Sugar days to melt von Chizuru ================================================================================ Kapitel 4: 四 ------------ Da mir langweilig ist, kommt das Kapitel jetzt schon. Beim Kommentare-Lesen ist mir etwas aufgefallen, was mich seeeehr breit schmunzeln ließ. Ich verrate jetzt mal nichts, außer, dass ich den Titel der FF nicht nur so gewählt habe, weil es meine Lieblingssingle von Vanilla ist. Ich hab mir da schon was bei gedacht :D. Wie auch immer. Hab erst mal meinen Vorrat an Kapiteln aufgebraucht, den ich bis jetzt umgeschrieben hatte. Ich setz mich die Tage mal dran und mach den Rest fertig. Im RPG sind wir momentan auf Seite 12 und hier sind wir auf Seite 3, es kommt also noch sehr viel mehr! °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°° Reita verließ mit Ruki zusammen das Studio. "Man hab ich einen Hunger~", jammerte der Bassist. "Wollen wir noch zusammen was Essen gehen? Dabei können wir dann ja überlegen, was genau wir morgen machen wollen", schlug er vor. Heute schien sein Glückstag zu sein und natürlich sagte Ruki sofort zu, was anderes kam gar nicht in Frage. Vielleicht hatte er ja doch eine Chance bei Reita, denn so wie der sich benahm, schien er schon mal nicht abgeneigt zu sein, Zeit mit Ruki zu zweit zu verbringen. Das war eindeutig ein gutes Zeichen. "Was möchtest du denn essen?", fragte Ruki dann. "Mir ist es relativ egal, aber so was ekeliges wie Fast Food möchte ich ungern essen", fügte er noch hinzu. "Mh, gute Frage. Wir könnten theoretisch auch zu mir und was kochen, aber da wüssten wir ja auch nicht was... Was hältst du davon, wenn wir Pizza essen gehen? Das hatte ich schon lange nicht mehr. Irgendwo hier wird es ja ein Restaurant geben, wo es gute Pizza gibt. Sofern du natürlich auch Pizza willst. Ansonsten können wir natürlich auch was anderes Essen gehen", überlegte der Bassist laut und sah fragend zu Ruki. "Eeeh, also eigentlich zähle ich Pizza zu Fast Food, aber für dich mache ich eine Ausnahme. Ist wenigstens nicht ganz so schlimm wie McDonalds oder so", meinte Ruki. "Außerdem hab ich jetzt dummerweise Hunger auf Pizza bekommen, also lass uns Pizza essen gehen!" Und mit diesen Worten, die keine Widerrede duldeten, drehte Ruki sich um und zog Reita mit sich die Straße runter. Der Bassist hatte Recht, hier gab es ein Restaurant, das Pizza anbot, sogar ein sehr gutes. Keine zwei Minuten später standen sie auch schon davor. "Lady's first", lachte Ruki und hielt Reita die Tür auf. "'Lady'? Ich glaube, du brauchst eine neue Brille, Ruki!", lachte er und betrat das Restaurant. Sie wurden auch direkt von einer Bedienung begrüßt und zu einem Tisch geführt. Dieser stand etwas abseits in einer Ecke. Als sie saßen, blickte Reita sich etwas skeptisch um. "Sag mal, kann es sein, dass das hier so was wie ein Pärchen-Tisch ist?", fragte er mit hochgezogener Augenbraue. Auf Reitas Einwand hin sah er sich um. "Uhm...", machte er. "Irgendwie sieht das tatsächlich so aus..." Was für eine bescheidene Situation, aber wer rechnete schon mit so was? "Vielleicht dachte sie, dass wir..." Ruki schaffte es nicht mal den Satz ganz auszusprechen, weil er sich vor Reitas Reaktion fürchtete. "Stört's dich so sehr? Dann können wir uns auch woanders hinsetzen." Eigentlich störte es Ruki nicht, ihm kam es sogar gelegen, aber das ließ er sich nicht anmerken. "Scheinbar sehen wir so aus wie ein Pärchen", lachte Reita und schüttelte auf Rukis Frage hin den Kopf. "Nein, es stört mich nicht. Warum sollte es auch? Ich war nur im ersten Moment irritiert.", antwortete er lächelnd, während er nach der Speisekarte griff. Ruki fiel ihm ein Stein vom Herzen. Seine Chancen stiegen, oder bildete er sich das auch nur ein? Er hoffte so sehr, dass es ein gutes Ende nehmen würde, dass er eines Tages mit Reita glücklich werden würde. Alles, was er dafür tun musste, war Reita dazu zu bringen, sich in ihn zu verlieben. Nur ob das so einfach war? "Na dann ist ja gut, Schatz, ich dachte schon du würdest unser Date verleugnen!" Ruki grinste breit, während er in der Speisekarte rumblätterte. Auf diese Weise hatte er es schon einmal geschafft Reita nahe zu kommen, vielleicht würde es ja auch ein zweites Mal funktionieren. Als Reita die Worte des Sängers hörte, musste er unweigerlich grinsen, bevor er sich ein wenig über den Tisch zu Ruki beugte. "Aber Darling, wie könnte ich. Ich genieße jede Minute mit dir~", schnurrte er zurück, während er kurz über Rukis Wange strich. Ein Schlag ins Gesicht hätte nicht effektiver sein können. Warum brachten ihn so kleine Berührungen so sehr aus der Fassung, obwohl er sie doch provoziert hatte? Wenn er nicht sehr aufpasste, würde Reita irgendwann von selbst darauf kommen, was mit Ruki nicht stimmte und das wollte er um jeden Preis verhindern. Bevor Reita wirklich etwas merkte, bestellte er sich auch schnell etwas zu trinken bei der sehr neugierig guckenden Bedienung und versank dann mit roten Wangen hinter der Speisekarte. Fünf Minuten später hatten sie ihre Getränke und Ruki seine Entscheidung getroffen. "Eine Salami-Schinken-Pizza bitte." "Ich hätte gerne die... ähm... Chicken-Teriyaki-Pizza!", sagte Reita zu der Kellnerin. Diese nickte und verschwand daraufhin. Kaum war sie verschwunden, musste Reita leise lachen. "Oh man, hast du ihr Gesicht gesehen? Mich würde es nicht wundern, wenn sie hinter der Ecke steht und uns weiter beobachtet. Ich glaube, sie denkt ernsthaft, dass wir zusammen wären." "Oh ja", lachte Ruki. "Wir können sie ja etwas ärgern, vielleicht fängt sie dann auch noch an zu quietschen oder so." Der Sänger lehnte sich etwas zurück und schaute in die Richtung, in die die Bedienung verschwunden war. Doch etwas zu sehen war nicht. Ruki fragte sich, ob die Bedienung sie erkannt hatte, oder nur für irgendwelche gutaussehenden Kerle hielt, denn sie waren weder geschminkt noch gestyled, sondern trugen ihre normalen Klamotten. "Also lustig wäre das auf jeden Fall", stimmte Reita grinsend zu. Die Bedienung legte es ja geradezu darauf an, verarscht zu werden. "Dann sollten wir uns was nettes überlegen, bis sie wiederkommt." Das Grinsen auf Rukis Gesicht konnte man beinahe als diabolisch bezeichnen, so sehr amüsierte ihn ihr kleines Spielchen. Er hatte Treffen mit Reita wirklich vermisst, da sie in der letzten Zeit nicht viel Zeit für andere Dinge hatten, außer ihrer Arbeit. "Stell dir mal vor, wir wären echt zusammen", sagte Ruki grinsend. Er war wirklich froh, dass Reita ihn bei so was nicht ernst nahm und hinter solchen Kommentaren keinen tiefen Sinn suchte, wie andere es tun würden. So konnte Ruki ohne Verdacht zu erregen Reitas Meinung bezüglich des Themas herausfinden. "Wenn wir zusammen wären, hättest du bestimmt keine ruhige Minute mehr, weil ich dich permanent mit meiner Liebe überschütten würde, Liebling", meinte Reita dann grinsend. "Oho, versteckt sich da etwa ein kleiner Romantiker?", fragte Ruki lachend. Die Antwort war zwar nichts eindeutiges, aber immerhin war sie positiv und es kam kein: "Mit dir würde ich doch nie eine Beziehung anfangen!" Als die Bedienung in Sicht- und Hörweite war, fing Reita mit richtig ekeligem Süßholzgeraspel an. "Romantiker? Natürlich, Darling. Ich zeige dir doch jeden Tag aufs neue meine tiefe Liebe zu dir. Sonst hätte ich dich ja auch nicht zu diesem Candlelight Dinner eingeladen~", schnurrte Reita lauter, als er es eigentlich müsste. Das war selbst für Ruki Spur zu hart, aber sich ein Grinsen verkneifend spielte er mit, Spaß machte es trotzdem "Oh Schatz, das ist so lieb von dir!", säuselte der Sänger, während er Reita ein liebliches Lächeln schenkte. "Du bist der wundervollste Freund, den man sich nur vorstellen kann. Wenn ich könnte, würde ich dich sofort heiraten!" Vielleicht hatte Ruki etwas übertrieben, aber das das geschockte Gesicht der Bedienung war es wert gewesen. Aber was er noch viel schlimmer fand, war die Tatsache, dass es von seiner Seite aus durchaus ernst gemeint war. Wenn er könnte. Ja, wenn er nur könnte... „Weißt du, ich brauche kein Papier und keinen Ring, um mit dir glücklich zu sein. Mein Herz weiß um deine Gefühle und das ist alles, was ich brauche." Dabei legte er übertrieben sanft und ergriffen seine Hand auf sein Herz. In Rukis Inneren brodelte ein Vulkan, aber nicht wegen seiner Gefühle für Reita, sondern weil er verzweifelt versuchte sein Lachen zu unterdrücken. Was sie hier abließen ging gar nicht mehr, das war echt zuviel für den armen Sänger. "Oh Schatz, das hast du so schön gesagt", säuselte er wieder, sah Reita mit großen Augen an und legte sich eine Hand auf den Mund, um zu verdeutlichen, dass er gerührt war, aber eigentlich verdeckte er damit nur seine verdächtig zuckenden Mundwinkel. Wenn das so weiterging, würde er bald explodieren. Reita wollte gerade wieder etwas viel zu schnulziges erwidern, als die Bedienung mit ihren Pizzen zu ihrem Tisch kam. Ihre roten Wangen und leuchtenden Augen waren nicht zu übersehen. Beide mussten sich ein dümmliches Grinsen und ein Lachen verkneifen, was mittlerweile gar nicht mehr so einfach war. Sie bedankten sich und fingen an zu essen. Immerhin gab das Essen ein klein wenig Ablenkung und sie konnten sich wieder etwas beruhigen. Aber das war ja auch dringend notwendig. "Du hast Käse an deinen wundervollen Lippen", säuselte Reita plötzlich, während er mit dem Daumen über besagte Lippen des Sängers strich und somit den Käse wegmachte. Ruki erstarrte. Für einen kurzen Moment hatte er tatsächlich geglaubt, dass Reita ihn küssen würde, so nah wie er ihm gekommen war. Doch selbst die kleine Geste, als er ihm über die Lippen strich, brachte seine Welt vollkommen ins Wanken. Wie schlimm stand es um ihn wirklich? Wie verliebt war er wirklich in Reita, dass er permanent nur noch an ihn denken konnte und jede noch so kleine Berührung so eine große Wirkung auf ihn hatte? Reichte das Wort "verliebt" überhaupt aus? Der Sänger fing sich wieder und bedachte Reitas Aktion mit einem leichten Lächeln. "Danke, Schatz. Was würde ich nur ohne dich machen?" Er beugte sich noch ein Stück weiter vor, so dass es für die Bedienung so aussah, als würde er Reita zum Dank einen Kuss geben, aber in Wirklichkeit grinste er nur breit. Ruki würde es nicht wagen, Reita wirklich zu küssen. Wer wusste schon, wie er dann reagieren würde? Vielleicht würde das für Reita zu weit gehen. "Sie tut mir ein bisschen leid", flüsterte er leise, bevor er sich wieder zurücklehnte. "Aber nur ein bisschen, immerhin ist sie quasi selbst Schuld", antwortete Reita ebenso leise, setzte sich wieder richtig hin und aß weiter seine Pizza. Das weitere Essen verlief dann auch ohne besondere Vorkommnisse. Kurz nachdem die Kellnerin ihre leeren Teller abgeholt hatte, kam sie allerdings mit einem Eisbecher zurück. "Ähm, wir haben kein Eis bestellt", sagte Reita etwas verwirrt, doch die Kellnerin lächelte nur. "Ich weiß, aber das hier geht aufs Haus". Sie stellte den Becher ab und verschwand so schnell, wie sie gekommen war. Vier Kugeln Eis, zwei Löffel und eine Waffel in Herzform. Der Bassist blinzelte ungläubig, bevor er zu Ruki sah. "Muss man dazu noch irgendetwas sagen?", fragte er, bevor er nach einem der Löffel griff. Ruki sah das Eis ungläubig an, dann sah er Reita an, dann sah er wieder das Eis an. "Ne, oder?", lachte er dann, schnappte sich aber den anderen Löffel und begann einfach mal damit, das Eis zu essen. "Ich glaube wir haben einen Fan, so was sollten wir öfter machen!" Für Gratisessen ging man ja bekanntermaßen sowieso über Leichen und Ruki tat das auch noch mit einem Lächeln, denn so konnte er sich Reita Stück für Stück annähern, auch wenn er die Intention hinter dem kleinen "Spielchen" nicht kannte. "Ich weiß nur nicht, ob ich hier noch mal zum Essen hingehen kann, ohne in Gelächter auszubrechen, wenn ich die Kellnerin sehe...", meinte Reita halb ernst. "Aber ansonsten gerne." "Tja damit musst du wohl leben", grinste Ruki und streckte Reita die Zunge raus. "Tu nicht so, als würdest du es nicht auch witzig finden." Nachdem sie bezahlt hatten, bekamen sie noch Kundenkarten und verließen dann das Restaurant. "Also wir können ruhig öfter hier hin, das Essen ist immer lecker und allzu teuer ist es auch nicht." Ruki grinste. "Außerdem mag die Bedienung uns, dann gibt's jedes Mal gratis Eis." Während sie sich noch ein bisschen unterhielten, traten sie gemeinsam den Heimweg an, da sie beide in dieselbe Richtung mussten. Vor Rukis Wohnung blieben sie stehen. "Schatz, weißt du was man nach einem Date für gewöhnlich macht?", fragte Ruki grinsend. "Nein, Darling, das weiß ich leider nicht, mein letztes Date ist schon länger her", grinste Reita, der genau vor Ruki stand. Während er so tat, als würde er überlegen, legte er seine Arme locker um Rukis Hüften. "Mhh... Das vielleicht?", fragte er dann und beugte sich vor. Rukis Augen weiteten sich und sein Herz setzte für einige Schläge aus, als Reita ihm immer näher kam. Beinahe konnte er schon seine Lippen spüren, doch kurz bevor sie sich endlich trafen, stoppte Reita und gab ihm nur ein Küsschen auf die Wange. Was er in diesem Moment fühlte, konnte er nicht beschreiben. Einerseits war Ruki ein kleines bisschen enttäuscht, aber andererseits erfassten ihn so starke Gefühle für den Bassisten, dass ihm schwindelig wurde und seine Beine sich anfühlten wie Pudding. Wie würde es dann erst sein, wenn er tatsächlich irgendwann einen Kuss von Reita bekommen sollte? Würde er dann einfach wegklappen? "Du bist doch verrückt!", lenkte Ruki dann von der Situation ab und löste sich von Reita, damit er nicht merkte, was er gerade angerichtet hatte. "Wir sehen uns morgen, ja? Ich würde sagen so um acht bei mir? Dann können wir ja gucken, wo wir hingehen." "Ja, ich bin verrückt! Verrückt nach dir, Schatz!", grinste Reita zurück. Dann aber riss er sich zusammen. "Gut, ich bin dann morgen um 8 hier. Ich freu mich schon. Bis dann~" Und damit drehte sich der Bassist auch schon um und lief weiter nach Hause. Mit zitternden Händen schloss Ruki die Tür seiner Wohnung auf und verschwand hinein. Seine Schuhe ließ er achtlos, wie er sonst nicht war, in der Ecke liegen und auch seine Jacke war überall, nur nicht dort, wo sie hingehörte. Er war verwirrt, so unendlich verwirrt. Was war das nur für ein Tag gewesen? Sonst waren sie nie so miteinander umgegangen und sie haben auch nie Scherze getrieben, die so weit gingen. Hatte Ruki letztendlich doch eine Chance bei Reita? Und wie oft hatte er sich diese Frage in den letzten Tagen eigentlich gestellt? Vermutlich war es besser wenn er einfach abwartete, was die Zeit so bringen würde. Sich den Kopf zu zerbrechen brachte überhaupt nichts außer Kopfschmerzen. Noch immer durch den Wind machte er es sich auf seinem Sofa bequem und sah sich sinnlose Sendungen im Fernsehen an. Alles war besser als zu denken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)