder zu schließen. "Wie bitte?" "Ich verstehe das. Zumal er ein Alpha ist, der deiner Gattung entspricht." Nojiko war sprachlos. Dachte ihr liebster Freund, sie würde ihn für diesen alten Sack verlassen? Dass sie ihn wegschicken würde? "Seishin, mach dich nicht lächerlich. Whitebeard ist viel zu alt. Warum sollte ich mich ihm anschließen?" "Er ist ein starker Alpha." stellte Seishin sachlich fest. "Du auch." Sie streckte einen Arm aus und griff in sein Fell. "Du auch, mein Freund. Komm lass uns weitergehen." Nojiko stand bestimmt auf und klopfte sich die Erde ab. Dann warf sie sich den Seemannssack über die Schulter und marschierte auf die Straße zu. Seishin sprang auf und trottete neben ihr her. "Du bist langsam." beschwerte er sich. Lachend beschleunigte Nojiko ihre Schritte und vergrub ihre Hand in seinem Fell. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)