Sommerferien von angelic-hikaru (Heiji & Kazuha (& Shinichi & Ran) FF) ================================================================================ Kapitel 3: Ein Flug ins Ungewisse --------------------------------- Kazuha gähnte und streckte sich. "Wie lange fliegen wir noch?", fragte sie und schaute zu Heiji, der neben ihr saß. "Noch 5 Stunden.", antwortete dieser und grinst. "Soll ich dir ein Kissen besorgen?" Kazuha schüttelte den Kopf und blickte aus dem Fenster. Die Aussicht war einmalig! Bisher war sie erst wenige Male mit einem Flugzeug geflogen, doch der Blick auf die Wolkenlandschaft faszinierte sie immer wieder. Heiji legte seine Hand auf ihre Schulter und lugte an ihr vorbei. "Schöne Aussicht, was?", meinte er grinsend. Kazuha nickte abermals und schaute strikt aus dem Fenster. Sie wollte nicht, dass Heiji sah, dass sie rot wurde. Nun gähnte auch er und ließ ihre Schulter los. "Weck mich, bevor wir landen, ok?" "Mach ich." Heiji ließ sich gemütlich in den Sitz gleiten und schloss die Augen. Nach einer Weile schaute Kazuha zu ihm. Er sah richtig süß und friedlich aus, wenn er schlief. Irgendwie unschuldig. Das stand natürlich im krassen Gegensatz zu seinem Verhalten, wenn er nicht gerade schlief. Sie kicherte leise und kramte ihren Diskman heraus. Plötzlich spürte sie, dass Heiji seinen Kopf auf ihre Schulter legte. Beinahe hätte sie den Diskman fallen gelassen. Die Röte stieg in ihr Gesicht und sie schiele vorsichtig zu ihm hin. Seelenruhig schlief er da, ohne zu bemerken, wie schnell Kazuhas Herz schlug. Sie legte ihren Diskman zur Seite und strich Heiji sanft durch die Haare und wurde prompt noch röter. Jetzt musste sie merkwürdigerweise gähnen. Lächelnd schloss sie ihre Augen um in der Welt der Träume zu versinken. Durch heftiges Rütteln und dumpfe Geräusche wurde sie aus ihrem Schlaf gerissen. Heiji schaute sie besorgt an. "Du bist endlich wach! Verdammt, schnall dich schnell ordentlich an und verstau deinen Rucksack unter dem Sitz!" Kazuha blickte Heiji verschlafen und verständnislos an. "Was ist los?" Statt zu antworten packe Heiji Kazuhas Diskman in den Rucksack und legte ihn unter den Sitz. Dann zurrte er ihren Gurt etwas fester zusammen und grinste. "Du hast wohl vorhin die Durchsage nicht gehört.", meinte er zögernd. Erst jetzt bemerkte Kazuha, wie heiß es in dem Flugzeug geworden war und dass die Passagiere hektisch hin und herliefen, und nur schwer von den Stewardessen beruhigt werden konnten. "Was ist hier los? Jetzt sag schon, Heiji!" "Wir stürzen ab." Kazuha starrte ihn an. "Wie?", murmelte sie fassungslos. "Du meinst.. einfach so? Wir stürzen einfach hinab? Wie..." Heiji unterbrach sie schnell. "Nein, nein. Das Steuer funktioniert wohl noch, aber ein Triebwerk ist ausgefallen. Wir werden auf dem Meer landen, also keine Sorge. Wir sterben nicht.", sagte er beruhigend und lächelte Kazuha an, doch diese war alles andere als ruhig. "Du bist gut! Und ich dachte, das sollten normale Ferien werden, ohne irgendwelche Zwischenfälle! Und wenn du jetzt noch einen Mordfall aufklären musst, dann krieg ich endgültig zu viel!" Um ihren Worten Ausdruck zu verleihen verschränkte sie die Arme vor der Braust und schaute beleidigt weg. Heiji lächelte sie an. "Ich muss keine Mordfälle auflösen. Also beruhig dich." Was konnte Heiji denn für die vielen Mordfälle in der letzten Zeit? Das lag doch nur daran, dass er so viel mit Shinichi rumgehangen hatte! Er musste selbst über seine Gedanken schmunzeln. Plötzlich ruckelte das Flugzeug heftig und verlor spürbar an Höhe. Einige Passagiere schrieen erschrocken auf und beeilten sich nun, sich an ihren Sitzen anzuschnallen. "Wegen so ein paar Turbolenzen gleich so zu kreischen.", meinte Kazuha ruhig. In Wirklichkeit hätte sie selbst am liebsten aufgekreischt und hätte sich an Heiji festgehalten, aber sie wollte nicht so kindisch erscheinen. Als Heiji nicht antwortete, blickte sie vorsichtig zu ihm. Er schwitzte ein wenig und hielt sich etwas verkrampft an den Armstützen fest. "Was hast du, Heiji?", fragte Kazuha verwundert. Heiji lächelte sie an. "Ach, nichts... Wirklich!", versicherte er und grinste frech. "Wie kannst du in so einer Situation grinsen?" Heiji lächelte sie nur stumm an. Was sollte er ihr Sagen? ,Ich habe verdammt noch mal Angst?' Nein, das konnte er nicht. So was würde er niemals zugeben. Wieder wurde das Flugzeug durchgeschüttelt. Doch es war viel heftiger als zuvor. Heiji wusste nicht, wie viele Meter sie in die Tief absackten. Er kniff die Augen zusammen und hörte plötzlich ein merkwürdiges Geräusch. Schnell schaute er zu Kazuha und erschrak. Sie war mit der Stirn gegen die Lehne des vorderen Sitzes geprallt und hing nun bewusstlos nach vorne gebeugt in ihrem Sitz. Heiji lehnte Kazuha schnell wieder an die Lehne und betrachtete sie genauer. Eine kleine Platzwunde zierte ihre Stirn, aus der warmes Blut rann. Geschwind schlüpfte Heiji aus seinem Hemd und hielt es Kazuha an die Stirn. Verdammt! Wollte das denn gar nicht mehr aufhören zu bluten? Kazuha öffnete schwach die Augen und blinzelte. Ein Schatten beugte sich über sie und lächelte sie erleichtert an. "Wie fühlst du dich?", fragte Heiji. Ein wenig benommen legte Kazuha den Kopf zur Seite um festzustellen, wo sie sich befanden. Sie lag im Sand. Das Flugzeug entdeckte sie nicht. Sie musste wohl ohnmächtig geworden sein. Sie wusste es nicht mehr genau. "Mir geht es recht gut. Wo sind wir hier? Wie sind wir hierher gekommen?" Heiji erklärte ihr, wie sie ohnmächtig geworden war, verschwieg aber, dass er sein inzwischen wieder sauber gewaschenes Hemd vorrübergehend benutzt hatte, um die Blutung zu Stoppen. Dann war das Flugzeug auf dem Meer gelandet. Zum Glück war eine einsame Insel in der Nähe, auf die sie nun alle mit den Rettungsbooten gefahren waren. Im Moment waren noch Einige damit beschäftigt, Essen und Trinken vom Flugzeug zu holen und so bald wie möglich sollten noch Decken und andere Utensilien herüberverfrachtet werden. Merkwürdigerweise funktionierte kein einziges Handy mehr und auch der Funkkontakt vom Flugzeug war unterbrochen worden. "Eine einsame Insel?", fragte Kazuha und schauderte. "Das hört sich ja an, wie in ner Abenteuergeschichte." Sie setzte sich vorsichtig auf und hielt sich die Stirn fest. "Du solltest noch lieben bleiben.", meinte eine Frau, die Kazuha erste jetzt bemerkte. Die Frau war Mitte zwanzig und hatte ihre Blonden haare zu einem Zopf zusammengebunden. "Ich bin Nayomi Takada und ich habe gerade mein Medizinstudium beendet. Eigentlich wollte ich erholsame Ferien in Europa verbringen, aber daraus wird wohl nichts mehr." "Nayomi hat sich um dich gekümmert.", erwähnte Heiji beiläufig und stand auf. "Ich hole dir was zu Trinken, Kazuha!" Als Heiji gegangen war, kicherte Nayomi leise und erklärte: "Heiji war wirklich sehr besorgt um dich! Er wollte dich keine Sekunde alleine lassen." Dann zwinkerte sie Kazuha zu, die sie erstaunt anschaute. "Du hättest noch mehr Blut verloren, wenn Heiji deine Wunde nicht mit seinem Hemd zugehalten hätte." Kazuha wurde rot. "Was? Wirklich?", fragte sie nach und Nayomi nickte. "Na, was macht unsere verletzte Schönheit?", fragte ein Mann, der seiner Kleidung nach zu Urteilen der Pilot des Flugzeuges sein musste. Kazuha lächelte leicht. "Mir geht es schon wieder recht gut." "Das freut mich zu hören. Zum Glück ist keiner ernsthaft verletzt worden. Ach, ich bin übrigens Hiro Nagata und der Pilot." Heiji schob den leicht rundlichen Mann zur Seite und reichte Kazuha eine Flasche Cola. "Was besseres konnte ich nicht finden.", entschuldigte er sich und grinste. "Danke, Heiji." Lächelnd nahm sie die Flasche und trank in vollen Zügen. Nagata schenkte Heiji ein paar spießige Blicke. "Ich gehe dann mal lieber." Mit diesen Worten drehte er sich um und ging zu einigen Stewardessen, die zusammen unter einer Palme saßen. Heiji schaute ihm angewidert hinterher. "Ich kann den nicht leiden. Der ist so... unerträglich! So widerlich!" Er schüttelte sich. Nayomi schaute auf ihr Handy. "Ich frage mich immer noch, warum die nicht funktionieren. Wir dürften nicht so weit von der Küste entfernt sein. Immerhin sind wir hier im Atlantischen Ozean. Zu blöd aber auch!" Heiji schaute nachdenklich aufs Meer hinaus. "Selbst mein Handy hat keinen Empfang. Und es ist doch extra eines mit Sattelitenempfang, sodass ich auch von hier nach Japan telefonieren könnte. Auf die Hersteller ist kein Verlass mehr!" Er seufzte leise und wandte sich wieder Kazuha zu, die sich wieder hingelegt hatte. "Willst du noch etwas schlafen?", fragte Heiji grinsend. Kazuha nickte leicht und lächelte Heiji an. Sie schloss die Augen und nahm Heijis Hand. "Danke...", flüsterte sie. Nayomi lächelte den überraschen Heiji an und stand auf. "Ich kümmere mich dann mal um die anderen Verletzten.", meinte sie und lief davon. Heiji hielt Kazuhas Hand ebenfalls fest. Es hatte nicht den Anschein, dass Kazuha wieder fit war. Sie war sehr mitgenommen, auch wenn sie nicht alles mitbekommen hatte. Aber es war vielleicht besser so. Heiji saß einige Minuten schweigsam neben Kazuha, doch dann beugte er sich über sie und strich ihr mit der freien Hand eine Strähne aus dem Gesicht. Kazuha war noch wach und spürte Heijis Atem. Ihr Herz schlug so laut, dass sie sich sicher war, dass Heiji es hören würde. Unbewusst drückte sie Heijis Hand etwas fester. Heiji richtete sich wieder auf und schaute aufs Meer hinaus. Hier stimmte alles vorne und hinten nicht! Es war unmöglich, dass kein Handy und noch nicht mal das Funkgerät des Flugzeugs mehr Empfang hatte. Und das Unmöglichste war, dass tatsächlich niemand zur Rettung kam. Kein Schiff, kein Helikopter - nichts! Es waren nun schon mehrere Stunden vergangen, seit Kazuha eingeschlafen war und es begann zu dämmern. Heiji trug Kazuha zu einem provisorischem Unterstand, den die Crew errichtet hatte. So wie es aussah, würde es zwar nicht regnen, aber man wusste ja nie, was kommen würde. Nayomi hatte dafür gesorgt, dass aus Kazuhas Koffer einige Warme Sachen für die Nacht geholt worden waren und Heiji streifte ihr nun einen dicken Rolli über und zog seinerseits Kazuhas weite Jacke an. Die nacht versprach kalt zu werden. Heiji konnte noch gerade eine Decke ergattern und deckte sich und Kazuha damit zu. Die meisten hatten sich auch hingelegt. Die Sonne war nun vollends untergegangen und die Nacht legte sich über die Insel. Heiji wandte sich unruhig hin und her. Er konnte nicht einschlafen. Einerseits, weil Kazuha so dicht neben ihm lag und andererseits, weil er beunruhigt war. Er hatte eine schreckliche Vorahnung, die sich schon bald als Wahrheit erweisen sollte. "Heiji?", flüsterte Kazuha, die in sein nachdenkliches Gesicht blickte. Der Angesprochene errötete leicht, was man dank der Dunkelheit nicht genau sehen konnte. "Du bist wach?", fragte Heiji im Flüsterton und lächelte sie an. "Ja. Du Heiji..." Sie zögerte. "Ich muss mal. Hast du eine Taschenlampe?" Heiji schüttelte den Kopf. "Aber ich kann dich begleiten. Außerdem ist es im Dunkeln etwas sicherer. man weiß ja nie, was kommt!" Beunruhigt schaute Kazuha Heiji an, doch dann grinste sie. "Warum willst du eigentlich mitkommen?" "Na, wer soll dich denn sonst beschützen? Ich kann ein wehrloses Mädchen doch nicht einfach alleine in die nach hinauslassen!" Er stand auf und stopfte die Rucksäcke von ihm und Kazuha unter die Decke. Verständnislos stand Kazuha neben Heiji. Als er fertig war, klammerte sie sich an seinen Arm. Heiji führte Kazuha ein wenig tiefer in den Wald. Ihre Augen hatten sich schon vor geraumer Zeit an die Dunkelheit gewöhnt und Heiji blieb endlich stehen und zeigte auf ein Gestrüpp, hinter dem Kazuha verschwand. "Wehe du guckst!" Heiji grinste frech. "Keine Sorge, ist eh nicht so interessant." "Waaas?!" Kazuha wurde lauter, doch Heiji bat sie zur Ruhe. "Wir wollen die anderen doch nicht aufwecken!" Kazuha kam wieder hinter dem Gestrüpp hervor und lächelte Heiji an. "Danke, dass du mich begleitet hast.", flüsterte sie und hielt sich an seinem Hemd fest. "Ich fühle mich noch ein wenig matt.", gab sie zu und lehnte sich an ihn. Heiji legte die Arme sanft um sie. "Macht nichts. Du hast auch recht viel Blut verloren." "Danke... Aber dass du wegen mir dein Lieblinshemd einfach..." Heiji unterbrach sie. "Ach, das ist doch unwichtig. Sollen wir uns ein wenig setzen?" Kazuha nickte und die beiden setzten sich an den breiten Stamm eines Laubbaums. "Heiji?" Kazuhas Stimme war leise und etwas zitterig. "Wann kommen wir von dieser Insel runter?" Heiji zuckte mit den Achseln. "Ich habe keine Ahnung. Aber wenn alles gut geht, spätestens morgen." Natürlich verlief es nicht gut. Es sollte auch nicht so friedlich bleiben, wie es bisher war. Nein, es sollte alles anders kommen. Ein greller Schrei hallte durch die Nacht. Laute Stimmen und der Schein von Lampen drang zu Heiji und Kazuha herüber. Die beide sprangen auf und liefen zum Lager zurück. Heiji ließ Kazuhas Hand nicht los. Er erfasste mit einem Blick, dass drei Männer ermordet worden waren. Schnell lief er zum lagerplatz von ihm und Kazuha, schlug die Decke zurück und betrachtete seinen Rucksack. Dann grinste er. "Kazuha. Man hat versucht mich umzubringen.", meinte er ruhig. Kazuha erschrak und schaute sich den Rucksack genauer an. "Kazuha, siehst du die Messereinstiche hier?" Kazuha nickte. "Nur komisch, dass in deinem Rucksack keine Einstiche zu sehen sind.", murmelte Heiji weiter. Kazuha fing an zu zittern. "He-Heiji... Wir haben hier einen Mörder auf der Insel? Ist es einer von uns?" Heiji nickte und erhob sich wieder um mit Kazuha zu den anderen zu gehen, die sich um die Leichen gescharrt hatten, die alle recht nahe beieinander lagen. Der Platz von Heiji war gute zwanzig Meter entfernt! Heiji schob die Leute zur Seite und drängelte sich nach vorne durch. Nayomi schaute ihn erstaunt an. "Da bist du ja! Wo warst du, wir haben dich schon vermisst. Gut dass euch beiden nichts zugestoßen ist!" Heiji schaute Nayomi ernst an. "Ich nehme an, die sind alle erstochen worden?" Nayomi nickte verwundert. "Woher weißt du das?" Heiji grinste überlegen. "Ich bin nicht von gestern und ich habe vorgesorgt. Der Mörder glaubt, mich ebenfalls getötet zu haben, doch Pustekuchen!" Heiji blickte in die Runde. Alle Augen waren auf ihn gerichtet. Heiji liebte solch dramatische Stillen. "Darf ich mich vorstellen? Heiji Hattori, ich bin der allseits bekannte Oberschülerdetektiv aus Osaka!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)