Der Traumprinz ist ein Massenmörder von ChiChii (BelxReader) ================================================================================ Kapitel 8: Capitolo Otto ------------------------ Der Herbst war vorangeschritten, ohne dass sich Bel noch einmal von einer wütenden oder sanften Seite gezeigt hatte. Anscheinend war das Messerwerfen damals nur eine Art Entschuldigung für die Wunden, aber trotzdem fragtest du dich, ob da nicht vielleicht mehr dahinter steckte. Oder besser gesagt, du hofftest es. Denn in deinen Monaten als Wolkenwächterin in der Varia warst du dem Prinzen irgendwie verfallen. Als du an diesem Nachmittag aus dem Fenster sahst, begann der erste Schnee zu fallen. Schon seit ein paar Tagen warst du der einzige Offizier im Variaanwesen, da alle anderen auf Missionen waren, sogar Xanxus, der kaum jemals sein Büro verließ. Und da der Boss nun mal nicht da war, konntest du keine neuen Aufträge bekommen, was dich allerdings nicht sehr störte. Du hattest dafür viel mehr Zeit, um über alles nachzudenken, was geschehen war. Nachdem Gola Mosca im Kampf gegen den Wolkenwächter der zehnten Generation aus der Vongola Familie zerstört worden war, hattest du seinen Platz eingenommen. Entweder war Xanxus zu sehr mit dem Alkohol beschäftigt, um sich einen neuen zu suchen, er war zu besoffen gewesen oder er hatte deine Fähigkeiten anerkannt. Den Glauben an die letzten zwei Punkte hattest du schon vor einer Weile aufgegeben, immerhin warst du ein Mädchen und demnach in den Augen deines Bosses nicht viel wert und Alkohol zeigte bei ihm nie Wirkung, weshalb er auch nicht betrunken gewesen sein konnte. Also blieb nur noch die Möglichkeit, dass er sich die Umstände ersparen wollte. Das war ohnehin am wahrscheinlichsten. Nur ein paar Wochen, nachdem das geschehen war, warst du an einem Morgen aufgewacht und hattest plötzlich Erinnerungen im Kopf, die nicht wirklich zusammenpassten. Allerdings hattest du schnell herausgefunden, dass es anscheinend irgendeine Zeitverschiebung war, denn alle Varia waren in diesen Ausschnitten viel älter und Mammon war auch nicht mehr da, sondern von einem grünhaarigen Jungen ersetzt worden. In dieser Zukunft warst du mit Bel verheiratet gewesen und wenn du in deinen Träumen diese Tage aus der Zukunft erneut erlebtest, hattest du das Gefühl, beim Aufwachen immer noch die Wärme des Eheringes zu spüren. Allerdings würdest du nie zulassen, dass du Bel heiraten würdest. Vor allem, da immer noch das Problem mit Rasiel war. Und da Bel nun wusste, dass sein Bruder am Leben war, setzte er in seiner Freizeit alles daran, ihn zu finden. Einmal hattest du mitbekommen, dass er mehr zu sich selber sagte, dass er niemals zulassen würde, dass Rasiel dir irgendwann gefährlich werden würde. Im Nachhinein bedacht, hattest du dir das wahrscheinlich nur eingebildet. Immerhin war undenkbar, dass Prince the Ripper etwas für jemanden empfand, egal was die Zukunft sagte. Es war sowieso unwahrscheinlich, dass Rasiel unter Byakuran dienen würde, wenn dieser rund um die Uhr von Vongolaagenten bewacht wurde. Anderseits konnte Byakuran auch schon vorher dafür gesorgt haben, dass der ältere Prinz wieder am Leben war. Oder es war irgendwie anders geschehen. Denn normalerweise lebte jemand, der in einer Zukunft am Leben war, die möglicherweise eingetreten wäre, auch in der Gegenwart. Und Bel wollte unbedingt vermeiden, dass Rasiel dich zu Staub machte, wie er es in der Zukunft beinahe getan hätte. Auch wenn das nur dein Wunschdenken war. Prince the Ripper würde sich nie im Leben verlieben. Nicht einmal in seine eigene Verlobte. Und dieses Mantra musstest du dir nun unzählige Male leise aufsagen, sonst hättest du es selbst nie geglaubt. Du wurdest aus deinen Gedanken gerissen, als auf einmal Schreie aus dem unteren Stockwerk nach oben drangen. Also war der Boss zurück und hatte extremst schlechte Laune oder ihr wurdet angegriffen. Irgendwie erschien dir ersteres wahrscheinlicher- warum wohl?- aber wenn Xanxus zurück war, würde Squalos Geschrei über das ganze Grundstück hallen, denn die beiden waren immerhin zusammen auf ihrer Mission. Und da dem nicht so war, gingst du lieber nachschauen. Immerhin wolltest du keinen Suizidversuch begehen, indem du zuließt, dass irgendwelche Leute das Anwesen auseinander nahmen, während du Aufsicht hattest. Das war ganz allein Xanxus Aufgabe und eventuell noch Squalos. „Du bist nicht Bel“, stelltest du leise fest, als du hinter dem Geländer stehen bliebst, das den Blick auf die Eingangshalle freigab. „Viel eher Rasiel, nicht wahr?“ „Ushesheshe! Ich dachte schon, ich hätte mich geirrt, als da plötzlich diese Bilder in meinem Kopf waren, in denen Bel auf einmal verheiratet war. Aber anscheinend habe ich mich nicht getäuscht.“ Es war kein all zu großer Unterschied zwischen dem Rasiel aus der Zukunft und diesem, außer dass er ein wenig jünger war und sein Pony noch schön gerade geschnitten war, obwohl er immer noch die Augen verdeckte. Allerdings konntest du dir gut vorstellen, dass auch die so aussahen wie Bels und die hattest du in diesen Monaten oft genug gesehen, um sie bis ins kleinste Detail beschreiben zu können. „Denkst du wirklich, der Bloody Prince würde sein Herz verschenken“, fragtest du trocken und zogst drei Dolche aus deinem Stiefel, wobei deine Bewegung so langsam war, dass Rasiel sie erst realisierte, als die Messer bereits auf ihn zuflogen. Und während er damit beschäftigt war, in letzter Sekunde auszuweichen, schwangst du dich auf das Geländer, wo du dich aufrichtetest und nun einen perfekten Überblick über die Eingangshalle hattest. Du sahst sofort, dass ein Großteil der untergeordneten Varia ermordet worden waren. Und diesmal nicht von Xanxus. Das würde ihn echt sauer machen. Außerdem war da noch Rasiels Butler und ein paar seiner Agenten, die gerade begannen, dich mit ihren Waffen abzuschießen, weshalb du sofort zurücksprangst und in eines der Zimmer ranntest, das am Flur lag, denn ansonsten wärst du schon zum Nudelsieb geworden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)