Ich liebte einen Vampir... von abgemeldet (und bleib in Ewigkeit mit ihm verbunden) ================================================================================ Kapitel 8: Vergangenheit wird Gegenwart --------------------------------------- Kapitel 8: Vergangenheit wird Gegenwart Jetzt sollte Lewis seinen Kopf verlieren. Es gab keine Chance auf Rettung mehr. Der Henker unter seiner schwarzen Kapuze schritt auf ihn zu und packte ihn unter das neu gespannte Fallbeil. Xaviers Leiche hatte man dem danebenstehenden Feuer übergeben, das er niemals wieder auferstehe. Süßliche Schwaden von verbranntem Vampirfleisch stiegen empor. Gerade hatte der Henker die Klappe geschlossen als plötzlich… Der Wind auf fachte. Die Fackeln die auf dem Platz waren erloschen, nur noch das große Feuer stob Funken, jedoch ging es nicht aus. Auf den Zinnen eines Turmes stand eine junge Frau. Danica sah auf. Das Gesicht kam ihr bekannt vor. Diese Sommersprossen, dieses liebevolle lächeln. “Kann das sein?” murmelte sie. Die Frau schwang sich hinunter und landete butterweich auf dem Schafott. Ein grinsen war in ihrem Gesicht. Der Henker hatte sich davon gemacht, er fürchtete sich vor der fremden Frau. “Rebecca!” rief die Danica aus. Es war ihre alte Zofe. Rebecca grinste ihre Herrin an. “Es freut mich euch wieder zu sehen Herrin.” Kurzerhand war es um sie herum schwarz wie in der Nacht. Sie hatte eine schwarze Wolke beschworen, die sie vor den Blicken der Wachen und des Königs schützte. Danica sah sich um. Aber Joffrey hatte sich und seine Familie fort gebracht. Rebecca hatte Lewis schon befreit. Jetzt machte sie die Fesseln von Danica frei. “Kommt schon!” rief sie und verwandelte sich in eine Fledermaus. Auch Danica und Lewis verwandelten sich. Dann erhoben sie sich in die Lüfte. “Wie kann das sein?” fragte die junge Frau. Diese lächelte nur. “Ich erkläre es euch später.” “Wer ist diese Rebecca?” fragte Lewis. “Sie ist meine Zofe gewesen.” antwortete Danica. “Dann danke ich dir auch. Danke Rebecca.” Sie flogen zu einer verlassenen Hütte. Um sie herum war nur Wald. “Hier können wir uns solange verstecken. Aber besser wäre es für euch wenn ihr das Land verlasst oder irgendwohin zieht wo der gierige Arm dieses verwöhnten Königs nicht hinkommt.” “Ja, aber heute müssen wir uns erstmal ausruhen.” Dafür hatte die Zofe Verständnis. Dann begann sie zu erklären wie es dazu kam wie sie zu einem Vampir geworden war. “Nachdem Ihr gestorben wart Herrin wurde ich von meinem Dienst entlassen. Armselig musste ich durch die Dörfer ziehen. Und nirgends wollte mich jemand aufnehmen. Und dann traf ich auf einen jungen Herren. Sein Name war Xavier. Er bot mir an bei sich in seinem Schloss zu arbeiten. Dafür würde er mir essen und einen Schlafplatz geben. Und kurze Zeit später verwandelte er mich in einen Vampir.” Auch wenn Rebecca lächelte konnten die beiden den Schmerz in ihren Augen sehen. “Doch wir waren auch bei ihm. Viele Monate hindurch.” meinte Danica. “Ja, es stimmt, doch wollte ich mich nicht zeigen. Ich wusste nicht wie ihr darauf reagieren würdet.” entschuldigte sie sich. “Als mein Meister gestern festgenommen wurde folgte ich ihm heimlich um ihn zu retten, doch ich kam zu spät. Und als ich euch dann dort oben sah wollte ich euch nicht auch noch verlieren wie meinen Meister.” “Das hat er aber nicht verdient, Rebecca. Er wollte sich an Danica vergehen.” meinte Lewis verbittert. Das traf die Vampirin wie der Schlag. Davon hatte sie wohl noch nichts erfahren. Den ganzen Tag über verbrachten sie damit neue Kräfte zu schöpfen. Doch am Nachmittag verabschiedeten sie sich von Rebecca und flogen immer Richtung Süden. Zum Abschied bat Danica Rebecca noch um eines: sie sollte Danica nicht mehr in der Höflichkeitsform ansprechen, sie seinen ja nun so zu sagen in der gleichen Gesellschaftsschicht. Danica und Lewis hatten keine Ruhe davor dass die Wachen des Königs doch ihr Versteck finden würden. Rebecca war ziemlich traurig, da sie ihre Herrin nur so kurz gesehen hatte. Sie hatten sich schon fast zwei Jahre nicht gesehen. Seit ihrem eigenen Tod nicht mehr. Und doch freute sie sich dass sie ein neues, wohl auch besseres Leben angefangen hatte. Sie flogen jetzt schon fast 3 Stunden hindurch. Die Sonne sank unter den Horizont. Müde vom fliegen wandten sie sich gen Erde und liefen ein Stück. Ganz in der Nähe schrieen Möwen und der Geruch von Salzwasser lag in der Luft. “Wir sind am Meer.” meinte Lewis. “Na, dann lass uns doch hingehen.” sagte Danica, packe ihn am Handgelenk und zog ihm mit zum Wasser. Die kühle Meeresbriese spielte mit den Haaren der beiden und die Vampirin lachte leise auf. “Ich war noch niemals am Meer…” sagte sie und sog die Luft ein. In der Ferne bewegte sich eine Silhouette. Eine Meerjungfrau sprang aus dem Wasser, drehte sich etwas der Sonne entgegen und lächelte mit geschlossenen Augen. “Wo siehst du denn hin?“ keifte Danica plötzlich Der Vampir schüttelte den Kopf. “Was?” “Du starrst ihr doch auf den Busen!” meckerte sie. “Nein, tu ich nicht. Ich habe mich nur an etwas erinnert… Lewis war erst ein paar Wochen von Xavier ausgezogen. Immer in der Nacht zog er von Ort zu Ort. Abgeschieden von den Menschen lebte er an den Rändern der Dörfer, übernachtete in verlassenen Ställen und ernährte sich meist nur von Blut der Wildtiere. Bis er eines Tages zum Meer kam. Sein Lehrmeister hatte im zwar erzählt dass er in das Wasser gehen könnte, doch traute er dem Glauben nicht. Zu sehr war die Angst dass dieses Wasser geweiht worden war und Lewis so den schnellen Tod finden würde. Das seichte Wasser am Ufer lockte den jungen Vampir jedoch zu sich. Dazu schien der klare Mond auf dem Wasser und das Licht spiegelte sich an der Oberfläche. Es war eine sternenklare Nacht. Lewis starrte gebannt auf das Wasser, so dass er nicht bemerkte dass eine junge Frau aus dem Wasser zu ihm schwamm. Ihr Körper war makellos. Er glänzte wie tausend Diamanten im Mondlicht. Die kleinen Tropfen des Meerwassers gaben ihr dieses Aussehen. Ihr Unterkörper glich aber keiner normalen Frau die an Land lebte. Sie besaß keine Beine. Eine Schwanzflosse bildete ihren Unterleib. Die Haut war die eines Fisches gleich. Grün- blau konnte man die Farbe definieren. Ihr Oberkörper war der einer Elfe gleich. Etwas spitz zulaufende Ohren, grasgrüne Augen. Kein einziger Zentimeter war von Fehlern versehen. Es schien dass sie aus einem Stück Glas gemacht worden war. Der Traum eines jeden Mannes. Ihre langen glatten Haare klebten ihr überall im Gesicht und waren auch wie die von Lewis silbern- grau. Ihre Augen funkelten wie Saphire. Noch immer starrte der Junge auf das Wasser, bis er das leise plätschern der Meerjungfrau hörte. Er schreckte auf und sah sich erschrocken um. Das Mädchen kicherte leise und näherte sich dem Vampir langsam. “Hallo junger Vampir. Was suchst du hier am Wasser?” frage sie und ihre Stimme glich die der Engel im Himmel. “Woher-” stammelte er fassungslos. “Woher ich weiß dass du ein Vampir bist? Ganz einfach. ich kann es fühlen. Normale Menschen haben eine angenehme Körpertemperatur, doch Vampire sind wie Schlangen. Sie sind immer kalt und werden nur in der Sonne warm. Doch du kannst nicht in der Sonne bleiben ohne zu sterben.” sagte die Meerjungfrau belustigt. Lewis nickt betrübt. “Ich hatte dich schon von weitem gespürt und wollte schon immer wissen ob es euch Geschöpfe der Nacht wirklich gibt. Dort, wo ich lebe gibt es nur Sagen über euch.” redete die Schönheit aus dem Meer weiter. “Ja, es gibt solche wie mich.” antwortete der Vampir langsam. Er hatte schon fast vergessen wie es war unter der Sonne zu wandeln. Doch hatte er es in den letzten Jahren die er mit Xavier verbracht hatte auch nicht vermisst. “Ich heiße Marina und du?” fragte sie weiter. “Lewis.” gab er kurz als Antwort. Nun betrachtete er sie genauer. Ein ihm fremdes Gefühl durchflutete ihn. “Du bist sehr schön.” sagte er ohne sich im Klaren zu sein was er gerade gesagt hatte. Das Meermädchen kicherte und ihre Wangen verfärbten sich leicht rot. Wieder ging Lewis einen Schritt näher zum Wasser bis seine Fußspitzen fast das Nass berührten. Auch kam Marina näher. Sie robbte sich näher an das Ufer heran, jedoch Lewis nicht aus den Augen zu lassen. Für einen Augenblick schien die Welt still zu stehen. Die Augen beider glänzten im Mondschein. Doch wurden sie von einem lauten Ton unterbrochen. Ein Horn aus dem Meer rief nach ihr. Er schien direkt aus dem Wasser zu kommen. “Ich muss heim.” sagte Marina schnell. “Komm morgen, kurz vor Sonnenaufgang wieder her. Dann will ich dir eine besondere Gabe schenken.” sagte sie. Sie meinte damit nicht den nächsten Sonnenaufgang, sondern erst den für den übernächsten Tag. Dann verschwand Marina wieder in den Fluten. Etwas sehnsüchtig sah der junge Vampir ihr hinter her. Er musste warten. Bis zum übernächsten Sonnenaufgang. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)