BlueberryCastle von PumpkinQueen (Weil ihr anders seit) ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 4 -------------------- Sie hatte kaum schlafen können, da sie ständig befürchtete die Vampire würden zurückkehren. Diesmal in ihrem Zimmer wo sie ganz allein war. Auch wenn die Zwillinge draußen Wache hielten, würden die beiden sie schützen können? Wahrscheinlich eher nicht wo sie doch vorhin nicht mal aus dem Schatten getreten waren, als Sophia sich zum Sprung bereit machte. Alice lag mit offenen Augen auf ihrem Bett und starrte an die Decke. Sie zählte die dort abgebildeten Sterne um müde zu werden- es gelang ihr aber nicht. Immer wieder wanderte ihr Blick zum Fenster, hinter dem es stockdunkel war. Hatten dort nicht gerade zwei Paare roter Augen aufgeblitzt? Leise aufquietschend, zog sie die Bettdecke bis unter ihre Nasenspitze. Wo waren nur alle? Was war mit Toulouse oder der Geisterfrau Erin? Was mit dem schweigsamen Bergtroll oder diesem Vincent, dem sie noch nicht begegnet war! Vielleicht wollten sie gar keinen Menschen hier haben. Vielleicht war all die Nettigkeit gespielt. Die Bedrohung, die von den Zwillingen ausging war aber ganz sicher echt... Da Alice sowieso nicht schlafen konnte, beschloss sie nun das Licht anzuknipsen, sich die Bücher durchzusehen, die in ihrem Zimmer standen und hoffentlich etwas mehr über die Bewohner des Hauses zu erfahren. Das Mädchen hatte noch so viele Fragen, von denen ihr manche offenbar nicht beantwortet werden wollten. Recht schnell zog sie einen dicken Wälzer heraus, der den Titel: 'Enzyklopädie der Naturgeister' trug. Die Seiten waren so dünn wie bei einer Bibel und trotzdem war das Buch bestimmt zehn Zentimeter dick. Als erstes schlug sie Korred nach, denn diesen Begriff hatte sie sich gemerkt und bevor Toulouse in erwähnt hatte, noch nie gehört. Der Kater hatte ein klein wenig erzählt nachdem sie gefragt hatte. Aber bestimmt war das nicht alles gewesen. Und tatsächlich stand etwas über ihn auf Seite 2054: Korred (Sammelbezeichnung für Dolmen-Elben) Sie leben ursprünglich in der Bretagne und bevorzugen Höhlen als Behausung, die sich meistens unter Dolmen befinden. Man findet sie auch in den Pyrenäen und in Cornwall. Korred besitzen magische und Prophetische Fähigkeiten. Ihr größtes Vergnügen ist es zu tanzen, dass das Gras unter ihren Füßen verdorrt. Mittwoch ist bei ihnen ein Feiertag, der mit rauschenden Festen durch gefeiert wird. Die Menschen, die sie tanzend erblicken, bekommen, sofern sie eine Frau sind, ein Kind, das einem Mann aus ihrem Dorf/ ihrer Stadt ähnelt, der nicht der Vater sein kann. Sofern es sich um einen Mann handelt, wird dieser gezwungen bis zum Tod durch Erschöpfung zu tanzen, was die Korred fürchterlich amüsiert. Kennzeichen: Die Größe variiert je nach Umgebung. Korred sind bucklig, schwarzhäutig und haarig, ihre Augen von tiefem Rot. Sie haben Katzentatzen und Ziegenhufe. Sie sprechen stets brüchig und dumpf, lachen aber schallend laut. Eine neue Mode bei ihnen ist es, ihr Haar unter breit krempigen Hüten zu tragen. Anschließend wurden noch diverse Bezeichnungen der verschiedenen Arten genannt. Darüber musste Alice erst einmal nachdenken. Mouse´ komplette Gestalt hatte sie noch nicht gesehen, aber die Hand, die ihren Kopf gepattet hatte, hatte sich nicht angefühlt wie eine Tatze. Gut, größer und kälter als die Hand eines Menschen, aber wirklich nicht wie eine Pfote! Und seine Art zu gehen war immer so fließend und leise, sie hörte ihn nie! Dann konnte er doch auch keine Ziegenhufe haben. Oder schwebte er? Sein Umhang war bodenlang also konnte sie das nicht genau sagen. Das mit dem Hut stimmte, was bedeutete, bei Mouse handelte es sich um einen Korred, der sehr modebewusst war. Allerdings wusste sie nicht, wann das Buch gedruckt worden war, denn ein entsprechendes Datum war nicht darin zu finden. Was Alice jedoch am seltsamsten fand war die Tatsache, dass Mouse TANZEN sollte. Das konnte sie sich nun beim besten Willen nicht vorstellen. Sehen wollte sie es aber auch nicht, weil sie befürchtete dann ein Baby zu haben, dass Kartoffelgesicht Knut aus ihrem Dorf ähnelte. Neugierig geworden was über die anderen im Buch stand, kuschelte sie sich ins Bett und las weiter, die Angst war vergessen. Lauru Herkunft: Italien Der Lauru hat stets einen perfekten Körperbau, schwarze vor Lebensfreude sprühende Augen, langes gelocktes Haar und eine elegante Garderobe. Hausarbeit ist ihm zu wider, dafür liebt er die Frauen, ist ein Charmeur und Nachtschwärmer. Frauen, die ihn zurückweisen, verfolgt er in ihren Alpträumen. Abwehren kann man ihn dann mit Stier- oder Widderhörnern über Tür oder Bett. Kennzeichen: Neben den oben genannten Merkmalen eine rote Mütze, oft eine Größe von nicht mehr als zwei Fuß. Auch hier passte nicht alles, voran die Größe. Warum? Erst jetzt, wo sie beinahe einschlief, fiel ihrem trägen Gehirn ein, dass doch jeder hier, sie eingenommen, Sonderfälle waren. Und das schien sich hier nicht nur auf das Innere zu beziehen. Sie musste mal mit Killian sprechen... und sich.... sie gähnte... Stierhörner besorgen.... Dann war sie eingeschlafen. An diesem Morgen regnete es Bindfäden. Müde rieb sich Alice ihre Augen und trottete ins Bad. Im Flur stolperte sie nicht über die Zwillinge. Die beiden hatten es wohl doch nicht ausgehalten die ganze Nacht vor ihrem Zimmer auszuharren. Gut gelaunt kam sie etwas später aus dem Badezimmer und stieg die Treppe in der Halle hinab. Heute wollte sie Frühstück machen. Ein Frösteln ließ sie innehalten. Es zog hier beträchtlich. Erst jetzt fielen ihr die Ereignisse des gestrigen Abends wieder ein. Die Fenster waren noch immer kaputt, allerdings hatte jemand die Scherben beseitigt. Am Fensterrahmen klebten längliche Zettel mit Gekritzel darauf, die Alice musterte. Sich fragend, welchen Sinn es machte um ein Loch herum Geschmiere zu befestigen. Vielleicht waren die Vampire doch zurückgekehrt und es waren Warnungen an sie. Oder die Dämonenbrut hatte Beschimpfungen aufgeschrieben um ihre Feinde zu ärgern. „Das sind Bannzettel.“ Sie fuhr herum. Ein paar Treppenstufen weiter oben hockte Toulouse, sich die Pfoten putzend. „Sie hindern viele unserer Nachbarn daran einfach hier herein zu kommen. Unser Schutzbann ist nun geschwächt da die Fenster zerbrochen sind.“ Hatte eigentlich jeder hier die Angewohnheit plötzlich irgendwo aufzutauchen? „Es tut mir Leid, dass ihr wegen mir nun solche Probleme habt“, entschuldigte sich Alice. Der Kater schüttelte kurz den Kopf. „Victor hat gewusst, was es auslösen würde dich aufzunehmen. Und er hat es trotzdem getan also folgen wir seiner Einschätzung der Lage und gehen davon aus, dass er richtig liegt.“ „Ist das nicht... ein bisschen naiv?“ „Vielleicht.“ Der Kater hüpfte geschickt auf das Treppengeländer und rutschte nach unten. Dort kam er behutsam auf den Fliesen auf und schlug den Weg Richtung Tür ein. Die Antwort reichte Alice eigentlich nicht. Aber ihr war sowieso etwas anderes momentan wichtiger. „Wo wart ihr gestern Abend alle?“ „Ich saß dort hinten.“ Seine Schwanzspitze zeigte auf das Regal direkt neben dem Punkt, an dem Alice gestern gestanden hatte als Sophia und William mit ihr gesprochen hatten. Ungläubig blinzelnd starrte sie nun zu dem Kater. „Ich bin ein Schattenkater. Wir werden mit Leichtigkeit von euch Menschen übersehen, wenn wir es wollen. Ich sah Mouse und somit keinen Grund einzugreifen. Erin schwebte übrigens über euch.“ „Wussten die Vampire das?“ „Natürlich.“ „Und warum hat hier jeder so Schiss vor denen?“ Es klopfte an der Eingangstür, was Alice einen Schritt von ihr weichen ließ. „Würdest du bitte die Tür öffnen?“ Der Kater blickte sie erwartungsvoll an. Es dauerte aber einen Moment bis das Mädchen realisiert hatte was er von ihr wollte. „Du... bist sicher, dass ICH diese Tür nach DRAUßEN öffnen soll?“ Er nickte nur. Nach kurzem Zögern ergriff sie also den Türknauf, drehte und zog schnell daran. Fast gleichzeitig machte sie einen hastigen Schritt zur Seite um nicht genau in der Schusslinie zu stehen, erst dann wagte sie einen Blick. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)