Nobody Knows von Lady_Emily ================================================================================ Kapitel 4: So What ------------------ Hey danke für die lieben Kommentare! Hab mich so gefreut, dass ich gleich noch mal was hochladen musste ;) „Sieh dich doch mal an! Hast du mal in den Spiegel geschaut?! Mit so einem Rock siehst du aus wie eine Nutte!!!“. „Mein Gott, hörst du dich reden? Der Rock ist auch nicht viel kürzer als der von meiner Schuluniform!“. „Ach und der Ausschnitt? Hat deine Uniform auch so einen??“. „Entschuldige, dass ich mich wie ein Mädchen kleide!“. „Gute Mädchen kleiden sich so nicht! Du vergisst wohl, wo wir herkommen?! Unsere Tradition!“. „Ich scheiß auf die Tradition!“, schrie Mariah und schmiss die Tür der White Tiger WG hinter sich zu. Wie ein kleines Kind stapfte sie mit dem Fuß auf, um ihrem Ärger Luft zu machen. Mit wütenden Schritten machte sie sich auf den Weg in die WG der All Starz. Sie brauchte Emily. Sofort! Mal wieder hatte sie sich mit ihrem Bruder gestritten. Die Rosahaarige wusste schon gar nicht mehr zum wievielten Mal in diesem Jahr. Lee war viel zu verstockt. Er hätte mal lieber in ihrem Heimatdorf bleiben sollen, denn hier gefiel es ihm überhaupt nicht. Und am allerwenigsten gefiel ihm, wie sich seine Schwester an diesen Ort anpasste. Diese Röcke! Diese, zur Schau gesellte Weiblichkeit! Für ihn unfassbar. Für Mariah war es unfassbar, wie intolerant ihr großer Bruder doch war. Sie wusste, dass er sich nach Hause sehnte und dass er nicht für immer hier bleiben wollte, aber das musste er ja nun nicht unbedingt an ihr auslassen! Immer noch geladen und Augen auf den Boden gerichtet lief sie prompt in jemanden hinein. „Aufpassen heißt das Zauberwort“, fauchte sie und lief weiter ohne sich umzudrehen. Kai sah ihr verwundert hinterher. Was war denn in die gefahren? Kopfschüttelnd setzte er seinen Weg fort. Mariah war endlich bei der anderen Blader WG angekommen und klingelte. Sie wusste, dass sich Emily lieber hier rumtrieb als zu Hause und falls sie sich nicht mit Max traf, war sie meistens hier anzutreffen. Michael öffnete ihr die Tür. Er starrte sie einen Moment verwirrt an, dann drehte er sich in Richtung Haus und rief: „Emily für dich!“. Mit einer Handbewegung bat er die Rosahaarige herein. Mariah folgte ohne Widerspruch und auf halbem Weg zum Wohnzimmer kam ihre beste Freundin ihr schon entgegen. Die Rothaarige sah das Gesicht der Chinesin und ahnte bereits was passiert war. „Jungs, 10 Minuten Pause“, meinte sie nur und zog Mariah am Arm in die Küche. Sie schloss die Tür ab. Während ihre Freundin sich setzte, kramte Emily umständlich in eine der Küchenregale rum und zauberte dann eine Tafel Schokolade hervor. Sie setzte Teewasser auf. „Warte“, sagte sie jedoch, als das andere Mädchen grade zum sprechen ansetzten wollte. Mit leisen Schritten ging sie zur Tür und riss sie ohne Vorwarnung auf. Direkt dahinter standen drei All Starz mit gespitzten Ohren. Die Rothaarige zog tadelnd eine Augenbraue hoch. „Sorry“, murmelte Steve und die ertappten Jungs wanderten zurück ins Wohnzimmer. „Also, was ist passiert?“, fragte Emily nun freundlich, während sie die Tür zu und die Schokolade aufmachte. „Lee gibts, sonst nix“, antwortete die Angesprochene nur düster und lutschte schon das erste Stück Schocki. „Was ist eigentlich sein Problem?“. „Alles! Ich meine, hallo, entschuldige, dass ich mit 16 Jahren dann doch mal entschließe mein eigenes Leben zu führen“, brauste sie auf. „Naja, das wird vielleicht nicht sein größtest Problem sein. Ich denke eher, das Ding, dass du da anhast, reizt ihn etwas“, meinte Emily amüsiert und deutete auf den Minirock, die Ursache des heutigen Streits. „Ach komm“, wischte die Rosahaarige diesen Einwand mit einer Handbewegung weg. „Als hätte ich nicht schon öfter solche Röcke getragen! Ihm gehts ums Prinzip, das ist das Problem“. Verärgert fuchtelte sie mit ihren Händen in der Luft rum und nahm sich dann noch ein Stück von der Tafel. Emily wollte gerade wieder zum reden ansetzen, als: „Hey, seid ihr bald mal fertig? Wir haben heute noch etwas anderes vor“, rief Eddy durch die Tür. „Moment noch“, war die genervte Antwort der Rothaarigen. „Jungs!“ setzte sie noch mit einem Kopfschütteln dazu. „Sag mir was ich tun soll!“, bat Mariah deprimiert. Ihre beste Freundin sah wie sie den Kopf hängen ließ. Sie nahm Mariahs Hände in ihre. „Hab Geduld. Vielleicht kriegt sich Lee wieder ein. Vielleicht könnt ihr euch auf einen Kompromiss einigen. Vielleicht magst du ganz plötzlich keine kurzen Röcke mehr“. „Klar, vor allem letzteres“, schnaubte die Rosahaarige. Emily lachte. „Nein ernsthaft jetzt. Du wirst nicht ewig mit Lee zusammen wohnen. Irgendwann führst du dein eigenes Leben. Und dann kannst du so viele kürze Röcke tragen wie du magst“. „Was hast du nur immer mit meinen Röcken?!“, fragte Mariah gespielt empört. Aber in Wirklichkeit hatten die Worte ihrer Freundin ihr ein bisschen Mut gehabt. Sie musste nur noch etwas mit Lee aushalten. Noch ein wenig und sie würde alle Entscheidungen komplett alleine treffen. Das würde doch wohl zu schaffen sein. Oder? „Hey ihr Tratschweiber, wir gehen jetzt Pizza essen. Sollen wir euch etwas mitbringen?“, erscholl von draußen der Ruf von Michael. „Nein danke. Aber vergesst nicht die neuen Trainingszeiten, die wir besprochen haben“, rief sie den Jungs noch hinterher, als sie schon die Tür klappern hörte. „Sie fragen, ob sie uns was mitbringen können...man du hast deine Jungs ja verdammt gut erzogen“, meinte Mariah erstaunt. „Gewusst wie“, war Emilys einziger Kommentar. Da sie nun das Haus für sich hatten, wanderten sie ins Wohnzimmer und kuschelten sich in das Sofa. Sie ließen irgendetwas auf dem Fernseher laufen. „Boah, ich hätte jetzt Bock auf Thai“. Die Rosahaarige sah sie überrascht an. „Du hasst doch thailändisches Essen“. Ihre Freundin zuckte nur mit den Achseln. Mariah verengte die Augen. „Ok, was ist los?“, fragte sie direkt. „Nichts“, antwortete Emily unschuldig. „Wirklich nicht?“. „Naja, sie hatten heute im Supermarkt keine roten Lakritzstangen, sondern nur die Gelben. Das hat mich schwer getroffen“. Mariahs Augen wurden noch enger. „Wow, jetzt weiß ich, warum dich Ray immer Katze nennt. Klasse, wie du das mit deinen Augen machst. Oh, hast du gehört Angelina Jolie und Brad Pitt wollen sich trennen. Da wird sich Jennifer Aniston bestimmt freuen, da brauch sie kein...schön, na gut, ich bin ein bisschen schwanger!“. Der Chinesin klappte aufgrund des spontanen Geständnisses die Kinnlade runter. Wieder antwortete die Rothaarige nur mit einem unschuldigen Schulterzucken. „Ein bisschen schwanger?! Wie kann man denn ein bisschen schwanger sein?“. „Hm, vielleicht bin ich auch ein großes bisschen schwanger. Da gibts ja heutzutage heiße Diskussionen bei Wissenschaftlern. Mein Gott, hör auf so schockiert zu gucken!“. „Aber Emily, das ist...ähm..“ „Überraschend? Wundervoll? Erschreckend?“. „So ungefähr“. „Find ich auch“. ... „Kommst du klar?“, fragte Mariah prüfend. „Ich bin ein großes Mädchen“. „Und dein Vater?“. „Gehört weiterhin zu den ungelösten Rätseln, dieses Universums“. „Was sagt Max?“. „Wir sind uns einig“, meinte die Rothaarige nur abwinkend. Ihre Freundin konnte den Blick nicht von ihr abwenden und musterte sie genau. Nur sie wusste bisher von der Beziehung zwischen Max und Emily. Wüssten es die anderen Blader, würde früher oder später ihr Vater davon Wind bekommen und dann wäre Schluss mit lustig. Und Emilys Vater hatte überall seine Finger im Spiel. Mariah fand es unglaublich, wie das Paar ihre Beziehung über 2 Jahre geheim halten konnte. Und dabei auch noch glücklich war! Ein Baby würde eine weitere Geheimhaltung jedoch unmöglich machen. „Wie stellt ihr euch das vor?“, fragte sie vorsichtig. „Stressig“, war der nüchterne Kommentar der Amerikanerin. „Komm schon Emmy, wie soll das funktionieren?“. „Irgendwie wird es schon klappen“. „Sei nicht so optimistisch“, meinte die Rosahaarige stirnrunzelnd. „Sei bitte nicht zu pessimistisch“, war Emilys prompte Antwort. Die Rosahaarige sah sie kritisch an. „Es muss ja irgendwie funktionieren“, lenkte ihre Freundin ein. Mariah seufzte. Wie kompliziert. Sie griff nach Emilys Hand, die mit der Teetasse spielte. „Wie kann ich helfen?“, fragte sie mitfühlend. „Vertrag dich mit deinem Bruder. Dann bist du wieder besser gelaunt und kannst mich mit deiner Freude anstecken. Ich vermiss meine optimistische Freundin“. Die Chinesin seufzte erneut, diesmal tiefer. „Naja, das kann ich dir nicht versprechen. Aber ich kann dir gratis Babysitter Stunden anbieten“. „Ich komm drauf zurück“, grinste Emily. „Wart ihr eigentlich schon beim Arzt?“. „Wir haben morgen Termin“. Mariah sah sie immer noch verunsichert an. „Komm, hör auf dir so viele Sorgen zu machen!“, forderte die Amerikanerin sie auf. Einen Moment herrschte Stille. „Also, bestellen wir uns nun was vom Thailänder?!“. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)