six weeks of liberty von fifiwiwi ================================================================================ Kapitel 1: Freedom ------------------ Die Schulklingel läutete mal wieder mit diesem unglaublich nervtötendem Geräusch, dass mich immer aus meinen Tagträumen riss. Doch dieses eine Mal verfluchte ich nicht gedanklich die Schule mit ihrer dummen, ohrenbetäubenden Klingeln, denn dieses eine Mal klang das Läuten wie Musik in meinen Ohren. Ihr könnt euch inzwischen sicher denken wieso. Jedenfalls nicht weil der Direktor auf die Idee gekommen ist eine neue Schulklingel einbauen zu lassen (nein, dazu ist er viel zu geizig), sondern weil genau ab diesem Moment die Freiheit begann... Sommerferien! Es ist nicht so, dass ich die Schule hassen würde. Zumindest nicht mehr als jeder andere Schüler und Schülerin auch. Nur waren die letzten Wochen oder sollte ich besser sagen: die letzten zwei Monate total sinnlos gewesen! Ich bin 16 Jahre alt und hatte soeben die Schule abgeschlossen. Unsere letzte Prüfung hatten wir vor etwa zwei Monaten gehabt und knapp danach hatten wir auch schon unsere Zeugnisse bekommen. Weswegen ich noch in der Schule bin? Tjaa... die selbe Frage stellte ich meinen Eltern seit 59 Tagen! Aber die beiden bestanden darauf das ich mich bis zum offiziellen Schulschluss jeden morgen um halb7 aus dem Bett quälte. Um den sogenannten freiwilligen Unterricht zu besuchen. Welcher bescheuerte Mensch kam eigentlich auf die Idee das wir uns nach dem Abschluss noch gerne freiwillig in dieses hässliche Gebäude quälen würden?! Offensichtlich jemand noch hirnvernebelteres als meine Eltern. Doch zu meiner ungemeinen Befriedigung musste ich feststellen das scheinbar ALLE Eltern mit ihren Gehirnen in der Steinzeit (als es noch keinen freiwilligen Unterricht gab) stecken geblieben waren. Denn wirklich jeder einzelne meiner Klassenkameraden kam bis zum heutigen Tag, mit einem mindestens ebenso leidendem Gesichtsausdruck wie meinem, in die Schule. Geteiltes Leid ist halbes Leid, oder etwa nicht? Doch nun war Schluss mit diesen unnötigen Gedanken. Wozu auch nur eine Sekunde meiner Freiheit vergeuden um an etwas groteskes wie.. Schule zu denken? Ich würde nach den Sommerferien genug Gedanken daran verschwenden müssen, denn dann würde ich mein Abitur machen. Aber jetzt erstmal Urlaub. Ich saß als eine der wenigsten noch auf meinem Platz und träumte von meinem bevorstehendem Urlaub als ich grob aus meinen Gedanken gerissen wurde. „Amu-chan!!“ schrie mir meine beste Freundin Rima, ein kleines, äußerst niedliches, blond gelocktes Mädchen, ins Ohr und fuchtelte mit ihrer Hand wie wild vor meinem Gesicht herum. „Amu jetzt komm endlich!!“ quengelte sie weiter während sie anfing an meinem Arm zu zerren, weil ich immernoch auf meinem Platz saß. Inzwischen waren wir die einzigsten die noch im Klassenzimmer waren. „Huh“ gab ich perplex zurück und realisierte erst jetzt dass ich Frei war. Frei frei frei :D Innerlich führte ich einen Freudentanz auf. Rima konnte sich bei meinem seltsamen Gesichtsausdruck ein kichern nicht verkneifen und ich stimmte in das Gelächter mit ein. „Na komm lass und gehen. Wir müssen das mit Eis und Kuchen feiern“ grinste ich meine Freundin an. Diese war natürlich sofort Feuer und Flamme und konnte garnicht schnell genug loslaufen. Wenn es um Süßigkeiten (und damit meine ich auch süße Boys) ging konnte man sie mit absolut keinem Mittel aufhalten. Aber wer ist schon nicht begeistert von Süßkram?? Schnell stand ich auf und rannte meiner Freundin hinterher. Ich konnte sie vage am anderen Ende der Straße ausmachen und sie schien nicht langsamer werden zu wollen. Also biss ich die Zähne zusammen und rannte weiter. Ich fragte mich nur... wie zum Teufel kann man bei dieser verdammten Hitze rennen?! Egal.. nicht denken Amu, sondern rennen!! Zum Glück kannte ich den Weg, denn Rima konnte ich jetzt weit und breit nirgends mehr sehen. Stattdessen zog ein stöhnendes Häufchen Elend am Straßenrand meine Aufmerksamkeit auf sich. Oh oh... Rima hatte wohl jemanden über den Haufen gerannt. Schnell lief ich rüber um nachzusehen ob alles in Ordnung war. Ich bückte mich zu ES hinunter und... oh ein Junge! „Heyy... bist du in Ordnung?“ fragte ich ihn und piekte ihn mit einem Stock der zufällig in der Nähe gelegen hatte. Ich wusste (noch) nicht wer er war, denn er lag mit dem Gesicht nach unten und irgendwie seltsam häufchenartig herum. Er stöhnte noch einmal und saß plötzlich grad und aufrecht vor mir. „Amu“ begrüßte er mich mit einem leicht erstauntem lächeln. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)