Verloren und Wiedergefunden von Chisaku (Itachi hat einen festen Plan, doch Raya bringt einiges durcheinander...) ================================================================================ Kapitel 15: Ein letztes Mal --------------------------- Ein letztes Mal Zwei Tage später wurde Raya aus dem Krankenhaus entlassen und durfte wieder in ihre alte Wohnung zurück. Sie räumte ihre Sachen aus und legte sie dorthin zurück, von wo sie sie zuvor mitgenommen hatte. Nur ihre Bilder fehlten. Sie waren bei Itachi geblieben. Als sie schließlich das letzte Kleidungsstück aus ihrer Tasche nahm, bemerkte sie, dass es Itachis T-Shirt war. Langsam ließ sie sich damit auf ihr Bett sinken und starrte aus dem Fenster. Sie war eigentlich mit Kakashi verabredet, der sie derzeit nicht aus den Augen lassen wollte. Sie wusste, dass er sich nur um sie sorgte und es gut mit ihr meinte, doch eigentlich wollte sie einfach nur allein sein und verarbeiten, was geschehen war. Im Gegensatz zu Kakashi war sie sich nicht sicher, ob Itachi sie wirklich aus Liebe geküsst hatte oder aus einem Impuls starker Gefühle und der Situation heraus. Sie besaßen zwar eine enge Beziehung zueinander, doch das war Itachis Wesen. Im Gegensatz zu den anderen wusste sie, dass sogar er ab und an zu einer Kurzschlussreaktion neigte. Doch eigentlich war es egal, weshalb er es getan hatte, sie wollte einfach nur zurück zu ihm. Als sie auf die Uhr sah, stellte sie fest, dass Kakashi demnächst eintreffen würde und stand auf um sich anzuziehen. Sie öffnete den Schrank und wollte nach einem Top greifen, hielt aber plötzlich inne und nahm nur eine Hose heraus. Was sollte es? Es war ihr egal, was die anderen über sie dachten. Sie nahm Itachis T-Shirt und zog es an. Durch ihre Oberweite füllte sie es immerhin weitestgehend aus und ihre Figur ging auch nicht vollkommen darunter verloren. Dennoch erkannte man nach wie vor deutlich, dass es eigentlich einem Mann gehörte. Aber genau das wollte sie auch. Sollten die Dorfbewohner doch ruhig wissen, dass sie für keinen von ihnen mehr zu haben war. Ihr Herz war für immer vergeben. Eher würde sie für den Rest ihres Lebens allein bleiben als Itachi zu ersetzen. Denn seinen Platz konnte ohnehin niemand einnehmen. Als es schließlich klingelte, öffnete sie die Tür und trat zu Kakashi nach draußen. „Guten Morgen, Raya.“ Er zerwühlte ihr einmal kurz die Haare, wie er es immer tat und dann gingen sie zu den Trainingsplätzen. Während Kakashi mit Naruto trainierte, sollte sie Sakura und Ino im medizinischen Ninjutsu unterrichten. Das war Tsunades neueste Aufgabe für sie, damit sie sich ablenkte und nicht zufällig einem Akatsuki begegnete, wenn sie auf Missionen ging. Also arbeitete sie den ganzen Tag mit den Mädchen zusammen und verbesserte ihre Technik bei der Heilung von Stich- und Schnittwunden und begann damit sie für das Aufspüren von Krankheiten im menschlichen Körper zu sensibilisieren. Sie verausgabte sie bewusst so sehr, dass sie zu konzentriert war, um an Itachi zu denken, denn wenn sie ihre Haustür hinter sich schloss, würde er sie die ganze Nacht nicht loslassen. Sogar im Traum war sie bei ihm. Als es schließlich zu dämmern anfing, gingen sie zu Ichiraku und aßen gemeinsam eine Nudelsuppe. Sie waren fast fertig, da fragte Sakura plötzlich: „Warum Itachi, Raya?“ Raya stockte: „Denkst du nicht, dass das meine Sache ist, Sakura.“ Das Mädchen senkte den Kopf: „Schon, aber du kennst sowohl ihn als auch Sasuke schon länger als wir und weißt, was er seinem Bruder schreckliches angetan hat. Jedes Mal, wenn sie sich begegnet sind…“, ihre Stimme brach und als Raya plötzlich mit der Handfläche auf den Tisch schlug, zuckten sie alle, bis auf Kakashi, zusammen. „Du hast es genau erfasst, Sakura. Ich kenne sie länger als ihr und ich war Itachis Teampartnerin. Im Gegenteil zu euch, weiß ich mehr von ihm, als ein paar Erzählungen und ein oder zwei Kämpfe einem verraten können! Wenn du allerdings wirklich glaubst, dass ich Konoha verraten hätte, solltest du dir eine andere Lehrerin suchen!“ Sie stand auf und ging. Kakashi warf Sakura einen strengen Blick zu und folgte Raya auf dem Fuße. „Raya, warte!“ „Was willst du, Kakashi? Denkt ihr nicht alle das gleiche?“ Sie ging einfach weiter und Kakashi beschleunigte seine Schritte, um mit ihr mitzuhalten. „Du weißt, dass Sakura starke Gefühle für Sasuke hat und du weißt auch, dass ich nicht so denke.“ Vor ihrer Haustür blieb Raya stehen: „Ja, ich weiß. Ich danke dir, dass du dir so viel Mühe gibst und für mich da bist. Es hilft mir auch an andere Dinge zu denken.“ Sie konnte ein leichtes Lächeln unter seiner Maske erkennen und umarmte liebevoll: „Ich komme mir so verloren vor, Kakashi.“ „Du weißt, wenn du mich brauchst, melde dich. Ich komme sofort zu dir.“ Sie nickte: „Ich glaube außer dir und Asuma scheint mir hier niemand mehr wirklich zu vertrauen.“ Kakashi strich ihr übers Haar und drückte sie fest: „Das stimmt nicht. Tsunade, Kurenai und Asumas Team stehen voll ganz hinter dir. Auch Ino, obwohl sie von Sasuke genauso besessen ist wie Sakura.“ Einen Moment lang blieben sie so stehen, dann löste Raya sich von ihm: „Danke, fürs nach Hause bringen.“ Kakashi tätschelte ihr kurz den Kopf und sagte im Gehen: „Dafür ist der beste Freund doch da, oder nicht?“ Ein flüchtiges Lächeln huschte über ihr Gesicht, dann verschwand sie in der Dunkelheit ihrer Wohnung. Itachi beobachtete wie der silberhaarige Jonin Raya verließ. Er war kurz davor gewesen, ihn gewaltsam von ihr loszureißen und konnte sich erst wieder beruhigen, als Kakashi seine Beziehung zu Raya in Worte fasste. Ihr bester Freund, damit konnte er umgehen. Da Rayas Schlafzimmerfenster offen war, sprang er hindurch und sah sich kurz um. Es war freundlich und gemütlich eingerichtet und passte zu ihr. Seufzend ließ er Mantel, Stirnband und Ausrüstung auf einen Stuhl fallen und betrat das nächste Zimmer. Dort stand Raya mit geschlossenen Augen an die Wohnungstür gelehnt und versuchte ihre Tränen zu unterdrücken. Es schmerzte ihn, sie so verzweifelt zu sehen. Mit wenigen Schritten war er bei ihr und legte eine Hand an ihre Wange: „Nicht weinen, Raya.“ Sie zuckte bei seiner Berührung und dem Klang seiner Stimme zusammen und starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Erst konnte sie nicht glauben, dass er es wirklich war, doch sein Chakra unverwechselbar. „Itachi?“ „Ja.“ Bevor er reagieren konnte, warf sie sich in seine Arme und riss ihn zu Boden. Dort drückte er sie zärtlich an seine Brust und sog begierig ihren Duft ein. Wie hatte er sie doch vermisst. Als er sie noch fester an sie zog, merkte er, dass sie am ganzen Körper bebte und kurz darauf, spürte er die ersten Tränen an seinem Hals. „Ich habe dich so vermisst, Itachi. Es ist schrecklich ohne dich.“ Sie klammerte sich an sein T-Shirt und weigerte sich strickt ihn wieder loszulassen. Darum stand er mit ihr auf den Armen langsam auf und trug sie hinüber in ihr Schlafzimmer. Dort ließ er sie behutsam ins Bett gleiten und setzte sich neben sie. Er begann sich zu fragen, ob es wirklich richtig war, dass er sie noch einmal aufgesucht hatte. Aber er vermochte einfach nicht zu gehen, ohne sie noch einmal in den Armen gehalten zu haben. Er fühlte ihre Lippen noch heute so intensiv auf den seinen, wie in dem Moment, in dem er sie geküsst hatte. „Wieso bist du hier?“ Ihre Stimme war nur noch ein leises Flüstern und ihr Blick erschöpft und müde. „Ich wollte dich noch einmal sehen, die letzten Tage waren die Hölle.“ Vorsichtig aber bestimmend hob er ihr Kinn an und sah ihr in die Augen: „Du fehlst mir.“ Dann überbrückte er auch das letzte Stück zwischen ihnen und drückte seine Lippen zärtlich auf ihre. Der Kuss war sanft, aber leidenschaftlich und hätte Raya nicht das Gefühl gehabt unter seinen Lippen zu verglühen, hätte sie es wahrscheinlich für einen Traum gehalten. Als sie seinen Kuss erwiderte, vertiefte Itachi ihn noch und bat mit seiner Zunge vorsichtig um Einlass, den sie ihm gewährte. Es dauerte mehrere schier endlose Minuten, ehe sie sich nach Luft schnappend wieder voneinander lösten. Mit geröteten Wangen und glitzernden Augen, lag Raya unter ihm und atmete schwer. Er konnte ihren raschen Herzschlag an seiner Brust spüren und auch sein eigenes pochte heftig gegen seine Rippen. Ganz zärtlich verteilte er kleine Küsse auf ihrem Gesicht und beugte sich zu ihrem Ohr hinunter, dann raunte er mit tiefer und rauer Stimme: „Ich liebe dich.“ Rayas Herzschlag schien für einen Augenblick auszusetzen, als die Worte ihren Verstand erreichten und eine einzelne kleine Freudenträne stahl sich aus ihrem Augenwinkel davon, während sie leise antwortete: „Ich liebe dich auch, Itachi.“ Niemals hätte Itachi geglaubt erfahren zu dürfen, wie es war wirklich geliebt zu werden. Er hatte geglaubt, diese Chance mit seiner Verbannung verloren zu haben, denn welche Frau, liebte einen Mann, der seinen eigenen Clan vernichtet hatte. Doch neben der Freude war auch der Schmerz, denn er wusste schließlich, dass er nicht mehr viel Zeit hatte. So oder so musste er sie verlassen und er hatte sich dafür entschieden, Sasuke seine Rache zu geben und damit weiterhin zu beschützen. Raya würde es nicht verkraften ihn langsam dahinscheiden zu sehen. Lächelnd legte er seine Stirn an ihre. Einen Augenblick lang wollte er ihre Nähe noch genießen, ehe er sie verlassen musste. Neben seinen eigenen Gründen, gab es schließlich auch noch die Anbus, die ihrer Liebe gefährlich werden konnten und er wollte Raya unter keinen Umständen gefährden. Wieder küsste er sie und zog sie fest in seine Arme. Als er sich das nächste Mal von ihr löste, schmunzelte er, denn sein Blick fiel auf das Oberteil, das ihren Leib verhüllte: „Du trägst es also auch tagsüber im Dorf? Bekommst du da denn keine Probleme?“ Sie reckte stolz das Kinn vor: „Sie können meinetwegen alle denken, was sie wollen. Ich gehöre dir und es ist in den letzten Tagen das einzige gewesen, was mir das Gefühl gegeben hat, dass es verhindern könnte, dass ich einfach zerspringe.“ Sein Lächeln wurde ganz weich und er strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht: „Oh Raya, du bist wirklich ein kleiner Dummkopf. Mein kleiner Dummkopf.“ Er nagte spielerisch an ihrer Unterlippe, es war so schwer sich von ihr zu lösen. „Aber ich muss wieder gehen, das weißt du und dein Platz ist hier.“ Raya schmiegte sich in seine Hand. Natürlich wusste sie es, aber sie wollte es nicht hören. Sie wollte, dass er blieb. Langsam erhob Itachi sich und legte seine Sachen wieder an, ohne den Blick ein einziges Mal von ihr abzuwenden. Sie versuchte die Tränen zurückzuhalten, versagte dabei aber kläglich. Als er am Fenster stand, küsste er sie ein letztes Mal mit aller Leidenschaft, die er besaß: „Ich liebe dich, Raya. Vergiss das niemals.“ Dann verschwand er in der Nacht und sie blickte ihm mit fließenden Tränen und noch geschwollenen Lippen nach, während ihr Herz ein weiteres Mal laut aufschrie. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)