Corvus von HeyItsAraas (gibbet nisch) ================================================================================ Kapitel 5: Ein Kuss zur Versiegelung ------------------------------------ „A-also....ich weiß gerade nicht...“ stotterte ich nervös und stand auf, aber ich näherte mich ihm nicht, sondern sah ihn nur irritiert an. Ich meine, was sollte ich sonst tun, außer dumm zu schauen? Ich soll mich vor ihm hinknien? Wovon träumt der Nachts? Vermutlich nichts gutes und ehrlich gesagt bereue ich meine gedankliche Frage auch schon wieder. Gut, da stand ich nun, verängstigt, verwirrt und vor allem -müde- (auch wenn das gerade nicht so zum Thema gehört...). Er sah mich an und lächelte. Er lächelte einfach nur. Dann setzte Mr. Dämon zum Wort an „So ists brav....du kommst mir entgegen...und ich dir“ in einem geradezu verführerischen Tonfall. Ehrlich gesagt wusste ich nicht mehr genau was passiert war, warum ich plötzlich nachgab. Ich bewegte mich quasi von selbst und das machte mir noch mehr Angst, als ich dachte. „Ich kann es nicht leiden, wenn Leute zu tief ihre Nasen in meine Angelegenheiten stecken...“ ertönte es streng und finster. „Komm zu mir, Hizumi...“ und da war es wieder....er sprach meinen Namen....und ich sah die Buchstaben regelrecht auf seiner Zunge zergehen. „Ich werde dir nichts zuleide tun, wenn du dich so verhältst, wie ich es von dir verlange...“ fügte ES noch hinzu und irgendwie glaubte ich ihm das nicht. Und da passierte es – ich lief tatsächlich zu ihm. Ich wollte nicht...nein, niemals! Ich wollte nicht zu ihm laufen und doch tat ich es! Ich war völlig....betrunken? Das war vielleicht der richtige Ausdruck dafür. Trunken von seiner übernatürlichen Schönheit, von seiner Stimme. Ich blieb direkt vor ihm stehen und starrte ihm in die Augen. Mein Atem ging schneller, mein Körper zitterte und ich war kaum mehr imstande zu stehen. Was sollte jetzt passieren? Zögerlich atmete ich durch die Nase ein und schluckte und ehrlich gesagt war mein einziger Gedanke gerade „Ruhig bleiben“. HAHAA~ was zur Hölle (und ich sagte das H-Wort schon wieder) wie soll ich denn bitte ruhig bleiben, wenn mich jemand SO manipulieren kann??? Plötzlich packte der, der wie ein Junge aussah, aber offensichtlich keiner war, meine Arme und zwang mich auf die Knie, bestimmt aber sanft. Er sah mir eindringlich in die Augen und ich hätte am liebsten weggesehen, aber ich war viel zu gebannt. Die Schwärze seiner Augen war beeindruckend. Viel zu sehr beeindruckend. Ich schüttelte nur leicht meinen Kopf und atmete tief ein. Die Nacht gab nur kleine Reflexionen seiner Augenpartie frei und das machte mir noch mehr Angst. „Shh~“ sprach er sanft und lag seine Hand auf meinen Hinterkopf. Er thronte noch immer auf seinem schwarzen Ledersessel und seine Miene glich einem Steingötzen. Er wirkte wie aus Stein. Seine Hände waren eiskalt und ich spürte diese erdrückende Kälte. Sie baute sich immer mehr und mehr erdrückend um uns herum auf. Keine einzige Emotion spiegelte sich in seinem Gesicht. Daisuke fing an, seine Fingerkuppen sanft an meinem Hinterkopf zu bewegen und ein Lächeln umspielte seine Mundwinkel. „Sei mein Paktpartner... oder wähle den Tod.“ meine Unsicherheit stieg in mir auf, wie eine Milch die überschäumte. Ich fühlte mich sichtlich erdrückt, er lag weder auf mir, noch berührte er mich an einer anderen Stelle, als den Hinterkopf. Ich atmete schneller und schüttelte kaum bemerkbar den Kopf. „Paktpartner?“ wiederholte ich flüsternd und öffnete einen Spalt breit meinen Mund, weil ich wahrlich benommen war. Meine Augen waren noch immer auf ihn gerichtet. Gott, lass dich jetzt ja nicht rumkriegen, Hizumi!!! Das ist pure Show....er spielt mit dir! Glaubte ich zumindest. Ich hoffte ja noch immer, dass er nur ein Irrer wäre, alles andere wäre nicht gut für mich. Ich schüttelte meinen Kopf, diesmal stärker und schloss meinen Mund. „Paktpartner!!“ kam es laut von ihm und ich zuckte zusammen. „....du solltest Verantwortung für dein rücksichtsloses Verhalten übernehmen! Du kannst mir dankbar sein...“ er senkte seine Lider ein Stück und sah mich noch immer an, nachdem er in einem rauen Ton herrschte. Nun wurde ich noch unsicherer, denn er umschloss mein Gesicht mit seinen eiskalten Händen und sein kalter Atem streifte dieses. Verwirrt von der Aktion, versuchte ich mich weiter zu erklären. „Ich hab dir doch gesagt, dass es ein....Unfall war!“ kam es nur keuchend von mir, doch er unterbrach mich sofort. „Und du meinst ernsthaft, ich würde dich davon kommen lassen?“ - hörte ich da SPOTT? „Unfall oder nicht, sei einmal dahingestellt...“ urplötzlich bohrte er seine Finger in meine Haut und ich zuckte erneut zusammen. Und da sah ich es....seine Iris verfärbte sich komplett schwarz – wie vorhin. „Ich....ich...“ ja...ich bekam keinen Ton raus....verflucht! „Daisuke...ich...“ toll, statt ein und das selbe Wort immer wieder zu wiederholen sollte ich mir lieber überlegen wie ich aus diesem Schlamassel raus komme. Ich hoffte auf ein wunder...und dass ich mich nicht hab verführen lassen – ein Idiot! „Stirb oder unterwerfe dich mir!“ hisste er scharf. Die Dunkelheit ummantelte ihn nur langsam, geradezu wie ein Schutzschild und der Hass sprühte. Seine Augen funkelten und ich hatte noch mehr Angst. Hilflos in der Situation, erhoffte ich mir das beste „...Was....willst du??“ gab ich letztendlich nach und lies mich in seinem Griff hängen. „So ist es gut...“ er zog seine Augenbrauen leicht nach oben und lächelte, während er mir zärtlich mit dem Daumen über die Wange streichelte. Am liebsten hätte ich meinen Kopf weggezogen. „Ich will, dass du aus dem Weg geräumt bist....Hizumi. Du bist mir unterwürfig...“ wovon träumt der Nachts??? „...und im Gegenzug dafür werde ich dich mit genügend Geld versorgen, um deine Schwester zu versorgen...“ ...meine Schwester. Es war mir klar, dass er meinen Schwachpunkt ausnutzen würde. Sie war alles was ich noch hatte. Ich liebte sie über alles. Die einzige Familie, die ich noch hatte, war sie...und sie konnte mir nicht helfen durch ihre Krankheit, die ICH nicht bezahlen kann. Dieser Mistkerl. Ich biss mir hart auf die Lippen und sah ihn hasserfüllt an, denn mich so auszunutzen, war nur noch schamlos und das mit meiner Schwester, die in meinem Leben alles widerspiegelte. Daisuke beugte sich zu mir vor und in dem Moment fielen mir ein paar rabenschwarze Strähnen ins Gesicht. „Schlägst du ein?“ hauchte er kaum hörbar zum Abschluss. Was blieb mir nun also übrig, als einzuschlagen? Wenn ich es nicht tue, tötet er mich und darüber würde meine Schwester niemals hinwegkommen. Alle zu verlieren....ich überlegte lange. Ich lies mir Zeit, atmete schnell und unregelmäßig, bevor ich ihn hilflos ansah und leise flüsterte: „Ich tue es...“ in dem Moment kniff ich meine Augen zusammen und hielt geradezu die Luft an. „Du hast gerade die beste Wahl getroffen...“ WAS ZUM HENKER SOLL DARAN BITTE DAS BESTE SEIN???? Wütend öffnete ich meine Augen und sah sein verdammtes süffisantes und arrogantes Grinsen auf seinen dünnen Lippen. Ich biss meine Zähne fest aufeinander, keine Fehltritte nun mehr. Seine rechte Hand löste sich von meiner Haut bevor er zwei Finger unter mein Kinn legte und mein Gesicht leicht anhob. „Küss mich...und besiegle den Pakt.“ Das wird ja immer schöner hier! Pff...ich IHN küssen? Du hast doch n Schuss im Kessel, Bürschle! Doch seine Worte waren wie Gift – geradezu wie Rauschmittel. Zögerlich sah ich ihn an und versuchte nochmal vergebens meinen Kopf wegzudrehen. Doch unmittelbar legte ich meine Hände auf seine Schultern und krallte mich in diese. „Ich....“ mein ganzer Körper schlotterte und ich hatte nicht genügend Kraft, so stark zu zukrallen, dass es ihm hätte weh tun können. „Willst du für sie sorgen???“ und ich hasste mich noch mehr dafür, dass ich bei dem Gedanken zögerte. Ich könnte meine Schwester heilen – aber zu was für einem Preis? Meine Seele. Toller Gedanke. Verbittert zog ich meine Schultern ein, als er mit seiner Hand zärtlich meinen Nacken entlang strich und mit seinen Fingerkuppen nur hauchzart meine Härchen berührte. „Dann tu was ich dir sage“ herrschte er erneut und ich sah ihm wieder leidig in die Augen. Aber ich schwieg. Ich befeuchtete meine Lippen nur leicht und beugte mich zu ihm vor und da passierte es – Ich legte meine Lippen auf seine. Sie waren eiskalt! Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken und ich spürte wie ich meine Seele an ihn verloren hatte, für meine Schwester. Hosted by Animexx e.V. 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