All in von Capulet (Eustass Kid x Trafalgar Law) ================================================================================ Kapitel 1: Eight - Pick a mate ------------------------------ Er war Arzt. Hatte es sich zu seiner Berufung gemacht, Menschen zu helfen, egal von welchem Stand, welchen Alters, welcher Geisteshaltung, irrelevant ob sie Feind oder Freund waren. Er hatte geschworen ihnen zu helfen, ganz gleich ob das bedeuten würde, zu riskieren dass ihm aus dem Hinterhalt ein Dolch in den Rücken gestoßen wurde. Er war Arzt und hatte einen Eid geleistet – Falsch. Viel mehr war er Pirat und noch dazu der Kapitän einer bekannten Bande, den Heartpiraten. Einst hatte er sich dem Meer, dem Wind, dem Himmel, seinen Träumen und der Freiheit verschrieben. Und den Abenteuern, am meisten den unerwarteten Ereignissen. Er war zur Grand Line gefahren, hatte sich auf die Suche nach dem größten Schatz der Welt gemacht: dem One Piece. Trafalgar Law, war trotz der Tatsache, dass eine verrückte Meute unter seinem Kommando stand, ein ruhiger Mensch, überlegte stets, bevor er zur Tat schritt und ging gewissenhaft den Gefahren aus dem Weg, bei denen er unmöglich als Sieger hervorgehen konnte. – Falsch. Leider hatte er in dieser sternenklaren Nacht, die Situation völlig falsch eingeschätzt. Er hatte sich kurzerhand auf eigene Faust in die verführerisch beleuchtete Stadt begeben. Ohne Bepo, der quasi seine rechte Hand war, die meiste Zeit sein Schwert trug und auch sonst kaum von seiner Seite wich. Er war wie sein Schatten, nur um einiges flauschiger – und lauter. Auch der Rest seiner Crew wurde dazu verdammt an Board auf ihn zu warten, während er hinausging um sich an den Freuden des jungen Lebens zu weiden. Nichtsdestotrotz war es leichtsinnig gewesen, denn nun musste er sowohl sein Schwert selber tragen, als auch alleine durch die wirren Straßengeflechte wandern: Auf der zielgerichteten Suche nach einem Ort an dem er sich so richtig gehen lassen konnte, vermutlich hoffnungslos betrinken wollte. Und dies aus nur einem schlichten Grund heraus und dieser hieß: Frustration. Unmut darüber, wie die letzten Wochen als auch Monate verlaufen waren: keinesfalls gewinnbringend. Natürlich waren sie nach wie vor Piraten, raubten, soffen, fälschten und gaunerten, machten auch vor der Zivilbevölkerung keinen Halt und nahmen sich was sie kriegen konnten – und genau darin bestand das Problem es gab nichts mehr zu holen. Es schien als wären sämtliche Abenteuer bereits ausgelebt wurden, kein Wunder, denn bis jetzt war er noch nicht bestrebt gewesen in die ‚neue Welt‘ vorzudringen. Aber heute wollte der junge Arzt keinen Gedanken mehr daran verschwenden wie es von nun an weiter gehen sollte, nein, er wollte vergessen und mit dem letzten bisschen Restgeld, welches sich sicher aufbewahrt in seiner Hosentasche befand, Spaß haben, es wenn möglich sogar noch vermehren. Er war sich sicher hier irgendwo ein Casino entdeckt zu haben. Heute Nachmittag, als sie alle gemeinsam neue Vorräte besorgt hatten, waren sie unbeabsichtigt an einem vorbeigelaufen. Für Law war es ein Schicksalsschlag gewesen. Zum Glück hatte der Schwarzhaarige immer eine relativ gute Auffassungsgabe gehabt, denn das gesuchte Ziel fand sich schnell. Von außen wirkte das Haus, genauso wie die angrenzenden, schlicht mit billigem Holz verkleidet und nur ein zerschlissenes Schild aus eben diesem Material erinnerte daran, dass es sich hierbei um eine Spielhöhle handelte. ‚Casino‘ stand dort geschrieben, rot aber ausgeblichen. Law sollte es egal sein, ob dieser Ort nun einladend war oder nicht. Er war nicht zimperlich. Seine Schritte trugen ihn bis zur Tür, diese wurde leichtfüßig mit dem Fuß aufgestoßen und im selben Moment schlug ihm der unverkennbare Duft von gemischten Zigaretten- und Zigarrenqualm entgegen, dazu gesellte sich der beißende Geruch von hochprozentigem Alkohol. Und irgendwie roch es modrig, dies allerdings konnte er keinem sichtbaren Gegenstand zuordnen. Alles hing wie ein Dunstschleier über den Tischen, an denen ihrerseits fleißig gespielt wurde. Überall jaulten die Menschen auf – vor Wut oder Freude, es hielt sich in der Waage. Vielleicht ein Zeichen dafür, dass hier fair gespielt wurde, es konnte ihm also nur zu Gute kommen. Im Gegensatz zur frischen, kühlen Luft draußen war es hier drin heiß und stickig, fast bereute Law es hier überhaupt eingetreten zu sein, denn von nun an würden seine Klamotten den Gestank aufsaugen wie ein nasser Schwamm. Jeder würde wissen, wo er sich rumgetrieben hatte. Aber momentan war ihm das schlichtweg egal. Die Aussicht auf ein betäubendes Getränk machte alle seine Bedenken zunichte. Und ein solches würde er sich jetzt auch gleich genehmigen. Sein erster Weg führte den Dunkelhaarigen zur Bar, diese erstreckte sich, wenn man von der Eingangstür ausging, an der rechten Wand und hatte dabei beinahe die gesamte Länge dieser eingenommen. Mehr als ein Wirt und einige Kellnerinnen waren trotz der vielen Tische nicht von Nöten. Die meisten kamen nun mal nicht um zu trinken, sondern um ihr Glück auf die Probe zu stellen. Anders Law, bevor er hier auch nur einen Berry ausgab, musste er sich gute Laune, Mut und am wichtigsten: Unverantwortlichkeit antrinken. Eines allein würde ihn nicht dazu bringen sein letztes Geld zu verschleudern alles zusammen hingegen umso mehr. Er konnte förmlich den Blick auf sich lasten spüren, mit dem der klobige Wirt ihn von oben bis unten musterte. Seine Augen blieben etwas länger als beabsichtigt an seinem Schwert hängen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit hatte der Mann nun erkannt, dass er kein gewöhnlicher Landstreicher, sondern jemand war vor dem man gegebenenfalls Angst haben sollte. Doch das überging der junge Kapitän gekonnt, lehnte sich stattdessen mit halben Gewicht auf den hölzernen Tresen und bestellte wortkarg wie eh und je gleich eine ganze Flasche Rum. Mit weniger als dieser würde er die Nacht vermutlich auch nicht überstehen. Wortlos wurde ihm das bestellte Getränk überreicht. Law zahlte daraufhin lieber gleich, wer wusste schon ob er dazu später noch in der Lage sein würde. Mit einem dankenden Nicken nahm der ältere Mann das Geld entgegen und damit war auch diese Zusammenkunft für ihn erledigt. Umso besser - nervende Gespräche waren gerade jetzt völlig fehl am Platz. Der Korken der Flasche mit dem braungefärbten Glas wurde schließlich aus Ermangelung eines Öffners mit den Zähnen entfernt und zurück auf den Tisch gelegt. Inzwischen saß der Schwarzhaarige auf einem der Hocker vor der Bar, während sein Schwert an genau dieser lehnte, hatte sich dabei absichtlich in Richtung Mitte des Raumes gedreht um das Treiben beobachten zu können. Aber zuerst, musste er trinken. Die Flasche wurde an die schmalen Lippen gesetzt, angehoben und ein kräftiger Schluck des hochprozentigen Getränks rann seine Kehle hinunter. Es brannte, löste auch jetzt nach den langen Jahren noch eine Gänsehaut bei ihm aus. Normalerweise war es einfach nicht sein Stil Alkohol in Massen zu konsumieren, selbst wenn er auf jeden Fall betrunken werden wollte, so zog er es eigentlich vor sich in Maßen aus dem Raum des Bewusstseins zu katapultieren. Heute war es anders. Law schluckte einige schnelle Male, trank so lange bis ihm die Luft zum Atmen ausging, erst dann empfand er es als notwendig inne zu halten. Wirklich schade, dass der menschliche Organismus Sauerstoff zum Leben benötigte. Ärgerlich aber leider nicht zu ändern. Wahrscheinlich war es in seinem Fall sogar eine Vorsichtsmaßnahme der Natur. Ehe der Dunkelhaarige allerdings die Flasche mit dem braungefärbten Glas ein zweites Mal an seinen Mund führen konnte, erweckte einer der hinteren Tische seine Aufmerksamkeit. Einige der eben noch intensiv Spielenden erhoben sich, sichtlich missgelaunt und augenscheinlich erbost. Law vermutete stark, dass sie soeben ihr ganzes Geld verspielt hatten und dafür jemand anders gerade eine wahre Glücksträhne hatte. Geschah diesen Idioten recht, sie waren sicherlich nicht zum ersten Mal hier und hätten ihre Chancen besser einschätzen müssen. Welcher Narr glaubte bitte noch daran in diesem Leben etwas geschenkt zu bekommen? Nicht in diesen Zeiten, nicht auf dieser Welt. Law konnte nicht anders, als über diese Torheit die Augen zu verdrehen. Allerdings beschlich ihn der stille Wunsch er könnte heute eine eben solche gute Partie spielen. Auf diesen hochmotivierenden Gedanken folgte ein weiterer großer Schluck. Langsam aber sicher gab das eingenommene Genussmittel seine Wirkung preis, Law spürte wie die trügerische Wärme seinen Körper hinaufkroch. Noch war ihm weder besonders lustig noch schwindelig zumute, aber das würde sich schon bald ändern, schließlich brauchte der Alkohol nur 10 Minuten bis er ins Blut gelangte und dann wäre es auch mit seiner steifen Geisteshaltung vorbei. Immerhin war er Arzt, er wusste am allerbesten über die Tücken dieses Gemisches Bescheid. Wo es doch zur Routine geworden war Leute, die über ihren Durst getrunken hatten, zu behandeln. Nachdem die Flasche wieder ruhig in beiden seiner Hände ruhte, riskierte der Dunkelhaarige erneut einen Blick auf den Tisch in der hinteren linken Ecke. Jetzt hatten wirklich die meisten Mitspieler die Runde und sogar das Casino verlassen, was den Dunkelhaarigen einen neugierigen Blick auf den vermeintlichen Glückspilz werfen ließ. Dieser thronte wie der König höchstpersönlich, hatte dabei dieses breite, gehässige Grinsen auf den Lippen, dazu umgab ihn eine Arroganz, die nicht nur spürbar – sondern greifbar war. Law wurde schlecht, nicht weil er bereits die halbe Flasche auf fast nüchternen Magen geleert hatte, nicht weil er solche Menschen aufs bitterste verabscheute, sondern schlicht und ergreifend aus dem Grund, dass er mit diesem Typen bereits Bekanntschaft gemacht hatte. Dieser grässliche Mantel und diese potthässliche Fliegerbrille kannte er auch dieser Entfernung besser als ihm lieb war und zu seinem Leidwesen waren sie wirklich nur einem Menschen auf dieser Welt zuzuordnen. Und dessen Charakter war sogar noch tödlicher als sein Erscheinungsbild. Man nannte ihn Eustass Kid, bei seiner Crew vermutlich besser bekannt als Captain Kid. Einer der Supernovae, die sich trotz ihres jungen Alters bereits einen Namen in der Welt gemacht hatten, Kid war genau genommen also wie er und trotzdem waren sie grundlegend verschieden. Kein Wunder, dass sich niemand beschwert hatte trotz der Tatsache alles verloren zu haben. Er hätte früher bemerken müssen, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zuging. Anscheinend hatte die Wirkung des Alkohols doch bereits eingesetzt und schädigte von nun an guten Mutes sein Nervensystem. Sei’s drum. Law hatte es gewollt, so und nicht anders, dass er aber auf Kid treffen könnte, hatte er nicht einkalkuliert. Aber damit würde er sich jetzt auf irgendeine Art und Weise arrangieren müssen. Bei näherem Besehen des Rothaarigen, machte ihn jedoch eine Tatsache unweigerlich stutzig – Kid war genau wie er selbst alleine unterwegs. Weder der zombieähnliche Feuerspeier noch der Maskenheini mit seinen Säbeln waren dabei. Seltsam, man hätte meinen können, sie hatten sich in dieser Nacht ein ähnliches Ziel gesetzt – nur das Kid mittlerweile deutlich mehr Erfolg aufwies als er selbst. Ärgerlich, aber zu ändern. Es folgte ein leichtfüßiger Sprung und der Dunkelhaarige hatte sich von seinem Platz erhoben, nur leider stellte sich dieses ruckhafte Aufstehen als immenser Fehler dar, denn sofort sackte der eingenommene Alkohol in all seiner Schwere hinunter in seine Beine, verteilte sich von nun an ungehindert in dem Rest seines Körpers und nahm ihm mit sofortiger Wirkung die Fähigkeit gerade zu stehen. Es dauerte wahrhaftig einige Sekunden ehe sich Law überhaupt dazu imstande fühlte sich aufrecht zu halten und letztendlich einen Schritt vor den anderen zu setzen. Man hatte sein Wanken bestimmt sehen können. Er hätte sich doch zuerst an einen dieser blöden Tische setzen sollen und dann damit anfangen sich den Verstand wegzusaufen! Jetzt machte er bestimmt vielmehr den Eindruck als würde er keinen Schluck vertragen, als den eines stolzen Piratenkapitäns. Er konnte nur die Hoffnung darauf setzen, dass Kid seiner Anwesenheit noch keinerlei Beachtung geschenkt hatte. Ein Blick in dessen Richtung verriet – er hatte ihn doch bemerkt. Und dabei winkte ihn dieser geschminkte Bastard doch tatsächlich zu sich und Law konnte auch auf diese Distanz erkennen oder besser erahnen, dass dessen sadistisches Grinsen dabei breiter wurde. Leider entsprach diese stumme Einladung exakt seinem eigenen Plan. Jenes konnte und wollte er Kid jedoch nicht zugestehen, indem er auf der Stelle zu ihm hinübereilte wie ein treuer Hund. Ein Kapitän hatte seinen Stolz, irrelevant in welchem Gemütszustand er sich gerade befand. Selbst, wenn ihm der Alkohol jeglichen klaren Gedanken austrieb. Ein weiteres Mal ließ Law seinen Blick durch die Weiten des Raumes schweifen, hielt bei einigen Tischen kurz inne, besah sich der sitzenden Menschen und wenn er es denn erkennen konnte deren Spiel. Er wollte den Eindruck erwecken die anderen Personen sagten ihm nicht zu und nicht den, dass kein anderer Tisch als Kid’s sein vollstes Interesse einnahm. Mit betont ruhigen Schritten bewegte sich der Dunkelhaarige schließlich weg von der Bar, die Flasche Rum in der rechten und sein wertvollster Besitz, sein überdimensionales Schwert, in der linken Hand haltend. Rein äußerlich beinahe schlendernd, ruhig und vollkommen gelassen, innerlich hingegen hoch konzentriert sich nicht wie ein geistig Verwirrter zu benehmen, trat er zu dem Tisch des Rothaarigen, an dem inzwischen zwei weitere Mitspieler Platz genommen hatten. Hatte man diese nicht gewarnt? Der eine wirkte noch betrunkener als er selbst es war, hatte kurze braune Haare, durchzogen von einigen grauen Strähnen und ein plumpes Allerweltgesicht, die Nervosität der zitternden Hände und die Augen in ihren tiefen Höhlen verrieten dem jungen Arzt, dass dieser arme Kerl wohl der Spielsucht verfallen war. Der andere Mann war dünn, schlaksig und hatte etwas längere, graue Haare und einen Vollbart in einer eben solchen Farbe. Er wirkte wie jemand der ein Geschäft betrieb und nach Feierabend gerne mal eine Runde spielte, nicht zu viel dass es ihm schaden konnte, aber trotzdem genug um wütend über das verlorene Geld zu sein. Nach einem kurzen Zögern, als er den Rand des Stuhles mit den Fingerspitzen berührte – hatte er sich das wirklich gut genug überlegt? – setzte sich der Dunkelhaarige schließlich, lehnte sein Schwert gegen den Tisch, so dass es notfalls sofort griffbereit war. Kaum hatte Law seinen Blick gehoben und in das Gesicht seines Gegenübers gerichtete, begrüßte dieser ihn mit einem völlig überzogenen: „Guten Abend Trafalgar Law, bereit für ein kleines Spielchen?“ Dieser Betrüger führte doch irgendwas im Schilde, es war ausgeschlossen, dass der Rothaarige fair spielte, aber Law würde ihm schon die Leviten lesen. Er kannte schließlich die Teufelskräfte seines Gegenübers, wusste über dessen mörderische Ader die zivile Bevölkerung zu terrorisieren Bescheid und das Wichtigste von allen war: Law war nicht bestrebt sich auf irgendeine erdenkliche Weise einschüchtern zu lassen. Bei ihm würde Kid also mit seinen unfairen Mitteln kläglich scheitern, allerdings machte der Andere nach wie vor nicht den Anschein, als hätte er Respekt vor Law’s Auftreten, im Gegenteil: Selbstsicherheit war in diesem Fall untertrieben. Gnadenlose Selbstüberschätzung spiegelte sich sowohl im Gesicht als auch in der Haltung des Rothaarigen wieder. Doch woher dieser Ausdruck kam, vermochte der Dunkelhaarige nicht zu sagen, noch nicht, denn gleich nach dem ersten Spiel würde es ihm wie Schuppen von den Augen fallen. Auf die freundliche Begrüßung hin konnte der Dunkelhaarige nur ein dumpfes Brummen erwidern: „Gib endlich die Karten aus.“ Es mochte eine Spur zu zickig geklungen haben, aber es entsprach nun einmal seinem momentanen Gefühlszustand – er hatte keine Lust auf diese Unterhaltung, er wollte spielen, spielen und gewinnen. Diesem eingebildeten, sadistischen Egomanen seine gute Laune austreiben und eine tiefe Genugtuung empfinden. Ja genau, das wollte er. Auf seine, zugeben, Aufforderung kam nur eine scharfe Antwort zurück: „Ich hab dir schon einmal gesagt, du sollst mir keine Befehle geben.“ Typisch Kid eben, ganz und gar nicht bestrebt auf irgendjemanden zu hören als auf die verrückte Stimme in seinem Kopf. Law seufzte innerlich schwer, bereute es schon seit den 2 Minuten, die er hier saß, überhaupt einen Fuß in diese Hölle gesetzt zu haben. Er verdrehte lediglich die Augen, zu einer weiteren Erwiderung ließ sich der Arzt nicht herab. Es würde sie nur in eine dieser sinnlosen nie enden wollenden Diskussionen stürzen, bei denen sie nicht in 10 Jahren auf einen gemeinsamen Nenner kommen würden. Letztendlich beugte sich Kid ja doch seinem Willen oder doch seinem eigenen? Wie dem auch sei. Er verteilte wenigstens die Karten. Law fixierte die Karten intensiv, so intensiv wie es durch den zu sich genommenen Alkohol eben möglich war, beobachtete sowohl den Mischvorgang am Anfang, als auch den Ausgabevorgang danach. Er konnte zu seiner eigenen Verwunderung keinerlei Trick erkennen. Vielleicht hatte das aber nicht viel zu bedeuten, schließlich hatten sie noch nicht begonnen zu spielen. Oder eventuell hatte Kid eingesehen, dass Betrügereien bei ihm die gewünschte Wirkung verfehlten und sich entschlossen von nun an völlig fair zu spielen? Wunder sollte es ja bekanntlich immer wieder geben, aber Kid und Einsicht – nie und nimmer. Einer Sache war sich Law allerdings zu hundert Prozent sicher: Er würde es merken, wenn es nicht so wäre. Irrelevant wie viel Promille er intus hatte, schlauer als Kid war er in jedem nur erdenklichen Gemütszustand. Mit dieser motivierenden Einsicht besah sich der Dunkelhaarige erstmals seiner zwei vor ihm liegenden Karten, drehte sie kurz um, nicht ganz, sondern nur soweit wie er gerade so einen Blick auf sie erhaschen konnte. Ein ♦ Bube und eine ♥Sieben. Eine schlechte Kombination, nicht die Schlechteste, aber es versprach keine große Aussicht auf übermäßigen Erfolg. Anmerken ließ sich das der Dunkelhaarige jedenfalls nicht – die Devise lautete: Pokerface. Die erste Runde begann, Law ließ einen wissentlichen Blick durch die Runde gleiten und versuchte irgendeine Gefühlsregung in den Gesichtern zu erkennen. Als talentierter Arzt wäre es doch ein leichtes gewesen Merkmale der Nervosität zu durchschauen – wenn ihm nur selbst nicht so schummrig zumute gewesen wäre. Seine Augen verweilten dabei etwas länger bei dem Rothaarigen, als er es eigentlich beabsichtigt hatte, allerdings machte dieser denselben unheimlichen Eindruck wie immer, streckte dann jedoch gelassen die Hand aus und ließ 200 Berry auf den Tisch regnen. Der Eröffnungseinsatz also. Der Spielsüchtige ging selbstverständlich mit, zog einige zerknüllte Scheine aus seiner abgewetzten Jacke und legte diese zum bereits vorhandenen Geld. Law fragte sich, ob es wohl schwer war immer wieder an neues Geld zukommen, wenn man jedes Mal bis auf den letzten Berry alles verspielte, vermutlich hatte der arme Kerl auch noch immens hohe Spielschulden. Er sollte wirklich aufhören sich über andere Menschen Gedanken zu machen, immerhin genoss er auch keine königliche Lebensweise. Nicht mehr, früher war er eindeutig glücklicher gewesen. Als nächstes war er mit dem Setzen dran. Selbstverständlich ging auch der Dunkelhaarige mit, schob zwei völlig intakte Hundertberryscheine in die Mitte des runden Tisches. Anschließend musste Law ein weiteres Mal den Rum zu Rate ziehen, anders wäre ihm höchstwahrscheinlich die Motivation abhandengekommen weiter zu spielen. Irgendwie hatte er bei der ganzen Sache ein ungutes Gefühl und das schon ab dem Moment, an dem er sich hier auf diesem verflucht alten, klapprigen, harten Stuhl nieder gelassen hatte und diese arrogante Präsenz ertragen musste. Ein großzügiger Schluck wurde sich gegönnt, wobei Law sich wahrhaftig zu wundern schien, warum da nach wie vor so viel Inhalt vorhanden war. Nach seiner eigenen Sicht der Dinge trank er schon seit Stunden oder sein Körper gaukelte ihm eben genau dies vor. Als die Flasche mit einem dumpfen Knall wieder ihren Platz auf dem Tisch gefunden hatte - Law war es aus einem undefinierbaren Grund nicht gelungen das Gewicht der Flasche einzukalkulieren, so dass sie hätte leise auftreffen können -hatte der vermeintliche Geschäftsmann ebenfalls einen Einsatz gebracht. Nun lagen –es bedurfte einer kurzen Überlegung – 800 Berry in der Tischmitte, während schon die ersten drei Karten aufgedeckt wurden, wobei die Erste aufgenommene zur Seite wanderte. Diese Aktion galt als reine Vorsichtsmaßnahme. Im Endeffekt lagen also drei von den vier Karten aufgedeckt in der Tischmitte und jeder berechnete seine Chancen neu. Die Reihenfolge war wie folgt : ♦10 ♠7 ♥Bube. Mit seinen eigenen Karten wären das also zwei Pärchen. Kein schlechtes Blatt, möglicherweise wäre sogar bei den noch folgenden Karten noch eine Sieben oder ein Bube dabei, dann hatte er auf jeden Fall gewonnen, denn das würde ein sauberes Full House (Ein Drilling und ein Pärchen) ergeben. Demnach schätzte er seine Gewinnchance ziemlich hoch. Natürlich bemühte sich der Dunkelhaarige sein Hochgefühl möglichst gut zu verbergen, wo er doch seinen Gewinn in die Höhe schnellen lassen wollte. Der Ausdruck in seinem Gesicht blieb also nach wie vor ruhig, trotz des Alkoholkonsums ernst. Obwohl es ihn von Minute zu Minute schwerer fiel seine Mundwinkel unter Kontrolle zu bringen, ein gewisses Maß an Selbstkontrolle besaß Law noch. Die nächste Runde wurde unterdessen abermals von Kid eingeläutet, welcher seinen Einsatz auf 500 Berry erhöhte. Law hob überrascht eine Braue, dieser Spinner schien sich seiner Sache wirklich sicher zu sein, wenn er den Einsatz mehr als verdoppelte. Oder er bluffte. Garantiert tat er das. Und jetzt grinste dieses verfluchte Arschloch auch noch so abartig. Als könnte dieser Idiot ein besseres Blatt haben als er selbst. Überraschender Weise gingen auch in dieser Runde alle mit, knallten, legten oder schoben ruhig wie er es tat, ihr Geld auf den Tisch. Der Pot betrug nun 2800 Berry. Kid, der selbsternannte Dealer nahm nun wieder zwei Karten vom Stapel ab, tat die erste beiseite, die andere deckte er auf und legte sie zu den bereits daliegenden auf dem Tisch. Es war die ♣3 und nützte dem Dunkelhaarigen - absolut gar nichts. Von dieser kurzen Enttäuschung ließ er sich abermals nicht anmerken, stattdessen starrte er auf seine schöne Flasche Rum, fragte sich wie viel er wohl davon noch trinken müsste, damit er unfähig wäre sich so eine schöne Strategie zu überlegen wie jetzt. Es wäre wohl schlauer keinen Tropfen mehr zu trinken, aber dieser Bastard, der ihm ausgerechnet gegenübersitzen musste, machte es ihm zunehmend unmöglich ihn zu ertragen. Als Law wieder einen kurzen Blick auf Kid erhaschen konnte, grinste dieser sogar noch breiter als zuvor. Also bitte, diese dumme 3 konnte ihm doch nicht wirklich geholfen haben, oder? Langsam aber sicher zweifelte Law an seinem Verstand und an seinen Pokerfähigkeiten. Innerlich schüttelte der Dunkelhaarige mit dem Kopf, ihn durcheinander zu bringen war doch das Ziel was der Rothaarige verfolgte. Law befürchtete mittlerweile man könnte die Verunsicherung in seinen Augen sehen, nur hoffte er auch Kid säße zu weit weg um sie zu bemerken. Wieder wurde der Einsatz von keinem anderen als dem Rothaarigen selbst erhöht, noch das irgendjemand sonst die Chance dazu gehabt hätte. 1000 Berry wurden nun eingezahlt, jetzt wurde es Law wirklich zu bunt und ein ärgerliches Stirnrunzeln konnte sich nicht mehr verbergen lassen. Hatte Kid etwa die Absicht die weiteren Mitspieler so schnell wie irgend möglich zu vertreiben? Wenn dies der Fall war, dann hatte er es zumindest bei einem auf der Stelle geschafft. Der vermutete Ladenbesitzer legte seine Karten auf den Tisch und murmelte etwas wie: „Ich bin raus.“, anschließend erhob sich der ältere Mann und Law konnte aus dem Augenwinkel erkennen, wie er sich auf in Richtung Ausgang machte. Vermutlich war es längst nach 0 Uhr und so ein Geschäftsmensch musste in aller Herrgottsfrüh aufstehen, dass wusste man. „Einer weniger. Na schon erste Bedenken, Trafalgar?“, kommentierte der Rothaarige amüsierter denn je den gerade eingetretenen Fall. Law erwiderte auf diese angehende Provokation ausschließlich ruhige Worte, gepaart mit einem charmanten Lächeln: „Aber nicht doch, Mister Eustass, das Spiel hat doch gerade erst begonnen.“ Er durfte auf gar keinen Fall den Fehler machen und sich aus der Ruhe bringen lassen. Das wäre fatal gewesen, auch durfte das Ekel nicht wissen, wie sehr ihn sein Gesicht momentan nervte. Er würde es doch sowieso scharmlos ausnutzen. Das Spiel schritt damit voran, dass sowohl der Spielsüchtige als auch Law mitgingen, ihre 1000 Berry auf den Tisch legten. Eine gewisse Anspannung machte sich breit. Für den armen Kerl neben sich schien die letzte Karte von enormer Wichtigkeit zu sein, sie entschied ob er den Schuppen verlassen musste oder dableiben konnte. Hier machte nämlich niemand mehr den Anschein, als würde er aussteigen und die Chance, dass sein Nachbar noch Geld für mehr als einen weiteren Einsatz hatte, war sterbend gering. Für ihn selbst bedeutete die letzte Karte eine Wertung seines Verstandes, seiner Intuition und seines Könnens. Nichts davon wollte sich eingestehen gegen Kid zu verlieren, bei dem anderen bemitleidenswerten Geschöpf war ihm das gleichgültig. Vielleicht hatte dieser es wenigstens verdient zu gewinnen! Law erwischte sich dabei, wie er den Atem anhielt, als Kid die erste Karte zur Seite legte und die darunterliegende umdrehte. ♥ Ass. Er schluckte, beherrscht unauffällig. Kein Glückstreffer, trotz dessen musste er jetzt schnell agieren, um mögliche Verluste zu vermeiden. Ohne mit der Wimper zu zucken erhöhte er den Einsatz auf 1200 Berry. Er konnte Kids hässliches Grinsen geradezu auf sich liegend spüren. Sein besagter Nebenmann schien allerdings nicht so gefasst wie er selbst zu sein. Seine Hände zitterten, die Atmung ging schneller, der Puls war längst über den Ruhepuls von 90 hinausgeschossen. Kid zog ohne ein Wort selbstsicher mit. Auch das Nervenwrack schaffte es nach endlos langem Kramen in seinen gefühlten hundert Taschen das gewünschte Geld auf dem Tisch zu platzieren. Law war versucht die Summe, die sich im Pot befand mit den Fingern abzuzählen, aber das wäre wohl alles andere als erwachsen gewesen, auch wenn die Begründung dafür eindeutig im Alkohol lag. Seine Gehirnaktivität war weder die beste noch die schnellste. Doch irgendwie schaffte er es dann doch, die Beträge im Kopf zu summieren und kam auf: 9200 Berry, gerade mal das Kopfgeld eines normalen Kriminellen. Trotz dessen würde sich dieses Geld gut in seiner eigenen Geldbörse machen. Nun war es im wahrsten Sinne des Wortes an der Zeit die Karten auf den Tisch zu legen. Law begann, drehte seine ♥ Sieben und seinen ♦ Buben mit einer einzigen Handbewegung um, so dass sie für alle offen sichtbar auf dem Tisch lagen. „Oh zwei Pärchen.“, kam es beinahe anerkennend von seinem direkten Gegenüber, während zuvor ein leises Pfeifen erklungen war. Law wusste, dass sich Kid gerade überdeutlich einen Hehl daraus machte ihn zu verarschen und das hatte in den allerwenigsten Fällen etwas Gutes zu bedeuten. Der Dunkelhaarige jedenfalls ließ diesen Spruch unkommentiert. Zuerst konzentrierte er sich darauf was der namenlose Kerl neben sich zu bieten hatte. Zwei Damen, deckte dieser langsam auf und wusste im selben Augenblick, dass er längst verloren hatte. Es war irrelevant von welcher Farbe sie waren, sie wollten nicht zu den restlichen aufgedeckten Karten passen und ein Pärchen war bekanntlich weniger wert als zwei – Pech gehabt, damit war auch diesen Mann der Abend gelaufen und vermutlich würde er in tiefste Depressionen stürzen. Law biss sich auf die Unterlippe, versuchte sich mehr schlecht als recht zu beherrschen. Es wollte ihm nicht gelingen ohne eine Spur der Verärgerung zu Kid hinüberzusehen. Dieser deckte gerade in aller Seelenruhe seine eigenen Karten auf und – das Wichtigste grinste breiter als je zuvor. In den kommenden Sekunden bemerkte Law kaum wie ihm langsam aber sich die Gesichtszüge zu entgleiten drohten, so unglaublich geschockt war er über Kids aufgedecktes Blatt. Das konnte nicht die Möglichkeit sein. So viel Glück hatte doch niemand. Niemand auf dieser verschissenen Welt hatte bereits beim ersten, verfluchten Spiel ein Drilling an Äsern. Niemand auf der Welt: Außer Kid, denn dieser hatte soeben sowohl ein ♦ als auch ein ♣ Ass aufgedeckt. Unmöglich, aber wahr mit der letzten Karte, die auf den Tisch gelegt wurde, dem ♥ Ass, war das, dass höchste Blatt der Runde. Und dabei wusste er dies bis zur allerletzten Karte nicht einmal und hatte trotzdem so unsagbar überlegen getan. Eine grausige Vorstellung und zugleich war es unwahrscheinlich ernüchternd, dass der Dunkelhaarige ausgerechnet wegen der letzten aufgedeckten Karte gewonnen hatte. Ansonsten wäre der Sieg doch sein gewesen. Law war zum Heulen zumute, ob dies an dem übermäßigen Alkoholkonsum lag oder an der Tatsache bereits in der ersten Runde gegen Kid verloren zu haben, wusste er nicht. Aber Stimmungsschwankungen hatte er allemal. Unverhohlen wie eh und je verleibte sich der Rothaarige schließlich das gewonnene Geld ein, formte die Scheine zu einem dicken Bündel, um diesen sogleich in seiner Jackentasche verschwinden zu lassen. Eines der grässlichsten Kleidungsstücke war diese, was einem bei genauerem Hinsehen sofort bewusst wurde und wahrscheinlich konnte nur Kids Hose diesen modischen Fauxpas toppen. Leider half auf diese aufbauende Einsicht nicht über den enormen Geldverlust hinweg, den der Dunkelhaarige bereits nach einer halben Stunde seines Eintretens in diese Höhle verzeichnen musste. Ein verärgertes Schnaufen war die einzige Reaktion auf die Niederlage. So leicht würde sich Law jedenfalls nicht geschlagen geben, eine verlorene Runde würde ihn mit ziemlicher Sicherheit nicht aus der Bahn werfen. Seinen Sitznachbar dagegen schon, diesen machte Kid nämlich gerade höflichst darauf aufmerksam, dass er denn das Weite suchen sollte. Mit einem geraunten: „Verschwinde, du Säufer.“, machte der Rothaarige seinen Standpunkt klar. Anscheinend musste jetzt sogar dieser Mann einsehen, dass es keinen Sinn mehr hatte hier zu bleiben. Und Betteln würde sich selbst Law bei Kid nicht trauen, irgendwie hatte der Dunkelhaarige das ungute Gefühl ein solches Manöver würde schmerzhaft für den Fragenden ausgehen. Vermutlich dachte sich der Kerl gerade dasselbe, schob beim Aufstehen seinen Stuhl zurück und verschwand schwankend, zitternd aber dennoch wortlos in Richtung Ausgang. Geblieben waren also nur sie beide. „Na, kneifst du auch?“, war die amüsierte Frage des gegenübersitzenden Kapitäns. „Davon träumst du, ich mache weiter.“, antwortete Law murrend, fast trotzig, trotzdem bestrebt das nächste Spiel für sich zu entscheiden und eine Menge Geld seinen Besitzer wechseln zu lassen. Unglücklicherweise war dies auch im darauffolgenden Spiel nicht der Fall, Kid gewann mit einem Flush. Auch die Runde darauf verlief nicht besser, Kid gewann doch tatsächlich mit einem einfachen Königspärchen. Die Glücksträhne des Rothaarigen zog sich, genauso im selben Maße wie die Flasche Rum des Dunkelhaarigen sich Zug für Zug leerte. Pure Ironie, dass sich sowohl das Geld, als auch sein Alkohol im selben Augenblick leeren mussten. Law hatte innerhalb von geschlagenen zwei Stunden, die sie hier spielten, 10. 000 Berry verloren und tragischer Weise seinen ganzen Rum getrunken, ohne ihn genießen zu können, dass schlimmste jedoch war : Er hatte insgesamt 10 Mal gegen Kid verloren und kein einziges Mal Gewinn machen dürfen. Entweder Law hatte sich an diesem Tag selbstständig den Titel ‚Pech Marie‘ ausstellen können oder aber die Leistungsfähigkeit seines Gehirns hatte mit jedem Ansetzen der Flasche exponentiell abgenommen und somit seine Gewinnchancen auf ein Minimales reduziert. Was auch immer der Grund für sein komplettes Versagen war, sollte Law wohl nie in Erfahrung bringen dürfen. Eines war jedoch sicher: Kid hatte ihn ausgenommen, wie eine Weihnachtsgans. Aber immerhin war Law nun völlig dicht. Seine Wahrnehmungsfähigkeit akut eingeschränkt, so dass er vermutlich sogar vergessen hätte, wo er sich eigentlich befand, wären da nicht diese aufklärenden Pokerkarten vor ihm gewesen. Momentan wusste der Dunkelhaarige nicht, wo ihm eigentlich der Kopf stand, aber irgendwie hatte er das Gefühl etwas Wichtiges verloren haben. Sein verwirrter Blick heftete sich mit sofortiger Wirkung auf den einzigen Mensch in seinem näheren Umkreis und das war nun einmal Eustass Kid. Plötzlich kam ihm auch wieder der Gedanke, warum was eben geschehen war und was es mit dem vielen Geldscheinen auf sich hatte, die der Rothaarige da in seine Tasche knüllte, ah, das waren ja seine gewesen! „Da hast du wohl etwas zu tief in Glas geschaut, was Trafalgar?“, drang die höhnische Stimme Kids in seine Ohren, die ansonsten nur ein dumpfes Rauschen wahrnahmen. „Mh?“, blinzelte dieser daraufhin, mehr als irritiert. Erste akustische Fähigkeiten waren also auch schon verloren gegangen und anscheinend war auch die momentane Sprachfähigkeit erheblich eingeschränkt. Seltsam, irgendwie schaffte es Law noch sich aufzurichten, indem er sich umständlich auf seinem Schwert abstützte. Eine mühselige Aktion. Seine Beine schienen vom bloßen Ansehen in Schwingung versetzt zu werden. Kid kommentierte dieses durchaus seltsame Schauspiel seinerseits mit einem dunklen Lachen. Sein Mitleid war bekannter Maßen auf Teelöffelgröße begrenzt. Anscheinend hatte dieser aber noch im selben Atemzug erkannt, dass es wohl mit Laws Geldreserven zu Ende gegangen war, erhob sich mit einer –wie es Law gerade vorkam – unfassbaren Leichtfüßigkeit von seinem Stuhl. Kein Wunder, Kid hatte sich ja nicht eine Bulle Rum auf leeren Magen hinuntergekippt und schwankte jetzt wie ein Halbohnmächtiger herum. „Also dann, man sieht sich oder auch nicht, je nachdem ob du es auf dein Schiff schaffst.“, meinte der Rothaarige üblicher Weise gehässig, hob daraufhin eine Hand um sich flüchtig von dem Dunkelhaarigen zu verabschieden, obwohl die Wahrscheinlichkeit, dass er diese Geste registrierte ziemlich gering war. Gerade als sich Kid endgültig zum Gehen abwandte, Law somit seinen breiten Rücken demonstrierte, ertönte erneut die Stimme des Geschlagenen: „Warte…“, krächzte Law, seine Stimme kam ihm unglaublich fremd vor, gar nicht wie seine eigene und sein Hals, der war staubtrocken. Klar, Alkohol dehydrierte ja auch. Noch dazu kam, dass seine Sicht so schrecklich verschwommen war, einzig und allein Kids markante Umrisse konnte er nach wie vor erkennen. Und Kid hielt tatsächlich in seiner Bewegung inne, drehte sich so zurück, dass er Law einen verstohlenen Seitenblick zuwerfen konnte ohne sich gänzlich zurückzuwenden, anscheinend war er wirklich interessiert, was der Dunkelhaarige in diesem Zustand noch von ihm wollte. „Ich will es zurückgewinnen.“ , knurrte der Arzt, beinahe wie ein verletztes Tier, welches man in die Ecke gedrängt hatte. Ach, augenscheinlich hatte dieser simple Satz die ungeteilte Aufmerksamkeit von Kid geweckt, denn dieser drehte sich im nächsten Moment wieder gänzlich zu seinem Gesprächspartner um, hob erstaunt eine Braue und sah bedachte Law mit seinem markanten Grinsen, was immer seine Züge schmücken sollte. „Oho. Und was ist dein Einsatz?“, war die durchaus neugierige Frage. Kid würde sich nie auf etwas einlassen, dessen Gewinn er nicht bis ins kleinste Detail kannte und von dessen Nutzen er nicht ebenso profitieren konnte. „Alles. Ich setzte alles.“, hauchte der Dunkelhaarige leise, fast atemlos. Denn noch waren die Worte zu Kid durchgedrungen. Er wusste noch im selben Augenblick, in dem die Worte seine Lippen passierten, dass dies der fatalste Fehler gewesen war, denn er an diesem Abend hätte begehen können. Das war sein Verhängnis. Trafalgar Law hatte sich sein Grab soeben selber geschaufelt. Ein weiteres Mal. „Dann komm.“, gab der Rothaarige zufrieden und genauso bestimmend zur Antwort. Er hatte ihn dort, wo er ihn haben wollte. Wie einen Fisch an der Angel. Und Law musste keinesfalls fragen, wohin sie ihr Weg führen würde. Nein. Es war ganz klar, wo sie ihr kleines Machtspielchen fortsetzen würden. Die Panik, die sich in seinem Körper breit zu machen drohte, ließ ihn klarer sehen. Leider schaffte er jetzt das Taubheitsgefühl zu überwinden, seine Gelenke wieder ansatzweise zu koordinieren und sich somit förmlich dem Rothaarigen hinterher zu schleifen. Es war vollkommen ersichtlich, selbst in seiner Benommenheit wusste Law, dass sein Weg ihn nur in einen erdenklichen Ort führen konnte und der hieß: Kids Schiff, Kids verdammte Kajüte und Kids verfluchtes… - Kapitel 2: Five - Just the guys ------------------------------- ...Fenster. Dieses kleine Bullauge, vom welchem aus man einen perfekten Blick auf die Oberfläche des Wassers hatte. Es hatte ihn bereits bei seinem ersten Aufenthalt in Kids Kammer unendlich fasziniert. Nicht, dass er den Anblick vom Meer nicht kannte, aber er musste sich eingestehen, da war ein gewaltiger Unterschied, wenn man aus seinem Zimmer heraus den Meeresgrund beobachte als wenn man aus diesem hier die ruhige Bewegung der Wellen verfolgte. Der Rothaarige hatte zusätzlich das Glück, diesen Ausblick jeden Morgen nach dem Aufwachen erblicken zu können, denn das besagte Fenster fand sich direkt gegenüber von seinem Bett. - Er kannte diesen Ort, besser als es ihm lieb war. Die hölzernen Wände, den endlos langen Gang, an dessen sowohl linken als auch rechten Seiten sich eine Vielzahl von verschlossenen Türen erstreckte. Zimmer an Zimmer. Aber letzten Endes hatte auch diese nie enden wollende Strecke einen Punkt, an welchem es nicht weiterging. In diesem Fall eine große schwere Tür aus eben dem Holz wie auch die umliegenden Wände. Law kam es vor wie sein letzter Gang und zwar zum Schafott, irrtümlicher Weise begab er sich hierbei lediglich in Kids Kapitänskajüte. Trotzdem war das Gefühl sich freiwillig zum Henker zu begeben, stärker als jeder andere Eindruck der nun mehr auf ihn einwirkte. Law schluckte hart, schaffte es allerdings weiterhin sich konstant schwankend den Weg bis zum Höhlentor entlang zu schleppen. Kid hatte während ihres endlos langen Weges kein einziges Wort gesprochen und Law hatte es ebenfalls vorgezogen zu schweigen, wo er doch wahrlich dumm gewesen wäre, hätte er sein loses Mundwerk dazu animiert noch mehr Unsinn auszuspucken. Schlimm genug, dass er jetzt hier war, wo es doch tausend Orte auf dieser Welt gab, wo er hätte ebenso sein können. Als Kid die schwere Tür zu seinem Zimmer aufschlug, als wäre es sie nicht schwerer als ein großes Stück Papier, kam Law nicht umhin, dass ihm dieser nur allzu bekannte Geruch entgegenschlug. Er selbst hatte es immer als etwas sehr intimes gefunden in den Lebensraum eines anderen Menschen einzudringen, so auch wenn jemand dies bei seinen Räumlichkeiten tat, denn es gab wohl keine intensivere Aussage über einen Menschen als dessen Duft, welcher in seinem eigenen Zimmer seinen absoluten Höhepunkt erreichte. Und eben jenes war das Schlimme, hier roch es überall – ausnahmslos nach Kid selbst. Und es wäre wirklich dreist und vor allem besonders schlecht gelogen gewesen, hätte er behauptet diesen Geruch nicht als überaus angenehm zu empfinden. Er erwischte sich im Folgenden selbst dabei wie er für einen kurzen Moment die Augen schloss, um die Duftnote zu inhalieren, rief sich allerdings schnell selbst zur Besinnung, da er den fragenden Blick auf sich lasten spürte, der wohl auf seine ziemlich seltsam erscheinende Reaktion zielte. Vermutlich dachte Kid er würde jeden Moment in eine Art Besoffenen-Komma fallen oder sich aber erdreisten auf seinen Boden zu kotzen – er war zwar hart an der Grenze seines Bewusstsein angelangt, aber soweit war nicht einmal Law im Stande zu sinken. Er schüttelte nur leicht mit dem Kopf und hoffte Kid würde sein Verhalten nicht weiter unterfragen - er tat es nicht. Der Dunkelhaarige zog es inzwischen vor sich wieder auf seinem Schwert abzustützen, um seinem Gleichgewichtsverlust entgegen zu wirken. Abwartend blickte er dem Captain des Schiffes, auf welchem er nun unglimpflicher Weise stand, entgegen. Worauf er wartete war ziemlich offensichtlich. Die Einzige Frage, die sich seit Verlassen des Casinos in seinem Kopf manifestiert hatte lautete: Was hatte Kid nun vor? Kid hingegen schien sich bei der Beantwortung der unausgesprochenen Frage erheblich viel Zeit zu lassen, denn er hatte sie ja auch – alle Zeit der Welt. Im Gegensatz zu Law, der mit wachsender Ungeduld sein Gegenüber fixierte. Er wollte das Spiel wissen und den Einsatz – am allermeisten den Einsatz. Der Rothaarige ließ sich derweil in aller Seelenruhe auf einen Stuhl im Zimmer fallen, der eine von den lediglich zwei existierenden, vor ihm befand sich ein kleiner runder Tisch, was Law doch stark an die Spieltische in diesem Spielcasino erinnerte. Wortlos deutete sein Kontrahent auf den noch freien Stuhl und Laws geistige Zurechnungsfähigkeit reichte doch tatsächlich noch aus um zu registrieren, dass diese eine Aufforderung an ihn war sich zu setzten. Er tat wie ihm geheißen, konnte sich hingegen immer noch keinen Reim darauf machen. Wollte Kid etwa noch eine Runde pokern? Zugegeben, er hatte an eine andere Art zur Lösung des Problems gedacht und fühlte sich fast ein wenig prekär. Vorsichtig lehnte er sein Katana an den Tisch, um zu verhindern, dass er es die ganze Zeit über in der Hand halten musste, dabei überfiel ihn sogleich das dringende Bedürfnis seinen Kopf auf den Tisch zu legen und zu warten bis sich sein verdammter Kopf wieder normal anfühlte. Doch er blieb standhaft starrte Kid weiterhin mutig entgegen und versuchte das sich ihm aufdrängende Gefühl, er wäre ein Lamm in den Fängen des großen bösen Wolfes, loszuwerden. Wieso musste gerade er die Beute sein? Zwar lag die Antwort hierbei auf der Hand oder besser an seinem Erscheinungsbild, aber trotz dessen wollte der Arzt nicht einsehen, dass er nahezu jedes Mal den Kürzeren zog. Wenigstens einmal musste ihm doch ein Sieg gegen den Anderen gegönnt sein. „Ich würfe vorschlagen wir spielen noch eine Runde.“, verkündete der Rothaarige plötzlich und schaffte es damit den Dunkelhaarigen aus seinen wirren Gedanken zurück in die Wirklichkeit zu holen. Law blinzelte einige Male, so lange wie es eben dauerte die Nachricht zu decodieren. Daraufhin verzog er das Gesicht nur zu einem äußerst sarkastischen Lächeln. „Sehr witzig. Du hast ja wohl mitbekommen, dass ich kein Geld mehr habe oder?“, lautete die bissige Antwort und Law kam nicht umhin zu glauben, dass Kid ihn hiermit nur aufziehen wollte. Ein Ass war er. Ein mieser kleiner – „Wer hat hier von Geld gesprochen?“, ertönte so gleich die entgegengesetzte Frage und der Andere macht beinahe den Anschein als fühlte er sich durch Laws indirekten Vorwurf gekränkt. „Eh…was-?“, überflüssig zu sagen, dass der Dunkelhaarige von dieser direkten Aussage ein bisschen überrumpelt war. „Ich hab‘ gefragt, wer gesagt hat, dass es sich bei dem Einsatz um Geld handelt.“, unterbrach ihn Kid beinahe grob, derweil sich ein äußerst aussagekräftiges Grinsen auf seinen Zügen gebildet hatte. Ein angesäuertes Knurren entglitt seinem Mund: „Ich hab gehört, was du gesagt hast. Ich will wissen, was das für ein Einsatz sein soll.“ Musste ihn Kid eigentlich permanent für dumm verkaufen? „Achso…“, gab der Rothaarige schließlich von sich und tippte sich daraufhin mit dem Finger scheinbar nachdenklich gegen das Kinn. Law konnte über diese Geste nur die Augen verdrehen, während er sich jetzt sogar dazu gezwungen sah seinen Kopf mithilfe einer Hand auf dem Tisch abzustützen. Das war doch bescheuert! Wahrscheinlich sollte er einfach gehen, den Verlust vergessen und… Als Law dann tatsächlich begonnen hatte zu glauben, er würde in diesem Leben keine Antwort mehr bekommen, ließ sich sein Gegenüber doch noch auf eine Antwort herab. „Ich würde sagen…du bist der Einsatz.“ Dieses breite Grinsen. „Ich?“, fragte der Dunkelhaarige daraufhin misstrauisch, er war sich noch nicht ganz sicher in welche Richtung das hier ging. „10.000 Berry für jedes Kleidungsstück.“, gab sich Kid sogleich besser zu verstehen und Law konnte unmöglich vermeiden, dass sich seine Augen nicht ein Stück weiteten. Um ein Haar hätte er sich an seiner eigenen Spucke verschluckt. Etwas zu perplex starrte er dem Anderen entgegen und fragte sich inwiefern diese Aussage ernstgemeint war. Kid schien wirklich über übermenschliche Fähigkeiten zu verfügen, denn beinahe als hätte er das stille Zweifeln vernommen, zog er mit sofortiger Wirkung ein Bündel Geldscheine aus seinem Mantel und legte sie ohne Umschwünge auf den sonst leeren Tisch. Law schluckte, diesmal vor Anspannung. Und warum war seine Kehle nur so staubtrocken? Natürlich lautete die allererste Frage, welche er sich logischer Weise stellte, ob es das denn wirklich wert war – noch ehe er diesen Gedanken zu Ende bringen konnte, flackerte die Gier in ihm auf, zum einen die nicht zu unterschätzende Geldgier, aber auch die – „Schön.“, sprach Law letztendlich seine Zustimmung aus und legte anschließend beide Hände erwartend auf den Tisch, indem er seinen Kopf das Kommando gab sich wieder von selbst auf seinen Schultern zu halten. Kid unterdessen wirkte äußerst zufrieden gestellt mit seiner Entscheidung. Wie auch nicht, wo doch alles so schön nach seinem perfekt ausgeklügelten Plan verlief. Der Dunkelhaarige entließ mit wachsender Frustration die angestaute Luft aus seinen Lungen. Es hasste es nach anderer Leute Pfeife zu tanzen – übrigens ein Grund dafür, warum gerade er der Kapitän war – und vor allem nach Kids Pfeife zu tanzen ging ihm völlig gegen den Strich. Ungeduldig schaute er dem Rothaarigen dabei zu wie dieser aus den Untiefen seiner Schreibtischschublade einen Stapel Karten hervorzauberte. er hob eine Braue, denn sehr vertrauenserweckend sahen diese nicht gerade aus. „Ich hoffe für dich, die sind nicht gezinkt.“, machte der Dunkelhaarige seinem Ärger sofort Luft. Kid kommentierte diese Aussage lediglich mit einem leisen Lachen und mit den Worten: „Als hätte ich das nötig.“ Und ehe es sich der Arzt versah, befand er sich in der exakt selben Situation wie vor einer reichlichen halben Stunde. Auch Law legte seinen Einsatz für die erste Spielrunde auf den Tisch. Sein Hut war immerhin das Harmloseste, was er hätte ablegen können. Später wusste er nicht mehr zu sagen, ob dies der Anfang von einem schrecklichen Ende oder der Anfang von einem Schrecken ohne Ende gewesen war. Er räusperte sich: „Na teil‘ schon aus.“ - Vielen Dank erstmal für's Lesen ;) Ich gebe es gerne zu dieses Kapitel ist ein bisschen kurz ausgefallen. Dafür habe ich das vorherige aber noch einmal überarbeitet. Naja, das nächste wird...konkreter XD Capulet Kapitel 3: Three - Fuck me -------------------------- Three – Fuck me (unzensiert) Bereits in der ersten Minute dieses Spieles hätte Law klar werden müssen wie es einmal endet. Allerdings wusste er nicht mehr zu sagen, ob ihm nun sein vernebelter Verstand oder seine grenzenlose Neugier dazu bewogen hatte, großzügig über dieses Wissen hinweg zu sehen. Mittlerweile zweifelte er jedenfalls daran, je eine reelle Chance auf einen Sieg gegen Kid gehabt zu haben. Denn jetzt saß er hier mit –im wahrsten Sinne des Wortes - heruntergelassener Hose und der Erkenntnis da, dass nur noch ein einziges Kleidungsstück übrig geblieben war, welches ihn noch von seiner vollständigen Nacktheit trennte. Ebenfalls wusste er, dass sein Shirt feinsäuberlich gefaltet auf der Stuhllehne hinter ihm hing und seine Schuhe ebenso ordnungsgemäß neben seinen Füßen standen, seine Hose war derweil das einzige verlorene Stück, welches zu einem einzigen Knäul zusammengeknüllt unter seinem Stuhl Platz gefunden hatte. Auch war ihm vollkommen klar, dass sein eben ausgelebtes Verhalten vor Unreife nur so strotze und einem Mann seines Alters wohl kaum ohne Bedenken zugeordnet werden konnte. Der Grund dafür, dass sämtliche Karten nun sowohl auf dem Tisch als auch auf dem Fußboden verstreut lagen, hieß nämlich wie folgte: grenzenlose Frustration. Nachdem der Dunkelhaarige sich notgedrungen von seiner Hose befreit hatte, war ihm entgegen seines normalerweise ruhigen Gemüts der Kragen geplatzt. Mit einer einzigen ruckartigen Bewegung seines rechten Armes war es ihm gelungen den gesamten Kartenstapel vom Tisch zu fegen. Unglaublich, was für eine grenzenlose Wut sich in ihm breit machte, während es hier augenscheinlich um nichts anderes ging als ein Kartenspiel. Jedoch begann er sich ungewollt zu fragen, ob es allein schon eine Leistung darstellte jedes verdammte Mal zu verlieren – mit Sicherheit, denn vor Kid lag nach wie vor das gleiche Geldbündel wie zu Beginn ihres Spieles. Der Rothaarige hatte sich kein einziges Mal dazu gezwungen gesehen seinen Einsatz zu erhöhen, was wiederum bedeute, dass er zu keinem Augenblick so etwas wie Bedrohung verspürt hatte – im Gegenteil, Eustass Kid war es gelungen in dieser unendlichen langen Zeit, die sie hier mit sinnlosem pokern verbracht hatten, die Ruhe selbst zu bleiben und sich wahrscheinlich mit Freuden daran zu ergötzen wie Law langsam aber sicher aus seiner Haut fuhr. Im wahrsten Sinne des Wortes. Entnervt erhob sich der Arzt aus seiner Starre, die er in der letzten Stunde lediglich dazu verlassen hatte um sich seiner Klamotten zu entledigen. „Mir reicht’s.“, fauchte er und klang dabei einem kleinen bockigen Kind gar nicht so unähnlich. „Wie kannst du jedes Mal gewinnen? He? Erklär mir das bitte mal.“, begann er sich in seiner momentanen Verfassung recht eindrucksvoll zu empören, während er einige Schritte durch den Raum tat, derweil er stark um sein Gleichgewicht rang. „Jedes verdammte Mal habe ich versucht deine Schritte vorauszusehen! Es kann ja wohl nicht sein, dass du jedes Mal bluffst! Du musst einfach, was an den Karten gemacht haben, ich kann unmöglich- …“, wurde der Dunkelhaarige grob in seinem aufgebrachten Redeschwall unterbrochen. Er hatte doch wirklich nicht für voll genommen, dass Kid sich inzwischen ebenfalls erhoben hatte und noch viel weniger hatte er registriert, dass der Rothaarige den Abstand zwischen ihnen in so kurzer Zeit so rapide verringert hatte. Die Erkenntnis, dass Kid wahrhaftig vor ihm stand, kam Law wie immer erst viel zu spät, wo er es doch erst vollständig realisierte als sein Gegenüber ihm grob eine Hand auf den Mund drückte, um ihn daran zu hindern weiter zu reden. „Schhh“, trat es besänftigend über die Lippen des Anderen, womit er allerdings nur den entgegengesetzten Effekt erzielte. Law verengte missbilligend die Augen und gab sich zumindest für den Moment damit zufrieden Kid mit einem vernichtenden Blick zu strafen. „Musst du dich eigentlich immer beschweren?“, ergriff der Rothaarige nun selbst das Wort und ließ es sich keinesfalls nehmen dabei in einer angestrengten Geste die Augen zu verdrehen. Mit einer unsanften Bewegung stieß der Angesprochene schließlich die Hand weg, welche ihn am Reden hinderte – immerhin wollte er Kids Frage wohl kaum als eine rhetorische im Raum stehen lassen. „Kannst du den einmal deine dummen Spielchen sein lassen?“, erwiderte er daraufhin nur bissig, während er dem Anderen weiterhin feindselig entgegenstarrte. „Willst du das denn?“, ertönte es mit genau jenem unheilverheißenden Grinsen für das Law dem Anderen schon mindestens tausend Mal den Tod gewünscht hatte. „Ich will-…“, begann der Dunkelhaarige sogleich auszuholen, doch noch ehe er überhaupt die Gelegenheit hatte seinen Wunsch zu äußern, bekam er ein paar sehr bekannte Lippen aufgedrückt, die ihm wahrscheinlich klar machen sollten, dass das Gespräch von Kids Seite aus beendet war. Die dunkelroten Lippen schmiegten sich so perfekt an seine eigenen, so dass er beinahe dem Drang nachgegeben hätte die Augen zu schließen und ganz und gar zu vergessen wo er sich gerade befand, um ein Haar hätte er der vorwitzigen Zuge nachgegeben, die bereits jetzt fordernd gegen seinen geschlossenen Mund stieß. Aber Kid sollte ihn wirklich schlecht kennen, wenn er glaubte Law so einfach das Wort entziehen zu können. Es kostete den Dunkelhaarigen zwar einiges an Überwindung, aber schließlich gelang es ihm die ach so verführerischen Lippen abzuschütteln, indem er seinen Kopf abwehrend zur Seite drehte. Der Rothaarige brauchte seinen darauffolgenden Unmut nicht äußern – Law erkannte auch ohne Worte, dass er dabei war es sich gewaltig zu verscherzen, aber momentan schien ihm dies relativ egal zu sein. Dem Alkohol sei Dank. „Kannst du nicht einfach klipp und klar sagen, dass du mit mir schlafen willst und nicht immer so eine verdammte Show abziehen?“, erklärte der Arzt schließlich erstaunlich sachlich für seine momentane Gemütslage. Kid wiederrum konnte nicht mehr und nicht weniger als über diese Kompliziertheit die Augen zu verdrehen. „Nein.“, lautete letztlich die entschiedene Antwort. „Und wieso…?“, kam es postwendend zurück, während der Dunkelhaarige es auch schon bereute dieses Gespräch je angefangen zu haben. Seine Stirn lag inzwischen in Falten. „Ganz einfach – weil ich es so will.“ Und genauso war es auch gemeint, jemand wie Kid tat immer was er wollte ungeachtet anderer Menschen, so viel hatte Law über sein Gegenüber bereits herausfinden dürfen, dass und naja einiges mehr, dessen Wissen er sich lieber entzogen hätte. Jedenfalls schaffte es exakt diese Wendung des Gespräches, dass sich die Augen des Dunkelhaarigen noch ein Stück mehr verengten. „Gut“, schnappte er hochgradig beleidigt. „Dann kann ich ja auch gehen.“, doch bereits als er alles daran setzte sich mit seiner Vorderseite von dem Rothaarigen abzuwenden, nahm dieser ihm ein weiteres Mal die Möglichkeit zu entkommen, doch dieses Mal auf weitaus gröbere Art und Weise. Spätestens jetzt sollte sich Law wieder in Erinnerung rufen dürfen, dass sich Erpressung bei jemand von Kids Format nicht auszahlte – und schon gar nicht funktionierte. Die Stelle an seinem Handgelenk begann bereits nach wenigen Sekunden zu schmerzen so eisern war der Griff seines Gegenübers. „Jetzt tu nicht so, als hättest du irgendwas anderes erwartet. Es hätte dir doch von dem Moment an, als du den Raum betreten hast klar sein müssen, dass es hierauf hinausläuft. Sei‘ lieber froh, dass ich dich hab noch etwas ausnüchtern lassen und deine Wehrlosigkeit nicht so gleich ausgenutzt habe, aber scheinbar bist du jetzt immer noch nicht wieder auf der Höhe - so viel wie du rumheulst.“, gab Kid lediglich sichtlich genervt seinen persönlichen Standpunkt preis. Und vermutlich hatte genau dieser Redeschwall mitten ins Schwarze getroffen und enthielt viel mehr Wahrheit als es jemanden wie Law lieb gewesen wäre. Es blieb ihm also keine andere Wahl als geistesgegenwärtig wir er nun einmal war zu leugnen: „Ich hasse es einfach nur zu verlieren und sehe nicht ein, dass du eine Belohnung für die Demütigung bekommst, die mir wiederfährt.“ „Wie du willst.“, schien sich der Rothaarige endlich geschlagen zu geben, zumindest machte er einen ziemlich glaubwürdigen Eindruck dessen, so dass der Dunkelhaarige viel zu spät reagierte, als Kid ihn mit einem sanften Ruck in Richtung des Bettes zog. „Wa-“, war das Einzige, was seinem Mund noch entfliehen durfte, ehe er mit den Kniekehlen an die Bettkante stieß und im Folgenden dazu gezwungen würde sich auf genau jenem Mobiliar niederzulassen. Law konnte nicht anders, als dem Anderen mit einem vernichtenden Blick entgegen zu starren. Hatte er sich nicht soeben unmissverständlich ausgedrückt? Allem Anschein nach waren seine Worte aber völlig an dem Rothaarigen vorbeigegangen, denn dieser hatte in der Zwischenzeit sogar schon seinen Mantel abgelegt. „Sag mal spinnst du?“, entfuhr es Law am Rande eines Nervenzusammenbruchs. Nun war es wenigstens bewiesen, dass man bei Kid gegen eine Wand sprach. „Halt endlich die Klappe.“, kam die geraunte Antwort, die dem Dunkelhaarigen normalerweise dazu veranlasst hätte aufzuspringen und tatsächlich das Weite zu suchen, lägen da nicht zwei Hände auf seinen Knien, welche ihn an genau dieser Tätigkeit hinderten. „Was soll der Mist?“, seine Stimme war ohnehin nur noch ein einziges Knurren, ungeachtet Kids vorrausgegangener Aufforderung. Doch schien sich jener dieses Mal nicht die Mühe zu machen mit einer bösartigen Erwiderung zu kontern, stattdessen rief er Law einen längst vergessenen Tatbestand wieder in Erinnerung: nämlich, dass er nahezu nichts an seinem Körper trug außer einer schwarzen Boxershorts, welche das Nötigste versteckte. Er musste unweigerlich schlucken, als sich der Rothaarige doch allen Ernstes vor ihm und somit zwischen seinen Beinen kniete und ohne jegliche Scheu eben dieses Stückstoff einige Zentimeter nach unten zog, um noch mehr seiner Haut zu entblößen. Unter normalen Umständen hätte er jetzt die Ansicht vertreten, wann immer sich jemand auf diese Art und Weise vor ihn hinkniete, konnte dies nur ein einziges Ziel verfolgen, aber da es sich bei jenem Menschen ausgerechnet um Eustass Kid handelte, konnte er diese Vermutung auf gar keinen Fall als bestätigt betrachten – selbst wenn er nichts lieber getan hätte. In keinem Leben würde Kid vor irgendjemanden auf die Knie gehen und diesem jemand einen blasen – oder? Trotz dessen konnte er nicht verhindern, dass allein bei der Vorstellung daran sein Blut in Wallung geriet, war er denn etwa wirklich so leicht gestrickt, dass er seine Vorsätze innerhalb einiger Minuten wieder verwerfen konnte? Der darauffolgende Moment sollte ihm zeigen – ja er war es. Er musste sich unweigerlich eingestehen, dass Kid in wahrhaftig besser kannte, als es ihm lieb gewesen wäre. Anscheinend hatte es ihn nur einige müde Überlegungen gekostet, wie man den Dunkelhaarigen seinerseits von seiner Meinung abbringen konnte, auch wenn das bedeutete, dass man selbst einen Schritt zurückgehen musste. Im Großen und Ganzen konnte sich Kid ja doch als Sieger betrachten. Denn kaum war es ihm gelungen die Männlichkeit des Dunkelhaarigen mit der Hand in die Freiheit zu geleiten, sah sich dieser unter einem scharfen Lufteinziehen gezwungen sich seine eigene Hand auf den Mund zu pressen. Trotzdem hielt er eisern daran fest, den Rothaarigen mit seinem mordlustigen Blick zu durchbohren. Hoffentlich biss er sich selbst die Zunge ab – wo Law doch kaum in der Lage war zu verkraften, was Kid hier mit ihm abzog, schien ihm jenes die einzig rechtmäßige Vergeltung. Jedoch hatte der Rothaarige im darauffolgenden keinerlei Probleme dabei sein bestes Stück vollständig in den Mund zu nehmen, wofür Law ihn sowohl aufs innigste verfluchte, zugleich aber wohl aufs abartigste vergötterte. Doch am allermeisten würde ihm wohl dieses abgrundtief arrogante Grinsen in Erinnerung bleiben, welches ihn vermutlich jede Sekunde dieser eigentlich traumhaften Handlung daran zurückentsinnen würde, dass er kein bisschen gewonnen hatte. Und obwohl Kid mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit nie zuvor in seinem Leben einen Kerl oral befriedigt hatte, kam Law nicht umhin sich einzugestehen, dass dies wohl der mit Abstand beste Blowjob gewesen war, welchen er je hatte erleben dürfen. Die Erkenntnis saß bitter, aber nicht so bitter wie all jenes was danach folgte. Glücklicherweise konnte Law die Schuld an seiner lückenhaften Erinnerung dem Alkohol zumessen, ansonsten hätte sich der Dunkelhaarige wohl oder übel eingestehen müssen, dass Kid ihm in dieser Nacht im wahrsten Sinne des Wortes das Hirn hinausgevögelt hatte. LemonYaoiLemonYaoiLemonYaoiLemonYaoiLemonYaoiLemonYaoiLemonYaoiLemonYaoiLemon Law’s Filmriss Part I „Höher…ah..“, wenn man die vorrangegangene Situation genauer betrachtete, war es kaum vorstellbar, dass diese Worte keinem anderen als dem Mund des Dunkelhaarigen entwichen, welcher sich inzwischen in ziemlich eindeutiger Position auf dem Bett kniend befand und Mühe und Not hatte, dass seine Arme unter der immensen Belastung seines eigenen und vor allem Kids Körpers nicht nachgaben. Auch schien im völlig egal zu sein in welche ungeahnte Breite sich das Grinsen des Rothaarigen verzogen hatte, während er sich ohne jede Pause in einem ständig wiederkehrenden Rhythmus in dem Körper unter sich versenkte. Sein eigenes Stöhnen, welches unterdessen beinahe animalische Ausmaße angenommen hatte, schien ihm ebenfalls vollkommen gleichgültig zu sein. Es machte beinahe den Anschein, als hätte sich der Verstand mit jenem Augenblick verabschiedet, als er Platz auf diesem verhängnisvollen Bett genommen habe und das Schlimmste daran war, dass es voll und ganz den vorrangegangenen Ereignissen entsprach. Law konnte nicht sagen, ob sich Kid jemals derart viel Mühe bei der Ausführung ihres Aktes gegeben hatte wie in der heutigen Nacht. Tatsächlich schien der Rothaarige bei fast jedem Stoß exakt jenen Punkt zu treffen, der den Dunkelhaarigen Sterne sehen ließ. Ebenfalls war die Hand, die währenddessen auf verboten gute Art und Weise seine Erregung massierte, keinesfalls zu verachten. Mittlerweile hätte sich Law also mit hoher Wahrscheinlichkeit in einem Trancezustand befinden müssen, in welchem es ihm unmöglich war eine Unebenheit in ihrem Handlungsstrang zu registrieren – zumindest war dies jene Meinung, welche der Rothaarige vertrat, derweil er nichts weiter tat als seine Zähne in dem Nacken des Unterliegenden zu versenken. Die erste Reaktion auf den Schmerz blieb selbstredend nicht aus und der Dunkelhaarige ließ sich zu einem schmerzverzerrten Stöhnen hinreißen, welches allerdings in keinem Fall als negativ gewertet werden sollte. Doch spätestens als sich zu den spitzen Zähnen noch ein paar vorwitzige Lippen und eine viel zu bestimmende Zunge gesellte, schaltete sich das längst in einen Ruhezustand versetzte Gehirn des Anderen ein und es gelang ihm trotz der immens gesteigerten Atmung noch einige klar verständliche Wörter hervorzubringen: „…Keine…Markierung…ich schwöre dir…ich bring‘ di- Ahh…“ – gut wenigstens teilweise, leider war es Kid gelungen ihm während seiner so schön ausformulierten Drohung einen Strich durch die Rechnung zu machen. Ein besonders gezielter Stoß hatte Law vorzeitig zum Wortwechsel verdammt – man sollte eben niemanden unterschätzen, der sich unmittelbar in einem befand. Und wie befürchtet war dem Rothaarigen eben dieser Versuch der Einschüchterung vollkommen gleichgültig und wurde mit besten Absichten vollends ignoriert. Er für seinen Teil sah sich nicht einmal gezwungen darauf zu achten, dass der Fleck möglicherweise unter dem Sweatshirt des Anderen verschwinden konnte – nein im Gegenteil, er gab sich ausgesprochen viel Mühe dabei, dass man ihn sobald man die Kehrseite Laws betrachtete, prägnant hervorstechen sah. „Du Bastard…“, entfuhr es Law nachdem Kid seine Arbeit scheinbar mit höchster Befriedigung beendet hatte und auf Anhieb wollte er an exakt jene Stelle greifen, in der minimalistischen Hoffnung irgendwas dagegen unternehmen zu können, unterschätzte allerdings dabei seine eigene Kraft maßgeblich, denn sein anderer Arm war nicht einmal ansatzweise dazu in der Lage dem Gesamtgewicht standzuhalten. Doch ehe er die Gelegenheit dazu erhielt auf ziemlich unterwürfige Art und Weise auf seine Unterarme zu sinken, hatte sich ein nur allzu bekannter muskulöser Arm um seine Brust geschlungen und hinderte ihn daran nach vorn zu kippen. Genervt biss sich der Dunkelhaarige auf seine Unterlippe. „Dein Schwächeln schreit ja geradezu nach einem Positionswechsel…“, konnte Law im Folgenden die raue Stimme näher an seinem Ohr vernehmen, als es ihm lieb gewesen wäre. Es verursachte immer so ein heißes Kribbeln, wann immer Kids Stimme so intensiv an seinen Gehörgang drang und das empfand er als noch viel lästiger als alles andere. „Fahr zu Hölle, Eustass Kid…“, waren die einzigen gezischten Laute, die Law als Antwort übrig hatte, doch unterlegte er diese mit der denkbar unpassendsten Geste, die wohl auf dieser Welt existent war. Ohne weiter Zeit zu verschwenden, drehte er seinen Kopf ein Stück, so dass er den Rothaarigen problemlos in einen Kuss ziehen konnte, welchem es an jeglicher Zärtlichkeit, nicht aber an purem Verlangen mangelte. Kid interpretierte dieses Verhalten seinerseits als stilles Einverständnis. Wenig später war es zur größten Überraschung, aber auf gar keinen Fall zum Leidwesen des Rothaarigen, er selbst es, der unten lag. LemonYaoiLemonYaoiLemonYaoiLemonYaoiLemonYaoiLemonYaoiLemonYaoiLemonYaoiLemon Am darauffolgenden Morgen, war das Erste, was Law unwillkürlich feststellen musste, dass sein Hintern leider nicht mehr derselbe wie am Tag zuvor war, genau wie der Rest seines Körpers, der sich anfühlte als sei er für alles Mögliche benutzt wurden, nur nicht dafür wozu er im eigentlichen Sinne bestimmt war. Entgegen seiner Absichten war er allem Anschein nach direkt neben Kid eingeschlafen, was höchstwahrscheinlich der immensen Erschöpfung und seinem übermäßigen Alkoholkonsum zuzumessen war. Allerdings wurde ihm an diesem Morgen zum Vorteil, dass der Rothaarige einen relativ tiefen Schlaf sein eigenen nennen konnte und Law nach so einer durchzechten Nacht meist schon in den frühen Morgenstunden keinen Schlaf mehr finden konnte – Dehydrierung war hierbei das Zauberwort und wie erwartet war seine Kehle so ausgedörrt, dass sie wie Feuer brannte. Ein kurzer, flüchtiger Blick aus dem besagten Fenster, welches ihm für gewöhnlich half die Ruhe zu bewahren, falls er in diesem Zimmer aufwachte, verriet ihm wenigstens die ungefähre Uhrzeit und dass in binnen weniger Minuten die Sonne aufgehen würde – Scheiße. Er konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal derart fluchtartig ein fremdes Bett – unter höllischen Schmerzen sollte man hierbei vielleicht erwähnen – verlassen hatte. Es musste eine ziemlich lange Zeit gewesen sein, aber unter gar keinen Umständen durfte ihn jemand dieser schrecklichen Crew zu Gesicht bekommen und schon gar nicht dieser dämliche Vize mit seiner dämlichen Maske unter welcher sämtliche Emotionen gut verborgen waren. Law hatte es so eilig, dass ihm sogar gleichgültig zu sein schien, dass er milde ausgedrückt – ziemlich beschmutzt war, von diversen Flüssigkeiten, die auf gar keinen Fall alle seines eigenen Ursprungs waren. Kid hatte wirklich ganze Arbeit geleistet und es geschafft kein Fünkchen Gnaden walten zu lassen. Geschweige denn Rücksicht. Es erforderte einiges an Knowhow seine Sachen möglichst leise und effektiv zusammenzusuchen, um sowohl unnötige Schritte die zu Höllenqualen führten zu vermeiden als auch Kid nicht aus seinem wohlverdienten (haha) Schlaf zu reißen. Als der Dunkelhaarige nach einer, wie es ihm vorkam, endlos langen Zeit endlich angezogen war, kam er nicht umhin den Blick noch einmal auf den Tisch zu heften an welchen sich am gestrigen Abend sein Untergang entschieden hatte, nur lag sein Hauptaugenmerk dieses Mal auf dem fetten Geldbündel, welches nach wie vor brav auf der Holzplatte verharrte. Es bedurfte nur wenige Millisekunden an Überlegungszeit, ehe sich Law das Geld in seine Hosentasche schob. Wenn er sich schon wie eine Nutte oder ähnliches fühlte, denn jenes tat er geistig und körperlich, dann sollte er zumindest dafür bezahlt werden – so fand er, dass es sich hierbei jedoch ursprünglich um Diebstahl handelte, blendete er gänzlich aus. Mit wenigstens einem einzigen guten Gefühl, schlich er sich schließlich aus der Kabine und beglückwünschte die schwere Holztür zum wiederholten Male dafür, dass sie niemand ölte und sie deswegen ein ätzendes Geräusch von sich gab, was ihn auf der Stelle dazu veranlasste seine Schritte zu beschleunigen. Es war zwar undenkbar, dass Kid aufnahmefähig genug war um seinen Verlust kurz nach dem Aufwachen zu registrieren, aber dennoch wusste er, dass die anderen Mannschaftsmitglieder ihre Augen und Ohren überall hatten. Hätte er doch nur dieses sperrige Schwert nicht mitgenommen – es war wirklich eine Herausforderung es in diesen engen Gängen auf effektive Art und Weise zu tragen ohne dabei an die empfindlichen Holzwände zu ecken. - Und wieder ein Kapitel, hey und ich habe immer noch einiges an Ideen! :D Ich hoffe es hat euch auch diesmal gefallen, auch wenn der eigentliche Lemon Part etwas kurz gekommen ist (die, die sowas nicht mögen werden wohl eher froh darüber sein haha), aber wie ihr unschwer erkennen konntet war dies ja lediglich Part I von naja mal sehen. Achja und dankeschön für die immerhin schon 11 Kommentare! Ich freu' mich das ihr meinen Kid und meinen Law so mögt :D Und teilt mir bitte weiterhin eure Meinung, Fragen ect. mit, das motiviert ungemein! Liebe Grüße C Kapitel 4: Nine - Make a reim ----------------------------- „Nimm‘ diesen Rat Trafalgar Law: Liebe ist nur eine Hoffnung, also vergiss was du gehört hast.“ Dieser Typ war ihm schon von Anfang an unheimlich gewesen. Kein Mensch von solch hoher Intelligenz würde sich ohne Hintergedanken jemanden wie Eustass Kid als Captain auserwählen. Zugegeben er hatte keinen blassen Schimmer in was für einem Verhältnis die beiden zueinander standen, auch hatte es ihn bis zu diesem Zeitpunkt kein Stück interessiert, doch gerade jetzt hätte er sich gewünscht die Beweggründe seines Gegenübers zu verstehen. Und vor allem nachzuvollziehen zu können über was um Himmelswillen Killer da gerade sprach. Für ihn war dieser seltsame Rat ein Rätsel, ebenso wie das was er ‚gehört‘ haben sollte. Er hatte nämlich leider keinerlei Erinnerung an irgendein einschneidendes Ereignis, welches sich allem Anschein nach vor nicht allzu langer Zeit in seinem Leben ereignet haben sollte und an schon gar nichts was ihn selbst und Kid betraf. Natürlich zielte dieser dämliche Satz auf keine andere Beziehung ab, aber was zum Teufel hatte dieser blonde Cowboy damit zu tun? „Bitte?“, war schließlich die Frage, die Law als der Ahnungslose überhaupt dastehen lassen sollte. Nur war ihm dies momentan vollkommen egal, ursprünglich hatte er nur das Ziel gehabt dieses dämliche Schiff zu verlassen ohne gesehen zu werden, aber nein Killer musste ihn auf den letzten Metern auflauern und ihn in ein solch mysteriöses Gespräch verwickeln. „Tu‘ nicht so als wüsstest du nicht genau wovon ich spreche. Vermutlich wäre es Kid zwar lieber, wenn ich nicht mit dir darüber rede, aber irgendjemand muss ja auf den Captain achtgeben.“, antwortete der Blonde nur kühl, während in Law nach wie vor kein Fünkchen Erleuchtung aufflammen wollte. Er blinzelte einige Male verständnislos, trat dann jedoch ungeduldig von einem auf den anderen Fuß. Er hatte definitiv keine Zeit dafür. „Ich habe zwar keine Ahnung was du jetzt von mir willst, aber lass mich dir eins sagen: Ich habe mit ziemlicher Sicherheit nie etwas von Liebe gefaselt. Mein Gott, wir reden hier von Kid, wofür hältst du mich? Und da du ja sowieso schon mehr zu wissen scheinst, als du solltest, kann ich dir ja gleich ganz offen sagen: Es ist nicht mehr als Sex. Im Gegensatz zu einer Frau bin ich in der Lage das zu trennen.“, mit diesen Worten hatte sich der Dunkelhaarige auch schon ein weiteres Mal zum Gehen abgewandt, war erhobenen Hauptes an dem Vizen vorbeigeschritten und sah davon ab dieses sinnlose Gespräch noch weiter fortzusetzen. Killer musste wohl einer Wahnvorstellung erlegen sein oder er hörte einfach nur schlecht unter dieser dummen Maske, Law war sich komplett sicher das Wort Liebe in keinem Zusammenhang mit Kid geäußert zu haben. Weder betrunken noch nüchtern. Zumindest solange ihn sein Gefühl und sein Gedächtnis nicht betrogen und das taten sie erfahrungsgemäß nie. Als Killer ihn dann ohne Einwände passieren ließ, fühlte sich der Dunkelhaarige in seiner Annahme nur bestätigt und zugleich beruhigte ihn die Tatsache die Grenzen festgelegt zu haben. Insofern er es jetzt noch reibungslos auf sein eigenes Schiff schaffte, würde er sich auf die Schulter klopfen. - Leben hieß Leiden oder? „Trafalgar! Wo ist mein Geld?“, konnte Law wie auf Kommando die zornige Stimme hinter sich vernehmen, noch ehe Kid auch nur ansatzweise in seinem Sichtfeld erschien. Etwas sagte ihm, dass der Rothaarige den Verlust seines Geldes schneller für voll genommen hatte, als er es erwartete. Und seit wann hatte Kid bitte einen derart leichten Schlaf, dass er seinen Abgang registrierte? Normalerweise interessierte es den Captain doch herzlich wenig ob sich sein selbsternanntes Betthäschen nun früh aus dem Staub machte oder nicht. Wenn man es genauer betrachtete waren sie bisher kein einziges Mal nebeneinander aufgewacht. Law kam nicht umhin in seinem ersten Reflex angestrengt die Augen zu verdrehen. Er wusste nicht ob es jetzt überhaupt noch schlimmer werden konnte, wenn Killer ihn nicht mit dieser höchst seltsamen Konversation daran gehindert hätte auf sofortigen Wege zu seinem Schiff zu gelangen, dann hätte er sich diese brenzlige Situation jetzt erspart. Aber nein, Law war ein weiteres Mal in kürzester Zeit dazu verdammt alle Fettnäpfchen, die auf seinem Weg lagen mitzunehmen. Als sich der Dunkelhaarige schließlich möglichst lässig zu seinem neu erworbenen Gesprächspartner umdrehte, war seine erste Reaktion ein empörtes Schnalzen seiner Zunge. „Jetzt hab dich nicht so Kid, ich hab mir gedacht, wenn ich mich schon wie eine Nutte fühlen muss, hab ich wenigstens Geld dafür verdient. Du hast ja ohnehin genug davon…“, erklärte Law daraufhin als wäre es das Normalste der Welt jemanden am helllichten Tag zu bestehlen. „Wie eine Nutte?!“, lautete die wütende Gegenfrage, da Kid diesen Sachverhalt scheinbar aus vollkommen anderer Perspektive betrachtete. „Ja wie eine gottverdammte Hure. Oder wie würdest du sonst jemanden nennen, der ohne emotionale Gegenleistung immer und immer wieder mit jemanden schläft und sich dabei mit allergrößter Freude ausnutzen lässt?“, folgte die scharfe Antwort, bei der dem Rothaarigen beinahe die Gesichtszüge zu entgleisen drohten. Ein Anblick den der Dunkelhaarige aus vollen Zügen genoss. Gerne hätte er dieses Gespräch noch fortgesetzt, Kid weiter eine Vielzahl an sarkastischen Kommentaren an den Kopf geworfen, jedoch drängte auch ihn die Zeit, immerhin sollte sein Crew nicht unbedingt bemerken, dass er schon wieder über Nacht weggeblieben war und deutliche Anzeichen von Geschlechtsverkehr aufwies – und das nicht in einer Hinsicht für die man Applaus geerntet hätte. Er wusste, dass er nach einer solchen Prozedur alles andere als normal laufen konnte. „Du…“, knurrte der Rothaarige zusammenhangslos und machte inzwischen immer mehr den Eindruck eines angeschossenen Rehs, doch konnte Law sich auf dieses Verhalten beim besten Willen keinen Reim machen, wieso reagierte Kid so komisch? So betroffen und nicht wie sonst angriffslustig und hochgradig explosiv? „Ja, i c h muss jetzt gehen. Sayonara Captain Kid.“, eigentlich ein echtes Wunder, dass es ihm mühelos gelang mit einem Sprung über die Reling das in unmittelbarer Nähe befindliche Ufer zu erreichen und somit wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Genauso ungewöhnlich war es, dass ihm niemand folgte, Kid machte sich ja nicht einmal die Arbeit ihm noch ein paar überaus nett formulierte Beschimpfungen hinterher zu rufen. Irgendwas lief hier definitiv falsch – doch hatte er jetzt wahrlich nicht die Zeit und die Lust sich darüber den Kopf zu zerbrechen was in Eustass Kids Kopf alles falsch lief. Schnellen Schrittes machte sich der Dunkelhaarige daran sein eigenes geheiligtes Schiff zu erreichen, wo seine Anwesenheit längst dringend erforderlich war. Bei seinem Rückweg drehte sah er kein einziges Mal um. - Kaum hatte er den ersten Fuß auf das gelbe U-Boot gesetzt, durfte er mit Freuden feststellen, dass seine Abwesenheit leider nicht wie verhofft unbemerkt geblieben war. Allem Anschein nach hatte man ihn erwartet – oder besser den Versuch dafür gestartet, überflüssig zu sagen, dass es Bepo nicht gelungen war die gesamte Nacht über auf seine Rückkehr zu warten. Der Bär war selbstredend bei diesem Vorhaben eingeschlafen und lag nun laut schnarchend an Deck. Law konnte nicht anders als über diesen Sachverhalt - mit dem verdächtigen Anflug eines Lachens – den Kopf zu schütteln. Auf dem Weg in seine Kapitäns Kajüte strich er seinem schlafenden Crewmitglied noch einmal in fast einstudierter Gewohnheit über den flauschigen Kopf. „Netter Versuch…“, war alles was leise über seine Lippen trat, ehe er hinter der schweren Eisentür unter Deck verschwand. Law konnte sich nicht mehr entsinnen wie oft sie diese Prozedur nun schon wiederholt hatten. Jedes Mal, wenn er ohne eine Information über seinen Verbleib zu hinterlassen, von Deck gegangen war, fand er Bepo bei seiner Ankunft wartend aber vor allem im Tiefschlaf vor. Der Bär musste doch inzwischen festgestellt haben, dass es ihm aufgrund mangelnder Anlagen nicht gelang die Nacht mit Warten zu verbringen ohne dabei von seinem Schlafrhythmus eingeholt zu werden. Bepo konnte ja nicht einmal 5 Minuten still sitzen, geschweige denn aufhören zu reden. Es fehlte ihm schlichtweg an der für ein solches Unterfangen benötigten Geduld, die man wahrlich brauchte, wenn man seinen Kapitän auf frischer Tat ertappen wollte, während er zu schier unmenschlichen Zeiten zurück auf sein eigenes Schiff schlich. Vielleicht konnte Law auch einfach nur von Glück reden ein so besorgtes, aber gleichzeitig so unfähiges Crewmitglied als seinen engsten Begleiter auserwählt zu haben. Letzten Endes fragte ihn Bepo ja nicht, was er die letzte Nacht getrieben hatte, wann er wieder gekommen war, mit wem er unterwegs gewesen war. Nichts dergleichen verließ den Mund des pelzigen Geschöpfes. Dementsprechend dankbar war der Dunkelhaarige auch, dass sich das alles nur auf ein ewiges Katz und Maus Spiel verlief. In der Zwischenzeit war Law immerhin in seine eigene, praktisch eingerichtete, penibel aufgeräumte und vor allem stockdustere Kabine gelangt. Wieder einmal konnte er die Wahl seines fahrbaren Untersatzes nur befürworten. Es war vollkommen irrelevant zu welcher Uhrzeit er sich schlafen legte, hier herrschte nahezu immer eine angenehme Dunkelheit. Die Gewässer, in denen sie sich zurzeit befanden waren einfach zu trüb um das Licht bis in diese Tiefe zu reflektieren und so konnte Law nur seinen Nutzen aus seinem Bullauge, welches deutlich unter dem Meeresspiegel lag, ziehen. Glücklicherweise erinnerte ihn in seinen eigenen vier Wänden nichts an Kid, denn dieser war in seiner Inneneinrichtung das glatte Gegenteil von ihm selbst. Seine Möbel wirkten steril, ordentlich, als wären sie kaum in Gebrauch, Kids dagegen zerschlissen als hätten sie ihre besten Tage bereits gesehen – genau wie Kid selbst. Law konnte nicht anders, als über diesen Gedanken zu lachen, warum wusste er selbst nicht genau. Jedenfalls hatte er diese Parallelen bereits bei ihrer ersten nächtlichen Begegnungen vor einigen Monaten gezogen und sie halfen ihm nach wie vor ein bisschen besser dabei alles zu verdrängen. Auch sein Bett, auf welches er sich sogleich mit wachsender Befriedigung sinken ließ, bildete einen starken Kontrast zu Kids altem quietschenden Ding. Kein Wunder, dass Killer so viel wusste und jenes obwohl der Rothaarige nicht den Eindruck erweckte als sei er ein besonders gesprächiger Mensch. Vielleicht prallte er ja gerne mit Errungenschaften, aber er war ein Kapitän, ein Konkurrent und dazu noch ein Mann, etwas mit dem es sich lohnte anzugeben? Er bezweifelte dies doch stark. Killer musste also das ein oder andere Mal an der Tür, an der Wand oder wo auch immer gelauscht haben – allein bei der Vorstellung dieser kranke Freak könnte nicht nur ihren überaus einsilbigen Wortwechseln sondern möglicher Weise die ganze Zeit über zugehört haben, bekam er eine unangenehme Gänsehaut. Abwehrend schüttelte er den Kopf, was ihm sogleich einen überaus ekligen Kopfschmerz bescherte. Law massierte sich mit den Zeigefingern die Schläfen. Gut, dass er sich darüber vorläufig keine Gedanken machen musste, denn allzu bald würde er Kid mit Sicherheit nicht wieder unter die Augen treten – nicht nach dieser Sache mit dem Geld und nicht bevor er sich nicht erinnern konnte, was es mit dieser ‚Liebe‘, die dessen Vize so geheimnisvoll geäußert hatte, auf sich hat. Am liebsten hätte Law im Folgenden sogleich seinen schweren Lidern und seinem verdammt dröhnenden Schädel nachgegeben, hätte die Augen geschlossen und wäre schnell in einen recht erholsamen Schlaf abgerutscht, nur gab es da eine Sache, die ihn an seinem Vorhaben hinderte – und jenes war gerade das elementarste aller menschlichen Bedürfnisse und hieß Durst. Er war durch den abartig hochkonzentrierten Alkohol den er letzte Nacht in vollen Zügen genossen hatte, so derart dehydriert, dass es ihm seine trockene Kehle und sein flauer Magen kaum erlaubten, diesen Sachverhalt auszublenden. Er musste etwas trinken, ansonsten würde er es binnen weniger Stunden stark bereuen. Schwerfällig erhob sich der Dunkelhaarige ein hoffentlich letztes Mal von seiner Schlafgelegenheit und trottete langsam, aber bedacht in der vorherrschenden Dunkelheit möglichst nirgendwo anzuecken, in das angrenzende Badezimmer. Selbstredend hatte der Kapitän sein eigenes Reich und musste sich nicht mit den anderen zusammen eine Gemeinschaftsdusche teilen – sie hätten es mit seinem dringlichen Reinlichkeitsfimmel ohnehin nicht lange ausgehalten. Als Law im Badezimmer angekommen erstmals in Ermangelung von Orientierungssinn das Licht anschaltete, war es so grell, dass er die Augen gezwungenermaßen zusammenkneifen musste, um die empfindlichen Sehorgane zu schützen. Glücklicherweise konnte er jedoch trotz eingeschränkten Sehfeldes den Wasserhahn auf der Stelle ausfindig machen, zögerte nicht lange, sondern drehte ihn sogleich voll auf. In Ermangelung eines Glases hielt er kurzerhand den Kopf ins Becken und beschränkte sich darauf direkt aus dem Hahn zu trinken. Alles andere wäre momentan ohnehin zu umständlich gewesen. Zwar dauerte es eine ganze Weile, bis er seine Flüssigkeitszufuhr als genügend empfand, doch das störte den Dunkelhaarigen im Moment herzlich wenig, er schien in seiner Müdigkeit ohnehin jegliches Zeitgefühl verloren zu haben und so riskierte er schlaftrunken sogar einen Blick in den Spiegel, welcher direkt über dem Waschbecken angebracht war . Ein schwerwiegender Fehler, wie sich spätestens jetzt herausstellen sollte, den er sah milde ausgedrückt - zum Kotzen aus. Leider war er erblich sowieso schon dazu bestrebt Augenringe auszubilden, aber die bläulichen Verfärbungen, die nun unter seinen Augen prangten und ihn mehr tot als lebendig aussehen ließen, waren einfach nur ein schlechter Scherz. Langsam verließ auch Law der Glauben daran, dass in der letzten Nacht nicht etwas Besonderes passiert war. Trotz dessen konnte er sich beim besten Willen keinen Reim darauf machen – irgendwas fehlte, was ihm dabei half sich zu erinnern. Vielleicht ein Hinweis? Ein Kopfschütteln. Ein weiteres zum Untermauern seiner Aussage. Das war Schwachsinn. Genervt zog sich der Dunkelhaarige sein Sweatshirt über den Kopf, riss sich in diesem Zuge seinen Hut gleich mit vom Kopf und feuerte es in irgendeine Ecke. Wo er schon einmal hier stand konnte er wenigstens noch duschen gehen, ehe er sich – dreckig wie er höchstwahrscheinlich war – in sein Bett legte. Auf diese Weise fanden sowohl seine Hose als auch seine Unterwäsche einen Platz neben dem anderen Kleidungsstück. In dem Versuch sich keine weiteren Gedanken über das Geschehene zu machen, trat er schließlich in die sich rechts neben dem Waschbecken befindliche Dusche, die ihrerseits ein Stück tiefer im Boden verankert war, so dass das Wasser ungehindert abfließen konnte und nicht das gesamte Zimmer überschwemmte. Es dauerte keine zehn Minuten, dann fühlte er sich zumindest rein äußerlich wie ein neuer Mensch – hätte er doch nur nicht noch einen Blick in diesen gottverdammten Spiegel riskiert. Dieses Mal hingegen waren es nicht seine überdimensionalen Augenringe, die seine Aufmerksamkeit auf sich zogen, sondern etwas anderes, viel Unscheinbareres. Es war nur ein kleiner roter Schatten, welchen Law an der Rückseite seines Halses ausmachen konnte, aber er wusste sofort, dass dieser Fleck da nicht hingehörte – und schluckte, schluckte ausgesprochen hart und konnte nicht verhindern, dass ihm im Zuge dessen schlecht wurde. Hatte er das etwa vergessen? Indem er sich auf umständliche Weise vor dem Spiegel verrenkte, war es ihm schließlich möglich das gesamte Ausmaß dieses ‚Fleckes‘ oder besser dieses gigantischen Knutschfleckes, dieser prägnanten Markierung auszumachen – er war einem Wutanfall lange nicht mehr so nah gewesen. Seine Hand ballte sich beinahe von alleine zur Faust und er zog wahrlich in Erwägung noch einmal zurückzukehren und Kid dafür gewaltig eine zu verpassen. Sie hatten eine Abmachung gehabt ! Eine einzige Regel – und diese musste Kid natürlich brechen. Genervt schlang sich Law schließlich ein Handtuch um die Hüften, während er unweigerlich registrierte, dass er ohnehin schon den gesamten Boden vollgetropft hatte. Als wäre das nicht schon genug, stellte sich auch dieser harmlose Blick nach unten als ein höchst fataler Fehler heraus, der ihm sogleich einen erneuten schmerzhaften Anflug an Kopfschmerz bescherte. Wo zum Teufel kamen diese Kratzer an seiner Hüfte bitte her? Ein Stöhnen entwich seiner Kehle, während er sich mit einer Hand den schmerzenden Schädel hielt und zeitgleich die Striemen auf seiner Haut näher unter die Lupe nahm. Eindeutig Kratzspuren von Fingernägeln, dass er sich jene wohl kaum selbst zugefügt hatte, war hierbei recht offensichtlich, denn sie waren an beiden Seite ungefähr symmetrisch angeordnet. „Vielleicht noch was?“, zischte der Dunkelhaarige höchst erbost aus und wurde sich noch im selben Atemzug darüber im Klaren, dass er um ein paar Jahre zu jung war, um Selbstgespräche zu führen. Aber tatsächlich begann sich der junge Kapitän zu fragen, ob er noch irgendwelche Eigenarten an seinem Körper entdecken würde und ob irgendwann wenigstens eine Erinnerung daran zurückkehren würde, mittlerweile war doch allen Ernstes auf Spurensuche und das auf seinem eigenen Körper. Auch wenn er das mit Hinweisen eigentlich eher weniger gemeint hatte. Er wusste nicht, ob es eine schlimmere Situation hätte geben können. Auf den zweiten Blick konnte er jedoch keine ungewöhnlichen Merkmale mehr an sich feststellen, was ihn zumindest fürs Erste beruhigen sollte. Vielleicht würde er sich ja später erinnern. Möglicherweise wenn er genug Schlaf getankt hatte. Er musste einfach nur einmal durchschlafen, dann würde die Welt schon ganz anders aussehen. Bestimmt. Ganz bestimmt sogar. Mit diesem letzten eindeutig irrationalen Gedankengang, fand auch das nasse Handtuch seinen Platz auf dem Boden. Irgendwie gelang es dem Dunkelhaarigen auch noch in mitten der herrschenden Dunkelheit eine Boxershorts hervorzuziehen, in welcher er sich dann, sonst vollkommen unbekleidet, auf sein Lieblings Möbelstück fallen ließ und wie prophezeit in nur wenigen Minuten seinen Schlaf fand. LemonYaoiLemonYaoiLemonYaoiLemonYaoiLemonYaoiLemonYaoiLemonYaoiLemonYaoiLemon Law’s Filmriss Part II Was genau Law dazu bewogen hatte plötzlich selbst aktiv zu werden, war seiner Ansicht nach ziemlich offensichtlich. In den höchst verschleierten Augen des Dunkelhaarigen war sein Gegenüber nämlich zu weit gegangen, so weit, dass in seinem Inneren der Schrei nach Vergeltung geweckt wurde. Doch sein Vorhaben schien schon von Beginn an zum Scheitern verurteilt zu sein. Trotz des abrupten Positionswechsels prangte weiterhin dieses zufriedene und zugleich laszive Grinsen auf dem Gesicht des Anderen, so dass Law selbst am liebsten aufgestanden und gegangen wäre – einzig und allein um zu testen, ob sich die Züge seines Gegenübers wenigstens dann verändern würden. Doch er tat es nicht und er war sich darüber im Klaren, dass es der Frust war, welcher ihm solche Ideen überhaupt erst in den Kopf pflanzte. Frust darüber, dass Kid ihn zwar regelmäßig in den Wahnsinn trieb, er selbst aber immer weitestgehend beherrscht blieb. Es machte ihn wütend. Und auch wenn der wusste, dass einzig und allein der Alkohol Schuld an seinem Gefühlschaos und seiner Überreaktion war, konnte er es nicht unterbinden. Währenddessen hatte sich auf seinen Zügen längst ebenfalls ein Grinsen gebildet, ob nun gewollt oder nicht. Es machte dem von Kid längst Konkurrenz. Fast zeitgleich brachte der Dunkelhaarige seinerseits die Sache wieder ins Rollen, ließ sich ohne jegliche Bedenken erneut auf der Erregung seines Gegenübers sinken, welchem seinerseits die Show recht gut zu gefallen schien. Als sich der Dunkelhaarige im Folgenden mit beiden Händen auf der Brust des Anderen abstützte, um wenigstens etwas Halt bei seinem Vorhaben zu haben, reagierte der Rothaarige exakt so, wie er es hatte kommen sehen – sobald sein Becken auch nur den geringsten Anschein einer Bewegung machte, wollte Kid in sein übliches Kontrollmuster zurückverfallen – die eigenen Hände dazu benutzen Law zu dirigieren. Doch in diesem Fall hatte Kid die Rechnung ohne sein Gegenüber gemacht, welcher sofort die vorwitzigen Hände mit den eigenen abfing, nur um sie daraufhin an ihren angetrauten Platz auf dem Bett zurück zu verfrachten. Er registrierte amüsiert, wie der Gesichtsausdruck des Rothaarigen sich langsam wandelte, das überzogene Grinsen drohte doch tatsächlich für die Kürze des Augenblickes zu kippen. Laws Grinsen hingegen wurde nur breiter und vor allem boshafter. „Finger…weg.“, lautete die, trotz seiner Trunkenheit, klare Aussage, welche dem Ganzen in Kids Augen noch die Krone aufsetzte. Trotz dessen hatte jener nur ein verächtliches Lachen dafür übrig. „Sonst was, he?“, schnarrte der Rothaarige und wirkte hierbei im höchsten Maße interessiert. „Ganz einfach…sonst schneid ich dir deine dämlichen Hände ab, verstanden?“, folgte die Antwort postwendend zurück, während Law es sich nicht nehmen ließ eine eindeutige Handbewegung in Richtung seines Katanas zu machen. Kid schien seinerseits einen Moment zu überlegen, wog ab, kalkulierte eventuell die Entfernung und ließ die Hände dann aber fast schon zu gehörig neben seinen Körper sinken, um dem anderen anschließend auffordernd entgegen zu blicken. Vielleicht zweifelte er ja tatsächlich nicht daran, dass Law in seinem betrunkenen Zustand zu einigen Grausamkeiten fähig war – aber wer wusste das schon genau. Vorerst war der Dunkelhaarige also vollends zufrieden gestellt, nahm dazu auch mit sofortiger Wirkung wieder seinen bekannten Bewegungsablauf wieder ein und studierte im Folgenden äußerst fasziniert die Gesichtszüge des Unterliegenden, die sich in Anbetracht eines jeden Zuges erneut zu verändern schienen. Law bezweifelte jemals derart viele Regungen im Gesicht des Anderen gesehen zu heben. Möglicherweise machte gerade jenes, diese Sache zu so einem überaus interessanten Schauspiel, wo er Kid doch langsam aber sicher seinem Höhepunkt entgegensteuern ließ. In der Zwischenzeit hatte er es sogar für dringend notwendig empfunden, bei sich selbst Hand anzulegen. Ansonsten wäre er wohl wirklich am Rande des Wahnsinns angelangt, denn Kid war es ja ebenfalls untersagt ihm Befriedigung zu verschafften. In diesem Atemzug konnte er die Hände seines Gegenübers geradezu zucken sehen. Es war einmalig mit anzusehen, wie Eustass Kid aller paar Sekunden die Kontrolle zu verlieren drohte und sich erst im letzten Augenblick wieder fing. Und dann gerade als er spüren konnte, wie der Rothaarige nur noch einige kaum nennenswerte Reizungen von seinem wohl verdienten Höhepunkt entfernt war – hielt Law von einem zum anderen Moment inne. In einer Seelenruhe verharrte er nun in seiner Ausgangsposition und beobachte mit wachsender Zufriedenheit wie Kids erregte Miene ihre Fassung verlor. Als der Dunkelhaarige dann jedoch sein Gesicht zu einem triumphierenden Grinsen verziehen wollte, um Kid zu beweisen, dass er nicht der einzige war, der miese Spielchen spielen konnte, trafen ihn zwei Lippen so hart und so unvorbereitet, dass er für den ersten Moment annahm, Kid hätte ihn soeben mitten ins Gesicht geschlagen. Stattdessen hatte sich der Rothaarige aber einfach aufgerichtet, so dass sie nun beide mehr oder minder saßen und seine Hände dabei förmlich in die Hüften des Objekts seiner Begierde gekrallt, um diese nun auf grobe Art und Weise davon zu überzeugen sich wieder in Bewegung zu setzen. Kaum wenig später spürte er eine fremde Zunge in seinem Mund, die derart gierig auf seine eigene traf, dass er für kurze Zeit vergas, dass Atmen lebensnotwendig war. Aus irgendeinem Grund konnte Law dieser geballten Leidenschaft nicht standhalten, ein heißeres Stöhnen verließ seinen Mund und verebbte in Kids Mund, kaum hatte jener ihm den ersten selbst gelenkten Stoß verpasst, der ihm überflüssiger Weise auch noch den Verstand rauben sollte. Eine Hand hatte in der Zwischenzeit sogar um die Schulter des Rothaarigen geschlungen, um wenigstens ansatzweise Halt zu haben. Zwar spürte er in Ansätzen, welche Spuren Kids Fingernägel auf seiner Haut hinterließen, doch war es ihm im Moment vollkommen gleich. Vermutlich zog er eben doch immer den Kürzeren. LemonYaoiLemonYaoiLemonYaoiLemonYaoiLemonYaoiLemonYaoiLemonYaoiLemonYaoiLemon - Zu meiner Entschuldigung (der übliche Satz): Ich hatte ein Abitur zu schreiben !!! Und war danach echt unmotiviert und eingerostet XD' Naja, ich hoffe ich habe mir damit nicht gänzlich alle Leser vertrieben und einige sind trotzdem noch bereit hier weiterzulesen, auch wenn sie gar nicht mehr richtig wissen worum es geht. Zu dem Kapitel: Normale länge, denke ich. Mit ein bisschen 'mehr' Slash, keine Ahnung, ob der mir nun gelungen ist oder nicht :'D Werdet ihr mir hoffentlich sagen. Hoffentlich hat's euch gefallen. Liebe Grüße C Kapitel 5: Four - Touch the floor --------------------------------- Kommentar (diesmal zum Anfang, um das Ende schön ausklingen zu lassen, haha): Ehrlich gesagt fühle ich mich ein bisschen an die kürzlich eingetretene Situation von ‚Desperate Housewives‘ erinnert, denn auch bei mir kommt jetzt das wahrscheinlich längst überflüssige Finale. Wuhu ! Für mich ist es immer ein kleiner Schritt vorwärts, wenn ich es schaffe eine Story mit mehreren Kapiteln zu Ende zu schreiben (normalerweise verfolge ich ja eher dem Motto: In der Kürze liegt die Würze), also strotze ich nach 5 Kapiteln und fast 18.000 Wörtern geradezu vor Stolz. Des Weiteren will ich mich bei den fleißigen Kommi-Schreibern bedanken, da ich weiß dass es wohl ziemlich viel verlangt ist über ein knappes Jahr hin einer Story zu folgen und in der Ungewissheit zu leben, ob überhaupt noch einmal was kommt. Dafür entschuldige ich mich übrigens vielmals, ich bin halt doch nur eine Parabel – nach dem kurzen Hoch kommt zugleich das Tief. Leider (für einige bestimmt auch ‚zum Glück‘) muss ich euch sagen, dass es in diesem Kapitel kein Yaoi/Lemon geben wird. Rein aus dem Grund, dass schon dieser kleine Ausschnitt für mich anstrengender war als für Law selbst. Lesen ! Es war ein außerordentlich penetrantes und seiner Meinung im gleichen Maße nervtötendes Geräusch, welches Law letztendlich daran hinderte seinen ruhigen und vor allem gänzlich traumlosen Schlaf auf unbestimmte Zeit fortzusetzen. Und dieser Laut – oder eher dieses dumpfe Klopfen auf unnachgiebigen Metall, kam keinesfalls allein, ansonsten wäre er mit Sicherheit bestens dazu in der Lage gewesen es ganz und gar auszublenden, aber nein. Zu diesem schrecklichen Zusammenprall von Hand und Tür gesellte sich auch noch eine extrem störende Stimme. Er versuchte es zu ignorieren. Natürlich, denn noch hatte er die Augen nicht geöffnet und war auch noch nicht vollständig aus seinem schlafähnlichen Dämmerzustand in die Welt der Lebenden zurückgekehrt. Noch hatte er die Chance einfach in binnen weniger Minuten wieder einzuschlafen als wäre nichts geschehen. Dieser Gedanke existierte in etwa solange bis er klar und deutlich den Namen ‚Captain Kid‘ vernehmen konnte. Spätestens ab diesem Zeitpunkt war er hellwach und saß beinahe kerzengerade auf seinem Bett. Aber eben nur fast. Ein äußerst mürrisches Knurren entglitt seiner Kehle, während er sich langsam aufrappelte und dann ein höchst unfreundliches „Was ist denn?“, seinen Mund verließ. „Kapitän ! Captain Kid steht auf dem Deck und weigert sich es zu verlassen ehe er mit dir gesprochen hat.“, es war unverkennbar die Stimme Bepos. Ein genervtes Zischen entwich seinem Mund. Konnte ihn dieser Armleuchter nicht mal tagsüber - oder welche Tageszeit sie auch immer hatten - in Ruhe lassen? Es durfte dem Rothaarigen doch sicherlich kein Geheimnis sein, dass er einiges an Schlaf nachzuholen hatte. „Und warum sind wir dann nicht schon längst untergetaucht? Vielleicht erinnerst du dich ja, dass unser Schiff ein Unterwasserboot ist, sogar diesem Hohlkopf wäre schon irgendwann klar geworden dass er nicht schwimmen kann…“, fauchte der Dunkelhaarige weiterhin alles andere als amüsiert. Viel eher war er hochgradig aggressiv. Er war nach wie vor unausgeschlafen und das steigerte nicht gerade die Lust auf ein Treffen mit diesem Idioten. Zumal er wusste warum Captain Eustass Kid ihm die Ehre seines Auftauchens zuteilwerden ließ – er wollte sein Geld, was auch nicht ganz unbegründet war. „Ja Kapitän, Entschuldigung…wir haben es wirklich versucht…aber er meinte, wenn wir auch nur einen Hebel bewegen nimmt er unser gesamtes Schiff auseinander…und du weißt ja…seine Teufelskräfte…Es tut mir Leid…“, versuchte der Bär sich hinter der Tür zu erklären. Law konnte die gesamte Situation seinerseits nur mit einem lauten Stöhnen kommentieren. Scheinbar musste er sich wirklich selber um dieses Problem kümmern, auch wenn ihm viel mehr der Sinn danach stand sich wieder hinzulegen und so zu tun als wäre alles in bester Ordnung. Allerdings war die Unruhe, welche sich bei dem Gedanken ausbreitete, dass Kid auf seinem Schiff war um einiges schlimmer. Binnen weniger Minuten hatte er sich zumindest schon einmal etwas aus dem naheliegenden Kleiderschrank gefischt und sich somit anstandshalber angekleidet. Auch das besagte Geld hatte er sich gezwungener Weise in die Hosentasche geschoben. Möglicherweise wurde er Kid schneller los, wenn er ihm sein Diebesgut einfach zurückgab. Was hatte er sich überhaupt dabei gedacht?! Als er schließlich die schwere Eisentür aufstieß, hinter welcher Bepo immer noch stand und wirkte wie das größte Häufchen Elend, das er je zuvor gesehen hatte, schaffte zumindest dieser Sachverhalt es ihn teilweise zu besänftigen. „Komm.“, wies er seinen Vize nachhaltig mit einer Handbewegung an ihm auf Deck zu folgen. Und tatsächlich sollte das Erste was der junge Arzt in mitten seiner eigenen Crew entdecken durfte, niemand anderes sein als Kid höchstpersönlich. Kaum hatte jener seinerseits die Anwesenheit Laws bemerkt, galt seine Aufmerksamkeit niemand anderem als eben diesem und auch alle restlichen Augenpaare waren anschließend ausschließlich auf ihn gerichtet. Law kam nicht umhin, dass ihn bei diesem intensiven Blick ein kalter Schauer überfiel. Irgendetwas war hier faul und er wusste nicht, ob das lediglich an dem Besuch des Rothaarigen lag – denn dieser war der Erste überhaupt oder ob es an der Atmosphäre zwischen ihnen lag, die er aus irgendeinem Grund nicht einzuschätzen vermochte. Er schluckte, dachte aber keinesfalls daran sich seine Unsicherheit anmerken zu lassen, sondern zog augenblicklich das gestohlene Geld hervor und ging mit zielsicheren Schritten auf den Anderen zu bis sie nur noch knapp ein Meter voneinander trennte. „Hier“, äußerte sich der Dunkelhaarige knapp und warf seinem Gegenüber dessen Eigentum zu. Kid fing es ohne Erwiderung. „Deswegen bist du doch hier oder?“, sah Law sich gezwungen zu fragen, da Kid keinerlei Anstalten machte sich von der Stelle zu bewegen und jenes obwohl die Sache zwischen ihnen augenscheinlich geklärt war. Genauer betrachtet verfinsterte sich der Blick des Anderen sogar noch, als er das Geld erst einmal in den Händen hielt. Law zog die Stirn in Falten, erwiderte den ihm dargebotenen Blick nur leicht irritiert und warte darauf, dass Kid ihm entweder für seine Dreistigkeit noch eine verpassen würde oder dass sein Gegenüber endlich ging, nachdem er ihn mit seinen finsteren Blicken getötet hatte. Letzten Endes passierte nichts dergleichen. Stattdessen hatte der Rothaarige sich allen Ernstes dazu herabgelassen heute noch ein Wort mit ihm zu wechseln. „Deswegen bin ich nicht hier.“, verkündete er seine schlechte Laune noch etwas offensichtlicher. Ein genervtes Seufzen, darauf wäre er mit Sicherheit auch ganz von allein gekommen . „Ich will mit dir reden, aber nicht hier.“, setzte Kid weiterhin grimmig fort und Law hatte Mühen damit, dass kein verächtliches Lachen seine Lippen verließ. „Ach? Und womit habe ich diese Ehre?“, dummerweise er konnte den zickigen Unterton in seiner Stimme kaum verbergen. Plötzlich suchte der berüchtigte Captain Kid ein Gespräch mit ihm- fast als wären sie zwei normale Menschen. Die Ironie sprang ihm ja geradezu ins Gesicht. „Komm einfach mit.“, forderte der Rothaarige nun kompromisslos und hatte sich bereits gen Festland in Bewegung gesetzt, selbstverständlich ohne ein Antwort abzuwarten. Natürlich ging er davon aus, dass Law ihm wie ein Schoßhündchen hinterher dackelte. Und warum er genau dies tat, wusste er selbst nicht. Vielleicht war es die Neugier, dass er hören wollte, was jemand wie Kid zusagen hatte, wenn er jemanden zum Reden aufforderte. Oder auch das Bedürfnis dem Anderen noch einmal eins reinzuwürgen, wenn es tatsächlich zu dieser Unterhaltung kommen sollte, denn wenn er eins wusste, dann dass er zumindest in diesem Rahmen jemanden wie Kid meilenweit überlegen war. Letztendlich liefen sie beide schweigend an der steinigen Küste entlang, die sich direkt an den belebten Hafen anreihte. Law konnte nicht einschätzen, wie lange sie da so herumtrotteten, aber inzwischen konnte er die Lichter der Stadt kaum noch erkennen und auch die Nacht war inzwischen vollständig über sie hereingebrochen, wo es doch zuletzt nur gedämmert hatte. Als der Rothaarige innehielt, sah sich der Dunkelhaarige schon fernab von jeglicher Zivilisation. Das Einzige was ihm jetzt noch half die Silhouette des Anderen zu erkennen, war das reflektierte Licht des Mondes, der in dieser Nacht glücklicherweise in seiner vollen Pracht auf sie hinunter blickte. Erst als Kid sich wieder vollständig zu ihm umgedreht hatte, ließ sich der Dunkelhaarige auf einen herumliegenden Felsen nieder. Immer noch herrschte diese unangenehme Stille zwischen ihnen. Wieder war es an Law ungeduldig zu Schnaufen. „Und nun? Hast du einen Ort gesucht um mich unauffällig um die Ecke zu bringen?“, ergriff er erneut selbst das Wort und merkte zu spät wie furchtbar zynisch er doch geklungen haben mochte. Komischer Weise war es ihm nie möglich in der Nähe dieses Menschen seinen gewohnten Tonfall anzuschlagen, nein, er erwischte sich jedes Mal dabei wie er übertrieb – in jeder nur existierenden Hinsicht und sich nicht anders verhielt als ein pubertierender Teenager. Doch sein Gegenüber antwortete nicht sofort, stattdessen ließ auch er sich auf einen nahegelegenen Steinblock nieder und verbrachte einige Sekunden damit auf das schwarze Meer hinaus zu starren. Law entglitten bei diesem Anblick schon wieder fast die Gesichtszüge. Hier war definitiv etwas nicht wie es sein sollte, so dermaßen melancholisch und nachdenklich hatte er Kid bei Lebzeiten noch nicht gesehen und auch dass er einen so überzogenen stichelnden Kommentar von ihm schlichtweg überhört hatte, war noch kein einziges Mal vorgekommen. Gerade als der Arzt ein weiteres Mal ansetzen wollte, öffnete Kid entgegen seiner Erwartungen doch noch einmal den Mund. „Wie viel weißt du noch von letzter Nacht?“, fragte Kid schließlich völlig aus dem Zusammenhang gerissen, aber merklich angesäuert. „Warum?“, war die mehr reflexbedingte Gegenfrage seitens des Anderen. Er verstand nicht. Nein, das war untertrieben - er verstand überhaupt nicht, warum das jetzt zur Sprache kommen musste. „Beantworte mir doch einfach die Frage, Law…. Wie.viel.weißt.du.noch?“. Scheinbar wurde Kid von Minute zu Minute ungehaltener, was jedoch allein seiner Stimmlage erkennen ließ, nicht aber dessen eiserne Miene, die sich für gewöhnlich Gesicht nennen sollte. Law konnte nicht anders, als die Stirn ein weiteres Mal in Falten zu legen. „Nicht mehr viel…“, entwich es ihm vorsichtig, da er fast annahm sein Gegenüber damit noch mehr zu verärgern als es ohnehin schon der Fall war. Und er hatte Recht. „Bis wohin genau…?“, raunte Kid merklich um Fassung ringend. Anscheinend dauerte es ihm zu lange, aber Law konnte ja auch nichts dafür, wenn sein Gegenüber nicht präzise genug fragen konnte. „Bis zu dem Zeitpunkt an dem du mir angefangen hast einen zu blasen, wenn du es genau wissen willst.“, erklärte Law angestrengt und war längst dabei seine Schläfen zu massieren, da ihm längst ein stechender Kopfschmerz drohte. „Und was hat dir das jetzt gebracht? Hast du mir in deiner Ekstase etwa erzählt wo dein restliches Gold versteckt liegt und hast jetzt Angst, dass ich es mir holen komme oder was?“, fuhr er nur zischend fort. Er wurde das Gefühl nicht los, dass Kid mit seinen wirren Reden seine Zeit verschwendete. Und die Müdigkeit und diese enorme Entfernung zur Stadt trugen nicht gerade dazu bei, dass er intensiver zuhören konnte, um genauer zu sein war er des Zuhörens sogar langsam leid. Und dieser dämlichen Fragerei auch. „Und danach kannst du dich wirklich an gar nichts erinnern?“, setzte Kid misstrauisch, aber nicht weniger unzufrieden fort. Von Law kam nur ein weiteres Stöhnen. „Nein, verdammt. Ich weiß nur, dass du mir allem Anschein nach einen abartig großen Knutschfleck verpasst haben musst, obwohl wir uns darauf geeinigt haben, dass wir das lassen.“, er deutete mir einem Finger wenig begeistert auf eine Stelle in seinem Nacken, wo er das Monster vermutete. Dann folgte wie für gewöhnlich Stille, denn der Rothaarige sah sich wie es aussah nicht dazu berufen zu antworten. Viel eher wirkte es, als sei er erneut in seine Nachdenklichkeit zurückverfallen. Nur hatte der Dunkelhaarige dieses Mal nicht den Anstand zu warten. Mit noch schlechterer Laune erhob er sich von seinem unbequemen Sitzplatz. „Schön. War’s das jetzt?“, entfuhr es ihm unnötigerweise und er hoffte in diesem Moment nicht ganz so kindisch geklungen zu haben, wie es sich in seinen eigenen Ohren angehört hatte. Da allerdings bis zu diesem Zeitpunkt nach wie vor kein Ruck durch den Körper des Anderen gegangen war und dieser weiterhin still und ausdruckslos in seiner Position verharrte, machte sich der Dunkelhaarige auch schon daran ohne ein weiteres Wort den Ort des Geschehens zu verlassen. Ehe er jedoch auch nur einen Schritt in die angestrebte Richtung setzen konnte, waren da auch schon diese kalten Finger, die sein Handgelenk umschlossen und ihm nachfolgend am Gehen hindern sollten. Gerade als Law herumfahren und somit einen bissigen Kommentar über seine Lippen kommen lassen wollte, wurde er durch die ebenso kühle Stimme des Rothaarigen daran gehindert. „Als du betrunken warst, war es so viel einfacher.“ Es war ein Zischen, ein kaum überhörbar angestrengtes. „Was soll das nun wieder heißen?“, antwortete Law nach wie vor von der ganzen Situation strapaziert, jedoch ohne den Drang sich herumzudrehen. „Was denkst du, warum du den Knutschfleck hast?“, parierte Kid das Ganze ohne zu Zögern mit einer Gegenfrage. „Vielleicht, weil du deine Triebe nicht unter Kontrolle hast?“. Zynismus pur. „Siehst du, das ist genau was ich meine.“, kam die undurchsichtige Antwort. Leider fiel bei Law der Groschen - nicht. Nämlich so gar nicht. „Bitte, verschone mich mit deinen Katz und Maus Spielchen Kid. Dir macht vielleicht dieses Hin und Her Spaß, aber einige Leute langweilt das Ganze. Also sag mir jetzt was du mir anscheinend nicht an Board meines eigenen Schiffes sagen kannst, ansonsten wäre ich dann bereit zu gehen.“, versuchte es Law noch ein letztes Mal ruhig und sachlich, wobei er dem Affekt wiederstehen musste sich die Schläfen zu massieren, denn der Rothaarige hatte ihn ja nach wie vor in seinem eiskalten Griff. Selbstredend hätte der Dunkelhaarige auch einfach versuchen können sich loszureißen, aber wer wandte schon gerne Gewalt an, wenn er doch auch rein verbal überlegen sein konnte? Er gehörte jedenfalls zu dem Typ Mensch, der glaubte, dass man auch mit Worten ganz gut Schaden anrichten konnte. Womit er letztendlich sogar gar nicht so Unrecht haben sollte. Es schien fast, als wären seine Worte genau das, was das Fass schließlich zum Überlaufen gebracht hatte. Die Eustass Kid wider seiner Natur dazu gebracht hatten, dass die Worte aus ihm sprudelten wie Wasser aus einem Springbrunnen. „Das ist doch immer dasselbe mit dir…!“, fauchte Kid mit einer Schärfe in der Stimme unter welcher Law für gewöhnlich verräterisch zusammengezuckt wäre, wäre er selbst nicht so außerordentlich wütend, aber wenigstens hatte es ihn dazu veranlasst sich mit verengten Augen zu Kid herumzudrehen. „Wie lange glaubst du machen wir das schon, Law? Eine Woche? Einen Monat? Nein, ich sag es dir: Ein Jahr ! Und du benimmst dich immer noch wie ein pubertierender Teenager, dem es schwer fällt sich seine Sexualität einzugestehen. Verdammt, du bist Kapitän einer P i r a t en c r e w, eine Supernova, wo ist deine dämliche Rationalität, wenn man sie braucht, he?“, anscheinend war diese Frage rein rhetorischen Ursprungs, denn gerade als Law den Mund öffnen wollte, um etwas Schimpfwortartiges zu erwidern, fuhr Kid ihm schon in dreister Art und Weise über den Mund. „Und jetzt komm‘ mir nicht mit deiner fadenscheinigen Ausrede, dass es von Anfang an nichts weiter als Sex war, denn wenn du das denkst, bist du sogar noch feiger, als ich gedacht hätte.“ Jetzt war definitiv der Punkt erreicht, indem es Law ganz gleich war, ob er im nächsten Moment noch wie der zivilisierte und ruhige Mensch wirkte, der er eigentlich war. „Sag mal willst du mich verarschen?“, fragte der Dunkelhaarige und wollte damit eigentlich nur sicher, dass sie dieses Gespräch gerade wirklich führten. Endlich schaffte er es auch die unterkühlten Finger abzuschütteln, die sich schon viel zu lange um sein Handgelenk geschlossen hatten. Selbst dieser geringe Kontakt brannte in einer solchen Situation wie Feuer auf seiner Haut und das war mehr als er ertragen konnte. „Was soll diese Gefühlsduselei plötzlich?“, äußerte er eine ziemlich berechtigte Frage und sah Kid daraufhin mit einem Ausdruck in die Augen, von dem er selbst nicht wusste, ob es nun mehr Verwunderung oder Entsetzen war. Dessen Blick war allerdings so ernst und entschlossen, dass sich Law ganz klar für markerschütterndes Entsetzen entschied. Die Erkenntnis traf ihn härter als ein Schlag ins Gesicht. Kid wollte wirklich über seine Gefühle reden. Ein Sachverhalt, von der Law nicht einmal gewusst hatte, dass Kid sie besaß. Und ihm wurde nüchterner denn je bewusst, dass er dem nicht einmal ansatzweise gewachsen war, weder heute noch an sonst einem Tag in seinem Leben. In dieser Hinsicht mangelte es ihm einfach an Sozialkompetenz – zwar hatte er davon wohl mehr als so manch anderer Pirat seines Formates, trotz dessen versagte sie hier auf ganzer Linie. Er schluckte trocken. Plötzlich wusste er, warum er diesem Gespräch auf jeden Fall hatte aus dem Weg gehen wollen, warum sein Fluchtreflex über alle Maßen gewachsen war. Er wurde mit so etwas nicht fertig. Und er sah sich in seiner Vermutung mehr als bestätigt, als sich ihm von einem zum anderen Moment das Bedürfnis aufdrängte hysterisch los zu lachen. Wenn da nicht die kleine aber feine Befürchtung gewesen wäre, Kid würde weniger amüsiert als er über diesen emotionalen Ausbruch reagieren, hätte er diesem Bedürfnis vermutlich sogar nachgeben. Also schaffte er es seine momentane Geisteskrankheit auf ein schiefes Grinsen zu minimieren und fuhr sich mit einer ungelenken Bewegung durch die kurzen Haare. Das war verrückt. „Moment…“, entfuhr es ihm, während er erneut den Blickkontakt mit seinem Gegenüber suchte, dessen Gesichtsausdruck nach wie vor unverändert war – eine Mischung aus Mordlust und Enttäuschung. Es war vielmehr eine himmlische Eingebung, als dass er sich wirklich darauf konzentriert hatte eine Lösung ihres Problems zu finden. Und ebenso schockiert war Law auch über die unvorhergesehene Klarheit, die sich in den Tiefen seines Verstandes gerade auftaten. „Was hast du letzte Nacht zu mir gesagt?“, kam es schließlich über seine Lippen und weil er spürte, dass ihm sämtliche Farbe aus dem Gesicht entwich, war er umso dankbarer dafür, dass Kid es in Ermangelung des Lichtes nicht bemerken würde. Er hasste nichts mehr, als wenn man anhand seines Gesichtes analysieren konnte wie er sich fühlte. Die Panik, welche in Rekordzeit in ihm aufkeimte, ihm schlecht und schwindlig zugleich werden ließ, machten ihm dabei mehr als deutlich klar, dass er diese Frage wohl nur hatte stellen können, weil er erst jetzt über die Konsequenzen nachdachte, wenn sich sein Verdacht bewahrheitete. Tatsächlich hatte das Gesicht des Rothaarigen inzwischen eine Art Wandel durchlitten. Inzwischen war es sogar an ihm zu grinsen – doch leider nicht dieses typisch draufgängerische Grinsen, was Law zu jeder Zeit hätte den Atem rauben können, nein – eher eines aus Zweifel darüber, ob es wirklich etwas bringen würde jetzt mit der Wahrheit rauszurücken. Kid wusste wahrscheinlich selbst nicht, ob er glücklich darüber sein sollte, dass bei Law der Groschen gefallen war oder ob er bedauern sollte, dass es in einem derart ungünstigen Zeitpunkt geschehen war. Law wünschte sich derweil in die Neue Welt, schlimmer als in der Hölle hier konnte es da schließlich auch nicht sein. Nie hätte er geglaubt sich mal mit den Gefühlen von Eustass Kid auseinander zu müssen und noch viel weniger hatte angenommen, dass er davor eine solche scheiß Angst hatte! „Ich habe gesagt, dass ich dich liebe.“, sprach Kid exakt das aus, was Law befürchtet hatte und er kam nicht umhin zu begreifen, dass es ihm unmöglich war so zu tun als hätte er diese Worte aufgrund der herrschenden Umwelteinflüsse nicht gehört – so viel Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit wie sie nun einmal enthielten. Noch einmal war es an ihm hart zu schlucken und er glaubte aus einem reinen Reflex heraus einen Schritt zurück getreten zu sein und war somit weit davon entfernt seinen Mann zu stehen – so wie er es ursprünglich vorgehabt hatte. „Ich…“, begann Law und fragte sich sogleich, wann er angefangen hatte sich wie ein schüchternes Schulmädchen nach ihrer ersten Liebeserklärung zu benehmen. Der Gesichtsausdruck des Rothaarigen hätte derweil unergründlicher nicht sein können und half ihm selbst kein bisschen dabei zu wissen wie er sich jetzt verhalten sollte. Und Kid machte die ganze Sache keineswegs besser, indem er einen Schritt auf ihn zutrat und somit die Distanz zwischen ihnen verringerte. Wahrscheinlich war es nur ein Versuch von dem Rothaarigen ihm klar zu machen, dass er keine Angst haben musste sich seine Gefühle einzugestehen, dass sie das gemeinsam schon irgendwie schaffen würde, dass sie möglicherweise eine Zukunft hatten, die nicht allein aus Tod und Verderben bestand. Aber bei Law löste dieser einfache Schritt eher gegenteilige Empfindungen aus, er fühlte sich durch die Anwesenheit des Anderen nicht gestärkt, sondern dem Ganzen noch weniger gewachsen als vorher. „Law…“, drang die äußerst vertraue Stimme an sein Ohr und auch, wenn es der Dunkelhaarige immer als angenehm empfunden hatte, wenn Kid ihm bei seinem Vornamen nannte, so ließ es ihn dieses Mal zurückzucken als hätte man ihm einen Schlag ins Gesicht verpasst. „Nein.“, seine Stimme irgendwo zwischen purer Entschlossenheit und enttäuschender Resignation. Wie konnte ihn Kid mit so etwas konfrontieren? Er konnte mit diesen, seinen Gefühlen nicht allein umgehen, zog stattdessen ihn mit hinein, zwang ihn geradezu sich damit auseinander zu setzen. Obwohl er doch mindestens genauso gut wie er selbst wusste, dass es keinen Zweck hat hier um irgendetwas zu kämpfen, was ohnehin keinen Bestand hat. Das war Egoismus auf seiner höchsten Stufe. Und er war nicht bereit dafür. Dieses Mal, als er seinen Kopf gen der Richtung wandte, aus welcher die schwachen Lichter der Stadt zu ihm drangen, wusste er, dass er gehen würde. „Wenn du jetzt gehst, ist dir hoffentlich klar, dass es kein Zurück mehr gibt.“, als würde Kid seine Gedanken lesen und ihn ein letztes Mal warnen, versuchen das Steuer noch einmal herumzureißen. Und nichts würde ihn daran hindern einen Fuß vor den anderen zu setzen und zu verschwinden. „Liebe ist nichts für Feiglinge, Kid.“ - Vielleicht war ein Feigling. Er konnte längst die in der Dunkelheit verborgene Silhouette seines Schiffes erkennen. Aber ohne Angst konnte er dieses Spiel nicht für sich entscheiden. The End - Nein, leider kein Walt Disney… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)