Ich werde dich finden von Senria (FerrisWheel-Shipping ToukoxN) ================================================================================ Kapitel 1: I´ll find you ------------------------ I´ll find you - FerrisWheelShipping Bald ist es einen Monat her. Einen Monat nachdem Touko N in ihrem härtesten Kampf besiegt hatte. Ein stundenlanger Kampf. Nicht nur mit ihren Pokémon. Auch beide selbst hatten schwer daran zu nagen, sich gegenüber zu stehen. Seit sie sich im Riesenrad schweigend angesehen hatten und N ihr erzählt hatte wer er war, wussten beide, dass das keine leichte Aufgabe werden sollte. Keine leichte Aufgabe den Gegenüber eines Tages besiegen zu müssen. Doch der Tag kam. Für Touko viel zu schnell. Sie versuchte ihn davon zu überzeugen, dass es auch anders gehen musste. Aber N war krampfhaft bei seinem Plan geblieben. Nun stand Touko auf einem Hügel, sie war erneut auf eine Reise gegangen. Aber diese Reise verfolgte ein anderes Ziel als zuvor. Sie hatte nur noch seine letzten Worte gehört, ehe er mit Reshiram verschwand. Touko wusste nicht, ob sie sein von Trauer erfülltes Gesicht jemals vergessen würde. Seine grünen Augen waren trübe gewesen. Sie hatte so viel Schmerz auf einmal noch nie zuvor gespürt. Sein Verschwinden traf sie tiefer als es jemals etwas auf dieser Welt könnte. In ihr brach ein tiefes kaltes Loch auf. Sie schrie ihm solange nach, bis ihre Stimme versagte und sie weinend zusammenbrach. Jetzt war Touko seit ein paar Wochen auf der Suche nach ihm. Sie war tief entschlossen ihn eines Tages zu finden. Und dann würde sie ihn ansehen, in seine tiefen grünen Augen und wissen, dass ihre Suche endlich Erfolg hatte. Langsam ging sie hinunter, rutschte einen Teil des Hügels hinab um unten elegant auf ihre Füße zu springen. "Zekrom!" rief die junge Dame laut und das schwarze Drachen-Pokémon tauchte aus dem Himmel auf. Es landete graziös neben Touko und sah zu ihr hinunter. "Komm, wir suchen weiter. Wir werden ihn und Reshiram finden. Und danach wird uns nichts mehr trennen können." Zekrom legte sich vorsichtig hin, damit Touko auf ihn klettern konnte. Sie hielt sich an seinen schwarzen, warmen Schuppen fest und zog ihren Körper hinauf. "Es kann losgehen." sagte sie voller Eifer. Der schwarze Drache erhob sich und stieß sich mit festen Flügelschlägen vom Boden ab, um danach durch seine Fähigkeit auf eine beachtliche Geschwindigkeit zu kommen. Es gewann an Höhe, glitt durch den Himmel und drehte unter einem Schwarm Swaroness zur Seite. Beide flogen so weit wie die Sonne den Himmel erhellte. Rote, sanfte Farben breiteten sich über ihnen aus und Zekroms Schuppen schimmerten in der Abendsonne rötlich. Bald zeigten sich die ersten Sterne und der Halbmond leuchtete hell über ihnen. "Lass uns einen Platz für die Nacht suchen!" rief sie ihrem Freund zu. Doch dieses gab ein verneinendes Knurren von sich. Zekrom wollte durch die Nacht fliegen um keine Zeit zu verschwenden. Touko lächelte leicht. "Danke," rief sie ihm zu, sie selbst würde nicht schlafen können, erst wenn sie ihn gefunden hätte. "N.." Seufzend machte sie es sich so bequem wie es auf dem Drachen ging. Ihre Gedanken waren weit von der Realität weg, sie dachte an die Zeiten, in denen er sie so gern angesehen hatte. Sein Blick war jedes Mal unbeschreiblich sanft gewesen, er hatte immer auf sie geachtet, so wie er es bei seinem Pokémon gemacht hatte. Von Anfang an war er in einem gewissen Sinne für sie da gewesen. Keiner hatte ihr das glauben wollen, Cheren war immer gegen ihn gewesen und Bell war viel zu naiv um diese Gefühle zu verstehen. Zekrom flog jetzt langsamer durch die kühle Nacht. Der Wind wehte sanft durch Toukos Haare, aber sie merkte es gar nicht mehr. Sie sah wieder sein Gesicht, als sie die Augen schloss. Leicht umspielte ein Lächeln seine Lippen. „N!“ Touko fühlte wie ihr Herz bis zum Halse schlug vor Freude. „Ich habe auf dich gewartet, Touko..“ Er breitete seine Arme aus, um Touko aufzufangen, denn sie lief ihm entgegen, so schnell ihre Beine sie trugen. Dann herrschte Schwärze. Touko machte ihre Augen auf. Die Dämmerung färbte alles in ein kaltes, blaues Licht. Sie musste eingeschlafen sein. Langsam sah Touko hinunter. Sie kannte diese Gegend nicht. Es schien nicht Einall zu sein. „Zekrom..“ Leicht bebte das Drachen-Pokémon unter ihr. „Du bist die ganze Nacht geflogen.. Wo sind wir?“ Doch Zekrom antwortete nicht. Touko strich sich ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. Sie spürte jetzt die Kälte, sie mussten sehr weit geflogen sein. „Lass uns eine Pause machen..“ Zekrom wurde langsamer und senkte seinen Flug in die Richtung des Bodens. Kurz vorher stoppte es sanft ab und legte sich zu Boden. Touko rutschte an dem Drachen hinunter. Sie konnte sich kurz nicht auf den Beinen halten, zu lange hatte dieser Flug gedauert. Hunger stieg in ihr auf. Und Erschöpfung, die Reise forderte bald ihren Tribut, das merkte Touko. Aber sie würde nicht aufgeben, ehe sie ihn gefunden hatte. Langsam stieg die Sonne höher und wärmte die kalte Erde auf. Dunkelgrünes Gras bog sich im Wind leicht mit, und weit und breit gab es keinen Baum oder Sträucher. Eine endlose Wüste aus Gras, soweit das Auge reichte. Touko holte ihren Viso-Castor heraus. „Kein Empfang..“ Sie hatte es sich gedacht, aber ihrer Mutter hatte sie das Versprechen gegeben, einmal anzurufen. Das war jetzt wohl nicht mehr möglich. Sie setzte sich neben Zekrom auf den Boden und sah in ihrer Tasche nach. Etwas zu essen war da nicht mehr drin. Es war alles leer. „Bald müssen wir etwas zu essen finden, Zekrom.. Sonst werde ich N niemals finden..“ Sie schaute zu der Sonne, die nun ganz aufgegangen war und genoss ihre Wärme. Touko schloss ihre Augen und stellte sich ihn vor, wie er auf sie zukam und die Arme ein weiteres Mal ausbreitete. Und wieder lief sie auf ihn zu. Und diesmal kam sie zu ihm. Sie spürte sein weiches Oberteil, sie konnte durch seine langen Haare streichen und in seine tiefen, grünen Augen schauen. Touko machte ihre Augen wieder auf. Und da war er verschwunden. Er war nicht bei ihr, er war weg. „Lass..lass uns weiter Zekrom! Vielleicht finden wir ihn heute..“ Touko kletterte auf den Hals des großen Drachens und dieser erhob sich in die Lüfte, um die Reise fortzusetzen. Sie flogen noch einmal sehr lange und die Sonne war schon dabei, hinter dem grünem Horizont zu verschwinden. Der Hunger wurde unerträglich, aber sie dachte nicht daran, etwas zu essen zu suchen. Erst als Zekrom seine Flugbahn änderte und auf einen Wald zusteuerte, sah Touko auf. „Du hast recht.. Vielleicht finden wir dort etwas Essbares.“ Der Boden gab leicht unter dem Gewicht des schwarzen Pokémon nach. Es war zu groß für den Wald, darum blieb es davor stehen und wartete. Touko sammelte Beeren auf. Sie wusste, dass diese nicht in Einall wuchsen. Sie waren also schon sehr weit geflogen. Sehr weit. Die Beeren reichten aus, um den Flug durch eine weitere Nacht zu unternehmen. Um die Reise noch länger werden zu lassen. Um den Schmerz noch mehr zu spüren, je länger die Reise dauerte. Um die Leere zu vergrößern. Um die Einsamkeit zu stärken. Touko schlief nur wenig. Sie war still geworden. Auch Zekrom machte keinen Laut und flog seinen endlosen Flug weiter. Erst am Mittag des darauffolgenden Tages war eine Stadt zu erkennen. Zekrom beschleunigte etwas. Es wusste, dass Touko jetzt bald Ruhe brauchte. Sonst würde diese Reise kein gutes Ende nehmen. „N..“ Die junge Dame lag auf dem Hals ihres Pokémon. Sie weinte stille Tränen die an den schwarzen Schuppen hinunterliefen und sich im Wind verteilten. Ein Schwarm Vogel-Pokémon zogen neben ihnen her, bis sie sich in eine Kurve legten und langsam im Himmel verschwanden. Die Stadt kam immer näher. Touko bemerkte es nicht mehr. Sie schien in einen Schlaf gefallen zu sein. Doch ihre Tränen bahnten sich weiter ihren stillen Weg. Zekrom grummelte laut. „Nhm..?“ Es war fast dunkel, und Touko sah die Lichter der Stadt vor der sie gelandet waren. „Bitte Zekrom.. Lass uns weiter..“ Doch das Pokémon setzte sich hin und sah sie mit einem unerweichlichen Blick an. „Bitte.. ich.. kann mich nicht ausruhen.. nicht ehe ich ihn gefunden habe..“ Zekrom senkten seinen Kopf ein wenig. Nun musste sie von ihm hinunter rutschen. Doch die Reise war sehr anstrengend gewesen. Sie konnte sich nicht auf den Beinen halten und fiel in das weiche Gras. Sie griff danach. So grün wie seine Haare. Ein lautes Brüllen durchzuckte Touko, die fast eingeschlafen wäre. Verwundert sah sie auf. Zekrom war es nicht gewesen, es starrte in die Richtung, aus der das Geräusch kam. Mit einem Male wurde das riesige Pokémon unruhig. Es stand auf und brüllte zurück. „Zekrom? Ist..ist er das..? Haben wir ihn gefunden?“ Reshiram kam aus dem Himmel hervor und landete ein paar Meter vor Zekrom. Touko richtete sich auf. Ihr Herz raste. War er es wirklich? War er bei Reshiram? Auf einmal sprang ein junger Mann an dem weißen Pokémon hinunter. Er hatte grüne Haare. Touko stand auf. Sie nahm all ihre letzte Kraft zusammen und stand auf. Er war es! Er war es tatsächlich. „N!“ Langsam lief sie auf ihn zu. „N, ich habe dich gefunden..“ „Touko!“ Seine Stimme klang wundervoll. Sie war voller Sorge, aber sie hörte seine Sanftmütigkeit heraus. N fing sie auf. „N!“ Touko weinte erneut. Aber diesmal waren es Freudentränen. Ihr ganzer Körper zitterte vor Aufregung. Ihre Gedanken überschlugen sich. Touko hatte ihn gefunden. Und er hielt sie in seinen Armen. „Touko.. du bist.. ganz kalt.. Wieso bist du mir so weit gefolgt..? Warum tust du das..?“ „Ich liebe dich.. Ich liebe dich so sehr..“ Touko griff in sein Oberteil. Es war kein Traum, sie konnte ihn spüren. Sie spürte seine Haare, sie spürte sein Herz genauso schnell schlagen wie ihres. Sie spürte seine Wärme. Und da wusste sie, sie war angekommen. Sie war endlich da. Ihre endlose Reise hatte ein Ende. „Ich liebe dich auch, Touko.. Ich liebe dich auch..“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)