Beyblade Metal Masters von _Nira_ (Rebirthing of Fighting Spirit) ================================================================================ Kapitel 2: Eifersucht und andere Probleme ----------------------------------------- Kapitel 2: Eifersucht und andere Sorgen Kayla war am nächsten Morgen als Erste wach und stand auch gleich auf. Sie freute sich so sehr, Tsubasa endlich wieder zu sehen. Fast zwei Monate hatten sie sich jetzt nicht zu Gesicht bekommen, weil ständig irgendwas anderes dazwischenkam. Doch den Termin heute hatten sich beide freigehalten – und es stand schon seit fast einer Woche fest, dass sie sich heute treffen würden. Kayla sprang noch schnell unter die Dusche. Eine halbe Stunde später saß sie noch mit leicht feuchten Haaren am Frühstückstisch. Sie überlegte gerade, ob sie Beyblade und Starter mitnehmen sollte und entschied sich schließlich dafür, denn man wusste ja nie, wer einem über den Weg lief. Sie räumte noch ihr Zeug weg und machte sich dann auf den Weg. Tsubasa wollte sich mit ihr unten am Fluss treffen. Ein bedeutungsvoller Ort, denn hier hatte er ihr zum ersten Mal klar gemacht, dass er sie liebte. Kayla lächelte bei dem Gedanken. Es war bisher eine schöne Zeit mit Tsubasa gewesen und sie bereute keinen Moment, den sie bisher mit ihm verbracht hatte. Ihr Leben war in letzter Zeit wieder nahezu perfekt und es war gut, dass es – nach so einer schweren Zeit – wieder bergauf ging. Trotz all dem, wurde Kayla das Gefühl nicht los, dass ihr doch irgendetwas fehlte. Sie konnte es nicht benennen, aber dieses seltsame Gefühl war einfach da. Kayla lief am Fluss entlang und als sie nach vorne sah, erkannte sie Tsubasa, der im Gras saß und auf das Wasser starrte. „Hey!“ sagte sie und blieb vor neben ihm auf dem sandigen Weg stehen. Tsubasa zuckte kurz zusammen und sah zu ihr. „Kayla. Schön dich zu sehen“ begrüßte er sie, stand auf und ging zu ihr. Sie lächelte und umarmte ihn. „Ich freu mich auch. Ist jetzt schon eine Weile her, dass wir uns gesehen haben“ meinte sie. Tsubasa nickte. „Ja, ich hab dich auch ziemlich vermisst“ lächelte er zurück und küsste sie kurz. „Und? Ist für heute irgendetwas Bestimmtes geplant?“ wollte Kayla interessiert wissen. „Ich hab mir für heute nichts weiter vorgenommen“ erwiderte Tsubasa. „Gut, ich freue mich nämlich auf einen schönen entspannenden Nachmittag. Nach dem gestrigen Tag brauch ich das auch“ meinte sie und seufzte. Tsubasa sah sie verwundert an. „Was war gestern los?“ „Wir haben gestern die Tag-Partner für unser Team festgelegt. Es war nicht ganz so einfach“ erzählte sie, befreite sich aus der Umarmung und lief langsam los. Tsubasa folgte ihr. „Und? Was kam dabei heraus?“ fragte er nach. „Ich bilde mit Jayden eine Einheit und Rafael mit Ashley – wobei ich bei den anderen beiden ein paar Bedenken habe“ gab Kayla ehrlich zu. „Inwiefern?“ „Ich weiß seit einiger Zeit, dass Rafael in Ashley verknallt ist – und sie ist ja mit Kyoya zusammen, was Rafael natürlich ein Dorn im Auge ist. Vielleicht war es keine gute Idee, die beiden zu Tag-Partnern zu machen, aber ich bin davon überzeugt, dass es funktioniert. Als Teamchefin hab ich das ja im Endeffekt zu entscheiden“ erklärte Kayla. Tsubasa nickte verstehend. Er ließ sich ihren letzten Satz noch einmal kurz durch den Kopf gehen und sah sie schließlich erstaunt an. „Du bist Teamchefin?“ fragte er. Kayla grinste und nickte. „Ja, wir Vier bilden für die Weltmeisterschaft das Team ‚Axis’. Und ich hab die Leitung des Teams übernommen. Eine ziemlich große Aufgabe, aber ich werde das schon schaffen“ erwiderte sie zuversichtlich. Tsubasa lächelte. „Das glaube ich auch. Ich bilde übrigens mit Yu ein Tag-Team und bin mit Ginga und Masamune im Team Gan Gan Galaxy“ sagte er schließlich. Kayla sah ihn leicht verwirrt an. „Masamune?“ fragte sie nach. „Ja, ein kleiner, etwas tollpatschiger Beyblader, der unbedingt die Nummer eins werden will. Mit seinem Bey Ray Unicorno ist er gar nicht so schlecht. Und Ginga hat übrigens auch einen neuen Beyblade“ erzählte Tsubasa. „Wirklich? Nicht schlecht. Jetzt würde ich gern noch einmal gegen ihn kämpfen. Schaden kann es ja nicht“ sagte sie freudig. Tsubasa lachte leise. „Auf den Kampf bin ich gespannt!“ Mit einem lauten Gähnen setzte Ashley sich auf. Sie streckte sich, rieb sich die Augen und sah sich kurz in ihrem Zimmer um. An ihrem Wecker blieb ihr Blick schließlich hängen. „Was? Schon halb elf?“ nuschelte sie verschlafen und schwang sich aus dem Bett. Die Blonde stand kurz unschlüssig im Raum und sah aus dem Fenster. Sie musste an Kyoya denken. Nicht, dass sie sich Sorgen deswegen machte – sie wusste, dass er alleine klar kam – aber, sie vermisste ihn einfach schrecklich. Ashley wusste, dass die ersten Turniere noch ein paar Wochen auf sich warten ließen und vorher würde sie ihn höchstwahrscheinlich nicht mehr sehen. Ein langgezogener Seufzer entwich ihr. Ohne ihren Kyoya, der eigentlich regelmäßig da war, fehlte ihr wirklich etwas. Die Beziehung war wirklich sehr intensiv und sie hingen aneinander wie die Kletten. Ashley genoss das einfach und auch Kyoya schien es nicht zu stören – und sie waren jetzt schon fast acht Monate zusammen! „Man“ schmollte sie schließlich und verließ ihr Zimmer. Als sie die Küche betrat, erkannte sie Rafael, der gerade sein Geschirr vom Frühstück wegräumte. „Guten Morgen!“ begrüßte Ashley ihn. Er drehte sich um und sah sie kurz an. „Morgen, Ashley“ meinte er und stellte seinen Teller in die Spülmaschine. „Und? Gut geschlafen?“ Ashley seufzte. „Nicht ganz so gut“ gab sie ehrlich zu, ging auf ihn zu und setzte sich auf die Küchenzeile. Rafael sah sie verwundert an. „Na, was ist los?“ wollte er wissen. „Du gehst nur wieder an die Decke, wenn ihr dir sage, wieso“ erwiderte Ashley sachlich. Rafael schnaufte verächtlich. „Ach, ist es wegen deinem Freund?“ fragte er nach. „Du weißt genau, dass ich glücklich mit Kyoya zusammen bin und das lass ich mir von dir bestimmt nicht kaputtmachen“ erwiderte sie sofort. „Ich weiß gar nicht, was du von ihm willst“ meinte er verständnislos. Ashley verdrehte die Augen. „Das würdest du auch nie verstehen! Das mit Kyoya und mir ist nun mal etwas Besonderes – und du solltest endlich anfangen, damit zu leben, dass ich mit ihm zusammen bin!“ Rafael sah sie an. „Und was ist, wenn ich das nicht will?“ fragte er. „Dann ist das nicht mein Problem!“ erwiderte Ashley entnervt. „Ich glaube gerade dann, wird es zu deinem Problem“ sagte Rafael unheilvoll. Ashley sprang von der Küchenzeile und funkelte ihn sauer durch ihre rotbraunen Augen an. „Wenn du es wagst, dich in unsere Beziehung einzumischen, kannst du was erleben! Und dann Gnade dir Gott, denn ich glaube Kyoya wird es nicht tun!“ „Das wollen wir doch erst mal sehen!“ erwiderte Rafael selbstsicher. Ashley schüttelte den Kopf und verließ die Küche wieder. Nach der Aktion, war ihr der Appetit definitiv vergangen. >Er ist so dreist! Ich will nur hoffen, dass er sich wirklich aus der Sache heraushält, denn so langsam werden seine Anmachen auch immer heftiger< dachte die Blonde, ging hoch in ihr Zimmer und zog sich um. Sie hatte Kyoya noch nicht davon erzählt, dass Rafael offenbar auch etwas von ihr wollte. Ashley wollte ihn nicht damit behelligen – außerdem hatte sie Angst, dass das Ganze irgendwie eskalierte. Doch, so langsam glaubte sie wirklich, dass es besser wäre, Kyoya vorzuwarnen, denn Rafael reagierte kaum noch auf ihre Ablehnung. Kyoya würde Rafael schon in seine Schranken weisen, damit Ashley endlich wieder ihre Ruhe hatte, denn sie selbst konnte im Moment auch nichts daran ändern. Leicht angesäuert schnaufte sie. Vielleicht sollte sie Kayla wenigstens einmal sagen, was los war. Rafael konnte ja nicht so weitermachen. Kurz entschlossen verließ sie fertig angezogen ihr Zimmer und macht sich auf den Weg in das von Kayla. Beherzt klopfte an die Tür. „Kayla?!“ Keine Antwort. Wieder klopfte Ashley an die braune Holztür, aber als dann immer noch nichts passierte, öffnete sie die Tür einfach. Kayla war nicht da. „Wo ist sie denn hin?“ murmelte sie verwundert. In just diesem Moment kam Jayden aus dem Bad. Er trug nur seine Jeans und rubbelte sich mit einem weißen Handtuch seine Haare trocken. Er hob den Kopf, nahm das Handtuch runter und lächelte Ashley an. „Guten Morgen!“ begrüßte er sie. „Morgen… Sag mal, wo ist Kayla?“ wollte Ashley gleich wissen. Jayden sah kurz in das leere Zimmer und überlegte einen Moment. „Kayla ist heute mit Tsubasa unterwegs. Ich denke, heute Nachmittag müsste sie wiederkommen“ erklärte er. Ashley nickte nur verstehend. „Was ist los?“ fragte Jayden nach, als er den entnervten Blick seiner Teamkollegin auffing. Ashley schnaufte. „Rafael geht mir auf die Nerven“ grummelte sie zurück. „Ach, mach dir da mal nichts draus. So lang du mit Kyoya zusammen bist, wird er es nicht mal wagen, dich falsch anzufassen. Dafür hat er zuviel Respekt“ meinte Jayden grinsend. „Glaubst du das wirklich? So langsam hab ich nämlich meine Zweifel daran“ erwiderte Ashley seufzend. „Keine Sorge. Ich bin ja auch noch da. Und wir drei sollten unseren freien Tag heute wirklich genießen“ schlug er schließlich vor. Ashley sah ihn kurz verwundert an, dann lächelte sie aber. „Ja, du hast Recht. Kommst du mit zum Frühstück?“ fragte sie nach. Jayden nickte eifrig. „Ich zieh mich nur schnell an“ erwiderte er und verschwand in seinem Zimmer. Ashley lehnte sich gegen die Wand, senkte den Blick und atmete tief durch. >Kyoya… willst du mich echt mit Rafael alleine lassen? Ich dreh hier noch durch!< Es war schon gegen Nachmittag, als sich Kayla und Tsubasa in ein Café mitten in der Stadt setzten. Entspannt ließ sich die Jüngere in dem bequemen Sessel nieder. „Du scheinst dein Leben ja im Moment richtig zu genießen“ meinte Tsubasa lächelnd. „Seit meiner Niederlage bei Battle Blader vor einem halben Jahr, weiß ich das Leben, das ich im Moment führe, wirklich zu schätzen“ erwiderte Kayla und seufzte. Tsubasas Blick wurde ernster. Er sprach nicht gern über das Turnier, denn es hatte für sie beide ein grausames Ende genommen. Und es war das erste Mal, dass Kayla das Thema anschnitt, seit das Turnier vorbei war. Vorher hatte nicht einer der beiden ein Wort darüber verloren. Tsubasa seufzte unmerklich. Auch wenn es ihm unangenehm war, darüber zu reden, wollte er das Thema nicht einfach so abwürgen. „Wie ist es dir nach dem Turnier eigentlich ergangen?“ wollte er deshalb wissen. „Gar nicht gut. Ich bin total abgestürzt, denn der Kampf gegen L-Drago hat nicht nur äußerlich Spuren bei mir hinterlassen… Ich stand eigentlich kurz vor der Depression“ gab Kayla ehrlich zu. Tsubasa sah sie erstaunt an. Es fiel im schwer das zu glauben. Kayla war eine unheimlich kämpferische Persönlichkeit und da sollte sie kurz vor dem Abgrund der Verzweiflung gestanden haben? „Wie bist du da wieder herausgekommen?“ fragte Tsubasa verwundert. „Wenn Storm Falcon nicht gewesen wäre, würde ich vielleicht nicht mehr Leben. Er und meine Freunde haben mir genug Kraft gegeben, um diese schwere Zeit durchzustehen. Falcon hätte es mir nie verziehen, wenn ich das Beybladen an den Nagel gehängt und aufgegeben hätte. Ich hab einfach wieder angefangen zu bladen, auch wenn es nach zwei Monaten ohne Training etwas schwierig war. Und nur so konnte ich die Krise überstehen“ erzählte Kayla. Sie wurde von Satz zu Satz ruhiger. Nur ungern erinnerte sie sich an diese Zeit zurück. Es war einfach nur schlimm gewesen. Tsubasa nickte verstehend. „Ich war die ersten Wochen danach auch nicht ganz bei mir. Ich weiß bis heute noch nicht, wie ich diese Zeit herumbekommen habe, ohne dabei völlig durchzudrehen“ erwiderte er. Kayla nippte an ihrem Cappuccino, stellte die Tasse wieder ab und strich nachdenklich über den Rand. „Deine Niederlage war wirklich brutal – und sie hat mir vor meinem Kampf ordentlich zu denken gegeben. Vielleicht wäre es besser gewesen, ich hätte das Match sausen lassen, aber mein Kampfgeist hätte da niemals mitgespielt“ meinte sie schließlich. „Ich hab gehört, dass du noch heftiger als ich verloren haben sollst“ sagte Tsubasa. Kayla nickte. „Eigentlich ist es Definitionssache, aber… noch einmal möchte es das nicht durchmachen. Es fühlte sich wie Sterben an“ erwiderte sie. Tsubasa nippte an seinem Kaffee und nickte leicht. Er stellte die Tasse wieder ab und sah seine Freundin einen Moment schweigend an, bevor er sich dazu äußerte. „Ich verstehe, was du meinst“ meinte er bedrückt. Kayla schnaufte schwer. „Was würdest du eigentlich machen, wenn du Ryuga noch mal über den Weg laufen würdest?“ fragte Tsubasa plötzlich unvermittelt. „Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Ich hoffe, dass ich ihm so schnell nicht wieder begegne“ erwiderte sie. „Weißt du… so kann man sich auch die Laune verderben. Und da das Thema bei uns beiden so beliebt ist, wie Fußpilz, schlage ich vor, wir reden über etwas anderes.“ Tsubasa verschluckte sich an seinem Kaffee. „Wie kommst du denn jetzt auf den Vergleich?“ wollte er halb lachend wissen. Kayla zuckte gleichgültig dich Schultern. „Keine Ahnung. Das sprang mir so in den Sinn“ grinste sie zurück. Die beiden lachten kurz. Tsubasa musterte Kayla einen Augenblick. Eine Frage brannte ihm allerdings noch auf der Zunge. „Wo hast du eigentlich diese weiße Strähne her?“ fragte er. Kayla sah ihn einen Moment verwundert an. „Die Strähne ist offenbar damals an L-Drago gekommen, als er mir den Kampfgeist genommen hat. Drei Monate nach dem Turnier hab ich gemerkt, dass die Haare an der Stelle immer heller wurden. Irgendwann waren sie schließlich ganz weiß. Sie lassen sich auch nicht überfärben, da sie keine Farbe annehmen, weshalb ich das wohl oder übel so lassen muss“ erklärte Kayla. Tsubasa nickte verstehend. Um die Narben an ihrem Bauch wusste er Bescheid, deshalb fragte er gar nicht weiter nach. Kayla hatte schon Recht, wenn sie sagte, dass man sich mit dem Thema wirklich die Laune verderben konnte. „Okay, wechseln wir das Thema. Was macht eigentlich das ‚Traumpärchen`?“ fragte Tsubasa, um die Rubrik Battle Blader und alles, was damit zusammenhing, beiseite zu schaffen. „Oh, du meinst Ashley und Kyoya? Lass mich raten… du fragst mich jetzt nur, weil Madoka wissen will, was Sache ist, oder?“ stellte sie verschmitzt die Gegenfrage. Tsubasa kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Ja, so ungefähr. Da sie mit Ashley schon länger keinen Kontakt mehr hatte und von unserem Treffen heute wusste, hat sie mich gebeten, bei Gelegenheit einfach mach nachzufragen“ gab er ehrlich zu. Kayla lächelte wissend. „Kurzum… es läuft sehr gut. Die beiden sind schon acht Monate zusammen und bisher gab es keine größeren Schwierigkeiten. Nur…“ Nachdenklich brach sie ab und sah einen Moment in ihre fast leere Cappuccino Tasse. „Nur was?“ hakte Tsubasa nach, als Kayla nicht weiter sprach. „Rafael mischt sich ins Geschehen ein. Er ist wirklich schlecht auf Kyoya zu sprechen, und jetzt, da er nicht in der Nähe ist, nutzt Rafael langsam seine Chance. Die beiden sind Tag-Partner und ich hoffe, dass er sich allein schon deshalb etwas zurückhält“ erklärte sie. Tsubasa nickte. „Kyoya wird bestimmt sauer, wenn Rafael Ashley zu nahe tritt.“ „Er weiß gar nicht, dass Rafael was von Ashley will und ich glaube genau darin besteht die Gefahr. Sie wollte ihn nicht mit dem Thema behelligen, da er sowieso genug mit der Gründung seines Teams zu tun hat. Rafael wird bestimmt seinen Nutzen daraus ziehen. Das wird die Ruhe vor dem Sturm in den nächsten Wochen. Hoffentlich artet das nicht aus“ seufzte Kayla nachdenklich. Tsubasa nickte verstehend. Er konnte ihre Bedenken durchaus nachvollziehen. „Und trotzdem sind die beiden Tag-Partner, obwohl du um Rafaels Eifersucht Bescheid weißt?“ fragte er schließlich. Kayla schnaufte. „Ich kann nur hoffen, dass er sich ein wenig zusammennimmt. Das war mitunter auch ein Gedanke, warum ich die beiden in ein Team gesteckt ab“ erwiderte sie. „Und ich werde das Ganze gut im Auge behalten.“ „Das würde ich dir auch raten, nach dem, was du mir erzählt hast“ sagte Tsubasa. Sie nickte. „Auf jeden Fall.“ Eine Weile herrschte Schweigen zwischen den beiden. Kaylas Blick schweifte auf die Uhr, die im Café hing. „Es ist ja schon so spät. Ich muss langsam wieder zurück“ stellte sie fest. Ein warmes Lächeln schlich sich auf Tsubasas Lippen. „Der Nachmittag war wirklich schön. Das sollten wir bald noch mal wiederholen, bevor die großen Turniere losgehen“ meinte er. „Ja, unbedingt“ lächelte Kayla zurück und stand auf. Die beiden machten sich auf den Weg zurück zum Fluss. Als sie dort ankamen, blieben sie stehen und sahen sich eine Weile an. Das Schweigen war Kayla unangenehm. „Wir sehen uns die Tage“ meinte sie schließlich. „Ja, bestimmt“ erwiderte er leise. Kayla setze schon zum Gehen an, als er sie plötzlich am Handgelenk packte. Erstaunt sah sie ihn an. „Was ist?“ fragte sie verwundert. Tsubasa ging einen Schritt auf sie zu und stand jetzt direkt vor ihr. Kayla war darüber ziemlich erstaunt, denn eigentlich war Tsubasa ziemlich schüchtern, was die Beziehung anging. Dann legte er die Lippen auf ihre. Seine rechte Hand, die eben noch ihr Handgelenk umfasst hatte, ließ es nun los und legte sich an Kaylas linke Halsseite. Kayla selbst war ziemlich erstaunt darüber, ließ es aber zu, denn sie wusste, dass sie ihm vertrauen konnte. Trotzdem war etwas anders. Sie konnte es nicht benennen, aber es fühlte sich anders an, als sonst, wenn er sie küsste. Nach einer Weile ließen die beiden wieder voneinander ab und Tsubasa sah seine Freundin sanft an. „Kannst du mir was versprechen?“ fragte er. Kayla nickte langsam. „Um was geht’s?“ wollte sie wissen. Tsubasa drückte sie an sich. „Bleibst du bei mir, egal was passiert?“ fragte er weiter. Sie staunte. „Tsubasa… was ist denn los?“ fragte sie schließlich besorgt. „Bitte. Versprich es mir einfach“ beharrt er. Kayla nickte langsam. „Okay. Ich verspreche es dir.“ Tsubasa löste die Umarmung und sah sie an. „Ich hab noch was für dich“ meinte er schließlich und griff in seine Hosentasche. Interessiert sah Kayla auf das kleine eingepackte Päckchen, welches er ihr, nach kurzer Suchaktion, auf der offenen Handfläche hinhielt. „Was ist das?“ wollte sie wissen. Tsubasa lächelte und gab es ihr in die Hand. „Mach es Zuhause auf. Und ich hoffe, dass du dich freust“ erwiderte er. Kayla blickte ihm leicht verwirrt in die bernsteinfarbenen Augen. „Na gut“ meinte sie schließlich. „Also, bis dann“ verabschiedete Tsubasa sich schließlich, drehte sich um und lief los. „Ja, wir sehen uns!“ rief Kayla ihm hinterher und winkte ihm noch kurz zu. Sie blieb noch einen Moment stehen und begutachtete das eingepackte Geschenk auf ihrer rechten Handfläche. >Warum sollte ich ihm das versprechen? Es ist doch selbstverständlich, dass ich bei ihm bleibe. Er ist immerhin mein Freund! Aber… irgendwas scheint nicht zu stimmen. Tsubasa, was ist bloß los mit dir?< fragte Kayla sich besorgt. Sie seufzte und machte sich dann auch auf den Weg nach hause. In der WG wurde sie von den anderen dreien schon erwartet. „Kayla! Schön, dass du wieder da bist. Wie war dein Tag?“ fragte Ashley freundlich und lächelte. Kayla rang sich ebenfalls zu einem Lächeln durch. „Super, danke der Nachfrage. Und? Wie war’s bei euch so?“ wollte sie im Gegenzug wissen. „Wäre Rafael mir nicht so auf die Nerven gegangen, hätte ich den Tag richtig genießen können“ grummelte Ashley zurück. Kayla seufzte. „Ich rede morgen mal mit ihm. So kann das ja nicht weitergehen“ entschied sie. „Danke“ meinte Ashley. „Ich geh erst mal nach oben und ruh mich noch einen Moment aus. Wir essen dann später“ beschloss Kayla und machte sich auf den Weg in ihr Zimmer. Dort legte sie das Päckchen von Tsubasa auf den Schreibtisch, bevor sie sich ausgiebig streckte und ihren Bey auf die Kommode neben ihrem Bett legte. Das war sein Stammplatz und so fühlte Kayla sich auch am Wohlsten. Dann widmete sie sich dem Geschenk. Vorsichtig entfernte sie das einfarbig azurblaue Papier und zum Vorschein kam eine kleine weinrote sehr hübsche Schachtel aus Kunststoff. Vorsichtig öffnete sie diese und auf schwarzem Samt gebettet lag eine silberne Kette, die aus den dunklen Farben richtig heraus stach. Der Anhänger war auch in einem glänzenden Silber und zeigte einen Falken. Kaylas Augen wurden groß. Wo hatte Tsubasa den denn aufgegabelt? Im Deckel lag ein weißes zusammengefaltetes Papier. Sie schnappte sich den Zettel und begann die wenigen Zeilen darauf zu lesen: Eine kleine Aufmerksamkeit von mir. Ich hoffe, er gefällt dir, denn ich hab drei Wochen gebraucht, um einen Anhänger mit einem Falken zu finden. Alles Liebe Tsubasa Kayla lächelte. Das wäre weiß Gott nicht nötig gewesen. Sie wusste seine Mühe schon zu schätzen, aber er hätte sich deswegen nicht halbtot suchen müssen. Aber, offenbar hatte sich die Mühe gelohnt, denn der Falke sah wirklich hübsch aus. Kurz drehte sie sich um und sah zu ihrem Bey, der im Licht der Lampe leicht funkelte. Sie widmete sich wieder der Kette, die sie nun aus der Schachtel holte und den Anhänger auf die offene Handfläche legte. Sanft strich sie mit dem Daumen darüber. >Tsubasa… So eine Mühe, wegen so einem kleinen Ding? Du bist wirklich verrückt!< dachte Kayla und schmunzelte bei dem Gedanken. Sie stand auf, stellte sich vor ihren Schrankspiegel und zog die Kette an. Ein warmes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. Die Kette passte zu ihr, als wäre sie für sie gemacht. Plötzlich klopfte es an der Tür. Kayla ließ die Kette schnell unter ihrem T-Shirt verschwinden. „Ja?“ fragte sie nach. Ashley öffnete die Tür. „Kommst du runter zum Essen?“ wollte sie wissen. Kayla nickte und ging mit Ashley hinunter in die Küche, um mit Rafael und Jayden den Tag ruhig ausklingen zu lassen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)