Thoughts von Janachen2811 ((Wish you were here)) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Hoch oben stand der leuchtend weiße Mond an dem dunkelblauen Himmelszelt. Strahlte mit den hell leuchtenden Sternen um die Wette. Wohl wissend, dass er heute sowieso das hellste Himmelsgestirn von allen ist. Leise zirpten die Grillen, untermalten mit ihrem Lied die friedvolle und malerische Atmosphäre. Störten sich auch nicht an dem großen Lagerfeuer und an den ausgelassenen jungen Leuten, welche ringsherum saßen, tanzten und feierten. Etwas abseits des Feuers saß ein grünhaariger, junger Mann. Die Beine ließ er über den Rand einer Klippe baumeln. In der Hand hielt er einen nur noch halbvollen Humpen Bier. Mit einem sanften Lächeln sah er über hinaus auf das ruhige Wasser des weiten Meeres, in dem sich der volle Mond spiegelte. Er legte seine rechte Hand auf seinen Oberkörper. Fühlte die Bandage, welche fest um seinen Körper gewickelt war und die zahlreichen Wunden verdeckte. Ja, es war ein harter Kampf gewesen. Und ein verdammt langer. Doch er war als Sieger daraus hervor gegangen. Bereits in den frühen Morgenstunden waren sie auf ihn gestoßen und sofort hatte Zoro ihn herausgefordert. Mihawk „Falkenauge“ Dulacre. Lange Zeit hatte es so ausgesehen, als würde er wieder unterliegen. Zum zweiten Mal. Doch letztendlich hatte er sich durchgesetzt. Hatte mit einer Reihe von kraftvollen, schnell aufeinander folgenden Schwerthieben Falkenauge zum Rückzug genötigt und ihm schließlich das Yoru aus der Hand geschlagen. Überrascht hatte ihn der Schwertmeister mit den gelben, vogelähnlichen Augen angeschaut, hatte dabei Zoros Schwert an seiner Kehle. Ein anerkennendes Lächeln war über Mihawks Lippen gehuscht und er hatte mit einem leichten Kopfnicken seine Unterlegenheit bestätigt. Es dauerte einen Moment, bis Zoro es wirklich realisierte, verstand, dass er soeben den bisher besten Schwertkämpfer der Welt besiegt hatte. Er hatte Mihawk einfach nur ungläubig angestarrt, während hinter ihm Ruffy lauthals zu jubeln anfing. Mit lauten Gebrüll und Freudenschreie waren seine Nakamas zu ihm gelaufen, hatten ihn umarmt und beglückwünscht und sofort die Siegesfeier für den Abend beschlossen. Auch Falkenauge wurde zu der Feier eingeladen. Doch hatte dieser abgelehnt, Zoro nur kurz zu seinem Sieg gratuliert und war dann mit seinem kleinen Boot davon gesegelt. Langsam führte Zoro den Bierkrug an die Lippen nahm einen Schluck und warf einen Blick über die Schulter zu seinen Freunden, die um das Feuer tanzten, laut lachten und ihre Scherze trieben. Bis vor wenigen Minuten hatte er noch in ihrer Mitte gesessen, sich an Lysops Lügenmärchen und an dem Blödsinn, welcher Ruffy immer wieder einfiel, erfreut. Doch nun hatte er sich etwas zurück gezogen. Er brauchte einen Moment der Ruhe, um das, was heute geschehen war, zu verinnerlichen. Er hatte es geschafft. Hatte sein Ziel erreicht und sein Versprechen eingelöst. Ein Versprechen, dass er vor sehr langer Zeit seiner besten Freundin, härtesten Konkurrentin und der einzigen Person, die er nie hatte besiegen können, gegeben hatte. Kuina. Leise seufzte er, als er an seine Freundin aus Kindheitstagen zurückdachte. Erinnerte sich an alle ihre vielen Kämpfe. Zweitausend und ein Kampf um genau zu sein. Und auch Zweitausend und eine Niederlagen für Zoro. Wehmütig lächelte er, als er an seine letzte Niederlage gegen das junge Mädchen dachte und an das Gespräch, welches danach folgte. Es war das letzte Mal gewesen, dass sie beide miteinander gekämpft und gesprochen hatten. Sie fehlte ihm. Sehr sogar. Auch nach all dieser Zeit. Wie sehr wünschte er sich, dass Kuina jetzt hier wäre. Bei ihm. Ihn bei seinem Triumph hätte sehen könne. Aber irgendwie war sie ja da. Sie war immer bei ihm. Erlebte all die Abenteuer mit der Strohhutbande mit ihm. Und dennoch vermisste er sie gerade jetzt im Moment am meisten. Ob sie wohl stolz auf ihn war? Oder ihm seinen Erfolg neidete? Er lächelte. Nein. Niemals hätte sie ihm den Sieg missgönnt. Im Gegenteil. Sie hätte ihn anschließend sofort zum Duell gefordert. Ob er immer noch gegen sie verlieren würde? Schließlich war er sehr viel besser geworden seit damals. Aber wenn Kuina damals nicht so unglücklich gestürzt wäre, dann hätte sie ja auch immer weiter trainiert, sich verbessert und sie hätten sich gegenseitig angespornt. Grenzen des weiblichen Körpers hin oder her. Er war sich sicher, dass Kuina auch heute noch eine ernst zunehmende Konkurrentin wäre. Jemand, denn er nur mit seiner ganzen Kraft und Kampfkunst besiegen könnte. Ein Schatten legte sich über ihn und riss ihn aus seinen Gedanken. Er hatte gar nicht mitbekommen, dass Sanji zu ihm getreten war, sich nun neben ihn setzt. Fragend musterten ihn die blauen Augen. Doch er schüttelte nur leicht den Kopf. Im Moment wollte er nicht reden. Dem Koch nicht von Kuina und dem Versprechen ihr gegenüber erzählen. Sanji lächelte nur, füllte schweigend seinen Krug mit der mitgebrachten Bierflasche auf. Ein dankbares Lächeln schenkte Zoro dem Blondschopf, nahm einen kräftigen Schluck. Schweigend saßen sie eine ganze Weile Schulter an Schulter auf der Klippe, ließen ihre Gedanken treiben, tranken ihr Bier. Und Zoro war für die stumme Gesellschaft Sanjis dankbar. „Zoro?“ durchbrach der blonde junge Mann irgendwann die Stille. „Hmm?“ „Ich hatte stellenweise verdammt Angst um dich.“ Verblüfft wandte Zoro den Kopf. „Was? Warum?“ „Weil du Idiot bei dem Kampf auch hättest drauf gehen können.“ Leise lachte Zoro. „Lach nicht“, murrte Sanji und drehte verlegen sein Glas zwischen den Fingern. „Entschuldige.“ Grinsend legte Zoro einen Arm um den Blonden und zog ihn an sich. „Keine Sorge, Koch“, murmelte er Sanji ins Ohr. „So schnell wirst du mich nicht los.“ Schließlich hatten sie sich ja erst vor wenigen Tagen eingestanden, dass da mehr zwischen ihnen war, als nur die gegenseitige Neckerei, das blinde Verständnis im Kampf und die kleinen Prügeleien, um die Langeweile zwischen ihren Abenteuern zu vertreiben oder sich gegenseitig anzuspornen. Sehr viel mehr. „Dann ist ja gut“, wisperte Sanji, rückte noch ein Stück dichter an Zoro und drehte sich diesem halb zu. „Herzlichen Glückwunsch, Marimo“, raunte er und hauchte einen Kuss auf Zoros Lippen, ehe er den Kopf auf der Schulter seines Freundes ablegte und wieder stillschweigend aufs Meer hinausschaute. Kurz betrachtete Zoro seinen Koch noch mit einem liebevollem Lächeln, bevor auch er den Blick wieder auf das Gewässer richtete und sich von der langsam einkehrenden Ruhe anstecken ließ. Die Feier endete langsam. Einer seiner Nakamas nach dem anderen schlief einfach so am Lagerfeuer ein. Und auch Sanji hatte die Augen geschlossen, schlief ruhig in seinen Armen. Stumm seufzte Zoro, lächelte dabei allerdings. Er war glücklich. Keine Frage. Alles, was er erreichen wollte, hatte er geschafft. Zusammen mit seinen Freunden, welche ebenfalls alle ihre Träume verwirklicht hatten oder kurz davor standen. Und dennoch fehlte ihm etwas. Sie fehlte ihm. Kuina. Und so sehr er sich wünschte, dass sie jetzt hier bei ihm wäre, wusste er auch, dass er sie wiedersehen würde. Zwar würde bis dahin noch sehr viel Zeit vergehen, aber eines Tages würden sie sich wieder begegnen und wieder gegeneinander antreten. Und bis es soweit war, würde er einfach die Zeit und die Abenteuer mit seinen Freunden genießen. Dabei Sanji immer an seiner Seite habend. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)