DC – MDCT meets CIB (2013) von Pacey (Little head-theater) ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 3 -------------------- Kapitel 3 DC – MDCT / CIB First contact Er hatte es tatsächlich getan. Er war um 11 am in Boston abgeflogen und 9 Stunden später landete er auf Hawaii. Sofort stiegen wieder Erinnerungen in ihm auf. Schon auf dem Flughafen und den ganzen Flug über. Erinnerungen an seinen ersten Besuch und an den damaligen Grund dafür. Der Grund, welcher nun 9 Stunden von ihm entfernt gerade wohl ins Bett gebracht wurde, während Dawson versuchte dem 2-jährigen Jungen zu erklären, wieso er ihn alleine schlafen legte und sein Vater nicht da war. Schon jetzt bereute er diese Entscheidung, was in ihm den Drang aufsteigen ließ, sich einfach ins nächste Flugzeug nach Hause zu setzen. Doch war er schon so weit gekommen, dass er diesen letzten Schritt auch noch machen müsste, wobei ihm noch nicht klar war, dass es noch weitaus mehr Schritte waren, als er annahm. Auf Hawaii war es erst 14 Uhr. So hatte er genug Zeit noch zu ihr zu gehen. Auch wenn sein Rückflug erst am Sonntag ging, so wollte er doch so schnell wie möglich mit ihr sprechen. Denn das gab ihm die Möglichkeit, egal was bei diesem Gespräch auch herauskommen würde, noch zu verarbeiten, ehe er in sein altes Leben zurückkehren konnte. Er verließ nun also das Flughafengelände und sah sich um. Schnell hatte er gefunden wonach er gesucht hatte. Den Taxi Stand. Schnellen Schrittes lief er auf eben jenen zu, stieg in eines von ihnen ein und nannte dem Taxifahrer die Adresse von Tashas Haus. Die Fahrt dauerte eine Weile. Zu lange für seinen Geschmack, denn sie bot ihm die Gelegenheit darüber nachzudenken, was er hier tat. War es wirklich richtig? Naja, immerhin war es nicht das erste Mal, dass er seiner verflossenen Liebe nachjagte. Aber genau das war der Knackpunkt an der Geschichte. Die Liebe. Wie sie schon immer alles in seinem Leben dominiert hatte, seit sie in sein Leben getreten ist. Doch gibt es für sie keine allgemeingültige Definition. Woher kann ein Mensch wissen, ob das, was er für einen anderen Menschen empfindet, wirklich Liebe ist. Ein Schriftsteller schrieb einst: Liebe ist langmütig, Liebe ist gütig. Sie ereifert sich nicht, sie prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf. Sie ist nie ungehörig, sie ist nie selbstsüchtig, sie lässt sich nicht zum Zorn reizen, sie trägt das Schlechte nicht nach. Liebe erfreut sich nicht am Unrecht, sondern an der Wahrheit. Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles und hält allem stand. Die Liebe hört niemals auf. So beschreibt Cody McFadyen in seinem Buch „Das Böse in uns“ den Begriff den wir Normalsterblichen als Liebe beschreiben. Doch genau hier liegt das Problem. Liebe ist kein Begriff. Und Liebe ist nie rational. Denn wäre sie das, dann könnte sie uns nicht dazu bewegen, all die Dinge zu tun, die wir tun. Sei es für Liebe zu sterben oder zu morden. Oder sei es einfach die Tatsache, dass ein Mensch einen ganzen Kontinent überquert nur um ein simples Gespräch zu führen, welches man auch problemlos über das Telefon führen könnte. Liebe führt einen Menschen dazu über sich selbst hinaus zu wachsen und Dinge zu tun, die ohne Sinn und Verstand sind, sondern einfach nur vom Gefühl geleitet werden. Das alles und noch viel mehr ist Liebe. Und sie in einfachen Worten zu beschreiben, liegt weder in der Hand eines Menschen, noch in der Hand einer ganzen Ansammlung ihres gleichen. Selbst für Gott, den Allmächtigen, wäre dies ein aussichtsloses Unterfangen. Denn es würde immer jemanden geben, der dagegen protestiert, weil die Dinge bei ihm anders liefen und es trotzdem immer noch die wahre Liebe ist. Letztlich fand Pacey keine Antwort. Denn war er sich einer genauen Frage nicht bewusst. Er hatte einfach zu viele im Kopf, wobei jede es wert war, irgendwann einmal beantwortet zu werden. Doch nicht jetzt. Denn das Taxi hielt und der junge Mann stieg nun aus, bezahlte den Mann und sah dem Taxi hinterher, ehe er sich zum Haus umdrehte und sich ehrlich die Frage stellte, was genau er jetzt hier wollte. Klar, er wollte Antworten, doch um diese Antworten zu kriegen, musste er sich nicht nur einer direkt Frage klarwerden, sondern auch den Mut finden, jetzt den Weg zur Tür zu schreiten und auf die Klingel zu drücken. Jetzt wurde Pacey zum ersten Mal richtig bewusst, dass es wirklich noch einiger Schritte bedarf, ehe er sagen konnte, am Ziel zu sein. Er stand mit Sicherheit ein geschlagene halbe Stunde vor dem Haus. Eine gekonnte Formulierung war ihm trotzdem nicht in den Sinn gekommen. Nicht mal ein lockerer Spruch würde ihm spontan einfallen, so wie man es von ihm gewohnt war. Doch es hatte wenig Wert, wenn er jetzt weiter hier dumm in der Gegend stehen würde. Denn so lief er nur Gefahr in irgendeinen peinlichen Moment zu geraten, wenn sie aus dem Haus kam oder gerade auf dem Weg hinein war. So hatte er die Spontanität auf seiner Seite. Er machte sich also Schritt für Schritt auf den Weg zu der Tür, die, obwohl sie so nahe war, doch unendlich weit entfernt schien. Jeder Schritt kam ihm vor, als würden Stunden vergehen. Die Zeit zog sich hin, wie Gummi. So zäh und hartnäckig. Als er es dann aber endlich schaffte, stand er vor der Tür, atmete tief durch, während er nervös die Hände aneinander rieb, schließlich seine Tasche noch einmal richtig schulterte, ehe er schließlich einfach über seinen Schatten sprang und klingelte. Für eine Sekunde lang hielt er die Luft an, denn ihm war so, als würde ein Geräusch hören. Aber nichts. Es folgte keine Reaktion. So klingelte er erneut. Dasselbe Resultat. Er fragte sich, ob sie wohl wirklich einfach nicht da war oder ob sie ihn gesehen hatte und sich weigerte ihm die Tür zu öffnen. Aus irgendeinem Grund hielt er den letzten Grund für wahrscheinlicher, denn nun klopfte er laut, rief sogar einmal ihren Namen und bat sie lautstark doch bitte die Tür zu öffnen, wenn sie da ist und klingelte ein paar Mal hintereinander Sturm. So bekam er gar nicht mit, dass hinter ihm auf der Straße ein Motorrad hielt, auf welchem ein blonder junger Mann mit seiner Gitarre auf dem Rücken saß und Pacey nun fragend musterte, bis dieser es kurzzeitig aufgab und sich mit der Hand übers Gesicht fuhr. CJ grinste nur und sah weiterhin zu Pacey, der nun wieder im Begriff war zu klingen. „Hey hör mal, wenn keiner aufmacht, wird wohl auch keiner da sein.“ Als Pace nun die fremde Stimme hörte, drehte er sich erschrocken um, sah CJ an und runzelte die Stirn. „Ach was, sag bloß. Aber was geht es dich den an, wenn ich mir hier die Füße platt stehe und die ganze Nachbarschaft wachklingle, in Hoffnung, dass sie sich nur im Haus verschanzt und mir einfach nicht öffnen will.“ CJ musste nun doch schmunzeln. Irgendwie hatte der Gedanke des Brünetten doch etwas. Es hatte etwas von Realitätsentfremdung und von der unwahrscheinlichen und willkürlichen Hoffnung, eines der Liebe verwiesenen jungen Mannes. Eines Gefühls, welches dem Blonden nicht fremd war. So zuckte er nur mit Schultern, ehe er Pacey eine Antwort gab. „Du hast Recht, es geht mich nichts an. Ich dachte mir nur, ich könnte dir das mit auf den Weg geben. So als… kleinen Denkanstoß, wenn du verstehst. Klar ist das eine Möglichkeit, die du da siehst, doch sei mal ehrlich… Ist das auch die Wahrscheinlichste?“ In seinen Worten lag irgendwas provozierendes, aber überwog schließlich doch das Fünkchen an Wahrheit, was darin steckte. Das musste Pace sich eingestehen. Tasha war schließlich niemand, der viel Zeit zu Hause verbrachte. Normalerweise war sie wahrscheinlich am Strand mit ihren Freunden und natürlich mit Sicherheit auch Steven und Nick. Zwei Leuten denen er jetzt sicher nicht begegnen würde wollen. So musste nun aber auch er grinsen über CJ‘ s Kommentar. „Ja, ich schätze du hast Recht. Es wohl wahrscheinlicher, dass sie einfach nicht da ist, als sie sich da drin verschanzt, weil sie mich zufällig gesehen hat.“ Er schulterte nun wieder seine Tasche, die er zuvor auf den Boden gestellt hatte. „Ja, das sehe ich mal genauso. Aber bei dem Gedanken an ein Mädchen fällt es einem schwer, irgendwie objektiv zu bleiben.“ Pacey musste lachen. Unglaublicher weise war ihm hier ein verwandter Geist begegnet. So lief er den Weg bis zur Straße runter und blieb bei Charly stehen. „Ja, ja, wem sagst du das. Klingt ganz so, als würde es dir nicht anders gehen.“ Nun musste auch Charly lachen. Diese Begegnung war schon sonderbar. Doch nickte er. „Ja, durchaus. Aber was anderes als die Frauen schaffen es, einen Mann so zu beschäftigen. Ich bin übrigens Charly. Kannst mich aber auch CJ nennen, wenn du willst.“ Charly reichte Pacey nun die Hand. Dieser grinste leicht, denn CJ‘ s Kommentar war durchaus zutreffend. „Freut mich. Ich bin Pacey.“ Entgegnete dieser ihm nun und gab ihm ebenso die Hand. Nachdem sie wieder voneinander abließen, sah Pace noch einmal zurück zum Haus. Wenn sie unterwegs war, hatte es nicht sonderlich viel wert hier zu bleiben. Er sollte später wiederkommen. Er hatte bis Sonntag Zeit. „Tja, wie es aussieht, kannst du hier jetzt erst einmal nicht viel erreichen. Was hältst du davon, wenn ich dich mit in die Stadt nehme und wir was essen gehen. Ist auf jeden Fall besser, als hier herum zu sitzen und zu warten das sie kommt und ihr mit Sicherheit ein nicht ganz so angenehmes Gespräch führen könnt.“ Nun runzelte Pacey doch fragend die Stirn. Er schien richtig zu sehen, was in seinem Kopf vorging. Pacey jedoch war diese Gabe nicht gegeben. Doch nickte er schließlich, ehe er auf das Motorrad stieg und die beiden Männer losfuhren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)