Sugar days to melt von Chizuru ================================================================================ Kapitel 7: 七 ------------ Ach, Koron ist so schnuckelig! Gibt eigentlich nichts zu diesem Kapitel zu sagen. Wir nähern uns den spannenden Stellen :). Auch wenn's jetzt nicht so aussieht, aber die FF wird etwas länger ;). °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°° "Willst du Kaffee?", fragte Reita plötzlich. Der Bassist nahm ihm die Entscheidung ab, denn er tat so, als wäre nichts passiert. Doch Ruki hörte die Unsicherheit aus Reitas Stimme heraus und das gab ihm Hoffnung. Hoffnung, dass Reita sich vielleicht doch in ihn verlieben könnte und die Situation ihn jetzt zum Nachdenken gebracht hatte. Wie schön es wäre, wenn es tatsächlich der Wahrheit entsprechen würde, doch Ruki konnte keine Gedanken lesen und so würde er nie wissen, was Reita tatsächlich davon hielt. "Kaffe ist gut", antwortete er dann leise, bevor er die Decke nahm und sich beinahe darin einwickelte. Einmal, weil ihm kalt war und zudem hatte er noch immer ein kleines Problem. Und schon aus dem Matheunterricht wusste er, dass Probleme sich nicht von selbst lösten. Nun ja, zumindest nicht in den nächsten paar Sekunden. Er brauchte immer etwas, um runterzukommen und die Erinnerungen waren zu frisch, da fiel es ihm doppelt so schwer. Reita verschwand in die Küche und kam ein paar Minuten später mit zwei Tassen Kaffee zurück. Er reichte Ruki eine, die dieser dankend annahm, bevor Reita sich mit einigem Abstand neben den Sänger setzte. Die Stille, die nun herrschte, raubte ihm den Verstand, aber Ruki wusste auch nicht, wie er sie durchbrechen sollte. Reita darauf ansprechen kam nicht in Frage. Er merkte direkt, dass der Bassist vorerst nicht über das eben Geschehene sprechen wollte, dazu kannte Ruki ihn gut genug. Über etwas anderes wollte und konnte Ruki aber nicht sprechen. Die Frage, was das ganze zu bedeuten hatte, brannte in ihm, doch nur Geduld würde ihm früher oder später eine Antwort gewähren. Bis dahin blieb ihm nichts weiter, als Reita alles zu geben, in der Hoffnung, dass er sich für ihn entscheiden würde. Jetzt erst merkte er, dass er seinen Kaffee noch immer nicht angerührt, sondern Löcher in den Teppich gestarrt hatte. Schnell nahm er einen Schluck und warf dann einen Blick auf Reita, der in seinen Gedanken versunken war. Er hoffte, dass Reita jetzt nicht auf Abstand gehen würde. Das würde Ruki nicht so einfach wegstecken können. Eine Weile war es noch still, bis Reita sie schließlich durchbrach. "Uhm, wollst du nicht langsam mal nach Hause?", fragte er. "Koron ist schließlich die ganze Zeit alleine!" Als Reita Koron erwähnte, sprang der Sänger hastig auf. "Oh scheiße! Der hat mir bestimmt in die Wohnung gekackt!", rief er. War ja klar, dass er etwas vergessen hatte, nur dass es sein Hund war, das gefiel ihm ganz und gar nicht. Reita brachte ihn zu sehr durcheinander. Immerhin musste sein Hund nicht hungern, denn in weiser Voraussicht hatte er genug zu essen und zu trinken für ihn dagelassen. Nur schloss das nicht seine körperlichen Bedürfnisse mit ein. Ruki hatte nun mal nicht damit gerechnet, dass er bei Reita schlafen würde und jetzt hatte er den Salat. Mental stellte er sich schon mal darauf ein, gleich die Bescherung putzen zu dürfen. Hoffentlich hatte er auf die Fliesen gemacht und nicht auf seinen Teppich, an dem hing Ruki nämlich. Wenigstens lenkte ihn das Thema von Reita ab. Reita stand auf und sah Ruki an. "Soll ich mitkommen oder willst du lieber alleine gehen?" "Kannst ruhig mitkommen, aber dann musst du putzen helfen!", meinte Ruki noch, bevor er sich umdrehte und seine Sachen suchte, die irgendwo in Reitas Chaos verteilt waren. Zwei Minuten später und mit Jacke und Schuhen bekleidet stand er dann in Reitas Flur und wartete darauf, dass dieser fertig wurde. Das würde vermutlich noch ein paar Minuten dauern, denn gerade flattert Keiji munter zwitschernd an dem Sänger vorbei und es würde ihn nicht wundern, wenn Reita gleich mit einem Kescher bewaffnet auftauchen würde, um den Vogel einzufangen. Das Bild in seinem Kopf ließ ihn kichern. Reita verschwand kurz in die Küche und kam dann mit einem Keks wieder. "Siehe und staune!", lachte Reita, bevor er nach dem Vogel rief. "Keiji, Leckerli!", trällerte er und pfiff dabei einmal einen ganz bestimmten Ton. Und tatsächlich flatterte Keiji kurz darauf zu Reita, um sich den Keks zu holen. Den bekam er auch, aber dafür wurde er nun vom Bassisten sicher festgehalten, sodass er nicht mehr weg konnte. Reita hatte Mühe, nicht in Lachen auszubrechen. "Du bist einfach zu verfressen", lachte er dann aber doch den Vogel aus. Schnell brachte er Keiji in den Käfig, bevor er wieder zu Ruki ging und sich Schuhe und Jacke überzog. Verblüfft verfolgte Ruki Reitas Methode seinen Vogel einzufangen. Das war zwar nicht so gut wie seine Idee, aber ebenso wirkungsvoll. "Weswegen hast du eben eigentlich so komisch gekichert?", wollte Reita noch wissen, während er sich Schlüssel und Handy schnappte. "Ach, ich dachte erst, dass du mit einem Kescher hinter ihm her rennen würdest", sagte der Sänger. "Na dann wollen wir doch mal gucken, was Koron angestellt hat", meinte Reita, während sie die Wohnung verließen. "Ich hoffe mal, dass Koron nur in die Küche gemacht hat und nicht auf meinen weißen Teppich", murrte Ruki Sie gingen den ganzen Weg zu Rukis Wohnung, da er nicht allzu weit von dem Bassisten entfernt wohnte. Zwar konnten sie auch mit der Bahn fahren, aber da sie nicht sonderlich frisch aussahen und nicht wollten, dass jemand sie erkannte, liefen sie halt. Als sie endlich bei Ruki angekommen waren, öffnete dieser sofort die Tür und schaute zuerst im Wohnzimmer nach, ob dort etwas war. Reita begrüßte Koron derweil grinsend mit einem „Na, du Stinker?“ Erleichtert stellt Ruki fest, dass sein geliebter Teppich sauber war, genau wie die Küche und das war durchaus merkwürdig. Im Bad fand er dann die Bescherung vor. "Igitt", sagte er nur und entledigte sich erstmal seiner Jacke und Schuhe, bevor er nach Putzzeug kramte. "Na dann, auf in den Kampf", meinte Reita grinsend und nahm Ruki was von dem Putzzeug ab. „So 'ne Scheiße", moserte der Sänger und widmete sich dann naserümpfend dem Kackehaufen in seinem Bad. Die nette Pfütze daneben musste natürlich auch weg, aber der stinkende Haufen war dann doch wichtiger. Nachher kamen noch Fliegen und lebten dann in seinem Bad, darauf konnte Ruki gut verzichten. "Was muss das muss" Und mit diesen Worten nahm er das Kehrblech und eine kleine Schaufel, um das Missgeschick aus seinem Bad zu entfernen und raus zu bringen. Reita konnte derweil ja über den Boden wischen. Als er wieder in seiner Wohnung war, sah er, dass Reita bereits fertig mit dem Wischen war. Er schlug dann vor, noch eine Runde mit Koron zu gehen, da sie ja nicht wussten, wann genau er ins Bad gemacht hatte. "Gute Idee, ich brauch das heute echt nicht noch mal", meinte der Sänger, aber wirklich böse konnte er seinem Hund auch nicht sein, schließlich war es Rukis Schuld gewesen. Er stellte noch schnell das Putzzeug weg und zog sich dann wieder an. Während Reita sich die Schuhe zuband, befestige Ruki die Leine an Korons Halsband. Sein Hund rannte ihm zwar nicht weg, aber Tokyo war groß, voll und gefährlich, da war es sicherer, wenn er immer genau wusste, wo der Kleine gerade rumwuselte. "Fertig?", fragte er und Reita nickte, woraufhin sie mit Koron im Schlepptau nach draußen gingen. Schnell versanken sie in den Massen. Normalerweise war es einfach nur nervig und stressig, wenn die Straßen überfüllt waren, aber manchmal war es durchaus praktisch, da niemand sie wirklich beachtete und die Wahrscheinlichkeit erkannt zu werden wurde noch kleiner. Sie steuerte einen kleinen Park an, in dem Koron sich etwas freier bewegen konnte. Und hier war es auch nicht ganz so hektisch wie auf den Straßen. Nach einer Weile ließen sich die beiden auf einer Parkbank nieder. Während Ruki Koron dabei zusah, wie er auf dem Rasen des Parks herumtollte, sprach Reita auf einmal das an, was heute morgen zwischen ihnen passiert war. Mit jedem Wort rutschte ihm das Herz mehr in die Hose, doch mit dem, was Reita dann sagte, hatte er nicht gerechnet. „Es bringt nichts, das Thema totzuschweigen. Wir müssen einfach drüber reden, ob wir wollen oder nicht… Ich kann dir zwar nicht sagen, warum ich das getan hab, aber ich entschuldige mich dafür. Irgendwie herrscht im Moment ein ziemliches Chaos in mir. Bei mir ist alles durcheinander. Ich kann nur hoffen, dass du mich dafür nicht verurteilst oder dergleichen. Immerhin bist du mir verdammt wichtig. Viel wichtiger als so viele andere. Und ich will nicht, dass du dich von mir distanzierst, nur weil ich meine Gefühle und Gedanken im Moment nicht so unter Kontrolle hab“ sagte er, macht eine kurze Pause und redete dann weiter. „Ich möchte nur, dass wir so wie vorher miteinander umgehen können.“ Er hatte seine Gefühle nicht unter Kontrolle? Ruki war ihm wichtig? Hieß das, dass er doch Hoffnung haben durfte? War das die reelle Chance, die er sich immer gewünscht hatte? Oder war das von Reitas Seite aus rein sexuelles Interesse und er war deswegen verwirrt? Weil Ruki für ihn nur ein normaler Freund war, mit dem er gerne mal in die Kiste hüpfen würde? Er traute sich nicht, Reita danach zu fragen, doch aufgeben würde er jetzt nicht mehr. Ruki war so weit gekommen, weiter als er es sich je erträumt hatte. Dieses Geständnis ließ aus dem Funken Hoffnung ein loderndes Feuer werden und kein Ozean würde es jetzt noch löschen können. "Entschuldige dich dafür nicht", wisperte er dann. Ruki wollte nicht, dass es Reita leid tat. Dann fühlte er sich schlecht, weil es so klang, als hätte Reita ihn dazu gezwungen. "Es ist okay. Du kennst mich doch, ich melde mich schon, wenn mir etwas nicht passt", meinte er dann. Ruki wollte nicht direkt sagen, dass es ihm gefallen hatte, aber diese kleine Andeutung würde ihn nicht verraten. Daraufhin zog Reita ihn in seine Arme und hauchte ihm ein leises „Danke“ ins Ohr, was Ruki lächeln ließ. Der Bassist hatte anscheinend verstanden, was Ruki damit gemeint hatte. Als Reita dann anfing, mit Koron zu reden, wollte sein Lächeln gar nicht mehr weichen. "Du kommst ab jetzt mit zu mir, wenn dein Herrchen bei mir schläft. Sonst tut er das nämlich irgendwann nicht mehr, nur weil du dann wieder in die Wohnung gemacht hast und das will ich nicht!", sagte er grinsend zu dem kleinen Hund, der mittlerweile auf Reitas Schoß saß. Das war aber auch zu süß! Ruki war anscheinend nicht der einzige, der mit seinem Haustier redete. "Wollen wir eigentlich jetzt noch was machen? Der Tag ist immerhin noch jung und freie Tage sollte man nutzen. Immerhin müssen wir morgen wieder arbeiten.", meinte Reita dann und schenkte seine Aufmerksamkeit wieder dem Sänger. "Hmm", machte Ruki dann auf Reitas Frage. Natürlich würde er gerne etwas mit Reita unternehmen, nur was? Am liebsten hätte er ihm vorgeschlagen, dass sie "kuscheln" könnten, aber das war dann doch eine Spur zu auffällig. "Hast du denn eine Idee, was man machen könnte?" "Mh, nicht wirklich. Wobei ich vorschlagen würde, vielleicht erstmal was zu Essen. Immerhin hatten wir bis jetzt nur eine Tasse Kaffee und so langsam hab ich Hunger." Reita war wirklich ein Vielfraß. "Wir könne uns ja ein gemütliches Café suchen, wo Hunde auch erlaubt sind, und dann erstmal frühstücken. Sonst müssen wir Koron halt vorher zurück in deine Wohnung bringen. Und beim Essen können wir dann überlegen, was wir noch machen", schlug der Bassist erst einmal vor. "Gute Idee", sagte Ruki. "Ich bin allerdings dafür, dass wir zu Starbucks gehen. Da kann ich Koron mitnehmen und leckeres Essen gibt's da auch, obwohl die Auswahl nicht sonderlich groß ist." Starbucks war halt vorrangig für Getränke da, aber die Bagels waren nicht zu verachten. Reita stimmte glücklicherweise dem Vorschlag sofort zu, weshalb sie aufstanden, Ruki wieder die Leine an Korons Halsband befestigte und sie sich dann zusammen auf den Weg nach Shibuya machten. Der Starbucks dort war nun mal um einiges besser und größer, als der bei ihm um die Ecke. Und dank U-Bahn würden sie auch schnell da sein. Ruki bekam schon vom Anblick der Köstlichkeiten einen Geschmacksorgasmus, aber er musste sich zurückhalten - zumindest bis sie saßen. Sein Bagel zwinkerte ihm förmlich zu und rief laut: "Vernasch mich!" und seine heiße Schokolade mit extra viel Sahne duftete so wundervoll, dass er verzückt aufseufzte. "Ich liebe Starbucks!", sagte er und fing an, an seinem Bagel zu knabbern, während er die Leute draußen auf der Kreuzung beobachtete. Reitas Frage riss ihn schließlich aus seinen Gedanken. "Was hältst du von einem Besuch im Freizeitpark?" "Freizeitpark? Oh ja, da war ich schon ewig nicht mehr!" Solange er nicht in Geisterbahnen musste. Denn, obwohl er ein Kerl war, fand er so was ganz schrecklich. Er hatte keine Angst vor den billigen Pappmonstern, aber er war sehr schreckhaft und konnte es zum Beispiel auch nicht leiden, wenn ihm jemand von hinten auf die Schulter tippte. Sie aßen in Ruhe zuende und gingen dann zurück zu Rukis Wohnung, um Koron wegzubringen, da dieser sich im Freizeitpark wohl kaum wohlfülhen würde. "Das wird so toll~", schwärmte der Bassist jetzt schon. "Achterbahn, Freefall-Tower und nicht zu vergessen die Geisterbahn!" Seine Augen leuchteten regelrecht. Und dahin war seine Hoffnung, nicht in eine Geisterbahn zu müssen. Abschlagen konnte er Reita sowieso nichts. Er musste den Sänger nur bittend ansehen und all seine Vorsätze waren dahin. "Geisterbahnen sind doof", murrte er dennoch und schloss seine Tür auf, um Koron reinzulassen. Drinnen schnappte er sich noch schnell seine Sonnenbrille und eine kleine Tasche, damit er sein ganzes Zeugs nicht dauernd mit sich rumschleppen musste. Denn dass sein Handy oder Geld aus seiner Hosentasche fliegen würde, während sie in einer Achterbahn waren, wollte er auch nicht. Die Sonnenbrille schütze ihn vor aufdringlichen Fans, obwohl sie eigentlich schon fast zu so einem Markenzeichen geworden war, wie Reitas Schnodderstopper. "Dann auf in den Freizeitpark!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)