Damn Holy Rose von esperanza ================================================================================ Kapitel 1: Oneshot ------------------ //Wieso lerne ich es eigentlich nie?// Wütend, verzweifelt und verletzt stapfte ein blonder junger Mann durch den Regen und bewanderte Londons magische Straßen. Man sah ihm an, dass er einen schlechten Abend hinter sich gebracht hatte, aber es waren zu wenig Menschen um diese Uhrzeit unterwegs als dass sie ihn beachtet hätten. Die Wolken am Himmel schienen sich von Minute zu Minute nur noch weiter zu verdichten, als würden sie ihn verspotten. Seine Kleidung war durch und durch mit Wasser versetzt, aber es schien ihn nicht zu interessieren. Sein Blick wanderte ziellos umher, als er schließlich einen kleinen Pub entdeckte. Mit schnellen Schritten brachte er die letzten Meter zwischen sich und dem rettenden Alkohol hinter sich, auch wenn es die Probleme nicht löste, ein Rausch betäubte wenigstens den Schmerz des Verlustes. Im reingehen bemerkte er einen rötlichen Schimmer, doch als er sich danach umdrehte, war er verschwunden. Allerdings konnte er es sich genauso gut eingebildet haben. Der Barhocker ächzte unter ihm, als er sich drauf nieder ließ. „Feuerwhisky, bitte.“ Der ersten Bestellung folgte eine weitere. Und noch eine. Noch mal. Schließlich ein doppelter. „Sir, ich denke, sie haben langsam genug.“, versuchte der Barkeeper den resignierten Mann langsam vom Alkohol abzubringen, aber ein Malfoy ließ sich selten von etwas abhalten. „Mein Name ist Malfoy, Scorpius Malfoy, und ich entscheide wann ich genug habe!“ Ignorierte man die Pausen nach beinahe jedem dritten Wort, so mochte man ihm vielleicht noch glauben schenken. Doch wer ihn kannte, der wusste, dass er schon viel mehr getrunken hatte als gut für ihn war. Und das alles nur wegen einer Frau. Eine einzige, einzelne Frau hatte ihm den gesamten Abend verdorben und ihn in diese abgelegene Spelunke gebracht, in der man kaum 3 Meter weit schauen konnte bis einem der Nebel aus Zigaretten, Pfeifen, Zigarillos und was man hier sonst nicht noch alles anzünden und verqualmen konnte, die Sicht vollständig raubte. Eine einzige Frau... Sehnsüchtig dachte Scorpius an die vielen Nachmittage zurück, die er mit seinen freunden in Hogwarts verbracht hatte. Kaum zu glauben dass dies erst ein Jahr her war. Er dachte an Albus, seinen einzigen wahren Freund, an Rose, die ihm so viele schlaflose Nächte eingebracht hatte... Ja, er war damals unwiderruflich in sie verliebt gewesen, so wie vermutlich die Hälfte des gesamten Jahrgangs. Noch ein Feuerwhisky. Ein lautes, hartes Lachen drang über seine Lippen. Wenn jemand seine Gedanken hören würde, wie er von seiner Schulzeit dachte, die kaum ein Jahr her war. Lächerlich. Ein Scotch hinterher. Ach ja... Aber Rose, sie war immer etwas besonderes gewesen. Manchmal hatte er sie im Verdacht gehabt, lesbisch zu sein. Jedoch waren nie Gerüchte diesbezüglich aufgekommen, weder bei den weiblichen noch männlichen Schülern. Irgendwann, als es um ihn selbst schon längst geschehen war, kam ihm ein anderer Gedanke. Die hübsche Gryffindor, die ihrer Zeit Vertrauensschülerin und Schulsprecherin gewesen ist, war einfach total unzugänglich für irgendwelche Signale in diese Richtung – entweder sie hielt es für einen Scherz wenn jemand ihr steckte dass ein Schüler auf sie stand, oder sie wusste immer jemanden, der besser für den Jungen geeignet war als sie selbst, wenn sich denn mal jemand traute, ihr seine Gefühle zu gestehen. Doch genau das machte ihren Reiz, ihren Charme aus. Scorpius selbst hatte ihr unzählige male gesagt, dass er sie liebte, allerdings – so musste er sich selbst im Nachhinein eingestehen – war die Liste seiner damaligen Liebschaften, One-Night-Stands und Affären bis ins Unendliche zu führen. Er konnte treu sein, wenn er wollte – jedoch galt seine einzige Treue einer Frau, die seine Zuneigung für einen Scherz oder so was hielt. Und genau aus diesem Grunde war es nicht der ehemalige Slytherin, der in den Genuss ihres ersten Kusses, ihrer ersten großen Liebe oder gar ihrer Begleitung am Abschlussball kommen durfte. Ein Seufzen ging über seine Lippen, wenn er an Rose zurück dachte. Er war der ewige Kumpel, schon immer gewesen, zu nichts anderem bestimmt... Butterbier, zur Abwechslung. „Scorpius?“ War das eine Auswirkung des Alkohols? Jetzt halluzinierte er schon ihre Stimme herbei. Aber was solls? Einfach mal antworten. „Morgen mein Röslein...!“, grinste er schief und prostete ihr zu. Er merkte, wie sie die Augen verdrehte und sich neben ihn setzte. Sie wusste, wenn er sich so betrank, war sein Date am Abend ein Reinfall gewesen. „Was ist dieses mal schief gelaufen?“, fragte sie leicht ironisch. Es war ein Wunder gewesen, dass sie ihn überhaupt gefunden hatte. Ein kleiner Zauber war dabei ganz hilfreich gewesen. „Ist halt niemand so toll wie du mein Sonnenschein.“ Scorpius wusste, dass sie seine Bemerkung nicht ernst nehmen würde. Dass sie es als das Geschwafel eines unverbesserlichen Frauenhelden abtun würde. Doch nichts der gleichen geschah. Sie erwiderte sein Grinsen mit ihrem unwiderstehlichen Lächeln und bestellte sich ebenfalls ein Buterbier. „Ich hab deinen Vater gesehen. Er sieht gut aus.“, merkte sie an. „Kotz. Würg. Bestell ihm nen schönen Gruß von meinem Mageninhalt.“ „Wie kommts bloß dass du nur beim Thema Sex und Bettgeschichten keine bissigen Kommentare von dir gibst, sondern nur ironisch bist?“, lachte sie und nahm einen großzügigen Schluck von dem Butterbier. Er zuckte mit den Achseln. „Vielleicht weil es das einzige ist was mich interessiert?“ Sie ging nicht auf seine Bemerkung ein, sondern trank einen großen Schluck. Ab da viel es ihm leichter, sich mit ihr zu unterhalten; sie hatte sich kein Stück verändert. Noch immer ruhte ihr Blick mit so viel Zärtlichkeit auf ihm, dass er es kaum aushalten konnte. Er wollte, dass er der einzige war, den sie so ansah. Aber dieser verdammte kleine Rotschopf segnete jeden mit diesem Blick! Es war so frustrierend... Jedes Mal, wenn Scorpius dachte, dass es etwas Besonderes zwischen ihnen gab, war er der einzige der so dachte. Einmal war er nachts zusammen mit Albus weg gewesen, und beide hatten sich total betrunken. Rose war diejenige gewesen, die ihn sogar ins Bett gelegt und zugedeckt hatte und wartete, bis er eingeschlafen war. Am nächsten Morgen erfuhr er dann von Al, dass sie es immer so hielt wenn einer ihrer Freunde oder Verwandten betrunken war. Genauso wie sie ihn jeden Tag besuchte wenn er im Krankenflügel lag, ihm bei den Hausaufgaben half, bei den Lehrern deckte... //So eine verdammte Heilige...!// Seine Sicht verschwamm leicht, und irgendwie drehte sich der Raum um ihn. „Okay, du hast genug für heute...“, hörte er Rose sagen und merkte gleichzeitig, wie er sich auf einmal an sie lehnte. „Rosie....“, murmelte er leise, während er ihren Duft einsog. Früher hatte er mal geglaubt, dass sie nach Rosen duften müsste, aber nein. Sie roch viel eher nach Erdbeeren. „... es is einfach alles so beschissen ohne dich...“ Scorpius schloss die Augen und dachte an den vergangenen Abend. Endlich hatte er ein Mädchen kennen gelernt, die ihn vielleicht Rose hätte vergessen lassen können. Aber wie jedes Mal hatte er nicht wahrhaben wollen, dass seine Wahl nicht unbedingt die Beste gewesen war. Erst vor wenigen Stunden war er von der Arbeit im St. Mungos nach Hause gekommen, und was musste er sehen? Seine Wohnung war komplett leer geräumt. Nichtmal einen Platz zum schlafen hatte diese verdammte Hexe ihm gelassen! Natürlich hatte er den Diebstahl sofort gemeldet und schon versucht, alles selbst wieder zurück zu beschaffen, aber Fakt war nun mal: außer den Klamotten die er am Leibe trug, ein paar Geldstücken und seinen Zauberstab besaß er vorerst nichts mehr. „Komm, ich bring dich zu mir.“, sagte Rose in ihrer melodischen, aber gleichzeitig unglaublich sanften Stimme. Sie merkte instinktiv jedes verfluchte Mal, wenn es ihm schlecht ging und tauchte wie ein beschissener Engel auf wenn er sie brauchte. Wie sollte er so nur von ihr los kommen? „Ich hasse dich... du bist jedes Mal genau da wo ich bin wenn ich dir am wenigsten begegnen will! Kein wunder dass du mich nie ernst nimmst!“ Er stand auf, wankte, hielt sich am Tresen fest. „Na komm.“ Sie hielt ihn fest, bezahlte und führte ihn raus. Und immer noch war das Lächeln auf ihren Lippen nicht verschwunden. Der Regen hatte sich inzwischen gelegt und ein paar Fetzen sternenbedeckten Himmel freigegeben. Der weg zu Rose nach hause kam ihm viel kürzer vor als er eigentlich gewesen war, was vermutlich aber auch daran lag dass Rose ihn mithilfe eines Zaubers den längsten teil der Strecke ruhig gestellt hatte. Als sie vor ihrer Haustür standen war er schon fast wieder nüchtern. Er wollte sich von ihr verabschieden und sich ein Zimmer im Tropfenden Kessel nehmen, aber die Weasley drängte ihn dazu bei ihr in der Wohnung zu bleiben. Komischerweise fühlte er sich in ihrer Gegenwart direkt besser. Jedes mal brauchte er sie nur anzusehen und...! Es war, als würde er sich jedes Mal aufs neue in sie verlieben. „Setz dich ins Wohnzimmer, ich mach uns eben einen Tee.“ Ja, das war ihre Lieblingsbeschäftigung; im Wohnzimmer auf ihrer Gemütlichen Couch sitzen und Tee trinken. Es war egal ob dabei Musik lief, Freunde zu Besuch waren oder ein Buch sie unterhielt. Selbst früher in Hogwarts hat sie es immer geschafft, sich irgendwo eine Tasse zu besorgen uns genüsslich zu trinken. Es schien ihr ganz persönlicher Zaubertrank zu sein. Scorpius setzte sich auf die Couch wie ihm geheißen. Wie viele Male war er schon hier gewesen, jedes mal hatte er sich verflucht und doch befreit gefühlt. Es war wie sein ganz persönlicher Albtraum, in dem er immer genau das vor Augen hatte was er nie besitzen würde. Seinen Engel, seinen Dämon... seine Angst. Selbst wenn sie zusammen kommen würden, hätte er die Garantie darauf dass sie ihn nicht auch verletzen würde? Im selben Moment wie er den Gedanken bekam verwarf er ihn auch wieder. Wie kaputt war er, dass er jeder Frau sowas nur zutrauen konnte? Vielleicht hatte es ja einen Grund, wieso sie ständig an seiner Seite blieb, ganz egal ob er sie vorher noch verärgert hatte. Rose balancierte ein Tablett mit einer Kanne Tee, Zucker und Tassen in den heimeligen Raum. Er sah ihr dabei zu, wusste nicht mehr, was er denken sollte, obwohl der Rausch bereits vorbei war. Natürlich war er nicht nüchtern, das auf keinen Fall, aber seine Glieder waren nicht mehr so schwerfällig und seine Gedanken kamen klarer über seine Lippen. Auch wenn er immer noch redete, ohne nachzudenken. Spontan entschloss er sich dazu, die Herrin seiner Gedanken zu umarmen. „Sc- Scorpius?!“, fragte sie verdutzt, schließlich war er sonst nie so kuschelbedürftig wenn er getrunken hatte. „Halt die Klappe...!“, nuschelte er in ihre Haare, und ihm war, als müsste er sie noch fester umschließen. Er war verlegen, dass er sich zu so etwas jemals hinreißen lassen würde hätte er nicht gedacht. Aber vielleicht lag es daran, dass sich sein innerstes anfühlte, als stünde er vor einem tiefen Abgrund, auf den ihn die Jahre zu getrieben hatten. Und inmitten all der Kargheit und Trostlosigkeit fand er sich an ihrer Seite wieder, schon wieder. Rose, seine Rose... sie war alles für ihn. Stieß sie ihn weg, würde er fallen, immer tiefer, bis die Dunkelheit ihn ganz und gar verschlang. In diesem Augenblick legten sich ihre Hände auf seinen Rücken und fuhren langsam auf und ab. Seine Umarmung würde fester, er zitterte sogar. Dann, plötzlich, ließ er sie los – es war wie ein Reflex gewesen, den er nicht steuern konnte. Sie sahen sich an, beide verlegen. Roses Wangen schimmerten rötlich, doch anstatt sich weg zu drehen oder den Blick zu unterbrechen, nahm sie ihre Hand von seiner Schulter herunter und strich ihm eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht, lächelnd. Und da passierte es. Wie in Zeitlupe bewegten sich die beiden aufeinander zu, und ihre Augen fingen an zu strahlen bevor sie sich endgültig schlossen und die letzten Zentimeter zwischen ihnen überbrückt wurden. Sie küssten sich. „Ich liebe dich, Rose.“ Ein leicht spöttischer Unterton durchdrang ihre Stimme, als sie antwortete. „Na klar...!“ Can you still see the heart in me? All my agony fades away, when you hold me in your embrace... Make my heart a better place, give me something I can believe... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)