14 Tage mit einem Dämon von FeliNyan ================================================================================ Kapitel 1: Sonntag / Erste Begegnung ------------------------------------ Hallo liebe Leute! Hier ist ein spontan entstandenes erstes Kapitel von einer neuen FF (dabei wollte ich doch nichts Neues anfangen >.<) Na ja egal… mal schauen was daraus noch wird… Ich kann aber nichts versprechen! Und wie es mit dem posten wird, hab ich auch noch keine Ahnung. Dieses Kapitel ist von der Nacht vom Sonntag auf Montag entstanden (11:33 Uhr - 02:05 Uhr) … ja ich habe auf die Uhr geschaut xD Ich hoffe es gefällt euch und mal schauen, was daraus noch wird. Ich habe sämtliche Lamento OST gehört und überwiegend das hier xD -> http://www.youtube.com/watch?v=swTQVvTE3xI _________________________________________________________________ Sonntag Erste Begegnung Hallo Tagebuch, lang ist’s her. Ein halbes Jahr, oder? Vor etwa einem halben Jahr hatte ich aufgehört, Tagebuch zu schreiben, ich habe aber keine Ahnung mehr, wieso. Na ja, ist ja auch egal. Du fragst dich sicherlich, wieso ich jetzt wieder anfange, oder? Weißt du, es gibt da etwas, dass ich auf jeden Fall festhalten muss. Es ist so unglaublich, dass man mich fast schon für verrückt halten könnte. Aber am besten fange ich von vorne an… Der Sonntag begann eigentlich wie jeder andere Sonntag, ich schlief ewig lang, bis meine Mutter mich aus dem Bett schmiss. Den Tag verbrachte ich alleine, da meine Eltern bei einem Fußballspiel waren. Ich vertrieb mir die Zeit mit Fernseher schauen. Das ganze Theater begann am Abend. Es wurde bei uns auf dem Hof der Sieg unseres Vereins gefeiert. Das bedeutete, meine Eltern, die Obermieter und ein bis zwei Freunde waren drauf und dran sich zu betrinken. Als keiner von ihnen mehr gerade laufen konnte, begab ich mich zu ihnen hinaus - Not gezwungen. Es war schon spät und es wäre wohl das Beste für jeden gewesen, wenn sie die Musik ausschalten und sich schlafen legen würden, um ihren Rausch auszuschlafen, aber sie wollten nicht. „Ach komm schon Jonas, sei doch nicht so ein Spielverderber. Lass uns doch unseren Spaß haben“, lallte mir meine Mutter entgegen und schwankte leicht. „Hallo!? Du musst morgen zur Frühschicht und die Nachbarn wollen sicherlich auch langsam ihre Ruhe! Ich meine, es ist kurz vor Mitternacht“, sagte ich aufgebracht zu ihr, sie aber schien es nicht weiter zu stören. „Ach sei doch lockerer mein Kleiner“, hatte unsere Obermieterin gesagt und mich kurzerhand geküsst. Ich bin erschrocken von ihr weg gesprungen und wischte mir über den Mund. Ich wollte anfangen zu protestieren, aber ein lautes Würgen übertönte mich. Erschrocken, aber wohl wissend was mich erwartete, drehte ich mich um und ich hatte Recht gehabt. Mein Vater stütze sich mit einer Hand an einem Baum und zeigte uns, was er heute Mittag gegessen hatte. Angewidert hielt ich mir eine Hand vor den Mund und schaute schnell wieder zu den Frauen. Diese schienen es amüsant gefunden zu haben, meinen Vater beim Kotzen zu beobachten, denn sie kugelten sich fast vor lachen. Ich kniff die Augenlieder zusammen und hielt mir die Ohren zu. Ich hatte die Schnauze voll! Dass konnte doch nicht jedes Wochenende so gehen. Ohne groß nachzudenken bin ich unsere Einfahrt hinunter gelaufen und rannte dann die Straße entlang, ohne ein bestimmtes Ziel zu haben. Ich habe keine Ahnung wie lange oder wie weit ich gelaufen bin, ich konnte nur sagen, dass ich dort noch nie zuvor war. Ein Stück weiter begann der Wald und die Straße endete abrupt. Ein kleiner Bach plätscherte vor sich hin und eine große Eiche streckte sich majestätisch dem Himmel entgegen. Sie stand hier ganz allein auf der Wiese. Vor mir also der Wald, der Bach und die Eiche und hinter mir die Lichter des Dorfes, welches ich meine Heimat nannte, auch wenn ich hier nie hinziehen wollte. Auf jeden Fall stand ich nun dort und wusste nicht ganz recht, was ich denn tun sollte. Zurück wollte ich nicht, nicht zu denen. Ich hielt es nicht mehr aus mir jede Woche dasselbe antun zu müssen. Jedes Mal mit anhören zu müssen, wie sich mein Vater die Seele aus dem Leib kotzte. Ich konnte und wollte einfach nicht mehr. Ich hatte mich dazu entschlossen noch nicht zurück zu gehen und hatte mich auf den Boden gesetzt und lehnte mich gegen den breiten Stamm der Eiche. Ich dachte an nichts bestimmtes, aber in diesem Moment kam mir ein Lied in den Sinn, welches erschreckend gut zu meiner derzeitigen Situation und Gefühlen passte. Leise hatte ich damit begonnen, die Melodie zu summen und kurze Zeit später sang ich leise vor mich hin: „Mein Leben ist mir nichts mehr wert Es wurde unnötig erschwert Und mein Herz hat sich schwarz gefärbt Um mich herum bricht die Nacht heran Der neue Tag fängt noch längst nicht an Denn die Welt hat ihr Licht verlor’n“ Immer wieder nur diese zwei Strophen. Ich erschrak, als ich spürte, wie mir eine einzelne Träne die Wange hinunter lief. Schnell hatte ich diese weggewischt und versuchte mir, schöne Sachen ein zu reden. Ja ja, ich weiß, was bin ich nur für ne Memme. Aber ich war wirklich total am Arsch! Und glaub mir, diese Sache nehmen wir beide mit ins Grab. Ist ja schon peinlich genug, dass ich als 16-jähriger Junge Tagebuch schreibe, aber ich habe einfach niemanden, dem ich es sonst anvertrauen könnte oder der mir diese Geschichte überhaupt abkauft. Also wo waren wir? Ach so ja… Ich saß dort eine Weile schweigend an den Baum gelehnt, ohne wirklich einen bestimmten Gedanken zu verfolgen oder zu vertiefen, als mich eine Bewegung am Waldrand aufschrecken ließ. Schnell stand ich auf und schaute in die Richtung des Waldes. Ich schluckte, als ich bemerkte, dass gute 100 Meter vor mir, jemand stand. Erst jetzt fällt mir auf, wie gruselig und Horrorfilm-like diese Situation eigentlich war. Auf jeden Fall war es nicht sonderlich hell, nur die weit entfernten Lichter des Dorfes, die Sterne und der Mond erhellten ein klein wenig die Umgebung. Ich konnte von der Person vor mir nur die Umrisse erkennen, aber ich war mir sicher, dass es ein Junge war. Was sollte ich tun? Der Junge rührte sich nicht, sondern schaute mich nur an, so erschien es mir zumindest. Ich weiß nicht genau, wieso, aber ich lief auf ihn zu. Langsam, Schritt für Schritt. Er rührte sich immer noch nicht, aber nun konnte ich seine Augen erkennen. Er hatte strahlend blaue Augen, die sogar in der dort herrschenden Dunkelheit zu leuchten schienen. Sie hatten etwas anziehendes, etwas magisches an sich. Bevor ich endgültig in seinen Augen versank, klappte er langsam seine Augenlieder zu und kippte nach vorne. Als er auf den Boden aufprallte, zuckte ich zusammen. Ich wusste nicht, was los war, aber ohne zu zögern lief ich zu dem Jungen. Ich hob ihn etwas an und drehte ihn so, dass er auf dem Rücken lag, seinen Kopf bettete ich auf meinen Schoß. Es war dunkel und so fielen mir in diesem Moment ein paar eh… wie soll man sagen, ’besondere’ Merkmale an seinem Körper nicht auf, dazu später aber noch mehr. Er atmete flach und stockend. Ich hatte Angst, dass er jeden Augenblick keine Luft mehr bekam. ‚Und nun? Was soll ich machen?’ fragte ich mich und strich dem fremden Jungen eine seiner schwarzen Haarstränen aus dem Gesicht. Ich spürte, wie mich langsam die Müdigkeit überfiel. Ich sollte wohl wieder zurück, aber ich hätte ihn ja nicht einfach so liegen lassen können und so beschloss ich, ihn mit zu nehmen. Meine Eltern schliefen wahrscheinlich sowieso schon und würden davon überhaupt nichts mitbekommen, dass hoffte ich zumindest. Also habe ich diesen fremden Jungen wirklich bis zu mir nach Hause huckepack getragen und siehe da, meine Eltern schliefen wirklich schon. Ich war doch länger weg gewesen als ich dachte. Auf jeden Fall lag der Fremde nun in meinem weichen Bett, aber sein Zustand blieb der Gleiche. Jetzt wo wir Licht hatten, fielen mir auch diese ’besonderen’ Merkmale auf. Anfangs war ich erschrocken, doch nun faszinierte es mich gleichzeitig. Seine Ohren, sie waren spitz und seine Haut fühlte sich so weich an, das stellte ich zumindest so fest, als ich seine Ohren berühren wollte. Aber was wohl am meisten auffiel, war sein schwarzer Schwanz. Das Ding war mindestens 1 Meter lang. Ich hatte mit dem Gedanken gespielt, ihn mal anzufassen und dies tat ich nach kurzem zögern auch. Kaum hatte ich ihn berührt, durchzuckte es den ganzen Schweif und er bewegte sich mit einer flüssigen Bewegung nach oben, weg von meiner Hand. ‚Wie der Schwanz einer Katze’, dachte ich und musste lachen. So, ja liebstes Tagebuch, auf meinem Bett liegt ein mir wild fremder Junge mit außergewöhnlichen Körperteilen. Ich werde jetzt bis morgen warten, vielleicht wacht er ja auf. Hm… und was wenn er dann wach ist? Zur Schule kann ich ihn ja schlecht mitnehmen, aber alleine kann ich ihn hier auch nicht zurücklassen, weil ich genau weiß was meine Mutter dazu sagen würde. Ach, was mach ich mir jetzt schon Gedanken? So ich geh jetzt schlafen und schau, was der Tag so bringt. Gute Nacht by: Jonas _____________________________________________________________ So, würde mich freuen wenn ihr mir eure Meinung dazu sagen würdet. GGLG Kuro_mangetsu Kapitel 2: Tag 1 Montag / Kuss des Dämons Teil 1 ------------------------------------------------ Hallo Leute! Vielen Dank für die ganzen lieben Kommis, die ich von euch bekommen habe! *euch alle knuddel und selbst gemachte Schoki hinstell* Und natürlich auch vielen Dank an alle, die meine Geschichte gelesen haben. Hier ist dann mal die Fortsetzung. ^^ Ich wünsche euch viel Spaß! ______________________________________________________ Tag 1 Montag Kuss des Dämons Teil 1 Mein Tag begann sehr vielversprechend, nämlich mit dem wuscheligen Ende des Schweifes von dem fremden Jungen, dieser landete nämlich genau in meinem Gesicht, als sich der Junge umgedreht hatte. Ich war sofort wach und schlafen konnte ich nicht mehr. Das einzig Gute daran war, dass der Kleine wieder Lebenszeichen von sich gab. Ich war im sitzen an der Bettkante eingeschlafen und nun tat mir auch alles dementsprechend weh. Ich beugte mich etwas über den Jungen und musterte ihn. Eigentlich sah er ganz normal aus, bis eben auf die Ohren und diesem Schwanz. Wer war er? Plötzlich begann er sich zu bewegen und dann schlug er auch schon langsam die Augen auf. Er blinzelte ein paar Mal verschlafen, ehe er dann seinen Blick auf mich richtete. Da waren sie wieder, diese so fesselnden blauen Augen. „Eh…g…guten Morgen?“, grüßte ich ihn verunsichert. Kurz schaute er mich verständnislos an, dann grinst er breit. „Etuk toh?“ „…He?“, brachte ich nur heraus. „W…was?“, fragte ich verwirrt. Konnte er etwa nicht mal unsere Sprache sprechen? War er Ausländer und wenn ja, welche Sprache sprach er? Mir kam sie nämlich nicht wirklich bekannt vor. Er legte den Kopf etwas schräg und schaute mich fragend an, dann legte er sich eine Hand auf die Brust. „Etuk Lasse“, sagte er, dann zeigte er wieder auf mich. „Etuk toh?“ Wollte er, dass ich mich vorstelle? „Eh… Etuk Jonas“, sagte ich vorsichtig , wer weiß, was ich gerade gesagt habe. Der Junge begann zu lächeln und wiederholte ein paar Mal meinen Namen. Er hieß also Lasse, wenigstens das wusste ich jetzt. Aber wie sollte es jetzt weitergehen? Wir sprachen unterschiedliche Sprachen und ich wusste nicht einmal, welche er sprach. Ich beobachtete den Kleinen dabei, wie er meinen Wecker mit großen Augen betrachtete. Jede Minute, also sobald die Zahlen umsprangen, quiekte er, zuckte zusammen und wedelte mit dem Schwanz. Er war wie eine verspielte Katze. Wenn er schon bei meinem Wecker so reagiert, dann sollte man ihn nicht in die Innenstadt lassen. Für mich bedeutete das nun, dass ich ihn nicht rausschmeißen konnte, mein Gewissen würde mich fertig machen. „Und was mach ich jetzt mit dir?“, fragte ich in den Raum. Lasse wendete sich von dem Wecker ab und schaute mich fragend an, dann rutschte er etwas näher an mich. „Jonas Nemute se Lasse?“, fragte er mich. Was hieß denn das jetzt schon wieder? Ich schaute dem Kleinen nur Schulter zuckend in seine blauen Augen. Plötzlich spürte ich seine Hand auf meiner. „Nemute? Nemute?“, fragte er immer wieder und rutschte jedes Mal ein Stückchen näher. Als er mir schon fast auf dem Schoß saß, nickte ich nur noch und bejahte einfach seine Frage. Jetzt schwieg der Kleine und schaute mich mit seinen magischen Augen an. Dann grinste er mich wieder an. Nun erkannte ich, dass er zwei richtig spitz aussehende Reißzähne besaß, fast so wie ein Vampir, nur nicht ganz so lang, aber eben auch nicht ganz normal groß. Auf einmal setzte er sich ganz brav vor mich hin und schien über etwas nachzudenken. Nach einer Weile bewegte er sich wieder, er hob seine Hand und führte diese an seinen Mund. Erschrocken griff ich nach seiner Hand, als ich sah wie er sich in zwei seiner Finger biss. „Was tust du denn?!“, schrie ich. „Na schau hin, jetzt blutest du“, sagte ich, wohl wissend, dass er mich sowieso nicht verstand, aber trotzdem hielt ich immer noch seine Hand umklammert und zeigte auf seinen blutenden Zeige- und Mittelfinger. Er befreite seine Hand und hielt sie mir vors Gesicht. „Nemute“, sagte er wieder nur. „Ich verstehe dich nicht, was soll ich denn…?“, bevor ich den Satz beenden konnte, spürte ich, wie er einen Finger auf meine Lippen legte. Sollte ich still sein? Dann widmete er sich wieder seinen zwei blutigen Fingern. Erschrocken schaute ich ihm dabei zu, wie er seine Lippen mit Blut benetzte. „Oh mein Gott, wieso tust du das?“, rief ich erschrocken und griff wieder nach seine Hand. Seine vom Blut rot gefärbten Lippen formten stumm Wörter. Was tat er? Ist er vielleicht krank? Nein, aber wieso tat er so was? Kurz schloss er die Augen, ehe er sie wieder öffnete und mich anschaute. Ein kleines Rinnsal Blut lief ihm, vom Mundwinkel aus, hinab und auf seinen Lippen lag ein kleines Lächeln. Bildete ich mir das nur ein oder wirkten seine Augen heller und leuchtender? Das blau wirkte intensiver, stechender. Er beugte sich hinunter zu seiner blutenden Hand, welche ich immer noch fest umklammert hielt. Überfordert mit der Situation, beobachtete ich den Kleinen dabei, wie er sich einmal über den Handrücken, bis zu den zwei blutenden Fingern leckte und es schien ihm nicht sonderlich viel auszumachen, dass er auch mir über die Fingerspitzen leckte. Schnell zog ich meine Hand zurück. Lasse leckte sich unbeeindruckt weiter über seine Wunden, dann richtete er sich wieder auf und betrachtete mich. Verunsichert rückte ich etwas nach hinten, als er mir wieder näher kam. Ich wusste gar nicht, wie mir geschah, als er plötzlich seine Arme um meinen Nacken legte und sich näher an mich zog. Ich selber machte gar nichts, ich beobachtete nur und ließ mich von seinem Gewicht zurück in die Matratze drücken. Er war zwar nicht schwer, nein eigentlich war er wirklich sehr leicht, doch konnte ich einfach keinen klaren Gedanken mehr fassen. Der Kleine war nun über mir und schaute mich weiterhin mit unverändertem Blick an, dann beugte er sich langsam zu mir hinunter und legte seine Lippen sacht auf meine. Ich bewegte mich nicht, zu bizarr war diese Situation. Ich konnte sein Blut riechen und auch schmecken. Seine Lippen lagen unbeweglich auf meinen und auch sein Blick hatte sich nicht verändert. Plötzlich löste er sich wieder von mir und setzte sich auf. Kapitel 3: Tag 1 Montag / Kuss des Dämons Teil 2 ------------------------------------------------ So hallöle Leute, hier geht’s dann mal weiter^^ Es ist der 2. Teil von Kuss des Dämons. Hier werden, denke ich, einige Fragen geklärt und vielleicht auch ein paar neue hervorgerufen oder vielleicht nehme ich einfach wieder viel zu viel aus dem Kapitel was überhaupt nicht drin steht. ^^ Na ja egal, ich hoffe es gefällt euch trotzdem. Das Lied, dass ich neben her gehört habe: http://www.youtube.com/watch?v=QSvkfy3ddrk&feature=autoplay&list=FLHvSt6u_259A&index=3&playnext=2 _____________________________________________________________ Tag 1 Montag Kuss des Dämons Teil 2 So als wäre nie etwas gewesen, setzte er sich wieder brav auf die Bettkante und leckte sich das restliche Blut von den Lippen und wischte sich dann mit dem Handrücken über den Mund. Auch ich richtete mich wieder auf. Wie in Trance schaute ich, ohne wirklich etwas zu beachten, stur geradeaus. Ich spielte die Szene von gerade eben zum wiederholten Male in meinem Kopf ab. ‚Hatte ich das gerade wirklich erlebt?’, fragte ich mich und leckte mir unbewusst über die Lippen. Sie schmeckten noch immer leicht nach Eisen. Ja, das eben ist wirklich passiert. Der Kleine hatte mich gerade wirklich, auf eine merkwürdige Art und Weise, geküsst. Er hat mich… mich geküsst… OH FUCK! Er hat mich geküsst! Schnell sprang ich vom Bett und stellte mich an die Wand gegenüber. „Wieso hast du das getan?“, fragte ich den Kleinen schockiert, dieser schaute mich nur neugierig an. „Du…du kannst mich doch nicht so einfach küssen! Was fällt dir ein? Und… und wir sind beide doch Jungs und…“, schrie ich und meine Gedanken flogen nur so um mich herum. „War das falsch?“, fragte er mich und schaute mich unschuldig an. „Natürlich wa… Moment, du sprichst meine Sprache?“ Er berührte mit dem Zeigefinger seine Unterlippe und lächelte. „Das kommt von dem Vertrag. Sollte ich mit jemanden einen Vertrag abschließen, verstehe und spreche ich dessen Sprache“, erklärte er. „Aha… Wer bist du und von welchem Vertrag sprichst du?“, fragte ich ihn, als ich seiner Erzählung nicht mehr ganz folgen konnte. „Meinen Namen kennen Sie ja schon…“, begann er, bevor ich ihn unterbrach. „Stopp, lass das bitte mit dem siezen, das ist mir unangenehm.“ „Okay… also meinen Namen habe ich dir schon genannt und ich bin der 23. Abkömmling von Superbia.“ „He? Abkömmling? Was laberst du?“, fragte ich vollkommen verwirrt. Hatte er sich vielleicht den Kopf gestoßen? „Hm… verstehst du es besser, wenn ich mich einen Dämon nenne?“ „Dämon? Verarsch mich nicht!“, forderte ich. ‚Der ist ja nicht mehr ganz dicht’, dachte ich mir. „Ich meine es ernst, ich lüge nicht, ich lüge nie. Du glaubst mir nicht? Und wie erklärst du dir dies?“, fragte er mich und wies auf seinen Schweif, mit dem er freudig umher wedelte. Mist, das Ding hatte ich vollkommen vergessen und nun musste ich ihm wohl glauben… teilweise. „Okay, ehm… was für ein Vertrag?“, wechselte ich schnell das Thema. „Den, welchen wir vorhin geschlossen haben. Du hast den ‚Kuss des Dämons’ empfangen, damit hast du eingewilligt, mein Nemute zu werden“, erklärte er mir. „Und was ist ein Nemute? Sag mir bitte jetzt nicht dein Futter oder so“, sagte ich mit leichter Panik. „Was? Nein, keines Wegs! Du hast nur eingewilligt mein Meister zu werden. Dies bedeutet, du hast dich meiner angenommen und das so lange, bis Sie kommen und mich abholen.“ „Und wann ist das?“ „Sie meinen, es würde voraussichtlich 14 Tage dauern, aber es könnten auch 2 Jahre werden oder 3 Tage, das ist immer sehr unterschiedlich“, erzählte er und schaute hoch zur Decke, als würde er etwas suchen. „Was!? 2 Jahre!?“, rief ich und schaute ihn entgeistert an. „Keine Sorge… wie gesagt, es sollte 14 tage dauern.“ „Und wer bestimmt das?“, fragte ich. Ich fühlte mich gerade sehr aufdringlich, ich überflutete den Kleinen mit Fragen, aber es ist ja auch mein Leben, welches hier gerade eine drastische Wendung nimmt. „Mein Schöpfer.“ „Ach dieser Su-per- eh…“ „Superbia“, korrigierte er mich. „Wieso er? Kannst du nicht selber über dich entscheiden? Du scheinst mir alt genug, um nicht mehr so genau auf deinen Vater hören zu müssen.“ „Vater? Ich denke, du verstehst da etwas falsch. Ja, du hast recht, man könnte ihn als Vater betrachten, aber keiner würde je auf die Idee kommen, ihn so zu nennen… Aber verzeih, mehr darf ich dir darüber nicht erzählen“, entschuldigte er sich. „Kann ich dich aber nun was fragen? Wieso hast du zugestimmt, mein Nemute zu werden, obwohl du mich recht schnell wieder los werden willst?“, fragte er und seine Stimme hörte sich verunsichert an. „Eh… Na ja, ich wusste nicht, was du von mir wolltest, ich hab ja kein Wort verstanden, also habe ich einfach zugestimmt“, antwortete ich ihm und kratze mir verlegen am Hinterkopf. „Oh verzeih! Ich habe mich dir aufgedrängt“, entschuldigte er sich hastig bei mir. „Vergessen wir die Sache. Also, ich muss mich jetzt cirka 14 Tage um dich kümmern, habe ich das richtig verstanden?“, fragte ich noch mal nach. Lasse nickte zustimmend. „Und was würde passieren wenn ich dich jetzt einfach rausschmeiße?“ „Dann warte ich vor der Tür bist du mich wieder holst“, antwortete er mir unbeeindruckt, so als hätte er nur auf die Frage gewartet. „Wir müssen jetzt aber nicht 24 Stunden ununterbrochen zusammen sein oder?“, fragte ich verunsichert. „Nein, das müssen wir nicht. Kann ich mich aber darauf verlassen, dass du auch wieder kommst und mich nicht zurücklässt?“, fragte er. Hatte er Angst, dass ich ihn alleine lasse? „Natürlich! Aber ich kann dich ja schlecht zur Schule mitnehmen“ „Schule?“ „Weist du nicht was eine Schule ist? Warst du nie auf einer?“, fragte ich Lasse überrascht. Er schüttelte nur den Kopf und fragte mich, was es mit der Schule auf sich hatte. „Eh… eine Schule ist… hm… am besten trifft wohl, eine totale Zeitverschwendung“, sagte ich grinsend. „Oh, und wieso gehst du dann dorthin?“, fragte er mich erstaunt. Er war wirklich nicht von hier, er glaubt mir jedes Wort ohne daran zu zweifeln. „Na ja, ich muss hin gehen, aber ist jetzt auch egal. Auch heute muss ich zur Schule, aber wie gesagt, ich kann dich schlecht mitnehmen, aber meine Mutter bekommt einen Herzstillstand, wenn ich dich hier lasse und sie dich findet. Macht es dir etwas aus, auf mich zu warten? Ich gebe dir etwas Geld und dann setzt du dich in ein Café oder so. Geht das?“, erläuterte ich ihm meinen Plan. „Wenn du sagst, ich soll warten, dann warte ich auch. Ich hätte nur noch eine Frage.“ „Frag.“ „Was ist Geld?“ „… Oh je, das kann noch lustig werden“, seufzte ich erschöpft. Kapitel 4: Tag 1 Montag / Gespräch ---------------------------------- Hallo Leute, hier möchte ich die Zeit nutzen und mich bei meinen lieben Kommi-Schreibern bedanken! Einmal bei "haki-pata" die mir ganz lieb und fleißig bei jedem Kap n kommi hinterlässt und mich auch immer sehr ermutigt, weiter zu schreiben. Natürlich danke ich auch den ganzen anderen, die die Geschichte lesen und sie überhaupt weiter verfolgen! Und natürlich bekommt auch mein fleißiger Betaleser n großes DANKESCHÖN von mir, durch ihn habe ich mich in der Rechtschreibung recht gut verbessert und schon allein die Tatsache, dass er sich antut meine BL Geschichten zu lesen und das als Junge, ich habe großen Respekt vor ihm. *sich verbeug* Aso noch mal zur Geschichte: sry, dass es so kurz geraten ist -.- Und wieder habe ich die Lamento OST CD 2 auf und ab gehört, ich liebe die Lieder *__* Ok viel Spaß euch beim lesen… _______________________________________________ Tag 1 Montag Gespräch Englisch-Arbeit und ich hatte vergessen zu lernen, das war mal wieder so typisch für mich. Na ja, konzentrieren konnte ich mich während der Arbeit sowieso nicht. Meine Gedanken waren bei dem kleinen Dämon, der, hoffentlich brav, im Park hinter der Schule wartete. Ich hatte ihm ein paar meiner Klamotten geliehen, sie waren ihm zwar etwas groß, aber besser als das, was er davor trug, dieses komische, nicht aus diesem Jahrhundert stammende, Gewand. Auch hatte ich ihm erklärt, wie er sich am besten verhalten sollte, solange ich nicht da war - möglichst unauffällig. Hm… langsam kam der Kleine mir vor wie ein Haustier, ich hatte nur noch nicht heraus gefunden wer Pflegeleichter war. Endlich, Englisch war vorbei. Der Lehrer hielt mir zwar noch eine Standpauke, wieso ich ein leeres Blatt abgegeben hatte, sogar den Namen habe ich nicht draufgeschrieben, aber danach hatte ich Mittagspause, der perfekte Zeitpunkt, um mal im Park vorbei zu schauen. Schnell lief ich um die Schule herum und erreichte das große, verzierte Eisentor mit der Aufschrift: Stadtpark. Es war wirklich praktisch, dass wir einen Park in der Nähe hatten, viele Schüler verbrachten dort ihre Pause, oder entspannten sich nach der Schule. Es war zwar kein sonderlich hübscher Park und groß war er auch nicht, aber doch war er sehr praktisch und beliebt. Ich irrte durch den Park und suchte Lasse. War doch irgendwie lachhaft, ich renne durch die Gegend und suche einen Dämon. Wer bitte macht so was freiwillig? Okay, wer weiß, was es für gestörte Leute gibt und anscheinend gehörte ich nun dazu. „Jonas!“, rief jemand meinen Namen und ich schaute mich um. Erleichtert stellte ich fest, dass Lasse, ganz brav auf einer Parkbank sitzend, auf mich gewartet hatte. „Hey“, begrüßte ich ihn und setzte mich auch auf die Bank. „Ist die Schule vorbei?“, fragte er mich und wippte vor und zurück. „Nein, du musst dich leider noch etwa zwei Stunden gedulden und hier warten. Sorry, dass es mit der Schule so problematisch ist“, entschuldigte ich mich bei ihm, es war mir wirklich unangenehm, den Kleinen hier so lange alleine warten zu lassen. „Es macht mir nichts aus, solange du mich nicht vergisst oder hier läst“, sagte er und schaute mich ernst an. „Was? Jetzt hör auf, so was würde ich nie tun! Aber… sag mal, wieso machst du das? Du könntest doch einfach gehen.“ „Hatten wir das nicht schon einmal? Du bist mein Meister, ich tue das, was du mir sagst und das so lange, bis man mich holen kommt und du hast mir geholfen, ich bin dir dankbar und schulde dir etwas deswegen“, erklärte er mir und schaute in die Baumkronen, die im Wind sanft hin und her schaukelten. „Du bist mir nichts schuldig, ich würde es immer wieder machen.“ „He? Du bereust es nicht?“, fragte er und sah mich erstaunt an. „Was? Nein, wieso sollte ich es bereuen?“, fragte ich etwas verwirrt. „Na weil du mich eigentlich recht schnell wieder los haben wolltest“, antwortete er mir zögernd und schaute auf seine Hände, die er auf seinem Schoß zusammengefaltet hatte. ‚Oh, hatte er so was in der Art nicht schon mal gesagt?’, kam mir in diesem Moment in den Sinn und ich schimpfte mich selber einen Dummkopf. Ich hatte nicht überlegt, was ich sage und nun habe ich ihn mit meinen Worten verletzt, dabei war es überhaupt nicht so gemeint. „Es tut mir leid.“ „He?“; überrascht schaute Lasse nun zu mir hoch und musterte mich mit seinen blauen Augen. „Ich wollte dich nicht verletzen, es war auch nicht so gemeint. Es ist nur so, wir kennen uns nicht und plötzlich einen Fremden bei mir wohnen zu lassen, ist nicht üblich für mich, aber dieses Problem werden wir schon los“, sagte ich lächelnd und wuschelte dem Kleinen zögernd durch sein schwarzes Haar. Erst schaute Lasse mich unschlüssig an, dann grinste er und kicherte leise. Auf seine blassen Wangen legte sich eine leichte Röte und seine Augen funkelten mich glücklich an. Ja, es war gut, dass wir darüber gesprochen haben, es hat uns wahrscheinlich viele Missverständnisse erspart. Kapitel 5: Tag 2 Dienstag / Auf Wiedersehen ------------------------------------------- So hallöle Leute Wie geht’s euch den so? Ich hoffe gut. Das Leben fährt mit mir gerade Achterbahn, aber mir soll es recht sein, ich sammele Erfahrungen und werde sie dann später in die Geschichte einbauen (schon fleißig dabei bin Notizen zu machen). Manchmal kommen dabei recht gute Sachen raus, dass diese Geschichte ja sowieso überwiegend von meinen Gefühlen und meiner Momentaner Situation beeinflusst wird. Das wollte ich euch mal mitgeteilt haben. Ich hoffe ihr seit mit dem Kapitel zufrieden und ich würde mich immer über Kommis freuen^^ _________________________________________ Tag 2 Dienstag Auf Wiedersehen Es war 5:30 Uhr und in einer halben Stunde würde der nervige Klingelton meines Handyweckers losgehen, weil ich zur Schule musste. Jetzt fragt man sich doch, wieso war ich dann schon wach? Ich hätte noch eine halbe Stunde schlafen können. Es lag sicherlich nicht daran, dass ich ein Frühaufsteher war, nein, ganz im Gegenteil, ich war ein gnadenloser Langschläfer. Die Wahrheit sah eher so aus, dass ich überhaupt nicht früher wach war, sondern dass ich in dieser Nacht kein Auge zu bekommen hatte und der Grund dafür lag neben mir. Der kleine Dämon… er selbst hatte davon aber recht wenig mitbekommen, er hat sich nicht stören lassen und schlief die ganze Nacht ohne Zwischenfälle durch. Ihm schien es nichts auszumachen, neben fremden Personen zu schlafen, mir aber war es etwas unangenehm. Nachdem Lasse und ich gestern nach der Schule heim gegangen waren, hatte ich meiner Mutter erzählt, dass er ein Schulfreund war und seine Eltern für eine Zeit lang verreist waren und dass ich ihn eingeladen hatte, solange bei mir bleiben zu dürfen. Meine Mutter war nicht wirklich über mein Leben informiert, also hatte sie auch keine Ahnung, mit wem ich befreundet war und mit wem nicht. Meine gesamte Familie besteht überwiegend aus spontanen Menschen und so machte es meiner Mutter auch nichts aus, Lasse so plötzlich eine Zeit lang aufzunehmen. Sie war hin und weg von dem Kleinen und fragte mich immer wieder wieso ich diese ‚Schönheit’ vor ihr versteckt gehalten hatte. Oh ja, diese Frau konnte peinlich sein, besonders, da sie eine Vorliebe dafür hatte, sich an meine Freunde ran zu machen, entweder sie flirtet mit ihnen oder sie verarscht sie; dass hatte man davon, wenn die Mutter noch recht jung war. Sie war gerade mal 18 Jahre älter als ich, für mich persönlich war das nicht wirklich ein großer Unterschied. Zu unserem Glück hatte sie noch einen Termin und somit hatten Lasse und ich endlich Ruhe. Mein Vater war über Nacht zu einer Besprechung gefahren, von der ich dann erfuhr, als er schon lange weg war. Na ja, mir war es recht, ich hatte sowieso nicht wirklich viel Kontakt zu meinem Vater, auch wenn wir im selben Haus lebten… Unser Haus war nicht sonderlich groß und somit hatten wir auch keine Gästezimmer. Meine Mutter meinte, Lasse oder ich sollten auf dem Sofa schlafen, aber es war mir nicht ganz geheuer, den Kleinen alleine schlafen zu lassen. Nicht dass ich meiner Mutter so wenig Vertrauen entgegen brachte, aber man konnte nie wissen und sowieso war es zu riskant, wir wollten möglichst lange geheim halten, dass Lasse nicht ganz eh… menschlich ist. Und so kam es dazu, dass ich mit ihm ein Bett teilte, eher gesagt: mein ausklappbares Sofa. Ich war viel zu aufgeregt um schlafen zu können und ich muss auch sagen, viel Platz ließ mir dieser Dämon auch nicht. Er lag einmal quer über dem Sofa ausgestreckt und ich versuchte jede mögliche Berührung mit ihm zu vermeiden, da mir dabei immer recht mulmig im Magen wurde. Ich lag aber schon an den Rand gedrängt und noch weiter rutschen konnte ich nicht und so konnte ich auch nicht verhindern, dass mich Lasses Haarspitzen im Gesicht kitzelten, als er sich wieder bewegte und ein Stück näher an mich rutschte. ‚Ich merke schon, der Kleine macht mir das Leben nicht leichter’, dachte ich mir und versuchte langsam und ohne dass Lasse davon wach wurde, aufzustehen. Ich schlich mich leise aus dem Zimmer und dann in die Küche. Wenn ich schon so früh auf den Beinen war, konnte ich auch etwas Nützliches tun und das tat ich dann auch, ich bereitete das Frühstück vor. Es dauerte nicht lange, bis meine Mutter sich zu mir in die Küche gesellte und mich verwundert anschaute. „Wieso bist du denn schon wach?“, fragte sie mich und strich mir zur morgendlichen Begrüßung durch die Haare. „Konnte nicht schlafen“, war meine knappe Antwort, meiner Mutter schien diese aber vollkommen zu genügen. „Lieb, dass du das Frühstück vorbereitet hast, ich geh dann gleich mal ins Geschäft, hab noch viel zu tun“, teilte sie mir ihr Vorhaben mit und ich nickte nur, als Zeichen, dass ich zugehört hatte. „Ich geh nach der Arbeit später nach Hause, ich geh noch einkaufen danach.“ „Mhm.“ „Also bis dann, macht keine Dummheiten“, mahnte sich mich, schnappte sich eines meiner aufgebackenen Brötchen und verließ die Küche und 15 Minuten später dann auch das Haus. Ich selber hatte in dieser Zeit gefrühstückt und mich geduscht und gewaschen und es wurde an der Zeit, den kleinen Dämon zu wecken. Ich öffnete meine Zimmertür einen Spalt breit und lugte hinein. Lasse schlief seelenruhig, ich betrat mein Zimmer und setzte mich auf die Bettkante ‚Wie kann man nur so ruhig bei fremden Leuten und einer fremden Umgebung schlafen?’, fragte ich mich, als ich seine entspannten Gesichtszüge sah. „Hey. Hey Lasse, wach auf“, sagte ich mit gedämpfter Stimme und rüttelte ihn leicht an der Schulter. Ich hatte kaum zu Ende gesprochen, da schlug er schon seine Augen auf und schaute mich verschlafen an. Ich war leicht zusammengezuckt, da ich mich einfach noch nicht an dieses intensive Blau seiner Augen gewöhnt hatte. „Hast du überhaupt geschlafen? Du warst so schnell wach“, fragte ich und beobachtete ihn dabei, wie er sich aufsetzte. Verschlafen blinzelte er ein paar Mal und rieb sich katzenartig übers’ Gesicht. „Ja, ich habe geschlafen, aber du hast mir gerade doch befohlen aufzuwachen“, antwortete er mir nach einer Weile. „Befohlen? Nein, ich wollte dich nur wecken, das war kein Befehl.“ „Ich tue alles was du zu mir sagst, es ist gleich, ob nun Befehl oder Bitte. Obwohl auch nicht alles, es gibt da ein paar Regelungen, die ich einhalten muss“, erklärte er mir und rutschte zu mir an die Bettkante, um sich neben mich zu setzen. „Warte ich heute wieder im Park auf dich?“, fragte er mich und sein Blick war auf seinen Dämonenschwanz gerichtet, mit dem er auf und ab wedelte. „Nein, Heute musst du nicht wieder dort warten, du bleibst heute hier, okay?“, fragte ich ihn und stand auf, um meine Schulsachen zu packen. „Verstanden. Wann kommst du wieder?“ „Ich bin um 15 Uhr wieder da. Du hast das ganze Haus für dich, meine Mutter ist arbeiten gegangen, also stell nichts Dummes an und verlass, wenn möglich, bitte nicht die Wohnung“, bat ich ihn, während ich meine Tasche schulterte und Richtung Haustür ging. Lasse folgte mir brav nickend. „Eh… geh am besten auch nicht ans Telefon oder an die Tür und wenn meine Mutter früher heim kommt, versteck dich in meinem Zimmer, ich lasse dich nur ungern alleine mit ihr. Ach so, ich habe Frühstück gemacht, wenn du Hunger hast, geh in die Küche, auf dem Tisch stehen frische Brötchen und bedien dich einfach aus dem Kühlschrank“, sagte ich. „Okay, vielen Dank. Ich werde hier warten und werde das Haus auch nicht verlassen und Dummheiten mache ich auch nicht“, wiederholte er und schaute mir interessiert beim Schuhe binden zu. „Du kannst ein Buch oder so lesen, oder auch Fernseher schauen, ganz wie du willst.“ „Okay, viel Spaß in der Schule, bis nachher“, wünschte er mir. „Danke, dir auch viel Spaß und wehe, du machst etwas kaputt. Ciao!“, und schon hatte ich die Haustür hinter mir geschlossen. Keine Sekunde später öffnete sich diese wieder und Lasse stand in der Tür, sein Blick wirkte etwas verunsichert. „Jonas, auf Wiedersehen!“, rief er. „Eh… ja, auf Wiedersehen“, antwortete ich ihm überrascht. Plötzlich begann der Kleine zu lächeln. „Was ist denn?“, fragte ich nach, da mich der Dämon nun wirklich verwirrte. „Ich bin nur froh, dass du gesagt hast ‚auf Wiedersehen’. Vorher hast du nämlich nur ‚Ciao’ gesagt“, erklärte mir der Kleine und winkte noch einmal und verschwand dann auch schnell wieder in der Wohnung. Ich musste grinsen. Ein Dämon, der Angst davor hatte, allein gelassen zu werden. Es gab schon Sachen. Der Kleine war auf seine eigene Art und Weise wirklich niedlich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)