The wording of this sentence seems rather unfortunate von RamsayBolton (gay.gay.gay.) ================================================================================ Kapitel 4: Release Me (Song by Agnes) ------------------------------------- „Yeah, it's perfectly clear That it's not what you need I tell you that I don't care But I don't want to Anything that you say I hear myself agree And I don't recognize What I've turned into“ Sechs Wochen. Sechs verfickte Wochen! Sechs Wochen in denen er sich kein einziges Mal gemeldet hatte. Ich war sauer. Ich hatte sogar davon geträumt Ed den Kopf ab zu reißen. Wort wörtlich. Mit viel Blut. Und Innerrein. Und Gehirn. Ich saß an meinem Schreibtisch und büffelte für eine anstehende Klausur. Es fiel mir zwar schwer mich zu konzentrieren, aber ich versuchte mir den Stoff einfach rein zu prügeln. Bis ich meine Klingel hörte. Ich schreckte dadurch auf und sah zur Tür. Dann seufzte ich. Ich stand auf, stapfte zur Tür und öffnete sie. Vor meiner Wohnung stand Ed. Ganz unverblümt und grinsend. Als wäre nichts passiert. Mein Gesichtsausdruck war monoton. Ich machte die Tür einfach wieder zu. Und es kam auch sofort ein Protest von Ed. „Jordan!“, er klopfte gegen die Tür, „Jordan komm schon, lass mich rein.“ „Fick dich, nein!“, entgegnete ich gereizt, „Du gibst sechs Wochen kein Ton von dir und jetzt kommst du einfach so wieder und erwartest von mir, dass ich dich mit offenen Armen begrüße. Spinnst du?!“ Ich war so sauer, dass ich gar nicht merkte, dass mir Tränen die Wangen runter liefen. Ein Schwall Tränen nach dem anderen. „Es tut mir Leid, Jordan. Ich will's dir ja erklären. Aber durch die Tür ist das ganz schlecht“, sagte er etwas bettelnd. „Ach, was willst du mir erklären? Dass du jetzt überglücklich mit deinem scheiß Italiener zusammen bist?“, fragte ich immer noch gereizt. Er muss irgendwie an meiner Stimme gemerkt haben, dass ich weinte. Denn er erkundigte sich danach: „Weinst du? Jordan... Mach die Tür auf, bitte.“ Ich hielt einen Moment lang inne. Dann öffnete ich die Tür wieder. Ed legte sofort seine Hände auf meine Schultern und schob mich weiter in die Wohnung, damit er die Tür hinter sich schließen konnte. Dann zog er mich an sich und umarmte mich. Jetzt war es soweit. Ich merkte selbst, dass ich weinte. Ich konnte meine Arme nicht dazu bringen Ed zu umarmen, obwohl ich das wollte. Stattdessen nuschelte ich in seine Brust: „Du bist so ein Arsch! So ein riesen Arsch. Du verdammter Wichser. Ich bin so unglaublich sauer auf dich!“ „Ich weiß“, entgegnete er. Wir blieben einfach so stehen. Irgendwann konnte ich meine Arme dazu bewegen Ed zu umarmen. Meine Hände krallten sich nahezu in seiner Jacke fest. Er war so gemein. Erst gab er kein Zeichen von sich und jetzt war er hier und umarmte mich. Und ich war so dumm! Ich sollte ihn echt verprügeln, ihm den Kopf ernsthaft abreißen, seine Leiche vergraben und auf dem Erdhaufen tanzen. Aber hier war ich nun, total aufgelöst und nicht dazu in der Lage ihn zu hassen für das was er mit mir machte. Für das was er aus mir machte. Nämlich ein einziges Wrack. „Wieso machst du das, Ed?“, fragte ich ihn, meine Stimme kratzig vom Weinen, „Wieso tust du mir das an? Du hast gesagt du meldest dich. Aber das hast du nicht. Ich hab mir Sorgen gemacht. Und dann schreibst du mir nur' ne dämliche SMS zum Geburtstag.“ Ed legte seine Wange auf meinen Kopf und seufzte. „Ich weiß... Ich bin schrecklich, Jordan. Und es tut mir Leid. Aber ich hab mir die Situation auch nicht ausgesucht“, sagte er und ich hörte ein kleines bisschen Verwirrung in seiner Stimme. Die letzte Aussage brachte mich dazu ihn von mir zu stoßen. Ein Anflug von Aggression kam wieder. „Sag mal, meinst du ich hab mir ausgesucht, dass ich in dich verliebt bin, oder was?!“, ich sah ihn ungläubig an, er wollte was sagen, aber ich kam ihm zuvor, „Bist du eigentlich vollkommen bescheuert, Edward? Ich hab dir nicht gesagt, dass du mich behandeln sollst, als wäre ich der einzige Mensch in deinem Leben! Ich hab dir auch nicht gesagt, dass du mich wegwerfen sollst wie Abfall! Das kommt von dir! Du spielst verdammt nochmal mit mir! Und du sagst, dass du keine andere Wahl hast? Warum? Wegen diesem bescheuertem Italiener, der dir vor zehn Jahren den Kopf verdreht hat? Tickst du noch sauber?!“ Wir schwiegen. Dann fasste ich mir ein Herz. Diesmal sprach ich wieder leiser: „Ich will dich nicht lieben. Aber ich kann einfach nicht anders. Wenn du nicht gerade ein dämliches Arschloch bist, bist du die wunderbarste Person, die ich jeh kennen lernen durfte. Aber ich kann das nicht. In einem Moment ist alles so, wie ich es mir wünsche. Im anderen dann tust du mir so weh, dass ich wünschte, wir hätten uns nie kennen gelernt.“ „Jordan“, fing Ed an, „Ich wünschte, dass alles anders gelaufen wäre. Nicht, dass wir uns kennen gelernt haben, sondern die Geschichte mit Domenico. Ich hab wirklich gehofft, dass das mit dir und mir klappt. Aber da ist etwas was mich davon abhält. Und ich weiß einfach nicht, was ich will.“ „Das hab ich gemerkt“, gab ich schnippisch zurück. Er hob eine Augenbraue und räusperte sich. Wir sahen uns einen Moment lang an. „Ich weiß, dass ich das alles irgendwie ändern kann. Ich will es auch. Aber ich weiß nicht wie“, teilte er mir mit. Dann kam er auf mich zu und legte seine Hände auf meine Taille. „Dann überleg dir was“, sagte ich, „Ich will nicht einfach nur deine Affäre sein.“ Er berührte meine Stirn mit seiner. Ich schloss meine Augen. „Lass mich nicht einfach so in der Luft hängen, bitte...“, fügte ich leise hinzu. Er küsste mich und ich war so blöd darauf einzugehen. „I don't know why I want you so 'Cause I don't need the heart break I don't know what love addictive hold You have on me I can't shake No, I'm not in control So let me go“ Komischerweise blieb er die Nacht bei mir. Ich hätte damit nicht gerechnet. Wir schliefen nicht miteinander. Er erzählte mir nur, was in Italien alles passiert war. Irgendwann war ich davon so angewidert. Weil die beiden offenbar festgestellt haben, was sie für einander empfanden. Und das war scheinbar mehr als Freundschaft. Er erzählte mir immer und immer wieder wie gut Domenico roch. Und dass er sich in seiner Gegenwart so wohl fühlt, wie bei niemandem sonst. Ich fragte ihn, was das mit dem Geruch eigentlich auf sich hatte. Er antwortete ein wenig irritiert: „Sag bloß du weißt nicht, was man darüber sagt? Oh, Jordan... Unter uns gesagt, Wölfe merken am Geruch eines anderen, wer der oder die Richtige ist. Das heißt nicht zwangsweise, dass es auch geistig oder körperlich passen muss. Nur wenn jemand für dich riecht, wie das, was du am liebsten hast, dann bedeutet das, dass ihr für einander geschaffen seid. Quasi dein Gegenstück.“ „Okay...“, ich stutze ein wenig, „Wie riecht er denn für dich?“ „Wie Baby Katzen und Zuckerwatte...“, antwortete Ed unheimlich verträumt. Ich sah ihn fragen an, aber sagte nichts dazu. Dann überlegte ich. Ich lehnte mich vor, um an seinem Nacken zu riechen. Ziemlich lange. Ich seufzte, kroch auf seinen Schoß und umarmte ihn. Dann stellte ich ihm erneut eine Frage: „Und was ist, wenn jemand diesen einen besonderen Geruch an sich hat, aber der andere nicht?“ „Du willst mich eigentlich fragen, ob du für mich nach Baby Katzen und Zuckerwatte riechst, oder nicht?“, er legte seine Arme lasch um meine Taille. Ich nickte und legte meine Wange auf seine Schulter. „Wonach rieche ich für dich“, fragte er flüsternd. „Nach Winter... Nach Äpfeln und Zimt.... Nach Weihnachten“, entgegnete ich. Ich schloss meine Augen und genoss den Duft, den er für mich ausstrahlte. Er schmunzelte leise. Dann streichelte er meinen Nacken. „Du riechst für mich nicht nach Baby Katzen und Zuckerwatte, Jordan“, sagte er sachte und mein Herz tat weh, „Du riechst für mich nach...“ Er pausierte, krauelte meinen Nacken weiter und roch an meinem Haar. „Du riechst nach... Organen und Zitronengras. Nach Sahne und Zucker“, sagte er. Das klang zwar schön, aber trotzdem verdrehte es meine Gedärme. „Aber nicht nach Kätzchen und' ner blöden Kirmes“, stellte ich leise, kaum hörbar fest. Ed seufzte in mein Haar und küsste meinen Kopf. „Gott, es tut mir alles so Leid, Jordan. Ich wünschte wirklich, dass ich alles irgendwie für dich ändern könnte“, sprach er wehmütig in mein Haar. Er küsste meinen Kopf noch ein paar mal. Ich umarmte ihn daraufhin fester. Ich wollte ihn nicht loslassen. Ich wollte ihn für mich. Ich wollte für ihn nach bescheuerten Kätzchen und' ner blöden Kirmes riechen. Wieso konnte ich nicht sein Gegenstück sein? Ich war doch viel präsenter für ihn. Ich war hier und nicht in Italien. Ich war derjenige, der für ihn da war und alles für ihn tun würde. Das alles war einfach so verdammt ungerecht. Gerade jetzt sollte ich eigentlich loslassen, sagen er soll gehen, aus meinem Leben verschwinden und mich einfach in Selbstmitleid versinken lassen. Und doch konnte ich es einfach nicht. Ich konnte einfach nicht so was wie Hass für ihn empfinden. Meine Liebe war eben viel zu groß. Obwohl er mir so sehr weh tat. Es fühlte sich an, als würde er mein Herz aus meiner Brust reißen, auf den Boden schmeißen und drauf herum trampeln. Es ging einfach nicht. Ich wollte ihn weder teilen, noch wollte ich ihn loslassen. Wir schliefen Arm in Arm ein. Mir war egal, was sich in den nächsten Tagen entwickeln sollte oder würde. In diesem Moment zählte für mich nur, dass Ed bei mir war, mich festhielt. Es fühlte sich einfach so richtig an. Auch wenn ich wusste, dass es das nicht war. Er war nicht der eine für mich. Aber ich wollte weiterhin glauben, dass es so ist. Dass er für mich bestimmt ist und ich für ihn. Diese Nacht stieß ich seinen blöden Italiener einfach aus meinem Kopf. Ich presste mich so sehr wie es ging an Eds Körper. Bis er einschlief streichelte er meinen Rücken. Ich dagegen brauchte unglaublich lange um einzuschlafen. Ich sah hin und wieder auf meine Armbanduhr. Das letzte mal war es halb fünf morgens. „I could sleep by myself you would burn me alive Find me somebody else But I don't want to Try to leave out the love That goes against the grain But I can rationalize it If I have to“ Gegen acht war Ed wach. Er weckte mich sachte. „Hey Darling...“, hauchte er in mein Ohr und küsste es dann. Ich grummelte irgendetwas, was ihn zum Schmunzeln brachte. Ich drückte ihm einen Kuss auf seinen Adamsapfel. Dann kuschelte ich mich wieder an ihn. „Geh nicht...“, murmelte ich an seinen Hals. „Okay“, sagte er. Er stützte sich auf seinem Ellbogen ab und sah mich an. Langsam konnte ich meine Augen öffnen. An meiner Stimmung stellte ich fest, dass bald Vollmond war. Wenn der Vollmond näher rückte wahr ich verdammt leicht reizbar, schlecht gelaunt und meistens unausstehlich. Meine Mutter hat mir mal erzählt, dass das bei uns 'Welpen' normal war. Das würde sich mit dem Alter legen. Ich nahm es einfach so hin, denn ich hatte ja mehr als genug Exempel. Trotz meiner Stimmung sah ich lächelnd zu ihm hoch. Für einen Moment hatte ich vergessen, was am Vorabend alles passiert war. Ich war einfach nur so zufrieden und glücklich neben ihm aufzuwachen. Es fühlte sich an wie der Himmel. „Morgen“, säuselte Ed. Ich musste noch etwas mehr lächeln. „Morgen“, seufzte ich noch sehr verschlafen, aber fröhlich. „Wie geht’s dir?“, fragte er mich und strich ein paar Haarsträhnen aus meinem Gesicht. Ich sah ihn einen Moment lang nur an. Dann fiel mir alles wieder ein. Ich spürte meine Mundwinkel fallen. „Okay“, gab ich bedeckt zurück. Er wollte mich küssen, aber ich zog meinen Kopf zurück. Er sah mich fragend an. Ich gab genau den gleichen Blick zurück. „Küss mich nicht, wenn du dabei nichts empfindest, Edward“, sagte ich. „Jordan...“, fing er an, „Ich würde dich nicht küssen, wenn ich dabei nichts empfinden würde.“ Er richtete sich auf und ich tat das Selbe. Wir saßen uns gegenüber in einer merkwürdigen Stille. Dann fing er wieder an sich zu erklären: „Ich hab dich gern. Sehr gern sogar. Ich würde vielleicht nicht ganz so weit gehen und sagen, dass ich dich liebe. Vielleicht doch. Doch. Ich liebe dich. Aber... Irgendwie anders, als du es dir vielleicht wünscht. Ich liebe deine Nähe, ich liebe wie du aussiehst und wie du dich gibst. Es bedeutet mir unwahrscheinlich viel dich in meinem Leben zu wissen. Zu wissen, dass auf dich Verlass ist. Und du kannst dir nicht vorstellen, was für ein Gefühlschaos in mir herrscht, wenn ich dich küsse, wenn ich dich berühre. Ich kann doch auch nichts dafür, dass da jemand anderes ist-“ Ich unterbrach ihn: „Der nach Kätzchen und Kirmes riecht.“ Mein Blick war skeptisch. Er verbesserte mich ein bisschen harsch: „Zuckerwatte.“ „Dann eben Zuckerwatte“, und schon war ich gereizt, „Nein, du hast recht! Ich kann mir nicht vorstellen, was du fühlst. Weil du es mir nicht sagst. Heute liebst du mich und morgen bin ich dir scheiß egal. DU kannst DIR nicht vorstellen, was in MIR vorgeht! Egal was du tust, du tust mir weh!“ Ed fing an seine Schläfen zu massieren. „Weißt du, Jordan. Du machst es dir ganz schön leicht“, sagte er und sah mich nicht an. Er stand auf und zog seine Schuhe an. Ich hätte platzen können vor Wut. „Ich mach es mir leicht?!“, ich wurde lauter, „Ich soll es mir, verdammt nochmal, leicht machen? Ich kanns echt nicht fassen. Du bist so ein verdammter Idiot, Ed!“ Ich stand ebenfalls auf und schrie ihn weiter an: „Warum gehst du nicht einfach? Geh zu diesem bescheuertem Domenico! Lass mich einfach in Ruhe! Ich kann das echt nicht gebrauchen.“ Ed zog seine Jacke an und sah mich etwas ungläubig an. Dann holte er tief Luft und warf mir an den Kopf: „Ich kann nichts dafür, dass du dich in mich verliebt hast, Jordan! Ich hab mir das nicht ausgesucht. Ich kann auch nichts dafür, dass das Schicksal ungerecht zu dir ist. Und ich bin NICHT dein scheiß Sündenbock! Denk vorher darüber nach, was du zu mir sagst und wie du es mir sagst, mein Freund! Vergiss nicht mit wem du hier redest!“ Er machte Anstalten zu gehen. An der Tür blieb er stehen. Er drehte sich um und sah mich an. Dann fügte er hinzu: „Wenn du wieder von deinem hohen Ross, was dir erlaubt so mit mir zu reden, runtergekommen bist sag mir Bescheid.“ Er öffnete die Tür: „Ich glaube du weiß selber nicht, was du überhaupt willst. Und du beschuldigst nur mich. Ich könnte genauso gut sauer auf dich sein-“ Bevor er weiter kam, war ich zu ihm vorgeschossen um ihn zu ohrfeigen, ziemlich hart zu ohrfeigen. Als ich realisiert hatte, was ich tat, schlug ich mir die Hände vor den Mund. „Oh Fuck!“, fluchte ich. Ich war unheimlich geschockt über mein impulsives Verhalten. Ed fuhr sich mit einer Hand über den Unterkiefer. Ich hatte wohl wirklich hart zugeschlagen. Er sah mich kurz an. Und er sah so unheimlich wütend aus. Er sagte nichts, verließ meine Wohnung und ließ die Tür zuknallen. Ich taumelte zu der Tür, drehte mich um und rutschte daran runter. „Fuck, Fuck, Fuck, Fuck!“, wiederholte ich immer und immer wieder. Und ich fing an zu weinen. „Scheiße...“, ich merkte selber wie gequält ich klang. Ich rappelte mich wieder auf und suchte mein Handy. Als ich es gefunden hatte rief ich Jason an. Er hob ab: „Was is' los, Kleiner?“ Ich konnte mich gar nicht richtig artikulieren. Ich stammelte: „Jay... Ich... I-ich hab.... Scheiße... Ich ich hab mich... Ich weiß nicht... Das ist...“ Jason klang etwas besorgt: „Addi? Addison... Was ist passiert?“ Ich schluchzte ein, zwei mal. Dann brachte ich etwas zu Stande: „Kannst du... Kannst du herkommen.... bitte?“ „Natürlich! Ich bin sofort da. Bis gleich“, sagte er und legte auf. Ich ließ mich wieder auf den Boden fallen. So lag ich da... Einfach so. „Release me Release my body I know it's wrong So why do I keep coming back I say release me 'Cause I'm not able to Convince myself That I'm better off without you“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)