Das Tor der Dimensionen von Seoko ================================================================================ Kapitel 15: Von Rache und Eifersucht ------------------------------------ ~~~~~~o~o~*~o~o~~~~~~~ Das Tor der Dimensionen ......~*~......~*~...... Von Rache und Eifersucht ~*~ Ein kleiner Mann, der zudem noch gebückt ging, eilte schnellen Schrittes durch die dunklen Gänge. Ihre Wände wurden mit großen Fackeln beleuchtet, doch dieses Licht war kalt und sah man die Lichtquelle zum ersten Male an, würde man nicht den Anschein haben, dass es Feuer war, sondern leuchtenden Eis. So peinlich genau passte sich die Flamme ihrer Umgebung an, sodass sie einen kalten Schimmer erhielt. Aber das Feuer sah nicht nur kalt aus, es strahlte auch keine Wärme ab. Oder jedenfalls nur so gering, dass es die kühlen Gänge mit dem spärlichen Schein kaum zu erwärmen vermochte. An einer großen, schweren Tür aus Eisen hielt der Diener an und klopfte selbstbewusst an. Hier draußen in den Gängen war es kalt, doch schien ihm das nicht das Geringste auszumachen. Im Gegensatz, was ihn erwartete, als er die Tür wieder öffnete. Sofort sackte sein Aufbegehren in sich zusammen, als sich das Tor knarrend auftat. Es war nicht die allgemeine Kälte, die auch im Gang herrschte. Etwas unheimliches verlieh ihr einen grausamen Zug, der selbst den Haradrim einschüchterte. Langsam und vorsichtig schritt er auf das Ende des Saales zu. Bis auf den Thron, der am Ende der Säulenreihe stand, verzierte kein anderes Möbelstück oder gar ein Wandbehang die Leere des Raumes. "Was wollt ihr?", klirrte eine noch kältere Stimme in dem ohnehin schon kalten Raum bedrohlich. Zwei Augen leuchteten im Halbdunkel und hinterließen eine Gänsehaut auf dem Rücken des Eingetretenen. Unter fürchterlichen Zitteranfällen kniete er ehrfürchtig vor dem Thron nieder und senkte das Haupt. "Verzeiht meine Störung, euer Hoheit. Und doch führte mich eine äußerste Wichtigkeit hierher. Ûckhén wartet draußen vor den Toren eures Schlosses und bittet um Einlass. Wie es scheint, hat er wichtige Kunde zu überbringen." Ein kurzes Schweigen lastete schwer im Raum und schien den Untergebenen förmlich unter sich zu erdrücken. Doch dann erhob der König abermals seine Stimme. "Lasst ihn herein und führt ihn vor mich, den Versager.", knurrte er und strich liebevoll grausam über die Edelsteine, die den Thron verzierten. Sofort erhob sich der Übermittler und schritt rücklings unter ständigen Verbeugungen zur Tür hinaus. Draußen vor dem Schloss, auf der Lichtung trat er auf einen Mann zu, der gelangweilt gegen sein Pferd gelehnt war und missmutig einige Stöckchen zwischen den Fingern zerbrach. Ein kleiner Falke hatte sich auf seiner breiten Schulter eingenistet und fixierte den Ankömmling scharf und äußerst genau. Graue Wolken über ihm kündeten baldigen Regen an. "Der Herr ist gewillt, euch zu empfangen.", säuselte der Bucklige und seine Augen stierten den anderen scheinheilig an. Doch dieser schien ihn gar nicht zu beachten und machte sich gemächlichen, festen Schrittes auf den Weg zu seinem Gebieter. Als Ûckhén in den Thronsaal trat, überkam ihn ebenfalls diese unheimliche Kälte. Sogar noch mehr, als es bei dem Buckligen der Fall war. Doch der Lossoth wusste, dass es dieser König darauf abgesehen hatte, seine Männer einzuschüchtern, indem er eine angsterregende Aura verbreitete. Innerlich krampfte sich alles vor Angst in dem hoch aufgewachsenen Mann zusammen, dennoch tat er dem Herrscher nicht den Gefallen, wie Espenlaub zu zittern. Er deutete eine kurze Verbeugung an und stand dann aufrecht vor seinem Herren. "Eure Hoheit! Ich bringe wichtige Kunde... ,ER' verbat mir und meinen Männern, auch nur die Grenzen Lothloriens in Augenschein zu nehmen, geschweige denn, sich einzumischen. ,ER' hat die Grenzen Lothloriens überschritten und teilte mir durch diesen Vogel mit.", er deutete auf den Falken auf seiner Schulter ehe er fortfuhr, "dass der Köder ausgeworfen sei und es nur eine Frage der Zeit wäre.", berichtete Ûckhén knapp. Der andere zeigte keinerlei Reaktionen. "Also hat der Prinz des Düsterwaldes die Grenze der Sicherheit erreicht.", knurrte er auf einmal grausam und die Augen blitzten hasserfüllt auf. "Der Sohn meines ärgsten Feindes ist in Sicherheit! Und mein eigen Fleisch und Blut hat ihn nicht überfallen oder erledigt!? Wie, Ûckhén, ist das möglich! Der Schatten ist nicht dafür bekannt, zu zögern!" Ûckhén senkte ehrfürchtig den Kopf. "Seine Entscheidung ist auch mir ein großes Rätsel. Doch anscheinend möchte er auf Nummer sich gehen, dass die Elben nichts bemerken. So kommt er vielleicht noch an den König heran." "Ihr habt zu lange gezögert, Ûckhén! Geht auch nur etwas schief und ihr seid um noch einen Kopf kleiner. Die Orks freuen sich immer über einen Menschenkörper, den sie zerreißen können!" Der Lossoth zuckte angeekelt zusammen und unternahm kurz darauf noch einen Versuch, das Blatt zu wenden. "Wir wissen schon, wer den Schlüssel bei sich trägt. Es ist das Mädchen, das den Prinzen und den Zwerg befreite.", berichtete er kleinlaut, woraufhin der König wütend aufsprang. "Und das berichtest du erst jetzt!? Stinkender Lurch! Eigentlich verdientest du, dass ich dich sofort den Tierchen der Orks vorwerfe, damit sie dich bei lebendigem Leib zerfleischen!" "Haltet ein! Ich flehe euch an. Hört an, was ich weiter berichten kann oh Gebieter!", flehte Ûckhén. Nun zitterte sein Körper vor Angst und Schrecken vor dem grausamen Tod. Ehrfürchtig fiel er auf die Knie. "Es scheint, der Prinz hat ein Auge auf dieses Mädchen geworfen. Er umsorgt und hütet sie wie seinen eigenen Augapfel. Der Schatten bekommt keine Möglichkeit, sie in seine Finger zu bekommen, denn stets ist Legolas Thranduilion in der Nähe.", führte der unfreiwillige Diener an. Der Herrscher schnaubte wütend, ließ sich aber wieder zurück in seinen Thron fallen. Ein zufriedener Gesichtsausdruck zierte seine Züge. "Das heißt, wenn wir das Mädchen in unsere Finger bekommen, haben wir auch gleichzeitig den Prinzen, der nichts unversucht lassen wird, sie zu befreien.", schnurrte er selbstgefällig, ehe sein Ausdruck wieder zu Stein erhärtete. "Bringt mir dieses Mädchen! Entführt sie und werft sie in das finsterste Loch meiner Kerker! Wir werden ja sehen, wie das Prinzlein darauf reagiert. Thranduils einziger Schwachpunkt wird Hals über Kopf aufbrechen, sie zu suchen. Wenn nicht, haben wir sie. Und das genügt vorerst.", selbstgefällig strich er sich bei seinen Worten durch das Haar, welches die Ohren bedeckte. "Das kann ich nicht tun.", würgte Ûckhén hervor, woraufhin er Schritte hörte und gleich darauf am Kragen hochgezogen wurde. Verängstig sah er in die grausamen Augen seines Gebieters. "Denk daran! Dein Leben liegt in meiner Hand! Du hast mir die Treue gechworen.", zischte er bedrohlich. Und noch während seine Augen mordlustig glitzerten, wagte Ûckhén erneut das Wort zu erheben. "Ja. Nur damals schwor ich euch die Treue, da ihr noch nicht..." "SCHWEIG!", fuhr ihm der Lord erzürnt über den Mund. Der Diener zuckte schreckhaft zusammen. "Nie wieder will ich an mein vorheriges Leben erinnert werden! Nie wieder, verstehst du? Und auch du wirst nie wieder dein Leben so führen können! Die Lossoth sind schon längst verdrängt und ausgerottet worden. Du weißt vieles nicht, also schweig!" Der Betroffene senkte reumütig den Kopf, hielt aber die Augen geöffnet. So konnte er das Muster der Mosaike genau mustern. Es war zwar dunkel, jedoch zeigten sie Wälder. Wunderschön und melancholisch. Nichts schien die Ruhe der Vöglein und anderen Tiere zu stören. Doch lief man weiter Richtung Thron, taten sich die grausamsten Bilder zutage. "Jawohl.", flüsterte er ergeben und verneigte sich tief. ~*~ Der aufgebrachte, lorische Elb schien nicht zu bremsen zu sein. Wutentbrannt und rachsüchtig stürmte er auf den älteren Bruder zu, entschlossen auch sein Haar um einige 50 cm zu kürzen. Doch anstatt dem Aufgebrachten auszuweichen, blieb Indûrin nur unbeweglich auf seinem Pferd sitzen und ließ Haldir gelassen auf sich zukommen. Nicht einmal der Ausdruck in seinen Augen veränderte sich. Liara beobachtete die Szene mit Schrecken und auch Thranduil, Celeborn und Galadriel waren sichtlich schockiert über ob des Handelns des lorischen Grenzwächters und Heerführers. Er machte den Eindruck als wollte er Indûrin nicht nur um ein paar cm seines schwarzen, weichen Haares bringen, sondern zudem noch gleich ein Stückchen seines Kopfes. Die Worte, die er auch in Gegenwart der hohen Herrschaften hervorgebracht hatte, bekräftigten diesen Eindruck noch um Weiten. Ein Schrei bahnte sich den Weg aus ihrem Mund und durchdrang die Totenstille des Goldenen Waldes. Die Hände krallte Liara fest vor Indûrins Bauch zusammen und presste sich gegen seinen Rücken, als ob sie den Freund unbedingt schützen wollte. [Zwischenzeitlich, während Haldir erzählt hatte, hatte die Gruppe eine kleine Rast eingelegt, nach der Liara sich dann hinter Indûrin wieder aufs Pferd hatte setzen lassen.] Doch das Mädchen fand nicht einmal die Zeit den Mund zu schließen, da schwang Haldir auch schon das Messer gegen den Kopf seines Bruders, der noch immer keinerlei Regung zeigte. Instinktiv schloss Liara die Augen. Sie wollte es nicht sehen. Was war, wenn er daneben traf und tatsächlich Indûrins Kopf fein säuberlich vom Hals abtrennte? Nicht auszudenken. Zudem saßen sie und der betroffene Elb auf einem Pferd. Sie dicht an ihn gepresst. Was, wenn Haldir nun wirklich nicht traf und stattdessen ihr etwas zuleide tat? Dieser Gedanke schoss auch Legolas durch den Kopf, doch er konnte unmöglich etwas unternehmen. Auch wenn er seinem Pferd nun die Sporen gab, würde er nicht rechtzeitig bei ihr sein können, denn Haldir hatte schon einen gehörigen Vorsprung. Aber eines schwor sich der Prinz mit Gewissheit. Wenn tatsächlich etwas mit dem Mädchen geschehen sollte, würde er Haldir das Leben schwerer machen, als er es in seiner Zeit als "Kurzhaarelb" gehabt hatte. Alles ging so schnell, dass sie noch immer den Mund leicht geöffnet hielt, als der lorische Waldbewohner plötzlich ein paar Millimeter vor Indûrins Hals innehielt. Der Luftzug des Messer wedelte dem Mädchen in das hübsche Gesicht. Liara presste die Augen noch fester zusammen, sodass es schon fast schmerzte. Diese unheimliche Stille konnte nur bedeuten, dass Haldir erfolgreich gewesen war und an dem Freund Rache geübt hatte. "Warum weichst du nicht aus, Bruder?", ertönte Haldirs Stimme nun direkt an Liaras Ohr. Erstaunt und äußerst zögerlich blinzelte das Mädchen mit einem Auge, um die Lage zu erkunden. Noch immer saß Indûrin vor ihr. Das lange Haar fiel locker auf seinen Rücken und kitzelte ihre Wangen. Sie hatte noch nie einen Zopf an ihm gesehen, wie Legolas ihn trug. Immer flocht der blonde Elb zwei kleine Zöpfe und fasste sie hinter dem Kopf zusammen um die losen Haare zurück zu halten, da sie immer so lästig ins Gesicht fielen und bei Wind die Sicht einschränkten. Doch Indûrin schien dies nicht zu stören. Ebenso störte es ihn nicht, das eine blitzende Klinge nahe seinem Halse schwebte. Ehrlich gesagt nahm er diese gar nicht richtig wahr. Seine volle Aufmerksamkeit galt der festen Umarmung des verängstigten Mädchens, das hinter ihm saß. Gegen das Herzklopfen in seiner Brust konnte er ebenso wenig unternehmen, wie gegen die scharfe Messerscheide an seiner Halsschlagader. "Warum schlägst du nicht zu?", fragte er ungeachtet dessen, dass sich Legolas vernehmlich neben ihm räusperte. Der Anblick, den Liara und sein langjähriger Freund boten schien ihm ebenso wenig zu behagen wie Legolas und Liara in Thranduils Augen. "Verzeiht. Doch erlaube ich mir die Unterbrechung der Brüderfehde, da ein unschuldiges Menschenleben am Rücken meines Freundes klebt.", flötete Legolas bitter, während er den Blick des Schwarzschopfs suchte. Doch dieser tat ihm den Gefallen nicht, den Prinzen anzusehen. Stattdessen starrte er dem jungen Bruder stur in die Augen, was der andere natürlich nicht missen wollte und mit regungsloser Miene das Gesicht des Älteren musterte. Legolas seufzte schwer als er sich vorsichtig auf die Seite seines Pferdes beugte und behutsam die Hände um die Taille der jungen Frau legte, um sie erneut zu sich auf das schon völlig erschöpfte Pferd zu ziehen. Auf die Berührung hin legte das Mädchen die zarten Hände auf die des Elben und klammerte sich schutzsuchend daran fest. Solange sie nicht auf eigenen Beinen stehen konnte, schien es gefährlich zu werden, in einen Streit zwischen Haldir und Indûrin zu geraten. Außerdem tat ihr Legolas' Wärme und Nähe einfach nur gut. Die Gesichtszüge des Prinzen hellten sich leicht auf, als das Mädchen keinen Widerstand zeigte, sondern sich willig hinüber in seine Arme ziehen ließ. Den Blick richtete sie jedoch auf die nun stumm gewordenen Brüder. Auch als der Blondschopf Liara schon in seinen Armen hielt, dachte er gar nicht daran das Mädchen eventuell noch vor sich hinzusetzen. Er wollte sie nahe bei sich haben. Außerdem beobachtete sie keiner, geschweige denn verirrte sich auch nur ein Blick in ihre Richtung. Alle warteten viel zu gespannt darauf, was folgen würde. So vergrub Legolas die Nase vorsichtig in das blonde Haar, das ihn am Kinn kitzelte. Die Augen hatte er geradeaus gerichtet, auf beide Freunde. Er spürte zwar den bohrenden Blick seines Vaters in der Seite, doch diesen ignorierte er königlich. "Wir haben nachher noch ein Wörtchen miteinander zu wechseln, Legolas.", durchbrachen Indûrin und Thranduil zur gleichen Zeit die unheimliche Stille. Die Worte waren emotionslos gehalten. Und da sie die Sindarische Sprache benutzten, klang es in Liaras Ohren wie eine sanfte Melodie. Obgleich er Legolas meinte, wandte der Freund nicht einen einzigen Moment das Gesicht von seinem Gegenüber ab. Legolas seufzte schwer. Sein Vater und Indûrin waren schon immer ein Herz und eine Seele gewesen wenn es hieß, den Prinzen zu berichtigen oder zu unterweisen. Legolas hatte es sich selbst von Indûrin gefallen lassen, obwohl dieser jünger war als er selbst. "Solange es wirklich nur bei einem Wort bleibt.", erwiderte der Prinz matt. Ebenfalls in Sindarin. Liara wandte neugierig den Kopf um und sah dem Elben überrascht in die Augen. Sie hatte kein einziges Wort verstanden. Aber sie wunderte es nicht. Wenn sie absichtlich in ihrer Sprache diskutierten, war es wohl nicht für ihre Ohren bestimmt. Typisch. Etwas schmollend zog sie die Unterlippe nach oben und kniff die Augen leicht zusammen. "Und ich hab mal wieder gar nix kapiert von dem ganzen Gespräch! Warum müsst ihr auch immer so geheimnisvoll tun?", beschwerte sie sich nun bei ihrem Festhalter. Ob des beleidigten Gesichtsausdruckes und dem tadelnden Ton in ihrer Stimme, beugte sich Legolas leicht schmunzelnd zu ihr hinunter, bis seine Lippen an ihrem rechten Ohr verweilten. Sein heißer Atmen, der über ihre Haut strich, ließ sie leicht erschaudern und eine nur ihr gegenwärtige Gänsehaut breitete sich auf ihren Armen aus. "Es war nicht für deine Ohren bestimmt. Und das ist gut so.", flüsterte er besänftigend, woraufhin er einen leichten Stoß gegen die unbedeckte Brust bekam. Doch als er abermals in ihr Gesicht sah, lag nicht der erwartete, wütende Ausdruck darauf, sondern ein besorgter Schleier. "Gibt es Ärger? Bestimmt.", murmelte sie leise und senkte den Kopf etwas. Dann drehte sie sich wieder Indûrin zu. Der Griff um ihre Taille wurde etwas fester und sie spürte den Herzschlag des geliebten Elben an ihrem Rücken nur zu deutlich. "Und es ist bestimmt wegen mir. Es ist alles wegen mir. Immer..."Die letzten Worte kamen so leise aus ihrem Mund, dass sie kaum einem seichten Windhauch hätten standhalten können, dennoch vernahmen sie die aufmerksamen Ohren des blonden Prinzen. Trotzdem fragte er nicht weiter, strich nur einmal sanft über den Arm des Mädchens, woraufhin sich sofort eine neue Gänsehaut auf ihrer Haut bildete. "Ich frage dich noch einmal, Bruder. Und erbitte eine Antwort.", durchbrach Indûrin erneut die Stille. Haldirs Augen glänzten einmal kurz auf, wurden dann jedoch wieder stumpf und bedrohlich. "Wieso hast du nicht zugeschlagen, als du die Gelegenheit hattest? Oder fürchtest du dich deinen eigenen Bruder anzugreifen?", der Ton in des Elben Stimme war leicht genervt und gereizt. Außerdem schwang etwas verhöhnendes darin mit. Im Innersten seines Herzens jedoch hegte er Angst und tiefstes Bedauernd, dass das geschwisterliche Verhältnis sich noch immer nicht entspannt hatte. Jedoch verbarg er diese Gefühle tapfer. Sie hätten Haldir nur weiteren Grund zu einer Auseinandersetzung gegeben. Haldir schlug die Augen ein paar Mal auf und zu. Die schwarzen Wimpern verdeckten die blauen Augen vollständig und gaben ihnen dann die Sicht wieder frei. "Erinnerst du dich an Amrûn?", ein hämisches Grinsen strich über Haldirs Züge, woraufhin Indûrin sich jedoch nicht bewegte. Er verzog keine Miene des Verstehens. Seine Augen suchten weiterhin den Blick des Kleineren. "Ich erinnere mich.", erwiderte er knapp und Liara meinte einen kalten Unterton aus seiner Stimme herauszuhören. "Wir sind ein Paar. Seit gut 400 Jahren." Nun wurde das Grinsen breit und ehrlich. Dennoch lag eine Verschlagenheit in Haldirs Gesichtszügen, die sogar einen Unbeteiligten in Wut versetzten konnte. Doch falls es dem Älteren der Brüder so erging, verbarg er es gut und präzise. Eisiges Schweigen herrschte wieder vor, bevor Indûrin sich soweit gesammelt hatte, dass er auch nur einen Satz herausbringen konnte. "Du... ihr...seid WAS?", brachte er ungläubig hervor. Allmählich legte er die Miene einer Porzellanfigur ab und erschien dem menschlichen Mädchen nun weitaus sympathischer. Haldir stand nur saß nur stumm und grienend auf seinem Pferd. Die innere Zufriedenheit mit sich selbst war ihm anzusehen. Nun hatte er seinem Bruder doch arg zugesetzt, auch ohne Waffen oder Gewalt und es gefiel ihm bei weitem besser als alle anderen Kämpfe. Er wusste, dass sein Bruder und er die gleiche Jugendliebe hatten. Haldir war damals noch zu jung gewesen, um zu begreifen warum Indûrin jeden Abend vor dem Fenster des Elbenmädchens Flöte gespielt hatte und warum sein Blick weich und seine Stimme sanft geworden war, wenn er von Amrûn gesprochen hatte. Das Mädchen war ungefähr in Haldirs Alter gewesen, doch Indûrin störte es nie. Immer wenn die Brüder sie zum Spielen abgeholt hatten, galt ihr Lachen immer Indûrin. Doch als der Bruder verbannt worden war, gewann nach und nach Haldir ihr reines, ehrliches Herz für sich. Er hatte sich gezielt diese junge Elbe herausgesucht. Zum einen, da sie als eines der schönsten Geschöpfe Mittelerdes galt, zum anderen um seinem Bruder bei seiner Rückkehr seine persönliche Rache zu demonstrieren. "Deine Ohren scheinen mit den Jahrtausenden gelitten zu haben. Die Welt wird alt und du mit ihr. Ich sprach davon, Amrûn und ich sein ein Paar.", wiederholte der lorische General zuckersüß, was Indûrin heftig schlucken ließ, um seinem Bruder nicht sogleich an die Gurgel zu gehen. "Ich bring dich um!", zischte Indûrin leise, jedoch zerschnitt diese Drohung die klare Luft wie eine Kanonenkugel. Alle Anwesenden hielten für kurze Zeit den Atem an. Der Hass und die Eifersucht in Indûrins Stimme war nicht ü zu überhören gewesen. Unschlüssig sah Galadriel von ihrem Mann, auf Thranduil, die jedoch auch nur verständnislos und völlig unwissend was sie tun sollten, mit den Schultern zuckten. "Dann sind die Herren ja endlich quitt!", maulte Gimli plötzlich genervt. Die ewige Warterei und dazu noch auf einem Pferd machte ihn maulig und nervös. Außerdem hatte er einen Hunger, der ihn die ernste Situation vergessen ließ. "Wenn ihr euch jetzt endlich gegenseitig umbringen könntet, damit wir unseren Weg fortsetzen können, wäre ich euch wirklich sehr verbunden! Ich habe nämlich Hunger, wenn es den Herrschaften nichts ausmacht. Und ein hungriger Zwerg ist auch ein trübsinniger Zwerg. Und selbst das mächtigste Bündnis würde nichts daran hindern, das ich früher oder später des Hungerleidens an euren Knochen nagen werde. Haltet mich jetzt ruhig für barbarisch!" Der verletzte Ton angesichts der todernsten Miene des Zwerges ließ Liara laut los lachen. Und auch die anderen stimmten kurzerhand mit ein, nachdem sie äußerst verblüfft die Reaktion auf die Worte Gimlis' abgewartet hatten. Wieder einmal war es dem Zwerg gelungen, die Stimmung zu entspannen, ob absichtlich oder nicht, war Nebensache. Nachdem sich die Herren und die Herrin wieder einigermaßen beruhigt hatten, trieben sie ihre Pferde sanft voran. Indûrin und Haldir wurden nicht mehr beachtet. Doch auch sie hatten beschlossen ihren Streit bis auf weiteres zu vertagen. "Gimli Gloinion. Ihr habt euch ein Fest zu euren Ehren wohlweislich verdient.", verkündete Galadriel dem nun völlig baffen Gimli mit einem herzlichen Lächeln auf den Lippen. Der Zwerg errötete sofort, als er sich klar wurde, dass dieses Lächeln der hohen Frau einzig und allein ihm galt. "Mach dir keine Hoffnungen. Sie ist verheiratet und das bekanntlich schon seit mehr als 3000 Jahren.", wies Gilelthil den Zwerg sofort zurecht, woraufhin er den Mund wieder zuschnappen ließ und das selige Lächeln verschwand. Stattdessen schielte er äußerst böse zu der jungen kleinen Elbe hinüber, die ihm noch nicht einmal das Gesicht zugewandt hatte. Das kurze Haar umspielte ihre Ohren und sofort kam Gimli ein Konter in den Sinn. "Wenn es stimmt, was der Hauptmann berichtet hat, frage ich mich, ob du nur so dumm tust, oder das wirklich von deinen Haaren kommt.", gab er schmeichlerisch zurück, worauf er jedoch nur ein schnippisches ,tze' zu hören bekam. Thranduil beobachtete die Szene innerlich breit grinsend. Was die beiden zu solchen Sticheleien antrieb war zwar wirklich gewöhnlicher Hass doch solange er sich nur so äußerte, war es ziemlich amüsant. Weniger lustig war für ihn jedoch der Anblick seines Sohnes. Zwar hatte er dieses merkwürdige Mädchen nun vor sich auf dem Pferd sitzen, dennoch beunruhigte ihn der vertraute Anblick, den die beiden boten. Stirnrunzelnd ritt er etwas schneller, sodass er schließlich neben dem Pferd des Prinzen im Gleichschritt ritt. "Gib mir das Mädchen, Legolas. Dein Pferd scheint schon erschöpft zu sein. Kein Wunder nach einer so langen Reise." Abermals wandte der König das Wort in seiner Sprache an den Thronfolger seines Reiches. Er wollte nicht, dass Liara den Eindruck vermittelt bekam, er könnte sie nicht leiden. Nein das war es wohlweislich nicht. Nur machte sich der Elbenherrscher Gedanken um die Zukunft seines Sohnes doch insbesondere um das seines Volkes. Auch wenn Arwen mit dem Gondorischen König vermählt war, so hatte dies doch eine andere Tragweite gehabt. Zum einen hatte Elrond noch 2 weitere Söhne, Elladan und Elrohir, die er zu Thronfolgern ernennen konnte. Er jedoch hatte nur den einen Sohn und dieser sollte der zukünftige König Düsterwalds werden. Wenn er nun die Sterblichkeit annehmen würde, so wie es Arwen tat, hätte sein Reich keinen neuen König und das war gefährlich. Zum anderen würde man eine Vermischung der beiden Rassen nicht billigen, da das Mädchen nicht einmal aus gehobenem Stande kam. Selbst bei einer Elbin wäre das ein Problem gewesen, aber eventuell hätte er es billigen können. Doch Liara war ein Mensch. "In den 3000 Jahren, die ich lebe, habe ich meinen Vater noch nie mit gespaltener Zunge sprechen hören, so wie es meine Ohren nun vernehmen.", gab Legolas ruhig zur Antwort. Auch er war in die Muttersprache übergegangen. Liara seufzte nur schwer, da wieder einmal eine geheime Unterredung gegen sie stattfand und wandte sich nach Indûrin um, um ein wenig mit ihm zu plaudern. Der gab ihr freundlich und ruhig ein paar Antworten, jedoch lauschte er in Wirklichkeit gespannt dem Gespräch zwischen Vater und Sohn. "Achte genau auf die Worte, die du mir gegenüber verlierst, mein Sohn.", erwiderte Thranduil noch immer in ruhigem Ton. Legolas neigte zustimmend den Kopf. "Warum hat sie kein eigenes Pferd?", versuchte Thranduil noch einmal in die Seele seines Sohnes einzudringen. "Sie kann ihre Beine nicht mehr bewegen. Ein Sturz, so sagte sie, klemmte einen Nerv ein, der sie daran hindert.", erklärte Legolas leicht säuerlich. Thranduils Miene nahm nun einen besorgten Ausdruck an, der vom Schatten der Blätter noch um einiges mehr besorgt schien. "Eru sei ihr gnädig und lasse ihre Wunde heilen.", wisperte er hoffnungsvoll in Legolas' Richtung, woraufhin dieser nur knapp seine Zustimmung gab. "Dennoch mein Sohn rate ich von ihr ab.", gab Thranduil ernst seine Sorgen preis, doch dabei stieß er bei Legolas auf Granit. "Was hast du gegen sie?", fragte er beinahe böse. Er versuchte vergeblich seine Gefühle zu verbergen. "Sie ist deiner nicht würdig.", gab der König ehrlich zu, was das Gemüt des Prinzen in Aufruhr brachte. Seine Augen erhielten einen gefährlichen, fast bedrohlichen Glanz, aus denen heraus er seinen Vater anfunkelte. "Ich habe mich ihr nicht hingegeben, falls du das damit andeuten möchtest, Vater!", fauchte er böse. Liara wandte ob seines aufgebrachten Gemütes den Kopf nach ihm und dem König um. Auch Indûrins Blick lag nun auf Legolas. Doch außer ihnen beiden lauschte keiner den streitenden Worten. Galadriel betrachtete amüsiert Gilelthil und Gimli, die schweigend nebeneinander her ritten, Haldir und Glorfindel unterhielten sich leise und angeregt über etwas. Es ging um Glorfindels dasein. Eigentlich stammte der Elb aus Bruchtal, doch lebte er nun seit mehr als 1 Jahr mit seiner Schwester zusammen in Lorien und diente der Herrin des Lichtes. Bruchtal war ihm zu ruhig geworden. Viele Elben gingen von dort aus nach Westen und kehrten nicht zurück. Die kleine Kolonie am Rande des Gebirges kämpfte um jeden Bewohner. Doch immer mehr verließen nach und nach das vertraute Heim und ließen sich in Lorien, Düsterwald oder an den Grauen Anfurten nieder. "Dies waren durchaus nicht meine Gedanken, Legolas. Doch wir wissen wirklich nicht das geringste über ihre wahre Herkunft. Außerdem gibt es mir zu denken, dass sie plötzlich verschwand, während doch Indûrin und seine Begleiter nahe bei ihr ritten. Glaube mir, Legolas, dieses Mädchen könnte durchaus gefährlich sein." Auf die Worte des Königs hin, lachte Legolas trocken auf und bedachte Liara eines kurzen Blickes, der sie in der Vermutung bestätigte, die beiden unterhielten sich über sie. Ein unbehagliches Gefühl breitete sich in ihr aus. Ein Gefühl, dass ihr Herz schneller schlagen ließ, ein Gefühl, das sie nur allzu gut kannte. Immer wenn in der Schule oder woanders getuschelt wurde und man mehrere Male in ihre Richtung schielte, machte sich dieses Unbehagen in ihr breit. In diesem Augenblick kam ihr der König gar nicht mehr so mächtig vor, wie er vorher den Eindruck hinterlassen hatte, sondern glich eher einem unreifen Schulkind, das gerne über andere herzog. "Was soll an ihr gefährlich sein, Ada?", fragte der Prinz ungläubig und sah seinem Vater in die Augen. "Mein Sohn. Selbst ein Elb ist nicht allwissend und die Vergangenheit lehrte uns, Dinge erst genauer zu überprüfen ehe man ihnen traute. Wir Elben wurden zu oft getäuscht." Ein bedrückter Ton begleitete seine Stimme. "Sie hat mir das LEBEN gerettet! Ihr haben wir es zu verdanken, dass ich nun überhaupt hier sein kann, Vater. Ihr allein! Sie hat ganz allein gegen einen Ork gesiegt, ihn niedergestreckt und uns aus den Kellern des dunklen Schlosses im Walde von Rhûn befreit. Und du redest, als wäre sie eine Hexe oder gar die Tochter Saurons!" Die Worte seines Sohnes ließen Thranduil für kurze Zeit den Atem stocken. Daran hatte er gar nicht gedacht. Er hatte nicht daran gedacht, welch enorme Strapazen die 4 auf ihrer Reise gehabt haben mussten, geschweige denn, wie es Legolas ergangen war. Er war blind gewesen und hatte sich nur darum geschert, was zwischen dem Thronfolger und diesem fremden Mädchen lief. Aber nicht darum, wie sie überhaupt aneinandergeraten sind. "Wir werden uns nachher noch ausführlich über deine Entführung unterhalten, Legolas. Auch die Herrin wird es interessieren, dass du im Wald hinter dem Meer von Rhûn gefangen gehalten wurdest. Aber nun übergib das Mädchen meiner Obhut. Dein Pferd erlahmt sonst nur.", sprach er besänftigend auf Legolas ein. "Nein Vater. Sie reitet bei mir mit.", protestierte der Prinz abermals. Indûrin kniff eifersüchtig die Augen zusammen, während Liara ratlos von einem zum anderen hin und her sah. Dabei stellte sie nach näherem Hinsehen fest, dass Legolas und sein Vater sich unheimlich ähnlich sahen. Vor allem als Thranduil ihr direkt in die Augen sah, glaubte sie in die des Prinzen zu blicken. Nur sprach aus denen des Königs eine noch größere Weisheit. Wie alt Legolas' Vater wohl sein mochte? Auch die Gesichtsproportionen glichen sich erstaunlich. Das Vater und Sohn einander so ähnlich sehen könnten, hätte Liara nie vermutet. "Lady Liara. Ihr reitet den restlichen Weg der Strecke bei mir mit.", ordnete Thranduil knapp an, ohne auf Legolas' Einspruch zu achten, der eher wie ein leises Fluchen klang, obwohl es immer noch in Sindarin gehalten war. Einen forschenden Blick auf den Prinzen werfend, der jedoch keinerlei Reaktion zeigte, ließ sie sich schließlich hinüber auf das Pferd des Königs ziehen, der daraufhin um einiges erleichtert zu sein schien. ,Ich komme mir vor wie ein Gepäckstück, das hin und her geworfen wird.', dachte das Mädchen mürrisch. Sie war viel zu erschöpft, um sich noch auf eine Diskussion mit irgendeinem königlichen Elben einzulassen. Und obwohl ihr sogleich die körperliche Nähe Legolas' fehlte, glitt sie rasch in einen leichten Schlummer hinüber. ~*~ Zwitschernde Vogelstimmen, die ihre Ohren auffingen, drangen langsam in ihr Bewusstsein ein. Etwas sanftes, weiches umschmeichelte ihre Wange und den Rest ihres Körpers. Als zu den schönen Gesängen der Vögel auch noch die Sonne ihren Schlaf zu unterbrechen suchte, kuschelte Liara das Näschen noch etwas weiter in das flauschig weiche Kissen, das unbeschreiblich gut nach Wald duftete. Die Decke war schon kühl und glatt. Doch an Wärme fehlte es auch nicht. Nur wenn sie sich bewegte erfrischte der Stoff die Haut, wie es kühles Wasser nicht besser zu tun vermochte. Allmählich nahm die Schlaftrunkenheit ab und enthüllte ein freundlich eingerichtetes Zimmer mit weißen schönen Wänden vor ihren Augen, als sie jene öffnete. Langsam glitt ihr Blick umher. Wie war sie nur in dieses Bett gekommen? Das einzige, woran sie sich erinnern konnte, war der holprige Waldpfad, begangen auf Pferden, die sie in den Schlaf geschunkelt hatten. Vorsichtig richtete sich das Mädchen im Bett auf und sah sich neugierig um. Ihr gegenüber, an den kleinen aber reich verzierten Kamin gelehnt, standen sämtliche ihrer Gepäckstücke, die abwechselnd sie, mal der Zwerg oder Legolas getragen hatten. Ein helles Leuchten eines Lächelns breitete sich auf ihren Zügen aus und so schnell sie konnte schwang sie die Decke zurück, um an ihren Rucksack zu kommen. Doch jäh als sie aufstehen wollte, belehrten die Beine sie eines Besseren. Zunächst erschrak sie über die Unfähigkeit, aufstehen zu können, doch dann kämpfte sich die Erinnerung wieder durch. Ihr anfangs fröhliches Gesicht war nun trüb und traurig. Warum konnte sich nach dem Schlaf nicht alles bessern? Seufzend ließ Liara sich wieder zurück in ihr Kissen fallen und streckte die Arme zu den Seiten aus. Sie würde hier an dieses Bett gefesselt sein, bis jemand hineinkam, um nach ihr zu sehen. Dieser Gedanke war beklemmend. Denn wer wusste denn, wann das nächste Mal die Visitation vollzogen würde? Nein, darauf warten, dass sich irgendwer irgendwann einmal hierher in ihr Zimmer verirrte, wollte sie partout nicht. "Wäre ja noch schöner! Ich bin schon immer allein zurecht gekommen, also lass ich mich doch von so einer kleinen Behinderung nicht abschrecken!", murmelte sie selbstmotivierend vor sich hin und knirschte unbewusst mit den Zähnen. Dann schlug sie die Decke abermals zurück und hievte die Beine mit den Armen über die Bettkante. Dabei fiel dem Mädchen auf, dass es gar nicht mehr die vorherige Reisebekleidung trug, sondern stattdessen ein grünes, leicht durchsichtiges Nachthemd, die ihre Figur noch mehr umschmeichelte. Kurz an den Fußknöcheln endete es in einem weiten Saum, der jedoch keineswegs kitschig wirkte. Staunend betrachtete sie die, mit feinen Silberfäden hineingestickten Pflanzen und Vögel, die sich wunderbar mit dem Rot vermischten. Zudem war es nahtlos aus einem einzigen, sanften und wichen Stoff angefertigt, der ihren Körper schützend bedeckte. Ein so schönes Nachthemd würde bei ihr zu Hause wahrlich ein Vermögen kosten! Ein weiterer, prüfender Blick ließ sie jedoch feststellen, dass sie ansonsten nichts weiter trug bis auf dieses eine Gewand, welches auch nur das wichtigste vollständig verschleierte. Ihre blasse Haut schimmerte fein hindurch. Damit kamen ihr auch weitaus erschreckendere Gedanken und Fragen. Wer hatte sie entkleidet, gewaschen, angekleidet und hier in dieses Bett getragen? Doch nicht etwa Legolas oder Indûrin???? Oder gar GIMLI!? Vor Schreck saß sie stocksteif da und starrte in die Leere. Liara war nicht fähig auch nur einen klaren Gedanken fassen zu können und so ignorierte sie auch das leise Klopfen an ihrer Zimmertür. Der Wartende schien anzunehmen, dass das Mädchen noch immer tief und fest schlief und so bemerkte Liara aus den Augenwinkeln, wie sich die Tür öffnete und vorsichtig jemand durch den Spalt hinein schlüpfte, die Tür wieder schloss und sich dann langsam zu ihr herumdrehte. Als der Elb sie im Bett sitzen saß, kam er freudig auf sie zu. "Hast du gut geschlafen?", fragte eine sanfte Stimme direkt neben ihrem Ohr. Erst als das Mädchen den Kopf hob und in strahlend blaue Augen blickte, die sie liebevoll musterten, erkannte sie den Eingetretenen. Sie nickte kurz als Antwort und lächelte ihn strahlend an, als sie endlich vollends verstanden hatte, wer vor ihr stand. "Das glaube ich dir gern, nachdem du 3 Tage durchgeschlafen hast.", lachte Legolas amüsiert und wuschelte einmal liebevoll durch ihr Haar. Schockiert starrte sie den Prinzen an. "WAS!? Ich habe 3 Tage geschlafen!?", rief sie völlig ungläubig. Allein der Gedanke war abnormal. Legolas lächelte angesichts der irritierten Miene seines Schützlings nur noch breiter und strich kurz mit einem Zeigefinger über ihre, noch vom Schlaf gerötete Wange. "Ja in der Tat. Ich machte mir schon ernsthafte Sorgen, du würdest nie wieder aufwachen.", scherzte er unbefangen. Es stimmte den Prinzen ungemein fröhlich, sie wachend aufgefunden zu haben. Bei seinen letzten Besuchen hatte sie immer tief und fest geschlafen und die Tage ohne ihre Nähe waren ihm trist und trostlos erschienen. "Ich dachte du würdest dich darüber freuen.", gab das Mädchen mit einem Lachen zurück, woraufhin Legolas' Miene sich gespielt entsetzte. "Bei Eru nein! Das würde ich nie.", rief er aus und beide lachten los. Dieses unbefangene, freie Lachen tat dem Mädchen so gut, dass sie sich nur schwer von diesem Gefühl trennen konnte. Es war etwas anderes ehrlich zu lachen, als nur zum Schein fröhlich zu sein. Ihre Blicke galten nun nicht mehr dem schönen Zimmer und seiner Einrichtung oder den Vögeln, sondern einzig und allein dem Gesicht es Prinzen. Es war wunderschön und anmutig. Und sein Lachen klang wie ein Glockenspiel, so rein wie das Geplätscher eines Baches. Doch dieses Bild wurde leicht durch einen müden Ausdruck auf seinem Gesicht getrübt. Anscheinend hatte er im Gegensatz zu ihr wenig oder gar nicht geschlafen. "Konntest du nicht ausruhen?", fragte sie besorgt und musterte Legolas' Gesicht eingehend. Dieser zuckte mit den Schultern und lächelte matt. "Nachdem ich dich hierher brachte, rief mein Vater sofort eine Krisensitzung ein und ich musste über alles Erlebte der letzten Wochen berichten. Gimli hat natürlich glorreich seinen Senf dazu gegeben und kleine ,Zwischenfälle nicht auslassen können.", gestand der Prinz matt lächelnd woraufhin Liara errötete. Als Legolas dies sah, beschloss er, ihr nicht auch noch zu berichten, wie sein Vater darauf reagiert hatte. Dem armen Elben wurde immer noch ganz schwummrig allein von der Erinnerung an die Standpauke. "Dann verlangte er mich oft, allein zu sprechen und Gimli und Gilelthil haben mich auch voll und ganz in Anspruch genommen. Außerdem war ich mit Haldir auf der Jagd und des öfteren zu einigen Beratungen eingeladen.", seufzte er und stützte das Kinn in die Hände. Den Grund, warum sein Vater ihn oft zu sich rief, verschwieg er dem jungen Mädchen. Da er vor Liaras Bett hockte, konnte er die Ellenbogen auf der Bettkante abstützen und sie so in Ruhe betrachten. "Du siehst hübsch aus.", bemerkte er errötend und musterte ihr Nachthemd. Auch Liaras Ohren und vor allem die Wangen wurden plötzlich rot. Das Kompliment des Prinzen stimmte sie glücklicher als 3 Tafeln Schokolade. Doch beinahe sofort wurden die Gedanken in Liaras Kopf hervorgerufen, die sie beunruhigten. "Ehm...du sagtest...du hättest mich hierher gebracht?", setzte sie schüchtern zu einer Frage an, woraufhin der Elb bestätigend nickte und krampfhaft versuchte, sich ein Auflachen zu verbeißen. "Oh...", war daraufhin die einzige Reaktion. Dann hatte er sie entkleidet und...gewaschen. Das Mädchen schluckte schwer und als Legolas sie so betrachtete konnte er nicht länger schweigen. Sanft hob er ihr Kinn an und zwang sie so, ihm in die Augen zu sehen. "Aber umgezogen und gewaschen haben dich 2 Elbinnen, die hier im Schlosse tätig sind. Nur waren sie nicht in der Lage dich in dein Bett zu tragen, ohne dich zu wecken. So baten sie mich, ihnen zu helfen.", erläuterte er munter und strich mit dem Daumen nahe ihres Mundes vorbei. Ohne es zu wollen huschte sein Blick immer wieder über die roten, feingeschwungenen Lippen, deren Geschmack einfach nur betörend war. "Oh...", abermals war dies die einzige Reaktion. Doch innerlich ekelte sich das Mädchen fast zutode. 2 wildfremde Elbinnen hatten sie entkleidet, an ihrem Körper herumgewaschen und wieder angekleidet. Na wunderbar. Zum Glück hatte sie geschlafen und war nicht aufgewacht, ansonsten hätten die Damen etwas erleben können. "Wäre es denn so schlimm gewesen, hätte ich all diese Aufgaben übernommen?", fragte Legolas sanft und musste nun vollends loslachen als er die entgeisterte Miene des jungen Mädchen ansah. Offensichtlich hatte sie keine Antwort darauf und er wollte eigentlich auch keine haben. Liara war so verwirrt auf die Frage des Prinzen gewesen, dass sie ihn schockiert angesehen hatte. Sie wusste wahrlich nicht, was sie ihm darauf antworten sollte. Doch als er lauthals loslachte war ihr klar, dass dies nur ein Scherz gewesen war und leicht empört schlug ihm die 19- Jährige gegen die Brust. "Das ist nicht lustig!", fauchte sie beinah beleidigt und drehte sich von dem Elben weg. Zu blöd dieses Volk. Nie wusste man, wann sie etwas ernst meinten und wann nicht. Doch als sie 2 Finger an ihrem Kinn spürte, die ihren Kopf langsam wieder in die Richtung des Prinzen drehten, begann ihr Herz heftiger denn je zu klopfen. Kurz darauf setzte ein heftiges Schlucken ein und als sie Legolas in die Augen sah war es beinahe um ihre Fassung geschehen. "Glinno nin Melamin. [Sieh mich an, Geliebte.]", flüsterte der Elb zärtlich in seiner Sprache. "Was bedeuten diese Worte?", fragte sie und war geschockt von der Unsicherheit ihrer Stimme. Brachte sie eine so winzige Berührung so aus der Fassung? Sie, die längst aufgeben hatte, zu lieben? Sie konnte es nicht so recht glauben. Aber es war nicht die Berührung, die ihr Gemüt in Aufruhr und Verwirrung stürzte, sondern dieser ganze Elb. Nicht nur seine Hand. Wäre es die Berührung eines anderen gewesen, hätte sie niemals so einen Sturm der Gefühle in ihr auslösen können. Legolas lächelte leicht und näherte sein Gesicht dem ihren bis ihre Nasenspitzen sich trafen. "Das...", er gab ihr einen leichten Stups auf die Nasenspitze, "...verrate ich dir, wenn du es wirklich wissen willst.", versprach er geheimnisvoll. "Aber ich will es wirklich wissen, Legolas.", protestierte sie und gab sich einen Ruck, des Elben Hand zu ergreifen, woraufhin sein Blick überrascht zu dem Ursprung des aufwallenden Gefühls huschte. "Man kann vieles wollen und doch wird man es ohne Bemühungen nie erreichen.", lächelte er sanft. Liara seufzte resignierend. Nun sprach wieder einmal die Weisheit seines Alters aus ihm. "Gut. Dann eben nicht.", gab sie geschlagen zurück. Immer noch war ihr das Verhältnis, das sie momentan zu Legolas hegte noch viel zu unsicher, als dass sie sich selbstbewusster getraut hätte, ihm ernsthafte Fragen zu stellen und ihn auszuquetschen. "Aber kannst du mir helfen, an meinen Rucksack heranzukommen? Ich schaffe es leider nicht." Der letzte Satz wurde mit bedrücktem Ton gehalten. Der Kopf des Mädchens senkte sich beinahe bis auf die Brust und lange schwarze Haarsträhnen fielen ihr um die Augen. Doch das Verwunderliche war, dass sie im Sonnenlicht wie Gold wirkten. "Lord Elrond befindet sich bereits schon auf dem Weg nach Lothlorien. Sei gewiss, er wird dich heilen.", versprach der Elb zuversichtlich. Liara führte eine Hand zu den Augen, um die aufgekommenen Tränen schnell zu verwischen und lachte dem Prinzen dann wieder ins Gesicht. Nach außen hin fehlte es nicht an Wärme und Zuneigung. Doch Legolas spürte die innere Kälte und vor allem die Einsamkeit ihrer Seele. Er wusste dieses Gefühl und den Ausdruck ihrer Augen nur allzu gut zu deuten, denn lange Zeit war es ihm ebenso ergangen. Das Leben war für ihn trist und trostlos gewesen. Doch als Prinz musste er Verantwortung zeigen. Was zählte, waren nicht seine Gefühle, sondern die des Volkes, so hatte man es ihm immer eingebläut und diese Lektion seines Lebens würde er nie wieder ablegen können. Auch Elben waren Meister, wenn es darum ging, eigene Gefühle zu verbergen. Nicht einmal untereinander wussten sie genau, was ihr Gegenüber fühlte. Vielleicht dachte sie ja, sie könnte die Menschen mit diesem aufgesetzten Lächeln täuschen. Vielleicht gelang ihr dies ja wirklich. Doch einen Elben zu täuschen versuchen, indem man im Inneren schrie und nach außen hin fröhlich war, war ein schier unmögliches Unterfangen. Sein Herz krampfte sich angesichts dieses Lächelns zusammen, von dem er wusste, dass es falsch war. Er wollte nicht, das dieses Mädchen litt. Er wollte nicht, das sie Schmerzen ertragen musste. So hilflos und verlassen wie sie ihn anstrahlte, bahnte sich nur ein Wunsch durch seine Gedankengänge. Er wollte sie um jeden Preis beschützen und glücklich machen. Aus diesem Antrieb heraus schlang er die Arme um den zierlichen Körper und drückte das völlig überraschte Mädchen fest an sich. Anfangs versteifte sie unter der zärtlichen, trostspendenden Umarmung, doch dann legte auch sie ihre Hände um seinen Rücken und schloss die Augen. "Ich weiß nicht, was du erlebt hast in deinem kurzen Leben und was dir in der Vergangenheit widerfahren sein mag. Doch ich weiß, dass jedes Lebewesen, egal welches, das auch nur einen Funken Gefühl in sich trägt gute sowie schlechte Erfahrungen mit dem Geschenk des Lebens macht. Manchmal ist es eine Qual, doch man muss sich auch helfen lassen. Wenn du andere zu täuschen suchst, zerstörst du dich nur selbst.", nuschelte der Elbenprinz in ihr Haar. Kurz darauf setzte ein Zucken an seinem Körper ein, das von den Schluchzern Liaras' hervorgerufen wurde. Abermals hätte sich das Mädchen selbst ohrfeigen können. Wieso brach sie in letzter Zeit nur immer so häufig in heiße Tränen aus? Wieso konnte sie ihre Gefühle nicht mehr so gut verstecken? Lag es an dieser fremden, mystischen Welt ,Mittelerde', die sie weder kannte noch je etwas über diese gehört hatte? Oder lag es an ihren Mitmenschen oder besser ,Mitvölkern'? Lag es an Gimli, Indûrin, Gilelthil und nicht zuletzt sogar an Legolas selbst? Waren alle sie der Grund für das Zerreißen ihres Herzens? Fügten sie dem Herz Schmerzen zu, die vorher an ihr abgeprallt waren? Sie ahnte, dass dem nicht so war. Sie ahnte, dass all die Wunden schon vorher in ihrem Herzen verweilt hatten, sie jedoch taub dagegen gewesen war, jeden einzelnen Riss des wichtigen Organs ignoriert hatte. Bei jedem dieser Gedanken, die die Wahrheit über ihr wahres ,Ich' näher brachten krallte sie die Finger fester in den weichen Stoff der grünen Tunika des Prinzen. Sie wollte es verdrängen, sich nicht damit konfrontiert sehen, sich wieder verstecken. Sie wollte nicht einsehen, dass die letzten Jahre, die sie gelebt hatte, nur Schmerzen verursacht hatten mit wenigen Momenten, in denen manche Wunden sogar hatten heilen können. Also schüttelte sie heftig den Kopf um dieselben zu verdrängen. "Tut...tut mir leid...", hauchte sie mit Tränenerfüllter Stimme, doch Legolas lächelte, was sie nicht sehen konnte. "Weißt du noch, was ich dir am Ufer des Baches sagte?", fragte er sanft und strich beruhigend durch das lockere Haar. Ein weiteres Schluchzen war die Antwort. "Ich sagte: ,Du musst dich deiner Tränen nicht schämen. Lass sie zu, und dir ist sofort leichter ums Herz.'" Noch während beide so dasaßen, wurde die Tür aufgeschmissen und ein kleiner Mann mit Vollbart kam grinsend ins Zimmer gestürzt. "Holla! Ich wusste doch, dass die Lady wach ist. Sonst wäre der edle Elb schon längst zum Frühstück erschienen." Ein belustigtes Lächeln bahnte sich auf Gimlis Lippen, das sogar durch den Bart zu sehen war. Legolas erhob sich mit dem Mädchen auf den Armen, das das Gesicht an seinem Hals verbarg und die sanfte Haut an dieser Stelle mit heißer salziger Flüssigkeit nässte. Sie wollte den Zwerg nicht ihre Tränen sehen lassen. "Ich wollte sie gerade zu einer Dienerin bringen, damit sie das Mädchen zum Frühstück herrichten kann.", erwiderte Legolas mit einem Lächeln. "Ja klar doch!", tat Gimli das Thema spöttisch ab. "Also falls auch du Hunger hast, Liara...die Lady Galadriel begrüßt euch gern an ihrem Tisch.", lud Gimli freundlich ein. Liara schämte sich dafür, das sie nur ein mattes ,Mhm' herausbekam, woraufhin der Zwerg jedoch abermals herzhaft lachte. "Du bist wohl noch sehr müde, mein Fräulein? Aber zum Glück bist du überhaupt wieder wach. Ich hatte schon ernsthaft an deinem Fortleben gezweifelt, so wie du geschlafen hast. Drei Tage. Das muss dir erst einmal einer nachmachen." Ein gutmütiges Grinsen lag auf seinen Zügen und er deutete eine stichelnde Verbeugung Legolas gegenüber an, bevor er die Tür hinter sich schloss und dann pfeifend zum Frühstück stapfte. Er freute sich, wieder gemeinsam mit der Lady Galadriel speisen zu dürfen. Ihre Nähe hatte eine träumerische Wirkung auf ihn und obgleich diese Ruhe und Festlichkeit, die jeden Tag vorherrschte durch einen gelegentlichen Streit der beiden Brüder unterbrochen wurde, was jedes Mal in einer riesigen Essenschlacht endete, genoss er jede Mahlzeiten aufs Äußerste. Kaum war das Klacken der Tür verhallt, setzte der Prinz das Mädchen wieder auf dem Bett ab. Ihre Hände löste er sanft von seiner Schulter um gleich darauf ihr Kinn etwas anzuheben. Die leicht geröteten Augen, die durch die Tränen hervorgerufen wurden, würden durch einen Schwall kaltem Wasser wieder normal werden. "Ich werde dir jetzt wirklich eine Dienerin schicken, die dir beim Ankleiden behilflich ist, so wie ich es Gimli berichtete. Ich will nicht, dass mich dieser Zwerg eines Tages der Lügen straft. Und danach werde ich wiederkommen und dich in den Speisesaal geleiten.", erklärte er sanft, strich mit der Hand noch einmal kurz durch das weiche Haar und schritt dann der Tür zu. Doch noch ehe er sie erreichte, nahm er seinen Namen hinter sich wahr. "Legolas.", hielt ihn das Mädchen mit rauer Stimme zurück. Ihr schüchterner Blick traf seine Augen, als er sich fragend zu ihr umwandte. "Ja?" "Danke...das du...für mich da bist.", brachte sie stockend hervor. Einen kurzen Augenblick hielt sie seinem Blick noch stand, ehe sie den Kopf abermals verlegen senkte. Legolas stand nun in ihrem Zimmer und wusste nicht genau, was er ihr darauf erwidern sollte. In keiner Sprache, der er mächtig war, fand sich ein Wort, das seine Gefühle in diesem Moment auszudrücken vermochte. Das Glück in seinem Herzen, das durch ihren kleinen Satz hervorgerufen wurde, war einfach nicht zu beschreiben. Umso mehr taten seine Augen das Übrige, doch dies gewahrte Liara gar nicht mehr, hatte sie sich doch abgewendet. "Was ist? Wolltest du nicht jemanden zu mir schicken, damit ich mich umziehen kann oder willst du mich im Nachthemd zu der Herrin tragen?", fragte das Mädchen plötzlich belustig und hob abermals den Kopf. Ein übermütiges Funkeln stand in ihren Augen und Legolas geriet ins Stottern, als ihm gewahr wurde, dass er sie geraume Zeit einfach nur angestarrt hatte. "Nein...ich...ehm...also..." Ein Kissen traf ihn an der Stirn und er verstummte augenblicklich. Verdutzt, überrascht und äußerst verwirrt. Doch noch ehe das weiche Stück Stoff auf den Boden fiel, setzte ein herzhaftes Lachen Liaras ein, das alle Zweifel des Prinzen ausmerzte. "Nun geh schon! Ich habe Hunger.", rief sie fröhlich und lachte noch herzhafter als auch er zu schmunzel begann. Er deutete eine Verbeugung an und machte, dass er davon kam. "Wie ihr wünscht, Herrin.", alberte er und schloss dann die Tür hinter sich in dem Wissen, das ihr Lachen diesmal echt gewesen war. ~*~ Ein leises Klopfen an der Tür lies Liara aus ihren Gedanken auffahren. "Herein.", bat sie freundlich. Und noch ehe sich die Tür öffnete, wusste sie, dass es jemand war, der ihr beim Ankleiden behilflich sein sollte. Und schon beinahe gleich ihren Gedanken steckte eine hübsche Elbin den Kopf durch die Tür. "Lady? Darf ich euch behilflich sein?", fragte sie höflich. Liara schüttelte verneinend und mit ernster Miene den Kopf. "Nein.", sagte sie kurz angebunden. Die Elbe blieb kurz verwundert und verdutzt stehen. Wieso auf einmal nein? "Nein?", wiederholte sie ungläubig. Liara nickte und lächelte dann. "Aber wenn ihr mich einfach nur Liara nennt, könnt ihr mir ruhig behilflich sein.", erklärte sie lachend und lächelte die junge Elbe fröhlich an. Deren Miene erhellte sich nach dieser Erläuterung sofort und nun strahlte auch sie über das ganze Gesicht. "Wie ihr wünscht, Liara. Nennt mich doch einfach Aewen." "Und bitte...lass diese Höflichkeitsformen weg. Einfach nur Liara das reicht vollkommen aus." Abermals lachte die Elbe laut los und nickte nur einverstanden mit dem Kopf. Dann schwang die Tür weiter auf und mit einem Ruck wurde ein Korb mit Kleidern ins Zimmer gehievt, die Tür mit dem Fuß zugeschmissen und die Wäsche auf dem Bett neben dem Mädchen abgesetzt. Doch der Knall der Tür ließ das hübsche Wesen zusammenzucken und unbeabsichtigt schmiss Aewen kurz darauf den Korb herunter, der polternd auf den Boden fiel. Erschrocken kniete sie nieder, entschuldigte sich tausendmal und setzte den Korb dann wieder auf dem Bett ab. Ihre Ohren waren rot, was Liara sofort an Legolas erinnerte, wenn ihm etwas peinlich war. Besänftigend erklärte sie der Elbe, dass es nicht weiter schlimm wäre, woraufhin diese erleichtert die Kleider herauszog und dem Mädchen vor die Nase hielt. "Seht...möchte...st du dies hier anprobieren?" Liara schüttelte angewidert den Kopf. Sie hasste Kleider und daran änderten weder Elben noch Mittelerde etwas. Sie würde sich unter keinen Umständen damit anfreunden. Dementsprechend missfielen ihr auch die weiteren Exemplare, die Aewen vorführte, woraufhin diese beinahe zu verzweifeln schien. "Hast du auch einen Rock?", fragte das Mädchen, welches der Elbe ansah, dass sie langsam traurig wurde. Daraufhin nickte diese mit einem Lächeln. Aewen zögerte kurz, meinte dann jedoch kichernd: "Warte kurz. Ich bringe dir einen!" und schon huschte sie zur Tür hinaus. "Aber bitte einen kurzen!", rief ihr Liara lachend hinterher, doch kurz darauf riss sie verwundert die Augen auf, als das Mädchen wieder in der Tür stand, nun mit Kleidern bewaffnet. "Aber diese Röcke sind unzüchtig für ein junges Mädchen.", wollte Aewen Liara noch von ihrer Entscheidung abbringen, als sie die zufriedene Miene dieser bemerkte. Doch Liara winkte ab. "Das macht nichts.", versicherte sie zuversichtlich. "Dir vielleicht nicht, aber der Herrin wird es missfallen. Blosse Beine sind unzüchtig und verführen.", erklärte die Elbe abermals errötend. Liara murrte, sah jedoch ein, dass sie sich der elbischen Kultur wenigstens weitgehend anpassen musste. "Und warum habt ihr sie dann?", fragte sie noch einmal, woraufhin Aewen nun voll und ganz errötete, was Liara jedoch nicht verstand. "Warum wirst du rot?", fragte sie unschuldig, woraufhin die junge Elbin anfing zu kichern. "Wenn du lange genug hier verweilst und jemanden findest, wirst du es verstehen.", kicherte Aewen aufgekratzt. Liara sah ein, dass es wohl peinlich war darüber zu reden und schlug ihr einen Kompromiss vor. "Und wenn du mir so eine Hose holst, wie sie die Männer unter euch tragen?", fragte sie neugierig. Der entsetzte Ausdruck auf Aewens Gesicht lies sie jedoch an ihrem Vorschlag zweifeln. "Bei Iluvatar, nein!", rief sie empört. Welch eine Kultur hatte dieses Mädchen? "Das geht nun wahrlich nicht! Ein weibliches Wesen, das Männerkleidung trägt...So darfst du garantiert nicht zur Herrin.", Liara seufzte und startete noch einen letzten Versuch. "Aber ich möchte doch über die Hose einen der kurzen Röcke tragen und dann eine Bluse.", erwiderte sie matt und sah der Elbe nur allzu gut an, dass sie damit nun ganz und gar nicht einverstanden war. "Bitte! Bitte ich möchte das aber anziehen!", flehte das Mädchen hoffnungsvoll, woraufhin sich Aewen kurze Zeit später geschlagen gab. "Einverstanden. Aber erzähle niemanden, wer dich angekleidet hat, sonst werde ich sicherlich ein unangenehmes Gespräch mit den Hofdame führen müssen.", bat sie woraufhin Liara nickte und der Elbe lächelnd nachschaute. Sie war richtig nett. Ganz anders als Gilelthil. Und hübsch außerdem. Vielleicht konnte sie in ihr ja eine Freundin finden. ~*~ Als Legolas mit Liara auf den Armen den Speisesaal betrat, wandten sich alle Köpfe nach den Eintretenden um. Sofort erhellten oder verfinsterten sich die Mienen. Allen außer Gilelthil und Indûrin schien das Erscheinen des Mädchen zu erfreuen. Gilelthil, da sie nun nicht mehr ungestört mit Legolas anbändeln konnte, Indûrin, da Liara ausgerechnet auf Legolas' Armen hier eintraf. Der König des Düsterwaldes hob zudem nicht einmal seinen Kopf sondern stierte verbissen auf sein Essen hinab. Innerhalb der letzten Tage hatte er oft mit Legolas gesprochen, wollte ihn von seinen Gedanken befreien und ihm dieses Mädchen ausreden, doch dieser hatte strikt und fest darauf beharrt, das zwischen beiden nichts lief. Zumindest noch nicht, wie der Vater des Prinzen jetzt beurteilen konnte. Aber der Tag würde kommen, das wusste er. Denn er hatte seinem Sohn kein Versprechen abringen können, dass ihm das Mädchen entfernte. Freudig erhob sich Galadriel aus der Mitte des Tisches. Neben ihr saß Celeborn und schielte freundlich in Richtung der beiden Neuankömmlinge. Anscheinend schien sie Liaras hart erkämpfter Aufzug, der aus einer eng anliegenden Hose uns einem der kurzen Röcke und einer Bluse bestand, nicht zu stören. Oder zumindest tolerierte sie dies. Schließlich konnte man die Sitten des Mädchens nicht einfach vollständig unterbinden. "Ich bin erfreut über euer Erwachen. Der weite Weg erschöpfte euch, Kind der Menschen. Auch habe ich nur tugendhaftes über euch vernommen, was euch zumaßen ermüdete, ohne das ihr rasten und ruhen konntet...", erhob Galadriel vornehm die Stimme. Und während Gimli nur so an ihren Lippen klebte und jedes einzelne Wort in sich aufsog, amte Gilelthil die Worte der hohen Frau mit affigen Mundbewegungen spöttisch nach, um Liara so zu verdeutlichen, dass sie genau das Gegenteil empfand. "Doch nun vergesst Strapazen und Müdigkeit und erweist uns die Ehre, mit euch zusammen zu speisen.", fuhr Galadriel fort und setzte sich wieder. "Ich danke euch, Herrin des Waldes, dass ihr mich aufnehmt und umsorgt.", erwiderte Liara höflich. Ihr kam nicht einmal der Gedanke etwas freches zu erwidern. "Der Retterin des Prinzen gebe ich gerne eine Unterkunft. Bleibt solange hier, wie ihr es wünscht. Nicht wahr, Thranduil?", endete Galadriel hoheitsvoll und richtete sich fragend an den Düsterwäldischen König. Dieser hob kurz den Kopf und brummte etwas unverständliches, ehe er sich wieder seiner Mahlzeit zuwandte. "Kannst du mich neben Indûrin setzen?", flüsterte Liara leise in Legolas' Ohr. Die schlanken Arme hatte sie fest um seinen weichen Nacken geschlungen. Der Prinz nickte lächelnd und schritt auf den leeren Platz neben seinem Freund zu. "Gern will ich das tun Melamin.", flüsterte er. Ihm war klar, dass das Mädchen an Indûrin hing. Aber er hoffte insgeheim, es würde nie mehr als Freundschaft daraus entspringen. Denn dann würde sein Herz welches Liara gerade unbewusst liebevoll heilte, wirklich zerbrechen. "Mela- was?", fragte sie verdutzt und sah den Elben aus großen Kulleraugen an. Dieser lächelte aber nur geheimnisvoll. "Du und dein doofes Elbisch!", beschwerte sich das Mädchen grummelnd, ehe sie von seinem Nacken abließ, als er sie in den Stuhl sinken ließ. "Guten Morgen, Liara. Ich bin froh, dass du dich von deiner Erschöpfung erholt hast.", lächelte Indûrin sanftmütig und bot ihr ein Stück Lembasbrot an, das das Mädchen dankbar entgegennahm. Während sie noch etwas Mallornblütenhonig darauf schmierte lächelte sie Indûrin auch ins Gesicht. "Ja. Ich dachte, ich hätte nur 5 Stunden geschlafen, aber ich bin nun ausgeruht.", versicherte sie aufmunternd. Indûrin nickte glücklich und beugte sich dann zu ihr hinüber, um ihr einen Kuss auf die Wange zu hauchen. "Ich machte mir große Sorgen.", flüsterte er unter dem verkniffenen Blick seines Prinzen. "Aber das brauchtest du doch nicht! Ich habe nur geschlafen.", erwiderte das Mädchen lachend. Mit einer Hand fasste sie sich verdutzt an die Wange. "Wie heißt es so schön?", schmatzte Gimli zwischen 2 Trauben. "Ich schlafe den Schlaf des Todes, oder nicht? In deinem Fall erschien es mir wirklich so. Richtig grauenvoll blass hast du ausgesehen. Aber nicht nur im Schlaf, will ich meinen." "Ebenso wie dein Bart, der auch gekämmt noch strubbelig ist, willst du damit sagen?", konterte das Mädchen rasch, woraufhin der Zwerg glatt für einige Sekunden vergaß das Stück Brot wieder aus seinem Mund zu ziehen und sich währenddessen unsicher über den zotteligen Bart strich. "Sag nie etwas über den Bart eines Zwerges, sonst wirst du es bereuen.", knurrte Gimli böse. Das Mädchen hatte ihn in Gegenwart Galadriels beleidigt, das konnte er nicht auf sich sitzen lassen. "Du musst wissen...", mischte sich Gilelthil ein. "Der Bart eines Zwerges ist sein stolz. Sie lassen ihn über die Jahre wachsen, damit sie damit die Tiefe ihrer Buddellöcher messen können.", verhöhnte sie das edle Haarstück am Kinn des Geschädigten. "Ach was...so was kann man auch künstlich herstellen. Was denkst du, warum bei uns so viele Weihnachtsmänner rumlaufen können?", versuchte Liara weiter zu sticheln, was jedoch in die Hose ging. Und wieder einmal wurde ihr klar, dass sie die Unwissenheit der Elben über ihre Welt nicht berücksichtigt hatte. "Was ist ein Weihnachtsmann?", fragte Galadriel nach langer zeit der verblüfften und fragenden Stille. Liara seufzte schwer. Warum konnte sie kein Wesen dieser Welt sein? Oder noch besser, Elben nicht bei ihr zu Hause wohnen? "Das ist schwer zu erklären. Der Weihnachtsmann bringt die Geschenke zum Heiligabend. Sagen wir es so: Heiligabend ist ein Tag im Jahr, an dem die Geburt Christi gefeiert wird." "Christi?", unterbrachen sie mehr als 5 Stimmen gleichzeitig. Das Mädchen sah ein, dass sie nun nicht mehr zum Essen kommen würde und legte das Besteck beiseite. "Nunja. Das hängt mit einer unserer Weltenreligionen zusammen. Es gibt 5 Weltreligionen: Christentum, Judentum, Islam, Buddhismus und Hinduismus.", begann sie mit ihrem bericht, wurde aber nun abermals unterbrochen. Diesmal von Legolas. "Aber warum denn 5 Religionen? Es gibt doch nur einen Gott und das ist Eru, der Eine.", warf er verwirrt ein. Liara schüttelte geduldig den Kopf. "Nein. Die Menschen in meiner Welt glauben an verschiedene Götter. Oder manchmal sogar an mehrere. So verehrt das Christentum den ,Gott' der Buddhismus Buddha und die Juden auch nur einen Gott. Dennoch gibt es andere Religionen, die daran glauben, das mehrere Götter existieren. Das zum Beispiel einer für Fruchtbarkeit oder ein anderer für das Feuer zuständig ist." "Wie die Valar.", warf Galadriel gedankenverloren ein. Das Mädchen zuckte kurz mit den Schultern, sprach dann aber weiter. "Jedenfalls feiert das Christentum am 24. Dezember (fast am Ende des Jahres) ein Fest, das sich Weihnachten nennt. An diesem Tag soll 2003 Jahre zuvor Jesus Christus geboren worden sein. Angeblich der Sohn Gottes, der Frieden unter die Menschen bringen sollte. Und an Weihnachten bekommen Kinder wie Erwachsene Geschenke." "Vom Weihnachtsmann?", fragte Gimli begeistert. Die Vorstellung, jedes Jahr, neben dem Geburtstag, ein Geschenk zu bekommen war verlockend und begeisterte das Gemüt des Zwerges. Aber er war nicht der einzige, der dem Mädchen jedes Wort gierig von den Lippen ablas. So ziemlich alle Anwesenden warteten gespannt auf die Fortführung. "Nein.", schmunzelte Liara nachsichtig. Die Begeisterung für Weihnachten der Wesen von Mittelerde rührte sie sehr. So hatte sie selbst empfunden, als sie noch ein kleines Mädchen war. Doch nun hatte das Fest langsam seinen Reiz verloren. "Den Weihnachtsmann gibt es doch gar nicht.", versuchte sie begreiflich zu machen, was gründlich misslang. "Aber bringt er denn nicht die Geschenke?", fragte Gil irritiert. Sie hatte anfangs versucht, das Thema zu ignorieren und ihm keine Beachtung zuzuweisen, doch es hatte sie neugierig gemacht, was das Mädchen berichtete. "Nein. Den Weihnachtsmann gibt es nicht. Er ist nur eine erfundene Figur, um die Kinder zu erfreuen und das ganze etwas geheimnisvoll wirken zu lassen. In Wirklichkeit kaufen die Eltern die Geschenke für ihre Kinder." "Aber von wem werden sie dann beschenkt?", fragte Legolas neugierig. Es war gar nicht zu fassen, was er da hörte. "Sie bekommen von ihren Kindern Geschenke, oder ihren eigenen Eltern, denen sie auch etwas schenken. Jedes Jahr sitze ich mit meiner gesamten Familie im Wohnzimmer und wir hören Lieder über die Weihnachtszeit. Duftende Kerzen erhellen mit ihrem schimmernden Licht die Schatten des Raumes und auch die Kerzen auf dem reich geschmückten Weihnachtsbaum tun ihr bestes." Langsam verlor sich das Mädchen in den Erinnerungen und sagte es nun größtenteils zu sich selbst, sodass sie die Frage Legolas' erst im Nachhinein hörte. "Ein Weihnachtsbaum?", fragte er und berührte zärtlich ihre Hand, was Indûrin ihm sofort gleich tat. In letzter Zeit hatte er nicht mit seinem Freund sprechen können, da er ihm immer geschickt ausgewichen war. Aber heute würde er ihn wegen des Mädchens zur Rede stellen. "Ja. Die Familien gehen in den Wald oder auf den Markt und kaufen Bäume, die vom Förster ausgesucht wurden. Sie mussten entfernt werden, damit der Wald besser wachsen kann. Und zu Hause schmücken wir sie dann." "Ihr fällt Bäume für euer Fest?", fragte Thranduil beinahe entsetzt. Dies zu hören war für einen naturliebenden Elben das Grausamste. "Wie barbarisch! Eure Sippe gleicht den Orks!", rief er empört aus und stand ruckartig auf, um den Raum zu verlassen. Ohne das Mädchen noch eines Blickes zu würdigen, schritt er hoch erhobenen Hauptes an ihr vorüber. Als er gegangen war, richtete die Herrin das Wort an das verwirrte Mädchen. "Was tut ihr nach dem Fest mit euren Bäumen?", fragte sie neugierig, doch ohne Intoleranz in ihrer Stimme, was das Mädchen hoffen ließ. "Wir verbrennen sie, um unsere Wohnungen zu erwärmen.", gab sie kleinlaut zu und senkte schuldbewusst den Kopf. Umwelt war ein Thema, das wusste sie nun, das sie niemals bei den Elben anschneiden durfte. Anscheinend liebten sie Natur über alles und wenn sie von dem Chaos in Liaras Welt erfuhren würden sie das Mädchen sicher nicht mehr um sich haben wollen, wie Legolas' Vater. Traurig senkte sie den Kopf. Anfangs war er doch so nett gewesen, warum hasste er sie nun? Sie verstand es nicht. "Nun. In ein paar Tagen trifft Lord Elrond ein. Es wird ein Rat stattfinden, in dem wir beraten, was mit euch geschehen soll.", erklärte Galadriel sanft. Liara wusste an ihrer Miene, dass sie sich in etwas verdammt kompliziertes hineingeritten hatte und folgte der Herrin und ihrem Gemahl mit den Augen bis zur Tür, die dann jeglichen Blickkontakt abschirmte. Seufzend sank sie in ihrem Stuhl zusammen und biss missmutig in eine Scheibe Lembas. "Ich habs versaut, oder?", fragte sie traurig und schielte Legolas hilfesuchend von der Seite an. Dieser griff nach ihrer Hand, die in ihrem Schoß ruhte und drückte sie fest und zuversichtlich. Er selbst wusste, dass sie die Elben verschreckt hatte und der Rat zweigeteilt sein würde, wenn es um eine Entscheidung ging. Vor allem sein Vater würde alles tun, um sie von seinem Sohn fern zu halten. Doch er würde sich für seine Liara einsetzen. Schon beim ersten Lächeln und Lachen des Mädchen, hatte sie sich unbewusst und heimlich tief in das Herz des Prinzen eingeschlichen. Er meinte das wirklich wahre Wesen des Mädchens durchschaut zu haben. Die Vergangenheit, die viele Schatten auf ihr Herz gelegt hatte, war nur vorübergehend vorherrschend. Diese Schatten konnten auch beseitigt werden und die Seele befreien, die nun in dem Körper schlummerte. Und er würde diese Aufgabe übernehmen, egal ob er dann enterbt wurde, wie sein Vater es angedroht hatte. "Wenn du möchtest könnten wir nach draußen gehen.", schlug Indûrin dem Mädchen vor, noch bevor Legolas irgendwie ein Wort an sie richten konnte. Liara, die gerade den letzten Bissen hinunter schluckte nickte zustimmend. Etwas Ablenkung konnte nicht schaden. Und so legte sie beide Arme um den Nacken des düsterwäldischen Hauptmanns und Beraters des Königs, der sie daraufhin sanft aus dem Stuhl hob und nach draußen trug. Legolas sah ihnen kurze Zeit stumm nach, ehe er auch seinen Stuhl ruckartig zurückstieß und eiligen Schrittes den Raum verließ. Noch immer kauend und entsetzt die Augen aufreißend, sprang auch Gil auf und eilte ihm nach. Schließlich wollte sie ihn nicht aus den Augen lassen. Gimli, an einer Hähnchenkeule kauend, blieb nach dem letzten Klicken der Tür allein im Saal zurück. Verwundert starrte er auf das Holzstück, dass die Wand verschloss und zwinkerte 2-3 Mal, ehe er seine Sprache wiederfand, resignierend den Kopf schüttelte und etwas vor sich hin brummte, das verdächtig nach ,Sind denn hier alle bekloppt?' klang, ehe er sich einer weiteren Lembasscheibe zuwandte und sie genüsslich mit Mallornhonig bestrich. ~*~ Ganz vorsichtig, als wäre sie aus Glas, ließ Indûrin das zierliche Mädchen ins grüne Gras, nahe eines kleinen Sees sinken. Die Bäume ringsum warfen gemusterte Schatten, die durch das grüne Blätterdach entstanden. Dann hockte er sich vor sie und legte seine Hände auf ihre Knie um sich leicht und vorsichtig abzustützen. Ein Lachen ihrerseits ließ sein Herz glücklich schneller schlagen. "Du siehst wunderschön aus, heute. Ich bin wirklich erleichtert, dass dir nichts ernsthaftes widerfahren ist. Die Dauer deines Schlafes war beängstigend.", stellte er lächelnd fest. Ein leichter Rotschimmer ließ eine gesunde Farbe auf ihrem Gesicht zurück. Das Haar, das durch 2 kleine fein geflochtene Zöpfe zurückgehalten wurde, wehte sanft im Wind und kitzelte gelegentlich ihre Wange. "Du musst keine Angst um mich haben.", beruhigte sie den Freund. "Ich schlafe oft sehr lange, wenn ich keine Schule habe. Meistens bis in den Nachmittag hinein." Ihr Blick verlor sich träumerisch in der wundervollen Landschaft des Waldes. Jeder einzelne Baum, ja sogar jedes einzelne Blatt machte den Eindruck innerster Zufriedenheit und schönster Gesundheit auf sie und ein wehmütiger Glanz schlich sich in ihre Augen, als sie an die Wälder in ihrer Heimat dachte, die durch schmutzige Abgase und anderen Industrieabfall verschmutzt und krank gemacht wurden. "Aber dann verschläfst du doch den ganzen Tag. Wir sind oft schon im Morgengrauen auf und gehen spät zu Bett um besonders viel mit der Natur teilen zu können.", gestand der Elb lächelnd. Liara nickte gedankenverloren. "Indûrin...dort wo ich lebe, gibt es weit und breit keine Bäume.", flüsterte sie auf einmal. Die Augen des Elben weiteten sich ungläubig. Keine Bäume? "Ich lebe im Vorort einer Großstadt. Der einzige Wald, den ich jeden Tag zu sehen bekomme, ist der Wald bestehend aus Beton und Teer.", fuhr sie fort. Ihre Worte entsetzten den jungen Elben zunehmendst. Woher kam Liara? Was für eine Welt bewohnte sie? "Und wenn ich Bäume sehe sehen sie krank aus. Im Gegensatz zu der wunderschönen Natur des Goldenen Waldes oder Düsterwald, sind die Bäume bei uns der Erschöpfung nahe. Aber...wir tun auch nichts dagegen. Wir versuchen es aber....es gibt immer wieder Menschen, die die Gesetze nicht einhalten und dennoch unbegnadet fällen und verbrennen und somit das Klima unserer Welt aus dem Gleichgewicht bringen." Sie schluckte und verstummte dann für einige Zeit wieder. Sah einfach nur zu den Baumkronen auf, in denen sich der freie Wind verfing und wütend versuchte sich wieder zu befreien. Verwundert über ihre eigenen Worte stieß sie einen langen Seufzer aus. Noch nie hatte sie sich darüber Gedanken gemacht. Doch vom ersten Tag an, den sie hier verbringen durfte, kamen ihr die Gedanken über ihre eigene Welt oft. Und sie nahmen sogar zu. "Wir zerstören unseren eigenen Lebensraum.", schluchzte sie. "Ich glaube so sind wir Menschen nun einmal. Rücksichtslos, grausam und egoistisch.", zischte sie selbstverachtend. "Mag sein das ein Großteil der Menschen in deiner Welt solche Charaktereigenschaften besitzt. Doch du bist anders. Ich fühle es. Ich fühle es tief in meinem Herzen, das du etwas besonderes bist.", sprach er ernst und als das Mädchen zu ihm aufblickte hatte er ebenfalls den Blick gen Himmel gerichtet. "Indûrin!", stieß Liara hervor, lehnte sich nach vorn und umarmte den Freund herzlich. Auch wenn sie nicht so dachte, wie er, so spendeten ihr diese Worte doch etwas Trost. Überrascht schloss auch der Elb vorsichtig die Arme um den Rücken des Mädchens. ~*~ Eiligen Schrittes versuchte Legolas Indûrin mit dem Mädchen auf den Armen einzuholen. Schnell bog er um die Ecke, die gleich nach Verlassen des Speisesaals folgte ein und stieß mit einem, um ein Stückchen größeren Elben als er selbst es war, zusammen. Ein überraschter Laut entwich seiner Kehle doch er fing sich schnell. "Verzeih, mellon. Ich habe es eilig. Ich hörte dieser miese Ork verweilt noch immer am Frühstückstisch der Herrin." Haldirs Augen glitzerten wutentbrannt bei seinen Worten doch Legolas war auch ohne dieses Funkeln klar, wen er mit Ork gemeint hatte. Matt lächelnd wedelte er mit der Hand und sah entschuldigend zu Haldir auf. "Mit Bedauern muss ich dir mitteilen, dass der ,Ork' den Speisesaal vor kurzem verlassen hat und mit Liara irgendwo hin gegangen ist.", berichtete Legolas matt und sah sich während seiner Worte suchend um. Abermals verfinsterte sich die Miene des Gladrim und die Augenbrauen zogen sich zusammen. "Wie? Der Hund ist mit deiner Geliebten getürmt?!", zischte er noch gerade so beherrscht. "Ich sagte dir doch, Legolas, wende nur ein einziges Mal den Blick von ihm ab und er ist wie ein Wolf in der Nacht. Aber das er sich auch noch an deine Liebste heranmacht...", wollte er sich abermals in Rage reden, doch eine Stimme unterwies ihn herrisch. "Sie ist nicht Legolas' Geliebte, kapiert!?", fauchte Gil hinter dem Rücken des düsterwäldischen Elben. Sie war ihm gefolgt in der Hoffnung ihn allein sehen zu können. In der letzten Zeit war er zwar höflich gewesen, schien ihr aber bewusst aus dem Weg zu gehen. "Soso. Deinem Ton nach zu urteilen denkst du sicher, das dir das Los als seine Geliebte zusteht.", fauchte Haldir böse. Er hatte etwas gegen dieses Weibsstück. Sie erinnerte ihn irgendwie an seinen eigenen Bruder. Als ihre Wangen sich auch noch rot färbten, lachte er triumphierend. "Wenn deine Ohren nicht der Bewies wären, würde ich dich eher für einen Menschen oder Ork anstelle eines Elben halten.", scherzte er. Auf diese Worte hin, sah Gilelthil ihn entsetzt an, schlug die Hände vors Gesicht, ehe sie sich auf dem Absatz umkehrte und panisch davonlief. Beide männlichen Wesen sahen ihr überrascht nach. Dann schüttelte Haldir verächtlich den Kopf. Er hatte doch nur einen Scherz gemacht. Seelisch stellte sich der Hauptmann schon auf eine Predigt des älteren Prinzen ein, der jedoch nur verschmitzt und sogar dankbar lächelte. "So wird man sie also los.", stellte er glücklich fest. Gilelthil war ihm zu aufdringlich. Vor allem, da sie nicht einzusehen schien, dass er sein Herz längst dem Menschenmädchen geschenkt hatte. Haldir hatte sogar recht. In gewisser Weise glich sie wahrlich einem Menschen oder gar einem Ork. Grinsend legte Haldir einen Arm um seinen langjährigen Freund und meinte schmunzelnd: "Komm. Lass uns diese Kreuzung aus Ork und Elb finden und dein Mädchen aus seinen Klauen befreien." Haldir konnte nicht mehr an sich halten, als er die rot anlaufenden Ohren seines Prinzen gewahrte und als dieser noch die Worte ,Sie ist nicht MEIN Mädchen' zwischen den Lippen hervornuschelte, war es um seine stolze Fassung geschehen. Erheitert klopfte er Legolas auf die Schulter, während er ihn sanft ihn eine Richtung lenkte. Seine Lippen näherten sich den Ohren des Freundes die mittlerweile die reife Farbe einer Tomate aufwiesen und flüsterte etwas hinein. Die Wachen an den Wänden der Gänge mussten nicht unbedingt alles erfahren. "Ich weiß dass du ihr dein Herz geschenkt hast, Prinz. Vor mir kannst du es nicht leugnen. Ich sah es vom ersten Augenblick an. Du verbirgst es gut, doch reicht es nicht aus, das Herz eines Freundes zu täuschen." Legolas schüttelte den Kopf und wehrte die Hand des Freundes unwirsch ab, die sich abermals auf seine Schulter legen wollte. "Nein. Du verstehst das nicht. Ich gab Indûrin mein Versprechen, sie nicht als mehr anzusehen als eine Freundin im guten Sinne.", presste Legolas hervor. Schlagartig wurde Haldirs Miene wieder von einem Schatten beherrscht. "Ach dem!", tat er die Sache verächtlich ab. "Er ist mein Freund!", begehrte Legolas noch ein letztes Mal auf und sah Haldir entschlossen in die Augen, womit er ihm zu verstehen gab, dass er beide mochte und ihn die Brüderfehde nichts anging. Haldir sah es in den Augen des Älteren und nickte nachgiebig. "Aber Legolas, Mellon. Ungeachtet der Regeln schlägt die Liebe ein. Dies ist ihre Taktik und du kannst dich ihren Fängen und schwindelerregenden Gefühlen nicht entziehen. Sei dies an ein Versprechen gebunden oder eingeschränkt. In der Liebe müssen die Schranken überwunden werden. Ich würde alles tun um mit Amrûn zusammenbleiben zu können, auch wenn ein Schatten sich schon längerer Zeit meiner Seele bemächtigt hat. Immer, egal was komt, werde ich die Elbin meines Herzens beschützen." "Aber die Frau MEINES Herzens ist ein Mensch und fremd dazu. Mein Vater...", hob Legolas an, doch Haldir schnitt ihm das Wort ab. "Ach? Angst vor Papi?", fragte er spöttisch und tippte Legolas gegen die Schulter, woraufhin dieser errötend etwas zurückwich. "Quatsch nicht, Haldir! Natürlich habe ich keine Angst vor meinem Vater!", protestierte Legolas mürrisch und tat wieder einen Schritt auf den lorischen zu, was diesen dazu veranlasste den Gang entlang zu rennen. "Ja natürlich doch! Jetzt verstehe ich. Papi hat dich unter seinem Pantoffel und mein Bruder noch dazu!", rief Haldir mit einem dreckigen Lachen, was Legolas nicht auf sich sitzen lassen konnte und so eilte er dem lachenden Elben hinterher. "Was erzählst du da? Mein Vater hat mich nicht in seiner Gewalt!", rief der Prinz empört. "Na klar doch! Prinzlein befolgt brav jeden Befehl seines Papis!", stichelte Haldir erneut. Das sie schon längst im Wald angekommen waren, hatte Legolas überhaupt nicht bemerkt und so erschrak er, als ein Hase seinen Weg kreuzte und er noch in letzter Sekunde zum Sprung ansetzen. "Aber Legolas du bist so bleich! Dabei war es doch nur ein Häschen!", rief Haldir aus vollster Kehle, was dem Düsterwäldler die Schamesröte ins Gesicht trieb. "Nicht nur Angst vor Papi sondern auch vor einem Hasi!" Nun reichte es dem Prinzen endgültig entschlossen sprang er auf den Baum, in dessen Krone Haldir kurz zuvor verschwunden war und Ast um Ast emporkletterte. "NA warte! Ich krieg dich und zeig dir dann, wer von uns beiden ein Angsthase ist, Haldir!", rief Legolas entschlossen. Bald darauf entdeckte er den Haarschopf des Galadrim, dessen Gesicht nach Westen gerichtet war. Er bewegte sich nicht, sondern saß stumm und steif auf seinem Ast, der ein wenig unter seinem Gewicht nachgab. Das verwunderte den Prinzen etwas, denn sicherlich würde Haldir etwas auf seine Herausforderung erwidern. Normalerweise. Doch nun schien etwas nicht zu stimmen. Ebenso leise wie ein Eichhörnchen bestieg der blonde Elb die Äste bis hoch zu Haldir, der immer noch seinen Blick auf See unter sich gerichtet hielt. Legolas senkte ebenfalls den Kopf und japste leise, als er Indûrin und Liara in einer Umarmung am Rande des Ufers gewahrte. Er konnte nichts tun, merkte nicht einmal wie Haldir bedauernd zu ihm hinübersah. Er war einfach nur wie gelähmt. Er konnte ebenso wenig gegen seine momentane Starre wie gegen sein stechendes Herz tun. Erst als ein Stoß in seine Rippen erfolgte, schreckte er auf und sah Haldir mit verschleiertem Blick an. "Legolas! Sieh doch. Dort hinten...sind das nicht Orks!?", flüsterte Haldir erregt. Seine Stimme zitterte ängstlich und ungläubig. Rasch wandte Legolas den Blick von dem Pärchen ab und wandte ihn auf den Waldrand. Tatsächlich bewegte sich dort etwas. Legolas scharfe Augen konnten sogar das Glitzern eines Pfeils in der Sonne erkennen und sofort sprang er auf, sah mit schreckensbleichem Gesicht hinunter und dann auf Haldir, der die stumme Frage erwiderte. ,Orks? In Lorien!? Was war mit den Wächtern?' Gemeinsam sprangen sie in stummem Übereinkommen vom Baum herab und landeten einige Meter hinter Indûrin und Liara, die erschrocken auseinander fuhren. Ihr Sprung war so perfekt gleich gewesen, das ein Zuschauer sicherlich angenommen hätte, sie hätten es jahrelang einstudiert. Als das Mädchen Legolas erkannte bahnte sich ein erfreutes Lächeln auf ihr Gesicht, doch seine Miene und der Ausdruck in den Augen, erstickten es im Keim. Was hatte er? Schnell setzte sich der Elb in Bewegung und rannte auf beide zu, warf sich zwischen Indûrin und Liara, um das Mädchen zu decken. Seine Hand lag am Schaft seines Messers. Jederzeit war er bereit, es zu ziehen. Haldir stürmte mit nach vorn, den Bogen, den er immer auf dem Rücken trug plötzlich in der Hand. "Greif dein Messer, Indûrin. Wir sichteten Orks ganz hier in der Nähe!", warf Haldir dem Bruder barsch zu. Indûrin und Liara erstarrten zugleich. "Orks!?", rief Indûrin geschockt. Legolas und der Galadrim nickten grimmig ohne den Blick vom Waldrand abzuwenden. Sie verfolgten jede Bewegung der Feinde. Durch das hohe Schilf am Ufer des Sees waren sie jedoch weitgehend vor den Blicken der Feinde geschützt. Lediglich den Augen der beiden Elben war es zu verdanken, dass sie die Angreifer zwischen den Bäumen ausmachen konnten. Als ein Pfeil durch die Luft zischte, schrie Liara erschrocken auf und klammerte sich noch um einiges fester in Legolas' Hemd fest. Der Prinz hatte sie schutzeshalber auf den Arm genommen. Doch nun ließ er sie rasch ins Gras sinken. Der Pfeil hatte die Gruppe bei weitem verfehlt jedoch war es besser, sich nicht unnötig in Gefahr zu begeben. Als er sich wieder aufrichtete zischte ein Pfeil nun direkt an seinem linken Ohr vorbei, sodass er das Geräusch schon beinahe spüren konnte, woraufhin ein lautes Geschrei auf der anderen Seite des Sees begann und 2 Gestalten aus dem Schutz des Waldes herausbrachen. Doch noch ehe Haldir einen Pfeil anlegen konnte, gewahrten die Elben weitere Gestalten, diesmal auf Pferden und dazu eine genervte, laute Stimme. "Werdet ihr wohl mit dem Unsinn aufhören ihr zwei!? Und ihr wollt Thronfolger werden? Ich glaube ich überlege mir die Sache lieber noch einmal.", schallte es über die Wiese. Überrascht ließ Haldir den Bogen sinken und trat etwas näher an das Ufer heran, damit das Schilf nicht mehr die Sicht einschränkte. Nun gewahrte er auch, wie die beiden ersten auf einen Mann auf einem Pferd zurannten, Äste und Decken und eine Maske abnahmen und um das Pferd des Unbekannten tanzten. "Aber Vater! Wir wollte doch nur die beiden Turteltauben dort drüben am anderen Ufer erschrecken.", vernahmen es die 4 lauschenden und während 2 von ihnen rote Ohren bekamen, warfen 2 andere dem männlichen Rotohr böse Blicke zu. "Es war nichts...", nuschelte Liara an Indûrins statt, was Legolas jedoch nicht so recht glauben wollte. "Umso schlimmer! Habe ich euch nicht gesagt, sobald wir in Lorien eintreffen, werdet ihr euch wie 2 ordentliche Elbenprinzen benehmen!?", schalt der Schwarzschopf wütend. Langsam ging Legolas ein Licht auf. War ihm die Stimme des Mannes doch gleich bekannt vorgekommen. Freudig trat er aus der Deckung des Schilfes, sodass man ihn sehen konnte und sah zur anderen Seite hinüber. "Lord Elrond! Endlich seid ihr eingetroffen!", begrüßte er den Ratsherren höflich und mit voller Freude. Überrascht über die Anrede, wandte ihm der Lord den Kopf zu. Auch seine Söhne taten es ihm gleich und starrten Legolas an. Dieser nickte freundlich und lächelte leicht. "Seid willkommen Kronprinzen Elladan und Elrohir." Daraufhin rannten beide lachend auf ihn zu. ~*~ [Fortsetzung folgt!] Huhu! *wink* Da bin ich mal wieder! *froi* Jaaa....*seufz* Das war ne schwere Geburt, das könnt ihr mir glauben. *stöhn* Diesen Teil hab ich mind. 3 Mal vollständig neu geschrieben, da er mir nicht gefiel...ich war in einer Sackgasse angekommen. *an die Stelle denkt, wo Galadriel den Speisesaal verlässt* Dort gings dann gar nicht mehr weiter... T-T Aber nun bin ich fertig und ich hoffe ihr könnt mir die lange Wartezeit verzeihen!!! ^.^ Zu euren Kommentaren: @Atap: Schnell wars ja nicht *hüstel* *schäm* hehe ^^' Und ja...der ganze Aufruhr wegen Haaren ^^ Aber ich meine irgendwie versteh ich Haldir ^.^ @Tanwethiel: Japp ^^ Glori in Lorien :o) Jetzt weißt du, warum *g* Ich glaub dir das mit der Länge gern ~_^ @Miss_Sixty: Das mit Gil bleibt noch mein Geheimnis ^^ Zum guten oder zum schlechten kann erst einmal egal ^.^ *fieslach* *knuddel* @Piandora: *lol* Ja 2000 *lach* Sind eben Elben *ggg* Außerdem wollte ich Haldir eine ihm markante Charaktereigenschaft verpassen, die im ,Herrn der Ringe' von Tolkien ja etwas zu kurz gekommen ist >_< @Arvi: Früher oder später wird sie sicher zurückgehen, aber ich will euch ja nicht die Spannung verderben. ~_^ @Sakurajima: *hihi* Ich weiß selbst, dass jedes noch so lange Kapitel immer zu kurz ist *verlegen grins* Aber dann müsstet ihr noch länger warten und das hier hat glaub ich schon genügt an Wartezeit, oder? ^^' @mystica: Indûrin und Gil? Naja...beide haben noch etwas mehr was ich ihnen anlasten will *lach* Aber ein schlechtes Paar geben sie nicht ab, oder? Danke für dein Kommi *sich gefreut hat* *knuddel* atenio mellon ^^ @Marmideria: *lol* Das mit der Länge kommt schon noch ^^ Anfangs postet man immer kleine Teile ^^ Ein Lob! Ein Lob *gierig aufsaugt* ^.^ @KasumiTendo: es sieht ganz danach aus, als möchtest du die König des Kommischreibens werden *froi* *gg* Auf die Idee hat mich eine liebe Leserin gebracht *sich ehrfürchtig bei ihr bedankt* *lach* Irgendwie kamen wir auf Haare und da hab ich mir so was ausgedacht ^^ @celi: Du ärmste...Prüfungsstress,.....ich hoffe der ist vorbei ^^ *lieb guggel* Und hier ist auch ein neuer Teil meiner Geschichte :o) @Tina: *knuddel* *wild hüpf und sich freut* Jippie ^^ Noch jemand der meine Geschichte mag!!! *froi froi froi* Ich hoffe sie bereitet dir noch viel Spaß!! ^^ @meldisil: Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, euch zu überraschen 1^.^ Ehrlich gesagt hätte ich die Auflösung der Gestalten lieber in den nächsten Teil genommen, aber ich wollte euch auch mal einen Gefallen tun und einen Cliffhanger wegfallen lassen ;) Ein liebes Dankeschön auch an Dax, Siane und feanen. ^^ *knuddel* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)