A Strawberry Tale von absouuru (AyanamixHyuuga) ================================================================================ Kapitel 1: OneShot ------------------ Der Regen goss an diesem Tage förmlich aus allen Kübeln. Ein grau in grau nicht enden wollender Tag, so trist wie es auch nur ein mit unwichtig erscheinenden Dokumenten überquellender Schreibtisch sein konnte. So sah es zumindest für einen schwarzhaarigen Major aus, wenn er eben solchen Schreibtisch genau vor sich sah. Dabei wellten immer diese ungeheuren schummrigen Gefühle in ihm hoch, die er daraufhin zusammen mit diesen überhand nehmenden Akten am liebsten mit ein paar gezielten Schwerthieben den gar ausgemacht hätte. Doch unglücklicherweise stand in nächster Zeit keine wichtige Mission an, wo er seinen Unmut hätte Luft machen können. Auch waren all seine potentiellen Trainingspartner ihrerseits mit dem von ihm so verhassten Schreibkram beschäftigt. Allen voran natürlich sein Vorgesetzter und langjähriger Freund – so sah es der Major zumindest. Der Anführer der Black Hawks, Chief of Staff Ayanami, einer Radikalengruppe von Warsfeil-Magiern, bearbeitete hochkonzentriert und mit einer für jeden undurchdringenden emotionslosen Maske, die sich zu Türmen aufstapelnden Dokumente mit emsig, stoischer Manier und fertigte wie am Fließband eines nach dem anderen ab. Einzig Major Hyuuga wusste mit diesem Mann umzugehen und erkannte jede noch so kleine Gefühlsregung in diesem eisern vor jeglichen Gefühlen bewahrten Gesicht und den gefühlskalten Augen. Doch in diesem Moment, wo die anderen Mitglieder der Truppe sich im gleichen Raum befanden, konnte er nichts weiter ausrichten außer seiner üblichen Tätigkeit nachzugehen: er nahm sich einen aus seinem niemals versiegenden Vorrat an Lollies, schnipste das Papier gekonnt zum Berg der vorherigen ausgepackten Verpackungen, die bereits sämtliche Akten verdeckten, lehnte sich genüsslich in seinem Stuhl zurück, um die anderen bei ihrer wortlosen Arbeit zu beobachten und wartete… Bald war die Zeit gekommen, in der sich die Mitglieder einer nach dem anderen in ihren wohlverdienten Feierabend aufmachten und sich in ihre Schlafräume zurückzogen – natürlich erst nach Erlaubnis Ayanamis. Alle ließen ihren arbeitswütigen General mit seiner kaum abnehmenden Arbeit nur schweren Herzens zurück, doch im Gegensatz zu ihm, würden sie sich nicht mit nur vier Stunden Schlaf begnügen. Da war ihr Chef zu ihrem großen Unverständnis leider anders. Er arbeitet jeden Tag so lange, bis er auch die letzte Akte schließen konnte und mochte dies auch Einbußen in seinem sonst schon so unruhigen und viel zu kurzen Schlaf bedeuten. ‚Alles zum Wohle des Landes.‘ Hyuuga hasste mittlerweise diesen Satz, mit dem Ayanami fast alles rechtfertigte und keine weiteren Diskussionen darüber zuließ. Doch der Major wartete nicht umsonst Abend für Abend solange im Büro, bis auch sein Chef die Akten niederlegte, sei es freiwillig oder durch Hyuugas Zutun. Oft endete der Abend jedoch auch schmerzhaft für den Schwarzhaarigen, wenn er den sonst schon so angespannten Geduldsfaden Ayanamis endgültig zum Reißen brachte und ihn dessen Peitsche freundlich begrüßte oder er sich nichtsahnend im Flur wiederfand. Eine andere Option kannte Hyuuga nicht. Niemals würde er aus reiner Langeweile die Seite Ayanamis verlassen. Er hatte sich bis zu seinem Lebensende geschworen, ihn zu beschützen und ihm nicht von der Seite zu weichen. Sei es auf den zahlreichen Missionen und unzähligen Schlachtfeldern oder wie in diesem Falle – im Büro bei der langweiligsten Arbeit, die sich der Major nur vorstellen konnte. Und es konnte immer etwas passieren. Ayanami zählte zu den meistgefürchtesten und –gehassten Menschen auf allen Kontinenten und es gab unzählige Leute, die ihn mehr tot als lebendig sehen wollten. Schon viele Anschläge hatte es in der Vergangenheit gegeben, doch dank seiner Fähigkeiten als Warsfeil, hatte er sie alle überstehen können. Nicht zuletzt auch durch das feine Gespür die Umgebung zu erfassen und mögliche Gefahren zu erkennen. Gerade dieses Gespür war bei Hyuuga besonders stark ausgeprägt. Wenn nicht sogar stärker als bei Ayanami. Zusammen mit seinem Talent als Schwertkämpfer und der geradezu perfekten Handhabung seiner Katanas, gehörte er ebenfalls zu den meistgefürchtesten Menschen des Barsburg Imperiums und wäre sicherlich der bestgeeigneste Mann, um Ayanamis Begleiter zu sein. Doch dieses Thema war seit dem heldenhaften Tod dessen letzten Begleiters tabu und wurde ohne große Diskussion bei der kleinsten Andeutung sofort abgeschnitten. So blieb dem Major nichts anderes übrig, als Ayanamis Schatten zu sein und ihm überall hin zu folgen, ob mit oder ohne Zustimmung seines Generals. Solange er immer ein wachsames Auge auf ihn werfen und ihn bei jeder noch so kleinen Gefahr beschützen konnte, würde er seinen Seelenfrieden haben. Die Zeit schien sich wieder einmal nach dem Zeitgefühl einer Schnecke zu richten und jede weitere verstrichene Sekunde ließ die drückende Stille in der Luft nur noch schwerer werden. Außer der Geräusche des pausenlos über das Papier fliegenden Stiftes und das Rascheln der daraufhin beiseitegelegten Akte, hallte nur das pausenlose Ticken der Uhr durch das Zimmer. Doch etwas anderes begann an Ayanamis kostbaren Geduldsfaden zu nagen und ihn langsam aber sicher zu einem kritischen Punkt zu strapazieren. Hyuuga indessen bekam von den Ärgernissen des Silberhaarigen nichts mit und fuhr mit dem Verspeisen seines Lollies unbeirrt weiter, lutschte mit genussvollem Schmatzen weiter und gab die von Ayanami so gehassten Laute von sich. „Wie langweilig“, dachte sich der Schwarzhaarige, wippte noch immer mit seinem Stuhl an der Grenze zum Umfallen umher und beobachtete seinen General mit neugierigen Blicken, ob dieser seine derzeitige Schreibtätigkeiten wohl bald unterbrechen oder Hyuuga mal wieder anraunen würde, dass dieser gefälligst seine Arbeit zu erledigen hätte. Hauptsache er machte irgendetwas! Hyuuga war schon kurz davor, die Initiative in die Hand zu nehmen, als ein tiefer Seufzer ihn aus den Gedanken riss und abermals den Blick gespannt auf Ayanami fixieren ließ. Ohne aufzublicken, geschweige denn den Stift wegzulegen, um keinesfalls seine Arbeit zu unterbrechen, sprach der Silberhaarige in seiner üblichen tiefen und emotionslosen Stimmlage, die immer dann zum Einsatz kam, wenn er sich halbwegs noch zusammenreißen konnte, ehe schon die nächste ihm missfallende Aktion zum Ausbruch führen konnte. „Anstatt mir zuzuschauen oder solange im Stuhl herum zu wippen, bis du letztendlich doch umfällst, würde ich an deiner Stelle die unerledigte Arbeit machen. Oder zumindest mich nicht mit deinem Nichts-Tun stören.“ „Ah…ich nerve ihn also wieder“, sinnierte Hyuuga nur grinsend und musste sich stark zusammenreißen, bei Ayanamis Standpauke nicht jedes Wort mitzusprechen, da er diese nur allzu genau kannte. Stattdessen machte er bei seinem Tun – oder auch Nichts-Tun – unbeirrt weiter und hing bereits seinen Gedanken nach, wie dieser Abend wohl noch zu seinen Gunsten seine Wende bekommen würde. „Achso… aber wie kann ich dich stören, wenn ich doch gar nichts tue, Aya-tan?“, fragte der schwarzhaarige Major mit gespielter unschuldiger Miene seinen Vorgesetzten und sprach ihn wie immer mit seinem Kosenamen an, den er seit ihrer ersten Begegnung benutzte und wohl noch der Einzige war, der noch nicht in alle Einzelteile von diesem zerlegt wurde. Ayanami hatte es schon lange aufgegeben, Hyuuga davon abzubringen, ihn mit seinem Kosenamen anzureden. Zu lange hatte er seine Kraft geopfert und letztendlich doch nichts ändern können. Seufzend setzte er eine letzte Unterschrift auf dieses in seinen Augen völlig überzogene und unwichtige Dokument und klappte die Akte zu, ehe er sich wieder seinem derzeitigen größeren Problem zuwandte. „Das ist es ja gerade. Wenn ich wüsste, dass du etwas Vernünftiges tätest, würde ich mir keine Gedanken darüber machen, was mich wiederum auch nicht ablenken würde. Aber dies ist ja momentan nicht der Fall…“, beendete Ayanami seine Rede mit nun leicht angespannter Stimme als noch zuvor, nahm sich seine Mütze ab und hielt sich angestrengt die Stirn, als würde er vor einem seiner kompliziertesten Probleme stehen. Dieser Major war wirklich schwieriger zu handhaben als eine gesamte Kampfflotte mit über tausend Personen. Das besagte Problem entschied sich noch eine Weile seinen Chef zu beobachten, bevor es sich von seinem Sitz erhob und zum gegenüberliegenden Schreibtisch aufmachte, um sich hinter die leicht zusammengesunkene Gestalt zu stellen. Den nun kahlen Stiel des Lollies zog sich Hyuuga aus dem Mund und schnippte ihn in den nächstgelegenen Papierkorb, ehe er sich an den vor ihm Sitzenden wandte. „Hmm… dann soll ich also etwas tun?“, fragte er Ayanami mit einem hämischen Grinsen auf den Lippen, während er mit seinen Händen vorsichtig das Gesicht von diesem umfasste und langsam nach hinten streckte, damit er ihm in die Augen sehen konnte. „Hyuuga…“ Mahnend erhob der Silberhaarige seine Stimme, da er Hyuugas forsches Verhalten in dieser Öffentlichkeit keineswegs duldete und strafte ihn mit einem seiner kalten Blicke. Der Angesprochene grinste nur noch breiter, als er die gut versteckte aber doch für ihn sichtbare Müdigkeit in den Augen Ayanamis sah und sich dadurch die eigentlich angestrebte einschüchternde Wirkung abschwächte, auf jeden anderen jedoch noch immer eine furchteinflößenden Eindruck hinterlassen hätte. Hyuuga wusste nur zu gut um seine Grenzen Bescheid, doch wurde er nicht gerade dazu verdonnert, seine Arbeit zu erledigen? Und seine wichtigste, persönlich auferlegte Aufgabe war es wohl, Ayanami hin und wieder die Stirn zu bieten und ihm die noch so kleinste Gefühlsregung zu entlocken. Selbst die Gefühle des Hasses und des Ärgers würden ihm schon ein klein wenig Genugtuung geben. Auch wusste Hyuuga genauso gut wie Ayanami, dass dieser ihm nie ernsthaft etwas antun würde und eben jenes Privileg kostete Hyuuga nur allzu gern in vollen Zügen aus. „Wirst du wohl den Stift aus der Hand legen und mit dieser grausigen Arbeit aufhören?“, mahnte Hyuuga Ayanami auf spielerische Art und fuhr langsam und sanft mit seinen Fingerspitzen an seinem Kiefer entlang. Ayanami wusste, worauf er hinaus wollte, würde es ihm allerdings keinesfalls so einfach machen, wie er es sich vielleicht wünschte. Als die warmen und zärtlichen Finger jedoch seinen Hals entlang fuhren und sich unter seinen Kragen schoben, musste der Silberhaarige sich stark zusammen nehmen, sein eigentliches Vorhaben nicht sogleich über Bord zu werfen. Ein tieferer Atemzug und ein kurzes wohliges Schaudern, das durch den Körper des Generals schlich, waren die einzigen Reaktionen, die er in diesem kleinen Moment der Schwäche zuließ, aber sehr wohl zur Zufriedenheit des Schwarzhaarigen von diesem registriert wurden. Hyuuga nutzte Ayanamis Hadern aus und beugte sich noch weiter zu ihm hinunter, um seinem Gesicht noch näher zu sein. „Nun? Wirst du tun, was ich sage?“, hauchte er dem General in sein Gesicht und tat sich schwer, sich weiterhin zu beherrschen und nicht sofort seinem Verlangen nachzugeben, das förmlich danach schrie, die Lippen auf die seines Vorgesetzten zu legen. Grinsend schaute Hyuuga Ayanami über seine schwarzen Gläser seiner Sonnenbrille hinweg an und wartete auf dessen nächsten Schritt, der hoffentlich seinem gierigen Verlangen ein Ende setzen und die wenigen Zentimeter zwischen ihnen überbrücken würde. Aber diesen Gefallen tat Ayanami ihm natürlich nicht und machte ihm stattdessen mit einem bösen Funkeln in den Augen nur allzu deutlich, was er von seiner Aktion gerade hielt. „Was für ein sturer Eisklotz!“, ging es Hyuuga durch den Kopf, während er Ayanamis gewaltigem Blickduell stand hielt und dem Herrn keinesfalls den Gefallen tun würde, von seinem Vorhaben abzulassen. Wenn er wollte, konnte Hyuuga genauso stur wie Ayanami sein, was er ihm nun auch in aller Deutlichkeit zeigte und seine Grenzen weiterhin maßlos ausreizte. Den Blick und die Gedanken, die ihm Ayanami warnend schickte, ignorierte er mit Leichtigkeit und munterten ihn eher dazu auf, noch weiter zu gehen, weshalb er sich nun etwas zur Seite lehnte, um langsam den Mantel und das Hemd zu öffnen und den Körper mit seinen Händen weiter entlang zu fahren. Vorsichtig und bedacht fuhr Hyuuga über die muskulöse Brust und kostete jede Sekunde, die er zu weit ging, vollends aus. Auch Ayanami ging dieser Akt nicht völlig reaktionslos vorüber und die Berührungen dieser Hände und deren ausströmende Wärme, die trotz der Handschuhe sehr deutlich zu spüren war, ließen ihn abermals die Luft scharf einziehen. Langsam ging Hyuuga zu weit und er musste dieses unsägliche Spiel sofort beenden, da dies weder die richtige Zeit noch der richtige Ort war. Doch wie diese Hände zärtlich über seinen Körper strichen und eine kaum auszuhaltende Spur hinterließen, machte die Entscheidung zwischen dem, was er tun musste und was er eigentlich wollte, erheblich schwerer wenn nicht gar unmöglich. Hyuuga stattdessen beugte sich weiterhin hämisch grinsend an das Ohr seines Generals, der gerade wie Butter in seinen Händen war und leckte ihm lasziv übers Ohrläppchen. „Dir scheint das wohl zu gefallen, hm?“, raunte er Ayanami daraufhin ins Ohr und wollte mit seinen Lippen dessen Hals liebkosen. Eine Schwachstelle, die Hyuuga nur allzu gut kannte und sie immer dann aufsuchte, wenn er Ayanamis Willen endgültig brechen wollte. Er konnte die zarte Haut schon förmlich auf den Lippen spüren und er malte es sich aus, wie sich sein geliebter General unter ihm winden würde, wenn er mit seiner Zunge seinen muskulösen Hals entlang fuhr… Doch noch ehe der schwarzhaarige Träumer auch nur in die Nähe seiner Vorstellungen kam, geschweige denn seine Lippen auf den Hals zu legen, wurde er von Ayanami unsanft aus seinen Träumen gerissen, indem er ihn forsch packte und über seine Schulter auf den vor ihm stehenden Schreibtisch hebelte. Die unwesentlichen Utensilien, die sich darauf befanden, wurden kurzerhand ignoriert und gen Boden befördert. Hyuuga riss nur erstaunt die Augen auf und fand sich im nächsten Moment unter leichten Rückenschmerzen auf dem Schreibtisch wieder und starrte zum Silberhaarigen hinauf, der sich nun gefährlich nahe über ihm aufbäumte. Zu seiner einzigen Zufriedenheit stellte der Major allerdings fest, dass Ayanami leicht außer Atem war, womit er zumindest einen Teil seines Plans umsetzen konnte. Leider bedeutete dies auch, dass er früher oder später die Konsequenzen für sein freches Verhalten zu tragen hatte und beim Anblick von Ayanamis angesäuerten Blick, würde die Strafe nicht allzu lange auf sich warten. Schwer schluckend an diesen mehr als unangenehmen Gedanken, wandte er sich an den über ihn Gebeugten und versuchte mit seiner üblichen entschuldigenden Art, seine auf ihn wartende Strafe noch etwas in die Länge zu ziehen. „Ehehehee~ Aya-tan. Das war doch alles nur ein klein wenig Spaß. Sollten wir nicht auch langsam Feierabend machen? Du hast ja auch bereits den Stift weg…uh!“ Unsanft wurde Hyuuga unterbrochen und zuckte zusammen, da Ayanami seine Handfläche mit voller Wucht direkt neben seinem Kopf auf den Tisch knallte und ihn dadurch nicht weiterreden ließ. Uh…diesmal war er wirklich zu weit gegangen. Der Blick, den ihm der General zuwarf, sprach deutliche Bände. „Hyuuga…“ Ja, auch seine Stimme verleitete den Major abermals dazu, sein Testament gen Himmel zu beten. Wohl wissend, was ihm jetzt alles erwarten könnte, vermied Hyuuga hektische Bewegungen und lächelte stattdessen Ayanami unsicher an. „J…ja, Aya-tan?“ „Du weißt, dass du so nicht davon kommst, oder?“ Ruhig und mit angespannter Stimme, fixierte Ayanami den Schwarzhaarigen mit seinem kühlen und unberechenbaren Blick und schätzte dessen Reaktion ab. Hyuuga schluckte wieder schwer und versuchte seine deutlich spürbare Unsicherheit gekonnt zu vertuschen, brachte aber nur ein eher nervöses Lachen zustande. „Eheheheheeee….“ Wieder schlug Ayanami lautstark auf den Tisch und beugte sich weiter zu dem verschreckten Major hinunter, sodass ihre beiden Gesichter nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt waren. Mit einer Hand nahm er den letzten Schutz von Hyuugas Gesicht und legte die Sonnenbrille neben sich auf den Schreibtisch. Ayanami ließ sich von Hyuugas Geblinzel keineswegs in seinem Vorhaben stören und taxierte weiterhin die Augen des Mannes unter ihm. „Ich sollte dir dein freches Mundwerk stopfen…“, flüsterte er warnend und ließ seinen warmen Atem über Hyuugas Gesicht tanzen, dessen Sinne für einen kurzen Moment wie betäubt waren. Noch ehe der Schwarzhaarige wieder Herr seiner Sinne war, hatte Ayanami seine kurze Unaufmerksamkeit genutzt und sich noch weiter über ihn gebeugt, um seine Lippen auf die unter ihm liegenden zu legen. Verdutzt riss Hyuuga die Augen auf und war für einen kurzen Moment sprachlos, diese weichen Lippen auf seinen zu spüren, ehe er sich jedoch schnell diesem wunderbaren Gefühl hingab. Dafür, dass dieser General so erbarmungslos und kaltherzig auf jeglichen Schlachtfeldern auftrat, hatte Hyuuga schon bald feststellen müssen, dass dieser Mann keineswegs so gefühllos war. Und diese Leidenschaft, angefangen bei einer kleinen Flamme, die sich zu einer lodernden Feuersbrunst entwickeln konnte, wurde ihm auch jetzt wieder mehr als bewusst. Seufzend seinem Verlangen nachgebend, griff Hyuuga nach dem Nacken und versuchte, Ayanami weiter an sich zu drücken, um seinem brennenden Durst weiter zu stillen. Ayanami jedoch griff entschieden nach Hyuugas Handgelenk, das sich gerade um seinen Hals gelegt hatte, und befreite sich aus dessen Griff, ehe er diese Überschreitung seiner eigenen Grenze so schnell beendete, wie er sie begonnen hatte. Schwer atmend blickte der Major seinen General mit einem vielsagenden Blick an, als dieser sich wieder aufrichtete und seine Kleidung zurechtrückte. Als dieser sich auch seine Mütze aufsetzte, stierte ihn Hyuuga noch immer an. „Ach und bevor ich es vergesse. Da du gerade meine Dokumente ruiniert hast, wirst du mir diese morgen wiederbeschaffen. Haben wir uns verstanden?“ Noch leicht benommen und erst durch Ayanamis Befehlston zum Aufstehen bewegt, erhob sich der Schwarzhaarige vom Schreibtisch und sah sich das besagte Chaos an. Zerknitterte und auf dem Boden verteilte Dokumente, das ausgelaufene Tintenfass… Die Arbeit vieler Stunden einfach ruiniert. Auch die Anordnung, die er Folge zu leisten hatte, machte die Aussicht auf den morgigen Tag nicht besser. Wenn Hyuuga etwas mehr hasste, als die Abfertigung langweiliger Dokumente, dann war es die Wiederbeschaffung eben solcher. Die dafür zuständige Abteilung war ein regelrechtes Irrenhaus und einmal dort eingetreten, war es fast ein Ding der Unmöglichkeit, dieses wieder unversehrt zu verlassen. Das war mit Abstand eine der übelsten Strafen, die sich Ayanami für ihn hat einfallen lassen. Ebenso die Tatsache, dass er ihm gerade das Auskosten seines unstillbaren Verlangens verwehrt hatte. Siegessicher und mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen, schritt Ayanami an ihm zur Tür vorbei und konnte regelrecht die von Hyuuga ausgehende Säuerlichkeit spüren, als dieser ihm wortlos folgte. Es war schon lange kein Geheimnis mehr, dass Hyuuga bei Ayanami nächtigte, weswegen er unbeirrt seinem General in dessen Appartement folgte und sich dort erst mal resigniert seufzend auf einen der Sessel fallen ließ. Währenddessen verstaute Ayanami penibel auf Ordnung achtend seinen Mantel und Stiefel, ehe er sich ins Badezimmer aufmachte, um sich eine heiße Dusche zum Abschluss dieses anstrengenden Tages zu gönnen. Hyuuga unterdessen versuchte irgendwie seinen angestauten Frust los zu werden. Schmollend ließ er seinen Blick durch die Wohnung schweifen, bis er in der Küche abrupt hängen blieb. Vielleicht würde ihm im Kühlschrank eine nette Entschädigung entgegen lachen und sein angeknackstes Bewusstsein wieder richten. Zuvor zog auch er sich seinen Mantel aus, ließ diesen jedoch achtlos in der Gegend liegen. „Dann wollen wir doch mal sehen, was du Feines für mich hast~★“, frohlockte Hyuuga vergnügt und öffnete die riesige Tür. Als Hyuuga damals zum ersten Mal hineinsah, war dieser fast leer gewesen. Es hatte also gestimmt, dass Ayanami kaum richtig essen würde. Dieser Umstand musste in Hyuugas Augen auch sogleich geändert werden, sodass seitdem der Kühlschrank immer recht gut gefüllt war. So musste er auch jetzt nicht allzu lange suchen, bis er etwas nach seinem Geschmack fand. Doch die ganzen Pudding-Becher waren ihm zu langweilig gewesen und hätten gegen seinen Frust keine Abhilfe schaffen können. Nun wagte er aber auch einen Blick in die Fächer, die nur für Ayanami bestimmt waren und musste breit grinsen, als er etwas für seine hohen Ansprüche ausreichendes und recht interessantes entdeckte. „Hmm…wie du mir, so ich dir, Aya-tan!★“ Lachend nahm er eine Schachtel kleiner Erdbeeren hinaus und wusste, dies wäre die richtige Entschädigung für seinen miserablen Abend. Wenn Ayanami ihm schon seinen Spaß nicht ließ, würde er ihm dies nur allzu gerne wieder deutlich machen, was er davon hielt. Schnell stibitzte er sich eine dieser kleinen Köstlichkeiten und schob sich diese schnell in den Mund. Die Kälte ließ ihn etwas zusammenzucken, wurde aber durch die unglaubliche Süße, die sich in seinem Mund verteilte, als die kleine Frucht regelrecht auf seiner Zunge zerschmolz, sogleich erwärmt. „Wo hatte sein General bloß diese Köstlichkeiten her?“, ging es dem Schwarzhaarigen durch den Kopf, ehe er sich völlig von den kleinen Süßigkeiten einnehmen ließ und gedankenversunken auf das Schlafzimmer zusteuerte, um es sich auf dem dortigen Bett gemütlich zu machen und es sich noch besser schmecken zu lassen. In dieser Zeit stellte ein Nichtsahnender die Dusche wieder ab und stieg pitschnass aber durchaus entspannt aus dieser heraus, um sich sogleich mit Handtüchern abzutrocknen. Während er sich noch die Haare leicht trocken rubbelte, stellte er sich vor den Spiegel und betrachtete sich in diesem. Irgendwie war seine Laune momentan nicht so verfinstert wie das sonst der Fall war. Ob das an einem gewissen Schwarzhaarigen lag, sei mal dahin gestellt. Leicht lächelnd und mit einer gewissen Vorfreude, durchstrich Ayanami seine noch leicht feuchten Haare, ehe er sich seine Hose anzog, die restlichen Sachen zusammenklaubte und mit dem Handtuch um die Schultern aus dem Bad marschierte. Dass er Hyuuga nicht im Wohnzimmer wiederfand, beeindruckte den Silberhaarigen nicht im Geringsten. Es war ihm gerade recht schnuppe, wo sich dieser befand. Früher oder später würde der Major schon wieder auftauchen. Entschieden ging Ayanami in seine Küche zum Kühlschrank, da er sich für heute etwas Besonderes hat zukommen lassen. Nach vergeblichen Durchforsten und mehrerem erfolglosen Umräumen des riesigen Kühlschranks, verflog jedoch gleich die Vorfreude darauf und auch seine sonstige gute Laune und überlegte stattdessen, wo er sie sonst hätte aufbewahrt haben können. Als ihm die Möglichkeiten ausgingen, ging Ayanami leicht irritiert in das Schlafzimmer, nur um dort den dunkelhaarigen Schwertkämpfer wiederzufinden, der sich genüsslich über das ganze Bett ausgestreckt hatte. „Hyuuga, hast du zufällig eine Schale mit…“, begann der Silberhaarige, konnte den Satz aber nicht beenden, da sich der Angesprochene mit eben jener Erdbeerschale aufgerichtet hatte und gerade dabei war, die letzte Erdbeere in seinem Mund verschwinden zu lassen. Beim Anblick seines Generals musste Hyuuga wortwörtlich schwer schlucken, weshalb er auch leider die wundervolle Süße dieser Erdbeere nicht mehr richtig auskosten konnte. „…Uhm…“, kam es nur aus seinem Mund und schaute Ayanami entgeistert an. Ayanamis Miene hingegen wandelte sich derzeit vom blanken Entsetzen zum wütenden Kochen und seine gute Laune schien nie da gewesen. Vorsichtig und um bloß keine hektischen Bewegungen zu machen, stellte Hyuuga die Schale in sichere Entfernung und hob anschließend abwehrend die Hände vor sich. „I…ich kann das alles erklären. Wirklich Aya-taan!“ Doch schon wurde der Schwarzhaarige am Hals von Ayanami gepackt und in die weiche Matratze gedrückt, als sich dieser über ihm aufbäumte. „Weißt du eigentlich, was du da gerade in aller Seelenruhe verdrückt hast?“, fauchte Ayanami Hyuuga an. „Eheheheee… eh… Erdbeeren?“, antwortete Hyuuga unsicher und wusste nicht, warum sich der Silberhaarige über so eine Kleinigkeit wieder aufregte. „Diese Erdbeeren…“, begann Ayanami langsam und versuchte sich und seine Stimme weiterhin unter Kontrolle zu halten, „habe ich mir extra einfliegen lassen… und sie sollten eine hochgeschätzte Delikatesse sein.“ „Ohh…“, entgegnete Hyuuga leise und langsam schien ihm bewusst zu werden, wie kostbar diese Erdbeeren eigentlich waren. Umso schlimmer war die Erkenntnis, da er diese eine nach der anderen förmlich heruntergeschluckt hatte. „Ehehehehehe….also das tut mir leid, wirklich! Aber du kannst dir doch sicher neue einfliegen lassen oder?“, versuchte Hyuuga den über ihn Gebeugten zu beschwichtigen, bekam aber prompt die schmerzliche Reaktion darauf, als dieser ihn noch fester um den Hals packte und Hyuuga aufkeuchen musste. „Und das, wo dort die Erdbeerzeit jetzt vorüber ist? Sehr witzig, Hyuuga...“ Der schwarzhaarige Major wollte Ayanami nur zu gerne zeigen, dass er es wirklich bereute, aber eher machte ihm die Luftnot zu schaffen, weswegen er immer heftiger keuchte und nach Luft rang. Nach einem kurzen verächtlichen Blick, ließ der Silberhaarige den unter ihm Liegenden endgültig los, blieb aber weiterhin über ihn gebeugt und strafte ihn mit einem wütenden und enttäuschten Blick. Einmal tief Luft holend und seine Lungen mit dem nötigen Sauerstoff versorgend, blickte daraufhin Hyuuga zu seinem Übergeordneten empor und lächelte warm, als er die noch immer tropfenden Haarsträhnen aus Ayanamis Gesicht strich. „Dann muss ich mir wohl etwas anderes einfallen lassen, damit du noch zu deinem Abenddessert kommst, ne Aya-tan? ♥“ Der Angesprochene lächelte nur kurz, ehe er sich zu Hyuuga hinunter beugte und nur wenige Millimeter über seinem Gesicht schwebte. „Ich habe da schon meine eigenen Pläne“, flüsterte er grinsend und benebelte abermals Hyuugas Sinne. „Da du mir meine Erdbeeren weggegessen hast und offensichtlich recht angetan davon warst, werde ich überprüfen, ob der Geschmack tatsächlich seinem Ruf entgegen kam…“ Hyuuga schaute irritiert in die violetten Augen, zog aber den Atem scharf an, als Ayanami mit der Zunge über seine Lippen fuhr. Mit halb geöffneten Augen beobachtete Hyuuga Ayanamis Tun und spürte, wie die warme Zunge über seine Mundwinkel glitten. „Was…?“, setzte er benommen an, wurde aber sogleich unterbrochen, als Ayanami ihm die Lippen aufdrückte. Jetzt schloss Hyuuga gänzlich die Augen und gab sich dem zärtlichen Kuss hin, der sogar die Süße der Erdbeeren toppte. Immerhin würde er doch noch das bekommen, worin er im Büro so forsch unterbrochen wurde. Seufzend öffnete er ein wenig seine Lippen, um Ayanami über die Lippen zu lecken und ihm seinen Wunsch mitzuteilen. Grinsend stützte sich dieser nun auf seine Unterarme, legte beide Hände um Hyuugas Kopf und hob ihn etwas an. Langsam tat er das, wonach der Dunkelhaarige verlangte und öffnete leicht seinen Mund, um Hyuugas Zunge mit seiner zu umspielen. Stöhnend und endlich seinem Wunsch nachgehend, krallte sich Hyuuga in die noch feuchten Haare Ayanamis und drückte ihn noch mehr an sich. Der Silberhaarige ließ sich nur zu gerne auf das Spielchen ein, da sie jetzt unter sich waren und niemand sie stören konnte. Er konnte deutlich den hinterbliebenen, süßlichen Geschmack der Erdbeeren bei Hyuuga feststellen, woraufhin er sich ihm noch energischer entgegen drängte und diesem ein wohliges Seufzen entlockte. Für einen kurzen Moment trafen sich violette und blaue Augenpaare und schienen im jeweils anderen zu versinken. Hyuuga löste sich für einen kurzen Moment, um seinem Gegenüber warm anzulächeln. Wie er diesen Mann liebte! Trotz seiner kühlen Art und seiner forschen Methoden, genoß er es bei ihm zu sein. Sein jahrelanges Bemühen um ihn würde sich auch heute wieder auszahlen. Während Hyuuga seinen Gedanken nachging, beobachtete ihn Ayanami amüsiert und wartete, dass sich der Schwarzhaarige wieder auf das Wesentliche konzentrieren würde. Um endlich wieder die Aufmerksamkeit zu bekommen, die ihm zustand, strich Ayanami mit seinen Fingerspitzen leicht über Hyuugas Schläfe und wanderte über die Wange hinunter zum Kinn. Sofort fixierten sich die blauen Augen wieder auf die Violetten der über ihnen Gebeugten. Das typische reumütige und entschuldigende Grinsen stahl sich auf das Gesicht des Schwarzhaarigen, immer wenn er bei seinen Tagträumen erwischt wurde, anstatt seine volle Aufmerksamkeit Ayanami zu widmen. „Entschuldige…“ Ayanami schüttelte nur leicht den Kopf. Er wusste genau, was Hyuuga meinte. „Ich werde in Zukunft einfach mehr von den Erdbeeren besorgen, damit ich auch noch etwas von abbekomme, wenn ich dich wieder mit ihnen zusammen erwische.“, teilte er Hyuuga grinsend aber mit einem leicht mahnenden Ton mit, „Oder!“, setzte er fort, als Hyuuga gerade etwas einwenden wollte, „Ich lasse es gar nicht erst soweit kommen, dass du dich ohne meine Erlaubnis an meinen Sachen vergreifst…“ Noch immer war Hyuuga dabei, etwas zu entgegnen, wollte aber in diesem Moment keine ausartende Diskussion starten und den innigen Moment zerstören. Stattdessen seufzte er und gab sich geschlagen. „Keine Sorge. Beim nächsten Mal lasse ich dir welche übrig.“ Warm lächelnd legte Hyuuga eine Hand an die Wange seines Generals und spürte, wie sich dieser anlehnte. Nein. Er würde garantiert nicht wieder so achtlos mit solchen Köstlichkeiten umgehen. Handle es sich nun um von weit her bestellte rote Früchte oder einen Silberhaarigen, den man am Ende eines anstrengenden Tages lieber in den eigenen Armen halten möchte, als sich durch Kleinigkeiten mit ihm in den Haaren zu liegen. „Muss ich trotzdem morgen deine Dokumente holen gehen?“ „Ich würde so früh wie möglich gehen. Morgens herrscht dort noch kein allzu großes Durcheinander.“ „Du bist fies, Aya-tan!“ Sanftes Kichern. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)