Vacaciones en las Morillas von Couscous (Urlaub mit der GANZEN Familie) ================================================================================ Kapitel 2: Bis zum Grund des Pools ---------------------------------- Unfassbar trockene Hitze umfasste ihn und, als er die Augen öffnete, sah er rote Erde. Sie standen auf einem steinigen Weg und um sie herum wuchsen nur noch Dornenbüsche. Sein Blick wanderte nach oben, wo die Sonne gnadenlos von dem unendlich blauen Himmel herunterbrannte. Glücklicherweise war es erst Vormittag, aber dennoch schwitzte der junge Zauberer in seinen langen Hosen bereits jetzt. Er wollte sich gar nicht vorstellen, wie warm es später werden würde. Ein Stückchen weiter stand ein flaches Haus, das sehr in die Länge ging. Es war wie eine Oase, inmitten dieser staubtrockenen Gegend, denn um das Haus wuchsen grüne Bäume und andere Pflanzen. Teddy vermutete stark einen Bewässerungszauber. Wahrscheinlich war dies ihre Unterkunft für die nächsten zwei Wochen. Aus der Einfahrt näherte sich eine Hexe mit rotblondem Haar, die trotz der Aussicht auf 30 lärmender Leute in ihrem Haus einen freundlichen und aufgeschlossenen Eindruck machte. Arthur Weasley winkte ihr begeistert zu. Er zog einen kleinen Zettel aus der Umhangtasche, der beinahe auseinander fiel, so oft war er schon gefaltet und wieder aufgeklappt worden. Davon las er in brüchigem Spanisch und mit starkem Akzent vor, sobald ihre Gastgeberin in Hörweite war. „Hola, somos los Weasleys.” Arthur machte eine kleine Pause, vielleicht musste er etwas auf dem Zettel entziffern, dann fügte er hinzu: „De Inglaterra.” Die Hexe lächelte erfreut angesichts seiner Bemühungen in ihrer Muttersprache zu reden. Sie deutete auf sich und sagte betont langsam: „Me llamo Pilarin. Bienvenidos a las Morillas!” Sie deutete auf das Grundstück hinter sich. „Habt ihr gehört?”, sagte Arthur aufgeregt. „Sie hat gesagt–” Seine Frau unterbrach ihn. „Ja, Arthur, wir wissen alle, was sie gesagt hat.” Die folgende halbe Stunde bestand aus scheinbar ewig andauernden Erklärungen zum Haus, dem Diebesschutz und den angrenzenden Orten. Schließlich überreichte Pilarin Arthur in einem mehr oder weniger festlichen Akt die Schlüssel zum Haus. Sie lächelte noch einmal in die Runde, drehte sich dann auf der Stelle und verschwand. Im selben Augenblick brach ein Tumult los. Sämtliche Kinder schienen am Ende ihrer Kräfte zu sein, zumindest verlangten sie, sofort in den Pool springen zu dürfen. Nach einigen, kraftlosen Widersprüchen der Eltern, die natürlich erfolglos blieben, da sie im allgemeinen Lärm untergingen, erhob Molly ihre magisch verstärkte Stimme: „Bevor irgendwer irgendwo hingeht, werden wir ALLE das Haus beziehen.” Mollys Kinder warfen ihr einen dankbaren Blick zu und scheuchten ihre maulenden Kinder ins Haus. Teddy fing Victoires Blick auf, die genervt die Augen verdrehte und formte mit seinen Lippen „Bis später!” Dann betrat er sein Zimmer. Genauer gesagt, war es auch das Zimmer von Albus, Lily und James, aber Teddy machte das wenig aus. Er mochte die drei Geschwister. Im Zimmer war es schattig und kühl, was vermutlich an den magisch veränderte Fenstern lag, die zwar Licht, aber keine Hitze hineinließen. Da alle anderen Betten schon vergeben waren, warf er seine Tasche auf das am Fenster. Niemand außer Teddy machte sich die Mühe, auch nur irgendetwas anderes als das Badezeug auszupacken. Kaum waren sie ihr Gepäck losgeworden, da waren die drei Pottersprösslinge schon wieder aus dem Zimmer und in den Garten verschwunden. Teddy war dieser Umstand nur recht. Endlich hatte er Gelegenheit, sich ein wenig aus dem Gedränge zurückzuziehen. Allerdings nicht lange. Seine Tasche war gerade einmal halb ausgeräumt, da rauschte jemand, ohne sich mit Anklopfen aufzuhalten, in den Raum. „Kommst du mit raus und hilfst mir, die Gnome davon abzuhalten, sich im Pool gegenseitig zu ertränken?” Wieder einmal schlich sich das verhasste Grinsen auf seine Lippen. „Du sollst ihnen doch keine abfälligen Spitznamen geben, Coco!”, erwiderte Teddy und wandte sich einem Stapel Umhänge zu, die er mit der größten Wahrscheinlichkeit hier nicht würde tragen können. Er sah die Faust kommen, tat aber betont überrumpelt, als er sich im letzten Moment darunter wegduckte, weil er wusste, dass Victoire ihren Spaß daran hatte. „Und ich hatte gehofft, du hättest diesen bereits vergessen. Immerhin habe ich dafür gesorgt, dass ihn Maman seit diesem Weihnachtsfest nie wieder in der Öffentlichkeit verwendet”, seufzte sie, doch Teddy sah ihr an, dass es ihr ganz und gar nicht missfiel, wenn er sie mit Coco ansprach. Während er entschlossen weiter auspackte, konnte er Victoires Blick auf sich haften spüren und er wusste, dass sie bald die Geduld verlieren würde. Und er behielt Recht. Victoire packte ihn schließlich ohne Umschweife bei der Hand und zog ihn hinter sich her, hinaus in die brütende Hitze. Arthur betrachtete fasziniert einen Rasenmäher, dessen Nutzen Teddy bei dieser Dürre bezweifelte und er schien kurz davor das Gerät auseinander zu nehmen. Molly lag in ihrem Liegestuhl und überblickten zufrieden das bunte Treiben. James jagte Rose, Fred und Dominique mit dem Gartenschlauch und Lily trieb mit schwebenden roten Haaren, wie eine Wasserleiche, im Pool, während Albus Galeonen von dessen Grund hochtauchte. Percy war nirgends zu sehen, er saß wahrscheinlich irgendwo im Haus an einem Schreibtisch und brütete über Kesselböden. Der arme Kerl konnte sich auch niemals entspannen. Aber er schien nicht einmal der einzige zu sein. Harrys Haare waren noch verstrubbelter als sonst, seine Stirn in tiefe Falten gelegt. Auf dem heißen Stein von einem Fuß auf den anderen springend, versuchte er vergeblich einen Sonnenschirm so einzustellen, dass Ginny, die ihre „Hexenwoche” dazu verwendete, sich Luft zuzufächeln, komplett im Schatten lag. Molly jr. diskutierte angeregt mit Hermine über "Eine Geschichte von Hogwarts", während Hugo Lucy leise etwas ins Ohr flüsterte, die Augen verdrehte und beide in stummes Kichern verfielen. Fleur widmete sich ganz und gar dem Schutz ihrer elfenbeinfarbenen Haut, indem sie eine solche Menge an magischer Sonnencreme darauf verteilte, dass es selbst für einen Albinoelefanten unter einem Ozonloch noch gereicht hätte. Ron und Charlie spielten Schach und George berichtete Bill von seinem neuesten Scherzartikel, indes machten sich Angelina und Audrey gegenseitig Komplimente zu ihren Bikinis. Alles in allem, stellte Teddy mit einem Grinsen fest, war die Situation durchaus mit den gewohnten Familientreffen vergleichbar. Wäre bloß diese Hitze nicht gewesen. Da er nicht genug Zeit gehabt hatte, seine Tasche auszupacken und sich umzuziehen, hütete er die „Gnome“ in Jeans und T-shirt, wenigstens hatte er er den Umhang bereits im Zimmer abgelegt. Bald schwirrte ihm vom Beobachten, Hinterherrennen und Ermahnen der Kopf so sehr, dass sich die Morillas um ihn zu drehen schienen. Victoire hatte sich im Laufe der Zeit ihres luftigen Sommerkleids entledigt und verfolgte die Kinder nun im Bikini. „Verdammte Hitze!“, schimpfte Ginny, die ihre Illustrierte mittlerweile so verzaubert hatte, dass sie ihr von selbst Luft zufächelte, „ich glaube, jetzt versteh ich endlich, weshalb die Spanier Siesta halten, das ist ja nicht zum Aushalten!“. Auch den anderen schien die Hitze ähnlich unerträglich zu werden. Und endlich drang Mollys Stimme an ihre Ohren und alle eilten zum Mittagessen in die Kühle des Hauses. Alle, außer Albus und James, die offenbar irgendeinen Streit ausfochten und Teddy beinahe den letzten Nerv raubten. Ihm war heiß, sein Mund trocken und in seinem Kopf pochten die Kopfschmerzen. Während er also fieberhaft überlegte, wie er die beiden auseinander und ins Haus bringen sollte, schien sich auf einmal der Boden unter seinen Füßen aufzubäumen, Teddy verlor das Gleichgewicht, gleich darauf auch noch das Bewusstsein und stürzte kopfüber in den Pool. 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