Môr ned lín huin von Cheytuna (Dunkelheit in deinem Herzen) ================================================================================ Kapitel 5: Frieden ------------------ Môr ned lín huin -Dunkelheit in deinem Herzen- Kapitel 5 Frieden Es sind nun einige Tage vergangen, seit dem Niphredil versucht hatte das Bett zu verlassen. Sie hatte daraus gelernt und das Bett nur noch zum verrichten ihrer Notdurft verlassen und das auch nur, nachdem sie um Erlaubnis gebeten hatte. Nun nachdem sie die ganze Situation erfasste hatte konnte man sogar sagen, dass sie diese Tage genoss. Sie hatte keine Halluzinationen mehr von ihrem Herrn gehabt und konnte so nun das erste Mal in ihrem Leben fast schon entspannen. Es war ungewohnt und natürlich erschrak sie leicht beim kleinesten Geräusch und sei es noch so weit entfernt, doch trotzdem empfand sie so etwas wie Ruhe. Vorausgesetzt es war kein Mann in der Nähe. Nur zu gut wusste sie zu was Männer fähig waren, hatte sie es doch am eigenen Leib immer wieder erfahren müssen. Alleine diese Taten bescherten ihr jede Nacht schlimme Träume. Die Helferin des Heilers jedoch war sehr nett zu ihr und sie hatte schnell Vertrauen gefasst. Wenn sie Zeit hatte kam sie um ihr Gesellschaft zu leisten und erzählte ihr viel von ihrer täglichen Arbeit. Zu Niphredils Leidwesen kamen jedoch auch immer mal wieder die beiden Elben, die sie am Anfang kennen gelernt hatte. Der Elb der sich als Haldir vorgestellt hatte, hatte sich allerdings von drei Tagen verabschiedet. Er meinte er müsse wieder an die Grenzen Loriens um Wache zu halten. Doch er versprach ihr sie besuchen zu kommen, sobald er wieder zurück war. Sie konnte nur nicht sagen ob es sie zumindest ein wenig freute. Jetzt kam nur noch Legolas zu besuch. Die beiden Männer hatten ihr nie etwas getan, sie waren sogar sehr höflich. Sie kamen ihr nie zu nahe und hatte viel Geduld mit ihr, wenn sie sich wieder einmal abwandte und doch waren es nun mal Männer. Sie konnte nichts dagegen tun, sie misstraute ihnen einfach obwohl sie das genaue Gegenteil ihres Herrn waren. Wahrscheinlich würde sie nie einem Mann Vertrauen schenken können. Ein leises klopfen an der Tür ließ sie zusammenfahren. Die Tür öffnete sich ein Stück und die Helferin, Merilin, sah ins Zimmer. "Einen guten Morgen wünsche ich dir!", sagte sie strahlend als sie sah das Niphredil wach war. Sie wartete keine Antwort ab sondern kam so ins Zimmer, mit jeder Menge Stoff über dem Arm. "Den wünsche ich dir auch.", erwiderte Niphredil weniger fröhlich, aber höflich. Ihr fehlte die Zuversicht einen neuen Tag als etwas Gutes anzusehen, da er sonst immer nur Schmerzen mit sich brachte. Trotzdem beäugte sie den Stoff über dem Arm der Elbin neugierig. "Ich werde nun nach deiner Wunde sehen und danach könnten wir ein wenig die ersten Sonnenstrahlen des Morgens genießen?", fragend hob Merilin den Arm auf dem sie den Stoff trug. Nun sah die verwundete Elbin dem Tag doch ein wenig optimistischer entgegen. Sie hatte sich schon gefragt, wann man ihr erlauben würde das Bett zu verlassen. Jetzt war nur zu hoffen, dass sie auch kräftig genug auf den Beinen war um einen kleinen Spaziergang zu unternehmen. Vorsichtig schwang sie die Beine aus dem Bett und schlug die Decke zurück, damit die Helferin gleich leichter an die Wunde kommen konnte. Diese legte zunächst den Stoff, der sich nun als ein Wollkleid und einen dicken Winterumhang herausstellte, auf dem Stuhl ab, der für Besucher vorgesehen war. Danach wandte sie sich der Patientin zu, die inzwischen unsicher das Nachthemd hochschob um die Verbände freizulegen. Der Heiler hatte ihr die Behandlung der Elbin aufgetragen, da die Abneigung der Verletzten gegenüber Männern nur zu offensichtlich war. Solange die Wunden heilten und sich nicht entzündeten war es auch kein Problem für die Helferin, sollte sich das ändern, so müssen sie ihn um Hilfe bitten. Vorsichtig löste sie die Verbände. An der Wunde klebten sie leider ein wenig fest, wodurch Niphredil vor Schmerz kurz zusammen zuckte, jedoch aber keinen Laut von sich gab. Daher machte Merilin unbeirrte weiter. Die Wunde sah sehr gut aus. Zwar war sich nach wie vor deutlich zu sehen, aber sie hatte sich bereits fest geschlossen und begann zu verheilen. Schnell verstrich sie eine Wundsalbe und bedeckte alles wieder unter frischen Verbänden. "Die Wunde sieht sehr gut aus. Es war wirklich von Vorteil, dass du deinem Körper die nötige Ruhe verschafft hast.", lobte sie die Patientin, konnte sie sich doch vorstellen wie schwer es sein musste ans Bett gefesselt zu sein und das nach allem was man durchgestanden hatte. "Wann werde ich das Bett denn dann vollends verlassen können?", fragte Niphredil hoffnungsvoll. "Das kann ich nicht mit Sicherheit sagen, das muss außerdem unser Heiler bestimmen. Du wirst noch ein paar Tage ruhen müssen.", kam die traurige Antwort. "Aber nun lass uns erst einmal einen kleinen Spaziergang machen. Frische Luft tut dir bestimmt gut!" ~*~*~*~ Niphredil war zwar noch etwas unsicher auf den Beinen, aber der Ehrgeiz trieb sie voran. Sie wollte unbedingt an die frische Luft, aber alleine der Weg von ihrem Zimmer bis zur Ausgangtür waren schon sehr anstrengend. Sie wollte es sich nicht anmerken lassen, doch Merilin hatte bestimmt längst bemerkt, dass es sehr anstrengend für sie war. Wenn sie ins taumeln geriet, dann war die Helferin zur stelle um sie zu stützen und sobald sie ihren sicheren Stand zurück erlangte nahm sie wieder Abstand. Sie war froh darüber, denn auch wenn sie eine Frau war, so ließ sie sich auch von ihr nicht gerne berühren. Schließlich hatte die Mühe sich gelohnt. Mit leisen Sohlen trat Niphredil auf den weißen Schnee und spürte den kalten Wind nach ihrem Umhang greifen. Es war ein wunderbar befreiendes Gefühl und es schien ihr neue Energie zu verleihen, denn auf einmal war die Erschöpfung verflogen. Sie wusste, dass ihre Begleiterin ihr etwas erzählte, doch sie war viel zu sehr damit beschäftigt sich über ihre neue Bewegungsfreiheit zu freuen. Wenn ihre Wunden bald gänzlich verheilt waren, so konnte sie ihre Flucht vielleicht bald weiter führen! Als sie eine Berührung an ihrem Arm spürte schaute sie zur Seite. "Ich habe doch gewusst, das dir ein Spaziergang gefallen würde! Doch lass uns eine kleine Pause einlegen." Merilin deutete auf eine Bank, die nicht mit Schnee bedeckt war. Erst jetzt bemerkte die Verletzte, wie erschöpft sie war uns nahm dankend das Angebot an. Trotzdem war sie geradezu Euphorisch, als sie erschöpft auf der Bank saß und mit den Füßen den Schnee leicht zusammenschob. "Vielen Dank, dass du mit mir rausgegangen bist," verlieh sie ihrer Dankbarkeit ausdruckt und sah Merilin dabei an. Diese begann zu strahlen, hatte sie es doch tatsächlich geschafft, ein kleines Lächeln in das Gesicht von Niphredil zu zaubern. "Gern geschehen." Eine Weile saßen die beiden schweigend da, bis die Patientin unruhig wurde. Sie hatte die letzten Tage schon die ganze Zeit gelegen, sie wollte sich bewegen, also stand sie mit wackeligen Beinen auf. Auf der Suche nach Halt schaute sie auf den Boden. Doch dort war nicht nur Schnee, sondern auch frische Blutstropfen waren darauf zu sehen. Ihr wurde schwindelig. Warum war hier Blut? Unsicher, ob sie die Antwort auf ihre Frage wirklich wissen wollte, folgte sie mit den Augen er Blutspur und dort war er. Keine 10 Meter von ihr entfernt stand ihr Herr, in der Hand ein blutverschmiertes Schwert. Unvermittelt traf sie ein Schmerz an ihrer Seite und sie musste aufkeuchen. Aus einem Reflex heraus drückte sie ihre Hand an ihre Taille und als sie diese zurück zog wurde sie von einem Blutfilm überzogen. Schockiert trat sie eine Schritt zurück, doch dort war die Bank und sie verlor den Halt. Sie wollte sich mit der Hand auf der Bank abstützen, doch sie rutschte ab und stürzte auf die Bank. Sie hörte etwas knacken. Dann einen erschrockenen Schrei. Plötzlich würde alles schwarz. Ende des fünften Kapitels Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)