Damals von Jefferson (Als wir noch Superschurken waren) ================================================================================ Kapitel 1: Tage wie diese ------------------------- Vorwort: Erstes Kapitel, erster Buchststabe: A. Na? Welches Schlagwort hat mir mein Wörterbuch offenbart? :D Aus wessen Sicht es geschrieben ist, müsste sich von selbst ergeben. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Es war einer dieser typischen Tage, an denen du dir wünschst, nicht aufgestanden zu sein. Aber beginnen wir von vorn. Der Liquidator, Quackerjack, Megavolt, Fiesoduck und ich hatten eine Bank ausgeraubt. Es war wirklich gut gelaufen, ein richtig großes Ding. Dieses Mal würden wir in Geld schwimmen, hatte Fiesoduck gesagt. Tatsächlich waren es mehrere Millionen Taler, die wir uns unter den Nagel reißen konnten. Das Sicherheitssystem der Bank war ohnehin ein Witz! Megavolt fiel es mit seinen Kenntnissen über Elektrik, und all das von dem ich keine Ahnung hatte, ganz leicht die Alarmanlage auszuschalten. Quackerjack stellte die Wachen ruhig die zusätzlich postiert worden waren. (Auch, wenn es zwei böse Blicke von Fiesoduck benötigte, ehe er sich vom spielen auf das Ernsthafte konzentrierte...) Der Liquidator hielt uns den Rücken frei und achtete darauf, dass niemand kam oder gar Alarm schlug. Mithilfe meiner starken, geliebten Pflänzchen machte ich uns den Weg zum Tresor frei. Man könnte meinen, alles wäre super gelaufen. Aber wie immer musste er uns dazwischen funken! Es war zum Blätter raufen! Woher wusste dieser elende Erpel nur immer und ständig, wo wir uns befanden, wo wir uns unser Geld besorgten?! Ob er wohl einfach nur Glück hatte? Ja, so musste es sein! „Holt schon die verdammte Kohle, damit wir verschwinden können!“, drang Fiesoducks Stimme an unser Ohr, noch während jeder von uns sich mindestens zwei große Säcke mit Geld unter den Nagel riss. Geld und Goldbarren. Auch, wenn die zugegebenermaßen relativ schwer waren... vielleicht hatte aber auch nur ich als Pflanze das Gefühl. Noch während Darkwing seine Sprüche herunter betete (die er dringend einmal kürzen sollte...!), waren wir auf dem Weg zurück zum Fluchtgefährt. Ein Heißluftballon. Wer auch immer von uns diese geniale Idee gehabt hatte. … Ich glaube es war Fiesoduck gewesen. Ein Grund mehr, sich nicht zu beschweren. Denn wir alle wussten ja wie schlimm einer seiner Wutausbrüche sein konnte! Nun, zurück zur Geschichte. Wo war ich stehen geblieben? Ach ja. Darkwing stand also dort unten und sah gemeinsam mit diesem anderen Kerl dumm aus der Wäsche, während wir fünf uns aus dem Staub machten. Er schien heute auch keinen guten Tag erwischt zu haben. Oder keinen besonders hellen. Nachdem Fiesoduck ihm seine elende Gaspistole aus den Händen geschossen hatte, sprang er da unten nur wütend auf dem Asphalt herum. „Bis zum nächsten Mal, Doofwing!“, hörte ich Megavolt neben mir und sah aus dem Augenwinkel heraus, wie ihm Quackerjack die Zunge heraus streckte, ehe er gemeinsam mit Megavolt im Kreis herum zu tanzen begann. Etwas, dass schon bald den gesamten Ballon zum Wackeln brachte. „Wollt ihr wohl aufhören?!“ Fiesoducks Stimme brachte sie dazu inne zu halten, sich an zu sehen und zu verstummen. Keiner wollte schließlich den Zorn vom Boss auf sich ziehen! Während der Liquidator die Beiden mit irgendetwas zu langweilen schien (und Quackerjack dabei an einem Gebiss herum schraubte), entfernten wir uns immer weiter von der Stadt. Dieses Mal hatten wir uns darauf geeinigt, dass wir uns erstmal absetzen würden. Nun ja – geeinigt hieß wohl eher, dass Fiesoduck das beschlossen hatte. Außerhalb der Stadt. Es gab da schließlich ein paar einsame, leer stehende Häuser weiter draußen, in denen niemand bemerken würde, wenn wir uns dort für eine Weile einquartierten und die Beute erstmal aufteilten. Während wir Anderen uns langweilten (auch, wenn keiner das offen aussprechen wollte vor Fiesoduck, der damit beschäftigt war sich an dem Geld zu erfreuen), schien Quackerjack mal wieder seine helle Freude zu haben. Manchmal war er schrecklich anstrengend. Wirklich! Kennt ihr diese hyperaktiven, kleinen Kinder? Die, auf die man immer ein Auge haben muss, weil sie sonst sicher etwas anstellen? Die, die man am Besten in einen Laufstall setzt...? Nun, Quackerjack ließ sich damit manchmal durchaus vergleichen. Noch während ich darüber sinnierte, fing er schon wieder an auf und ab zu hüpfen. „Hey! Quackerjack! Hör auf damit! Du hast doch gehört-!“ Ich hatte mich panisch auf den Boden gesetzt und an die Korbwand des Ballons gedrückt. So viel Höhe war mir fast schon zu viel! „Aber da ist Darkwing....!“ Er deutete mit dem Finger in die Ferne. Ich dagegen wagte es nicht, aufzustehen. Sollten die Anderen doch nachsehen! Nachdem ich aber gleich darauf vernahm wie unser Boss einen gottlosen Fluch ausstieß, war ich mir irgendwie sicher dass der verrückte Spielmacher die Wahrheit gesagt hatte. Darkwing Duck hatte sich wohl ebenfalls ein Fluggerät besorgt und war uns nun nachgeeilt, um seine Stadt zu beschützen. Dieser Egomane...! Es war schließlich auch unsere Stadt! Ein Ruck ging durch den Ballon und ich spürte, wie ich erst durchgeschüttelt und dann von einer Seite des Ballons zur Anderen geschleudert wurde – quer durch den Liquidator, der dies im ersten Moment gar nicht zu bemerken schien. Nachdem ich mich zitternd aufrappelte, war mir klar, warum der Ballon so schwankte! Darkwing hing an einem Seil aus seinem üblichen Fluggefährt und schien auf uns zu schießen. Megavolt versuchte ihn mit seinen Kräften aufzuhalten – was hin und wieder zu einem Rückstoß führte und ihn etwas taumeln ließ. Quackerjack, der von hier aus kaum etwas tun konnte, weil er scheinbar nichts sonderlich passendes dabei hatte für einen Luftkampf, sprang nur auf und ab und feuerte seinen besten Freund an. Fiesoduck dagegen hatte ein ziemlich großes Gewehr ausgepackt (wo auch immer er all seine Waffen immer verstaute) – was ebenfalls hin und wieder für ordentlichen Rückstoß sorgte. „So... so tut doch jemand etwas!“ Ich bekam nur am Rande mit, wie ich mich an den Liquidator gekrallt hatte. Mal ernsthaft, er war noch am Sichersten! Megavolt war beschäftigt, ich würde nur einen Stromschlag kriegen! Sich an Fiesoducks zu klammern war lebensgefährlich und Quackerjack war zu aufgedreht und quirlig. „Wir- wir werden ab-“ stürzen. Ich konnte meine Vermutung nicht einmal mehr aussprechen. Ich hörte ein lautes Zischen – dieser elende Erpel musste den Ballon getroffen haben! Ich hörte Fiesoduck neben mir fluchen, im nächsten Moment ging noch ein Ruck durch den Ballon und wir stürzten ab. Spätestens jetzt war ich mir sicher: ich hätte heute morgen in meinem Gewächshaus bleiben sollen....! Noch immer klammerte ich mich an den Liquidator, konnte hören wie meine Kameraden aufschrien. Geld wirbelte durch die Luft, während Fiesoduck versuchte, es wieder einzufangen. Wie konnte er nur in einem Moment wie diesem an so etwas denken?! Krachend schlugen wir irgendwo gegen, ich spürte wie ich aus dem Korb geschleudert wurde – und weich landete. „Ah...“ Benommen sah ich mich um, blinzelte ein wenig verwirrt. Solange, bis mir klar wurde, dass wir in einer alten Scheune gelandet waren...! Um uns herum lag überall Heu. „Wir... hatten Glück im Unglück...!“, stieß ich hervor und ließ mich zurück in das trockene Gras fallen. Vielleicht war der Tag doch nicht so schlecht? Nun ja – es konnte ja noch immer schlimmer kommen, wie man so schön sagt. Ich sah, wie Megavolt den Kopf aus dem Heu streckte – und dann ein „oder... auch nicht“, von sich gab. Verwundert hob ich den Kopf. „Warum? Ist Darkwing Duck schon wieder hier?!“ „Ich bin der Schrecken, der die Nacht durchflattert! Ich bin-“ - „Hatschi!“ Ein lautes Niesen unterbrach diesen elenden Erpel, während sich Fiesoduck fluchend aus dem Heu befreite. Er schien nicht so auf Heu in seinen Klamotten zu stehen... Ich hingegen sah mich irritiert um, nach dem Ursprung des Geräusches, das Darkwing unterbrochen hatte. Megavolt saß inzwischen nicht mehr neben mir – sondern zwei Meter weiter, neben Quackerjack. Erneut war ein lautes Niesen hörbar. Dann wurde mir klar dass der Spaßmacher dafür verantwortlich war. Mit einem Mal fiel mir auf dass seine Augen gerötet waren, er sich immer wieder über den Schnabel fuhr und schniefte, was regelmäßig von einem lauten Niesen unterbrochen wurde. Schien ganz so... als ob Quackerjack tatsächlich unter einer Allergie leiden würde...! So viel zu unserem Glück im Unglück. Zumindest aber hatte das dafür gesorgt dass Darkwing wie versteinert dastand, genau wie ich und der Liquidator. Megavolt war mehr damit beschäftigt seinem Freund irgendwie zu helfen. Auch, wenn er scheinbar keine Ahnung hatte, wie. „Genug des Spiels! Flossen hoch!“ Das wars dann wohl wieder einmal gewesen mit unserem großen Coup. Aber Fiesoduck hatte die Verwirrung des Moments wie immer optimal ausgenutzt und war mit mindestens einem Geldsack verschwunden. Wir Anderen hatten da leider nicht so viel Glück. Tatsächlich war die Polizei schon vor Ort, als wir die Scheune verließen, alle noch immer ordentlich gespickt mit Heu. (Abgesehen vom Liquidator natürlich.) Wobei ich natürlich dazu sagen muss, dass Darkwing mit dem 'Flossen hoch' bei Megavolt und Quackerjack eine Ausnahme gemacht hatte. Nachdem Letzterer ohne Hilfe nicht einmal mehr wirklich den Ausgang gefunden hatte, wurde er ein wenig von Megavolt unterstützt. (Obwohl ich durchaus hören konnte, wie Megavolt schimpfte und fluchte, dass sowas ausgerechnet ihnen passieren musste. Ich gab ihm innerlich Recht. Wer hatte ahnen können, dass das hier so enden würde?) „Zumindest... gibt’s im Gefängnis kein Heu...!“, konnte ich Quackerjacks Stimme hören, die deutlich verschnupft klang, während man ihm Handschellen anlegte. Ich hörte auch meine klacken und dann die von Megavolt. Im Nachhinein betrachtet... war die Sache doch ein klein wenig lustig, nicht wahr...? Es hatte mir sehr deutlich gezeigt, dass sogar wir nicht perfekt waren. Und dass sogar so eine banale Sache wie eine Allergie uns aus dem Konzept bringen konnte. Eine schöne Pleite. Und wieder mal nur Glück für Darkwing Duck. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)