Sugar days to melt von Chizuru ================================================================================ Kapitel 15: 十五 -------------- Kein Vorwort heute, bin unkreativ. Wieder ein etwas längeres Kapitel. °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°° Der Club war nett. Nicht das, was er von Zuhause gewohnt war, aber definitiv einen Besuch wert. Ehe er sich weiter umsehen konnte, wurde er von Reita schon mit zur Bar geschleppt, was sein Herz mit einem aufgeregten Klopfen zur Kenntnis nahm. Vielleicht würde es so enden, wie in jener Nacht, als sie zum ersten Mal miteinander getanzt hatten. Vielleicht konnte er Reita noch einmal so nahe sein, doch er würde nichts tun, um dies zu provozieren. Er würde dem Bassisten die Wahl lassen. Ruki war kein schlechter Mensch. Er schmiedete keine Pläne, um Reita und seine Freundin auseinander zu bringen, denn das würde Reita verletzen und das könnte er sich selbst niemals verzeihen. Das einzige, was er tat, war darauf zu reagieren, was Reita mit ihm tat. Denn schließlich war der Bassist erwachsen und wusste, dass jede Handlung Konsequenzen mit sich brachte. "Was möchtest du, Ruki? Ich lad dich ein!" grinste der Bassist und bestellte die Getränke, nachdem Ruki ihm seine Wahl genannt hatte. Auch Uruha stand mittlerweile neben ihnen und bestellte, während der andere Gitarrist zusammen mit ihrem Leader eine der Sitznischen in Beschlag nahm. Kurz nach der Bestellung bekamen sie ihre Getränke vorgesetzt und die drei begaben sich ebenfalls zu der Sitzecke. Ruki nippte an seinem "Sex on the Beach" und ließ seinen Blick schweifen, als Reita ihn ansprach. "Gehen wir gleich tanzen?", fragte dieser. "Hmm ja, warum nicht?" Mit Reita zu tanzen war etwas, was er nie ablehnen könnte. Ach, eigentlich konnte er sowieso nichts ablehnen. Er würde sogar freiwillig mit ihm in jede Geisterbahn der Welt gehen. Aber zuerst würde er seinen Cocktail trinken, der war nämlich ausgesprochen lecker und ausgesprochen hochprozentig. Das konnte ja noch was werden heute. Kaum da, schon betrank Ruki sich. Warum war es sein Leben, das einfach so zerbrochen war? Warum war immer er es, der alles gab und nichts bekam? Es war einfach nicht fair. "Solange Ruki noch seinen Cocktail trinkt, können wir ja schon mal tanzen gehen! Haben wir schon lange nicht mehr gemacht!", warf Aoi ein und Reita nickte zustimmend. Der Bassist trank noch einen Schluck, bevor er sich dann erhob und zusammen mit dem Schwarzhaarigen die Tanzfläche betrat. Während Aoi und Reita tanzen gingen, widmete Ruki sich mehr oder weniger gelangweilt voll und ganz seinem Cocktail. Ab und zu plauderte er etwas mit Uruha und Kai, die ebenfalls mit ihren Getränken beschäftigt waren und sich derweil interessiert im Club umsahen. Grinsend fiel sein Blick auf Kai und der Sänger fragte sich, ob er es schaffen würde, irgendeine Ische für ihn aufzutreiben, damit er endlich seinen sexuellen Frust loswerden würde. Bevor Kai seine Gedanken noch erraten würde, sah er wieder zu Aoi und Reita und prompt verschluckte er sich an seinem Cocktail. Was zur Hölle machten die beiden da? Sie tanzen fast genauso, wie Ruki und Reita das damals getan hatten. Zwar nicht ganz so eng, aber auch nicht so, wie normale Freunde es taten und es schnürte Ruki die Brust zu. Er wusste, dass er keinen Grund hatte auf Aoi eifersüchtig zu sein, doch abstellen konnte er das auch nicht. Nicht Aoi war sein Feind, sondern Nagori. Hatte er sich all das, was zwischen ihm und Reita gewesen war, doch nur eingebildet? All die Berührungen, all die Worte - war es nur ein Spiel gewesen? Als die beiden endlich mit dem Tanzen aufhörten, war Ruki erleichtert. Sein Cocktail war mittlerweile auch leer, weil er den irgendwann einfach geext hatte, was ihm einen sehr verwirrten Blick von Uruha eingebracht hatte. Normalerweise trank er seine Cocktails langsamer und kippte nur Pinnchen oder kleinere Gläser einfach so runter. Was auch daran lag, dass Cocktails bei ihm wesentlich härter reinhauten als alles andere. Aber daran konnte er jetzt auch nichts mehr ändern. Aoi setzte sich direkt zu Uruha, doch Reita dachte gar nicht daran und zog den Sänger direkt mit zur Tanzfläche. Der Alkohol machte sich leicht bemerkbar, aber das ignorierte er einfach. Jetzt würde er sich voll und ganz auf Reita konzentrieren um sich für einige Minuten einreden zu können, alles wäre in Ordnung. Ruki bewegte sich sofort zum Beat und fühlte keine Sekunde später Reita nah an seinem Körper. Wie damals tanzte der Bassist ihn an, doch diesmal war es wesentlich offensiver. Und Ruki ging darauf ein. Seine Bewegungen waren fließend, immer wieder drückte er sich an Reita, bevor er wieder etwas auf Abstand ging. Kaum spürbar ließ er seine Hände über Reitas Körper wandern und grinste Reita dabei unentwegt an. Es machte ihm Spaß, diese Nähe mit Reita zu teilen, zugleich blieb ein bitterer Nachgeschmack, denn das alles war bedeutungslos. So wie Ruki bedeutungslos war. "Ich liebe es mit dir zu tanzen", schnurrte der Bassist ihm ins Ohr, was ihn erschaudern ließ. Während Ruki versuchte, sich zurückzuhalten, dachte Reita gar nicht daran. Immer wieder strich er über seine Seiten, seine Hüfte und kam ihm gefährlich nahe. Und Ruki ging darauf ein, indem er seine Arme um ihn legte. Er musste sich an ihm festhalten, um nicht einfach in seinen Armen wegzuklappen. Was tat Reita nur immer wieder mit ihm? Spielend leicht raubte er ihm seinen Verstand und entschuldigte sich nicht einmal dafür. Doch dem Sänger sollte es recht sein. "Das kann ich nur zurückgeben", hauchte Ruki zurück, bevor er sich wieder voll und ganz auf den Tanz konzentrierte. Ihre Körper rieben sich aneinander, gaben sich voll und ganz dem anderen hin und würde Ruki es nicht besser wissen, würde er sagen, Reita wollte etwas von ihm. Mit Aoi hatte Reita so nicht getanzt. Dass mittlerweile auch sehr viele Leute ihnen zusahen, darunter auch viele Frauen, war Ruki egal. Das war er schon gewohnt, nur nicht aus Heten-Clubs, aber irgendwann war bekanntlich immer das erste Mal. "Ich wünschte, Nagori könnte so gut tanzen wie du. Aber beim tanzen kommt einfach niemand an dich ran! Da bist du meine Nummer eins!", meinte er plötzlich grinsend. Seine Hände lagen mittlerweile auf den Hüften des Sängers und eine Hand war unter Rukis Shirt geschlüpft und strich dort über die heiße Haut. Es passte nicht mal mehr ein Blatt zwischen sie. Ruki biss sich heftig auf die Lippe, als Reita anfing ihn mit Nagori zu vergleichen, doch er hatte nicht damit gerechnet, dass er als Sieger hervorgehen würde. Er war seine Nummer eins beim Tanzen? Warum konnte er nicht überall seine Nummer eins sein? Was an ihm war nicht gut genug für Reita? Ruki würde ihn lieben, ohne wenn und aber, er wäre immer bei ihm, sie konnten sich über alles unterhalten, sie konnte miteinander tanzen, der Bassist könnte alles mit ihm machen und Ruki wäre es recht. Eigentlich war der Sänger perfekt, oder? Aber er war nicht genug. Für Reita war er einfach nicht genug. "Dann musst du wohl mit mir vorlieb nehmen", erwiderte Ruki, um nicht zu schweigen und wurde etwas mutiger. Sein Tanzstil wandelte sich, wurde anzüglicher und mittlerweile spürte er den Alkohol mehr als deutlich. Sein Körper heizte sich immer mehr auf und die Zweifel, die er hatte, schoben sich immer mehr in den Hintergrund. Warum sollte er noch weiter nachdenken, es änderte doch sowieso nichts. Damit würde er sich nur den Spaß verderben, der er gerade hatte. Eine seiner Hände begab sich auf Wanderschaft, strich Reitas Wirbelsäule runter und schob sich unter das viel zu enge Shirt, um ihn leicht zu kratzen. Nur zu deutlich spürte Ruki die Gänsehaut, die sich auf Reitas Körper gebildet hatte. Lächelnd strich er abermals über Reitas Wirbelsäule, um ihm noch mehr genießerische Laute zu entlocken. Der Sänger hoffte, dass es nicht zuviel war. Dass Reita ihn nicht gleich abweisen würde. Doch nichts geschah, eher im Gegenteil. Er rieb sogar sein Becken an Rukis, was dieser mit einem leisen Keuchen quittierte. Immer wieder drängten sich ihre Körper aneinander, entlockten dem anderen kleine Laute und keiner zog die Notbremse, sie tanzten einfach weiter und ignorierten, dass es außerhalb ihrer kleinen Welt noch die Realität gab. Eine Realität, in der sie kein Paar waren und auch niemals eines sein würden. Ohne Vorwarnung verstärkte sich Reitas Griff in Rukis Nacken und der Bassist kam ihm langsam immer näher. Rukis Augen weiteten sich geschockt. Er wusste, worauf das hinauslief. Federleicht streifte Reitas Atem über seine Lippen und Ruki war drauf und dran die Augen zu schließen, um sich dem hinzugeben, als Reita sich von ihm löste und zurückwich. Anscheinend war ihm gerade klar geworden, was er da tun wollte. Wortlos ließ er ihn stehen und Ruki sah, wie er durch die Menge zurück zu ihrem Tisch ging, doch er war dazu nicht in der Lage. Sein Atem ging seicht und er spürte, wie sich Flüssigkeit in seinen Augenwinkeln ansammelte. Doch er würde hier nicht weinen, diese Blöße würde er sich nicht geben. Vor allem nicht, wenn Reita in der Nähe war, der dann nicht mehr so naiv sein und seine Gefühle nicht bemerken würde. Er zitterte am ganzen Körper und seine Gedanken spielten verrückt, dennoch stach Reita in all dem Chaos deutlich hervor. Reita. Reita. Reita. Da war immer nur Reita in ihm und egal was er versuchte, er konnte ihn nicht vergessen. Solche Aktionen trugen dann nicht ganz unerheblich dazu bei, dass seine Gefühle einfach nicht abebben wollten. Bevor er Wurzeln schlug, drehte er sich um, ging ohne einen Blick auf die anderen zu werfen an ihnen vorbei zur Bar und bestellte sich gleich vier Pinnchen voller Alk, die ihn vielleicht vergessen ließen, was gerade beinahe geschehen war. Als der Barkeeper es endlich geschafft hatte, ihm seinen Alkohol zu bringen, seufzte Ruki erleichtert. So weit war er also gekommen, er ertränkte seinen Frust wegen Reita in Alkohol - erbärmlich. Schneller als ihm lieb war, fand die Flüssigkeit ihren Weg in Rukis Körper und er hörte sich schon den nächsten Cocktail bestellen. Es war ihm egal, ob er morgen einen Kater haben würde, solange er nur vergessen könnte, was beinahe eben passiert war. Was war es, das Reita immer dazu brachte, solche Dinge mit ihm zu tun? Warum spielte Reita mit seinen Gefühlen und warum ließ Ruki sich das gefallen? Weil Ruki ihn liebte. Und solange er das tat, würde er für ein bisschen Zuneigung alles tun, sogar sich selbst zerstören. Mit seinem "Zombie" in der Hand, ging er zu den anderen zurück. Ruki taumelte leicht und so wirklich klar sehen ging auch nicht mehr, doch es kümmerte ihn nicht. Aoi schien ebenfalls betrunken zu sein, so wie der sich an Uruha klammerte. Kai war nicht da, vielleicht hatte er sich ja doch eine Ische gesucht. Uruha sah ihn an und irgendwas in seinem Blick ließ Ruki unruhig werden. Und Reita... ja Reita saß einfach nur da und sah überall hin, nur nicht zu Ruki. Lautlos seufzend setzte der Sänger sich, um sich nicht noch auffälliger zu verhalten Sein Blick schweifte durch den Club und irgendwann sah er tatsächlich Kai, der sich gerade mit einer Frau unterhielt. Unwillkürlich musste Ruki grinsen und hoffte, dass sie schnellstmöglich zusammen verschwinden würden, damit Kai endlich mal bessere Laune bekam. Als sein Blick dann Reitas kreuzte, lächelte der Bassist leicht. Verwirrt sah Ruki ihn einfach nur an und nahm dann einen großen Schluck von seinem Cocktail. Anscheinend war Reita schneller darüber hinweggekommen als Ruki, aber das war zu erwarten. Immerhin würde es dann vielleicht nicht wieder in einer ewigen Schweigeaktion ausarten, die Ruki mehr wehtun würde, als gut für ihn war. Je mehr Zeit verging, desto deutlicher spürte er den Alkohol. Seine Schnäpschen vorhin hauten nun richtig rein und der Zombie tat sein übriges. Alles drehte sich, doch er fühlte sich seltsam befreit. Keine unnötigen Gedanken schwirrten in seinem Kopf herum, alles war die leergefegt. Oh du schöner Alkohol, was tat er nur mit ihm? Der Sänger stellt das Glas ab und legte seinen Kopf auf den Tisch, weil er befürchtete, sonst einfach von der Bank zu kippen. Das war der einzige Nachteil daran, er hatte keine Kontrolle mehr über seinen Körper. Während er darauf wartete, dass sein Schwindel sich verzog, entschieden sich die anderen dafür zurück ins Hotel zu gehen. Ruki murrte, als Reita ihn hochzog und dann stützte, doch alleine laufen war nicht drin. Mehrmals stolperte er und nur Reita war es zu verdanken, dass er sich noch nichts gebrochen hatte, doch da das Hotel keine fünf Minuten vom Club entfernt war, waren sie trotzdem schnell da. In seinem Zimmer angekommen, verfrachtete Reita ihn direkt ins Bett. Der Sänger ließ sich einfach nach hinten kippen und blieb dann liegen. Klamotten ausziehen wurde überbewertet, mal davon abgesehen, dass er das vermutlich sowieso nicht mehr konnte. Ausprobieren wollte er es nicht, dazu war das Bett zu gemütlich und die Stille in seinem Kopf zu angenehm. Konnte es nicht immer so sein? Irgendwann hatte Ruki sich dann doch seine Hose ausgezogen, oder eher ausgestrampelt wie ein Baby, weil sie definitiv zu eng und unbequem zum Schlafen war, egal wie betrunken und müde er war. Dann schloss er die Augen und fiel fast augenblicklich in einen tiefen Schlaf. Der nächste Morgen kam viel zu früh, nämlich dann, als sein Wecker unbarmherzig klingelte und ihn aus seinen angenehmen Träumen riss. Kaum, dass er die Augen aufschlug, raste ein unmenschlicher Schmerz durch seinen Kopf und er wimmerte. Ruki zog sich die Decke über den Kopf und hoffte, dass die Dunkelheit seine tierischen Kopfschmerzen etwas linderte, doch die Hoffnung war vergebens. Blind streckte er seine Hand nach seiner Tasche aus und zog sie zu sich, um darin nach Tabletten zu kramen. Doch wie es das Schicksal so wollte, hatte er keine dabei. Das durfte doch wohl nicht wahr sein! Sein Kater wurde immer schlimmer, unruhig drehte er sich von einer auf die andere Seite und versuchte sich von dem Pochen in seinem Kopf abzulenken, aber er scheiterte. Er wusste, dass er eigentlich aufstehen und packen musste, aber in seinem momentanen Zustand war das nicht möglich. Stillschweigend nahm er sich vor, wie wieder Alkohol anzurühren. Welch eine süße Lüge. Als es an der Tür klopfte, stöhnte Ruki gequält auf. Kurz darauf hörte er Reitas Stimme und er kam nicht drumherum, aufzustehen, sich zur Tür zu schleppen und sie zu öffnen. Reita drückte ihm fast direkt eine Tablette in die Hand und wäre Ruki nicht halbtot, wäre er ihm dafür um den Hals gefallen. "Die Frage, wie es dir geht, spar ich mir mal. Kommst du soweit klar oder kann ich dir irgendwie helfen? Zeugs zusammen packen oder so?", sagte Reita dann. "Du bist mein Retter", nuschelte er. "Koffer packen wäre toll", fügte er dann noch hinzu. Eigentlich wollte er nicht, dass Reita seine Sachen packen musste, aber so hatte er wenigstens ein Problem weniger. Der Sänger schlurfte zur Minibar und angelte nach einer Flasche Wasser, doch kaum, dass er wieder aufrecht stand, wurde ihm schlagartig schlecht. Die Flasche landete auf dem kleinen Fernsehtisch und das nächste, was man hörte, war die Badtür, die zuknallte. Vor der Toilette hockend kotzte er sich die Seele aus dem Leib, oder eher den Restalkohol. Hustend ließ er den Kopf hängen und wartete darauf, dass die Übelkeit verging, doch keine zehn Sekunden später hing er wieder über der Schüssel. Was für ein beschissener Tag. Der Sänger zitterte und klammerte sich beinahe schon an der Toilette fest. Dass Reita mittlerweile da war und ihn versuchte zu beruhigen, nahm er nur am Rande wahr. Noch war seine Übelkeit zu stark und die Kopfschmerzen zu schlimm. Seine genuschelten Worte jedoch bekam Ruki mit. "Tut mir Leid, Ru..." "Wieso entschuldigst du dich?", fragte er verwirrt. Reita konnte doch nichts dafür, dass Ruki sich nicht hatte beherrschen können. Na ja, vielleicht schon ein bisschen, schließlich war er der Grund gewesen, warum er alles hatte vergessen wollen, aber davon wusste der Bassist nichts. Es war allein Rukis Schuld. Er war zu schwach. Andere Menschen schafften es doch auch, über so was hinwegzukommen, wieso er nicht? Ehe Reita irgendwas sagen konnte, erbrach Ruki sich wieder heftig in die Toilette. Mittlerweile kam nur noch Magensäure raus, aber besser wurde es trotzdem nicht. Reita hielt ihm die Haare zurück und strich weiter über seinen Rücken, um ihn zu beruhigen. Als dann nichts mehr in Rukis Magen zu sein schien, erklärte Reita sich. "Du hast das harte Zeug erst nach der blöden Situation auf der Tanzfläche getrunken. Und deshalb bin ich ja wohl an deinem Zustand schuld!", meinte er. "Und für die Sache auf der Tanzfläche möchte ich mich noch mal extra entschuldigen. Ich weiß nicht, was mit mir los war und warum wir immer wieder in so komische Situationen kommen. Aber ich weiß, dass ich dich durch diese blöden Aktionen nicht verlieren will und deshalb entschuldige ich mich halt", brummte er und zog Ruki kurzerhand in eine kleine Umarmung. Ruki schlang seine Arme um Reita und schloss die Augen. "Du bist nicht schuld", seufzte er dann. Er wollte nicht, dass der Bassist sich die Schuld dafür gab, weil er wusste, dass er all das nicht mit Absicht tat. Reita wollte ihn nicht absichtlich verletzen, denn er wusste nicht, was Ruki vor allen versteckte. "Es ist allein meine Schuld. Ich hätte keinen über den Durst trinken sollen." Natürlich stimmte das nicht. Ruki hatte getrunken, um zu vergessen, doch selbst dafür war er zu dumm, denn er erinnerte sich an jedes einzelne Detail. Reita drückte den Sänger kurz an sich, bevor er sich von ihm löste und ihn stattdessen anlächelte. "Wir sind einfach beide Schuld, okay?", meint er, löste sich dann ganz von Ruki und stand auf. "Hmm", machte Ruki nur und verkniff sich weitere Kommentare, Reita würde ja doch nicht auf ihn hören. Als der Bassist das Bad verließ, kam Ruki endlich dazu die Tablette zu nehmen. Er hoffte, dass die Wirkung bald eintrat, bevor er sich wegen der starken Schmerzen gleich noch mal übergeben musste. Immerhin ging es ihm ein kleines bisschen besser und Reita redete auch normal mit ihm. Zwar würde es nie gut werden, aber das erwartete Ruki auch nicht. Eine halbe Stunde später waren sie mit Kaffe und Brötchen, die die anderen im Hotel geklaut haben, bewaffnet endlich im Bus, der sie in die nächste Stadt und zum nächsten Hotel bringen würde. Da sie erst morgen wieder ein Konzert spielen würden, konnte Ruki sich heute noch mal ausruhen. Ruki legte sich auf eine der Bänke hinten im Bus, schnappte sich eine Decke und versuchte etwas zu schlafen. Nachdem er sich einmal beschwert hatte, dass ihr normaler Tourbus viel zu ungemütlich war, hatten sie diese kleinen Annehmlichkeiten bekommen und darüber war er dankbar. Aber nach der Nacht hatte er Ruhe bitter nötig. Ruki versuchte einzuschlafen, aber es wollte nicht so ganz klappen, stattdessen döste er nur vor sich hin. Zu viele Dinge beschäftigten ihn und noch immer pochte sein Kopf unangenehm, was seine Versuche erschwerte. Irgendwann setzte sich jemand neben ihn und sofort erkannte Ruki Reita. Wie könnte er ihn auch nicht erkennen? Der Bassist fing an ihn im Nacken zu kraulen, was Ruki schnurren ließ. Der Sänger rutschte etwas herum und legte seinen Kopf kurzerhand auf Reitas Schoß ab. So war es gleich bequemer. Reitas Kraulen hatten nicht aufgehört, was ihn schläfrig werden ließ und langsam begann er in süße Träume zu sinken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)