In deinen Armen... von celebhel ================================================================================ Kapitel 30: Weil du so leidest... --------------------------------- Kapitel 29 Weil du so leidest… Die Nacht war über der Stadt herein gebrochen. Auch die CC war in Dunkelheit gehüllt. Nur ein einziges Fenster war noch hell erleuchtet. Unermüdlich glitten die schlanken Finger der jungen Erfinderin über die Tastatur ihres Computers. Eigentlich hatte sie gar nicht vorgehabt heute noch zu arbeiten, aber da Trunks ungewöhnlich früh eingeschlafen war, hatte Bulma nun mehr zeit als ihr lieb war. Normalerweise währe ihr die zusätzliche Freizeit und die damit verbundene Ruhe sehr willkommen gewesen, denn seit ihr kleiner Sohn auf der Welt war fand sie nur selten Zeit für sich ganz allein. Sie hatte die Ruhe zu schätzen gelernt. Normalerweise… Ja, normalerweise hätte sie sich sehr über diese Ruhe gefreut. Doch heute war eindeutig kein normaler Tag! Nein, heute war der absolut ungünstigste Tag um mit seinen Gedanken alleine zu sein. Seufzend hielt die junge Frau in ihrer Tätigkeit inne und blickte aus dem Fenster. Schon wieder war ein Tag vorbei und viel schneller als ihr lieb war rückte der Tag heran, welcher wohlmöglich ihr Ende bedeuten konnte. Noch zwei Wochen. Zwei Wochen bis die Cyborgs auftauchen würden. Fröstelnd schlang Bulma die Arme um ihren Oberkörper. Die Zeit war viel zu schnell verstrichen. Warum musste die Zeit grade dann immer so schnell vergehen, wenn etwas schlimmes bevorstand? Es war einfach nicht fair! Langsam erhob Bulma sich und ging zu ihrem Bett. Erschöpft lies sie sich darauf fallen und griff nach dem geramten Bild, welches auf ihrem Nachttisch stand. Sie hatte es sich zur Angewohnheit gemacht sich dieses Bild jeden Abend anzusehen. Als währe es ein Schutzzauber strich Bulma nacheinander über jedes Gesicht und flüsterte dabei den Namen der ihr lieb gewonnenen Personen. Sie vermisste ihre Freunde. Seit der Grillparty bei Muten-Roshi hatten sie sich nicht mehr gesehen. Das nächste Mal würden sie sich in zwei Wochen begegnen. Welch Ironie! Grade am dem Tag, an welchem viele von ihnen mit großer Wahrscheinlichkeit sterben würden! Tränen rannen über das blasse Gesicht der schönen Frau. Sie hatte alles versucht um ihnen zu helfen, alles um diese Katastrophe noch abzuwenden. Doch sie hatte versagt. Auch wenn Goku es nicht gewollt hatte, so hatte Bulma dennoch krampfhaft versuch Dr. Gero zu finden um zu verhindern das er die Cyborgs erschaffen konnte. Aber egal wie viel Mühe sie sich gab, Dr. Geros Labor blieb verschwunden. Sie hatte versagt. Zögerlich griff Bulma nach einem anderen Foto, welches ebenfalls auf ihrem Nachttisch stand. Eigentlich waren es zwei Bilder, welche sich einen Rahmen teilten. Das Erste zeigte ihren Sohn, wie er Lächelnd die kleinen Ärmchen ihr entgegen streckte. Würde er überleben? Hätte ihr Kind eine Zukunft? Oder sollte sein Leben schon vorüber sein ehe es richtig begonnen hatte? Fragen auf welche die kluge Frau keine Antworten wusste, die ihr aber dafür nur noch mehr Tränen in die Augen trieben. Wie ungewiss ihre Zukunft war. Als sie sich das zweite Bild besah, musste die junge Erfinderin unwillkürlich schmunzeln. Es zeigte niemand anderes als ihren sayanischen Dauerhausgast. Das Foto war eigentlich eher durch Zufall entstanden. Eigentlich hatte Bulma den Prototypen eines neuen Gleiters fotografieren wollen. Dazu hatte sie den Gleiter im Garten positioniert, nicht ahnend dass ein gewisser Prinz dort im Schatten eines Baumes lag und sich eine Trainingspause gönnte. In der Tat war ihr erst beim entwickeln der Bilder aufgefallen das sie Vegeta fotografiert hatte. Kurz entschlossen hatte Bulma den Ausschnitt vergrößert, da der stolze Krieger sich gewiss niemals freiwillig hätte ablichten lassen. Nachdenklich legte Bulma ihre Stirn in Falten. Was hatte er nur? Es gab Tage, an welchen sich der Sayajin vollkommen normal benahm. An diesem Tagen hatte die schöne Frau das Gefühl das er ihr vertraute und das er sich irgendwann einmal vollkommen öffnen würde. Doch es gab auch tage, an welchen der stolze Mann niemanden an sich heran lies. Dann hatte er diesen seltsamen Ausdruck in seinen Augen, welchen sie nicht richtig deuten konnte. Irgendwie wirkte er gleichzeitig traurig, wütend und verletzt. Manchmal fürchtete Bulma sich dann sogar ein wenig vor ihm, da er sich benahm wie ein in die Ecke gedrängtes Tier, welches in seiner Verzweifelung um sich biss. Ein seltsamer Vergleich, aber trotzdem passte er sehr gut. Was sie am meisten ängstigte war die Tatsache, dass man nie wusste in welcher Stimmung sich Vegeta grade befand und das seine Laune so rasant umschlagen konnte, das man es kaum merkte. Im Grunde war und blieb Vegeta eben wie er war. Zu lange hatte er unter Freezer gelebt. Die Jahre dort mussten ihn sehr geprägt haben. Es grenzte schon an einem Wunder das er sie überhaupt so nah an sich heran gelassen hatte. Bulma konnte sich beim besten Willen nicht ausmalen was der Sayajin-Prinz hatte erdulden müssen. Zärtlich strich sie über das Foto. „Arschloch…“, murmelte sie, doch gleichzeitig musste sie lächeln. Vielleicht war sie ja masochistisch veranlagt oder schlichtweg verrückt, aber sie liebte ihn. Ihr Verstand sagte ihr dass es falsch war, dass er gefährlich war, aber ihr Herz strafte ihren Verstand Lügen. „Ich liebe dich du starrköpfiger, hirnverbrannter, egoistischer Blödmann.“, flüsterte sie dem Bild zärtlich entgegen. Sie war dem Krieger hoffnungslos Verfallen. Vorsichtig öffnete sie den Bilderrahmen und nahm das Bild von ihm heraus. Die anderen beiden Fotos stellte sie zurück auf ihren Nachttisch, dann löschte sie das Licht. Ihr Computer befand sich inzwischen im Standbymodus und so herrschte in dem Zimmer vollkommene Dunkelheit. Bulma rollte sich in ihrem Bett zusammen und drückte sein Foto an ihre Brust. Sie fühlte sich getröstet und das beklemmende Gefühl der Angst fiel von ihr ab. Es dauerte nicht lange bis die schöne Frau eingeschlafen war. Unschlüssig stand er an ihre Tür gelehnt und betrachtete die schlafende Frau. Das Zimmer wurde nur vom fahlen Mondlicht erhellt, welches durch das große Fenster schien. In seinem Inneren tobte ein erbitterter Kampf. Er wollte seine Vergangenheit loslassen, wollte neu anfangen. Doch so einfach konnte er nicht vergessen was gewesen war. Eigentlich hatte er nicht vorgehabt diesen Schritt wirklich zu tun, doch der Tag rückte unerbittlich näher, an welchem er sich den Cyborgs stellen würde. Und auch wenn er nicht daran glaubte zu verlieren, ganz ausschließen konnte der stolze Mann es nicht. Und wenn er seinen Gegnern wirklich unterliegen sollte würde er niemals die Chance erhalten mit ihr zu reden. Vegeta biss sich auf die Unterlippe. Das hier war wirklich nicht seine Stärke. Er hatte sein ganzes Leben lang gelernt seine Gefühle zu unterdrücken und nun sollte er eben diese zulassen, sie mit jemand teilen. Es fiel ihm unglaublich schwer, doch hatte er eine andere Wahl? Entschlossen stieß er sich von der Tür ab und durchquerte den Raum. Behutsam setzte er sich zu ihr auf das Bett. Vorsichtig strich er ihr mit seiner Linken eine türkiesfarbene Haarsträhne aus dem Gesicht. Er atmete noch einmal tief durch. „Bulma?“, flüsterte er. Verwirrt blinzelte die Menschenfrau ihm entgegen. „V…Vegeta? Was machst du hier?“ Ein leichtes Lächeln zierte seine Lippen. Sie war schön. Auch wenn ihre Haare wirr waren und ihr Make-up verwischt war, für ihn war sie makellos schön. Für einen Moment zweifelte er ob er es ihr wirklich sagen sollte. Doch als er in ihre blauen Augen blickte entschloss er sich gegen all seine Instinkte ihr zu vertrauen. „Bulma…ich möchte dir etwas zeigen.“ Zweifelnd musterte Bulma den Prinzen, welcher ihr seine linke Hand an die Schläfe hielt. „Was hast du vor?“, fragte sie ihn skeptisch. „Vertrau mir.“, entgegnete er. Langsam nickte sie und gab ihm somit zu verstehen dass sie einwilligte. Konzentriert schloss der Prinz seine Augen und die schöne Frau merkte wie seine linke Hand merkwürdig warm wurde und ihr Kopf unangenehm pulsierte. Grade wollte sie ihn fragen was er da tat, als plötzlich ein Ruck durch ihren Körper ging und merkwürdige Bilder vor ihrem inneren Auge vorbeijagten. Sie konnte Vegeta als kleinen Jungen sehen, wie er auf einer Mauer stand und das rege treiben in der Stadt unter ihm beobachtete. Die nächste Szene zeigte eine gewaltige Explosion, die Zerstörung des Planeten Vegeta. Es folgten Bilder von Kämpfen, Zerstörung und schier unstillbarer Gier nach Blut. Die leblosen Körper unzähliger Wesen verschiedenster Rassen, mit zum Teil grotesk verdrehten Gliedmaßen. Und Angst. Bulma fühlte wie eine eisige Kälte nach ihrem Herzen griff. Nie im Leben hatte sie einen solchen seelischen Schmerz verspürt. Die Angst war beinah greifbar, doch da gab es noch ein anderes Gefühl, welches allgegenwärtig war, Wut. Unbändige Wut nahm gleichermaßen besitzt von ihr wie die Angst. Noch immer zogen diese furchtbaren Bilder an ihrem inneren Auge vorbei. Sie glaubte Wahnsinnig zu werden im Angesicht der Schrecken, welche sich ihr darboten. Doch beinah noch schlimmer als die Bilder war das hohe, kalte Lachen welches die Bilder begleitete und die grausame Stimme die immer wieder wiederholte: „Du bist nichts. Du bist schwach. Dein Leben ist wertlos.“ Die Flut der Bilder verebbte und Vegeta zog seine Hand zurück. Erst jetzt bemerkte Bulma das sie weinte. Fragend schaute sie in Vegetas Augen, welche ihrem Blick scheu erwiderten. War das wirklich das gewesen wofür sie es hielt? Hatte er es ihr wirklich gezeigt? Zaghaft streckte sie ihre Hand aus und berührte sein Gesicht. Der stolze Prinz schloss bei dieser Berührung seine schwarzen Augen. Einer inneren Stimme folgend legte Bulma dem Krieger die Arme um den Hals und zog ihn mit sich herunter. Als ihre Lippen sich berührten stöhnte Bulma unwillkürlich auf. Zu lange hatte sie ihren Prinzen vermisst. Sie war wie in Trance. Ihre Haut prickelte an den Stellen wo er sie berührte. Es war anders als früher. Er hatte sie endlich hinter seine sorgsam gepflegte Fassade blicken lassen, hatte sich ihr geöffnet und dafür war sie ihm unendlich dankbar. Sie wusste was diese Bilder bedeuteten, wusste das das Blut der Getöteten an den Händen des Mannes klebte, mit welchem sie hier ihr Bett teilte. Es wäre gelogen wenn sie gesagt hätte es wäre ihr egal, sie fürchtete sich vor dem was sie gesehen hatte. Doch gleichzeitig wollte sie ihm helfen. So seltsam es auch klang das grade sie, eine schwache Frau, ihm helfen wollte, so wusste sie doch das ihm niemand anderes Helfen konnte. Nicht hierbei, nicht bei dem verzweifelten Versuch seine Vergangenheit zu verarbeiten und endlich zu leben. Die schöne Frau krallte sich in seinen Haaren fest und sog den Duft seiner Haut tief ein. Er schien überall gleichzeitig zu sein, sie hatte nicht einmal bemerkt wie er sie ausgezogen hatte. Bulma erlebte alles wie im Rausch. Ihre Blicke begegneten sich. Azurblau traf auf Obsidianschwarz. Sie öffnete ihre Beine und er drang in sie ein. Doch er war unerwartet sanft und vorsichtig. Gleichzeitig klammerte er sich an die schöne Frau wie ein Ertrinkender an den rettenden Felsen. Der Sayajin küsste ihren Hals und ein kehliges Knurren erklang aus seinem Mund. Bulma drückte sich ihm entgegen. Sie wollte ihn, mehr als alles andere. Sie schloss die Augen und bäumte sich auf, ein wahres Feuerwerk der Emotionen brach über sie herein al sie gemeinsam zum Höhepunkt kamen. Plötzlich war das Zimmer von einem seltsamen leuchten erhellt und Bulma riss ungläubig ihre Augen auf. Sanft küsste der Sayajin seine Gefährtin und grinste sie anschließend überheblich an. „Vegeta…Du bist ja ein…“ Ungläubig strich sie durch sein blondes Haar. „Seit wann?“, fragte sie verdutzt. Noch immer grinsend legte er sich neben sie und verwandelte sich zurück. „Schon eine ganze Weile.“ „Aber, warum hast du mir nichts gesagt?“ „Hmmm. Warum sollte ich?“, entspannt schloss der Krieger seine Augen und die Türkieshaarige schmiegte sich an seine muskulöse Brust. „Gegenfrage.“, sagte Vegeta. „Warum rennst du nicht schreiend davon? Warum hältst du es noch immer mit mir aus?“ „Hmmm. Warum denn nicht?“, antwortete Bulma nur. Sie lauschte dem rhythmischen schlagen seines Herzens. Vegeta war eingeschlafen. Vorsichtig, darauf bedacht ihn nicht zu wecken, richtete sich die Erfinderin etwas auf und betrachtete das entspannte Gesicht des Sayajins. Sanft hauchte sie ihm einen Kuss auf die Stirn und flüsterte: „Weil du so leidest und ich dir nicht anders helfen kann.“ Glücklich kuschelte sie sich wieder in seinen Arm und schlief ebenfalls ein. Egal was die Zukunft brachte und wie ungewiss sie war. Sie liebte ihn und in diesem Moment war sie sich auch sicher das er sie liebte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)