Sugar days to melt von Chizuru ================================================================================ Kapitel 17: 十七 -------------- Huch, schon wieder so spät dran x_x. Heutige Ausrede: Am 1. April fand mein Monitor es lustig, zu sterben. Dummerweise war das kein Aprilscherz, weshalb ich heute erst wieder an meinen richtigen PC. Am Laptop sitzen ist 'ne Qual, vorallem wenn man von 48 Stunden, 24 mit Minecraft verbracht hat |D! Whatever. Hat jemand Interesse an der Sidestory mit Aoi in der Hauptrolle, die bald (naja, "bald" ist relativ) angeschnitten wird? Sie ist toll und sowieso und ich spiel Aoi und sie ist pervers. Ich wollte ja erst Zusatzkapitel machen, aber das als kleine Mini-FF hochladen wäre bestimmt auch witzig! Genug gelabert. Viel Spaß. °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°° Langsam war Ruki in einen tiefen Schlaf gefallen, der jedoch alles andere als erholsam war. Immer wieder durchlebt er die Erinnerungen, die Reita ihm hinterlassen hatten. Unzählige Male verlor er ihn, dann bildete er sich wieder für einen kurzen Moment ein, dass sie ein Paar waren, bevor die Wahrheit ihn wieder niederschlug. Gerade stand der Bassist lachend vor ihm, mit seiner Freundin im Arm, die hämisch grinste und sie verkündeten ihm, dass sie heiraten würden. Und dann stoppte der Traum. Irgendjemand rüttelte an seinen Schultern und riss ihn damit wieder in die Wirklichkeit. Blinzelnd öffnete er die Augen und er spürte etwas feuchtes auf seinen Wangen. Hatte er etwa im Schlaf geweint? Fahrig wischte er sich über die Augen und setzte sich auf. Er zitterte leicht, weil ihm der Schreck noch immer tief in den Knochen saß. Womit hatte er all das verdient? "Es war nur ein Traum, Ruki", versuchte Uruha ihn nun zu beruhigen. Ruki brauchte ein paar Minuten um runterzukommen und die letzten Fetzen des Traums aus seinen Gedanken zu verbannen. Es war nur ein Traum, wie Uruha bereits sagte. Es war nicht real. Nicht alles davon jedenfalls. "Ist alles wieder okay, Ruha", fing Ruki dann an, als er sich halbwegs beruhigt hatte. "Es war nur ein Traum", wiederholte er Uruhas Worte. Er wollte nicht darüber reden. Schlecht träumen tat jeder mal, da musste nichts schlimmes hinter stecken. Oh wie er sich doch selbst belog. Beinahe glaubte er seinen eigenen Lügen, würde er diesen brennen Schmerz nicht in jeder Sekunde spüren. Albträume waren bei ihm schon ein worst-case Szenario, aber Weinen war der Super-GAU. Und beides in Kombination war schon gar nicht mehr definierbar. "Ruki, du bekommst sonst so gut wie nie Albträume. Du könntest dir tagelang die ekeligsten und krankesten Psycho-Horror Filme angucken, ohne davon Albträume zu bekommen. Ich glaub dir nicht, dass alles okay ist. Warum redest du nicht zumindest mit mir darüber? Ich will dir doch nur helfen, verdammt.", meinte der Gitarrist etwas aufgebracht "Man, Uruha", fing Ruki mit gedämpfter Stimme an, da er nicht wollte, dass jeder hier dieses Gespräch mitbekam. "Hast du noch nie schlecht geträumt? Da muss man echt nicht so ein Drama draus machen. Bei dem ganzen Stress, den wir momentan haben, ist das doch kein Wunder!" Er brach ab, sah sich verstohlen um, als würde jemand lauschen, was natürlich nicht der Fall war und fuhr dann fort. "Ich wiederhole mich echt ungern, aber hör auf deine Nase in Dinge zu stecken, die dich nichts angehen. Deine Sorge in allen Ehren, aber ich komme gut alleine zurecht. Ich brauch deine Hilfe nicht und ich will sie nicht. Es ist alles in Ordnung, wirklich." Er seufzte. War er zu hart zu Uruha? Oder war es Uruha, der zu sehr bohrte, schließlich wollte Ruki nur seine Ruhe vor all dem. "Doch, ich hab auch mal schlecht geträumt. Aber ich schmeiß mich dann nicht von einer Seite auf die andere und vor allem weine ich nicht dabei!", verteidigte sich Uruha zischend, um die anderen nicht zu wecken. "Aber ich kenne dich lange genug um dich einschätzen zu können. Und es geht mich schon was an, weil du mein bester Freund bist. Ich weiß, dass du wesentlich stärker bist als es manchmal aussieht, aber du bist auch nur ein Mensch. Ein Mensch mit Problemen so wie jeder von uns. Nur scheinen dich deine Probleme im Moment zu überrollen. Und leugne das nicht, das ist mehr als offensichtlich. Aber du redest ja nie drüber. Lieber schweigst du und frisst alles dich hinein. Das versteh ich einfach nicht.", sagte der Gitarrist und auch seine Lippen verließ ein Seufzen. "Weil du ja auch so gut weißt, was du im Schlaf so treibst, bevor du aufwachst!" Ruki war sauer und das war auch kaum zu überhören. Normalerweise war er nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen und seine Freunde pampte er auch nicht an, aber langsam nervte es ihn. Konnten sie ihn nicht einfach alle in Ruhe lassen? Das war sein Problem, seins allein. Niemand sollte sich da einmischen und versuchen wollen ihm zu helfen - denn das konnte nur Reita. Aber der ließ ihn in der Dunkelheit zurück, ohne Hoffnung je wieder ein Licht zu sehen. "Du solltest aufhören Dinge zu beurteilen, von denen du keine Ahnung hast. Was bringt es denn darüber zu reden, hm? Das ändert auch nichts, also lasse ich es. Und komm mir nicht mit so einem Scheiß wie 'dann geht es dir besser' - das ist alles gelogen!" Ruki hatte sich in Rage geredet und würde sich so schnell auch nicht mehr beruhigen, aber Uruha reizte ihn mit dem ständigen Gefrage immer mehr. Ein genervtes Schnauben war von Uruha zu hören. "Ich merk schon, ich rede gegen eine Wand. Bringt ja doch nichts. Aber du wirst schon sehen, was du davon hast", schnaubte er schließlich und stand auf. "Glaub ja nicht, dass ich dir noch einmal helfe oder für dich da bin, wenn du mich dann mal brauchst!" Mit diesen Worten drehte er sich um und begab sich in seine Koje. "Ich brauch deine Hilfe nicht, verdammte Scheiße noch mal!", brüllte Ruki Uruha noch mehr oder weniger hinterher, bevor er sich frustriert wieder auf die Bank legte und die Decke über sich zog. Er wollte nichts sehen oder hören. Am besten wäre es, wenn sich ein schwarzes Loch auftun und ihn verschlucken würde - mit einem Schlag wäre er all die Probleme los, die ihn erdrückten. Warum verstand Uruha nicht, dass er das alleine bewältigen musste? Warum wollte er ihm unbedingt helfen? Und jetzt hatte er wegen seiner Gefühle, für die er nun wirklich nichts konnte, auch noch Streit mit Uruha. Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Aber es war okay, er war es gewohnt alleine zu sein. Etwas anderes kannte er nicht. Abends waren sie endlich angekommen und brachten jetzt ihre Koffer ins Hotel. Uruha ignorierte ihn vollkommen, er sah ihn nicht einmal an, aber das hatte Ruki erwartet. Vielleicht war auch das ein Teil der Strafe dafür, dass er sich nicht besser unter Kontrolle hatte. Irgendwas schien er ja gründlich falsch zu machen. Seufzend inspizierte er sein Zimmer, plünderte auf Kosten der Firma die Minibar und legte sich dann schlafen - was besseres fiel ihm sowieso nicht ein. Der nächste Morgen kam früh, aber Ruki war mehr oder weniger ausgeschlafen, was selten vorkam. Er zog sich an und ging ins Restaurant, wo er auch schon die anderen sitzen sah. Auf dem Weg zum Tisch deckte er sich mit belegten Brötchen ein, die es am Buffet gab. "Morgen", nuschelte er und bis auf Uruha grüßten alle zurück. Anscheinend war er immer noch sauer auf ihn. Der Sänger biss sich auf die Lippe. Er fühlte sich schlecht, aber er konnte sein Geheimnis auch nicht preisgeben. Bevor er das tat, ertrug er lieber die Ablehnung seines besten Freundes. Gleich nach dem Frühstück fuhren sie zur Konzerthalle, wo sie direkt von den Stylisten gefoltert wurden, bevor es schon an den Soundcheck ging. Der dauerte auch länger als geplant, weil die ganze Technik nicht so wollte wie sie und da war es gut, dass sie so zeitig damit angefangen hatten. Kurz vor dem Konzert stand Ruki rauchend im Hinterhof um sich etwas zu beruhigen. Er war leicht nervös, aber das war normal und noch immer nagte das schlechte Gewissen an ihm. Doch Uruha die Wahrheit sagen kam überhaupt nicht in Frage. Vielleicht würde er es irgendwann können, doch noch waren die Wunden zu frisch. Die Zigarette fand ihren Weg auf den dreckigen Boden und er lehnte mit geschlossenen Augen an der Wand hinter sich. Einige Momente verharrte er so, bis er leise seinen Namen hörte. Uruha stand vor ihm. Dieser schien etwas sagen zu wollen, doch dann fand Ruki sich plötzlich in einer Umarmung wieder. „Es tut mir Leid, Ruki. Ich bin ein Idiot." Zögerlich legte Ruki die Arme um den Gitarristen und drückte sich leicht an ihn. "Es ist okay", sagte Ruki nur, während er sein Gesicht an Uruhas Hals vergrub. Es war lange her, dass sie sich wirklich umarmt hatten. Und es tat seinem gebrochenen Herzen gut. Als würde Uruha etwas von dem Brennen in ihm löschen, das er schon so lange mit sich herumtrug. "Nein, es ist nicht okay", nuschelte Uruha aber auf Rukis Worte hin, bevor er sich etwas von dem Sänger löste. Er behielt die Umarmung bei, konnte ihm nun aber in die Augen schauen. "Ich hab mich aufgeführt wie der letzte Mensch. Mein Verhalten war einfach scheiße. Ich hab total überreagiert und das leider erst im Laufe des Tages realisiert. Aber danke, dass du mir trotzdem verzeihst." Der Gitarrist drückte Ruki dann noch einmal an sich, bevor er sich ganz von ihm löste und ihm ein Lächeln schenkte. "Na dann lass uns mal in die Halle gehen und die Bühne rocken!", sagte Uruha nun. "Ich rocke die Bühne, du bist nur Deko!", meinte Ruki grinsend und streckte Uruha die Zunge raus, bevor sie zusammen zurück in die Halle gingen. Die anderen waren schon fertig und warteten nur noch auf sie. "Immer diese Nikotinsüchtigen", wurden sie direkt von Aoi begrüßt, doch er meinte es nicht böse. "Sagt der, der mehr raucht als Uruha und ich zusammen!", konterte der Sänger direkt und piekste dem Schwarzhaarigen in die Seite. Ruki legte sich noch schnell seinen Gürtel um, nachdem er gemerkt hatte, dass seine Hose bei jedem Schritt rutschte. Das war vorher nicht so gewesen, anscheinend hatte er durch den ganzen Stress auch noch abgenommen - wie wunderbar. Als wäre er nicht schon dünn genug. "Ihr müsst jetzt raus!", hörten sie einen Staffmember plötzlich quer durch den Backstage Bereich rufen und die fünf beeilten sich, der Aufforderung nachzukommen. Mit jedem weiteren Konzert, das verging, wurde Ruki ein kleines bisschen trauriger. Er liebte es, auf der Bühne zu stehen und für einige Stunden alles einfach zu vergessen. Sie hatten noch ein paar Konzerte zu spielen, bevor auch schon das Final kam und wenn es nach ihm ging, dann würde er für immer und ewig weitertouren. Die weiteren Tage flogen nur so dahin. Wenn sie jeden Tag im Studio und im Proberaum hockten, dann zog sich die Zeit wie Kaugummi. Aber wenn sie auf Tour waren dann verflog die Zeit so schnell, als würde sie in Zeitraffer an einem vorbei laufen. Die ganze letzte Nacht waren sie zur nächsten Stadt gefahren. Manchmal ließ es sich eben nicht vermeiden, dass sie im Bus schlafen mussten. Vormittags kamen sie dann aber an und er freute sich darauf, die nächste Nacht wieder in einem Hotel verbringen. Endlich wieder ein richtiges Bett und nicht diese unbequemen Kojen. Dieses Mal wurden sie allerdings erst nach dem Konzert zum Hotel gefahren. Da sie nachts im Stau gestanden hatten, waren sie direkt zur Halle gefahren worden. Im Foyer warteten sie nun darauf, dass sie endlich ihre Zimmerschlüssel bekamen. Nach mehr als zehn Minuten kam Kai dann wieder zu ihnen. "Da das Hotel ausgebucht ist, müssen wir dieses Mal auf die Einzelzimmer verzichten und stattdessen mit drei Zweierzimmern vorlieb nehmen, aber das wusstet ihr ja vorher.“ Kai hatte schließlich ein Doppelzimmer alleine bekommen. Irgendwelche Vorteile musste das Leader-Dasein ja haben. Die beiden Gitarristen wollten zusammen auf ein Zimmer und somit blieben er und Reita übrig. "Na dann, auf ins Zimmer. Ich hör schon das Bett nach mir rufen", meinte der Bassist und machte sich mit Ruki im Schlepptau auf den Weg zu ihrem Zimmer. Dort verschwand Reita direkt ins Schlafzimmer. "Du hast ja nichts dagegen, dass wir nur ein Doppelbett haben, oder?", hörte er Reita sogleich rufen. "Doppelbett?", fragte er irritiert - davon hatte Kai allerdings nichts gesagt. Es störte ihn nicht, ganz und gar nicht, aber vielleicht war zuviel Nähe in seinem momentan Zustand nicht gut. Er hatte gedacht, dass die Zeit seine Wunden wenigstens etwas heilen würde, doch stattdessen war es nur noch schlimmer geworden. Mit jedem Tag verliebte er sich mehr in Reita und so langsam fragte er sich, wie noch mehr Gefühle in sein Herz passten. Wie konnte Reita so wunderbar, so perfekt sein? Mit keinem einzigen Makel, außer dem, dass er verliebt war und das nicht in Ruki. Der Sänger ging ins Schlafzimmer und begutachtete das Bett, dann zuckte er mit den Schultern. "Mich stört's nicht", meinte er nur. Eigentlich wollte er doch mit Reita kuscheln, nur wollte er den Schmerz nicht, der damit verbunden war. Während Reita im Bad war, zog Ruki sich seine Schlafklamotten, die aus einer Boxershorts und einem alten Tour-Shirt bestanden, an und verstaute seine normalen Sachen im Koffer, der mittlerweile auch im Schlafzimmer stand. Geduscht hatte er direkt nach dem Konzert in der Halle, also musste er das jetzt nicht auch noch tun, denn dazu war er gerade viel zu faul. Er döste etwas, bis Reita das Zimmer wieder betrat und augenblicklich war der Sänger hellwach. Wie schaffte der Bassist es nur immer wieder so verboten sexy auszusehen? Ruki schluckte und konnte nur mit Mühe seinen Blick von ihm abwenden. Viel zu fasziniert war der Anblick der Wassertropfen, die über seinen Körper rannen und Ruki unruhig werden ließen. "Was wohl die ganzen Fangirls dafür geben würden, uns so zu sehen?", fragte Reita lachend. "Ähm bestimmt sehr viel", stotterte er beinahe schon und schlug sich innerlich selbst für diese Dummheit. Wenn er sich noch auffälliger verhielt, konnte er Reita gleich alles erzählen. Aber er brachte Ruki gerade völlig aus dem Konzept. Wie sollte er neben Reita schlafen, ohne ihn anfassen zu dürfen? Noch während Reita sich die Haare trocken rubbelte, stand er auf und schaltete das große Licht aus. Jetzt wurde das Zimmer nur noch von den kleinen Nachttischlampen erhellt. Nachdem das Handtuch dann über einem Stuhl gelandet war, ging der Bassist zurück zum Bett und ließ sich neben Ruki fallen. Seine Nachttischlampe erlosch kurz darauf, sodass es noch dunkler wurde. "Betten sind eine super Erfindung", meinte Reita seufzend. Ruki lachte leise und wünschte Reita eine gute Nacht, bevor er sich eine angenehme Position zum Schlafen suchte. Natürlich hatte er bemerkt, dass Reita ein kleines bisschen näher war, als er es eigentlich müsste, doch diesmal würde Ruki nicht darauf eingehen. Wenn er nicht endlich damit begann, seine Gefühle in den Griff zu kriegen, würde er noch ganz kaputtgehen. Ruki rutschte etwas näher zum Rand und lag jetzt mit dem Rücken zu Reita, so wurde er nicht dazu verleitet, seine schlafende Gestalt ansehen zu müssen. Denn wenn er einmal damit begann, war es schwer wieder damit aufzuhören. Dafür war Reita einfach zu schön. Es dauerte einige Zeit, bis Ruki eingeschlafen war, weil seine Gedanken heute mal wieder Party in seinem Kopf feierten. Doch das war er mittlerweile gewohnt. Schon länger schlief er mehr schlecht als recht. Leise grummelnd wurde Ruki viel zu früh wach, weil die Sonne direkt in sein Gesicht schien und ihn unbedingt wecken wollte. Hätten sie gestern nur daran gedacht, noch die Gardinen zuzuziehen, aber nein, die Faulheit hatte auch da gesiegt. Ruki wollte sich gerade umdrehen, als er bemerkte, dass Reita an ihm hing. Oder eher gesagt Reita umarmte ihn von hinten, während sein Gesicht in Rukis Nacken vergraben war. Na prima. Soviel zu seinem Plan, Abstand zu nehmen. Aber da der Schaden jetzt sowieso schon da war, konnte es Ruki auch egal sein. Seufzend drehte er sich in der Umarmung, natürlich so vorsichtig wie möglich, damit er den Bassisten nicht weckte, und kuschelte sich näher an ihn. Oh wie er die Nähe vermisst hatte. Einschlafen konnte und wollte er nicht mehr, viel lieber kostete er all das aus. Was hatte er verbrochen, dass er sich mit dem hier zufrieden geben musste und nicht alles haben durfte? Ruki merkte, dass Reita langsam erwachte, weil das Geschmuse wieder losging. Nicht, dass er es schlecht fand. Es überraschte ihn nur immer wieder aufs neue, obwohl er es von Reita gewohnt sein sollte. Mittlerweile wusste er ja, dass der Bassist morgens ein lebendes Kuscheltier war. Doch nach der Sache mit Nagori hatte der Sänger nicht mehr damit gerechnet, jemals wieder in diesen Genuss zu kommen. Ruki seufzte zufrieden, während er sich so dicht an Reita drängte, dass er dessen komplette Körperwärme spürte. Jetzt so zu sterben wäre gar nicht mal so schlecht. Irgendwann waren sie dann aufgestanden und hatten sich fertig gemacht, bevor sie auch schon wieder im Bus in die nächste Stadt saßen. Der Sänger gähnte etwas, weil ihm langweilig war. Immer diese ewig langen Fahrten. Wenn sie wenigstens eine Playstation oder so im Tourbus hätten - aber nein. Die hatte Alice Nine bekommen, nachdem sie Kai vollgeschleimt hatten. Unfaire Welt. Was würde er jetzt für eine Runde Final Fantasy geben, oder eine Zigarette! Aber Rauchen durften sie hier drin natürlich auch nicht. Während er an seiner Langeweile beinahe krepierte, setzte sich Uruha neben ihn und jammerte ihn mit genau diesem Thema voll. "Mir ist sooooooo langweilig! Man kann hier einfach nichts machen." Immerhin war er anscheinend nicht der einzige, der nicht wusste, was er tun sollte. "Du sagst es", grummelte der Sänger und sank tiefer in seinen Sitz. Mehr als schlafen oder Musik hören konnten sie hier nicht wirklich und schlafen wollte er nicht, weil Reita seine gemütliche Bank belagerte und dort mit seiner Freundin telefonierte - das wollte er nicht hören. Die Kojen fielen sowieso weg, das tat er sich nur an, wenn er seine Ruhe haben wollte. "Wir haben ja morgen wieder einen Tag frei. Wollen wir Shoppen gehen?", frage Uruha den Sänger schließlich. "Shoppen?", entfuhr es ihm dann überrascht, als er Uruhas Frage hörte. "Das ist eine ganz tolle Idee! Ich bin dabei!" So würde er vielleicht endlich mal auf andere Gedanken kommen und konnte nebenbei seine Shoppingsucht befriedigen. 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