Lebe um der Liebe Willen von ChibiKaiHi (BulmaXVegeta) ================================================================================ Kapitel 3: Reborn ----------------- Reborn Die Nacht hatte geendet. Der Raum war lichtdurchflutet. Geräusche waren zu hören. Gleichmäßiges Atmen füllte den Raum. Sie war weich gebettet, spürte das Kissen unter ihrem Kopf, die Decke auf ihrem Körper. Die Sonne wärmte ihr Gesicht und kitzelte sie in den Augen. Sie öffnete sie, schloss sie gleich darauf wieder. Sie blendete. Mit voranschreitender Zeit gewöhnte sie sich an das Licht. Etwas Warmes berührte sie an ihrer Hand. Sie blickte hinunter und entdeckte eine weitere Hand, die auf der ihren lag. Sie folgte dem daran gebundenen Arm in das Gesicht eines schlafenden Saiyajins. Er saß auf dem Boden angelehnt an das Bett, auf dem sie lag, das Gesicht in ihre Richtung gewandt, mit reflektierender Feuchtigkeit im Gesicht. Sie lächelte. Eine Berührung. Es war nur eine Berührung. Eine Berührung, nach der sie sich seit Monaten verzehrte. Sie umschloss seine Hand nun mit beiden Händen, kostete den Moment voll aus, entledigte sich all ihrer abscheulichen Gedanken und das Glitzern trat in ihre Augen zurück. Sie starrte ihn an, strich ihm durch das Haar, wischte die feuchten Tränen weg und schmunzelte, als er wieder einmal niesen musste. Davon war er aufgewacht. Schläfrig öffneten sich seine Augen, auch er wurde geblendet und brauchte einige Zeit sich an das Licht zu gewöhnen. Als er sich in seiner Situation erkannte, zog er schnell die Hand zwischen den ihren weg, setzte sich auf das Bett und starrte sie unverwandt an. „Was hast du dir dabei gedacht?“ fragte er sie energisch. Sie schaute verdutzt drein, nicht auf solch eine Frage gefasst und gleich spielte sich die ganze Szenerie der letzten 2 Jahre vor ihren Augen ab. „Los antworte!“ forderte er sie ausdrücklich auf. Mit fragendem Blick und gleichzeitig traurigem Blick schaute sie in seine Augen. Sie waren pechschwarz, reflektierten das Licht, sodass sie sich in ihnen spiegelte und konnte noch einige Tränen in ihnen erkennen, die sein Gesicht zuvor begossen hatten. „Wieso hast du das getan?“ Die Frage überraschte ihn. „Was hätte ich tun sollen? Du wärst gestorben!“ „Das war mein Wunsch.“ Sagte sie und wandte ihren Blick von ihm ab. Er ergriff sie am Kinn und zog ihren Kopf wieder zu sich. „Warum?“ er suchte ihren Blick. „Ich hatte keine andere Wahl.“ „Man hat immer eine Wahl, sei nicht so naiv!“ Tränen kullerten ihr übers Gesicht, über die rosigen Wangen, die zartroséfarbenen Lippen. „Du hast es doch gesehen.“ „Was gesehen?“ Sie schlug ihre Arme um sich selbst, zog die Knie an, vergrub ihr Gesicht in der Beuge und schluchzte: „Du hast mich doch gesehen, mich immer unverwandt angestarrt. Ich dachte du wüsstest wie ich fühle.“ Wie vor den Kopf gestoßen, stand er auf kehrte ihr den Rücken zu und ging auf die Tür zu. „Wieso hast du mich verlassen? Du warst nicht da, warum?“ fragte sie ihn. Er drehte sich um: „Du hast nicht aufgemacht.“ Sagte er, machte kehrt und verließ den Raum. Sie blieb allein zurück, wieder allein. Weitere Tränen kullerten ihr übers Gesicht. Er stand angelehnt an die Ebenholztür, sie war stark, stark wie er, diese Stärke war er aber nicht imstande zu spüren. Er fuhr sich durch das Gesicht, wischte die letzte Träne weg, schluckte seine Gefühle hinunter, setzte ein falsches Lächeln auf und verschwand. >Ich hätte sie beinahe verloren…< Sie saß auf ihrem Sofa, einen Tee in der Hand, starrte unentwegt aus dem „Fenster“, hörte der Sonne der Schneeschmelze zu und dachte an seine Worte. * >Du hast nicht aufgemacht. < * Sie wusste was dies bedeutete. Es musste seit Monaten in seinem Kopf umhergeschwirrt sein und ihre Ignoranz letzte Nacht musste der Auslöser gewesen sein. Ohne selbst zu wissen, wie sie hätte reagieren sollen, nahm sie einen tiefen Schluck des Tees. Es war Waldfruchttee. Mit dem Winter hatte sie abgeschlossen, zu viele schlechte Gedanken hatte sie mit ihm in Verbindung gebracht. Der Frühling war auf dem Weg zu ihr. Sie öffnete die Terrassentür, trat hinaus in den letzten Schnee, der sich im Schatten des Hauses gehalten hatte, spürte die Kälte und sogleich die Wärme in ihrem Körper. Die ersten Vögel zwitscherten in den Bäumen, aus dem Süden in die Heimat zurückgekehrt. Im Gegensatz zu den Spatzen auf der großgewachsenen Eiche, die sich buhlend um ein Weibchen bemühten, fühlte sie sich in Aufbruchsstimmung. Nach der gestrigen Erfahrung, wollte sie neu an ihr Leben herantreten, es respektieren und auskosten. Sie trat auf den frisch getauten Rasen, ließ sich in feuchte Gras fallen, spürte jeden Halm unter sich, wandte den Kopf zu Seite und starrte geradewegs in die Sonne, die Kraft des Lebens, die nun auch sie durchflutete. „Hatschii!“ Ein Zitronenfalter hatte sich auf ihre Nase gesetzt, sie bestäubt und war aufgrund ihrer plötzlichen Regung davongeflogen. Sie schaute ihm hinterher. Freiheit. Eine andere Art von Freiheit spürte sie tief in sich, als sie den Schmetterling gefühlvoll in sich aufnahm und in Gedanken mit ihm schwebte, mit dem Wind spielte und die Pracht der Natur bewunderte. Völlig neuen Mutes streckte sie sich, setzte sich auf, entdeckte frisch gewachsene Krokusse am Rand der Wiese unter ihrem Lieblingsbaum, der Weide. Sie krabbelte auf sie zu, entschied sich für die violetfarbenen, roch an ihnen und „Hatschi“ nieste ein zweites Mal. „HATSCHIII!“ Sie blickte sich um, dieses Niesen stammte nicht von ihr. Durch das Küchenfenster entdeckte sie ihn. Er goss sich ein Glas Wasser ein, sog es in einem Zug leer, stützte sich auf das Edelstahlwaschbecken und blieb einige Sekunden stehen. Seine verwirrten Augen starrten auf die Küchenfliesen, als erwarte er sich von diesen eine Antwort. Sie beobachtete ihn weiterhin. Als er bemerkte, dass er gemustert wurde, wandte er sich zum Fenster, starrte sie mit erzürntem Blick an und zog den Vorhang zu. Sie war völlig perplex, hatte mit keiner solchen Reaktion gerechnet, dachte nach was die Ursache seiner Wut war und kam zu dem Ergebnis. >Ich hätte ihn beinahe verlassen, ohne mich hat er niemanden< „Genau wie ich.“ sagte sie laut. Plötzlich konnte sie sich wieder an die gestrige Nacht erinnern, ihre Gefühle, ihre Entscheidung, ihren leblosen Körper in seinen Armen, sein Versuch sie wieder zurück ins Leben zu holen, seine Verwandlung und seine gefühlvollen Augen, die sie beharrlich an das Leben fesselten. „Komm du erkältest dich noch.“ Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, drehte sich um. Da stand er mit ein und demselben erzürnten Gesichtsausdruck und streckte ihr seine Hand entgegen. Sie blickte auf ihre nackten Füße und auf ihr vom Tau durchnässtes Nachthemd, unter dem sich jeder Knochen abzeichnete. Als sie seine Hand ergriff, zuckte er, seine Brauen entspannten sich für einen kurzen Moment, zog sie auf die Füße und nahm sie auf seinen Armen mit sich ins Haus. Unwillkürlich grinsend ließ sie es zu. Eine weitere Berührung. Eine Berührung, die sie zurück ins Leben brachte. Sie fühlte sich gleich viel kräftiger, als er sie fester in seine Arme schloss, damit sie nicht fiel. Auf dem Weg ins Bad, liefen sie den Korridor entlang, an vielen Erinnerungsstücken, die sie wieder an ihre Depressionen und Familie erinnerte. Sie wollte nicht mehr erinnert werden, Sie wollte eine neue Zukunft genießen, eine Zukunft mit ihm und schmiegte sich sogleich an seine Brust. Er öffnete die Tür zum Bad, ließ sie wieder auf ihre Füße, wandte sich rasch ab, schloss die Tür und blieb einen Moment hinter ihr angelehnt stehen. Währenddessen hatte sie sich auf die andere Seite der Tür gestützt und lächelte voller Glück. Er senkte den Kopf. Sein Herz wollte ihm aus der Brust springen. Er spürte die Hitze, die ihm ins Gesicht stieg. >Was hab ich mir nur dabei gedacht? < Innerlich schlug er sich selbst, ließ seiner Wut freien Lauf. Falsche Hoffnungen, waren sein letzter Wunsch gewesen, ihr das Leben noch zunehmend zu erschweren. Das war nicht er in ihren Augen, sie kannte ihn nicht, konnte ihn nicht kennen, wollte nicht dass sie ihn kannte. Er erinnerte sich an die letzte Nacht, sah sich selbst verzweifelt auf dem Boden sitzend, Splitter die um ihn herum durch die Luft in alle Richtungen stoben und mikroskopische Verletzungen auf seiner Haut und auch in seiner Seele verursachten. Eine schwarze, von Hass zerfressene Seele, gleichwertig mit einem ungenießbaren, von außen vollkommen erscheinenden Apfel, aber im Inneren vermodert und verfault. Diese seltsamen Gefühle, die stetig in ihm heranwuchsen, wenn er sie sah, durften ihn nicht kontrollieren, nicht seinen Geist und Willen befallen. Er fühlte sich krank. Eine seelische Sonderbarkeit in ihm, machte nicht ihren Ursprungsort aus, voller Verzweiflung sein Gesicht zu verlieren, das er zu wahren versuchte, sogar musste, denn er war der einzig wahre Prinz der Saiyajins. Sich durch die Haare streichend, die Augen geschlossen, schlug er eine handgearbeitete aus Keramik bestehende und mit bläulich schimmernden Pigmenten überzogene Blumenvase, mit bereits welken Lilien in ihr, vom Tisch. Das Scheppern war hinter der Tür deutlich zu hören. Die Bedeutung war ihr völlig klar. Sie machte sich darauf gefasst, ein weiteres Mal in all ihren Träumen und Wünschen erschüttert zu werden. Doch dieses Mal wollte sie sich nicht übermannen lassen, sich stellen, sie verdrängen, sogar töten sofern möglich, dass sie sich von ihnen isolieren kann. Schwarze Gedanken die lange Zeit um sie geschwebt waren, ihren Verstand vernebelt hatten, sich wie Kletten oder Zecken in sie festgebissen hatten, dass sie kaum einen klaren Gedanken ihrer Selbst fassen konnte. Sie fühlte sich belagert von imaginären Wesen, die sie tief mit sich ins Dunkle ziehen, ihren Lebenssaft aussaugen, sie durch Ethylen gären und in sich aufnehmen wollten. Das Badewasser war kalt geworden, der Vanilleduft verflogen, die Seifenblasen verschwunden. Kälte. Wieder diese Kälte, die all ihren brennenden Schmerz in sich aufnahm und ihr zeigte sie lebte doch noch, obwohl sie sich innerlich schon begraben fühlte. Kopfschüttelnd und denkend: >Nein dieses Mal gebe ich nicht auf! < Stand sie mit starkem Blick unter der Dusche, drehte den Regler ganz nach rechts und ein Schwall kochenden Wassers ergoss sich über ihren ausgekühlten, ehrlosen Körper. Sie griff sich an die Brust, erkannte keinen Funken Attraktivität mehr an sich, zu sichtbar waren ihre Knochen, Rippen und Schulterblätter. Dürr, wie ein Stück Papier im Wind, sah sie sich im Spiegel, fragte sich: >Kann ich mich so lieben? < Entschlossen, von ihrem Mut gepackt, sich gegen die Wesen und Gedanken, gegen die Schwärze zu behaupten, entschlossen ihre Weiblichkeit zurückzuerlangen und ihm möglicherweise doch so sehr zu gefallen, dass sie sich wieder als Mensch fühlen konnte, zog sie sich ein weites, gelbgesticktes Kleid in Baby Doll-Optik mit langen Ärmeln über. Zum einen erschien sie beleibter, gesünder, zum anderen wollte sie optisch ihre innere und äußere Kälte verdrängen, die Wärme, des mahnenden Frühlings in ihren Leib bitten. Ungewollt hatte sie von ihm eine zweite Chance bekommen. Diese wollte sie nutzen. Der Vanille-Mandarinen Kuchen war schlecht geworden. Fruchtfliegen hatten sich auf ihm niedergelassen. Tagelang hatte sie nicht mehr in den Kühlschrank geguckt. Bis auf einige ungesunde verfaulte Leckereien, wie Schokodonuts, eine Tafel Vollmilchschokolade und sauer riechende Milch war er wie leergefegt. Sie wollte auf die Uhr schauen, erkannte aber, dass die Wanduhr, ihre Wanduhr verschwunden war. Sie lag in tausend Teile zerbrochen am Boden, ging auf sie zu, kniete nieder, nahm das Ziffernblatt in die Hand. Es war um 2 Uhr stehen geblieben. Sie folgte den Holzsplitter und erkannte, es waren nicht nur Holzsplitter sondern auch Marmorsplitter überall im Raum verteilt. Sah nach oben und entdeckte… nichts. Der ganze Wohnraum war weggesprengt worden. Erst jetzt hatte sie das Gefühl, dass sie richtig wach geworden war. Am Morgen voller Glück und Freude war ihr keine Veränderung aufgefallen. Alles war hell und farbig erleuchtet. Jetzt sah sie nur die Tristesse, die sich in der letzten Nacht abgespielt hatte. Die Vorhänge die ihr blau-türkis erschienen, existierten gar nicht mehr und auch der Nachthimmel war nicht so strahlend und Mitternachtsblau. Als sie sich setzen wollte, stach eine Feder in ihre Beine. Das Sofa war zerfetzt. Die Polster aufgerissen, das Innenfutter herauslugend, ergraut und hatte ausgedient. Sie erkannte die Realität. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)