Nobody Knows von Lady_Emily ================================================================================ Kapitel 29: This Is How It Goes Down ------------------------------------ Jambo! Ui, das hat diesmal ganz schön lange gedauert...Leute es tut mir leid, aber irgendwie ist immer wieder was dazwischen gekommen (jaja, ich weiß immer diese Ausreden^^) Nachdem ich aus Kenia zurück war, musste ich mich sofort ins lernen stürzen weil ich eine Prüfung gefailed hatte -.- Die ich jetzt im zweiten Anlauf übrigens bestanden habe :) Grund genug mich voller Tatendrang an ein neues Kapitel zu setzen! Der nächtliche Arbeitsdrang hat wieder zugeschlagen, es ist halb drei, aber was solls, 3000 Wörter sind hiermit fertig =) Viel Spaß! „Dein Plan gefällt mir nicht!“ „Dafür ist es jetzt zu spät.“ „Es ist nie zu spät dafür, das Richtige zu tun.“ Max verdrehte die Augen. „Keiner zwingt dich“, murmelte er und stieg aus dem Auto. Kai legte seufzend seinen Kopf auf das Lenkrad und rang fünf Sekunden mit sich selbst. Dann stieg er auch aus. Der Häuserblock vor ihnen war ein typisches, asiatisches Ungetüm, das sich durch kleinen Wohnraum, die billige Miete und die Anonymität auszeichnete. „Hältst du es wirklich für klug in der Wohnung deines Bruders schnüffeln zu gehen?“, fragte der Russe zweifelnd, während er seinem Kameraden in der Dunkelheit bis zur Vordertür folgte. „Natürlich nicht.“ „Warum tun wir es dann?“ „Vielleicht hilft uns das weiter.“ „Ehrlich gesagt, weiß ich nicht mal, wie du durch die Haustür kommen willst.“ Von Kais Zweifeln unbeeindruckt trat Max an die Klingelschilder und drückte die komplette erste Reihe, was zehn Mitparteien entspricht. „Was tust du da?!“, fragte der Graublauhaarige erschrocken, über Max offensives vorgehen. „Hallo?“, krächzte es durch die Gegensprechanlage, bevor der Blonde noch etwas erwidern konnte. „Ach, entschuldigen Sie, ich bin ihr Nachbar aus 22E. Ich habe leider meinen Schlüssel vergessen. Könnten Sie mir vielleicht die Haustür öffnen?“, fragte er mit der freundlichsten Stimme, die er erübrigen konnte. Was ausgesprochen freundlich ist. „Aber in Zukunft nicht mehr!“, kam es ausgesprochen unfreundlich zurück, doch der Türsummer wurde fast zur selben Zeit betätigt, sodass die Antwort fast unterging. „Danke!“. „Das war doch gar nicht so schwer“, meinte der Amerikaner dann optimistisch und betrat den dunklen Eingangsbereich. Schnell fand er die 4 Fahrstühle und drückte alle Knöpfe. Sein Teamcaptain folgte ihm griesgrämig. Ihm gefiel die ganze Situation überhaupt nicht. Bis zum 5. Stück schwiegen sich die beiden an und auch als die Fahrstuhltüren sich öffneten und sie auf den dunklen Flur traten, verloren sie kein Wort. Dann kamen sie zur Tür des Apartments 22E. „Gefällt mir nicht, gefällt mir nicht, gefällt mir nicht“, murmelte Kai vor sich hin. Max ignorierte ihn geflissentlich und starrte auf das Schloss. „Und jetzt?“, fragte der Russe flüsternd, nachdem einige Zeit verstrichen war und sein Teamkamerad immer noch nur das Türschloss anstarrte. Dann fing er umständlich an in seiner Hosentasche zu kramen und zwei Haarspangen heraus zu holen. „Das ist doch jetzt nicht dein Ernst...?!“, kommentierte der Graublauhaarige das Gesehen trocken. Der Amerikaner ignorierte ihn weiterhin. Langsam fing er an, die Haarnadeln in das Schloss einzuführen. Dann machte er zwei, drei schnelle Handbewegungen, die Kai gar nicht richtig sehen konnte und mit einem >Plop< sprang die Tür sanft auf. „Ach du scheiße!“, entflutschte es dem Russen, was ihm einen schiefen Blick von Max einfing. „Du hast allen Ernstes die Tür aufgekriegt?!“, fassungslos starrte er auf den Türspalt. „Heiliges Kanonenroh, du willst ja wirklich bei deinem Bruder einbrechen!“ „Was hast du denn gedacht?!“, fragte ihn sein Kamerad daraufhin augenrollend. „Keine Ahnung. Dass du guckst ob irgendwo ein Fenster offen ist oder so. Eigentlich bin ich davon ausgegangen, dass du es dir auf den Weg sowieso noch einmal anders überlegst“. Max ging darauf nicht mehr ein, sondern sah wieder nur auf die Tür. „Was überlegst du?“ „Ob es übertrieben wäre, Handschuhe anzuziehen.“ „Um keine Fingerabdrücke zu hinterlassen?!“ „Jup.“ „Fuck, ist das abgedreht.“ Auf Kais Wortwahl hin konnte Max sich ein Schnauben nicht verkneifen und entschied, dass Handschuhe doch reichlich übertrieben wären. Obwohl, wer weiß....nein, eindeutig übertrieben! Mit diesen Gedanken stieß der jüngste Mizuhara schwungvoll die Tür auf und betrat nach einer Sekunde des Zögerns das Apartment. „Nett“, kommentierte der Graublauhaarige von der Tür aus. „Du kannst ruhig rein kommen.“ „Lieber nicht. Schmor ruhig alleine in der Hölle. Ich will lieber gutes Karma sammeln anstatt böses.“ „Wusstest du, dass die Nummer mit dem Karma eigentlich so gemeint ist, das man bei seinem Tod mit Plus-Minus-Null aus dem Leben treten soll? Das bedeutet, wenn man viel Gutes tut, muss man auch viel Böses tun.“ „Ich beobachte grade einen Wohnungseinbruch und hol nicht die Polizei. Ist das nicht schon böse genug? Und woher zur Hölle, kannst du ne verdammte Tür aufbrechen?“ Max zuckte unschuldig mit den Schultern, während er sich in Ruhe umsah. „Aufgebrochen hab ich die Tür ja nicht wirklich. Sagen wir ich hab den Trick in einer Sendung namens >Wie-Sie-es-den-Dieben-besonders-einfach-machen< gesehen.“ „So so, sagen wir das mal...“ Kopfschüttelnd sah Kai vom Türrahmen aus zu, wie sein Teamkamerad sorgfältig das spärlich möblierte Ein-Zimmer-Apartment durchstöberte. Wenn er ehrlich war, gefiel ihm die Art, wie der Blonde dieses durchsuchte, nicht besonders. Er fuhr vorsichtig über die Oberfläche jedes einzelnen Möbelstücks, als könnte eine Unebenheit im Holz, ihm alles über seinen Bruder verraten und achtete darauf, auch die Unter- und Hinterseiten von Schubladen und Schränken zu untersuchen, ob sich dort vielleicht etwas befand. Das Ganze war so...berechnend. So, ganz anders als Max sonst war. Woher hatte der Junge das nur? Kai fuhr sich nachdenklich durchs Haar. Wie viel war ihnen in den vielen Jahren des Zusammenlebens eigentlich entgangen? „Bingo“, hörte er den Blonden leise sagen, als dieser gerade dabei war, die Matratze samt Lattenrost anzuheben. Als er genauer hinsah, konnte er erkennen, dass Max eine Blechdose in der Größe einer Kornflakesschachtel aus dem Bettkasten hervorholte. Er warf einen Blick in den leeren Flur und betrat schließlich doch den Raum. Die Tür schloss er leise hinter sich. „Dein Bruder wird uns übrigens umbringen, wenn er uns hier erwischt.“ „Wird er nicht“, erwiderte Max ruhig. „Er wird nicht mal darauf kommen, dass wir es gewesen sein könnten. Eins der wenigen guten Sachen bei meinem Bruder ist, dass er denkt, ich wäre die unschuldigste und netteste Person auf der Welt, die niemals auf die Idee kommen könnte irgendeine Art von Verbrechen zu begehen.“ „Bis vor ein paar Wochen dachte ich das auch noch von dir.“ „Warum nicht erst seit heute?“ „Hast du mal bemerkt, wie oft du in letzter Zeit Schule geschwänzt hast?“ „Auch wieder wahr.“ Vorsichtig trug Max die Schachtel zur Küchenzeile und stellte sie dort ab. Dann starrte er auf das ausgeblichene Pepsi Symbol. „Bekommst du jetzt doch noch Hemmungen?“ „Nein“, erwiderte er zögerlich, „Ich ... ich glaube, ich hab die Dose schon mal gesehen.“ „Ist das was Schlechtes?“ „Nur eine schlechte Erinnerung.“ Mit einem Kopfschütteln versuchte er, den Gedanken an den Streit seiner Brüder vor so vielen Jahren zu vergessen, der durch diese Dose ausgelöst wurde. Seine Neugier hatte er definitiv von Ben... Dann klappte er die Box vorsichtig auf. „Oh, das ist so crank...“, sagte Kai, als er sah, was oben auf lag. Max runzelte die Stirn. Es war eine Collage. Mit Fotos von ihm. Aus seiner Kindheit. Dann als er älter wurde. Und aus seiner Beyblade Zeit. „Scheiße...wo hat er die Bilder her?“ Fassungslos sah er auf die Collage. „Das eine ist doch von unserer privaten Weihnachtsfeier letztes Jahr“, stellte Kai nach einer genaueren Betrachtung fest. Max überlief ein kalter Schauer. Er wusste schon immer, das Johnnathan eine vielleicht etwas ungesunde Schwäche für ihn hatte, aber...das ging eindeutig zu weit! Er holte tief Luft. „Wahrscheinlich hat er die Fotos von Mum oder Dad.“ „Auch das da?“ Kai zeigte auf ein Bild, von einem schlafenden Max im Dojo. Das Foto war teamintern und hatte eigentlich keine Möglichkeit an die Öffentlichkeit zu kommen. Mit kalten Fingern legte er die Collage zur Seite. Der nächste Schock ließ nicht lange auf sich warten. Ein einzelnes, loses Foto lag als nächstes in der Box. Es zeigte ihn mit Emily. Max entgleisten die Gesichtszüge. Nicht, dass auf dem Foto etwas Verfängliches zu sehen wäre. Es zeigte die beiden, wie sie zusammen ein Eis aßen und lachten. Kein Kuss, keine Umarmung, keine Berührung. Nichts, was darauf schließen lässt, dass sie ein Paar waren. Das Foto musste ungefähr ein halbes Jahr alt sein. „Woher...?“ „Kann es sein, dass er dich hat beschatten lassen?“, fragte Kai vorsichtig. Bei dem Gedanken, dass ihm immer jemand überall hin gefolgt war, überkam Max ein frösteln. Mit einer leichten Furcht, was er sonst noch finden würde, machte er sich daran, die Kiste weiter zu durchforsten. Und fand Fotos. Fotos. Fotos. Fotos. Von ihm allein. Mit seinem Team. Mit seinem Vater. Die wenigen Treffen mit seiner Mutter. Mit Emily. „Oh Fuck!“, stieß der Russ neben ihm aus, als ein Foto von ihm und Max zum Vorschein kam, dass die beiden vor den Haus der White Tigers zeigte, wie sie Mariahs Sachen ins Auto luden. Max hatte genug gesehen. Er packte die Bilder bemüht sorgfältig wieder zurück. Achtete darauf, dass John durch nichts darauf schließen könnte, dass jemand seine Sachen durchwühlt hat. Ruhig und mit bedacht legte er die Blechdose wieder zurück an den Platz, wo er sie gefunden hatte. Dann wurde er hektisch. Scheuchte Kai hinaus, schloss die Tür hinter sich und noch bevor der Graublauhaarige irgendetwas gesehen hätte, hörte er das Einrasten des Schlosses und die Tür war genauso abgeschlossen, wie zu Beginn ihres Besuchs. Bevor er ihn aufhalten konnte, stürmte der Blonde davon. Vorbei an den Fahrstühlen. Er riss die Tür zum Treppenaufgang auf und rannte immer zwei Stufen auf einmal nehmend hinunter. „Max!“, rief sein Kamerad ihm verwirrt hinterher, bemüht ihm zu folgen, doch der Amerikaner ließ sich durch nichts aufhalten. Er musste hier raus. Sofort. Als er die Haustür aufstieß und die kühle Luft auf ihn einstürmte, blieb er abrupt stehen und atmete tief ein und wieder aus. Dann stützte er sich schwer atmend auf seine Knie ab. In seinem Kopf drehte sich alles. So viele Fotos...! Er spürte eine Hand auf seinen Rücken. „Alles ok?“, fragte Kai vorsichtig. „Nein“, kam die gepresste Antwort. „Nichts ist ok.“ „Hey...“ Schlaftrunken öffnete Emily ihre Augen zur Hälfte und suchte zerstreut nach den Armen, die sie umschlossen. Als sie seine Hand fand, versuchte sie ihre Finger mit seinen zu verschränken, aber seine Muskeln waren so angespannt, dass die Hand beinahe steif war. „Hm?“, verwirrt und noch halb im Schlaf drehte die Rothaarige ihren Kopf zu ihm und sah in zwei blaue Augen. „Was ist los?“, fragte sie und legte eine Hand an seine Wange. Er schwieg und sah sie nur aus unergründlichen Augen an. Dann zog er sie eng an sich. „Ist alles in Ordnung?“, versuchte es Emily erneut und strich ihm sanft ein paar Strähnen aus dem Gesicht. Ihre Finger wanderten über seine Augenbrauen zu seinem Ohr. Sie bemerkte, wie sein angespannter Körper sich ein wenig lockerte. Aber nur ein bisschen. Dann schloss er die Augen und lehnte seine Stirn an ihre. In dieser Nacht sagte er kein Wort mehr. Sie akzeptierte das. „Die Auswirkungen des zweiten Weltkriegs sind bis heute spürbar...“ Max hörte nicht zu. Nachdenklich sah er aus dem Fenster. Tyson beobachtete ihn von der Seite. Er hat schon wieder nicht zu Hause geschlafen. ‚Und er sieht müde aus’, dachte der Japaner so bei sich. Nachdenklich sah der Blauhaarige zu seinem Freund und musterte die Sorgenfalten auf dessen Gesicht. Auch wenn er derjenige war, der den Streit angefangen hatte, wurmte es ihn, dass Max sich so wenig bemühte, die Wogen wieder zu glätten. Er hätte gerade genug eigene Probleme, hatte Kai gemeint. Als wenn Tyson das nicht bemerkt hätte. Trotzdem...er fand, Max hätte ruhig mal auf ihn zugehen sollen. Waren sie nicht so etwas wie beste Freunde? Oder übertrieb er etwa mit seinen Ansprüchen? Immerhin gibt es ja anscheinend bei Max familiär gerade einiges was im Argen liegt. Zum einen wollte Tyson für ihn da sein, so wie er es immer tat, wenn es einen von seinen Freunden schlecht ging, aber...es hat ihn verletzt, wie wenig der Blonde in Wirklichkeit von sich erzählt hat. Immerhin hatte Tyson ihm alle seine Geheimnisse und Ängste anvertraut. Eine Handbewegung von Max ließ ihn aus der Grübelei erwachen. Schnell wandte er seinen Blick wieder nach vorne zu Tafel, damit sein Teamkamerad nicht bemerkte, dass er ihn beobachtete. Als er sich wieder traute hin zu sehen, konnte er noch aus den Augenwinkeln wahr nehmen, dass Max sein Handy weg steckte. Er sah zu seinem Gesicht. Und erschrak. Max sah müde und irgendwie ... alt aus. Vielleicht sollte er seine dummen Zweifel vergessen und wirklich mehr für seinen Freund da sein. „Du musst nicht mitkommen.“ „Das ist kein Problem.“ „Du hättest jetzt eigentlich Training.“ „Ich bin so aus der Form, Kai würde mich momentan sowieso für keine Wettkämpfe aufstellen.“ „Du müsstest nicht...“ „Ich will hier sein.“ Er griff nach ihrer Hand und brachte sie somit dazu stehen zu bleiben und ihn anzusehen. Er umfasste ihre Hüfte und zog sie näher an sich. „Ich möchte sehr gerne mitkommen. Ich werd immer mitkommen wollen. Wenn ich nicht hier sein will, bist du die Erste die es erfährt.“ „Du wirkst so abwesend“, sagte sie leise und legte eine Hand an seine Wange. „Das tut mir leid.“ „Muss es nicht. Ich mach mir nur Sorgen.“ „Um mich?“ „Nein, natürlich um das Krümelmonster.“ Sie verdrehte die Augen und lächelte. „Stimmt irgendetwas nicht?“ „Oh, es stimmt Einiges nicht.“ Sie legte den Kopf schief. „Aber nichts was wir ändern könnten.“ „Sehr beruhigend.“ „Wollen wir nicht einfach rein gehen?“ „Ok.“ Max und Emily betraten Hand in Hand die Arztpraxis. Ihre Frauenärztin begrüßte sie mit einem Blatt Papier in der Hand. „Wollt ihr das Geschlecht wissen?“ Die beiden sahen sich an. Jetzt konnte Max nichts anderes als Lachen. Emily lächelte. „Was macht ihr denn hier?“ Erstaunt blickte Emily zu Kai und Mariah, die auf einer Bank vor dem Haus mit der Arztpraxis saßen. „Euch abholen.“ Gut gelaunt sprang die Rosahaarige auf und lief ihrer Freundin entgegen. „Wo ist Max?“, fragte Kai. „Drin. Er erledigt noch Papierkram. Mir war irgendwie schlecht, da wollte ich an die frische Luft.“ „Gut, das heißt er lebt.“ „Was meinst du?“ „Keine Ahnung. In der Schule war er irgendwie...weiß nicht, wie ich’s beschreiben soll. Geistesabwesend vielleicht.“ Emily zog eine Augenbraue hoch. „Huch, was ist denn hier los?“ Besagter Blonder trat eben zu der Gruppe dazu. „Kai und ich haben einen Auftrag.“ „Habt ihr?“, zweifelnd zog Max die Stirn kraus. „Und was für einen“, erwiderte der Russe trocken. „Und der wäre?“, schaltete sich nun die Rothaarige. „Euch nach Hause zu begleiten.“ „Was für eine ehrenvolle Aufgabe.“ „Ernsthaft jetzt, was soll das?“, fragte Max leise, als sie sich auf den Weg machten. „Ich darf nichts sagen.“ „Hä?“ „Vertrau mir. Es ist nichts Schlimmes.“ „Aber auch nichts Gutes...?“ „Das wird sich noch zeigen.“ Ziemlich verwirrt traf das Vierergespann beim Haus der Bladebreakers ein. Tyson wartete hibbelig vor der Haustür. „Ok, jetzt wird’s gruselig. Was wird hier gespielt?“ Max sah Kai fragend an. Der legte sein typisch ausdrucksloses Gesicht auf. „Sehr hilfreich“, kommentierte der Amerikaner. „Hey.“ Tyson versuchte die Allgemeine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. „Kommt rein“, sagte er nervös. „Nein“, erwiderte Max. „Warum nicht?“, fragte der Blauhaarige erstaunt. „Du machst mir Angst“. Der Japaner lachte trocken. „Kommt mit.“ Tyson fand zu seiner gewohnten Selbstsicherheit zurück und ergriff einfach spontan Emilys Hand und zog sie ins Haus. Überrascht folgte diese ihm. „Wohin will er mit meiner Freundin?“, erkundigte sich Max wiederum argwöhnisch. „Folg ihm doch einfach.“ „Aber wenn ich das Haus betrete wird mich nicht ein Clown anspringen oder so?“ „Warum zur Hölle sollte das denn passieren?“ Verdutzt sah Kai ihn an. „Weil ihr euch alle mehr als seltsam verhaltet. Und ich find Clowns gruselig.“ „Wer findet den bitteschön Clowns gruselig?“, fragte der Russe sich leise selbst, während der dem Blonden ins Haus folgte. „Wo?“, rief Max laut als er niemanden erblickte. „Dachboden“, sagte Mariah hinter ihm. Er fuhr erschreckt um. „Danke.“ „Keine Ursache.“ Auf der Hälfte der Treppe hielt er noch einmal inne und drehte sich zu Kai und Mariah. „Ihr verhaltet euch alle total strange, wisst ihr das?“ „Wann hat sich in diesem Haushalt jemals jemand normal verhalten?“, erwiderte der Graublauhaarige trocken. „Auch wieder wahr“, murmelte Max und setzte seinen Weg fort. Als er die Tür zum Dachboden öffnete klappte ihn der Mund auf. „Wow“, entfloh es ihm und er legte den Kopf schief um es genauer zu betrachten. „Ähm“, brach er schließlich die gespannte Stille und bemerkte erst jetzt, dass jeder ihn ansah, auch Kenny und Ray, die sich im Raum aufhielten. „Was genau ist das?“, fragte der Blonde verwirrt. Hinter ihm brach Kai in Lachen aus, wurde jedoch von einem Seitenhieb in die Rippen von Mariah zum schweigen gebracht. Die Sicht auf den eigentlich großzügig geschnittenen Dachboden war plötzlich durch ein gigantisches Bücherregal versperrt. An der rechten Seite waren noch 1 ½ Meter Platz zwischen Regal und Wand, um...durchzugehen? „Los, geh“, sagte Ray und schob Max in die Richtung und anschließend auch Emily. Als der Blonde um das Regal herumlinste stockte ihm der Atem. „Oh my God“, sagte die Rothaarige neben ihm leise und ergriff seine Hand. Vor ihnen lag ein großes, wunderschön eingerichtetes Zimmer. Links stand ein großes Doppelbett. Auf der anderen Seite ein Babybett und eine Wickelkommode. Im Raum waren einzelne Elemente wie eine Truhe, ein Schaukelstuhl, eine Couch und noch diverses anderes drapiert. Das ganze Zimmer war in hellen, sanften Tönen gehalten und komplett eingerichtet. Die Amerikanerin trat einige Schritte vor und stellte sich an das Bettchen. An diesem war ein Mobilé befestigt, dass aus kleinen Bit Beasts bestand. Dort war ein Zettel angepinnt: Willkommen zu Hause! Emily lachte leise. „Es ist wunderschön“, sagte sie und drehte sich um. „Aber wir müssen die Farbe der Vorhänge ändern.“ Sie deutete auf die kleinen, rüschigen, blauen Vorhänge des Babybetts. „Wir brauchen rosa.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)