Christmas Love von Jin13 (Reita x Aoi) ================================================================================ Er lag krank im Bett. Und das am ersten Advent, an dem sich die Band jedes Jahr traf, um auf einen Weihnachtsmarkt zu gehen und sich gemeinsam auf Weihnachten einzustimmen. Aber nein – er hatte sich ja aussperren müssen, als er den Müll nach draußen in den Container gebracht hatte und das natürlich auch nur in Hausschuhen und Shirt. Logischerweise natürlich auch ohne Handy. Denn: Wenn schon, dann richtig. Glücklicherweise war Kai ihn besuchen gekommen, weil er ihn versucht hatte, per Telefon, Handy und Internet zu erreichen. Da hatte der Drummer sich um ihn gesorgt. Grummelnd drehte Reita sich auf die andere Seite. Sein Kopf dröhnte und seine Nase brannte vom vielen Nase putzen. Er hasste es. Aber am allermeisten hasste er es, dass die anderen eben kurz bei ihm gewesen waren, sich versichert hatten, dass es ihm gut ging und anschließend gegangen waren. Vor zwei Jahren hatte sie das auch mit Uruha gemacht – damals hatte dieser nämlich auch eine Erkältung gehabt. Deswegen fand er es zwar schon gemein, wollte ihnen aber nicht den Spaß verderben, deshalb hatte er ihnen einfach gesagt, sie sollten gehen. Doch jetzt bereute er es, weil er sich langweilte. Fernsehen konnte er nicht, dafür tat sein Kopf zu weh und lesen ging auch nicht: Er las nicht gerne. Und ansonsten? Heiß baden oder schlafen. „Lieber schlafen“, nuschelte er in sein Kissen, kuschelte sich tiefer in dieses und war kurz darauf wieder eingeschlafen. „Akira?“, eine ruhige, gedämpfte Stimme erklang. „Hm“, brummte er leise, schlug langsam die Augen auf, sah sich desorientiert im Raum um, bis sein Blick an einem Schwarzhaarigen hängen blieb, den er erst nicht identifizieren konnte. „Hey... Ich bin's... Aoi“, jetzt strich ihm dieser auch eine Strähne aus dem Gesicht und so langsam klärte sich Reitas Blick. „Yuu?“, nuschelte er deshalb, „Was... machst du hier? Die anderen... auch hier?“ Aoi schüttelte lächelnd den Kopf. „Die anderen sind noch unterwegs, aber ich hab mir Sorgen gemacht...“, erklärte der Schwarzhaarige leise, lächelte immer noch. Als Reita sich dann aufsetzen wollte, half er ihm. Anschließend reichte Aoi ihm eine Tasse Tee. „Trink... Ich werde dir ein Bad einlassen... Uruha hat mir so ein Kräuter-Erkältungs-Zeug für ins Badewasser mitgegeben... Soll wohl wirklich helfen.“ Aoi erhob sich wieder und ging ins Badezimmer. Das leise 'Danke' hörte er nicht mehr. Reita nippte brav an seinem Tee und hatte diesen gerade leer, als Aoi wieder ins Zimmer kam. „Komm, ich helf dir ins Bad...“ Reita grummelte nur. „Ich bin bisschen erkältet und kein alter Opa!“ Dann kroch er aus dem Bett, kam zwar nur durch Aois Arm auf die Beine, schaffte es aber dennoch ins Badezimmer – dort begrüßte ihn ein wohltuender Geruch und wirklich heißes Wasser. Die Wenigsten wussten das, aber er liebte wirklich heißes Wasser. Woher Aoi das wohl wusste? „Ich warte in der Küche...“, damit hatte Aoi die Tür bis auf wenigen Zentimeter zugezogen und ging in die Küche, kochte Tee, machte schnell etwas Leichtes zum Essen. Der Glühwein in seinem Körper – und vor allem in seinem Kopf – erleichterte die ganze Sache nicht unbedingt. Reita währenddessen entspannte sich in der Badewanne. Sein Kopf wurde viel klarer, seine Atemwege wieder einigermaßen frei. Sein Blick fiel auf die kleine Uhr. Kein Wunder, dass es ihm besser ging, auch wenn er sich schlapper fühlte. Die anderen waren gegen 11 Uhr bei ihm gewesen – jetzt war es nach 17 Uhr. Er hatte den ganzen Mittag geschlafen! Worüber er aber jetzt nachdenken musste, war über Aoi. Er hätte jeden erwartet, am allermeisten Kai oder Ruki, aber niemals Aoi. Sie verstanden sich zwar gut, aber sie waren nicht die allerbesten Freunde. Warum war es denn ausgerechnet Aoi, der sich um ihn sorgte? Er versank weiter in Gedanken über den Schwarzhaarigen. „Rei?“, es klopfte leise an der Tür – er erschrak. „Alles okay? Darf ich reinkommen?“ „Ja, alles okay... Wenn du willst“, murmelte er beinahe schüchtern. Daraufhin trat Aoi so weit ein, dass er ihn betrachten konnte. „Das Bad scheint dir gut zu tun... Ich hab dir was zu essen gemacht. Möchtest du noch Tee?“ „Ich kann keinen Tee mehr sehen“, brummte Reita nur leise, ließ sich bis zum Kinn ins Wasser sinken, „Würdest du mir einen Glühtee machen?“ Aoi schmunzelte. „Klar. Hab dir hier auch warme Sachen hingelegt“, er wies auf einen Stapel Kleidung und ein Handtuch, ehe er sich dann umdrehte und zurück in die Küche ging, um Reita einen Tee mit einem Schuss Glühwein zu machen – er sah kein Problem darin, wenn Reita sich gut genug dafür fühlte... Außerdem war heute der erste Advent! Kurz nach ihm kam Reita in warmen Shirt und gemütlicher Hose in die Küche. Außerdem trug er ein Halstuch, kein Nasenband – er bekam sowieso kaum Luft. Seufzend ließ er sich auf einen der Stühle sinken. Aoi stellte ihm direkt einen Glühtee hin, nahm sich selbst ein Glas Glühwein und setzte sich ihm gegenüber. „Du siehst gleich besser aus“, Aoi nickte zur Untermalung seiner Aussage, betrachtete ihn eingehend, „Viel besser.“ „Danke, ich fühl mich auch viel besser!“, Reita lächelte dankbar und nippte an seinem Glas, „Aber eine Sache lässt mich nicht los: Warum bist du hier?“ Aoi lehnte sich zurück, dachte eine Weile nach. „Erinnerst du dich daran, als Uruha krank war?“, Reita nickte, „Damals bin ich auch nach ihm sehen gegangen... Ich ertrag es einfach nicht, wenn einer von uns krank zu Hause liegt, während ich mich amüsiere.“ Er kratzte sich verlegen am Kopf, lachte leise. „Du bist einfach zu gut für diese Welt, Yuu.“ „Das hat mir Uruha auch damals gesagt, aber Danke.“ Aoi sah nach draußen, wo schon die ersten Schneeflocken fielen. „Sieh nur, es schneit... So ein schönes Wetter...“ „Ja... Schon schön... Geh nur wieder zu den anderen, wenn du möchtest! ...Es ist wirklich okay!“ Doch Aoi schüttelte nur den Kopf. „Die haben genug Gesellschaft miteinander... Aber du sitzt alleine hier rum.“ Doch dann erhob sich Aoi, ging zu seiner Jacke und nahm ein kleines Päckchen raus. „Hier, die schmecken dir bestimmt!“, in dem Päckchen waren verschiedene Kekse. „Keine Schokokekse? ...Schade“, dann griff er aber auch schon in die Tüte und stopfte sich einen Keks in den Mund – herrlich, es war Weihnachten! „Du magst Schokokekse gern, nicht? ...Soll ich dir welche besorgen gehen?“ „Unsinn!“, erwiderte Reita sofort, schüttelte den Kopf, „So schlimm ist es jetzt auch nicht.“ „Soll ich dir welche backen?“ „Du kannst backen?“, erwiderte Reita sofort überrascht. „Natürlich“, Aoi lachte leise, „Meine Mutter hat es mir als Kind beigebracht... Oder eher dazu genötigt!“ „Ich kann nicht backen“, murmelte Reita nur leise, enttäuscht – wäre er nicht krank, hätte er das niemals zugegeben. „Dann backen wir sie zusammen! Komm!“, Aoi hielt ihm die Hand hin, grinste breit. Reita sah ihn nur kurz nachdenklich an, dann überrascht und dann grinste er ebenfalls. Mit der einen Hand nahm er seine Tasse, trank noch schnell einen Schluck, bevor er Aois Hand griff und sich auf die Beine ziehen ließ. Dann suchte Aoi ein Blatt Papier und einen Stift, ehe er das Rezept aufschrieb, dass er seit Jahren im Kopf gespeichert hatte. „Aber... Sind das nicht...?“, murmelte Reita fragend, als er es gelesen hatte. „Deine Lieblingskekse? ...Ja, sind sie.“ „Ich... Aber ich dachte, Kai...?“ „Kai hat sie dir immer gegeben, aber gemacht hab ich sie immer. Schon in dem Jahr, als wir GazettE gegründet haben und wir deine Vorliebe für die Dinger entdeckt haben.“ Aoi lächelte sehr liebevoll, betrachtete Reita ein wenig, welcher nun auch lächeln musste und auf ihn zugestolpert kam, um ihn zu umarmen. „Danke... Die sind die besten.“ „Ich weiß“, flüsterte der Schwarzhaarige an seinem Ohr zurück. Dann lösten sie sich voneinander und grinsten kurz, ehe sie sich dem Rezept zuwandten. „Lass mich raten, du hast keinen Backkakao hier? Oder Mehl... Oder Zucker!“ „Keine Ahnung... So Sachen kauft meistens Kai ein, da er hier der Einzige ist, der kocht!“ Aoi schüttelte lachend den Kopf und durchsuchte die Schränke, fand tatsächlich alles vor. „Ich verfluche Kai“, murmelte er vor sich hin, grinste aber. Kai schien geahnt zu haben, dass er in der Weihnachtszeit bei Reita backen würde, denn es war alles doppelt und dreifach vorhanden, was man zum Backen brauchte. „Hier ist Backblech und -papier. Und Butter.“ „Sehr gut. Hast du auch Förmchen zum Ausstechen?“ „Ja... Kai muss verrückt geworden sein oder will mich in eine Hausfrau verwandeln“, brummte er, griff in einen Schrank und zog eine ganze Tüte Ausstecher hervor. „Der hat sicher ganz Tokyo aufgekauft.“ Aoi lachte leise und nahm die Tüte an sich, leerte sie auf dem Tisch. „Such dir die Schönsten aus!“, dann machte er sich auf die Suche nach Waage und Messbecher. „Cool“, erklang es da von Reita, worauf Aoi sich nur den Kopf stieß und ein 'Au' brummte – bevor er dann zu Reita sah. Dieser hatte schon einige Förmchen aussortiert, die in die engere Auswahl gekommen waren, dabei hielt er sein Glas in der Hand und nippte immer wieder. In der anderen Hand hielt er jedoch ein Förmchen, betrachtete es voller Interesse. „Bild ich mir das ein oder ist das tatsächlich 'Uruha'?“, fragte er dann, drehte und wendete es in der Hand. Aoi kam näher, sah ihm über die Schulter. „Tatsächlich...“, verblüfft musterte er den Ausstecher, schüttelte grinsend den Kopf – Kai kam echt auf Ideen! Dann sah er aber auf den Haufen, suchte mit den Augen nach den Schriftzeichen der anderen Bandmitglieder. „Da ist Kai... Und Ruki...“, Reita griff gezielt in das Häufchen, zog beide Namen hervor, lachte leise. „Kai hat sie nicht mehr alle“, er lachte und blickte dann zu Aoi auf. „Ja, schon“, murmelte dieser nur abwesend, griff nun selbst in den Haufen und zog ihre beiden Namen heraus – sie waren aber nicht einzeln, die Schriftzeichen waren ineinander verschlungen, ihre Namen hingen zusammen. „Muss wohl ein Fabrikationsfehler sein“, murmelte Aoi leise, gab die Form an Reita weiter, ehe er sich merklich stiller wieder auf die Suche nach den fehlenden Geräten machte. Woher wusste Kai das alles: ...Woher hatte Kai gewusst, dass er bei Reita Kekse backen würde? ...Woher hatte Kai gewusst, dass er MIT Reita Kekse backen würde? ...Und woher hatte Kai gewusst, dass ihn das so aus der Bahn werfen würde, dass Reita sich um ihn sorgte? Denn besagter Bassist kam gerade in das Vorratskämmerchen, um nach Aoi zu sehen. Da er immer noch nicht richtig auf den Beinen war, hielt er sich an Aois Arm fest. „Was ist los? ...Ich find es auch schade, dass unsere Namen schief gegangen sind, aber lass dir doch dadurch nicht den Spaß verderben!“ „Es ist nichts, Rei, mach dir keine Sorgen. Mach dir lieber um dich Sorgen, du bist immerhin noch krank!“ Doch Reita schüttelte nur den Kopf und grinste. „Mir geht's bestens!“ Dann beugte er sich zu Aoi, hob die Arme, um sie um dessen Hals zu legen. Aois Herz blieb einfach stehen, ehe es los zu hämmern begann. Dann jedoch griff Reita hinter ihn und hob Waage und Messbecher über seinen Kopf zu sich. „Blindschleiche“, neckte der Blonde ihn und machte sich zurück in die Küche. Aoi sank mit bebendem Körper gegen das Regal in seinem Rücken. Er hielt das nicht aus! Der Glühwein in seinem Körper brachte ihn aus der Fassung und dann Reita, der krank, wie er war, unglaublich niedlich war und durch den Glühtee dann auch noch rote Wangen hatte und eine Hitze ausstrahlte... Gott, er würde das nie durchhalten! „Aoi, komm, wir fangen an!“ Der Schwarzhaarige verfluchte erst sich selbst und anschließend Kai – dafür dass dieser so gut voraus geplant hatte – und machte sich auf den Weg in die Küche, um mit Reita Kekse zu backen. Reita wog bereits die ersten Zutaten ab, während sein Glas neben ihm stand, aber schon fast leer war. Aoi selbst nahm sein Glas mit Glühwein und trank erst einmal einen kräftigen Schluck, spürte direkt die wohlige Wärme, die der Alkohol ihm bereitete. Dann half er Reita, nahm sich eine große Rührschüssel, wo er die abgewogenen Zutaten zusammen mischte. Reita summte leise Weihnachtslieder vor sich hin, während er glücklich mit Aoi zusammen buk. Das letzte Blech Schokokekse wurden gerade in den Ofen geschoben, als Reita die zweite Flasche Glühwein auf Aois und sein Glas verteilte. Er war auch irgendwann auf Glühwein umgestiegen, demnach waren sie beide ziemlich angeheitert, alberten herum, machten Späße. „Aki?“, Aoi stand auf einmal hinter ihm – er hielt es nicht mehr aus, dem anderen nahe zu sein, aber nicht so nahe, wie er es wollte... Wie er es brauchte. Also schlang er die Arme um den Blonden, vergrub das Gesicht in seiner Halsbeuge. Reita erstarrte in der Bewegung, erzitterte ob der Berührung, lehnte sich aber dann an den anderen. „Yuu?“, hauchte er zurück. Aoi seufzte leise, sog den Geruch des anderen ein – ein Gemisch aus Weihnachten und Reita. Dinge, die sehr gut zueinander passten, wie er fand. „Du bist so süß“, hauchte der Ältere leise, lächelte, fuhr mit den Lippen zaghaft über den Hals des anderen, welcher aber nur wohlig seufzte und sich näher an ihn drückte. „Du auch, Yuu, du auch.“ Reita schob die Hände des anderen von sich, um sich umzudrehen und dem Älteren in die Augen sehen zu können. Dann schloss Aoi aber die Augen – er hatte Angst, etwas zu tun, was zu viel war, was ihre Freundschaft zerstören würde. Doch die Entscheidung nahm Reita ihm ab. „Du bist wunderschön“, hauchte dieser nämlich, strich ihm über die Wange und beugte sich dann zu ihm, um ihn zu küssen – und Aoi ließ es nur zu gerne zu. Reita Arme schlangen sich um seinen Nacken, Aois sich um Reitas Rücken, während sie einfach nur da standen und sich küssten. Atemlos lösten sie sich voneinander, lächelten gleichzeitig und Reita kraulte ihm ein wenig den Nacken, während Aoi ihm über den Rücken streichelte. Dann griffen sie beide nach ihren Gläsern, leerten sie, Aoi schaltete den Ofen aus und Reita griff nach seiner Hand um ihn ins Schlafzimmer zu ziehen, wo er ihn erneut küsste, sich aber diesmal ganz Aois Willen beugte. Kurz darauf krochen sie auf das Bett, wo Aoi Reita erst nur betrachtete, ehe er sich zu ihm herunterbeugte und wieder küsste – diesmal inniger, leidenschaftlicher, verlangender. Reita wachte nur langsam auf, er fühlt sich wie gerädert, aber dennoch viel besser, erfrischt, entspannt und irgendwie glücklich. Was war gestern geschehen? ... Aoi war vorbei gekommen, hatte sich um ihn gekümmert, dann hatten sie Glühwein getrunken und anschließend Kekse gebacken. Und dann... Dann hatten sie sich geküsst! Reita setzte sich mit einem Mal auf, war hellwach. Er hatte mit Aoi geschlafen... Und plötzlich merkte er ein leichtes Ziehen im Unterleib. Nein, er hatte nicht mit Aoi geschlafen... Aoi hatte mit ihm geschlafen... Reita schlug sich die Hände vors Gesicht. „Mist, verdammter!“ Das, was ihn am meisten störte, war ja nicht einmal, dass er unten gelegen hatte oder dass es Aoi war. Das, was ihn am meisten störte, war Aois Abwesenheit... Denn von diesem fehlte jede Spur. „Idiot!“, knurrte er und erhob sich – Aoi war sehr vorsichtig gewesen, er spürte keinen Schmerz. Dann ging er in die Küche, wo er zuerst Kaffee aufsetzte. Dann entdeckte er das Blech, dass sie zuletzt geschoben hatten. Die Zeichen mit ihren beiden Namen, verschlungen ineinander – sie waren alle verkohlt, rabenschwarz. Daneben lag ein Zettel: >Morgen! Ich hoffe, du hast gut geschlafen. Tut mir leid, dass ich die letzten Kekse im Ofen vergessen habe. ...Und alles andere gestern. Es hätte nicht passieren dürfen. Ich hoffe, du kannst es irgendwann vergessen und wir können weiter Freunde sein. Liebe Grüße, Aoi< Sein Herz brach bei diesen geschriebenen Worten – Aoi war der Erste gewesen, der bei ihm oben gelegen hatte und er hatte sich geschworen, nur derjenige, den er liebte, durfte das. Gestern hatte er zu viel getrunken, sein Herz hatte scheinbar erkannt, was sein Kopf nicht akzeptieren wollte – und doch wollte Aoi nur 'Freunde' bleiben. Er war nur einer von vielen gewesen, Aoi hatte ihn nur benutzt. Eines versprach er sich: Aoi wollte so weiter machen, wie vorher? ...Kein Problem. Es war Montag, er war wieder fit genug für Arbeit. Also schnell duschen, anziehen und fertig machen. Schließlich machte er sich mit einem großen Korb beladen zu seinem Auto auf. Er würde ausnahmsweise mit dem Auto fahren. Schnell war er in der PSC angekommen, schloss seinen Wagen ab, machte sich mit dem Korb auf in den Innenhof, wo ihn schon einige erwarteten. Kaum hatte er den Korb abstellt, landete Toras Hand auf seiner Schulter. „Dir geht's wieder gut, da freu ich mich aber!“, dann drückte Tora ihn doch tatsächlich an sich. Scheinbar hatten sie sich alle um ihn gesorgt, weil er knapp eine Woche nicht da gewesen war. „Weg da, Tora, ich will Rei auch sehen!“, schon schob sich Saga dazwischen und drückte Reita ebenfalls kurz an sich, „Wir haben uns schon alle Sorgen gemacht, Idiot!“ Reita lachte leise. „Schon gut, Jungs, Grippe. Alles wieder bestens. Uru hat so ein Wunder-Bade-Zeug. Das ist Wahnsinn!“ Saga zwinkerte ihm zu. „Ich weiß!“ Dann lachten sie leise und Reita zündete sich eine Zigarette an. Nao sah ihn tadelnd an. „Nao, es ist wieder gut, mach dir keinen Kopf.“ Darauf seufzte Nao nur – er hatte zu viel Ähnlichkeit mit Kai! Dann aber griff Reita in seinen Korb und warf ihm ein Päckchen zu – jedem von ihnen. „Was ist das?“, Saga sah ihn verwundert an, doch statt Reita antwortete Hiroto. „Boah... Sind die geil!“ „Schokokekse“, Reita lachte leise, „Hab für jeden was!“ „Wer hat die...?“, Tora wurde mitten im Satz unterbrochen. „Ich... Mit Hilfe!“, Reita grinste breit und lehnte sich an die Säule hinter sich. „Genial“, stimmte nun auch Keiyuu hinzu, stopfte sich direkt noch einen Keks in den Mund, „Danke, Reita!“ Dann beugte sich Reita zu Tora, zog ihn ein Stück zu sich runter. „Genieß sie mit Saga bei einer Flasche Glühwein. Das wirkt echt Wunder!“, dann schnippte Reita seine Zigarette weg, schnappte sich den Korb und machte sich auf den Weg nach drinnen. Während Tora nur sehr stark errötete – Reita kannte ihn einfach zu gut! Jedem, den er auf dem Weg zum Proberaum traf, warf er ein Päckchen Kekse zu. Miyavi luchste ihm sogar zwei ab, sodass er am Ende nur noch drei Päckchen hatte. „Morgen, Jungs“, begrüßte er sie, als er in den Proberaum kam – Kai, Uruha und Ruki stürmten direkt auf ihn zu, um ihn zu umarmen – Aoi hielt sich zurück. Herzlich erwiderte er die Umarmungen. „Mir geht's bestens. Dieses Bade-Wunder-Zeug bewirkt wirklich Wunder! ...Und hier hab ich noch was für euch!“ Reita verteilte den Drei ihre Päckchen und blickte dann zu Aoi, sah wie sich dieser versteifte. Dann grinste Reita verlegen und kratzte sich am Kopf. „Dein Päckchen hat Miyavi sich aus dem Korb geklaut. Tut mir leid!“ „Schon okay“, Aois Lächeln misslang. „Ich bin voller Energie“, enthusiastisch wand sich Reita an Kai, „Lasst uns anfangen. Ich könnte Bäume ausreißen!“ Drei große Augenpaare starrte ihn an, ehe sie in Gelächter ausbrachen. Ruki hängte sich an seinen Arm. „Du bist so niedlich, Aki!“ „Und du erst, Zwerg!“, pfefferte Reita zurück, piekste ihm grinsend in die Seite, worauf Ruki aufquiekte. „Taka, Onkel Kou rettet dich“, schon stürzte sich Uruha auf die beiden – und jetzt merkte man besonders, dass die drei sich seit der Kindheit kannten. Sie alberten noch ein wenig herum – Kai betrachtete erst sie, dann Aoi und anschließend Reita. Doch er seufzte nur – dabei war sein Plan idiotensicher gewesen! Schließlich begannen sie mit der Probe. Raucherpause... Endlich. Es war schon anstrengend, kurz nach einer Grippe, wieder volle Power geben zu müssen, doch irgendwie befreite es Reita – er kam so besser damit klar, dass Aoi ein Arschloch war. Seufzend lehnte er sich zurück – er hatte alle Kekse verschenkt, nicht einen hatte er gegessen. Es war zwar schwer gewesen, aber das war sein Abschluss mit Aoi. Sie wären nur Freunde, nur Kollegen. „Sag mal, Rei?“, sprach Tora ihn an, musterte ihn besorgt, „Geht es dir wirklich so gut, wie du sagst?“ Sie waren hier allein, sonst hätte Tora nicht gefragt. Meist verstanden sie sich blind, waren nicht umsonst beste Freunde. „Sagen wir es so, es wird in ein paar Tagen so sein. Aber lass uns darüber nicht hier reden... Und nicht heute. Vielleicht komm ich dich morgen besuchen!“ Tora nickte nur und musterte ihn noch eine Weile – und Reita hatte das Gefühl, dass der Größere schon sehr genau wusste, was mit ihm los war. So hatten sich die nächsten drei Wochen gezogen. Er war Aoi größtenteils aus dem Weg gegangen, auch wenn er sich – je weiter er sich von ihm entfernte – immer mehr von ihm angezogen fühlte. Und so schien es auch dem Schwarzhaarigen zu gehen, denn er spürte immer dessen Blick auf sich, spürte die Sehnsucht nur zu deutlich. Aber er hatte jetzt keine Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, er musste sich fertig machen. Heute war der 24. Dezember, Heiligabend, und wie jedes Jahr gab es in der PSC eine Art Weihnachtsfeier. Mittags Essen und Musik und gegen späten Nachmittag dann Geschenke – von der PSC an die Musiker, von Musiker zu Musiker oder sogar auch von Musiker zu Manager. Einfach jeder war anwesend! Und natürlich sorgte die PSC jedes Jahr dafür, dass ein riesiger Weihnachtsbaum in der Lobby stand, wo die Geschenke nach Manager, Staff und Band unterteilt darunter lagen. Das war immer das Highlight des Jahres – und meist endete es erst spät in der Nacht. Nur die, die Familie zu Hause hatten, feierten zu Hause – aber nicht selten kam es auch vor, dass Frauen und Kinder ebenfalls in der PSC anwesend waren. Reita betrachtete sich im Spiegel, grinste vor sich hin. Das Nasenband ließ er weg. Denn heute war er nicht Reita, sonder Suzuki Akira – wie jedes Jahr am Heiligabend. Kurz darauf machte er sich schon auf den Weg in die PSC. Sämtliche Manager waren schon anwesend, genau wie die Leader. Kai kam direkt auf ihn zu und umarmte ihn. „Gut siehst du aus, Akira!“, Kai lächelte ihn an – er liebte Weihnachten über alles, „Dieses Jahr wird wieder wunderbar!“ „Eigentlich wie immer, oder?“, auch Reita umarmte ihn, „Für wen hast du dich hübsch gemacht, Yutaka?“ Kai lachte leise, sagte aber nichts dazu. „Leg deine Geschenke weg, dann trinken wir einen Glühwein.“ Reita lachte auch auf. „Alles klar, Chef!“, dann verschwand er zum Baum, verstaute einige Päckchen darunter, ehe er sich ein Glas Glühwein geben ließ und sich zu Kai begab. Sie stießen an und nippten an ihren Getränken, betrachteten und begrüßten die Neuankömmlinge. Dabei unterhielten sie sich über alltägliche Dinge. Kurz darauf hing Ruki auch schon in ihren Armen und begrüßte sie stürmisch. Dann folgte auch schon Uruha – wie jedes Jahr kamen die beiden zusammen. „Hui, Aki, wen willst du heute abschleppen?“, grinsend hängte sich Ruki an den Arm des Älteren, welcher nur auflachte. „Dich, Taka, wen sonst? ...Dir gilt meine ganze Liebe, das weißt du doch!“ Uruha zückte sein Handy, fotografierte blitzschnell Rukis Gesichtsausdruck, bevor dieser dann schon zu lachen begann. „Du bist doch doof!“, dann wand sich der Kleine an Uruha, „Und du auch!“ Kai lachte nur und leerte sein Glas, ehe er sich vier Neue bestellte – eines für jeden von ihnen. „Heute betrinken wir uns mal wieder so richtig auf Kosten der Firma“, Uruha nahm direkt einen großzügigen Schluck, lachte leise. „Kommt Yuu nicht?“, fragte Kai dann, Reita sah ihn aufmerksam an, dann sah er Uruha an, „Stimmt. Wo bleibt er denn? Normalerweise ist er doch mit einer der Ersten, die hier auftauchen!“ „Keine Ahnung“, Uruha seufzte leise, „Er hat nur vage Aussagen gemacht...“ Kai nickte nur, während Reita seufzte – Aoi ging ihm offensichtlich aus dem Weg, aber dass er deshalb nicht die Weihnachtsfeier besuchte, wollte er nicht. Also zückte er sein Handy. „Ich werd ihm jetzt den Kopf waschen“, brummte er dann und verließ das Gebäude, um zu telefonieren. Es tutete und tutete, aber keiner ging ran. Er grummelte frustriert, wählte dann Aois Haustelefonnummer. Auch da nichts – nur der Anrufbeantworter. Er holte tief Luft, dann begann er in sein Telefon zu schreien: „Du verdammt-dumm-idiotisch-egoistisches Arschloch, meld dich bei mir, sonst bin ich innerhalb 15 Minuten bei dir und dann tret ich dir sowas von in den Hintern! Oder ich schleif dich in die PSC und leg dich über's Knie! Haben wir uns verstanden?!“ Er legte einfach auf, holte tief Luft und zündete sich eine Zigarette an, während er auf den Rückruf wartete. Nur langsam kam er wieder zur Ruhe. Dann wanderte er nach drinnen, suchte seine Band. „So, mir reicht's. Ich fahr den Idioten jetzt holen... Und wenn der keinen triftigen Grund hat, versohl ich ihm vor versammelter Mannschaft den bloßen Hintern“, schon drehte Reita sich um, eilte zu seinem Auto. Kurz darauf war er vor der Wohnung des Schwarzhaarigen – es brannte Licht, also war er auch da! Schnell war der Wagen abgestellt und er stürmte die Treppen nach oben, ehe er den Schlüsselbund zückte, den er eben noch von Kai bekommen hatte und suchte den Schlüssel. Dann öffnete er Aois Wohnung und trat ein. Der Geruch von Glühwein schwebte in der Luft und von Schokolade und Zimt. Nun ruhiger ging Reita durch die Wohnung, hielt Ausschau nach Aoi. Dieser saß auch seelenruhig in einem Sessel, den er an die Balkontür geschoben hatte und klimperte auf seiner Gitarre herum. Neben sich einige Blätter und Zettel. ...er komponierte. „Heute ist Heiligabend!“, sagte er zur Begrüßung, merkte voller Genugtuung, wie der Schwarzhaarige zusammen zuckte und ihn anstarrte wie ein Kaninchen vor der Schlange. „Was machst du denn hier?“, fauchte er, als er sich wieder gefasst hatte, erhob sich aus dem Sessel, „Fahr zurück zu dieser beschissen Weihnachtsfeier! Ich hab keine Lust, also verschwinde.“ „Ruki ist deinetwegen traurig, Uruha macht sich große Sorgen und Kai ist geknickt, dass du uns anscheinend nicht genug liebst, um Weihnachten mit uns zu verbringen...“, murmelte Reita leise, musterte den anderen, „Ich weiß gar nicht, warum ich hergekommen bin. Du bist es gar nicht wert, von uns so sehr geliebt zu werden...“ Ein abfälliger Blick folgte, dann drehte Reita sich um, um die Wohnung zu verlassen. „Wenn du uns den heutigen Abend versaust, brauchst du bis nach Neujahr nicht mehr bei uns aufzutauchen...“ Dann knallte die Tür ins Schloss, Aoi sah ihm nur vollkommen sprachlos hinterher, ehe er in sich zusammensank und leise schluchzte – er wusste doch selbst nicht, was er tun sollte! Dann aber fasste er einen Entschluss – es wurde Zeit für Veränderungen! „Und?“, Tora stand in der Tür, blickte ihn fragend an. „Was und?“ „Wir haben es alle mit gekriegt... Wo ist er?“ „Zuhause, kippt Glühwein in sich rein und vegetiert einsam vor sich hin... Hoffentlich!“ Tora lachte leise, legte eine Hand auf Reitas Schulter. „Nimm's nicht so schwer... Lass uns was trinken und dann raten, von wem unsere Geschenke sind“, spitzbübisch grinste Tora, worauf auch Reita grinsen musste. „Hol schon mal was zu trinken, ich geb Kai grad noch Bescheid.“ Schon war Tora in die eine und Reita in die andere Richtung verschwunden. Kai kam indes schon auf ihn zu, hoffnungsvoll. Doch Reita schüttelte bloß den Kopf und seufzte. Kai ebenso. „Ich glaub, der ist Matsch im Schädel“, brummte der Blonde schließlich, als er auf dem Weg zum Weihnachtsbaum war. Tora wartete schon und reichte ihm ein Glas Glühwein. „Ich glaub, ich habe Naos Geschenk kaputt gemacht.“ Reita lachte auf – Tora schaffte es immer in kürzester Zeit, ihn abzulenken. „Warum?“ „Naja, hab's geschüttelt und da ist's mir aus der Hand gerutscht... Dann hat's geklirrt!“ Reita hob sein Glas. „Darauf trinken wir!“ „Darauf trinken wir!“, stimmte Tora zu und prostete ihm zu. So begann ihr Lieblingsspiel: Geschenke. Sie schüttelten, rochen, tasteten, was sich in den einzelnen Geschenken befand – natürlich die vom Management ausgenommen. Die anderen Bands hatten es schon vor Jahren aufgegeben, sich dagegen zu wehren – keine Chance. „Duhu~ Akihi~?“, inzwischen war schon einiges an Zeit vergangen, Tora hatte wesentlich mehr getrunken als er – er wollte es wenigstens diesmal bis zur Bescherung schaffen. „Hm?“ „Ich hab das mit den Keksen und dem Glühwein ausprobiert“, Toras Augen leuchteten, als er unter einem der Äste durch gekrabbelt kam, „Saga mag mich, hat er gesagt!“ Reita grinste. „Dann schnapp ihn dir, Tiger!“ „Hab ich schon. Saga is jetz' meins, da mussu die Finger weg lassen... Genau wie Yuu deins is'... Irgendwie. Guck, da isser ja!“ Reita folgte kichernd Toras Blickrichtung – in dieser Ecke konnte sie keiner sehen, aber im Gegensatz dazu konnten sie alles überblicken. „Wow“, hauchte Reita nur – Aoi war einfach nur Wow: Eine schwarze Jeans schlang sich um seine Beine, ließ sie noch länger aussehen, dazu passende, aber simple, schwarze Boots, und den Mantel, den er immer trug. Aber sonst nichts: Kein Make-up, kein übermäßiges Hairstyling – einfach schlicht und zivil. Außerdem trug er das Lippenpiercing wieder und sah damit einfach besser aus – natürlich, wunderschön... Reita verfiel ihm in diesem Moment vollkommen. Da plärrten auch schon alle durcheinander, denn Uruha warf die Meisten beinahe um, als er an ihnen vorbei stürmte und Aoi um den Hals flog. „Du bist da!“ „Klar bin ich das, Kou... Musste mir nur einiger Dinge klar werden... Holst du dich anderen und mir was zu trinken? Ich lad schnell die Geschenke ab.“ Reita seufzte nur und schüttelte den Kopf, da musterte ihn nun Tora. „Das erste Mal, oder?“ „Was?“, verwirrt sah er ihn an. „Na, du bist das erste Mal so richtig verknallt!“, Tora schmunzelte, zog Reita an sich, um ihn zu drücken, „Nutz es aus und ergreif dich Chance...“ Dann gab er ihm einen kleinen Stups. Doch Reita rührte sich nicht, kam Aoi gerade auf sie bzw. den Baum zu. „Los, Aki!“, zischte Tora noch, doch der Blonder schüttelte nur den Kopf. Aoi lud seine Geschenke ab, verteilte sie brav, schien dabei aber sehr nachdenklich zu sein. Dann plötzlich seufzte er und wand sich nach links, um um den Baum herumgehen zu können. „Shinji, lässt du uns kurz allein?“, sowohl der Gitarrist als auch der Bassist erschraken, ehe Tora Reita leicht gegen die Schulter boxte und dann verschwand. Reita seufzte leise und kam aus seinem Versteck herausgekrochen, um sich Aoi gegenüber zu stellen. Inzwischen war er den Mantel auch los geworden, trug jetzt nur noch ein dunkel lila Hemd über der schwarzen Hose, bei welchem die ersten drei Knöpfe auch noch offen standen, sodass Reita den schlanken Hals und ein wenig die Brust mustern konnte. „Hier“, Aoi hielt ihm ein kleines Säckchen hin und seufzte leise. Reita hob den Blick, musterte nun Aois Gesicht. Von Weitem hatte man es nicht erkennen können, aber von so nah sah er, wie schlecht der andere eigentlich aussah. Seine Augen waren gerötet, blutunterlaufen, seine Haut hatte diesen besonderen Glanz verloren, selbst seine Haare sahen matt und kraftlos aus – auch wenn er das alles zu verdecken versucht hatte... und es wohl keinem außer ihm auffallen würde. Dann sah er aber langsam auf das kleine Säckchen in Aois Hand. Er nahm es einfach an, zog die Kordel auf. „Nimm sie einfach... Verschenk sie bitte nicht wieder... Bitte“, er sprach so leise, es klang so flehend. Reita sah ihm wieder kurz in die Augen, bevor er wieder die Schokokekse musterte, die sich in dem Säckchen befanden. Er setzte gerade an, etwas zu sagen, als Aoi seufzte. „Es tut mir leid, was ich getan habe... Ich hab mir ins eigene Fleisch geschnitten... Und offensichtlich das kaputt gemacht, was ich eigentlich bewahren wollte“, er ließ Kopf und Schultern hängen, lehnte sich gegen die Wand hinter ihm, „Dazu habe ich dich verletzt... Und das tut mir noch mehr leid, als alles andere... Aber heute ist Weihnachten... Und da dachte ich, es wäre die beste Gelegenheit für eine Entschuldigung.“ Aoi schüttelte den Kopf, versuchte ein Lächeln. Reita jedoch nickte nur, musterte die Kekse noch eine Weile. „Gib mir ein wenig Zeit zum Nachdenken...“, er musterte Aoi eine Weile, ehe er sich zu ihm beugte und ihm einen Kuss auf die Wange hauchte, „Pass besser auf dich auf... Du siehst schlecht aus. Geh etwas essen, trink etwas. Wenn du wieder kommst, gebe ich dir entweder die Kekse zurück und das war's oder ich behalte sie und dann machen wir uns zusammen einen schönen Abend.“ Aoi nickte, lächelte nun sogar ein wenig breiter. Dann wand er sich um, um wieder zu gehen. Reita blieb einfach dort und musterte den Schwarzhaarigen noch eine Weile, ehe er sich auf den Boden sinken ließ und nachdachte. Dabei stopfte er sich ganz unbewusst einen Keks nach dem anderen in den Mund. Aoi ließ sich bewusst viel Zeit, wusste er doch nicht, wie er reagieren sollte, wenn Reita ihn abwies... Ja, er wusste nicht einmal, wie er reagieren sollte, wenn Reita ihn wollte... Seufzend lehnte er sich zurück, stocherte in seinem halbvollen Teller herum. „Iss... Sonst macht Aki sich nur wieder Sorgen!“, Tora stand hinter ihm, den Arm um Sagas Schultern gelegt, welcher Aoi musterte und dann grinste. „Du bist ganz schön verknallt, oder?“, Sage lachte leise, wuschelte durch Aois Haare. „Los, iss auf und geh zu ihm. Ist ja nicht mehr mit anzusehen, mit euch beiden!“ Aoi sah ihnen verwundert nach, ehe er seufzte und das Essen rünterwürgte. Er wollte sich gerade erheben, als Uruha, Ruki und Kai sich neben ihn und gegenüber niederließen – ihn so einkesselten. „Du siehst echt beschissen aus“, brachte es Ruki auf den Punkt, musterte ihn eingehend. „Und Aki ist viel zu fröhlich in den letzten Wochen“, fügte Uruha hinzu. „Was ist zwischen euch passiert? Unser Plan war idiotensicher!“, beendete Kai die kleine Ansprache. „Zu viel“, erwiderte Aoi und erhob sich, „Und das muss ich jetzt klären... Tut mir leid, Jungs, aber hierbei könnt ihr mir nicht helfen. Ich hab's verbockt, dann muss ich es auch wieder grade biegen!“ Der Schwarzhaarige wand sich um. „Aki hat längst eine Entscheidung gefällt... Pass auf, dass du nicht alles vermasselst!“ Aoi ging einfach, sagte nichts. „Hey“, kam es da auch schon von besagtem Bassisten, „Wollte mir gerade was zu trinken holen... Warte auf mich, ja?“ Aoi nickte und ging schon mal voraus – wieder hinter den riesigen PSC-Weihnachtsbaum. Mit zwei Bechern Glühwein kam Reita zurück, reichte einen Aoi. Dann hielt er ihm das Säckchen hin. „Weißt du, das Backen mit dir hat Spaß gemacht... Und auch, dass ich mit dir geschlafen habe, hat mich nicht gestört“, Reita seufzte, „Aber dass du am Morgen nicht mehr da warst und dieser elende Zettel... das hat mich verletzt! Deshalb nimm das Säckchen zurück.“ Aoi schluckte schwer – er hatte es doch geahnt – und nahm das Säckchen, stockte aber: Es war leer! „Lass uns zusammen Neue backen und von vorne anfangen... Schließlich ist Weihnachten, das Fest der Liebe.“, fügte Reita dann noch lächelnd hinzu. Aoi musterte ihn noch einen Moment überrascht, ehe er von Herzen lächelte und die Arme um den anderen schlang, ihn an sich zog. Reita lächelte immer noch und erwiderte die Umarmung. Dann nippte er an seinem Glühwein, ehe er seinen und Aois wegstellte. Dann schlang er die Arme um Aois Hals. Die lächelte immer glücklicher und beugte sich vor. „Ich glaub, ich bin ziemlich in dich verknallt“, murmelte er an Reitas Lippen. „Yuu, ich auch in dich“, dann überbrückte er die wenigen Millimeter und verschloss ihre Lippen in einem liebevollen Kuss. Der erste Kuss als Paar, hinter dem PSC-Weihnachtsbaum – wo sie in Wahrheit jeder sehen konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)