Wenn aus Freundschaft Liebe wird von Fakara-SK ================================================================================ Kapitel 4: Ein dehnbarer Begriff -------------------------------- Kapitel 4 Ein dehnbarer Begriff Während ich kommentarlos den Missionen der drei Genin zusah, sprach mich derweil Kakashi an: „Sasuke wirkt heute übermotiviert, hat das etwas mit eurem Händchenhalten zu tun?“ Verwundert schaute ich ihn an. Es war äußerst unüblich für ihn so offen über das Privatleben seiner Schüler zu reden. Er sprach ja auch nicht über Sakuras Liebe oder Narutos Freizeit. Eigentlich verzog er sich meist auf einen Baum um sein Buch zu lesen, war von Unpünktlichkeit geprägt und ließ kühle Sprüche ab um seine Coolness zu vertreten. Das waren seine Markenzeichen. Trotzdem schaffte er es auf dem Laufenden über seine Schüler zu sein, spornte diese mit Tipps an oder kritisierte sie. Er bemerkte sofort, wenn sich einer verbessert oder verschlechtert hatte. „Ist das gut oder schlecht? Ich meine, ich weiß, dass er mies gelaunt ist, weil ich quasi Informationen zu seiner Vergangenheit aus ihm raus gequetscht habe, aber…“ „Du hast was?!“, unterbrach er mich hastig und war weitaus wütender, als er sich anmerken ließ. Enttäuscht schüttelte er den Kopf und beobachtete Sasuke auffallend misstrauisch. Irgendwas stimmte nicht mit ihm, denn egal was ich gesagt hatte, Kakashi hatte keinen Grund ihm zu misstrauen. Arrogant räusperte ich mich und sah durch das Blätterdach in den Himmel, während ich gehässig sagte: „Keine Ahnung, warum alle so einen Wirbel um ihn machen, aber ich lasse mich nicht als Hokages Marionette einsperren. Sasuke ist mein Freund und ich werde ihn niemals hintergehen, egal was er tut oder nicht.“ Verwirrt starrte der Sensei mich unverhoffter Dinge an: „Ich dachte, du seist das einzige Mädchen, dass nichts für ihn empfindet. Hat er dich nun auch breitschlagen können?“ Da war sehr viel Sarkasmus und zu wenig Ernsthaftigkeit in seiner Stimme, als dass ich darauf hätte antworten wollen. Sasuke mich unterkriegen? Er hat mich ganz eindeutig verführt! Das war es gewesen! Garantiert kamen solche Aktionen über das Ziel hinaus nicht meinerseits zu Stande. „Fakara? Hast du mir zugehört?“, tippte Kakashi mich an. Ich schüttelte den Kopf und wartete die Wiederholung betroffen ab. „Der Hokage hat Recht. Pass ja gut auf ihn auf. Du bist die Einzige, die vielleicht seine Wut, den Hass und den Zorn zügeln kann. Ich vertraue dir meinen Schüler an.“ Der Ton, in dem er das aussprach gefiel mir ganz und gar nicht. Er hatte etwas herrisches, dennoch geheimnisvolles und bettelndes an sich. Eine Tonlage, die nicht zu Kakashis Art passen wollte. Doch ich hatte gar nicht mehr genug Zeit darüber nach zu denken, denn mein Nebenmann war vom Baum hinunter gesprungen und hatte schon irgendetwas mit den Dreien abgeklärt. „Los, komm runter. Ich fang dich auch auf!“, feuerte Sasuke mich an, der unter dem Ast stand, auf dem ich saß und um dieser Aufforderung ein wenig Nachdruck zu verleihen, hoffnungsvoll die Arme ausgestreckt hatte. Wenn ich dem Beispiel von meinem Ex-Nebenmann folgen würde, hätte ich mehr als nur ein paar Knochenbrüche, wenn ich unten angekommen war. Außerdem war ich auch nicht scharf darauf mich von Sasuke wie eine hilflose Katze auffangen zu lassen. Also entschied ich mich den normalen – menschlichen – Weg zu nehmen und am Baumstamm herunter zu klettern. „Warum bist du nicht gesprungen?“, schmollte der Möchtegern-Retter und nahm mich im Nachhinein in die Arme. „Ich bin alt genug. Ich bin hoch gekommen, also war doch klar, dass ich auch alleine wieder runter komme, Herr Uchiha“, neckte ich ihn und piekte ihm in die Seiten. „Lass uns ne Suppe schlürfen gehen und danach ein bisschen gemütlich abhängen“, schlug er vor und zu meiner Verwunderung drehte er sich zu den andern Beiden um und lud sie auf die besagte Speise mit ein. Er war wirklich gut gelaunt. Doch ich wusste, dass er danach die Zeit alleine in Zweisamkeit mit mir verbringen wollte. Das war mir egal. Ich war mir keiner Schuld bewusst. Wir lachten viel zusammen und hatten Spaß bei einer gemeinsamen Mahlzeit. „Na, Naruto. Nun kannst du auch endlich deine Suppe auslöffeln, die du verbockt hast“, scherzte Sasuke. Entweder war er ein sehr guter Schauspieler oder er hatte schon wieder vergessen, dass er vor Kurzem mies drauf war. Nach reichlich viel Gelächter und einigem Krampfanfällen im Magenbereich vor Belustigung verabschiedete Sasuke sich für uns beide und wir schlenderten zu unserem Heim zurück. „Wie hat es dir gefallen? War ich gut oder war ich gut?“ „Du wolltest wohl fragen, wie du mir gefallen hast oder? Na, du musst noch üben, aber Kraft und Wille sind schon mal da“, neckte ich und blinzelte ihm mit einem Auge zu. „Du dumme…“, damit jagte er mich den Weg hinauf und schmiss mich erst hinter geschlossener Tür von den Beinen. „Was hast du vor?“, versuchte ich ihm auszuweichen. Als ich seinen ernsten Gesichtsausdruck sah, der nichts mehr von reiner kindlicher Neckerei hatte. Vergebens hatte ich versucht dieser Situation zu entfliehen. „Sei meine Freundin, Fakara-chan“, flehte er. „Ich bin deine Freundin, Sasuke-kun“, entgegnete ich. „Aber nicht in dem Sinne, in dem ich es gerne hätte.“ Wieder presste er seine Lippen auf meine. Doch dieses Mal zärtlicher, vorsichtiger. Meine Arme schlangen sich automatisch um seinen Körper und eine Hand legte ich in seinen Nacken. Normalerweise hätte ich erschrecken müssen, als ich bemerkte, dass ich den Kuss erwiderte. Doch es fühlte sich fast an wie Routine. Mir wurde allmählich immer heißer, hier, unter seinem starken, muskulösen, maskulinen Oberkörper. Behutsam nahm ich meine Hand von seinem Nacken und wollte sie nutzen um ihn leicht von mir wegzudrücken. Daran hinderte er mich indem er sie mit einer Hand nahm und zur Seite legte. Er hielt sie fest und drückte ab und zu ein wenig fester zu. Auch er wollte noch enger an mir sein. Normalerweise hatte ich nichts dagegen, wenn er kuscheln wollte und auch nicht, wenn er meiner Nähe bedürfte. „Sasuke, ich kriege keine Luft mehr“, keuchte ich und wand mich leicht unter ihm. Er entschuldigte sich und ging von mir runter. Gleichzeitig richteten wir uns auf und ich rang nach Luft. „Ist alles in Ordnung?“, erkundigte er sich wehleidig und wollte mir eine Hand auflegen, stoppte aber mitten in der Bewegung. Freundlich schaute ich ihn an und erzwang ein Lächeln: „Es geht schon wieder. Das nächste Mal belastest du am Besten nicht dein gesamtes Gewicht auf mich.“ Beschämt schaute er mich entschuldigend an. Ich nahm seine Hand und bat ihn uns hinzulegen um uns zusammen auszuruhen, eventuell ein wenig zu kuscheln. Ohne ein Wort des Widerspruchs folgte er mir hoch ins Schlafzimmer, wo wir uns wirklich hinlegten und aneinander geschmiegt ausruhten. Meinen Kopf hatte ich auf seinen Oberkörper gelegt und fuhr mit meinen Fingerkuppen über seine Haut. Seinerseits strich er durch mein Haar. „Darf ich dich noch was Persönliches fragen?“, tippte ich leise an. „Das kommt ganz darauf an, worum es geht. Frag erst, dann entscheide ich, ob ich antworte oder nicht.“ „Warum möchtest du Chunin werden?“ Erstaunt blinzelte er mich an: „Wie kommst du darauf, dass ich Chunin werden will?“ Gefrustet schüttelte ich den Kopf und murmelte: „Sonst würdest du doch umsonst alle Prüfungen machen bzw. Trainieren.“ „Das hat einen anderen Grund. Mir ist egal, welchen Rang ich habe“, raunte er und gähnte lautstark. „Das Training hat dich doch ganz schön geschafft“, stellte ich amüsiert fest. Leicht stupste er mich an: „Das ist doch ein schlechter Scherz. So ein bisschen hin und her laufen, kann einem wie mir doch nicht im Geringsten etwas ausmachen.“ Ungläubig schaute ich ihn sarkastisch an: „Das soll genau was heißen? Einem wie dir?“ Feindlich blickte er mich an: „Hallo?!“ „Hallo, ach auch schon da?“, witzelte ich. Böse kniff er die Augen zusammen und fing wieder an mich zu kitzeln, dabei flüsterte er drohend: „Nicht so frech, Fräulein. Ich kann auch anders.“ „Willst du mich dazu bringen, dass ich mich totlache?“, schallte ich. „Na warte!“, stand er unter mir auf und hob mich über der Schulter geworfen quer durchs Zimmer. „Hey, was soll das?! Lass mich runter! Sasuke!! Lass mich sofort… runter!!!“, wehrte ich mich zappelnd. „Das hast du dir selbst zuzuschreiben. Du musstest mich ja provozieren.“ „Sasuke!! Halt!! Was machst du da? Wo bringst du mich hin?“ Er ging aus dem Haus hinaus und lief schnurstracks in den Wald, wo er dann auf einen Baum hochkletterte und dann mit mir von Baum zu Baum sprang: „Das wird eine Entführung und wenn du wüsstest, wohin ich dich bringe, wäre es ja keine richtige Entführung mehr, oder?“ „Eine… Entführung?“, stotterte ich und verinnerlichte mir einen Gedanken, der hier eindeutig Fehl am Platz war. Nach einer halben Stunde, die wir unterwegs waren, kamen wir an einer Lichtung heraus, auf der er vom Baum hinunter sprang und mich ablegte: „Zwing mich nicht dazu dich zu fesseln und zu knebeln.“ Ich streckte ihm bereitwillig meine Handgelenke entgegen und grinste amüsiert: „Fesselspiele? Na gut, tu was du nicht lassen kannst.“ Er umfasste meine Handgelenke mit eine Hand und umarmte mich mit dem freien Arm: „Das brauche ich nicht. Du bist mir auch so untergeben.“ Da sein Griff nur sehr leicht war, konnte ich meine Hände leicht hinaus drehen, schlang auch meine Arme um ihn und hauchte ihm in sein Ohr: „Ich glaube wohl eher, dass du mir untergeben bist.“ Verwundert keuchte er auf und lockerte seine Umarmung. Dasselbe galt auch für mich und ich legte nur noch eine Hand auf seinen Nacken und die andere auf seine Schulter. Es war nicht meine Absicht ihn zu quälen, auch nicht ihm weh zu tun. Es tat mir Leid, wie sehr er an mir hing. Genauso leid tat es mir, wie sehr ich an ihm hing. Er gab mich vollkommen frei und ich drehte mich von ihm weg, krallte mit einer Hand in den Stoff meines Oberteils, an der Stelle wo mein Herz war und säuselte: „Weißt du Sasuke… Es gibt viele Arten von Liebe. Es gibt die freundschaftliche Liebe, die Bruderliebe, die Liebe die man zu seinen Familienmitgliedern empfindet und dann gibt es noch die Liebe, die Männer und Frauen füreinander empfinden können. Ich muss dir leider sagen… Sasuke… ich weiß nicht, was ich für dich empfinde. Ich liebe dich wie einen Bruder und habe dich sehr gerne als Freund. Zudem muss ich leider zugeben… dass mir das vorhin sehr gefallen hat.“ Hinter mir hörte ich sein entsetztes Aufstöhnen, konnte förmlich spüren, wie er vor mir zurück wich. Dann hörte ich wie Schritte auf mich zugemacht wurden, als nächstes war eine Hand auf meinem Schulterblatt, die mich zwang mich umdrehen. Also stand ich ihm wieder Auge in Auge gegenüber. Langsam ließ ich den Stoff meines Oberteils los und ließ meine Hände schlicht fallen. Er nahm mich wieder in den Arm und bückte sich zu mir runter, so dass seine Lippen sich wieder auf meine legten. Der Kuss war voller Leidenschaft, Zuneigung und zeigte mir letztendlich wirklich, wie viel ich ihm bedeutete. Wieder drückte er mich fest an sich und löste seine Lippen nicht von meinen. Auch ich fing nun an ihn mehr und mehr an mich zu drücken. Wahrscheinlich fühlten wir dasselbe, wir wollten beide ganz nah beieinander sein, so nahe wie es nur möglich war. „Sasuke…“ „Fakara?“ Zwar hatte ich damit angefangen, aber ich konnte nichts sagen, blickte nur zur Seite auf den Boden. Er hob mit seiner Hand mein Kinn: „Sieh mich an. Und sag es!“ „Ich… ich möchte… ich möchte mit dir zusammen sein“, stockte ich und versuchte in sein Gesicht zu schauen, aber ich konnte die Hitze in meinem Kopf aufsteigen fühlen, wie ich unweigerlich rot wurde. Deshalb schaute ich schnell wieder zur Seite. „Wie kommt es, dass du deine Meinung nun geändert hast?“, fragte er nach. „Naja, wie ich vorhin schon erklärt habe. Liebe ist ein dehnbarer Begriff. Und ich glaube, dass das, was ich für dich empfinde über die freundschaftliche und Bruderliebe hinaus geht. Deshalb habe ich mich dazu entschieden, mit dir zusammen zu sein. Es zu versuchen.“ Nun schaffte ich es wieder ihm wirklich in die Augen zu sehen und ein Lächeln über meine Lippen ergehen zu lassen. Meine Entscheidung hatte ich getroffen und ich war mir letztendlich wirklich sicher, dass es der richtige Weg war, auch wenn ich den Groll vieler anderer Leute auf mich hetzen würde. Er war nicht gerade der schlechteste Typ weder vom Charakter noch vom Aussehen. Jedoch wusste ich dennoch selbst nicht, wieso auf einmal mehr Gefühle da waren. Der Verlockung zu widerstehen, ihn nicht mehr so lieb haben zu können, jetzt wo wir damit angefangen hatten. Was mir jedoch Sorgen bereitete, ob unsere Freundschaft zu Bruch gehen könnte, nur weil wir auf einmal mehr Gefühle füreinander hegten. Eine innigere Beziehung konnte bedeuten, sich nach einer Weile auf die Nerven zu gehen. Sie könnte bedeuten, dass wir irgendwann einander hassen würden, weil wir uns zu nahe standen. Wieder nahm er mich in den Arm und drückte mich fest an seine Brust: „Ich bin erleichtert. Danke.“ Ich drückte mich ein wenig von ihm weg, um ihn ansehen zu können und meinte mit einem Lächeln und geschlossenen Augen: „Ich auch.“ Dann spürte ich wieder seine sanften Lippen auf meinen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)