I'm coming home von Flower-chan (Wie es hätte sein können...) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- I’m coming home I’m coming home, I’m coming home, Tell the world, I’m coming home Let the rain wash away all the pain of yesterday I know my kingdom awaits and they forgive all my mistakes I’m coming home I’m coming home Tell the world, I’m coming home ~ Prolog – Sasukes Entscheidung Sasuke stand allein in seinem provisorischem Zimmer. In Madaras Versteck, in dem er alles erfahren hatte. Er hatte erfahren, dass Itachis Blut an seinen Händen klebte, dass er die ganze Zeit, seit jener Nacht in die Irre geführt wurde. Und das nur, damit er überlebte. Itachi hatte alles für ihn und für Konoha geopfert. „Sasuke-kun?“ Es war Karin. Sie war, als Sasuke nicht auf ihr Klopfen reagiert hatte, einfach ins Zimmer gekommen. Da stand er, mit dem Rücken zu ihr, ohne auf ihre Gegenwart zu reagieren oder überhaupt zu signalisieren, dass es sie gehört hatte. Er war so seltsam, seit Itachi tot war. Karin sorgte sich sehr um ihn, insbesondere weil er seit seinem Kampf kein Wort mit seinem Team Hebi gesprochen hatte. Sie räusperte sich, doch Sasuke macht keine Anstalten, sich umzudrehen. Zögerlich ging sie auf ihn zu und legte ihm die Hand auf die Schulter. „Was willst du jetzt tun?“ fragte sie. „Du weißt, egal, wo du hingehst, ich werde dich begleiten, wenn du das willst.“ Sasuke senkte den Blick. Er hatte eine Entscheidung getroffen. „Ich gehe nach Hause.“ Sagte er tonlos. Karin zog überrascht ihre Hand zurück. „Nach Hause? Nach Konoha?“ fragte sie überrascht. Bedeutete das, dass er sie nicht mehr brauchte? Sasuke drehte sich zu ihr um und sie erschrak. Da waren Tränen in seinem Gesicht, seine Augen waren gerötet. Er musste wohl die ganze Nacht geweint haben. „Sasuke-kun...?“ Er ging an ihr vorbei und Karin befürchtete, er würde nicht wiederkommen, wenn er diesen Raum verließe. Kurz vor der Türschwelle blieb er stehen und schaute über die Schulter. „Karin. Sag niemandem etwas davon. Am allerwenigsten Madara.“ Befahl er. Karin schluckte. „Du haust einfach ab?“ fragte sie leise. „Du gehst? Einfach so, als wäre nicht gewesen? Ich bin dir gefolgt, weil du mir wichtig bist, Sasuke, willst du einfach so gehen, als wäre nichts gewesen?“ Zufrieden stellte sie fest, dass Sasukes neutraler Gesichtsausdruck sich veränderte, während sie sprach. Er wirkte irgendwie wehmütig, als hätte er ein schmerzhaftes Déja-vù. „Ich werde defintiv gehen.“ Antwortete er mit seiner tonlosen Stimme, die sich im Gegensatz zu seinem Gesicht nicht verändert hatte. „Aber du kannst mir weiterhin folgen, wenn du möchtest.“ „Was?“ damit hatte Karin nicht gerechnet. „Suigetsu und Jugo passen nicht nach Konoha. Du bist anders. Du bist keine Kämpferin.“ Erklärte Sasuke. Karins Augen schwammen in Tränen. Wieder erinnerte sie sich an die Chuunin-Prüfung, im Todeswald. Damals, als Sasuke ihr das Leben gerettet hatte, es war fast vier Jahre her, dennoch glaubte sie, dass Sasuke sein altes Selbst wiederhatte. „Ich habe es ja schon gesagt – ich folge dir, egal wo du hingehst.“ Brachte sie tapfer hervor, ohne dass ihre Tränen flossen. Sie hielt sie zurück, denn sie wollte jetzt nicht weinen, nicht in seiner Gegenwart. „Bei Einbruch der Dunkelheit gehen wir. Sei bereit, wenn du mitwillst.“ Mit diesen Worten verließ Sasuke den Raum. Karin ballte die Hand zur Faust. Jetzt würde alles gut werden. Kapitel 2: ----------- I’m coming home – Kapitel eins Karin hatte das Nötigste zusammengepackt und wartete voller Anspannung in ihrem Zimmer auf Sasuke. Er hatte ihr gesagt, er würde sie abholen, ehe er ging und sie betete, dass er es tat. Es war schon dunkel, draußen würde es inzwischen recht kalt sein, deswegen hatte sie sich vorsichtshalber den grauen Überwurf angezogen, den Team Hebi immer trug. Die Zimmertür knarrte, das Sasuke sie öffnete. Karin sprang von ihrer Bettkante hoch, als hätte sie etwas gestochen. „Bist du so weit?“ fragte Sasuke und schob den Kopf zwischen Tür und Türrahmen. Auch er trug den alten Überwurf von Team Hebi. Karin nickte und Sasuke wandte sich zum Gehen. „Sei auf den Fluren leise, nicht dass man uns bemerkt.“ Meinte er und ging mit gemäßigtem Tempo los, Karin im Schlepptau. Sie schob hastig ihre Brille hoch und bemühte sich, keine allzu lauten Schritte zu machen, was auch den Steinboden nicht sonderlich einfach war. Als sie aus dem Versteck getreten waren, blieb Sasuke stehen und schaute nach oben, gen Himmel. Abermals ging er in sich und überlegte sich sein Handeln noch einmal. Wieder spürte er nicht den geringsten Zweifel an seiner Entscheidung. Dennoch, ob man ihn mit offenen Armen empfangen würde, das war die zweite Frage. Und vor allem Karin. Sie erinnerte ihn etwas an Sakura, an ihr Temperament und Willensstärke. Auch wich sie nicht von seiner Seite, egal wie abweisend er sie in der ganzen Zeit, seit sie gemeinsam das Nordversteck Orochimarus verlassen hatten, behandelt hatte. Das war auch eine Eigenschaft, die Sakura hatte. Zudem hatten beide Mädchen immer versucht, ihn zu verstehen und mitzufühlen. Früher hatte ihn das nur genervt, aber früher war er gerade Zwölf Jahre alt gewesen. Er hatte sich weiterentwickelt und seine lange Reise hatte ihn reifen lassen. Nun schätzte er Karins Verhalten und war Sakura für ihres umso dankbarer. Er seufzte leise und ging weiter. Ihm war nicht entgangen, dass Karin ihn wieder so sorgenvoll beäugt hatte. Er spürte ihre Blicke. „Wo willst du hin? Nach Konoha geht es da lang. Wir gehen in die verkehrte Richtung.“ Bemerkte Karin und blieb stehen. Sasuke schlug kurz die Augen nieder. Ja, jetzt war er ihr wohl für alles eine Erklärung schuldig. „Ich gehe zur Neko-Ba. Ihre Nin-Neko werden gegen Bezahlung eine Nachricht für mich nach Konoha bringen.“ Erklärte er. „Komm. Ich will keine Zeit verlieren.“ Karin nickte hastig und sah zu, dass sie wieder zu ihm aufschloss, denn er war nicht stehen geblieben. ~ Der Morgen brach in Konoha an und Naruto Uzumaki wurde sanft vom Sonnenlicht, das durch sein Fenster direkt auf sein Bett fiel, geweckt. Er setzte sich auf, streckte sich und gähnte. Verpennt und augenreibend kletterte er aus seinem Bett, wenn auch widerwillig. Er hatte heute eine A-Rang-Mission, das wollte er sich natürlich nicht entgehen lassen, oder gar zu spät kommen. Für einen künftigen Hokage gehörte sich das nicht! „Ich dachte schon, du wachst gar nicht mehr auf, Miau.“ Sagte jemand neben seinem Ohr. Naruto erschrak heftig und fuhr herum. Auf seinem Regal, das so ziemlich auf Augenhöhe mit ihm war, saß eine von Ohr zu Ohr grinsende Katze. Sie hatte sich nur etwas vorlehnen müssen, um ihm direkt ins Ohr zu sprechen. „Was zum....? Wie in aller Welt bist du hier reingekommen?“ fragte naruto zu Recht entsetzt. „Du solltest nachts dein Fenster schließen.“ Entgegnete die Katze. „Ich heiße Hina und soll dir das hier geben.“ Sie drehte sich um und zeigte, dass auf ihren Rücken eine Schriftrolle gebunden war. Naruto wollte sie davon befreien, doch sie wich behände aus. „Willst du mich verarschen?“ fragte er giftig. In aller Herrgottsfrühe von einer Ninja-Katze veräppelt zu werden, passte ihm gar nicht. „Ja, denkst du etwa, ich tu irgendwas ohne Bezahlung?“ fragte Hina schmunzelnd. „Hast du was zu Essen da?“ Fünfzehn Minuten später hockte die Katze auf Narutos Tisch und er teilte seine Frühstücks-Instantramen mit ihr. Das tat er ungern, aber seine Neugier überwog seinem Futterneid. Hina leckte sich die Lippen. „Gut, gut.“ Schnurrte sie. „Dann nimm deine Nachricht mal.“ Naruto tat, wie ihm gehießen und löste den Knoten, der die Rolle an Hinas Rumpf hielt. Er entrollte die Nachricht und traute seinen Augen nicht: Mein Bruder ist tot. Ich komme heim. Sasuke „Sehr netter Scherz, Hina, aber ich lache nicht, wie du siehst!“ fuhr er die Katze an, welche ihn anfauchte. „Ist kein Scherz! Ich hab nämlich keinen Schimmer, was du überhaupt drin steht!“ gab sie zurück. „Wer hat dich beauftragt?“ fragte Naruto. „Uchiha Sasuke. Er hatte so `ne rothaarige Tussi dabei und meinte, ich soll bis zum Morgengrauen bei dir sein und dir die Schriftrolle geben.“ Entgegnete Hina. „Mehr weiß ich nicht. Und jetzt, tschüss, ich hab noch ein paar Sachen zu erledigen. Danke für’s Frühstück.“ Mit diesen Worten trollte sich die Nin-Neko wieder durchs Fenster. Naruto sah ihr nach, wie sie über die Dächer sprang, bis er sie aus den Augen verlor. „Sasuke...“ ~ Sasuke hatte gerade aus der Herberge, in der er und Karin übernachtet hatten, ausgecheckt, als Selbige ihm auf der Treppe, die zu den Zimmern führte, entgegen kam. „Hast du schon was von Hina gehört?“ fragte sie verschlafen. Er schüttelte den Kopf. „Ist auch nicht so wichtig. Ich weiß, dass sie zuverlässig ist.“ Ergänzte er noch, als er merkte, dass Karin sich mit der simplen Verneinung nicht einfach zufrieden geben würde. „Dann gehen wir sofort weiter?“ erkundigte sich Karin weiter. „Ja.“ Er registrierte, dass Karin, seit er sie mitgenommen hatte, permanent mit einem seligen Lächeln auf den Lippen herumlief. Er begann, ihr Lächeln zu schätzen. Es steckte mit wohliger Zufriedenheit an, welche sich noch zu Sasukes Hoffnung addierte. Ja, er hoffte auf Konoha, auf seine Freunde. Er dachte an all die Dinge, die Naruto zu ihm gesagt hatte, die er einfach als Unsinn abgetan hatte. ~Wie sollte ich Hokage werden, wenn ich nicht einmal einen Freund retten kann? Nicht wahr, Sasuke?~ ~Was bist du?~ Hatte Sasuke ihn damals gefragt, als sein Kyubi-Chakra durchgekommen war, damals, im Tal des Endes. ~Ich bin dein Freund!~ Sasuke spürte ein Lächeln über sein Gesicht huschen. Naruto hatte ihn nicht aufgegeben. Nie. Er hatte vielleicht nicht einmal daran gedacht, ihn aufzugeben. ~Komm heim, Sasuke. In Konoha machen sich alle Sorgen um dich. Komm mit mir, Sasuke, komm nach Hause.~ Darauf hatte Sasuke nur gelacht. Und dann versucht, ihn umzubringen. Wenn er jetzt über seinen Kampf mit Naruto nachdachte, sah er alles in einem anderen Licht. Die lächerlichen Argumente von Naruto erschienen ihm nun gar nicht mehr so lächerlich. ~Du warst dein ganzes Leben allein! Du weißt gar nicht, wie es ist, Eltern zu haben! Was weißt du schon, du weißt nicht, wie es ist, zu verlieren! Du weißt überhaupt nichts!~ Was hatte er nur gedacht, als er das gesagt hatte? Er wusste doch damals schon, dass Naruto von allen gehasst und gemieden war, sein Leben lang schon. Natürlich wusste er nicht, wie es sich anfühlte, eine Familie zu verlieren. Sasuke war nun dankbar, dass er die Wärme einer Familie hatte erleben dürfen und nicht ganz allein ins Leben geworfen geworden zu sein, wie Naruto. Reue, das war es, was ihn antrieb, nicht mehr Hass und Rachsucht. Er sehnte sich nach der Gegenwart seiner Freunde, Team 7. Karins Blick zu urteilen, waren seine Emotionen momentan von seinem Gesicht abzulesen. „Alles okay, Sasuke-kun?“ fragte sie. „Ja. es ist nur...“ er zögerte. „Ich freue mich auf Zuhause.“ Kapitel 3: ----------- I’m coming home- Kapitel 2 “Sakura!” Haruno Sakura vergrub ihren Kopf in ihrem Kissen. Es war gerade erst hell geworden und Naruto hämmerte schon wie ein Irrer an ihre Tür. Hin und wieder hörte sie ihre Mutter rufen, sie solle ihm doch bitte antworten und ihre Zimmertür aufsperren, da in dem Haruno-Haushalt doch tatsächlich noch Leute waren, die morgens um Fünf noch schliefen. „Ja, zur Hölle, was ist los, Naruto?!“ blaffte sie irgendwann zurück, als sie einsah, dass ihr Teamkamerad nicht so schnell aufgeben würde. „Es ist extrem wichtig, Sakura! Du glaubst es mir nicht, bis du es siehst!“ Naruto klang fast flehend. Widerwillig stand Sakura auf, schloss ihre Tür auf und öffnete sie. Kaum hatte sie das getan, stürzte Naruto in ihr Zimmer und schloss die Tür hinter sich, dann hielt er ihr eine Schriftrolle unter sie Nase. Perplex und zu überrumpelt, um Naruto dafür zu ohrfeigen, dass er sie geweckt hatte, nahm sie die Rolle an und öffnete sie. Mein Bruder ist tot. Ich komme heim. Sasuke „Das hat mir eine Nin-Neko eben gebracht.“ Informierte Naruto. Seine Wangen waren gerötet und sein haar zerwühlt, er war völlig von der Rolle. Sakura starrte auf diese acht Worte auf dem Zettel, die ihr Leben wieder völlig verändern würden. Das war hundertprozentig Sasukes Schrift. Er würde heimkommen. Allein die Tatsache, dass es „Ich komme heim“ geschrieben hatte, zeugte davon, dass er Konoha als Heimat sah, was schlussfolgern ließ, dass er Team 7 noch als Freunde ansah. Aber warum? Natürlich, sein Ziel hatte er ja erreicht. Aber Sakura begriff nicht, warum er jetzt zurückkehren wollte. Obwohl... „Naruto, bist du sicher, dass das nicht vielleicht eine Drohung sein könnte?“ fragte sie, obwohl sie sich gar nicht vorstellen mochte, was sie gerade ausgesprochen hatte. Das sah sie auch an Narutos Mimik, die sich drastisch veränderte. „Unmöglich!“ widersprach er sofort. „Sasuke ist einer von uns. Er würde uns niemals etwas tun!“ Sakura verzichtete darauf, ihn auf die Mission an der tenchi-Brücke und an das tal des Endes zu erinnern. Wenn sie ehrlich war, hoffte sie doch schon so lange, dass dieses Szenario eintreten würde. Ich komme heim. Drei Worte, die so viel aussagten. Alles, was noch offen blieb, war die Frage nach dem Wann. ~ Es ging gegen Mittag, als sich Sasuke und Karin am Rande des Konoha-Waldes befanden. Sie gingen gerade über die Wasserfläche im Tal des Endes. Sasuke war mehrmals stehen geblieben und wäre fast vor Scham vergangen, weil er sich nun intensiver mit seinem Fehlverhalten konfrontiert fühlte, als je zuvor. Karin hatte jedes Mal geduldig und stumm auf ihn gewartet, bis er weitergehen konnte. Ihr fiel auf, dass je näher sie Konoha kamen, desto langsamer lief Sasuke, als würde er sich fürchten, nicht mehr willkommen zu sein. Unterwegs hatte Sasuke das dunkelblaue Tuch und die Taue, die für gewöhnlich seine Hüften umschlungen, ausgezogen und weggeworfen. Er wollte sich damit offensichtlich von seiner Zeit bei Orochimaru und seinem Weggang insgesamt distanzieren. Karin duldete alles. Sie sah ihm mitfühlend zu, wie er weiterging, in Richtung Heimat, nach der er sich so sehnte. Sie hatten, seit sie die Herberge verlassen hatten, kein Wort gesprochen, aber das war okay. Karin brauchte nur seine Gegenwart. Sie hielt den Mund, weil sie wusste, dass Sasuke kein Mitleid wollte. Und er tat ihr so unendlich leid. Deswegen äußerte sie sich nicht zu der Situation. Insgeheim war Sasuke ihr dafür dankbar. Kommentare oder verständnisvolles Zureden hätten es nur schlimmer gemacht, die schmerzliche Scham und Reue. Sie kletterten an Hashirama Senjus Statue hoch und Sasuke schaute kurz zu Madaras Haaransatz, gegenüber. Dort, wo er gestanden hatte, er fühlte sich, als würde er in diesem Moment kurz durch Narutos Augen sehen. ~ Seit drei Stunden gingen Naruto und Sakura am Dorfeingang auf und ab, patroullierten, erwartungsvoll in die Ferne spähend. Naruto hatte eine Hand zur Faust geballt, mit der anderen fuhr er sich immer wieder über das eingekerbte Konoha-Zeichen an seinem Stirnband. Er hatte darauf bestanden, so früh wie möglich zum Tor zu gehen, um dort auf Sasuke zu warten. Ihm zu signalisieren, dass er willkommen war. Ihm einen Neustart anzubieten. Sakura spürte innere Anspannung, sowie eine gewisse Form von mentaler Erschöpfung. Sie konnte einfach nicht mehr. Ich komme heim. Sakura hielt die Schriftrolle mit Sasukes Nachricht in der hand, hielt sich buchstäblich daran fest. Sie klammerte sich an dieses Versprechen. Ihr Blick fiel auf Naruto, der ruhelos auf- und abtigerte, immer wieder stehen blieb, um aus dem Dorf herauszuschauen, nach Sasuke Ausschau zu halten. Sie stieß sich von der Wand ab, an der sie gelehnt hatte und berührte Naruto leicht an der Schulter, sodass dieser stehen blieb. Sie nahm sein Handgelenk, öffnete seine Faust, legte die Rolle hinein und schloss sie wieder. Dann legte sie ihre Hand auf Narutos Finger. „Diese Nachricht hat er dir geschickt. Du solltest sie haben, nicht ich.“ Sagte sie leise zu ihm und sah ihn dankbar lächeln. Er musste nichts sagen, damit Sakura verstand, was gerade in ihm vorging. Ebenso, wie sie keine aufmunternde Worte aussprechen musste, um ihre Hoffnung zum Ausdruck zu bringen. Narutos Augen wanderte von Sakura, die vor ihm stand, weg und erfassten einen kleinen, dunklen Fleck am Horizont, der sich auf Konoha zu bewegte. Sakura folgte seinem Blick und ihr Herz begann, schneller zu schlagen, Adrenalin durch ihre Adern zu pumpen. Ihre Augen wurden feucht, weil sie nicht mehr blinzelte – sie wollte keine Sekunde, in der sich dieser kleine Fleck als Sasuke entpuppen könnte, verpassen. Naruto zog seine Hand aus ihrer und rannte auf die Person zu. ~ Sasukes Puls ging schnell, als er auf dem Konoha-Schnellweg, der direkt zu dem Tor führte, ging. Er ballte immer wieder seine Hände zu Fäusten und entkrampfte sie wieder, sah hin und wieder hilfesuchend zu Karin, die ihm nur zunickte Zuhause. Er ging nach Hause. Es gab keinen Grund, so aufgekratzt zu sein. Er kam nur heim, nach einer langen, so unglaublich langen Zeit in der Fremde. Plötzlich hörte er seinen Namen. „Sasuke!“ Diese Stimme... Zwei Personen kamen auf ihn zugelaufen. Seine Brauen senkten sich, als er diese als seine Freunde Naruto und Sakura indentifizierte. Sakura blieb zurückhaltend, als sie in Sichtweite waren, blieb einige Meter vor ihm stehen und sah ihn nur an. Naruto dagegen war stürmisch wie immer. Zuerst rannte er ihn fast über den Haufen, dann packte er ihn an den Oberarmen und schüttelte ihn. „Warum? Warum, verdammt?“ schrie er ihn an, doch es war keine Aggression in seiner Stimme. Im Gegenteil, er klang unglaublich verzweifelt und erleichtert zugleich, Tränen in den Augen. Sasuke machte keine Anstalten, sich zu wehren, Karin hielt sich ebenfalls zurück. „Verzeih mir.“ War alles, was er rausbekam. Er konnte Naruto nicht einmal in die Augen sehen. Naruto hob die Augenbrauen und ließ ihn los. Sakura näherte sich zaghaft. Ein Blick in ihr Gesicht sagte Sasuke, dass sie nicht mehr das Mädchen war, dass er damals auf dieser Parkbank zurückgelassen hatte. Ihr Blick bohrte sich in seine Augen. Diese vorsichtige, wachsame Art, wie sie ihn ansah, tat weh. Sie waren Freunde. Es gab doch keinen Grund dafür, dass sie ihn so ansah! Er gab sich einen Ruck. „Ich habe eine Menge Fehler gemacht.“ Begann er. „Ihr hattet Recht, alle Beide. Es tut mir so leid. Naruto... Sakura.“ Sakura sagte nichts, sie löste statt einer Antwort den Knoten ihres Stirnbandes, zog es aus ihrem Haar und kam damit auf ihn zu. Als sie vor ihm stand, sah sie ihn kurz an, ging dann um ihn herum und band ihm das Stirnband um. „Willkommen Zuhause, Sasuke.“ Sagte sie dann leise Kapitel 4: ----------- I’m Coming home – Kapitel 3 Kakashi Hatake lehnte nun seit drei Stunden an einer Hauswand am vereinbarten Treffpunkt von Team 7, doch nur einer war außer ihm anwesend. Sai. Kakashi war inzwischen der Ansicht, dass sich Naruto und Sakura sich für seine ewigen Verspätungen rächen wollten, was kurz vor einer A-Rang-Mission absolut unprofessionell war. Er würde ihnen definitiv was erzählen, sollten sie hier auftauchen! Seufzend klappte er sein Buch zu und sah zu Sai auf, der ihn die ganze Zeit schon beobachtete. „Sollen wir sie suchen gehen?“ fragte er schließlich. Sai schüttelte den Kopf und deutete die Straße hinauf. „Sie kommen gerade. Und sie haben noch zwei Leute dabei, ich kann noch nicht erkennen, wen.“ „Kakashi-sensei!“ Naruto erreichte Sai und Kakashi als Erster, ihm folgte Sakura, jemand Unbekanntes und.... „Sasuke?“ Kakashi war wohl zum ersten Mal in seinem Leben ernsthaft überrascht. „Kakashi-Shisho.“ Antwortete Sasuke. Er trug Sakuras Stirnband und wirkte irgendwie gar nicht feindselig. Kakashi schaute fragend zu seinen Schülern. Naruto schaltete sich ein. „Sasuke ist zurückgekehrt, nachdem er mir heute Morgen eine Nachricht hat zukommen lassen.“ Erklärte er, klang dabei, als könne er es noch nicht ganz fassen. „Dann hast du wohl begriffen, dass Rache dir nichts bringt, was?“ fragte Kakashi vorsichtig, denn er wusste nicht, in wie weit sich Sasuke verändert hatte, seit er Konoha verlassen hatte. „Allerdings.“ Entgegnete Sasuke. „Ich hätte auf Sie hören sollen, damals. Dann wäre Vieles nicht passiert.“ Erstaunt erkannte Kakashi ehrliche Reue und Bedauern in Sasukes Augen, die schon seit er ihn offen angesprochen hatte, am Boden hafteten. Schließlich sah Sasuke wieder auf. „Das ist Karin.“ Sagte er und wies auf seine Begleiterin, die irgendwie verloren wirkte. „Sie gehörte zu meinem ehemaligen Team Hebi und ist mit mir gekommen. Ich möchte, dass sie bleibt.“ Es war eine klare Forderung, dennoch klang Sasuke dabei weder kalt noch herablassend, wie er oft in seiner Kinderzeit geklungen hatte, speziell wenn er zu seinen Teamkameraden gesprochen hatte. „Nur, wenn das in Ordnung ist!“ fügte Karin hastig hinzu. Sie wirkte nervös und unsicher, seit sie Naruto und Sakura ins Dorf gefolgt war. „Klar, kein Problem!“ Naruto tätschelte optimistisch Karins Schulter. „Wir müssen nur eben zu Tsunade-Baachan, dann läuft das schon!“ Sasuke wandte sich ihm zu. „Ich glaube weniger, dass Godaime-sama mich einfach so wieder annimmt.“ Dämpfte er Narutos Freude. „Nicht jeder in diesem Dorf wird sich über meine Rückkehr freuen.“ ~ Es klopfte. Tsunade Senju sah dankbar für die Störung von ihrem Papierberg, den sie gerade abartbeitete, auf. „Ja?“ rief sie und die Tür öffnete sich. Als Erster trat ein bekanntes, aber lang nicht mehr gesehenes Gesicht ein. „Sasuke Uchiha?“ fragte sie ungläubig, aber misstrauisch. Zwar war die Tatsache, dass er in Begleitung von Team 7 kam, ein Indiz dafür, dass er freiwillig hier war, doch traute sie ihm nicht. Sasuke atmete hörbar ein, dann kniete er sich hin und senkte den Kopf. „Ich melde mich zurück, Godaime-sama.“ Tsunade runzelte die Stirn. „Steh auf, Sasuke, und erkläre dich!“ Er gehorchte, Narutos aufmunterndes Nicken zur Kenntis nehmend, indem er es erwiderte und sah der Hokage in die Augen. „Fragen sie Danzo Shimura über meinen Bruder aus.“ Brachte er über die Lippen. „Ich habe ihn umgebracht, weil ich die Wahrheit nicht kannte, doch nun weiß ich alles. Ich gehöre nach Konoha, in das Dorf, das mein Bruder schützen wollte.“ Er ignorierte die verwirrten Blicke um ihn herum. „Itachi Uchiha hatte den Befehl, den Uchiha-Clan auszulöschen, um einen Putsch und smot Bürgerkrieg in Konoha zu verhindern. Nur mich ließ er am Leben, weil er mich nicht töten konnte. Er log mich an...“ Wieder musste er kurz eine Pause machen, um sich wieder zu fassen. „Er log mich an, gab mir die Rache als Ziel, damit ich so lang wie möglich am Leben bleibe. Mein Bruder war ein ehrenwerter Shinobi und ein liebevoller Mensch.“ Fuhr er fort, seine Stimme war nun fest und bestimmt. „Dennoch, ich habe das alles von einem Menschen erfahren, der eine Bedrohung für Konoha sein könnte.“ „Wer?“ fragte Tsunade sofort. „Madara Uchiha.“ Antwortete Sasuke. „Ich habe sein Sharingan gesehen.“ Es herrschte kurz bedrückte Stille im Raum, bis auf Karins leises Atmen, die durch den Mund atmete, um zu verhindern, dass sie losweinte. „Nun?“ fragte Sasuke. „Gehöre ich wieder dazu?“ Tsunade legte die Fingerkuppen aneinander und schwieg. Nun, das klang zwar unglaublich, aber dennoch glaubhaft. Ihr Instinkt sagte ihr, dass Sasuke die Wahrheit sprach. Aber man würde sie als unvorsichtig und leichtsinnig titulieren, wenn sie keine Maßnahmen ergriff. Ihr Blick fiel auf das rothaarige Mädchen, das neben Sakura stand und mit dne Tränen kämpfte. „Wer ist sie?“ fragte Tsunade schließlich. Karin trat ein paar Schritte vor, würgte ihre Angst runter. „Mein Name ist Karin. Ich komme aus Kusagakure und habe früher für Orochimaru gearbeitet. Sasuke-san hat mich nach dessen Tod in Team Hebi aufgenommen. Ich bin ihm hierher gefolgt.“ Stellte sie sich vor. Sakura trat neben sie. „Ich habe ein Zimmer für sie frei, Shisho. Sie ist ungefährlich, genau wie Sasuke.“ Sagte sie. Tsunade nickte langsam. „Nun.“ Meinte sie. „Ich kann euch nach all dem nicht unbehelligt im Dorf herumlaufen lassen. Deswegen werde ich euch je zwei ANBU-Wächter zuteilen, die euch bis auf weiteres bewachen werdet. Ich hoffe sehr, dass ihr das versteht.“ Aus Tsunades Stimme war herauszuhören, dass es keinen Untershcied machen würde, ob Karin und Sasuke nun Verständnis aufbringen würden oder nicht. „Ich werde zurück in meine alte Wohnung gehen, richtig?“ fragte Sasuke. Tsunade nickte. „Ihr werdet erst einmal hier bleiben, bis ich ANBU-Überwachung organisiert habe. Shizune!“ Gerufene trat ein, stutzte kurz, erlangte dann wieder ihren professionell-neutralen Gesichtsausdruck wieder. „Tsunade-sama?“ „Ich brauche vier ANBU. Sofort.“ Kapitel 5: ----------- I’m coming home – Kapitel 4 Sasuke ging die Straßen Konohas entlang, seine alte Wohnung ansteuernd. Doch nicht nur die gesichtslosen ANBU begleiteten ihn. Die Blicke der Dorfbewohn er klebten teilweise ungläubig über verängstigt bis zu verhasst an ihm. Doch er ignorierte sie. Ignoranz, das hatte er schon immer ganz gut gekonnt. Die letzten Jahre wurde die Fähigkeit noch mehr ausgebaut – er hatte jeden gut gemeinten Rat ignoriert. Vor der Tür seiner Wohnung blieb er stehen und wandte sich den ANBU zu, die ihm stumm und hartnäckig wie Schatten folgten. „Ihr werdet mit reinkommen, nehme ich an?“ fragte er, das Erste, was er überhaupt zu den Beiden sagte. „Nein.“ Antwortete Einer. „Wir kampieren vor der Wohnung.“ Sasuke nickte und schloss die Tür auf. Als er sein Schlafzimmer betrat, in dem wider Erwarten nicht zentimeterdick der Staub flockte, führte ihn sein erster Gang zu der kleinen Kommode neben seinem Bett. Das Bild, dass er umgedreht hatte, um symbolisch mit Konoha abzuschließen, es lag unverändert da. Beinah zögernd streckte er die Hand aus und legte die Fingerkuppen an den Rahmen des umgedrehten Bildes. Er spürte das warme, fast weich wirkende Holz an seiner Haut und verweilte ein paar Sekunden in dieser Haltung, ehe er das Bild behutsam wieder aufstellte. Er sah es sich an. Kakashi, milde lächelnd, Sakura überglücklich, er und Naruto genervt zu dem jeweils anderen spähend. Er atmete tief durch und stellte fest, dass der Raum frisch gelüftet war. Hier hatte sich jemand um die Wohnung gekümmert. Sein Blick fiel auf ein in Leder gebundenes Buch, das er nicht von früher kannte. Es lag neben dem Bild von Team 7. Er nahm es, setzte sich auf sein Bett, welches frisch bezogen war und klappte es auf. Die erste Seite war unbeschrieben, bis auf einen einzigen, fein in Kalligraphie gezogenen Schriftzug. Sasuke Neugierig geworden, blätterte er um. Diese Seite war dicht beschrieben, mit Bleistift, etwas schluderig, als hätte sich jemand beim Schreiben wahnsinnig beeilt, damit ihn seine Gedanken, die er zu Papier bringe wollte, nicht verließen. An einigen Stellen war die Schrift verwischt, weil Tränen darauf gefallen waren. Dennoch war alles noch gut lesbar. Sasuke begann zu lesen: Heute hast du uns verlassen. Naruto ist dir gefolgt und ich sitze hier und schreibe dir das. Ich hab versucht, dich aufzuhalten, aber ich konnte es nicht. Du hast mich zurückgelassen, obowlh ich dir gesagt habe, dass ich dich liebe. Naruto hat mir versprochen, dich wiederzubringen. Ich will wirklich an ihn glauben, dass er dich zu Vernunft bringen kann, aber trotzdem zweifle ich. Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie sehr du mir fehlst. Bitte komm heim. Sakura Sasuke schluckte und blätterte erneut um. Diese Seite sah anders aus, sie war sauber geschrieben, keine Tränen darauf gefallen. Ich habe beschlossen, deine Wohnung in Ordnung zu halten, bis du wieder da bist. Es kann ja nicht angehen, dass du in ein dreckiges Haus gehen musst, wenn du zurückkehrst. Naruto und die anderen sind jetzt seit zwei Tagen weg und ich habe ehrlich gesagt, ziemlich Angst um sie. Nicht deinetwegen, aber wegen den Oto-Nin, die dich entführt haben. Sakura Sasukes Blick wanderte zur nächsten Seite. Die Schrift hatte sich etwas verändert, war sorgfältiger geworden. Mit einem merkwürdig flauem Gefühl im Magen las er weiter. Ich bin heute zu Tsunade-sama gegangen. Sie hat mich als Schülerin aufgenommen. Naruto hat gestern das Dorf verlassen, um mit Jiraya-sama auf Trainingsreise zu gehen. Wir werden beide stärker, Sasuke. Denkst du manchmal an uns? Ich denke jeden Tag an dich. Es tut immer noch weh, aber ich glaube, dass es mir hilft, wenn ich trainiere. Ich glaube auch, dass ich dich jetzt ein bisschen verstehen kann. Ich liebe dich und habe dich verloren. Auch du hast Menschen verloren, die du sehr geliebt hast. War es für dich genauso tröstlich, wenn du trainierst und spürst, wie du stärker wirst? Mir hilft es sehr. Sakura Sasuke klappte das Buch zu. Er konnte beim besten Willen nicht weiterlesen. Dieses Buch war voller ungeschickter Briefe von Sakura an ihn, die jeden Tag in seine Wohnung gekommen war, um sie sauber zu halten. Er legte das Buch beiseite und ließ sich rückwärts aufs Bett fallen. Ihm tat alles weh, er war den ganzen Tag gelaufen. Nachdem er eine Weile mit geschlossenen Augen dort gelegen hatte, beschloss er, früh schlafen zu gehen. Er stand auf, ging in sein Badezimmer, welches ebenfalls in einwandfreiem Zustand war, duschte und sprang in seine Schlafklamotten. Als er wieder sein Schlafzimmer betrat, fiel sein Blick wieder auf das Buch. Er legte sich auf den Bauch und klappte es wieder auf. Es tat ihm weh, dennoch interessierte ihn der Inhalt dieses Briefes ungemein. Immerhin hatte Sakura ihm ihre Jahre regelmäßig geschrieben, so wie es schien. Ino hat inzwischen aufgehört, an mir rumzusticheln. Das liegt vielleicht daran, dass sie nur für dich geschwärmt hat. Ich habe dich schon immer geliebt. Deswegen kann sie dich so schnell vergessen und ich sitze seit zwei Jahren vor diesem abgegriffenen Buch und schreibe dir. Obwohl du es vielleicht niemals lesen wirst. Naruto würde mich auslachen. Er denkt zwar selbst immer noch, dass du irgendwann zur Vernunft kommst, aber dass ich hier quasi ein Tagebuch mit dem Namen „Sasuke“ führe, wäre sogar ihm zu naiv. Ich weiß zwar, wie unrealistisch das ist, aber ich hoffe, bete immer noch, dass du heimkommst. Ich vermisse dich so sehr, Sa (Hier war ein recht großer Tränenfleck.) du mir bedeutest! Ich habe gehofft, dass du es irgendwann bemerken würdest und meine Gefühle erwiderst! Aber du hast dich nie für mich (Ein weiterer, zeilenübergreifender Fleck) wundern, wie stark ich in zwischen geworden bin. Nicht mehr lange, und ich falle vielleicht nicht mehr hinter dir zurück. Ich kann jetzt aktiv daran mithelfen, dich zurückzubringen! Du solltest mich mal sehen! Sakura. Sasuke merkte gar nicht, dass er langsam über dem Buch einschlief. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)