Verloren und Wiedergefunden von Chisaku (Itachi hat einen festen Plan, doch Raya bringt einiges durcheinander...) ================================================================================ Kapitel 2: Ein neues Mitglied ----------------------------- Ein neues Mitglied Zusammen mit Kisame ging Itachi die Gänge entlang zum nördlichen Eingang des Quartiers. „Wen Deidara wohl angeschleppt hat? Was meinst du, Itachi? Tobi sagte es wäre ein Mädchen aus Konoha, vielleicht kennst du sie ja.“ Itachi sah geradeaus und schwieg. Er war müde und hatte wirklich keine Lust irgendjemanden aus seinem Herkunftsdorf zu sehen, geschweige denn ihn zukünftig um sich zu haben. Als sie den Eingangsbereich betraten, beschwerte Sasori sich bereits, dass es viel zu lange dauerte und er es hasste zu warten. Itachi setzte sich auf einen Felsblock und Kisame lehnte sich neben ihm an die Wand. Erst dann hob er den Blick, um den Neuankömmling zu betrachten und ihm wurde schlagartig schlecht. Was tat SIE hier? Doch bevor er weiter darüber nachdenken konnte, trafen Pain und Konan als letzte ein. Der Orangehaarige wandte sich nach einem Blick auf Rayas Stirnband sofort zu ihm um: „Kennst du sie?“ Itachi nickte. „Was weißt du über sie?“, fragte sein Anführer weiter. Itachi stand auf und musterte die junge Frau eindringlich, sie drehte sich allerdings nicht einmal vollständig zu ihm um. „Sie heißt Raya, ihr Nachname ist unbekannt. Sie war früher in meinem Anbuteam und hat ein großes Talent für die Chakrakontrolle und Ninjutsu. Soweit ich weiß hat sie eine Ausbildung zur Iryonin angefangen, ich weiß aber nicht wie gut sie ist. Sie besitzt jedoch ein sehr mächtiges KekkeiGenkai – sie kann Tote wiederbeleben ohne dafür selbst sterben zu müssen.“ Pain sah nun Raya an: „Wieso bist du hier und warum sollten wir dich aufnehmen?“ Sie blickte zu ihm auf und antwortete: „Ich habe versucht Tsunade zu töten, habe sie dabei verletzt und ihr Büro gesprengt. Sie lebt noch, ich bin verbannt und Akatsuki scheint wohl der einzig sinnvolle Ort für mich zu sein. Deidara sagte euer Ziel ist Frieden, dazu würde ich gerne meinen Teil beitragen. Ich habe als Kind durch den Krieg alles verloren, ich habe es satt. Außerdem sollte mein KekkeiGenkai allein wohl schon sehr nützlich für euch sein. Weniger Tote, bedeutet keine Verluste für die Organisation. Zudem bin ich tatsächlich eine gut ausgebildete Iryonin. Tsunade hat mich selbst unterrichtet.“ Pain schien einen Moment zu überlegen, hatte dann aber einen Entschluss gefasst: „Ich habe keine Aufgabe mit der ich dich prüfen könnte, darum wirst du gegen Hidan antreten, um zu beweisen, wie gut du tatsächlich bist.“ Hidan trat breit grinsend vor und löste die riesige rote Sense von seinem Rücken. Raya beobachtete ihn genau, er war groß und sah sehr kräftig aus. Dann fiel ihr Blick auf seine Halskette – Jashinist. Es war reiner Zufall, dass sie schon einmal auf jemanden dieser Religion getroffen war, doch nun war sie fast dankbar für die alptraumhafte Begegnung. Sie kannte nun die Kampfart ihres Gegners. Er durfte schlichtweg einfach nicht an ihr Blut gelangen. Itachi bemerkte eine leichte Unruhe in sich aufkommen, aus Konoha oder nicht, sie hatten einmal zusammen gekämpft und sich dabei vollkommen vertraut. Hidan war viel größer und kräftiger als seine Gegnerin. Raya war inzwischen zwar besser gebaut denn je, aber sie war nach wie vor eher klein und geschmeidig. Außerdem musste er feststellen, dass er sie noch immer gut zu kennen schien, denn auch wenn sie für die anderen ausgeruht und kampfbereit aussah, konnte er an ihrer Haltung genau erkennen, dass sie sich von der Verfolgungsjagd der Anbus noch nicht vollständig erholt hatte. Sie stand seitlich zu Hidan, um einen Teil ihres Körpers durch den anderen zu schützen. „Schade um den heißen Körper, aber dich mach ich platt, Schnecke.“ Hidan starrte auf ihre Brüste und grinste auf abartige Art und Weise. „Nur zu.“ Raya zuckte nicht einmal mit der Wimper, als die gewaltige Sense auf sie zuraste, doch im letzten Moment sprang sie hoch, landete auf der Waffe, trat sie Hidan aus der Hand und brachte ihn mit einem kräftigen Stoß mit dem Knie zu Fall. Bevor er die Sense zurückziehen konnte, durchtrennte sie deren Verankerung, sprang neben sie und griff selbst danach. Als sie sie hoch hob, stellte sie fest, dass sie schwerer war, als sie erwartet hatte, doch sie konnte sie mit beiden Händen halten. Hidan fluchte wütend und beschimpfte sie, während er erneut auf sie zu rannte, sie schwang die Sense, er blockierte und das Ding fiel scheppernd zu Boden. Der Grauhaarige griff nach seiner Waffe und Raya wich ihren Klingen nur knapp aus. Ihre Kraft ließ nach, ihre Wunden zerrten an ihrer Energie und die Erschöpfung des langen Laufens machte sich ebenfalls wieder bemerkbar. Sie musste den Kampf beenden. Plötzlich war Hidan direkt über ihr und schlug zu. Die Sense durchfuhr den Frauenkörper zu seinen Füßen, doch übrig blieb nur etwas Rauch. „Was…?“ „Hinter dir, Großmaul!“ Raya rammte ihm das Knie zwischen die Schultern, es knackte und Hidan blieb mit ihr auf dem Rücken und einem Kunai an der Kehle laut fluchend am Boden liegen. Sie hatte ihm vermutlich zwei oder drei Rippen gebrochen. „Nehmt die blöde Kuh von mir runter! Verdammt das tut weh!“ Deidara und Tobi waren sofort bei Raya und halfen ihr auf, während Pain sich nur umdrehte und mit den Worten: „Du bist dabei. Itachi zeigt dir die wichtigsten Örtlichkeiten, gibt dir deine Sachen und führt dich zu deinem Zimmer. Es ist neben seinem.“ In einem der dunklen Gänge verschwand. Itachi erhob sich ohne zu antworten. Raya blickte Pain kurz nach und rief noch ein: „Danke!“ hinterher, bevor sie sich dann jedoch zu Hidan kniete anstatt zu ihrem alten Partner zu gehen. „Entschuldige, ich werde deine Rippen wieder richten.“ Hidan war so verblüfft, dass er glatt zu fluchen vergaß und bevor jemand etwas tun oder sagen konnte, hatte sie auch schon mit der Heilung begonnen. Anschließend erhob sie sich leicht schwankend und sah zu dem Jashinisten hinunter: „Das heißt nicht, dass ich dich mag. Ich kann Leute nicht ausstehen, die so gewalttätig und blutrünstig sind, wie ihr Jashinisten. Euer Verhalten ist abartig.“ Dann drehte sie sich um und ging auf Itachi zu. Sie folgte ihm schweigend durch die Gänge und versuchte sich so viel zu merken wie sie konnte. Vor einer Tür machten sie Halt und Itachi öffnete die sie: „Such dir einen passenden heraus.“ Sie drängte sich an ihm vorbei in die Kleiderkammer und suchte nach einem Mantel in ihrer Größe. Itachi beobachtete sie aus dem Augenwinkel heraus. Sie sprach kein Wort mit ihm und sah ihn auch nicht direkt an. War sie wütend auf ihn oder versuchte sie lediglich etwas zu verbergen? Als sie zurückkam, stellte er sich ihr in den Weg und presste sie an die Wand: „Was willst du hier, Raya?“ Sie sah an ihm vorbei: „Ich wurde verbrannt, falls du es vorhin nicht mitbekommen hast.“ Sie versuchte bissig zu klingen, doch ihre Stimme brach und er zwang sie nun ihm direkt in die Augen zu sehen. Als sie in sein Sharingan blickte, erschrak sie zunächst, sie hatte ihn stets mit seinen schwarzen Augen in Erinnerung behalten. Sie waren so tief und geheimnisvoll, dass sie schon damals nur selten hineingesehen hatte, weil sie befürchtete hineinzufallen. Itachi erstarrte überrascht, als er sah, dass sich Tränen in ihren Augen bildeten. Sie strahlten noch immer die ihm bekante Wärme aus und glitzerten wie kleine Amethyste. Er hatte sich immer gefragt, wie diese Frau es bloß in die Anbu geschafft hatte, sie war eigentlich viel zu weichherzig dafür. Er ließ sie los und ging: „Ich zeige dir dein Zimmer, den Rest musst du selbst finden.“ Sie folgte ihm, er hörte zwar ihre Schritte nicht, aber er konnte ihre Gegenwart deutlich im Rücken spüren. Ihre Anwesenheit zerrte an seiner Maske von Kälte und Gleichgültigkeit. Es gab zu viel, an das sie ihn erinnerte. Er hatte Konoha und seine Vergangenheit hinter sich gelassen und nun tauchte sie auf und rief in ihm alles wach, was er beiseite gedrängt hatte. Sie sollte wieder verschwinden! Er glaubte ihr kein Wort. Sie war eine Spionin, da war er sich ganz sicher. Raya würde Tsunade niemals angreifen! Sie war absolut loyal und es gab zu vieles in Konoha, das sie niemals zurücklassen könnte. So war es früher zumindest. Aber konnte er sich dessen wirklich sicher sein? Trügte der Schein bei ihr vielleicht doch ebenso sehr, wie bei ihm? Schließlich blieb er stehen, legte die Hand auf die Türklinke seines eigenen Quartiers und nickte zum danebenliegenden Zimmer: „Das gehört dir.“ Dann verschwand er in seinem und ließ sie auf dem Flur stehen. Raya starrte die verschlossene Tür noch einen Moment lang an. Sie hatte damit gerechnet, dass Itachi sich nicht über ihre Anwesenheit freuen würde, aber dass er so kalt geworden war, versetzte ihr einen Schlag. Sie hatte es gewusst, aber bis sie ihn persönlich gesehen hatte, konnte sie es niemandem glauben. Ihr Itachi war von einer dicken Eisschicht umgeben, die keine Wärme hinein oder heraus ließ und er hielt seine Barriere entschlossen aufrecht. Niedergeschlagen betrat sie ihr eigenes Zimmer und ließ sich auf das Bett fallen. Sie sah sich um und stellte fest, dass es nur mit dem Nötigsten eingerichtet war. Ein Bett, ein Nachttisch, ein Schrank, ein Schreibtisch mit Stuhl und ein Mülleimer, das war alles. In diesem Moment war sie froh, dass sie wirklich alles eingepackt hatte, was ihr wichtig war. Sie stellte zwei Bilder auf den Nachttisch, legte ihr Lieblingsbuch auf den Schreibtisch und hängte das Wenige, was sie noch an Kleidung besaß in den Schrank. Dann warf sie ihren neuen Mantel achtlos auf ihren Stuhl und sich selbst zurück ins Bett. Die Erschöpfung übermannte sie schnell, Hidan war ein starker Kämpfer und hätte sie nicht den Vorteil gehabt, dass sie mehr über ihn wusste als er über sie, dann wäre der Kampf wahrscheinlich anders ausgegangen. Ob Itachi sie wohl hasste? Sie wollte wieder nach Hause, aber hier konnte sie etwas für ihre Freunde tun. Vor allem Naruto konnte sie so vielleicht beschützen. Er war laut und nervig, aber sie hatte ihn wie einen kleinen Bruder ins Herz geschlossen. Mit diesen Gedanken und einer kleinen Träne auf der Wange schlief sie letztlich ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)