The other World von CrimsonTide ================================================================================ Kapitel 1: Der Regen -------------------- Kapitel 1 - Der Regen Eine schwarze Gestalt ging einsam durch die Gassen von Wien. Seit zwei Tagen regnete es nun schon ohne Unterbrechung. Die Gestalt fragte sich wann dieser Regen wohl aufhören würde? Sie war bekleidet mit einem schwarzen, langen Ledermantel. Ein Hut auf dem Kopf der Gestalt lies sie ein wenig bedrohlicher aussehen. Das war ganz und gar nicht die Absicht der Gestalt gewesen, aber es laufen immer mehr Kriminelle herum und er wollte von vornherein den Eindruck erwecken bei ihm seie nichts zu holen. Das schweigen welches der Regen der Stadt beschert hatte machte ihm sehr zu schaffen. Überall vermutete er Betrüger, Gauner und Abzocker die nur auf einen Schwächling wie ihn gewartet hatten um ihn auszurauben. Dabei hatte er nicht mal seine Geldbörse dabei. Er war auf den Weg zu einer Gasse in der man sich sagte sie hätte den Eingang zum "Paralleluniversum". Erst gestern hatte er dies in einem Internetforum gelesen, glauben konnte er es nicht, aber könnte er nur für einen Tag in ein anderes Universum abtauchen, wäre er glücklich. Das Leben hier machte ihn depressiv, es gab keine Herausforderungen für ihn mehr. Die Arbeit war langweilig geworden, Freunde hatte er mit der Zeit immer mehr verloren und seit seinem 27. Geburtstag war er arbeitslos. Er wünschte sich nichts sehnlicher als dieser Welt entfliehen zu können. Vielleicht brachte ihm das "Paralleluniversum" neue Kraft, einen Antrieb den er schon seit mehr als einem halben Jahr nicht mehr besaß. Er sah das Gassenschild "Webgasse". Nun musste er nur mehr die Hausnummer 66 finden. Doch je weiter er ging, desto unwahrscheinlicher kam es ihm vor diese Hausnummer zu finden, denn die Gasse endete mit der Nummer 56 und ging danach in eine unbedeutente Straße über. Nochmals sah er auf den Zettel um sich zu vergewissern dass er sich bei der Hausnummer nicht geirrt hatte. Nein! Es stand hier schwarz auf weiß, Webgasse 66. Er begutachtete die Straße, sie zweigte mit zwei anderen ehe sie in eine Straße mit anderem Namen überging. Er ging zur ersten Kreuzung und suchte nach einem Namensschild, doch auch diese Straße hies anders und begann wieder mit eins. Bei der zweiten Kreuzung wurde er fündig. Sogleich er um die Ecke bog sah er ein großes, altes und verfallenes Herrenhaus mit mindestens drei Stockwerken. Die Straßenlampen beleuchteten es nur spärlich, aber er konnte die Hausnummer 66 lesen. "Ein unscheinbares Haus, ob dies mich wirklich in ein "Paralleluniversum" bringt?", fragte er sich leise und ging auf die kleine, niedere Türe zu. Zaghaft klopfte er. Nichts tat sich. "Doch vertan", dachte er sich doch dann hörte er hinter der Türe Schritte. Ein Riegel wurde weggeschoben und eine tiefe Stimme fragte ihn: "Passwort?" Schnell sah er auf seinem Zettel nach und nannte dem Mann hinter der Türe das Passwort. Die Türe würde zugeschlagen, eine Kette entfernt und dann ganz geöffnet. Vor ihm stand ein netter, alter Mann mit weißem Rauschebart, mindestens 50 Jahre alt, mit einer Glatze und einem großen Bierbauch, doch die Gesichtszüge dieses Mannes waren sehr fein und weich. Er lächelte den schwarz angezogenen Mann vor ihm an und bat ihn hinein. Als sie sich an einen Tisch gesetzt hatten fragte der ältere Herr ihn: "Wie heißt du mein Guter?". "...Tom", antworte er leicht zögernd und beobachtete genau was der Mann an dem steinernen Kachelofen tat. Es wurden ein paar Pfannen hin und her geschoben, es roch angenehm nach gebratenem Fleisch und gekochtem Gemüße. "... Tom also", sagte der Mann leicht zögernd und sagte weiter: "Du kannst deinen Mantel gerne ablegen, häng ihn dort hinten auf einen der freien Hacken!" Tom stand auf, zog sich seinen schwarzen Mantel aus und hängte ihn auf einen der freien Hacken. Dann sah er sich um. Die Decke des Hauses war sehr nieder, alles war beleuchtet mit Kerzen, niergendwo sah man eine Steckdose oder eine Glühbrine. Der Ofen warf das meiste Licht durch die verbrennenden Scheite in den kleinen Raum. Die Wand war mit schwarzen Holz vertäfelt, an der eine Menge Köpfe von geschossenen Tieren hangen. "Eine Art von Trophäen also", dachte Tom sich. Dann setzte er sich wieder an den Tisch und sah dem Mann beim kochen zu. Er hatte keinerlei Fragen an den Mann, er wollte alles auf sich zukommen lassen. "Isst du Fleisch?", fragte er. Tom bejahte. Somit stellte der Mann zwei Teller auf den Tisch, dazu zwei Krüge, sowie zwei alte Gabeln und ein Jagdmesser. "Ist leider das letzte Messer hier in dem Haus!", sagte der Mann seufzend. Dann stellte er die Pfanne auf den Tisch und Tom sah dass er recht gehabt hatte. Gegrilltes Fleisch mit Gemüse. "Gut das du gesagt hast du isst Fleisch, was anderes hätte es eh nicht gegeben!", sagte der Mann und begann zu lachen. Es klang wie jemand der gerade einen Herzanfall hatte. Er selber war gekleidet mit einer grünen Trachtenhose und einem alten, verschwitzten Unterhemd. Dazu trug er alte und eingerissene Stiefel, die sicher schon einmal bessere Zeiten gesehen hatten. "Lang zu mein Freund!", bekräftigte der Mann ihn und dies ließ sich Tom nicht zwei mal sagen. Mit seiner verbogenen Gabel holte er sich ein großes Stück Fleisch heraus und ein wenig Gemüse. Er kam sich jetzt schon wie in einem Paralleluniversum vor. Beim Schneiden vom Fleisch wechselten sich die beiden Männer immer ab. Sie aßen schweigend und langsam, es schien als ob die Zeit still gestanden wäre. Nach einiger Zeit, die Pfanne war bereits leer gegessen worden, fragte der Mann ihn: "Du hast sicher über das Internet erfahren dass es hier eine Art "Paralleluniversum" gäbe oder?" Leicht verdutzt sah Tom den Mann an, er konnte gar nicht glauben das dieser Mann eben das Wort "Internet" in den Mund genommen hatte, wirkte in diesem Raum doch nichts auf ein Stückchen Moderne oder 21. Jahrhundert hin. "Ja das habe ich", sagte er leise und sah betroffen zu Boden. Er kam sich wie ein Idiot vor, wahrscheinlich war dieses "Paralleluniversum" in Wirklichkeit nichts anderes als ein alter, geiler Sack der gern junge Männer verführte. "Na dann komm mal mit!", sagte der Mann zu ihm und grinste ihn dabei hämisch an. Tom wusste nicht so recht ob er jetzt tatsächlich mitgehen sollte oder lieber abhauen. Doch er gab die Hoffnung an ein besseres Leben nicht auf und folgte dem Mann stillschweigend in einen anderen Raum, der hinter der Küche lag. Auch dieser war nur mit Kerzen beleuchtet, doch die Wände waren rot... blutrot!? Tom packte die nackte Angst. Wo war er hier? Er wollte schnell weg. Doch der Mann hatte bereits die Türe zum "Paralleluniversum geöffnet. Tom konnte nichts erkennen, aber er hörte qualvolle Schreie, entsetzliche Schreie die durch Mark und Bein gingen und einem das Blut in den Adern gefrieren liesen. "Tritt ein in das "Paralleluniversum"", sagte der Mann verachtend und stieß Tom durch die Türe. Das sich dahinter eine Treppe befand hatte er nicht gesehen und so fiel er die ganze Treppe hinunter und landete bewusstlos an deren Ende. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)