100 Storys - es lebe die 'Un'übersicht von Trollfrau ================================================================================ Kapitel 9: 14. Fisch -------------------- Wachsam war sein Blick auf dieses Ding gerichtet, dass sich schon die ganze Zeit immer im Kreis bewegte. Dieses komische Ding, in dem runden Glas. Er wusste schon länger, dass es dieses gab, doch bis jetzt hatte man ihn immer wieder von der Kommode gejagt. Eigentlich kannte er es, seit sie hier in diesem neuen Haus lebten. Jetzt war er unbeobachtet. Moritz presste die Nase gegen das Glas, dass dieses bereits beschlug. Was war das nur für ein Ding? Kurz hob er den Kopf und zuckte mit den Ohren, als er glaubte, dass sich Schritte näherten, doch die Geräusche aus dem Nebenzimmer wurden nicht lauter. Nein, es kam keiner. Die Zweibeiner gingen wohl anderen Dingen nach. Nachdem er einige Male um das Glas herumgelaufen war, hatte er sich nun auf den Hintern gesetzt. Nur noch schärfer fixierte er jetzt das schwimmende Ding hinter dem Glas. Sein Schwanz zuckte dabei unruhig. Ob es wohl schmeckte? Die Bewegungen dieses Wesens wurden schneller. Immer schneller schwamm er in diesem Glas herum. Es hatte wohl Angst? Leider konnte er das nicht riechen. Eine Maus hätte er gerochen. Abermals blickte Moritz prüfend auf, dass ihn hier jetzt auch keiner davon abhalten würde. Sein Fluchtweg stand bereits fest. Er hatte immer den gleichen. Runter von der Kommode, dann nach links unter den Stühlen entlang, hinter dem großen Blumenkübel und dann ab durch die Tür. Auf diesem Wege war er ihnen bereits öfters entkommen, doch dieses Mal ließ sich keiner blicken. Frauchen sprach mit Irgendjemand. Er erkannte sie an der Stimme. Wieder hängte der graugetigerte Stubenkater den Blick auf den Fisch im Glas. Dieses Mal würde er es wagen! Er ging auf die Hinterbeine und stützte sich mit den Vorderpfoten am Glas ab. Es war glatt und er rutschte ein paarmal weg, dann jedoch hatte er einen festen Stand. Von oben betrachtet sah dieses Ding darin ganz anders aus und seine Bewegungen wurden immer hecktischer. Wieder ein kurzer Blick zur Tür. Keiner kam. Jetzt, oder nie! Er streckte die Pfote danach aus und zuckte zurück. Nass! IEHH! Erschrocken schüttelte er die Pfote aus. Was war das denn? Dasselbe Zeug wie in seinem Trinknapf? Igitt! Und darin war dieses Ding? Auch noch freiwillig? Seine Bewegungen darin wurden noch hecktischer. Wenn er schnell genug war, würde seine Pfote vielleicht nicht noch nasser werden. Er musste es einfach schaffen! Seine Krallen waren doch scharf genug! Das hatte er doch bereits das ein oder andere Mal an den Gardinen getestet, woraufhin es bis jetzt jedes Mal Ärger gegeben hatte. Also los! Den Blick wieder fest an dieses Ding geheftet, folgte er jeder der noch so kleinen Bewegungen und dann schlug er zu, doch ein markerschütternder Schrei, der aus dem Garten gekommen war, ließ Moritz so heftig zusammenzucken, dass dieser aufsprang, das Glas umriss, dieses von der Kommode rollte, alles Wasser mit dem Ding im hohen Bogen auf dem Teppich ergoss und selbst schließlich auf dem Dielenboden zerbrach. Moritz hatte zugesehen, dass er aus dem Zimmer kam. Zur Flucht hatte er dieses Mal den direkten Weg genommen. Bloß weg hier! Und der doofe Fisch war ihm plötzlich egal... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)