Lebe um der Liebe Willen von ChibiKaiHi (BulmaXVegeta) ================================================================================ Kapitel 5: Is he alive? ----------------------- Is he alive? Das Licht war gelöscht. Nur der Mondschein drang durch die verschmutzen Fensterscheiben, die schon seit Monaten nicht mehr geputzt wurden. In Ihm jedoch befand sich pure Dunkelheit. Dunkelheit, die ihn zerschmettern, zerreißen wollte. Seit Tagen stand er vor dem Spiegel ohne eine Regung. Sein Gesicht spiegelte sich darin, er sah es jedoch nicht. Die Augen in ihre Höhlen zurückgetreten, leer und ergraut, stand er vor dem Spiegel, sah es jedoch nicht. Das Licht war aus seinem Leben getreten, nachdem er erkannte, dass sie ihn wirklich allein gelassen hatte. Für ein paar Tage sei sie verreist, hatte sie geschrieben. Aus ein paar Tagen wurde eine Woche, dann mehrere Wochen und Monate. Er hatte jegliches Zeitgefühl verloren, hatte keine Lust zu gar nichts, nicht mal den Antrieb zu kämpfen. Nach dem Albtraum, der Ausrottung seines Volkes und seines Vaters, hatte er stundenlange Fieberkrämpfe erlitten. Konnte sich nicht bewegen, nicht atmen, nicht schreien. Währenddessen wich alle Kraft aus ihm und die leere Hülle blieb zurück. törichtes Weib! < dachte er sich. Ich habe ihr zwar zu verstehen gegeben, dass sie bei mir nicht finden kann, was sie sucht, aber das habe ich nicht verdient. < Verdient hatte er es schon, das wusste er, wollte es jedoch nicht wahrhaben. Tief in ihm wollte er auch nicht wahrhaben, dass er sie brauchte und sich wieder ihre Nähe wünschte. Das seien keine Gefühle, die ein Prinz zu einem Erdenweib haben dürfe, bläute er sich ein. Aber dennoch war es wie ein Weltuntergang als er den Zettel immer und immer wieder, so viele Male gelesen hatte, bis er ihn verstanden hatte. Seine Beine gaben nach. Die Bewusstlosigkeit hatte ihn endgültig erfasst. Ohnmacht. Zeit. Einsamkeit. Sie stand vor dem Eingangstor des Flughafens. Es war ein aus Marmor gehauenes Kunstwerk eines hochgeschätzten Meißlers. Derzeit wurde es restauriert, damit es in der Sommersonne von weitem erkennbar war und das Licht reflektierte. Es sollte den Anschein erwecken, man ginge durch das befreiende Tor aller Sorgen. Als sie das erste Mal durchschritt, war sie so mager, dass kaum ein entgegenkommender Passant sie wahrnehmen konnte. Wie ein Lufthauch wurde sie durch das Tor ins Gebäude gedrückt. Ihr Koffer war ebenso dünn gewesen. Ein paar Schuhe, zwei Kleider, Unterwäsche, Unterlagen, Pass und eine Jacke hatte sie dabei gehabt. Der große schwarze Koffer war nicht im Geringsten gefüllt gewesen und auch das Limit an Gepäckgewicht hätte er mitnichten überschreiten können. Der Aufenthalt in Deutschland hatte länger gedauert, als sie ursprünglich vorhatte zu bleiben. Nach einem 6-wöchigen Kuraufenthalt, hatte sie den Entschluss gefasst. >Ich will die Welt erkunden! < Sie war zuerst in Berlin, dann in München, in Paris, London, Tokio, am Kap der Guten Hoffnung und zuletzt noch in Thailand. Dort hatte sie es am meisten beeindruckt, wie ausgeprägt die Kultur der Menschen dort war. Sie wurde dort von jedem Menschen herzlichst aufgenommen. Auch wenn sie nur drei Wochen in Thailand war, so wollte sie eigentlich gar nicht mehr gehen. Es erging ihr sehr gut. Sie lernte eine Vielzahl an Menschen kennen und zeigte ihnen auch ihre Kultur. Irgendwann bemerkte sie aber, egal wie gut es ihr körperlich ging und wie gut ihr die Ablenkung von der düsteren Vergangenheit tat, etwas fehlte. Bis sie erkannte was es war, vergingen weitere 2 Wochen. Als sie dann ein schlechtes Gewissen plagte, sagte sie ihrer Gastfamilie, die sie so sehr ins Herz geschlossen hatte, dass sie beim Abschied weinen musste, sie würde nun zu ihrer Bestimmung zurückkehren. Ihre Bestimmung, die sie in ihrem Haus allein gelassen hatte, ganze vier Monate lang. Es war Sommer geworden und schrecklich heiß, als sie auf das Pflasterstein vor dem Flughafen trat. Die Hand schützend vorm Gesicht, schaute sie in den Himmel. Nicht eine einzige Wolke war zu sehen. Genauso befreit wie der Himmel fühlte sie sich, entschlossen ihm zu zeigen, dass sie es wert war, seinen Prinzipien zu widerstehen. Das Taxi, das ihr bereitwillig die Autotür öffnete, war eine Limousine. Etwas verwundert stieg sie ein. Der Taxifahrer, ein stattlicher junger Bursche, der nicht älter als 27 sein konnte, stemmte ihre zwei Koffer leichthändig und verstaute sie im geräumigen Kofferraum. Beide Koffer waren zum Bersten gefüllt mit Souvenirs von ihrer Reise. Das Paar Schuhe und die Kleider und all ihre alten Habseligkeiten hatte sie nach einer Woche weggeworfen, um sich endgültig von der Vergangenheit zu trennen. Sie hatte sich vollends neu eingedeckt, dass es an nichts fehlte. Wenn sie wieder daheim war, wollte sie erst mal das Wohnzimmer wiederaufbauen und dann alles renovieren. Alles bis auf die Werkstatt ihres Vaters und das Lesezimmer ihrer Mutter, die sie seit der Tode ihrer Eltern nicht mehr betreten konnte. Vor der Haustür, den Schlüssel in der Hand, hielt sie kurz inne. Sie entschied sich durch das ehemalige Wohnzimmer zu gehen, das nur noch aus Schutt, Dreck und Erinnerungen bestand. Die Löcher im Haus waren mit schneidfesten Folien verhangen und in einer, durch den Boden verlaufenden, Metallschiene eingeklemmt, sodass niemand in das Anwesen einbrechen konnte. Die Terrasse war noch ganz, aber nass vom kürzlich vorbeigezogenen Sommerregen. Im Schatten wurde ihr dann doch kalt. Sie zog sich das blaue Seidenjäckchen dichter zur Brust und hielt es mit einer Hand fest, damit es nicht in den Ursprungszustand zurückfallen konnte. Ihr Blick fiel auf die Trauerweide kurz hinter der Terrasse. Ein Rasenstück war dazwischen. Dort hatte sie als Kind immer gesessen, in Mutters und Vaters Blick, aber nah bei ihrem Lieblingsbaum. Sie erinnerte sich auch, dass sie vor einigen Monaten dort gesessen hatte und die frisch erblühten Krokusse betrachtete. Der Morgen nachdem er sie gerettet hatte. >Wie es ihm wohl ergangen ist? Sicher ist er schon über alle Berge. < Sie setzte sich an ihre Lieblingsstelle und verweilte dort einige Minuten, bis ihr der Briefkasten vor dem Haus ins Auge fiel. Jemand musste ihn regelmäßig geleert haben, denn er war gar nicht überfüllt, wie sie es erwartet hatte. Vielleicht ist er doch noch da! < Schnell war sie auf die Füße gesprungen, ihr Hintern ein bisschen feucht vom nassen Gras, und rannte auf die Haustür zu. Behände öffnete sie in Rekordzeit die Tür. Lief in die Küche, ohne Spur, in den Trainingsraum, ohne Spur, in sein Zimmer, ohne Spur, in sein Bad, ohne Spur. Sie durchsuchte jedes Zimmer, nachdem sie sogar den Arbeitsraum ihres Vaters durchsucht hatte, dachte sie sich: Er ist wohl doch gegangen. < Sie ging zurück zum Eingangsbereich, nahm ihre Koffer und betrat zum ersten Mal nach Monaten ihr Zimmer. > Hier würde er niemals drin sein. < dachte sie sich während sie vor der Tür stand, als sie merkte, sie hatte ihr eigenes Zimmer nicht durchsucht. Sie ergriff die Türklinke, holte einmal tief Luft und öffnete sie. Gleißendes Sonnenlicht blendete ihre Augen. Sie nahm keine Umrisse von ihren Möbeln war. Sie blinzelte einmal, keine Besserung. Ein zweites Mal, die Umrisse des Bettes wurden erkennbar. Ein drittes Mal, durch das Fenster konnte sie die Bäume und Büsche sehen. Ein Blick nach rechts verriet ihr. Er ist noch hier! < Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)