The wording of this sentence seems rather unfortunate von RamsayBolton (gay.gay.gay.) ================================================================================ Kapitel 2: Our Hell (Song by Emily Haines) ------------------------------------------ „First went wrong is hard to find We’re paralyzed, we apologize Our hell is a good life Last went wrong, where’s my prize under the lights Can we call it in?“ Ed war vor mir wach. Als er merkte, dass ich auch langsam meine Geister wiederfand, hob er meine Hand und küsste sie. „Hey Darling...“, sagte er sanft. Ich grummelte nur. Ich war kein Morgenmensch. „Wie spät ist es?“, fragte ich und merke wie mir Speichel auf seine Brust entfloh. Ich seufzte und wischte es weg. Er schmunzelte: „Halb neun. Hast du' ne Vorlesung?“ Ich nickte und kuschelte mich näher an ihn. Wir hatten es scheinbar geschafft uns in der Nacht so zu bewegen, dass wir uns ansehen konnten. Mein Gesicht war allerdings noch an seine Brust gepresst. „Ja, aber ich geh nicht...“, sagte ich etwas trotzig. „Wäre auch schade. Dann könnten wir gar keine Zeit mehr miteinander verbringen“, sagte er behutsam. Ich mochte wie er morgens klang. So liebevoll und ruhig. Ich lächelte etwas. „Außerdem wollte ich nachher mit dir essen gehen, bevor mein Flieger geht“, fügte er hinzu. „Das klingt schön“, sagte ich leise, „Musst du denn unbedingt weg. Mir wär's lieber wenn du bleiben würdest.“ Er seufzte: „Naah... Ich will die Sache klarstellen.“ „Kann ich nicht mitkommen?“, fragte ich ein bisschen zu bettelnd. Er antwortete lange nicht. Er legte seinen Mund auf meinen Kopf und nuschelte in mein Haar: „Das ist keine gute Idee, Jordan. Außerdem ist der Flug eh schon gebucht.“ Ich sagte nichts mehr. Ich atmete seinen Duft ein und ließ mich davon wieder einlullen. In dem Moment war ich einfach zu müde um sauer zu sein. Außerdem war es so warm und schön hier in seinen Armen. Wir lagen einfach nur da und genossen den Morgen. Zu wach um wieder einzuschlafen, aber zu müde um aufzustehen. Nach einiger Zeit öffnete sich die Schlafzimmertür. „Hey, ihr Schlafmützen!“, sagte Dilylah gut gelaunt, „Kommt ihr runter? Ich mag nicht allein frühstücken.“ Ed erhob sich etwas und stützte sich auf seinem Ellbogen ab. „Ist die Kleine schon weg?“, fragte er. „Ich hab sie grad zur Schule gefahren“, antwortete Dilylah, „Na los! Bedeckt eure Männlichkeit und leistet mir Gesellschaft.“ Sie lächelte und verließ das Zimmer. Die Tür ließ sie offen stehen. Ich hörte sie summen, als sie die Treppe runterhüpfte. Ich mochte sie. Sie war eine tolle Frau. Und so eine Frohnatur. Ed küsste meine Schläfe ein, zwei mal und stand auf. Er kramte eine Pyjama Hose aus dem Schrank und warf mir ebenfalls eine und ein Shirt zu. „Na komm. Wer kann schon 'Nein' zu einem 'Spezial-Di-Frühstück' sagen?“, sagte er nun vollkommen wach. Ich musste lächeln. Dann zog ich das Shirt und die Hose an. Ed nahm meine Hände in seine und zog mich etwas spielerisch zu sich. Dann beugte er sich runter um meine Nase zu küssen. „Du siehst morgens so wunderschön aus“, säuselte er. Ich lächelte zwar wieder, aber mein Magen verdrehte sich. Das meinte ich. So was sagte er ständig und ich war mir überhaupt nicht sicher, ob er das nur so sagte, oder ob da vielleicht doch ein bisschen mehr ist. Und das tat ziemlich weh. Er machte mir damit Hoffnungen, was unfair war. Ich wollte einerseits, dass er aufhört so was zu sagen. Andererseits konnte ich nicht genug von diesen Komplimenten bekommen. Ich befreite meine Hände aus seinem Griff und machte mich auf den Weg zur Treppe. Er kam hinter mir her getapert. „Was ist los?“, fragte er. Er merkte wohl, dass mich was störte. „Nichts. Wie kommst du drauf?“, sagte ich und sah ihn über meine Schulter an. Er seufzte. Dann schlang er seine Arme um meinen Bauch und so tapsten wir die Treppe runter zu der offenen Küche, in der Dilylah schon auf uns wartete. „Pancakes?“, sie grinste mich an. Ich nickte. Ed ließ mich los. Eine Hand blieb aber auf meinem Rücken. Er setzte sich ans Tischende, ich neben ihm und Dilylah gegenüber von mir. Seine Hand ruhte immer noch auf meinem Rücken. Er kraulte mich ein wenig. Dilylah stand auf und machte sich daran jedem von uns Pancakes auf den Teller zu tun. „Seit wann bist du hier, Süßer?“, sie sah mich an. Dann legte sie eine Hand auf meine Wange und küsste meinen Kopf. „Seit du Gestern mit der Kleinen los bist“, antwortete Ed für mich und schob sich ein Stück Pancake in den Mund. Seine Frau schenkte mir nun Orangensaft in das Glas, dass vor mir stand. „Magst du einen Kaffee?“, fragte sie wieder. „Ja, gern“, entgegnete ich lächelnd, „Einen Latte Macciato, bitte.“ Sie musste schmunzeln und ging rüber zu der Kaffeemaschine. „We’ll be on the road Can we stop? When we stop my back will turn your face toward the fence What I thought it was it isn’t now All this weight, is honest worse We’re moderate, we modernize Till our hell is a good life“ Ich hab mich eigentlich immer gefragt, warum die beiden verheiratet waren. Sie gaben ein schönes Paar ab. Aber sie waren nicht wirklich zusammen. Dilylah hatte einen anderen Typen und Ed war schwul. Irgendwann hatte Dilylah mir die Situation mal erklärt: Ed war eine Art Prinz. Er sollte bald das Oberhaupt, des irischen Werwolfclans werden. Seine Eltern und Dilylahs waren miteinander befreundet und hatten die beiden schon früh verlobt. Die beiden waren erst vollkommen dagegen, aber als Ed seine Schule abgeschlossen hatte, entwickelte sich eine innige Freundschaft zwischen den beiden. Sie beschlossen, dass sie einfach eine Ehe eingingen. Zur Show. Denn Eds Eltern wussten weder, dass er von Frauen nichts wissen wollte, noch wussten Dilylahs, dass sie einen im Rang viel, viel tieferen Freund hatte. Damit nichts auf flog und Ed einen Nachfolger hatte, zeugten die beiden Audrey. Audrey wusste über die Situation bescheid, soweit ihr Wissenstand mit fünf Jahren ausreichte. Sie kannte mich und Dilylahs Freund. Sie wusste, dass Ed und Dilylah ihre Eltern waren und in der Öffentlichkeit als Familie auftraten. Aber sie wusste auch, dass ihre Eltern sich nicht so lieb hatten, wie normale Eltern. Natürlich lieben die beiden sich abgöttisch. Aber Ed erzählte mir mal, dass es sich immer anfühlte, als würde man seine Schwester küssen. Ich stellte mir das verdammt schwer vor. Ich könnte das nicht. Aber da ich, wie Dilylahs Freund, mit dem ich befreundet war, im Rang viel tiefer war, als die beiden, hatten meine Eltern nichts dagegen, dass ich mit Männern nach hause kam. Ich mochte auch Frauen, aber in Endeffekt interessierte mich das Geschlecht weniger. Ich hätte mich wahrscheinlich auch in Ed verliebt, wenn er eine Frau gewesen wäre. „Hier, bitte“, Dilylah reichte mir die Tasse Kaffee. Ich trank vorsichtig davon. „Danke“, sagte ich leise. Eds Hand verschwand von meinem Rücken und ließ die Stelle, auf der sie ruhte, sofort kalt werden. Er erkundigte sich nach dem Geburtstag von Dilylahs Schwester und die beiden verfielen in ein Gespräch. Ein paar Minuten später erklang Eds Handy wieder. Er sah zur Couch, wo es seit gestern Abend lag. Er stopfte sich noch ein Stück Pancake in den Mund und sprang auf um die Nachricht zu lesen. Er ließ sich über die Rückenlehne auf die Couch fallen. Dilylah sah mich an. Ich schenkte ihr einen fragenden Blick. Dann holte sie Luft und begann: „Wie geht’s dir, Jordan? Ich meine, wegen ihm.“ Sie machte eine Kopfbewegung in Richtung Couch. Ich seufzte: „Ich weiß nicht. Merkwürdig trifft es glaub ich ganz gut.“ Sie nickte. „Ich würde dir so gern helfen. Es tut mir irgendwie Leid, wie er mit dir umgeht“, sie sprach sehr ruhig um sicher zu gehen, dass sie Eds Aufmerksamkeit nicht auf sich zog. „Ist schon okay. Du kannst ja nichts dafür, dass er nicht über eine Verliebtheit von vor zehn Jahren weg kommt“, mein Tonfall war ziemlich sauer, aber ich sprach ebenfalls leise. „Er hats dir also erzählt?“, erkundigte sie sich. „Ja, weil ich gefragt hab“, antwortete ich. Diesmal musste sie seufzen. „Bleibst du hier, wenn er geht? Dann können wir reden. Jason kommt später“, teilte sie mir mit. Sie trank etwas Orangensaft. Ich lächelte leicht: „Er hat sowieso gefragt, ob ich nicht auf Audrey aufpassen könnte.“ „All we know what to forget, how to do right Coloring in the black hole Can’t we stop? When we stop My hands will shake, my eyes will burn My throat will ache, watching you turn From me toward your friends“ Der Tag verging viel zu schnell. Ich brachte Ed gegen 22Uhr zum Flughafen. Wir standen vor seinem Terminal und er sah mich an. Er lächelte etwas bedrückt, legte seine Hände auf meine Taille. „Hör mal, Jordan...“, fing er an, sein Blick lag auf dem Fußboden zwischen uns, „... Ich bin nicht blöd und ich weiß wie sich so was anfühlt.“ Ich war etwas verwirrt. Ich wusste im ersten Moment gar nicht, was er jetzt sagen wollte. Als ich Luft holte um nachzufragen, sah er mich an und legte eine Hand auf meinen Mund. „Ich merke, dass du Gefühle für mich hast. Du machst ja auch nicht wirklich ein großes Geheimnis daraus. Aber... Ich bin mir nicht sicher, ob da vielleicht doch noch irgendwas in mir ist, was Domenico angeht“, erklärte er mir. Ich war ein bisschen darüber geschockt, dass er scheinbar die ganze Zeit wusste, dass ich mehr für ihn empfand. Und jetzt, wo er mir das so ganz unverfroren sagte, fühlte ich mich wie der letzte Idiot. „Also, Jordan... Ich flieg nach Italien, weil ich mir dadurch endlich Gewissheit erhoffe. Ich will dir nicht so was erzählen wie 'warte auf mich'. Das wäre scheiße von mir. Aber du bedeutest mir was, ziemlich viel sogar“, er hob seine Hand von meinem Mund und legte sie stattdessen auf meine Wange, „Ich will es dir nicht sagen, aber ich hoffe, du wartest auf mich. Wenn ich zurück bin, sehen wir, was da zwischen uns ist, okay?“ Ich konnte nichts sagen. Ich nickte nur automatisch. Er lehnte sich vor und küsste meine Lippen. Ich ging auf den Kuss ein. Meine Arme legte ich um seinen Nacken. Er zog mich näher zu sich, so dass sich unsere Körper berührten. Und der Kuss fühlte sich anders an, als alle anderen die wir teilten. Ich konnte nicht sagen, was genau anders war, aber... es war anders. Er ließ ab und küsste meine Stirn. „Ich melde mich, wenn ich angekommen bin. Sag Audrey, ich hab sie lieb. Und pass auf 'unsere' Familie auf“, sagte er und drückte mich ein letztes mal. Er ließ mich los und nahm seine Tasche, dann ging er auf den Terminal zu. Ich blieb noch an der gleichen Stelle stehen, auch als er schon lange weg war. 'Unsere Familie' hat er gesagt. Heißt das, er zählte mich dazu? Ich sah auf den Boden, dann wieder zum Terminal. Als ob ich hoffen würde, dass er zurück kommt. Was er nicht tat. Ich kuschelte mich in meine Jacke und machte mich auf den Weg zu meinem Wagen. Ich fuhr zurück zu Dilylah. Ich hatte noch nie jemanden getroffen, der mir so viel bedeutete und der so gut roch. Letzteres befand ich zwar als nebensächlich. Aber ich lernte bald, dass das alles andere als nebensächlich war. „There’s a pattern in the system There’s a bullet in the gun That’s why I tried to save you But it can’t be done „ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)