Nothing is, like what it seems von Ran34 ================================================================================ Kapitel 13: Der Umzug --------------------- >Er hat gesagt, dass wir uns um 7.30 Uhr in der Eingangshalle treffen, aber wo bleibt er? Hoffentlich ist ihm nichts passiert!< „Entschuldige Joanna. Ich wurde noch von einigen Kollegen aufgehalten.“ „Ist schon in Ordnung, aber warum nennst du mich jetzt schon wieder Joanna?“ „Weil wir hier auf der Arbeit sind und ich dich normalerweise sogar nur mit deinem Nachnamen ansprechen sollte. Tut mir leid, aber während der Arbeit bleibe ich bei Joanna. Komm, jetzt zeige ich dir unser Büro.“, er führte sie in den Westflügel des Gebäudes zu einem kleinen, aber gut belichteten Raum. „Hat der Typ von neulich eigentlich noch irgendwelche Anstalten gemacht?“ „Welcher Typ? …Ach so der! Nein, ich denke, dass er diese Absage deutlich verstanden hat und es ihm nichts bringen würde mich wegen Körperverletzung anzeigen würde, immerhin hätte er dann eine Klage wegen sexueller Nötigung am Hals und ich denke, dass ich den Prozess eher gewinnen würde als er.“ „Nicht nur das, er wäre wohl seinen Job als Anwaltsgehilfe los.“ „Sag mal, wann hast du eigentlich deinen ersten Prozess?“ „Das werden wir heute alles herausfinden. Da ich erst ab heute offiziell im Dienst bin, muss ich erst einmal einem Fall zugewiesen werden, aber in der Regel lässt das nicht lange auf sich warten.“ Plötzlich klingelte Joannas Handy, als sie auf das Display schaute, drückte sie den Anrufer sofort weg und schaltete ihr Handy aus. „Wer war das?“ „Oh, das war nur meine Mutter.“ „Du hättest ruhig rangehen können.“ „Nein, ist schon in Ordnung. Ich will im Moment nicht mit ihr sprechen, außerdem ist dies hier mein Arbeitsplatz und ich will meine Familie möglichst nicht mit meinem Arbeitsplatz vermischen.“ „Ich verstehe, was du mir damit sagen willst.“ Währenddessen in Deutschland. „Wir haben endlich einen näheren Anhaltspunkt, wo er sich aufhält!“ „Sehr gut. Wisst ihr genaueres?“ „Nein, aber unser Plan ist soweit aufgegangen: Als seine Mutter erfahren hat, dass die Polizei nicht weiß, wo er ist und er sich scheinbar in Luft aufgelöst hat, hat sie ihn sogleich angerufen. Wir haben den Anruf zurückverfolgt. Leider nur so weit, dass wir wissen, dass er sich in Großbritannien aufhalten muss.“ „Das ist wenigstens ein guter Anhaltspunkt. Sucht weiter!“, sagte der Mann zufrieden. „Jawohl Sir.“, der Mann vor ihm verneigte sich leicht und verließ den Raum. Wieder in England – Oxford. „Komm, wir sollten unsere Kartons aus dem alten Büro holen.“ „Ja, es sind ja zum Glück nur ein paar, aber bist du sicher, dass du dich da sehen lassen solltest?“ „Warum denn nicht? Meinst du, dass mich so viele erkennen würden? Auf dich werden sie achten, aber doch nicht auf mich.“ „Du ziehst mehr Blicke auf dich, als du dir eingestehen willst, glaub mir. Nicht nur Frauen drehen sich nach dir um.“ „Jetzt übertreibst du aber ein wenig.“ „Nein tue ich nicht, es stimmt! Vielleicht solltest du anfangen mehr auf dein Umfeld zu achten und nicht nur auf deine Klienten und deine Sekretärin.“ „Ich sehe keinen Grund dafür. Es ist mir egal, wie ich auf andere wirke, Hauptsache ich habe dich.“ „Na gut, jetzt komm und lass uns die Sachen holen.“, sie machten sich auf den Weg und nicht nur Sam zog die Blicke auf sich. Es kam wie Sam prophezeit hatte, alle waren begeistert Joanna wiederzusehen und die einzigen Personen die von ihm Notiz nahmen, waren sein ehemaliger Chef und dessen Sohn. „Wie geht es euch?“, fragte Miss Black fröhlich. „Sehr gut, danke. Wie geht es dir und deinem Vater?“, fragte Sam höflich. „Wir lernen uns langsam näher kennen und ich mag ihn wirklich… es war eindeutig die richtige Entscheidung.“ „Das freut mich zu hören. Wir sehen uns sicherlich ab und an nochmal.“ „Auf jeden Fall! Vielleicht komme ich euch ja mal in eurem neuen Büro besuchen.“, sagte sie fröhlich. „Natürlich, du bist jederzeit bei uns willkommen.“, sie verabschiedeten sich und gingen zurück in ihr neues Büro. „Magst du mal für mich nachsehen, ob ich schon für ein Gerichtverfahren eingeteilt worden bin? Ich räume in der Zwischenzeit das Büro ein.“ „Natürlich, ich bin gleich wieder da. Wir Müssen nochmal über die Arbeitszeiten sprechen und du musst dir einen Terminplaner zulegen! Ich bin mir sicher, dass du deine Sache gut machen wirst.“ „Mit so einer hübschen, tollen Frau an meiner Seite kann ja gar nichts mehr schiefgehen.“, sagte er mit einem sanften Lächeln. Ein wenig verlegen drehte sie sich um und ging. >Wenn er so etwas sagt, dann wird mir ganz schwer ums Herz. Ich bin gar nicht so hübsch und toll, wie er denkt… Besonders nicht, wenn man bedenkt, was ich ihm verschweige! Ich fühle mich so schlecht! Er ist so lieb zu mir und behandelt mich so gut, dass ich vor Freude weinen möchte. Ich liebe ihn so sehr! Doch meine Vergangenheit holt mich langsam wieder ein, ich sollte mir ein neues Handy zulegen. Ich weiß nicht, wie dicht sie mir schon auf den Fersen sind, doch ich muss mit allen Mitteln meine letzte Zeit genießen und wenn das bedeutet, alles auf eine Karte zu setzten! Ich werde kämpfen, ich bin fest entschlossen mich endlich meiner Vergangenheit zu stellen. Es wird Zeit dem ganzen ein Ende zu bereiten. Ich will nur noch in Frieden mit Sam zusammen leben und zur Ruhe kommen. Den Glauben an Gott habe ich schon lange verloren, doch ich glaube an das Schicksal und ich hoffe, dass es mir gnädig ist und mir helfend unter die Arme greifen wird.< „Joanna? Ist alles in Ordnung? Ich habe dich schon gesucht und finde dich immer noch hier vor.“ „Oh, es tut mir leid, ich war in Gedanken versunken.“ „Aber sehr tief! Du hast mich noch nicht einmal wahrgenommen, als ich dich an der Schulter berührt habe! Was ist in letzter Zeit los mit dir? Ich mache mir wirklich Sorgen… Mal bist du total weggetreten und in dich gekehrt und mal weinst du.“, Sam klang wirklich sehr besorgt. „Es tut mir leid, dass ich dir Sorgen bereite. Ich bin in letzter Zeit etwas sensibel, ich glaube, ich bekomme meine Tage, da bin ich immer ein wenig down. Es ist wirklich alles in Ordnung.“ „Ich vertraue dir… und ich hoffe, dass das auf Gegenseitigkeit beruht. Also wenn doch etwas sein sollte, dann scheue nicht mit mir darüber zu sprechen oder mich um Hilfe zu fragen.“, betreten blickte Joanna zu Boden. „Na komm, wir müssen uns jetzt an die Arbeit machen. Wie schon prophezeit habe ich in zwei Wochen meinen ersten Gerichtstermin, bis dahin habe ich noch einiges zu tun und wir müssen noch mit unseren Klienten sprechen. Organisierst du mir die Akte des Falls? Ich werde so lange versuchen einen Termin mit Herrn Adams zu machen.“, sagte Sam aufmunternd. „Ich bin schon auf dem Weg. Ich versuch mich ein wenig zusammenzureißen und beeile mich.“, sie war grade im Begriff zu gehen, da hielt Sam sie noch kurz zurück. „Wenn du wiederkommst, dann sprechen wir nochmal über deine Arbeitszeiten und über heute Abend, in Ordnung?“, sie nickte und ging ins Archiv. >Was ist nur los mit ihr? Sie sagt ich solle mir keine Sorgen machen, doch ich bin nicht auf den Kopf gefallen. Ich hatte schon einige Freundinnen und so benahmen die sich garantiert nicht, als sie ihre Tage hatten! Warum will sie nur nicht mit mir darüber reden? Bedränge ich sie vielleicht zu sehr? Sie ist wirklich eines der komplexesten Wesen, dem ich je begegnet bin. Wenn ich glaube sie zu verstehen, dann reagiert sie plötzlich ganz anders und macht mir bewusst, wie wenig ich doch über sie weiß und wie wenig ich sie in Wirklichkeit verstehe! Was soll ich nur tun?!<, er saß an seinem Schreibtisch und legte sein Gesicht in seine Hände. „Sam? Hier ist die Akte, die du haben wolltest. Geht es dir nicht gut?“, er blickte auf und packte die Hand, die ihm die Akte entgegenhielt. Er zog Joanna zu sich herunter und legte seine Lippen auf die ihren. Es war ein warmer Kuss voller Liebe. Beide schlossen ihre Augen und küssten sich wieder und wieder, bis auch ihre Zungen den Weg in die Küsse fanden. Sam zog sie auf seinen Schoß und küsste sie verlangend, er wollte ihr zeigen, wie froh er war sie zu haben und wie sehr er sie liebte. Als er seine Arme um sie schloss und seinen Kopf an ihre Schulter lehnte sagte er: „Ich liebe dich.“. Die Worte waren nur sehr leise gesprochen, doch drangen sie direkt in Joannas Herz und ließen ihr Tränen des Glückes und der Verzweiflung über die leicht geröteten Wangen laufen. Später saßen sie still schweigend an ihren Schreibtischen. „Joanna? Ich wollte nur kurz mit dir über deine Arbeitszeiten sprechen.“ „Ähm… ja, was hast du dir denn vorgestellt?“ „Ich wollte eher dich fragen, was du dir vorgestellt hast. Möchtest du vielleicht ein wenig mehr Zeit bei dir zu Hause verbringen?“ „Nein, also eigentlich wäre es mir lieber den ganzen Tag zu arbeiten…“, Sam stutzte bei diesen Worten, ging aber nicht weiter darauf ein. „Solange ich noch in den Startlöchern stehe, habe ich noch nicht so viele Fälle, deshalb wollte ich dir anbieten mit Gleitzeit zu arbeiten, sprich du kannst morgens kommen, wann du möchtest und gehen wann du möchtest, die einzige Voraussetzung ist, dass du deine Stundenzahl schaffst. Wie wäre es für den Anfang mit einer 30-Stunden-Woche?“ „Nein, ich würde lieber in einer 60-Stunden-Woche arbeiten.“ „Denkst du nicht, dass 10 Stunden am Tag ein wenig viel sind? Wie wäre es zunächst mit einer 48-Stunden-Woche, das sind 8 Stunden pro Tag.“ „In Ordnung, aber wenn ich noch mehr Zeit zum Arbeiten brauche, dann kann ich noch aufstocken, oder?“ „Natürlich, aber warte es erst einmal ab. Willst du heute Abend noch mit zu mir kommen? Wir lassen dann unseren ersten Arbeitstag mit einem schönen Essen ausklingen, was hältst du davon?“ „Ich denke, dass das eine gute Idee ist. Ich komme gerne mit zu dir und lasse mich von deinen Kochkünsten verwöhnen.“, sagte sie mit einem leichten Lächeln. --------------------------------------------------------------------------------------- Ich weiß, es ist nicht sooo ereignisreich, aber glaubt mir: Das nächste Kapi macht`s wieder gut^^ Ich hoffe, dass euch das Kapi trotz allem gefallen hat! lg~ --------------------------------------------------------------------------------------- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)