Gaias Lilie von Tairitsu ================================================================================ Kapitel 8: 8 ------------ Mara war nicht begeistert gewesen, dass die Mädchen so lange in der Stadt unterwegs gewesen waren. Sayuri hätte ohne weiteres zusammenbrechen können, machte sie der jungen Prinzessin ein schlechtes Gewissen. Nachdem Sayuri ihr aber mehrmals versichert hatte, dass es ihr gut ginge, beruhigten sich die Gemüter wieder. Und als sie ihre Ausbeute auf dem Bett verteilten, war Mara schon fast wieder vergessen. Doch achtete Amaya etwas mehr auf ihre Freundin, als sie die darauf folgenden Tage wieder auf dem Markt unterwegs waren. Nebst den regelmäßigen Stadtbummeln lernte Sayuri ein wenig die Gebräuche am Hofe kennen. Prägte sich Namen und Titel ein. Versuchte sich zu merken, mit welcher Gabel man nun den Salat essen durfte und übte die richtige Begrüßung mit entsprechendem Knicks. Einen Tag lang hatte die Schneiderin sie in Beschlag genommen uns sie von oben bis unten aus allen Winkeln vermessen. Was nicht einfach war, da die Katzenzwillinge einmal mehr ihrem Ruf als Chaosstifter gerecht wurden. Der Tag des Festes näherte sich. Die ersten Besucher trafen ein; darunter auch Milerna. Nur all zu gern schloss sie sich Amaya und Sayuri an, wenn es darum ging, einkaufen zu gehen. Inzwischen hatten sich die Straßen verändert. Alles war penibel gefegt und geschmückt worden. Die Stände erscheinen plötzlich gewachsen zu sein. Immer mehr Menschen drängten durch die Stadttore hinein. Köstliche Düfte führten die Drei von einem Stand an den anderen. Van rümpfte die Nase, als sie mit kleinen Bergen an Naschereien und Süßkram nach Hause kamen. "Wenn ihr so weiter macht, dürft ihr noch ein bisschen mehr Stoff für eure Kleider besorgen." Grinste er schelmisch und erntete von seiner Tochter einen unschönen Stoß in die Rippen. Allen konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. "Erwähne niemals das Gewicht oder das Alter einer Frau. Hast du dass denn immer noch nicht gelernt Van?" "Ach halt den Mund Allen." Rieb sich der König schmerzhaft die Seite. "Wie läuft es bei Ryota? Ich hab ihn schon eine Weile nicht mehr gesehen." "Der Junge ist verdammt gut. Er und Tenshi sind zu einer perfekten Einheit geworden. Ich muss gestehen; am Anfang als ich ihn gesehen habe, war ich ja etwas skeptisch. Aber inzwischen muss doch gestehen, ich bin ein wenig neidisch auf diesen Guymelef. Er ist ein echtes Meisterwerk Van. Mein Kompliment.“ Van nickte gedankenversunken. "Hat er Chancen bei dem Wettkampf?" "Wenn er konzentriert genug ist und sein Temperament nicht wieder mit ihm durchgeht, sehe ich ihn als Sieger. Er hat einen bemerkenswerten Kampfstil, wie ich ihn nur selten erleben durfte. Allerdings ist er wie du damals immer wieder etwas kopflos. Wenn er das noch in den Griff bekommen würde – sehe ich kaum eine Konkurrenz von außen." "Verstehe. Du wirst auch mitmachen, wenn ich Sherazade so sehe..." "Ich denke es würde mit Sicherheit ein Spaß werden. Werde es aber wohl spontan entscheiden.“ „Das würde es sicherlich. Was ist mit euch Hoheit?“ „Um Gottes Willen. Nein. Ich habe mir geschworen, nicht mehr mit Escaflowne zu kämpfen. Es sei denn, es ist unbedingt notwendig.“ „Du vermisst es trotzdem, nicht wahr Van?“ „Das kämpfen? Eigentlich nicht. So ist es mir sehr viel lieber. Wobei – wir haben schon sehr lange nicht mehr miteinander duelliert.“ Lachte Van und schweifte ab. Er ging seinen Erinnerungen nach und Allen wusste, woran sein Freund gerade dachte. Es war eine grausame Zeit gewesen. Er hatte das nur denkbar schlimmste durchgemacht. Er hatte seine Eltern und seinen Bruder verloren, sein Reich war bis auf die Grundmauern zerstört. Immer wieder musste er um sein und das Leben seiner Freunde kämpfen. Van war einfach erstaunlich. Wenn er an den aufbrausenden Jungen dachte. Den Krieg, den Tod, den Verrat…. egal wie oft er gefallen ist, immer wieder war er aufgestanden mit der Hilfe seiner Freunde. Sie haben zusammengehalten, auch wenn es nicht immer danach ausgesehen hatte. Sie konnten in der schweren Zeit immer wieder lachen und sich gegenseitig Mut machen. Und daher war es so gesehen auch eine sehr sehr schöne Erinnerung. Denn zwischen ihnen allen hatte sich dadurch eine tiefe Verbundenheit entwickelt, die sich mit der Zeit immer fester verwurzelt hatte. Eine Freundschaft, die sogar Welten überwand. Auch wenn die wohl ungewöhnlichste Mitstreiterin nie zurückgekommen war. Doch die Liebe, die sie für sie empfand, war immer noch da. Das zumindest hatte man aus Sayuris Berichten entnehmen können. Und sie beruhte auf Gegenseitigkeit. Nach wie vor und für alle Zeiten. Er riss sich aus seinen Gedanken los. „Ich werde jetzt Serena abholen gehen. Sie wird sicherlich schon warten. Und du weißt ja, wie Frauen reagieren können. Ich will sie besser nicht verärgern“ Van, nun auch wieder zurück in der Gegenwart, nickte zerstreut. „Nein. Ok – geh nur. Ich lasse ein Zimmer bereit machen.“ „Ich danke euch Hoheit.“ Deutete Allen eine kurze Verbeugung an und verschwandt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)