London Brigde is falling down von abgemeldet (...my fair Lady) ================================================================================ Kapitel 15: Dieser Butler… eine unerwartete Wendung --------------------------------------------------- Dieser Butler… eine unerwartete Wendung Der Winter hielt wieder einmal Einhalt in England. Die Schneeflocken bedeckten das weite Land der Baronin Cecilia. Die Bäume hatten längst ihre Blätter verloren und die Kälte zog durch die Stallungen des Anwesens der Rozenheims. Dort befand sich gerade Cecilia. Sie trug ihre Reitkleidung. Gerade hatte sie ihre schwarze Rappenstute gebürstet bis das Fell glänzte und hatte ihr etwas Hafer gegeben. Das Tier schnaubte und stupste ihr gegen die Schulter. Cecilia lächelte und strich durch das weiche Haar am Kopf. Dabei sah sie hinaus in den Schnee. Wie schön er aussah. So weich wie Watte… „Schon gut, es geht doch gleich los.“ Sagte sie abwesend zu dem Tier. Sie verschwand kurz und kam dann mit einem Damensattel wieder. Sie legte erst eine Decke auf den Rücken und schnallte dann den Sattel um. Sie hob dann noch eine kleine Tasche auf, die sie sich um die Schulter legte. Geschickt schwang sie sich auf den Rücken, schnalzte mit der Zunge und das Tier fiel in einen leichten Schritt. Sie ritt zum Portal ihres Anwesens, wo Albert auf sie wartete. Er hielt ihr einen langen Wintermantel mit Fellkapuze hin, den sie sich über die Schultern streifte und über ihren Kopf zog. „Junge Herrin, wollt ihr tatsächlich allein in den Wald reiten? Wer weiß welch schreckliche Gestalten da auf euch lauern könnten.“ Cecilia sah ihn forsch an. „Ich brauche etwas Bewegung. Außerdem… will ich diejenigen finden die Rita auf dem Gewissen haben.“ sie sah zu einem kleinen Hügel, auf dem ein Kreuz aus Holz stand. Auf dem Holz stand ein Name geschrieben. Der Hügel war vereist und Schnee sammelte sich darauf. „Hier liegt Rita Whitlock“. Ihre beste Freundin und Zofe war in den letzten Wochen sehr krank gewesen. Die Grippe. Und dennoch wollte sie nach London und ihre Mutter besuchen. Dort kam sie nie an. Albert hatte sie am Waldesrand gefunden. Ihr Kleid im eigenen Blut getränkt und ein Messer steckte ihr noch im Leib. Und doch hatte sie einen friedlichen Gesichtsausdruck gehabt, so hatte es Albert ihr erzählt. Isabella und Laura hatten sich ebenfalls gut mit ihr angefreundet und trauerten ebenfalls. Der Mutter hatte sie ihre Unterstützung zugesprochen und falls sie jemals Hilfe benötigen sollte, würde Cecilia ihr helfen. Ihre Leiche wurde obduziert und die Ärzte mussten einen natürlichen Tod feststellen. Cecilia glaubte nicht an diesen Befund, nicht in dem Alter in dem Rita gewesen war. „Dennoch… ihr seid ebenfalls in Gefahr. Die Mörder könnten wieder kommen und eure Seele rauben.“ Cecilia sah ihn an. „Sie gehört dir doch schon.“ Die trat dem Pferd leicht in die Seite. „Falls ich doch angegriffen werden sollte, dann wirst du es gewiss spüren, nicht wahr?“ und so ritt sie in den Wald Richtung London. Es war sehr still dort. Nur das vereinzelte knacken der Äste unter dem schweren Schnee und das aufsetzen der Hufe des Pferdes durchbrach die Stille. Und doch wusste die junge Baronin, dass ihr ein Verfolger an ihr haftete. Er verfolgte sie schon eine geraume Zeit. Sie begann zu lächeln und hielt ihr Pferd an. Dann drehte sie sich in die Richtung. Dort, hinter einem Baum entdeckte sie einen Schatten. Leise stöberte sie in ihrer Tasche nach einem kleinen Dolch. Wer auch immer es war, er würde ihr Messer zu spüren bekommen, wenn er sich an ihr vergriff. „Ich weiß, dass ihr mich verfolgt, zeigt euch!“ rief sie. Der Schatten zuckte kurz und ein Mann, den Cecilia schon kannte zeigte sich. Der Shinigami mit den feuerroten Haaren kam auf die zu. „Ihr seid es Grell? Was habt ihr hier zu suchen?“ Der Todesgott kam weiter auf sie zu. Seine scharfen Zähne blitzen im Sonnenlicht, das durch die Blätter brach. „Ich war auf der Suche nach euch, junges Fräulein.“ Antwortete er und bleib vor ihrem Pferd stehen. Noch immer hatte Cecilia ihr Messer gegen ihn erhoben. „Ach ja? Und was wollt ihr von mir? Mein Leben beenden?“ Der Shinigami grinste noch breiter. „Nicht doch… ich habe den Auftrag bekommen, euch mittzuteilen, dass eure Zofe, Rita Whitlock, von uns Shinigami gerichtet wurde.“ Sagte er unverblümt. Jede Farbe wich aus ihrem Gesicht. „I- ihr ward das? Aber warum?“ Grell wich ihrem Gesicht aus. „Es war an der Zeit. Dieses dumme Ding hätte nicht während einer schweren Infektion in den Wald reiten dürfen. Sie litt an Atemnot und fiel von ihrem Pferd. Uns blieb nichts anderes übrig, als ihr den Gnadenstoß zu geben.“ Cecilia stieg von ihrem Pferd und ging auf den Shinigami zu. Wütend stieß sie ihn von sich. „Wie konntet ihr es wagen? Es hätte doch noch gewiss einen anderen Weg gegeben!“ schrie sie ihn an. Grell konnte es ihr nicht verdenken warum sie so handelte, doch war er wütend, von einer kleinen Frau so gestoßen zu werden. „Wenn ihr wüsstet. Ihr habt auch schon zweimal auf der Liste gestanden, doch dann kam ja immer jemand euch zur Hilfe und rettete euch das Leben.“ Blaffte er sie an. Erschrocken sah sie den roten Gott des Todes an. „Glaubt nicht, dass euer Butler euch nur gutes will, junges Fräulein. Darum bin ich auch hier. Um euch zu warnen. Euer Butler wird euch bald zwingen den Vertrag zu lösen um eure Seele zu verspeisen.“ Cecilia ging einen Schritt zurück. „Warum sollte ich dir glauben?“ fragte sie zweifelnd. „Glaubt mir, oder nicht, ich kann euch nicht zwingen, aber ich warne euch. Lasst es nicht zu, dass er euch in einen Teufel verwandelt. Denn-“ er hatte seine Death Scythe hinter seinem Rücken erhoben und wollte gerade zum finalen Schlag ausholen, als… „Denn was Shinigami?“ Albert stand hinter dem Todesgott und hatte ihn gegen einen Baum geschmettert. Grell landete unsanft gegen das Holz und seine Death Scythe landete im Schnee. Albert zog seinen Handschuh wieder ordentlich hin und holte zu einem Schlag aus. Cecilia stand daneben und konnte nicht fassen, was da gerade passiert war. Was sollte der ganze Rummel bedeuten? Geschockt sah sie dem stummen Kampf ihres Butlers mit dem Shinigami an. Grell hatte bald zu seiner alten Form gefunden und lieferte sich nun mit Albert einen erbitterten Kamp in höchster Höhe aller Bäume. Immer wieder trafen sie aneinander und trennten sich wieder. Albert landete auf einem Baumwipfel. „Sag mir, was du damit bewirken wolltest. Wolltest du mich von meiner Herrin trennen?“ Grell, der ihm gegenüber auch auf einem Baum halt gefunden hatte, grinste. „So etwas in der Art.“ Antwortete er. „Eigentlich wollte ich sie einfach nur töten. Eine Verbindung von Teufeln und Menschen ist verboten.“ Albert grinste. „In der Tat, das ist sie. Sie enden meist tödlich für den Menschen. Darum will ich sie zu eine von den meinigen machen. Sie wird es gut bei mir haben, wenn sie erst mal meine Braut ist. Also, sag mir warum du sie umbringen willst?“ Der Shinigami schwang seine Death Scythe herum. „Weil sie bereits deine Frucht im Leib trägt. Und William wollte ihr großes Leid ersparen. Denn wenn sie dieses Kind weiterhin austrägt, wird sie sterben und selbst du wirst sie nicht retten können.“ Der Teufel sah erst den Todesgott an und dann seine Herrin. Konnte es sein? War sie tatsächlich von ihm schwanger? Aber er hätte doch etwas merken müssen. Cecilia wäre nicht so stark, sie würde nur im Bett liegen. Und würde nicht so kraftvoll da stehen und zu ihm hinauf sehen. Sie wäre blass wie ein Leichentuch. „Und warum musste dann Rita sterben?“ „Du hättest doch selbst drauf kommen können. Sie ist immer bei ihrer Herrin. Wahrscheinlich hatte sie die Veränderung schon längst bemerkt, noch bevor du einen einzigen Gedanken dran verschwendet hast. Und sie war Christin. Sie wollte nicht zu ihrer Mutter. Sie wollte den Priester aufsuchen und ihre Herrin von dem nahenden Unheil zu bewahren. Dabei stürzte sie im Galopp von ihrem Pferd und stürzte so unglücklich, dass ihr Genick sofort brach. Ein ganz kleiner Bruch, den selbst ein Arzt nicht hatte feststellen können. Ich konnte leider nichts mehr für sie tun als das was in meiner Macht steht.“ endete Grell mit seiner Erklärung. Albert verstand das alles nicht mehr. Dieser Shinigami wollte ihm das wertvollste nehmen was er je besitzen wollte. Und dazu noch etwas, was in diesem Menschen heranreifte. „Und? Wie entscheidest du dich, Teufel? Willst du ihr endlose Qualen ersparen oder willst du dass sie qualvoll in den nächsten Tagen stirbt. Auch wenn sie jetzt noch so lebendig wirkt. Das Kind in ihr zehrt sie auf und wird ihr bald das Leben rauben.“ Wieder sah Albert zu ihr hinunter. Er wusste es nicht. Der Vertag hatte bestand und würde sich nicht ohne weiteres ändern können. Grell grinste. „Euer Vertag hat sich noch nicht erfüllt, wie ich sehe. Aber… ich könnte euch sagen wer hinter dem steht. Aber wollt ihr es wirklich wissen?“ Der Teufel schloss die Augen. Es wäre besser, denn dann… „Warte.“ Sagte er zu dem Shinigami und sprang von der Fichte herunter. Cecilia erwartete ihn bereits. „Was hat das zu bedeuten Albert? Willst du wirklich nur meine Seele? Ich dachte…“ Albert legte ihr einen Finger auf ihre Lippen. Es zerriss ihm das Herz wenn er daran dachte, dass sie wohlmöglich bald sterben würde… und das alles nur weil ihr gemeinsames Kind in ihr heranreifte. „Ich werde euch später alles erklären, doch hat Grell Sutcliffe einige Informationen bezüglich euer Eltern. Wollt ihr sie hören?“ „Ja!“ antwortete sie sofort. Albert nahm sie in seine Arme und sprang wieder die Fichte hinauf. Der Todesgott wartete bereits. „Los, Shinigami. Was weißt du über den Tod meiner Familie! Wer hat sie umgebracht?“ „Es war… die Mutter eurer eigenen Zofe Rita.“ Für Cecilia blieb die Zeit stehen. Wie? Warum? „D- das kann doch nicht sein! Sie hatte mich damals gerettet!“ „Weil sie wollte, dass ihre eigene Tochter Baronin wird. Sie hatte eurer Familie niemals den Erfolg gegönnt. Denn sie und eure Mutter waren Schwestern. Sie stammten aus einer mittelständischen Familie. Während eure wunderschöne Mutter einen Adligen heiratete, bekam sie nur einen einfachen Müller. Sie wollte sich für das Unrecht, was ihr widerfahren war, rächen. Darum wollte sie auch die Stelle als Magd. Und darum solltet auch ihr sterben. Wie glaubt ihr, hatten die Mörder denn sonst Zugang zu eurem Heim haben können? Eure Tante hatte ihnen den Schlüssel überlassen. Euch wollte sie eigenhändig töten. Aber glücklicher Weise kam ihr ein Mönch in den Weg. Dieser hatte euch gerettet und ins Waisenhaus gebracht.“ Cecilia fing an zu zittern. Hilfe suchend hielt sie sich an Albert fest. Tränen rannen über ihre Wangen. Immer neuere Bilder ihres vorigen Lebens kamen in ihr hoch. Ja, sie hatte sie schon immer Tante genannt. Und dass sie ihre Identität geheim halten wollte, war ebenfalls logisch. Sie sah den Todesgott noch einmal ernst an. „Danke.“ Sagte sie und wandte sich sofort an ihren Butler. „Ich will zu meiner Tante! Das ist ein Befehl!“ Albert nickte und tauchte wieder in den Wald ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)